DE102011084870A1 - Kissen, Verwendung und Herstellung desselben - Google Patents

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    • A47FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
    • A47GHOUSEHOLD OR TABLE EQUIPMENT
    • A47G9/00Bed-covers; Counterpanes; Travelling rugs; Sleeping rugs; Sleeping bags; Pillows
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Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein interaktives Kissen und dessen Verwendungen und Herstellung. Das erfindungsgemäße Kissen ist interaktiv, da der Schlafende durch eigene Bewegung einen gerichteten Luftstrom auslöst, welcher das Schlafklima und den Schlafkomfort generell, insbesondere auch bei heißen und/oder feuchten Klimata deutlich verbessert.

Description

  • 1. Technisches Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kissen, wie z. B. Kissen, die zum Schlafen verwendet werden, Sofakissen, Sitzkissen, Stützkissen, orthopädische Kissen, Auflagekissen oder beliebige andere Kissen. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Kissen, die zum Schlafen verwendet werden, wie z. B. Nackenstützkissen. Bei derartigen Kissen kommen die erfindungsgemäßen Vorteile besonders ausgeprägt zum tragen.
  • 2. Hintergrund der Erfindung
  • Kissen und deren gängige Verwendungen sind seit langem bekannt. Ebenfalls seit langem bekannt ist die Tatsache, dass der Schlafkomfort bei vielen Kissen und besonders bei Kissen mit gegossenen Schaumstoffkernen und/oder in heißen und/oder feuchten Nächten durch Überhitzung des Schlafenden, erhöhte Schweißabsonderung und ein sich daraufhin entwickelndes klammes Schlafklima leidet. Mögliche Gegenmaßnahmen sind in WO 03/092451 A1 und DE 10 2004 049 884 A1 beschrieben. Gemäß diesen Lehren des Stands der Technik soll ein Luftaustausch zwischen dem Kopf des Schlafenden und anderen Randbereichen des Kissens durch ungefüllte Bereiche zwischen dem Kopfauflagebereich und dem Randbereich des Kissens erzielt werden.
  • 3. Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe
  • Vor diesem Hintergrund soll die vorliegende Erfindung Kissen mit verbessertem Schlafkomfort bereitstellen. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines Kissens mit besserer Eignung für heiße und feuchte Klimata. Insbesondere sollen Kissen bereitgestellt werden, die geeignet sind die Auflagefläche, beispielsweise den Kopf des Schlafenden, noch effizienter zu belüften.
  • 4. Zusammenfassung der Erfindung
  • Die oben genannte Aufgabe wird durch die Bereitstellung von Kissen gelöst, welche in der Lage sind bei Kompression einen gerichteten Luftstrom zu erzeugen. Besagter gerichteter Luftstrom ist vorzugsweise zu dem Kopf und Nackenbereich des Schlafenden hin ausgerichtet. Er führt zur Ausbildung eines angenehmen trockenen Klimas zwischen Kopf und Kissen. Besonders vorteilhaft hat sich in diesem Zusammenhang die Tatsache erwiesen, dass der gerichtete Luftstrom durch Kompression erzeugt wird. Typischerweise filtert ein zu heißes und/oder zu feuchtes Schlafklima zu einem unruhigen Schlaf, bei dem der Schlafende sich stärker bewegt. Derartige verstärkte Bewegungen des Kopfes führen bei einer Verwendung des erfindungsgemäßen Kissens zu einer verstärkten Belüftung des Kopfes und somit zu einer Verbesserung des Schlafklimas gerade in solchen Fallen, in denen ein besonders großer Bedarf an Verbesserung des Schlafklimas besteht. Daher fungiert das erfindungsgemäße Kissen als interaktives Kissen: Je unruhiger der Schlaf, desto besser die Belüftung. Das erfindungsgemäße Kissen ist in nachfolgendem Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
  • Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kissens sind in nachfolgenden Patentansprüchen 2–9 gekennzeichnet.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des erfindungsgemäßen Kissens bei heißen und/oder feuchten Klimabedingungen. Dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung ist in nachfolgendem Patentanspruch 10 näher gekennzeichnet. Weitere Verwendungen betreffen den Einsatz im medizinisch-therapeutischen Bereich. Diese Anwendungen werden in nachfolgenden Patentansprüchen 11–12 beschrieben.
  • Schlussendlich betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung des erfindungsgemäßen Kissens. Dieser Aspekt der Erfindung ist durch das Verfahren gemäß nachfolgendem Patentanspruch 13 gekennzeichnet.
  • 5. Beschreibung der Zeichnungen
  • 1a, 1b und 1c stellen drei alternative Anordnungen der Aussparungen für interaktive Belüftungselemente innerhalb der Matrix der Belüftungslage in der Draufsicht dar.
  • 2a, 2b und 2c stellen drei alternative Anordnungen der Aussparungen für interaktive Belüftungselemente innerhalb der Matrix der Belüftungslage in der Seitenansicht dar.
  • 3a, 3b, 3c, 3d, 3e und 3f stellen bevorzugte Anordnungen der einzelnen Füllungselemente innerhalb des erfindungsgemäßen Kissens dar.
  • 4a, 4b und 4c stellen alternative Ausgestaltungen des gemäß der vorliegenden Erfindung einzusetzenden interaktiven Belüftungselements dar.
  • In den oben genannten Figuren werden die folgenden Bezugszeichen verwendet:
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Aussparungen für interaktive Belüftungselemente;
    2
    Matrix der Belüftungslage;
    3
    Belüftungslage;
    4
    Kopflage;
    4'
    Konventionelle Füllung;
    5
    Bodenlage;
    6
    Hülle;
    7
    Interaktives Belüftungselement;
  • Die Pfeile in 3 und 4 stellen den erzeugten gerichteten Luftstrom dar.
