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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Lebensmitteln und vorzugsweise einen Backofen, wie z. B. einen Etagenbackofen, mit mehreren Verschlussklappen (Türen). Insbesondere betrifft die Erfindung Vorrichtungen mit einer oder mehreren um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Verschlussklappen.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Türmechanismen für Backöfen bekannt.
EP 1 767 865 A2 beispielsweise beschreibt folgende Mechanismen:
- • eine einfache nach innen schwenkende Verschlussklappe (vgl. 1 und 2),
- • eine Verschlussklappe, die im geschlossenen Zustand an der unteren Kante von außen und an der oberen Kante von innen anschlägt; zum Öffnen der Klappe wird diese auf einer bogenförmigen Bahn in eine horizontale Position nach oben bewegt (vgl. 3 und 4),
- • eine einfache, um 90 Grad nach außen schwenkende Verschlussklappe (vgl. 5 und 6),
- • eine Verschlussklappe, die in der geschlossenen Position leicht nach oben geneigt ist und zum Öffnen in eine horizontale Position nach oben verfahren wird.
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Insbesondere nach innen öffnende Verschlussklappen haben den Nachteil, dass die Reinigung der Innenseite der Verschlussklappe nicht oder nur sehr umständlich möglich ist.
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Ein erster Ansatz zur Erleichterung der Reinigung einer Vorrichtung mit nach innen öffnender Verschlussklappe findet sich in
DE 20 2009 011 934 U1 und
WO 2011/023608 A1 . In diesen Schriften sind Backöfen mit einer um eine horizontale Achse schwenkbaren Tür bekannt. Die Tür verschließt eine Ofenkammer in einer Schließstellung von innen und schwenkt zum Öffnen in die Ofenkammer hinein. Dazu ist die Tür mit einem Ausleger verbunden. Zu Reinigungszwecken ist die Tür von dem Ausleger teilweise lösbar, damit sie um einen Drehpunkt derart nach unten geschwenkt werden kann, dass die Innenseite der Tür in Richtung Ofenöffnung weist. Dieser Mechanismus hat den Nachteil, dass die Tür in der Reinigungsstellung frei nach unten hängt. Ferner muss zur Reinigung der Türinnenseite relativ weit in den Backofen hineingegriffen werden. Dies ist nicht nur unbequem, sondern birgt auch die Gefahr von Verbrennungen, wenn der Ofen während der Reinigung noch eine Restwärme aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Behandlung von Lebensmitteln mit einer um eine horizontale Achse verschwenkbaren, von innen schließenden Tür zur Verfügung zu stellen, mittels welcher die Türinnenseite bequem und sicher gereinigt werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. mit einem Verfahren nach Anspruch 10.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von Lebensmitteln umfasst einen Türmechanismus mit einer um eine horizontale Achse verschwenkbaren Tür, die eine Öffnung der Vorrichtung in einer Schließstellung verschließt, indem sie von innen an einem Anschlag anliegt, und die eine Öffnung der Vorrichtung in einer Öffnungsstellung freigibt, indem sie um die horizontale Achse nach innen geschwenkt ist. Dabei umfasst der Türmechanismus Mittel, die eine Relativbewegung zwischen Tür und Anschlag derart ermöglichen, dass die Tür den Anschlag in Richtung Türöffnung passieren kann, um eine Reinigungsstellung einzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass die Tür zu Reinigung in eine Stellung verfahrbar ist, die von der Türöffnung aus besser zu erreichen ist als die Öffnungsstellung und die Schließstellung. Die Tür und insbesondere die Türinnenseite können dadurch wesentlich bequemer und ergonomischer gereinigt werden als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Türmechanismen. Vorzugsweise ragt die Tür in der Reinigungsstellung nach vorne aus der Vorrichtung heraus, so dass ein Verbrennen an anderen, möglicherweise noch heißen Teilen der Vorrichtung während der Reinigung ausgeschlossen ist.
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Zur Erzielung einer Relativbewegung zwischen Tür und Anschlag lassen sich insbesondere die nachfolgend erläuterten Varianten unterscheiden.
