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Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromagnetischen Antrieb für einen elektrischen Schalter.
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Ein derartiger Antrieb ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
EP 0 321 664 bekannt. Dieser Antrieb weist einen beweglichen Anker auf, der entlang einer vorgegebenen Schieberichtung eine Hubbewegung ausführen kann und mit einem beweglichen Schaltkontakt eines Schalters verbindbar ist. Außerdem umfasst der Antrieb einen Dauermagneten, der ein magnetisches Feld sowie eine Haltekraft zum Halten des Ankers in einer vorgegebenen Position erzeugt. Eine Spule ist derart angeordnet, dass durch einen Stromfluss der Antrieb betätigt und der Anker bewegt werden kann.
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Aus der
DE 196 37 077 A1 ist ein Permanentmagnet für den magnetischen Kreis eines Magnetauslösers für einen Fehlerstromschutzschalter bekannt, welcher Permanentmagnet geometrisch derart ausgebildet ist, dass er sich bei der Montage selbst positioniert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb anzugeben, der eine nachträgliche Justage der Komponenten und eine nachträgliche Korrektur von Herstellungstoleranzen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schalter mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schalters sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß ein elektromagnetischer Antrieb für einen elektrischen Schalter, insbesondere einen elektrischen Leistungsschalter, vorgesehen mit zumindest einem beweglichen Anker, der entlang einer vorgegebenen Schieberichtung eine Hubbewegung ausführen kann, mittelbar oder unmittelbar mit einem beweglichen Schaltkontakt des Schalters verbindbar ist und in einer geschlossenen Position an einer ersten ankerseitigen Anschlagsfläche mit einem ersten magnetisch leitenden Jochteil des Antriebs und an einer zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche mit einem zweiten magnetisch leitenden Jochteil des Antriebs einen magnetischen Kreis des Antriebs schließt, mindestens einem Dauermagneten, der ein magnetisches Feld für den magnetischen Kreis sowie eine Haltekraft zum Halten des Ankers in der geschlossenen Position erzeugt, und mindestens einer Spule, die derart angeordnet ist, dass durch einen Stromfluss durch die Spule ein magnetischer Fluss hervorgerufen werden kann, der dem magnetischen Fluss des Dauermagneten im magnetischen Kreis gleich- oder entgegengesetzt ist, wobei der elektromagnetische Antrieb nach erfolgter Montage einen Nachjustagezustand ermöglicht, indem eine Selbstjustage der Lage des ersten und des zweiten Jochteils relativ zueinander durch die Magnetkraft des Dauermagneten möglich ist, und wobei die Jochteile in einen fest montierten Zustand gebracht werden können, indem die Ausrichtung der Jochteile unabhängig von der weiteren Positionierung des Ankers fixiert ist.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Antriebs besteht darin, dass dieser aufgrund der nachträglichen Selbstjustagemöglichkeit auch mit mit relativ großen Fertigungstoleranzen hergestellten Komponenten sehr aufwandsarm montiert werden kann; denn der elektromagnetische Antrieb kann nach erfolgter Montage durch die erfindungsgemäß vorgesehene magnetische Selbstjustage hinsichtlich der Anordnung des ersten und des zweiten Jochteils mit sehr geringem Aufwand nachjustiert werden. Die Nachjustage erfolgt dabei durch die Magnetkraft des Dauermagneten automatisch derart, dass das erste und das zweite Jochteil mit optimalem Abstand zueinander ausgerichtet werden.
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Der mindestens eine Dauermagnet ist vorzugsweise derart angeordnet, dass er an mindestens eines der Jochteile des Antriebs angrenzt.
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Besonders einfach und damit vorteilhaft ist eine automatische Nachjustage möglich, wenn in dem Nachjustagezustand der magnetische Kreis durch den Anker geschlossen ist und zumindest zwei Jochteile des Antriebs entlang der Schieberichtung des Ankers relativ zueinander verschieblich sind, so dass – angetrieben durch die Magnetkraft des Dauermagneten – die jochseitige Anschlagsfläche des ersten Jochteils selbstjustierend in einen Abstand zu der jochseitigen Anschlagsfläche des zweiten Jochteils gebracht wird, der mit dem Abstand zwischen der ersten und der zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche entlang der vorgegebenen Schieberichtung identisch ist.