  • Zur Erhöhung der Übersichtlichkeit sind in 1a–c nur jeweils zwei Aussparungen pro Darstellung mit Bezugszeichen versehen. Dies gilt analog auch für die interaktiven Belüftungselemente in 3a–f.
  • 6. Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • 6.1 Konstruktion Kissen
  • Das erfindungsgemäße Kissen ist gekennzeichnet durch das Vorliegen einer Hülle, die eine Füllung enthält. Die Füllung des erfindungsgemäßen Kissens umfasst zumindest eine Lage elastischen Füllmaterials, die durch das Vorliegen interaktiver Belüftungselemente gekennzeichnet ist. Diese Lage wird im Nachfolgenden als „Belüftungslage” bezeichnet.
  • Es ist weiterhin bevorzugt, dass oberhalb der Belüftungslage (d. h. in Richtung zum Kopf des Schlafenden hin) eine weitere Lage mit Füllmaterial vorliegt (3c). Diese weitere Lage mit Füllmaterial wird nachfolgend mit „Kopflage” bezeichnet. Ebenso ist es bevorzugt unter der Belüftungslage (d. h. auf der der Kopflage gegenüber liegenden Seite der Belüftungslage) eine weitere Lage Füllmaterial vorzusehen. Diese wird nachfolgend als „Bodenlage” bezeichnet. Besonders bevorzugt ist das gleichzeitige Vorliegen von Kopflage, Belüftungslage und Bodenlage (3a und 3b). Die Füllung kann weitere Bestandteile umfassen, sofern diese die erfindungsgemäße Funktion des Kissens nicht beeinträchtigen. Alternativ kann die Füllung ausschließlich aus den beschriebenen Bestandteilen bestehen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung unterscheiden sich die für Kopflage und/oder Belüftungslage und/oder Bodenlage eingesetzten Materialien voneinander. Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird dasselbe Material, bevorzugt Latex, für alle Lagen der Füllung eingesetzt.
  • Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung liegt die oben genannte Belüftungslage inmitten eines mit einer konventionellen Füllung (z. B. Federn, Daunen oder einer Faserfüllung wie z. B. Polyesterfasern oder Polyester – Faserbällchen der Fa. Advansa, 59071 Hamm, Marken Suprelle®, Dacron®) gefüllten Kissens vor. Gemäß dieser Ausführungsform wird in den Bereich der Füllung eines entsprechenden Kissens eine Tasche eingearbeitet, in die die Belüftungslage eingeschoben werden kann (3d).
  • Die oben genannten Bestandteile des erfindungsgemäßen Kissens werden nachfolgend ausführlicher erläutert.
  • Das Format des erfindungsgemäßen Kissens ist nicht näher festgelegt und kann in Länge und Breite im Bereich von 20 cm bis 100 cm liegen. Es entspricht vorteilhafterweise den Formaten gängiger Kissen, wie z. B. 40 cm × 80 cm. Ein bevorzugtes Kissenformat liegt im Bereich 50 bis 60 cm × 30 bis 40 cm und besonders bevorzugt bei Ca. 55 cm × ca. 35 cm. Die Dicke des Kissens ist ebenfalls nicht näher festgelegt und kann im Bereich von 2 cm bis 40 cm liegen. Sie richtet sich nach den Bedürfnissen der Nutzer und liegt typischerweise im Bereich von 5 cm bis 20 cm, bevorzugt 7,5 cm bis 17,5 cm. Sie ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung durch den Nutzer variierbar. Die obigen Größenangaben gelten primär für Kissen zur Verwendung als Kopfkissen. Bei alternativen Anwendungen des Erfindungsgemäßen Kissens (z. B. als Sofa- oder Auflagekissen) können die angegebenen Maße variieren. In derartigen Fällen sind Länge und Breite nicht festgelegt und können jeweils im Bereich von 10 cm bis 250 cm liegen. Auch die Dicke ist in solchen Fallen nicht näher festgelegt. Sie kann beispielsweise im Bereich von 1 cm bis 60 cm liegen.
  • Die äußere Form des erfindungsgemäßen Kissens ist nicht näher festgelegt. Sie kann rechteckig, quadratisch, rund, oval, trapezförmig, polygon oder komplett unregelmäßig sein (z. B. Herzform). Die Rechteckform ist bevorzugt.
  • 6.2 Baukastensystem
  • Die vorliegende Erfindung stellt neben dem erfindungsgemäßen Kissen auch ein Baukastensystem bereit, umfassend das erfindungsgemäße Kissen sowie weitere interaktive Belüftungselemente unterschiedlicher Härtegrade. Der Nutzer kann durch Austausch der vorliegenden interaktiven Belüftungselemente durch alternative interaktive Belüftungselemente unterschiedlicher Härte das Kissen den eigenen Bedürfnissen anpassen. Das Kissen ist somit individualisierbar. Hierbei bietet es sich an die interaktiven Belüftungselemente verschiedener Härte durch unterschiedliche Farben, Formen oder Größen oder eine andere geeignete Kennzeichnung voneinander zu unterscheiden.
  • 6.3 Interaktives Belüftungselement
  • Das interaktive Belüftungselement ist ein Element der Belüftungslage, welches elastische Eigenschaften aufweist und bei Kompression einen gerichteten Luftstrom erzeugt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das interaktive Belüftungselement nicht fest mit dem Rest der Belüftungslage verbunden. Dies gestattet interaktive Belüftungselemente gemäß den persönlichen Bedürfnissen durch andere interaktive Belüftungselemente geeigneter Härte zu ersetzen. Im Rahmen des Konzepts des Baukastensystems ist es ebenso möglich unterschiedliche interaktive Belüftungselemente (z. B. mit verschiedenen Härtegraden, Formen, Größen, etc.) miteinander zu kombinieren.