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Gemäß einer ersten Variante weist der Türmechanismus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung Mittel zur Ausführung einer Relativbewegung zwischen der Tür und der horizontalen Achse auf. Für Türen, deren horizontale Achse im oberen Bereich der Tür angeordnet ist und die in der Schließstellung mit ihrer Unterkante an einem Anschlag anliegen, bedeutet dies, dass diese insbesondere dazu ausgebildet sind, angehoben werden zu können. Sind die Mittel derart ausgebildet, dass die Tür anhebbar ist, bis die Tür den Anschlag passieren kann, kann die Tür auf einfache Art und Weise in Richtung Türöffnung in eine Reinigungsstellung verschwenkt werden.
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Gemäß einer zweiten Variante weist der Türmechanismus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verfahren der Tür in die Reinigungsstellung Mittel zur Ausführung einer Relativbewegung zwischen dem Anschlag und der horizontalen Achse auf. In diesem Fall lässt sich der Anschlag vorzugsweise so weit absenken, dass die Tür diesen passieren kann, um wiederum in Richtung Türöffnung in einer Reinigungsstellung verschwenkt werden zu können.
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Die erste und die zweite Variante können auch miteinander kombiniert werden. In diesem Fall müssen der Anschlag zur horizontalen Achse und die Tür zur horizontalen Achse relativ zueinander insgesamt so weit bewegt werden, dass die Tür den Anschlag in Öffnungsrichtung passieren kann.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform, die vorzugsweise in Zusammenhang mit der ersten Variante realisiert wird, ist
- • die Tür mit mindestens einem Beschlag verbunden,
- • der Beschlag mit der horizontalen Achse verbunden und
- • die horizontale Achse oder ein mit der horizontalen Achse verbundenes Element und der Beschlag derart ausgebildet und angeordnet, dass diese relativ zueinander translatorisch in eine erste Stellung und in eine zweite Stellung bewegbar sind, wobei in der ersten Stellung ein Drehmoment von der horizontalen Achse oder dem mit der horizontalen Achse verbundenen Element auf den Beschlag übertragbar ist und in einer zweiten relativen Anordnung eine rotatorische Relativbewegung zwischen der horizontalen Achse oder dem mit der horizontalen Achse verbundenen Element und dem Beschlag ausführbar ist.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass ein Türmechanismus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach zu bedienen ist und dennoch einen Mechanismus mit einem sicheren Schutz vor Fehlbedienungen umfasst. Vorzugsweise ist die Tür über zwei an gegenüberliegenden Seiten der Tür angeordneten Beschlägen verbunden, da sich so eine besonders sichere Verbindung zwischen Beschlägen und Tür realisieren lässt und die Biegebelastung auf die Tür im Vergleich zur Verwendung nur eines Beschlages deutlich reduziert wird.
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Der Türmechanismus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich besonders einfach und kostengünstig realisieren, wenn an dem Beschlag eine Schlüssellochführung mit einem Langloch und einem innerhalb des Langlochs angeordneten Öffnung mit größerer Breite ausgebildet ist. Dabei soll die horizontale Achse oder das mit der horizontalen Achse verbundene Element derart in die Schlüssellochführung eingreifen, dass im Bereich des Langlochs ein Drehmoment übertragbar ist.
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Dies lässt sich insbesondere dadurch realisieren, dass an der horizontalen Achse ein Mehrkantprofil ausgebildet ist oder die horizontale Achse mit einem ein Mehrkantprofil aufweisenden Element verbunden ist. Als Mehrkantprofil zu bevorzugen sind Sechskantprofile, da diese als Standardprofile besonders kostengünstig verfügbar sind.
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Die Breite des Langlochs und des Mehrkantprofils werden vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass die Breite des Langlochs nur geringfügig größer ist als der Abstand gegenüberliegender Seiten des Mehrkantprofils, so dass im Bereich des Langlochs ein Drehmoment übertragbar ist. Vorzugsweise ist die Position und Länge der Schlüssellochführung so gewählt, dass der sich ergebende Verfahrweg der Tür mindestens so groß ist, dass die Tür ohne weitere Maßnahmen in eine Position verfahrbar ist, in der sie den Anschlag in Richtung Türöffnung ungehindert passieren kann.