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Vorzugsweise sind die zumindest zwei relativ zueinander entlang der Schieberichtung des Ankers verschieblichen Jochteile miteinander verschraubt, wobei eine Schraube durch ein Loch in einem der zwei Jochteile hindurchgeführt und mit dem anderen der zwei Jochteile verschraubt ist. Der Durchmesser des Lochs entlang der Schieberichtung des Ankers ist vorzugsweise größer als der Durchmesser der Schraube. Bei loser Schraubverbindung und geschlossener Position des Ankers befinden sich die Jochteile bei dieser Ausgestaltung im Nachjustagezustand und sind relativ zueinander – entlang der Schieberichtung des Ankers – verschieblich; bei fest angezogener Schraubverbindung befinden sich die Jochteile hingegen im fest montierten Zustand.
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Der Durchmesser des Lochs ist entlang der Schieberichtung des Ankers vorzugsweise mindestens 10% größer als der Durchmesser der Schraube. Bei dem Loch kann es sich beispielsweise um ein Langloch handeln, dessen Längsrichtung entlang der Schieberichtung des Ankers ausgerichtet ist.
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Die Jochteile und der oder die Dauermagnete bilden bevorzugt einen magnetisch leitfähigen Hohlkörper mit Öffnungsschlitz, durch den der Anker in den Innenbereich des Hohlkörpers eintauchen kann.
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In der geschlossenen Position des Ankers liegt die erste ankerseitige Anschlagsfläche vorzugsweise außen auf der Außenseite des Hohlkörpers und die zweite ankerseitige Anschlagsfläche innen auf der Innenseite des Hohlkörpers auf.
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Auch wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Hohlkörper rohr- oder rinnenförmig ist und sich entlang einer Längsachse erstreckt, die senkrecht zur vorgegebenen Schieberichtung des Ankers ausgerichtet ist und sich der Öffnungsschlitz parallel zur Längsachse erstreckt und der Anker den Öffnungsschlitz verschließt. Vorzugsweise ist der Hohlkörper an seinem vorderen und hinteren Rohr- oder Rinnenende jeweils mit einem Blech, vorzugsweise aus magnetisch nicht leitfähigem Material, zumindest abschnittsweise verschlossen.
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Bei dem Anker handelt es sich bevorzugt um einen Tauchanker mit einem T-förmigen Querschnitt.
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Der Anker steht vorzugsweise mit einer Federeinrichtung in Verbindung, die eine Federkraft in Richtung geöffnete Position des Ankers ausübt, in der der magnetische Kreis geöffnet ist.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Montieren eines elektromagnetischen Antriebs für einen elektrischen Schalter, insbesondere einen elektrischen Leistungsschalter. Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen, dass der Antrieb vormontiert wird und der magnetische Kreis anschließend durch den Anker geschlossen wird, indem der Anker in seine geschlossene Position gebracht wird, der Antrieb in den Nachjustagezustand gebracht wird und eine Selbstjustage der Lage der Jochteile zueinander durch die Magnetkraft des Dauermagneten erfolgt und nach erfolgter Selbstjustage die Jochteile in einen fest montierten Zustand gebracht werden, in dem die Ausrichtung der Jochteile unabhängig von der weiteren Positionierung des Ankers fixiert bleibt.
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Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen elektrischen Schalter verwiesen, da die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens denen des elektrischen Schalters im Wesentlichen entsprechen.
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Als vorteilhaft wird es angesehen, wenn in dem Nachjustagezustand zumindest zwei Jochteile – angetrieben durch die Magnetkraft des Dauermagneten – relativ zueinander entlang der Schieberichtung des Ankers verschoben werden, bis die jochseitige Anschlagsfläche des ersten Jochteils selbstjustierend in einen Abstand zu der jochseitigen Anschlagsfläche des zweiten Jochteils gebracht worden ist, der mit dem Abstand zwischen der ersten und der zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche entlang der vorgegebenen Schieberichtung identisch ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Antrieb in den Nachjustagezustand gebracht wird, indem eine Schraubverbindung zwischen zumindest zwei relativ zueinander entlang der Schieberichtung des Ankers in einem vorgegebenen Bereich verschieblichen Jochteilen gelöst wird, und nach erfolgter Selbstjustage die Jochteile wieder fest verschraubt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
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1 ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung mit einem elektromagnetischen Antrieb sowie einem elektrischen Schalter, der mit dem elektromagnetischen Antrieb in Verbindung steht,
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2 einen Tauchanker des elektromagnetischen Antriebs gemäß 1 in einer geöffneten Position näher im Detail,
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3 den Tauchanker gemäß 2 in einer geschlossenen Position,
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel für einen elektromagnetischen Antrieb, bei dem der Tauchanker für den Hohlkörper, in den er eintauchen soll, geringfügig zu groß ist,
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5 den Tauchanker gemäß 4 nach einer Nachjustage des Antriebs,
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6 ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen elektromagnetischen Antrieb in einer dreidimensionalen Explosionszeichnung und
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7 den elektromagnetischen Antrieb gemäß 6 im montierten Zustand.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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In der 1 erkennt man einen elektromagnetischen Antrieb 10 für einen elektrischen Schalter 20, bei dem es sich beispielsweise um einen Leistungsschalter handeln kann. Der elektrische Schalter 20 umfasst einen beweglichen Schaltkontakt 21 sowie einen feststehenden Schaltkontakt 22.