  • Das interaktive Belüftungselement ist typischerweise so ausgestaltet, dass aus einem luftundurchlässigen elastischen Material eine Hülle um einen Hohlraum gebildet wird. Diese Hülle ist mit zumindest einer Öffnung versehen, so dass bei Kompression die sich im Hohlraum befindliche Luft durch besagte Öffnung entweicht. Ebenso denkbar ist das Vorliegen von zwei oder mehreren Öffnungen. In diesem Fall kann ein gerichteter Luftstrom erzielt werden indem die Öffnungen zur selben Seite hin orientiert sind oder dass Ein- und Auslassöffnungen durch Ventilkonstruktionen voneinander unterschieden werden.
  • Das interaktive Belüftungselemment ist hinsichtlich Größe und Form nicht näher festgelegt. Folgende Formen und Dimensionen sind beispielsweise denkbar:
    Die Form kann z. B. Tonnen- bzw. Säulenförmig sein. Die Grundfläche kann beispielsweise kreisrund, ellipsenförmig, rechteckig oder quadratisch sein. Das interaktive Belüftungselement kann in der Seitenansicht rechteckig sein (d. h. Säulenform), oder eine gewinkelte oder gekrümmte Silhouette aufweisen. Ei- oder Kugelförmige Belüftungselemente ahne Grundfläche sind ebenso möglich. Weiterhin sind komplett oder teilweise unregelmäßige Formen möglich, beispielsweise eine kreisrunde Grundfläche gepaart mit einer Faltenbalg-artigen Seitenfläche.
  • Der Durchmesser des interaktiven Belüftungselements beträgt ca. 2–8 cm, bevorzugt 4–6 cm.
  • Die Höhe liegt typischerweise bei ca. 2–6 cm, bevorzugt ca. 3–5 cm.
  • Die Seitenfläche kann glatt sein oder Faltenbalg-artige Einschnürungen entlang des gesamten Umfangs aufweisen. Falls Faltenbalg-artige Einschnürungen vorliegen beträgt die Anzahl der Einschnürungen typischerweise 1–20, bevorzugt 1–5, starker bevorzugt 2 oder 3. Die Tiefe der Einschnürungen liegt in diesem Fall bei ca. 0,2–2 cm, bevorzugt 0,4–1,2 cm und stärker bevorzugt 0,6–0,8 cm.
  • Das Volumen des interaktiven Belüftungselements liegt typischerweise bei ca. 10–200 cm3, bevorzugt 20–80 cm3, stärker bevorzugt 30–50 cm3.
  • Die Wandstärke kann je nach gewünschter Härte in Abhängigkeit von dem eingesetzten Material gewählt werden. Typisch sind Wandstärken im Bereich von 0,2 mm bis 3 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 1,8 mm, stärker bevorzugt 1,3 mm bis 1,8 mm. Diese Bereiche gelten insbesondere für die Verwendung von SEES als Material für die interaktiven Belüftungselemente.
  • Es können eine oder mehrere Öffnungen vorliegen. Bevorzugt ist das Vorliegen einer Öffnung. Deren Form ist nicht näher festgelegt. Sie kann beispielsweise kreisrund, drei- oder viereckig, oder unregelmäßig geformt sein. Sie ist bevorzugt kreisrund.
  • Die nachfolgenden Angaben zur Größe der Öffnung beziehen sich auf das Vorliegen einer einzigen Öffnung. Falls mehrere Öffnungen vorliegen, so sind die nachfolgenden Angaben sinngemäß auf die Gesamtfläche aller für den Luftaustritt vorgesehenen Öffnungen anzuwenden: Die Fläche der Öffnung ist vorzugsweise so zu wählen, dass bei Kompression keine wahrnehmbaren Strömungsgeräusche der austretenden Luft entstehen und/oder dass kein Austrittswiderstand aufgebaut wird, der die Elastizität des interaktiven Belüftungselements einschränkt oder behindert. Die Fläche der Öffnung liegt typischerweise im Bereich von 0,5 cm2 bis 12 cm2, bevorzugt im Bereich von 2 cm2 bis 10 cm2 und stärker bevorzugt im Bereich von 4 cm2 bis 8 cm2.
  • Die oben aufgeführten Merkmale können einzeln und in beliebiger Kombination im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwirklicht sein. Besonders bevorzugt sind interaktive Belüftungselemente, die eine Kombination von zwei oder mehr der oben genannten bevorzugten Merkmale aufweisen, ganz besonders bevorzugt sind die Belüftungselemente, in denen alle oben als bevorzugt oder besonders bevorzugt gekennzeichneten Merkmale verwirklicht sind.
  • Weiterhin besteht die Möglichkeit das interaktive Belüftungselement zweiteilig zu gestalten. Hierbei kann beispielsweise ein elastisches Element einen Zylinder mit glatten oder strukturierten Wänden bilden, und ein zweites Element eine Abschlusskappe mit zumindest einer Öffnung.