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Weiter bevorzugt ist die Schlüssellochführung so angeordnet, dass sich die Tür schwerkraftbedingt oder aufgrund eines vorgesehenen Sicherheitsmechanismus (z. B. einer Federbeaufschlagung) in der ersten oben genannten Stellung befindet, in der ein Drehmoment von der horizontalen Achse oder dem mit der horizontalen Achse verbundenen Element auf den Beschlag übertragbar ist. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass aktive Maßnahmen ergriffen werden (z. B. Anheben der Tür oder Bewegen der Tür gegen eine Federbeaufschlagung), um die Tür von der Achse zu entkoppeln und diese relativ zu der Achse rotatorisch bewegen zu können.
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Die Sicherheit hinsichtlich einer unbeabsichtigten Betätigung des Türmechanismus zum Verfahren der Tür in eine Reinigungsstellung kann weiter erhöht werden, wenn der Türmechanismus ein Verriegelungselement umfasst, dessen Betätigung erforderlich ist, um die zum Einnehmen einer Reinigungsstellung erforderliche Relativbewegung zwischen Tür und Anschlag durchführen zu können. Dies gilt insbesondere, wenn das Verriegelungselement das Verfahren in die Reinigungsstellung durch formschlüssigen Eingriff verhindert. Beispielsweise kann eine Verschiebung eines Elements der horizontalen Achse oder eines mit der horizontalen Achse verbundenen Elements in der Schlüssellochführung durch einen Sperrriegel blockiert sein.
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Vorzugsweise weist das Verriegelungselement ein Steuerelement auf, das die Möglichkeit der Betätigung vom Vorhandensein weiterer Parameter abhängig macht. Als temperaturabhängiges Steuerelement kann insbesondere ein Bimetall-Element derart in die Vorrichtung integriert sein, dass die Betätigung des Steuerelements bei Überschreitung einer bestimmten Umgebungstemperatur verhindert wird. Beispielsweise kann das Bimetall-Element so ausgewählt und angeordnet sein, dass ein Verfahren der Tür in die Reinigungsstellung nur möglich ist, wenn die Vorrichtung im Bereich des Führungsmechanismus auf eine Temperatur unter 50°C abgekühlt ist. Statt eines Bimetall-Elements können als Steuerelement auch Werkstoffe mit abweichendem Wärmeausdehnungskoeffizienten verwendet werden, die entsprechend ausgewählt und ausgelegt sind. Dadurch kann verhindert werden, dass die Reinigung der Türinnenseite erfolgt, wenn eine Beschädigung der Scheibe aufgrund eines zu großen Temperaturunterschiedes zwischen der Türscheibe und dem verwendeten Reinigungsmittel zu befürchten ist. Ferner kann verhindert werden, dass sich das Reinigungspersonal beim Reinigungsvorgang an der Tür oder an Elementen des Backofeninnenraums verbrennt. Dies gilt insbesondere für Vorrichtungen, bei denen die Tür in der Reinigungsstellung aus der Türöffnung herausragt.
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Als weiterer Steuerparameter eignet sich ein Zeitschalter, der die Betätigung des Führungsmechanismus innerhalb eines gewissen Zeitfensters nach dem Ausschalten der Vorrichtung bzw. des Backofens blockiert. Dieses Zeitfenster kann von der beim Ausschalten gemessenen Ofentemperatur abhängig gemacht werden.
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Vorzugsweise weist der Türmechanismus einen drehfest mit der Tür verbindbaren Betätigungshebel und/oder eine Handhabungshilfe auf. Ein Betätigungshebel ermöglicht ein einfaches manuelles Öffnen und Schließen der Tür von Hand. Eine Handhabungshilfe erleichtert das Verfahren der Tür von der Schließstellung in die Reinigungsstellung.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Bewegen einer um eine horizontale Achse verschwenkbaren Tür einer Vorrichtung zur Behandlung von Lebensmitteln, die eine Öffnung der Vorrichtung in einer Schließstellung verschließt, indem sie von innen an einem Anschlag anliegt, und die eine Öffnung der Vorrichtung in einer Öffnungsstellung freigibt, indem sie um die horizontale Achse nach innen geschwenkt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Positionieren einer Handhabungshilfe an einer an einem Anschlag anliegenden Türunterkante derart, dass die Tür in Richtung der horizontalen Achse verschiebbar ist bzw. Ergreifen einer an der Tür (14) angeordneten Handhabungshilfe (26),
- b) Verschieben der Tür mit Hilfe der Handhabungshilfe (26) in Richtung der horizontalen Achse, bis die Tür den Anschlag in Richtung der Türöffnung passieren kann,
- c) Verschwenken der Tür um die horizontale Achse derart, dass diese den Anschlag in Öffnungsrichtung passiert, bis in eine Reinigungsstellung.