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Der bewegliche Schaltkontakt 21 steht mit einer Antriebsstange 30 des elektromagnetischen Antriebs 10 in Verbindung, die mit einer Federeinrichtung 40 des elektromagnetischen Antriebs 10 zusammenwirkt. An die Federeinrichtung 40 ist außerdem eine weitere Antriebsstange 50 angekoppelt, die mit einem Tauchanker 60 des elektromagnetischen Antriebs 10 verbunden ist.
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Der Tauchanker 60 kann entlang einer vorgegebenen Schieberichtung P eine Hubbewegung ausführen und dabei in einen magnetischen Hohlkörper 70 des Antriebs 10 eintauchen. Die 1 zeigt den Tauchanker 60 mit durchgezogenen Linien in einer geöffneten Position, in der er aus dem Hohlkörper 70 herausragt. Mit gestrichelten Linien sowie mit dem Bezugszeichen 61 ist die geschlossene Position des Tauchankers dargestellt, in der er in den magnetischen Hohlkörper 70 vollständig eingeführt ist.
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Die Funktion der Federeinrichtung 40 besteht darin, die weitere Antriebsstange 50 in der 1 nach oben zu drücken, so dass der Tauchanker 60 mit einer Federkraft beaufschlagt wird, die ihn in die geöffnete Position bringen soll. In der geöffneten Position des Tauchankers 60 befindet sich der bewegliche Schaltkontakt 21 in einer geöffneten Position, die in der 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt ist.
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Wie weiter unten noch näher im Detail erläutert werden wird, kann durch Einspeisen eines Stromes durch eine Spule 80 des elektromagnetischen Antriebs 10 eine Magnetkraft erzeugt werden, mit der der Tauchanker 60 entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 40 in seine geschlossene Position gebracht wird. In dieser geschlossenen Position wird der Tauchanker durch den magnetischen Hohlkörper 70 auch dann gehalten, wenn kein Strom durch die Spule 80 geleitet wird. Die Magnetkraft, die der magnetische Hohlkörper 70 zum Halten des Tauchankers 60 in der geschlossenen Position benötigt, wird durch zwei Dauermagnete 90 und 95 erzeugt, die Bestandteile des magnetischen Hohlkörpers 70 bilden. Neben den beiden Dauermagneten 90 und 95 umfasst der magnetische Hohlkörper 70 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 fünf Jochteile, nämlich ein erstes Jochteil 100, ein zweites Jochteil 105, ein drittes Jochteil 110, ein viertes Jochteil 115 sowie ein fünftes Jochteil 120. Die Anordnung der fünf Jochteile 100, 105, 110, 115 und 120 ist derart gewählt, dass der magnetische Hohlkörper 70 einen Öffnungsschlitz 130 bildet, durch den der im Querschnitt im Wesentlichen T-förmige Tauchanker 60 in den Hohlkörper eintauchen kann. Die fünf Jochteile 100, 105, 110, 115 und 120 bestehen aus einem magnetisierbaren Material, beispielsweise einem eisenhaltigen Material.
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Sobald der Tauchanker 60 seine geschlossene Position erreicht hat, drücken die beiden Antriebsstangen 30 und 50 den beweglichen Schaltkontakt 21 in der 1 nach unten, so dass dieser ebenfalls seine geschlossene Position erreicht und den elektrischen Schalter 20 schließt. Die bewegliche Position des Schaltkontakts 21 ist in der 1 mit gestrichelten Linien sowie dem Bezugszeichen 21a gekennzeichnet.