  • Im Hinblick auf die praktische Anwendbarkeit hat sich folgende Form als vorteilhaft herausgestellt (4a):
    • • Grundfläche: Kreisrund
    • • Durchmesser: ca. 5 cm
    • • Höhe: ca. 4
    • • Seitenfläche: Faltenbalg-artige Einschnürungen entlang des gesamten Umfangs
    • • Anzahl Einschnürungen: 2
    • • Tiefe Einschnürungen: ca. 0,75 cm
    • • Volumen: ca. 47 cm3
    • • Wandstärke: ca. 1,5 mm
    • • Öffnung: Eine Öffnung in der Grundfläche. Form kreisrund. Durchmesser ca. 2,8 cm
  • Natürlich kann das oben beschriebene bevorzugte Belüftungselement beliebig modifiziert werden. Beispielsweise ist es denkbar anstelle der kreisrunden Grundform eine ovale oder rechteckige Grundform (4c) vorzusehen. Ebenso ist die Faltenbalgartige Form in der Seitenansicht nicht zwingend erforderlich, insbesondere wenn ein Material mit guter Elastizität verwendet wird (4b).
  • Als geeignetes Material für das interaktive Belüftungselement hat sich insbesondere SEES (ein (Teil-)hydriertes Blockcopolymer mit Styrol-, Ethylen- und Butadienbasierten Wiederholungseinheiten) herausgestellt. Dieses Material ist beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Kraton G 2705 oder G1651 von Kraton Performance Polymers Inc. erhältlich. Die Verwendung alternativer Kautschuk-artiger Blockcopolymere (z. B. SBS, SIS oder SEPS) oder anderer Kautschuk-artiger Materialien (z. B. Naturkautschuk) ist ebenso denkbar, sofern die gewünschten Elastizitäten und somit Rückverformbarkeiten und die gewünschte Luftdichtigkeit erzielt werden können. Rückverformbarkeit und Luftdichtigkeit sollten zumindest so hoch liegen, dass der erfindungsgemäße Effekt der Erzeugung eines gerichteten Luftstroms in signifikantem Umfang erzielt werden kann.
  • Die Härte des interaktiven Belüftungselements liegt typischerweise in Bereich von 12 bis 80, bevorzugt 15 bis 54, besonders bevorzugt 18 bis 33 Einheiten auf der Shore-Härteskala (DIN 53505 und DIN 7868).
  • Die Position der Öffnung im interaktiven Belüftungselement wird im Hinblick auf die gewünschte Richtung des gerichteten Luftstroms gewählt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist dies die Richtung hin zum Kopf des Schlafenden (d. h. oben). Entsprechend wird bei dieser Ausführungsform die Öffnung an der oberen Begrenzungsfläche des interaktiven Belüftungselements vorgesehen. Es ist jedoch ebenso denkbar, die Position der Öffnung an die Seite des interaktiven Belüftungselements (d. h. die Umfangsfläche, entlang der seitlichen Oberfläche der Aussparung und in Richtung der Belüftungslage) zu verlagern.
  • Das interaktive Belüftungselement kann mit einer oder mehreren Öffnungen versehen sein. Sofern mehrere Öffnungen vorliegen ist es im Hinblick auf den gewünschten gerichteten Luftstrom bevorzugt, dass alle Öffnungen, durch die Luft austritt, in dieselbe Richtung zu orientieren. Sofern Belüftungselemente in verschiedene Richtungen orientiert sind, sind diese vorzugsweise mit Ventilen versehen, die einen gerichteten Luftstrom in eine Richtung gewährleisten.
  • Das interaktive Belüftungselement kann gegebenenfalls mit einer Fixierhilfe zur Befestigung an der umgebenden Matrix versehen sein. Dies können beispielsweise ein umlaufender Ring oder ein oder mehrere Stifte sein. Bevorzugt ist eine formschlüssige Fixierung.
  • Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann das interaktive Belüftungselement fest mit der Matrix verbunden sein. Es ist sogar denkbar das interaktive Belüftungselement komplett in die Matrix zu integrieren. Hierzu wird in der Matrix eine Aussparung in Form des interaktiven Belüftungselements, einschließlich Luftaustrittsöffnung, vorgesehen. Weiterhin ist bei dieser Variante darauf zu achten, dass die Matrixoberfläche im Inneren der Aussparung durch geeignete Behandlung (z. B. mit Hitze, elastischen Versiegelungs- oder Lösungsmitteln, bevorzugt in Form eines Anstrichs, Beschichtung oder einer Porenversiegelung) luftdicht versiegelt wird. Die Austrittsöffnung kann hierbei einen geringeren Durchmesser haben als das eingeschlossene Volumen. Dies kann durch geeignete Formung der Matrix oder durch Aufsetzen einer Verschlusskappe mit einer oder mehreren Öffnungen erzielt werden.
  • Die interaktiven Belüftungselemente können in verschiedenen Härtegraden bereitgestellt werden. Dies gestattet eine Anpassung der Stützwirkung des Kissens an die Bedürfnisse des Nutzers und/oder eine Harmonisierung mit dem Kompressionsverhalten des für die Matrix eingesetzten Schaumstoffes bzw. Latex.
  • 6.4 Belüftungslage
  • Die Belüftungslage soll den erfindungsgemäßen gerichteten Luftstrom erzeugen. Sie ist eine Lage umfassend zumindest eine durchgehende Lage eines elastischen Füllstoffes (nachfolgend mit „Matrix” bezeichnet). „Durchgehend” bezieht sich im Kontext der vorliegenden Erfindung auf die gesamte Fläche des von oben betrachteten Kissens. „Elastisch” im Kontext der vorliegenden Erfindung bezeichnet Materialien, die durch äußere Druckeinwirkung komprimierbar sind und die bei Wegfall der äußeren Druckeinwirkung ihre ursprüngliche Form wieder einnehmen oder weitestgehend (d. h. beispielsweise zu mindestens 90% bezogen auf das ursprüngliche Volumen) wieder einnehmen.