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Auf die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschriebenen Vorteile wird hiermit verwiesen. Das Verfahren hat – insbesondere wenn ein separates oder ein in der Öffnungs- und Schließstellung nicht aus der Tür herausragendes Betätigungselement vorgesehen ist – den zusätzlichen Vorteil, dass ein versehentliches Verfahren der Tür in eine Reinigungsstellung praktisch ausgeschlossen ist, da die Vorrichtung so konzipiert werden kann, dass ein Verfahren der Tür in die Reinigungsstellung ohne Hinzuziehen der separaten Handhabungshilfe oder aktives Verwenden einer integrierten Handhabungshilfe nahezu unmöglich ist. Als integrierte Handhabungshilfe geeignet sind insbesondere aus der Türebene herausklappbare oder aus der Türebene hervorragende Elemente oder, wie z. B. Hebel oder griffartige Ausbildungen der Tür, die ein leichtes Verschieben der Tür in Richtung der horizontalen Achse ermöglichen. Es kommt insofern insbesondere auf ein quer zur Türebene ausgerichtetes Greifelement an.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1–4 eine erste Ausführungsform einer Baueinheit für eine erfindungsgemäße Vorrichtung in verschiedenen Stellungen,
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5 eine zweite Ausführungsform einer Baueinheit für eine erfindungsgemäße Vorrichtung in verschiedenen Stellungen,
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6 eine dritte Ausführungsform einer Baueinheit für eine erfindungsgemäße Vorrichtung in verschiedenen Stellungen,
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7 eine perspektivische Ansicht des in 5 gezeigten Beschlages mit festem Betätigungshebel,
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8 eine perspektivische Ansicht des in 6 gezeigten Beschlages mit Lasche und
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9 den in 6a gestrichelt dargestellten Bereich IX des Beschlages mit Tür.
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Die 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform einer Baueinheit 10 für eine nicht dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung. Bei der Baueinheit 10 handelt es sich ein Vorsatzelement eines Backofens, das bei der Endfertigung von Backöfen fest mit den Stirnwänden einer Backkammer verbunden, insbesondere verschraubt wird. Die gezeigte Baueinheit 10 dient lediglich der Veranschaulichung der Erfindung. Die Erfindung kann auch unabhängig von einer solchen Baueinheit 10 in einen Backofen oder eine sonstige Vorrichtung ohne separates Vorsatzelement integriert werden.
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Die Baueinheit 10 umfasst einen Türmechanismus mit einer um eine horizontale Achse 12 verschwenkbaren Tür 14, die eine Öffnung 16 der Vorrichtung in einer Schließstellung (vgl. 1) verschließt, indem sie von innen an einem Anschlag 18 anliegt, und welche die Öffnung 16 der Vorrichtung in einer Öffnungsstellung (vgl. 2) freigibt, indem sie um die horizontale Achse 12 nach innen geschwenkt ist. Um die Innenseite der Tür 14 insbesondere für Reinigungszwecke zugänglich zu machen, ohne dass die Tür dazu von der horizontalen Achse demontiert werden muss, sind Mittel vorgesehen, die es ermöglichen, die Tür in die in den 3 und 4 gezeigte Reinigungsstellung nach außen zu schwenken. Dies wird nachfolgend noch im Detail erläutert.
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Die Tür 14, bei welcher es sich in der gezeigten Ausführungsform um eine Glastür handelt, ist fest mit zwei seitlich angeordneten Beschlägen 20 verbunden. Jeder der Beschläge 20 weist als sogenannte Schlüssellochführung ein schlüssellochförmiges Langloch 22 auf, durch welches die horizontale Achse 12 gesteckt ist.