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In der 1 lässt sich darüber hinaus erkennen, dass der Tauchanker 60 eine erste ankerseitige Anschlagsfläche 62 sowie eine zweite ankerseitige Anschlagsfläche 63 aufweist. In der geschlossenen Position des Tauchankers 60 liegt die erste ankerseitige Anschlagsfläche 62 auf der Außenseite 71 des magnetischen Hohlkörpers 70 bzw. auf der Außenseite des ersten Jochteils 100 sowie des dritten Jochteils 110 auf. Die zweite ankerseitige Anschlagsfläche 63 liegt in der geschlossenen Position des Tauchankers 60 auf der Innenseite 72 des Hohlkörpers 70, und zwar auf der Innenseite des zweiten Jochteils 105, auf.
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Bei der geschlossenen Position des Tauchankers 60 werden zwei magnetische Kreise geschlossen, deren magnetischer Fluss durch die beiden Dauermagnete 90 und 95 hervorgerufen wird. Der magnetische Fluss des ersten magnetischen Kreises fließt vom Dauermagneten 90 über das vierte Jochteil 115, das erste Jochteil 100, den Tauchanker 60 und das zweite Jochteil 105 zum Dauermagneten 90 zurück. Der magnetische Fluss des zweiten Dauermagneten 95 fließt über das fünfte Jochteil 120, das dritte Jochteil 110, den Taucheranker 60 sowie das zweite Jochteil 105.
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Durch die magnetische Kraft der beiden magnetischen Kreise wird der Tauchanker 60 in seiner geschlossenen Position gehalten, obwohl die Federkraft der Federeinrichtung 40 den Tauchanker 60 in die geöffnete Position bringen will. Die Federkraft der Federeinrichtung 40 ist also kleiner bemessen als die Magnetkraft der magnetischen Kreise der beiden Dauermagnete 90 und 95.
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Soll der elektrische Schalter 20 mit dem elektromagnetischen Antrieb 10 geöffnet werden, so wird durch die Spule 80 ein Strom eingespeist, der den beiden magnetischen Kreisen der beiden Dauermagnete 90 und 95 entgegengesetzt ist. Dadurch wird die magnetische Haltekraft der beiden magnetischen Kreise der beiden Dauermagnete 90 und 95 herabgesetzt, so dass die Federkraft der Federeinrichtung 40 ausreicht, den Tauchanker 60 in seine geöffnete Position zu drücken. In der geöffneten Position des Tauchankers 60 ist der Abstand zwischen der ersten ankerseitigen Anschlagsfläche 62 und der Außenseite 71 des Hohlkörpers sowie der Abstand zwischen der zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche 63 und der Innenseite 72 des Hohlkörpers so groß, dass die Magnetkraft der Dauermagnete 90 und 95 nicht mehr ausreicht, um den Tauchanker 60 entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 40 zu schließen.
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Die 2 zeigt zur besseren Übersicht den Tauchanker 60 nochmals in seiner geöffneten Position in einer größeren Darstellung. Es lässt sich erkennen, dass der Abstand A2 zwischen der ersten ankerseitigen Anschlagsfläche 62 und der zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche 63 dem Abstand A1 zwischen der Außenseite des ersten Jochteils 100 sowie der Innenseite des zweiten Jochteils 105 entspricht. Aus diesem Grunde können die beiden magnetischen Kreise der beiden Dauermagnete 90 und 95 spaltfrei, zumindest näherungsweise spaltfrei, geschlossen werden, wenn der Tauchanker 60 in den Hohlkörper 70 vollständig eingeführt ist. Dies zeigt näher die 3.
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In der 3 ist erkennbar, dass die erste ankerseitige Anschlagsfläche 62 auf der Außenseite der beiden Jochteile 100 und 110 aufliegt, und die beiden magnetischen Kreise M1 und M2 an dieser Stelle geschlossen werden. In entsprechender Weise werden die beiden magnetischen Kreise M1 und M2 auch an der zweiten ankerseitigen Anschlagsfläche 63 geschlossen, weil diese vollständig auf der Innenseite des zweiten Jochteils 105 aufliegt.
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Das in der 3 dargestellte vollständige Schließen der beiden magnetischen Kreise M1 und M2 ist bei dem elektromagnetischen Antrieb 10 gemäß den 1 bis 3 nur deshalb möglich, weil der Abstand A1 zwischen den beiden ankerseitigen Anschlagsflächen 62 und 63 mit dem Abstand A2 zwischen der Außenseite der beiden Jochteile 100 und 110 sowie der Innenseite des zweiten Jochteils 105 identisch ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 bis 3 ist vorzugsweise eine Nachjustagemöglichkeit vorhanden, mit der die Lage der Jochteile nachträglich selbsttätig relativ nachjustierbar ist; die Funktionsweise einer solchen Nachjustagemöglichkeit wird nachfolgend beispielhaft anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, bei denen die Länge des Tauchankers 60 nicht optimal ist.