  • Die Matrix ist mit einer oder mehreren Aussparungen zur Aufnahme der interaktiven Belüftungselemente versehen. Es ist bevorzugt, dass Größe und Form der Aussparungen exakt der Größe und Form der interaktiven Belüftungselemente entspricht, so dass die interaktiven Belüftungselemente allein durch Reibungskräfte innerhalb der umgebenden Matrix fixiert werden können. Denkbar ist jedoch ebenfalls eine zusätzliche Befestigung der interaktiven Belüftungselemente an der Matrix mittels ineinandergreifender Elemente, wie z. B. Nut und Leiste, d. h. formschlüssig.
  • Die Matrix besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material, welches ausgewählt wird aus der Gruppe der Materialien, die üblicherweise als Füllung für Kissen eingesetzt werden, z. B. elastischer Schaumstoff wie Polyurethanschaum (PU, PUR), viscoelastischer Schaum, Kaltschaum, Natur- oder Syntheselatex sowie Mischungen daraus. Geeignete handelsübliche Materialien sind erhältlich von der Fa. Celloflex Köhler und Krafft GmbH & Co. KG in 57258 Freudenberg sowie von der Fa. Grosana/Groll GmbH & Co. KG in 72766 Reutlingen.
  • Die Zahl der Aussparungen für interaktive Belüftungselemente ist nicht naher festgelegt und kann zwischen 1 und 50, bevorzugt 6–40 und stärker bevorzugt 10–20 liegen.
  • Die Position der Aussparungen für interaktive Belüftungselemente innerhalb der Matrix ist ebenfalls nicht näher festgelegt. Sie können beispielsweise an den Kreuzungspunkten eines rechteckigen Rasters angeordnet sein (1a). Denkbar ist ebenso, dass die interaktiven Belüftungselemente unregelmäßig angeordnet sind, mit einer höheren Dichte im mittleren Bereich des Kissens (Anordnung der interaktiven Belüftungselemente z. B. entlang von Kreislinien um den Mittelpunkt des Kissens bzw. der Matrix, 1c). Eine weitere Alternative ist eine regelmäßige Anordnung entlang des rechtwinkligen Rasters, jedoch unter Auslassung interaktiver Belüftungselemente in den Rand- oder Eckbereichen des Kissens (1b).
  • Von der Seite betrachtet kann die Matrix eine Dicke aufweisen, die der Höhe der interaktiven Belüftungselemente entspricht. in diesem Fall durchstoßen die Aussparungen die gesamte Matrix. Ebenso möglich ist es, dass die Matrix eine größere Dicke aufweist als die Höhe der interaktiven Belüftungselemente/Aussparungen. in diesem Fall können die Aussparungen in Richtung zur Bodenplatte (2b) oder, bevorzugt, zur Kopfseite (2a) hin orientiert sein. Auch ist eine – beispielsweise alternierende – Anordnung der Belüftungselemente auf beiden Seiten der Matrix denkbar (2c). Bei einer derartigen alternierenden Anordnung können die interaktiven Belüftungselemente so in die Aussparungen eingeführt werden, dass alle Öffnungen in dieselbe Richtung zeigen (3e). Dies hat den Vorteil der Ausbildung eines besonders ausgeprägten gerichteten Luftstroms.
  • Alternativ hierzu können jedoch die Belüftungselemente in den Aussparungen der beiden Seiten der Matrix auch so angeordnet werden, dass die Öffnungen in entgegen gesetzte Richtungen zeigen (3f). Eine derartige Anordnung der interaktiven Belüftungselemente hat den Vorteil, dass das Kissen keine Vorzugsrichtung (im Hinblick auf „oben” und „unten”) hat. Dies hat den praktischen Vorteil für den Benutzer, dass das Kissen in der Lage ist, einen gerichteten Luftstrom in Richtung des Kopfes des Schlafenden zu erzeugen, unabhängig davon welche Seite des Kissens nach oben zeigt. Der Nutzer muss somit nicht auf eine richtige Orientierung des Kissens achten. Bei dieser Ausführungsform wird der erfindungsgemäße Effekt der Erzeugung eines gerichteten Luftstroms nur durch die jeweils nach oben gerichtete Seite erzeugt. Der zusätzlich bei Kompression des unteren Bereiches erzeugte nach unten gerichtete Luftstrom ist im Hinblick auf die gewünschte Verbesserung des Schlafklimas nicht schädlich.
  • Somit ist im Hinblick auf die Stärke des erzielten Effekts bevorzugt, dass ausschließlich ein einziger gerichteter Luftstrom erzeugt wird. Die Erzeugung eines weiteren gerichteten Luftstroms in die entgegengesetzte Richtung kann dennoch akzeptabel oder gar von Vorteil sein wenn die verminderte Ausprägung des gerichteten Luftstroms durch die verbesserte Handhabung (über-)kompensiert wird.
  • Sofern die interaktiven Belüftungselemente auf der Bodenseite des Kissens angeordnet sind mit der Austrittsöffnung in Richtung der Kopflage (d. h. die Erzeugung eines gerichteten Luftstroms durch die Matrix erwünscht ist), kann es vorteilhaft sein ein besonders offenes Schaumstoffmaterial für die Matrix einzusetzen oder Belüftungsbohrungen vorzusehen um den Luftaustausch zwischen den interaktiven Belüftungselementen und der Kopfseite der Matrix zu erleichtern. Diese Variante gestattet Härteunterschiede zwischen Matrix und interaktiven Belüftungselementen auszugleichen bzw. abzufedern. Sie kann bei Abwesenheit oder Verwendung von dünnen Kopflagen und/oder bei Verwendung von Belüftungselementen mit größer Shore-Härte und/oder bei empfindlichen Nutzern von Vorteil sein.