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Wie in den 1 bis 3 zu erkennen ist, weist die horizontale Achse 12 im Bereich der Beschläge 20 eine sechskantförmige Außenkontur auf. Die Langlöcher 22 weisen in dem zur Oberkante der Tür gerichteten, schmalen Bereich eine Breite auf, die in etwa der Schlüsselweite der horizontalen Achse 12 in diesem Bereich entspricht. Die Breite ist so gewählt, dass eine formschlüssige Drehmomentübertragung zwischen dem Sechskantprofil der horizontalen Achse 12 und den Beschlägen 20 mit der daran befestigten Tür 14 erfolgen kann und gleichzeitig noch eine Relativbewegung zwischen dem Sechskantprofil und den Beschlägen 20 möglich ist.
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Ist die Tür 14 mit den Beschlägen 20 relativ zu der horizontalen Achse 12 wie in den 1 und 2 angeordnet, kann sie daher über einen drehfest mit der horizontalen Achse 12 verbundenen Betätigungshebel 24 beliebig zwischen Öffnungsstellung und Schließstellung verfahren werden. Dazu wird der Betätigungshebel 24 nach oben bzw. nach unten geschwenkt.
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Um die Tür 14 in die in den 3 und 4 gezeigte Reinigungsstellung verfahren zu können, wird die Tür 14 zunächst in die in 1 gezeigte Schließstellung gebracht. Die Tür wird dann etwas zurück in Richtung Öffnungsstellung verfahren, um von außen, beispielsweise mittels einer Handhabungshilfe, an der unteren Türkante angreifen und die Tür in Richtung horizontale Schwenkachse rein translatorisch verfahren zu können. Dabei findet eine Relativbewegung zwischen der horizontalen Achse 12 und dem Langloch 22 in dem Beschlag 20 statt, bis sich die horizontale Achse 12 in der in 3 gezeigten Position befindet. Die horizontale Achse 12 befindet sich in dieser Position in einem Bereich des Langlochs 22, in welchem dieses eine Öffnung mit einer Breite aufweist, die größer ist als die größte Breite des Sechskantprofils der horizontalen Achse im Bereich des Langlochs 22. Die Breite des Langlochs 22 ist in diesem Bereich so gewählt, dass die Tür 14 zusammen mit den Beschlägen 20 gegenüber dem Sechskantprofil der horizontalen Achse 12 frei verschwenkt werden kann. Die Länge des Langlochs 22 ist so gewählt, dass der Verschiebeweg ausreichend groß ist, um die Tür 14 über den unteren Anschlag hinweg nach außen verschwenken zu können. Um die Tür 14 reinigen zu können, ohne sie festhalten zu müssen, kann die Tür 14 in der Reinigungsstellung wieder abgesenkt werden, so dass die horizontale Achse 12 wieder in den schmalen Bereich des Langlochs 22 gleitet. Durch Festlegen des Betätigungshebels 24 mittels eines nicht dargestellten Verriegelungselements oder durch manuelles Festhalten des Betätigungshebels 24 ist dann die Tür 14 gegen Zurückschwenken gesichert und kann bequem gereinigt werden.
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Die in den 5 und 6 gezeigten alternativen Ausführungsformen sind im Wesentlichen baugleich mit der in den 1 bis 4 gezeigten ersten Ausführungsform. Für identische bzw. funktionsgleiche Elemente wurden daher die gleichen Bezugszeichen verwendet. Die 5a, 6a zeigen die jeweilige Montageeinheit in der Öffnungsstellung, die 5b, 6b in der Schließstellung und die 5c, 6c in der Reinigungsstellung.
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Bei der in 5 gezeigten Ausführungsform ist als Betätigungselement 26 ein senkrecht aus der Türebene herausragender Betätigungshebel vorgesehen. Dieser ist fest mit dem Beschlag verbunden und ragt seitlich an der Tür 14 vorbei.