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Die 4 zeigt einen Fall, bei dem der Abstand A1 zwischen den beiden ankerseitigen Anschlagsflächen 62 und 63 geringfügig größer ist als der Abstand A2. Wie sich erkennen lässt gilt hier: A1 = A2 + dx.
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Die Längendifferenz dx kann auf Herstellungstoleranzen bei der Herstellung der Jochteile, insbesondere des vierten Jochteils 115 und des fünften Jochteils 120, oder auf Herstellungstoleranzen bei der Herstellung des Tauchankers 60 beruhen.
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Um nun trotzdem zu gewährleisten, dass der Tauchanker 60 in seiner geschlossenen Position die beiden magnetischen Kreise M1 und M2 (vgl. 3) schließen kann, ohne dass Luftspalten zu überbrücken sind, ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 in dem vierten Jochteil 115 sowie in dem fünften Jochteil 120 eine Nachjustagemöglichkeit vorgesehen, mit dem die Herstellungstoleranzen nachträglich korrigiert werden können.
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In der 4 lässt sich erkennen, dass das vierte Jochteil 115 sowie das fünfte Jochteil 120 jeweils mit Bohrungen 200 und 205 ausgestattet sind, deren Durchmesser d geringfügig größer ist als der Durchmesser der zugeordneten Befestigungsschrauben 210 und 215, die in das erste Jochteil 100 und das dritte Jochteil 110 eingeschraubt sind und das vierte Jochteil 115 bzw. das fünfte Jochteil 120 klemmend halten. Aufgrund der überdimensionierten Größe der Bohrungen 200 und 205 ist es nun möglich, den Längenunterschied dx nachträglich zu korrigieren, indem nämlich die beiden Befestigungsschrauben 210 und 215 in der geschlossenen Position des Tauchankers 60 gelockert werden. Aufgrund der Magnetkraft der beiden Dauermagnete 90 und 95 werden das erste Jochteil 100 sowie das dritte Jochteil 110 nach oben gezogen, so dass sie mit ihrer Außenseite an der ersten ankerseitigen Anschlagsfläche 62 anstoßen werden. Dies zeigt beispielhaft die 5. Das Hochziehen des ersten Jochteils 100 sowie des dritten Jochteils 110 beruht auf der Magnetkraft der beiden magnetischen Kreise M1 und M2, die stets eine Magnetkraft derart ausüben, dass der magnetische Kreis M1 bzw. M2 spaltfrei geschlossen wird. Der in der 4 dargestellte Luftspalt zwischen dem Tauchanker 62 und den beiden Jochteilen 105 und 110 wird somit also durch die Magnetkraft der beiden Dauermagnete 90 und 95 geschlossen, indem die beiden Jochteile um die Längendifferenz dx nach oben gezogen werden.
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Der Durchmesser d der Bohrungen 200 und 205 entlang der Schieberichtung des Ankers ist vorzugsweise mindestens 10% größer als der Durchmesser der Befestigungsschrauben 210 und 215. Bei den Bohrungen 200 und 205 kann es sich beispielsweise um Langlöcher handeln, deren Längsrichtung entlang der Schieberichtung des Ankers ausgerichtet ist.
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Sobald diese Selbstjustage, die auf der Magnetkraft der Dauermagnete 90 und 95 beruht, abgeschlossen ist, können die beiden Befestigungsschrauben 210 und 215 wieder angezogen werden, so dass die Lage des ersten Jochteils 100 und die des dritten Jochteils 110 relativ zu dem vierten Jochteil 115 bzw. dem fünften Jochteil 120 wieder durch Festklemmen fixiert ist. Nach dem Fixieren entspricht der Abstand zwischen den beiden ankerseitigen Anschlagsflächen 62 und 63 dem Abstand zwischen der Außenseite der beiden Jochteile 100 und 110 und der Innenseite des zweiten Jochteils 105.
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In der 6 ist beispielhaft der mechanische Aufbau eines elektromagnetischen Antriebs in einer dreidimensionalen Explosionsdarstellung gezeigt. Man erkennt das erste Jochteil 100, das mit dem vierten Jochteil 115 mittels Schrauben, die durch überdimensionierte Bohrungen 200 geführt sind, verschraubt wird. Zwischen dem vierten Jochteil 115 und dem zweiten Jochteil 105 befindet sich der Dauermagnet 90, der mit Hilfe zweier Befestigungsplatten 300 und 305 an den Jochteilen fixiert wird. Die beiden Befestigungsplatten 300 und 305 fixieren außerdem den anderen Dauermagneten 95, der zwischen dem zweiten Jochteil 105 und dem fünften Jochteil 120 positioniert ist. An dem fünften Jochteil 120 wird das dritte Jochteil 110 mittels Befestigungsschrauben fixiert, die durch überdimensionierte Bohrungen 205 geführt sind.