  • 6.5 Bodenlage
  • Die Bodenlage ist eine Lage elastischen Füllstoffmaterials, die insbesondere dazu dient dem Kissen die gewünschte Höhe zu verleihen. Das einzusetzende Material sowie die Dicke der Bodenlage sind nicht näher festgelegt. Bevorzugt sind Dicken von 5 mm bis 80 mm, stärker bevorzugt 10 mm bis 40 mm. Es können alle gängigen Füllmaterialien wie z. B. PUR-Schaum, viscoelastischer Schaum, Kaltschaum, Natur- oder Syntheselatex sowie Mischungen daraus eingesetzt werden. Geeignete handelsübliche Materialien sind in obigem Abschnitt „Belüftungslage” beschrieben.
  • Denkbar ist auch die Verwendung von zwei oder mehreren separaten Lagen elastischen Materials, welche in modularer Form zur Anpassung von Harte und/oder Höhe eingeschoben bzw. herausgenommen werden können.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, die einzelnen Lagen in einen „Strumpf” aus einem glatten Material vorzusehen. Dies erleichtert das Einführen bzw. Herausnehmen und Positionieren der einzelnen Lagen.
  • 6.6 Kopflage
  • Die Kopflage ist eine weitere Lage elastischen Füllstoffmaterials. Sie soll vornehmlich den gewünschten Schlafkomfort ermöglichen, d. h. dem Kissen eine weiche, glatte Oberfläche verleihen. Sie wird gebildet aus herkömmlichen in Kissen eingesetzten Füllstoffmaterialien. Die Kopflage kann beispielsweise aus PUR-Schaum, viscoelastischem Schaum, Kaltschaum, Natur- oder Syntheselatex sowie Mischungen daraus hergestellt sein. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung von viscoelastischem Schaum. Ebenso denkbar ist die Verwendung anderer konventioneller Füllmaterialien wie z. B. Federn, Daunen oder Faserbällchen. Geeignete handelsübliche Materialien sind in obigem Abschnitt „Belüftungslage” beschrieben.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt eine Kopflage vorzusehen, welche zumindest oberhalb der interaktiven Belüftungselemente eine hohe Luftdurchlässigkeit aufweist. Dies kann entweder durch die Verwendung eines offenen Materials (z. B. offenporiger PUR-Schaum, wobei die Offenporigkeit bis an die Oberfläche des Schaums gegeben sein sollte) oder durch das Vorsehen von die Kopflage durchstoßenden Belüftungslöchern (z. B. bei gegossenen Schaumstoff- und Latexplatten mit geschlossener Außenhaut) erzielt werden.
  • Das erfindungsgemäße Konzept kommt besonders vorteilhaft bei jenen Ausführungsformen, bei denen die Kopflage aus Schaumstoffen/Latex ist, zum Tragen.
  • Optional können gemäß einer weiteren Ausführungsform Rillen in der unteren und/oder oberen Oberfläche der Kopflage vorgesehen werden. Diese Rillen bilden Belüftungskanäle zur Seite des Kissens hin aus und verbessern so die Ventilation.
  • Unabhängig von der gewünschten Belüftungsfunktion kann die Kopflage nach anatomischen/physiologischen Gesichtspunkten ausgeformt sein, beispielsweise um im Nackenbereich eine Stützwirkung zu erzielen, die sich von der Stützwirkung im Kopfbereich unterscheidet. In dieser Hinsicht sind der Gestaltungsfreiheit durch die vorliegende Erfindung keine Grenzen gesetzt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die äußere bzw. obere Oberfläche in einer für Nackenstützkissen typischen Doppelwellenform mit beidseitigen mittigen Liegemulden ausgeformt.
  • 6.7 Hülle
  • Die für das erfindungsgemäße Kissen einzusetzende Hülle erfüllt primär die Aufgabe, die darin enthaltenen Füllungselemente zusammenzuhalten, einen hohen Liegekomfort, gute Optik und Haptik sowie eine gute Waschbarkeit des Kissens zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang soll die Hülle alle an herkömmliche Kissenhüllen zu stellende Anforderungen erfüllen. Diese können naturgemäß von der Art der Füllung abhängig sein (z. B. Faser- und Daunendichtigkeit). Derartige Füllungsspezifische Anforderungen sind entsprechend der gewählten Füllung im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso zu erfüllen. Die das gesamte erfindungsgemäße Kissen umschließende Hülle muss natürlich keine Faser- oder Daunendichtigkeit aufweisen wenn es eine Kopflage mit Faser- oder Daunenfüllung enthält, bei der die Füllung der Kopflage in eine zusätzliche faser- oder daunendichte Hülle eingeschlossen ist.
  • Die im vorliegenden Fall einzusetzende Hülle ist bevorzugt von hoher Luftdurchlässigkeit, da dies gestattet, den durch Kompression der interaktiven Belüftungselemente hervorgerufenen gerichteten Luftstrom in die gewünschte Richtung entweichen zu lassen. Bevorzugt sind Luftdurchlässigkeiten des eingesetzten Materials von mehr als 100 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 200 Pa, bevorzugt mehr als 200 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 200 Pa und besonders bevorzugt bei mehr als 300 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 200 Pa. Entsprechende Obergrenzen sind nicht näher festgelegt. Sie liegen naturgemäß unterhalb der Durchlässigkeit der freien Öffnung und typischerweise bei Werten von weniger als ca. 1000 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 13 Pa, beispielsweise bei weniger als 500 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 13 Pa oder bei weniger als 200 l/dm2·min bei einem Druckgefälle von 13 Pa. Hierbei sind alle durch Kombination der oben genannten Grenzwerte gebildeten Bereiche und Unterbereiche gleichermaßen als erfindungsgemäß einsetzbar.