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Der Betätigungshebel könnte alternativ auch verschwenkbar an dem Beschlag befestigt und in der Öffnungsstellung und Schließstellung parallel zur Türebene angeordnet sein (nicht gezeigt). Dies hätte den Vorteil, dass das Betätigungselement 26 im ”Normalbetrieb” (Öffnungsstellung und Schließstellung) nicht oder nahezu nicht nach vorne aus der Türebene herausragen würde. Um die Tür in die Reinigungsstellung zu verfahren, müsste er dann von dem Beschlag 20, wie in 5b dargestellt, nach vorne verschwenkbar sein, um die Tür 14 mit Hilfe des Betätigungshebels nach oben verschieben zu können. Dazu wäre es sinnvoll, einen Anschlag in der in 5b gezeigten Stellung des Handhebels vorzusehen.
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7 zeigt eine Skizze eines einstückigen Beschlages 20 mit einem Betätigungshebel als Betätigungselement 26, der für die in 5 gezeigete Ausführungsform verwendet werden könnte (perspektivische Darstellung).
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Bei der in 6 gezeigten Ausführungsform ist als Betätigungselement 26 eine quer aus der Türebene herausragende Lasche vorgesehen, die durch entsprechende Gestaltung eines an der Türvorderseite angeordneten Endes einer u-förmigen Aufnahme 28 für die Unterseite der Tür 14 gebildet ist. Die u-förmige Aufnahme 28 kann beispielsweise aus dünnem Blech hergestellt und die Lasche durch Umbiegen des entsprechenden Blechendes erzeugt sein. Durch Angreifen an der Lasche mittels einer Hand oder mittels einer weiteren Handhabungshilfe kann die Tür 14 auf eine Art und Weise in Richtung der horizontalen Achse nach oben verfahren und dann in die in 6c gezeigte Reinigungsstellung verfahren werden.
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8 zeigt eine Skizze eine Beschlages 20 mit einer Lasche als Betätigungslement 26, der für die in 6 gezeigte Ausführungsform verwendet werden könnte (perspektivische Darstellung).
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9 zeigt den in 9 gestrichelt dargestellten Bereich des Beschlags 20 mit Langloch 22 und als Sechskantprofil ausgebildeter Achse 12. In dieser Figur ist an einem Beispiel gezeigt, wie ein Bimetall-Streifen 30 an einem Beschlag 20 angeordnet werden könnte, um zu verhindern, dass die Tür 14 bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur in Richtung horizontaler Achse 12 verschiebbar und somit in die Reinigungsstellung verfahrbar ist. Mit dem Bezugszeichen 30 ist der Bimetall-Streifen mit durchgezogener Linie in einer Anordnung dargestellt, in der er sich befindet, wenn die Temperatur oberhalb der Grenztemperatur liegt (verriegelte Position). Mit dem Bezugszeichen 30' ist der Bimetall-Streifen gestrichelt in einer Anordnung dargestellt, in der er sich befindet, wenn die Temperatur unterhalb der Grenztemperatur liegt und ein Verfahren in die Reinigungsstellung möglich sein soll. Vorzugsweise ist an jedem Beschlag 20 ein entsprechender Bimetall-Streifen 30 angeordnet.
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Bei den gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtungen handelt es sich vorzugsweise um Etagenbacköfen. Die Erfindung kann jedoch auch an sonstigen Backöfen, an Gärschränken und/oder sonstigen Vorrichtungen zur Behandlung von Lebensmitteln umgesetzt werden. Übliche Temperaturen in Backöfen sind 20°C bis 320°C, wobei in den meisten Fällen ein Dauerbetrieb bei ca. 240°C erfolgt. Vorzugsweise bestehen alle Elemente erfindungsgemäßer Vorrichtungen aus Materialien, die beständig sind gegen in Bäckereibetrieben regelmäßig verwendete Laugen und Säuren sowie gegen handelsübliche Backofenreiniger.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Baueinheit
- 12
- Achse
- 14
- Tür
- 16
- Öffnung
- 18
- Anschlag
- 20
- Beschlag
- 22
- Langloch
- 24
- Betätigungshebel
- 26
- Handhabungshilfe
- 28
- u-förmige Aufnahme
- 30
- Bimetall-Streifen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1767865 A2 [0002]
- DE 202009011934 U1 [0004]
- WO 2011/023608 A1 [0004]