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Wie bereits erläutert, sind die Bohrungen 200 und 205 geringfügig größer als die verwendeten Befestigungsschrauben, so dass es zu einer selbsttätigen Nachjustage kommen kann, wenn der Tauchanker 60 zu groß oder zu klein dimensioniert ist und in der geschlossenen Position des Tauchankers unerwünschte Luftspalte auftreten. Der Tauchanker 60 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 durch eine obere Ankerplatte 64 und eine Führungsplatte 65 gebildet, die auf einem Ankermittelteil 66 aufgeschraubt sind.
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In der 6 erkennt man darüber hinaus die weitere Antriebsstange 50, die durch eine Bohrung 105a im zweiten Jochteil 105 hindurchgeführt ist.
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Bei der Darstellung gemäß 6 lässt sich darüber hinaus erkennen, dass die Jochteile 100, 105, 110, 115 und 120 sowie die beiden Dauermagnete 90 und 95 einen Hohlkörper bilden, der rohr- oder rinnenförmig ist und sich entlang einer Längsachse L erstreckt. Die Längsachse L steht senkrecht zu der vorgegebenen Schieberichtung P, mit der der Tauchanker 60 seine Hubbewegung ausführt. Das vordere und hintere Rohr- oder Rinnenende des rohr- oder rinnenförmigen Hohlkörpers ist jeweils mit einem Blech verschlossen, von denen beispielhaft eins in der 6 gezeigt und mit dem Bezugszeichen 310 gekennzeichnet ist.
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Die 7 zeigt den elektromagnetischen Antrieb gemäß 6 im montierten Zustand. Man erkennt zwei Bleche 310 und 320, die den rohr- oder rinnenförmigen Hohlkörper 70 an den beiden Rohr- oder Rinnenenden abschließen. Darüber hinaus erkennt man die weitere Antriebsstange 50, die aus dem Hohlkörper 70 herausgeführt ist und mit der Federeinrichtung 40 gemäß 1 verbunden werden kann.
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Darüber hinaus sind das vierte Jochteil 115 sowie das zweite Jochteil 105, die beiden Befestigungsplatten 300 und 305 sowie die Spule 80 erkennbar, die durch Aussparungen in den beiden Blechen 310 und 320 aus dem Hohlkörper 70 herausragen kann. Auch sind die Befestigungsschrauben 210 zu erkennen, mit denen das erste Jochteil an dem vierten Jochteil 115 derart verschraubt ist, dass eine selbsttätige Nachjustage, wie sie oben beschrieben worden ist, möglich ist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- elektromagnetischer Antrieb
- 20
- elektrischer Schalter
- 21
- beweglicher Schaltkontakt
- 21a
- bewegliche Position
- 22
- feststehender Schaltkontakt
- 30
- Antriebsstange
- 40
- Federeinrichtung
- 50
- Antriebsstange
- 60
- Tauchanker
- 61
- geschlossene Position des Tauchankers
- 62
- erste ankerseitige Anschlagsfläche
- 63
- zweite ankerseitige Anschlagsfläche
- 64
- Ankerplatte
- 65
- Führungsplatte
- 66
- Ankermittelteil
- 70
- Hohlkörper
- 71
- Außenseite
- 72
- Innenseite
- 80
- Spule
- 90
- Dauermagnet
- 95
- Dauermagnet
- 100
- erstes Jochteil
- 105
- zweites Jochteil
- 105a
- Bohrung
- 110
- drittes Jochteil
- 115
- viertes Jochteil
- 120
- fünftes Jochteil
- 130
- Öffnungsschlitz
- 200
- Bohrung
- 205
- Bohrung
- 210
- Befestigungsschraube
- 215
- Befestigungsschraube
- 300
- Befestigungsplatte
- 305
- Befestigungsplatte
- 310
- Blech
- 320
- Blech
- A1
- Abstand
- A2
- Abstand
- d
- Durchmesser
- dx
- Längendifferenz
- L
- Längsachse
- M1
- magnetischer Kreis
- M2
- magnetischer Kreis
- P
- Schieberichtung