  • Ein weiterer für die vorliegende Erfindung vorteilhafter Aspekt ist eine hohe Weichheit bzw. Flexibilität des einzusetzenden Hüllmaterials. Die Verwendung weicher und flexibler Hüllmaterialien verbessert nicht nur den Schlafkomfort, sondern erleichtert die Ausbildung des den erfindungsgemäßen Effekts der Erzeugung eines gerichteten Luftstroms bei jeder Kopfbewegung, d. h. Gewährleistung einer hohen Verformbarkeit des Kissens, die eine hohe Verformbarkeit der interaktiven Belüftungselemente und damit eine hohe Luftverdrängung gestattet.
  • Bevorzugte Hüllmaterialien sind Abstandsgewirke und, bevorzugt, Abstandsgestricke sowie 2-Lagengestricke mit oder ohne Füllfasern. Auch Kombinationen dieser Materialien sind denkbar. Ebenso können offene gewebte Materialien sowie Maschenware eingesetzt werden, welche keine Abstandsfunktion haben.
  • Die folgenden im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft einsetzbaren Hüllmaterialien sind im Handel erhältlich: Abstandsgewirke der Fa. Müller Textil GmbH, 51674 Wiehl-Drabenderhöhe; Abstandsgestrick der Fa. Mattes & Ammann GmbH & Co. KG; 72469 Meßstetten-Tieringen; und Abstandsgestrick mit Füllfasern; Fa. Innofa BV, NL-5048 CK Tilburg.
  • Die Hülle ist mit zumindest einer Öffnung zum Einführen der Füllung versehen. Die Öffnung ist vorteilhafterweise ausreichend groß dimensioniert um ein leichtes Einführen und Herausnehmen der Füllungselemente zu gestatten. Die Öffnung ist vorteilhafterweise mit einer Verschlußvorrichtung (z. B. Reißverschluss oder Klettverschluss) ausgestattet. Besonders vorteilhaft ist ein dreiseitiger Reißverschluss entlang der Bodenplatte des Kissens.
  • 6.8 Verwendungen
  • Das erfindungsgemäße Kissen eignet sich für alle Klimabedingungen, einschließlich gemäßgter Klimabedingungen wie sie z. B. in Mitteleuropa vorherrschen. insbesondere zum Schlafen bei warmen oder heißen Klimabedingungen und/oder bei hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. Raumtemperaturen über 20°C, bevorzugt über 22°C, stärker bevorzugt über 24°C und/oder relative Luftfeuchtigkeit über 50% RH, bevorzugt über 70% RH, stärker bevorzugt über 90% RH.
  • Überdies kann das erfindungsgemäße Kissen vorteilhafterweise im medizinischen Bereich, z. B. in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Rehakliniken, eingesetzt werden. Zum einen kann die verbesserte Luftzirkulation gerade fiebernden Patienten Erleichterung verschaffen. Andererseits kann die durch geeignete Wahl der Härte der interaktiven Belüftungselemente veränderbare Härte und Stützwirkung des Kissens bei orthopädischen Beschwerden im Hals-Nacken-Kopfbereich von Vorteil sein.
  • 6.9 Herstellung
  • Die für Bodenlage, Kopflage, Matrix und Hüllmaterial einzusetzenden Materialien sind im Handel erhältlich. Gleiches gilt für die Materialien, die für die Herstellung der interaktiven Belüftungselemente eingesetzt werden können. Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kissens betrifft daher insbesondere die folgenden Schritte:
    • (a) Bereitstellung von Matrix und interaktiven Belüftungselementen;
    • (b) Einführung der interaktiven Belüftungselemente in die Matrix unter Bildung der Belüftungslage;
    • (c) Bereitstellung der Hülle sowie ggf. Kopflage und/oder Bodenlage; und
    • (d) Einführung von Belüftungslage sowie gegebenenfalls Kopflage und/oder Bodenlage in die Hülle.
  • Die Hülle sowie ggf. Kopflage und/oder Bodenlage können sowohl vor, gleichzeitig mit, als auch nach Schritten (a) und (b) bereit gestellt werden.
  • Sofern im Schritt (d) neben der Belüftungslage auch Kopflage und/oder Bodenlage eingeführt werden, ist die Reihenfolge des Einführens der einzelnen Lagen nicht näher festgelegt. Natürlich können alle Lagen auch gleichzeitig eingeführt werden.
  • 6.10 Beispiel
  • Es wird ein erfindungsgemäßes Kissen hergestellt mit einer Hülle aus einem Abstandsgestricke der Fa. Mattes & Ammann GmbH & Co. KG). Als Bodenlage wird viscoelastischer PU-Schaum der Fa. Celloflex Köhler und Krafft GmbH & Co. KG eingesetzt. Das Füllmaterial der Bodenlage befindet sich nicht in einem Strumpf. Es hat eine Stärke von ca. 2 cm.
  • Als Belüftungslage wird eine Lage viscoelastischer PU-Schaum der Fa. Celloflex Köhler und Krallt GmbH & Co. KG eingesetzt, die mit 16 interaktiven Belüftungselementen versehen ist. Die interaktiven Belüftungselemente sind jeweils in einem Abstand in Längsrichtung von ca. 10 cm (Mittelpunkt zu Mittelpunkt) sowie einem Abstand in Richtung der Breitenausdehnung von ca. 7,5 cm (Mittelpunkt zu Mittelpunkt) voneinander angeordnet, an den Kreuzungspunkten eines rechteckigen 5×4-Rasters, wobei die vier äußersten Ecken des Rasters keine Belüftungselemente aufweisen.
  • Die einzelnen Belüftungselemente weisen eine kreisrunde Grundfläche auf, mit einem Durchmesser von ca. 5 cm. Sie haben eine Höhe von ca. 4 cm und weisen von der Seite betrachtet eine Faltenbalg-artige Gestalt mit zwei Einschnürungen auf (Tiefe ca. 0,7 cm). An der oberen Fläche der interaktiven Belüftungselemente ist jeweils eine einzige kreisrunde Öffnung mit einem Durchmesser von ca. 2,5 cm angeordnet. Das Element hat ein inneres Volumen von 47 cm3. Die Wandstärke beträgt 1,5 mm. Die Shore-Härte liegt bei 20.
  • Die Aussparungen zur Aufnahme der interaktiven Belüftungselemente sind ca. 4 cm tief und haben einen Durchmesser von ca. 5 cm. Die Matrix hat eine Stärke von ca. 5 cm, so dass zwischen interaktiven Belüftungselementen und der gegenüberliegenden Oberfläche der Matrix eine Stärke von ca. 1 cm verbleibt.
  • Die Kopflage aus viscoelastischem PU-Schaum der Fa. Celloflex Köhler und Krafft GmbH & Co. KG ist an einer ihrer beiden Oberflächen in Form einer Doppelwellenstruktur mit zwei mittigen Liegemulden konturiert. Weiterhin sind sowohl die untere als auch die obere Oberfläche der Kopflage mit einem Geflecht aus ca. 0,5 cm tiefen Rillen, gebildet durch regelmäßige ineinander verschränkte Kreise, versehen.
  • Das Kissen hat eine rechteckige Grundfläche in einem Format von ca. 55 cm × 35 cm.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 03/092451 A1 [0002]
    • DE 102004049884 A1 [0002]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • DIN 53505 [0038]
    • DIN 7868 [0038]

Claims (14)

  1. Kissen, insbesondere Kopfkissen, welches bei Kompression einen gerichteten Luftstrom, bevorzugt entgegen der Richtung der Druckeinwirkung, erzeugt.
  2. Kissen gemäß Patentanspruch 1, wobei das Kissen zumindest eine Hülle und eine Belüftungslage als Bestandteil der Füllung umfasst.
  3. Kissen gemäß Patentanspruch 2, wobei das Kissen weiterhin eine Kopflage als Bestandteil der Füllung umfasst.
  4. Kissen gemäß Patentanspruch 2 oder 3, wobei das Kissen weiterhin eine Bodenlage als Bestandteil der Füllung umfasst.
  5. Kissen gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 2 bis 4, wobei die Belüftungslage eine durchgehende Matrix aus elastischem Material sowie ein oder mehrere interaktive Belüftungselemente umfasst.
  6. Kissen gemäß Patentanspruch 5, wobei das bzw. die interaktiven Belüftungselemente aus einem luftundurchlässigen elastischen Material gebildet sind und einen Hohlraum umschließen, der durch zumindest eine Öffnung mit der umgebenden Atmosphäre verbunden ist.
  7. Kissen gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 5 bis 6, wobei die ein oder mehreren interaktiven Belüftungselemente der Belüftungslage in Aussparungen auf der zur Kopflage hin gerichteten Seite der Matrix aus elastischem Material eingeführt sind, so dass der bei Kompression erzeugte Luftstrom nach oben hin und somit weg von der Belüftungslage gerichtet ist.
  8. Kissen gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 5 bis 7, wobei die ein oder mehreren interaktiven Belüftungselemente säulenförmig ausgebildet sind mit einer kreisförmigen Grundfläche und, in der Seitenansicht, ein oder mehreren Faltenbalg-artigen Einschnürungen entlang des gesamten Umfangs.
  9. Kissen gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 5 bis 8, wobei die ein oder mehreren interaktiven Belüftungselemente aus einem kautschuk-artigen Kunststoff, bevorzugt SEES, gebildet sind.
  10. Baukastensystem umfassend ein Kissen gemäß Ansprüchen 1 bis 9 sowie ein oder mehrere zusätzliche interaktive Belüftungselemente unterschiedlicher Härtegrade.
  11. Verwendung des Kissens gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 9 oder des Baukastensystems gemäß Anspruch 10 bei heißen und/oder feuchten Klimata und insbesondere bei einer Temperatur von über 20°C und/oder bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 50% RH.
  12. Verwendung des Kissens gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 9 oder des Baukastensystems gemäß Anspruch 10 in Krankenhaus-, Pflegeheim- und/oder Rehaklinikbetten.
  13. Kissen gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 9 oder des Baukastensystems gemäß Anspruch 10 zur Verwendung bei Beschwerden im Hals-, Nacken- oder Kopfbereich.
  14. Verfahren zur Herstellung des Kissens gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Patentansprüche 1 bis 9, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellung von Matrix und interaktiven Belüftungselementen; (b) Einführung der interaktiven Belüftungselemente in die Matrix unter Bildung der Belüftungslage; (c) Bereitstellung von Hülle sowie gegebenenfalls Kopflage und/oder Bodenlage; und (d) Einführung von Belüftungslage sowie gegebenenfalls Kopflage und/oder Bodenlage in die Hölle; wobei die Reihenfolge der Schritte (a) und (b) relativ zu Schritt (c) nicht festgelegt ist.
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