DE102007038165A1 - Elektromagnetischer Aktor - Google Patents
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Abstract
Ein elektromagnetischer Aktor zum Betätigen eines elektrischen Schaltelements (20) enthält ein Magnetjoch (40), das einen inneren Magnetkernbereich (46) und einen äußeren Magnetkernbereich (48) umfasst, zwischen denen sich ein den inneren Magnetkernbereich (48) umgebender Spalt (50) befindet, in dem eine den inneren Magnetkernbereich umgebende Spule (44) angeordnet ist. Dem Magnetjoch (40) ist ein Anker (60) zugeordnet, der im Bereich des Spaltes (50) mit zumindest einer Ausnehmung (62) versehen ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromagnetischen Aktor, insbesondere einen elektromagnetischen Aktor für die Betätigung eines Schaltelementes.
- Zum Betätigen eines Schaltelementes werden elektromagnetische Aktoren eingesetzt, die beispielsweise ein Schaltschloss des Schaltelementes auslösen. Die prinzipielle Wirkungsweise eines solchen elektromagnetischen Aktors ist beispielhaft in
7 dargestellt. Der elektromagnetische Aktor umfasst ein Magnetsystem2 mit einem in einem Gehäuse fixierten Magnetjoch4 und einem beweglich im Gehäuse gelagerten Anker6 . In einer Ausgangsstellung wird der Anker6 durch eine auf ihn wirkende Magnetkraft FM (Haltekraft) am Magnetjoch4 gehalten. Der Anker6 ist auf einem Träger8 aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff angeordnet und mit einem Führungsstab10 axial verschiebbar in einer im Gehäuse fixierten Führung12 gelagert. An seinem vom Anker6 abgewandten Ende ist der Führungsstab10 mit einem Flansch14 versehen, zwischen dessen Schultern und der Führung12 eine Feder16 , im Beispiel der Figur ein Tellerfederpaket, abstützt. Die Feder16 ist vorgespannt und übt auf den Anker6 eine gegen die Magnetkraft FM wirkende Federkraft FF aus, die kleiner ist als die vom Magnetjoch4 auf den Anker6 ausgeübte magnetische Haltekraft oder Magnetkraft FM. Der Flansch14 ist mechanisch mit dem beweglichen Kontakt18 eines elektrischen Schaltelementes20 gekoppelt, dessen Stromzuführung über den Flansch14 und einen feststehenden Flansch21 erfolgt. - Bei dem Magnetjoch
4 kann es sich um einen reinen Gleichstrommagneten oder um eine Kombination aus Gleichstrommagnet und Permanentmagnet handeln. Im ersten Fall wird die Magnetkraft FM durch einen in einer Spule des Gleichstrommagneten fließenden Strom I erzeugt. Im zweiten Fall wird die Magnetkraft FM ausschließlich durch den Permanentmagneten bereitge stellt. Zum Auslösen des Ankers6 wird nun entweder der Gleichstrom I abgeschaltet oder durch Einschalten eines Gleichstromes I oder eines impulsförmigen Stroms das vom Permanentmagneten erzeugte Magnetfeld durch ein elektromagnetisch erzeugtes Gegenfeld kompensiert. Durch die Wirkung der Feder16 setzt sich der Anker6 in Bewegung und betätigt über den Flansch14 das Schaltelement20 . - Bei der Auslegung eines elektromagnetischen Aktors für die Betätigung eines Schaltelementes müssen bei kompakter Bauform eine Vielzahl von Kriterien erfüllt sein. Zum einen müssen Magnetkraft FM und Federkraft FF derart aufeinander abgestimmt sein, dass der Anker
6 auch bei mechanischer Belastung des Schaltgerätes sicher in der Ausgangsstellung verbleibt und nicht bei Erschütterung auslöst. Zum anderen muss die Federkraft FF groß genug sein, um den Anker so zu beschleunigen, dass dieser in kurzer Zeit einen Weg zurücklegt, der ausreicht, um das Schaltelement20 sicher zu betätigen. In der Praxis sollen dabei oft Wege im Bereich von einigen Zehntel Millimetern bis etwa 2 mm in sehr kurzen Zeiten (< 1 ms) zurückgelegt werden. Hohe Haltekräfte einerseits und kurze Schaltzeiten andererseits sind jedoch einander widersprechende Forderungen. Hohe Haltekräfte erfordern nämlich ein entsprechend hohes Ankervolumen und damit eine hohe Ankermasse. Diese wiederum führen zu einer größeren Trägheit des Ankers, wenn dieser durch die Feder beschleunigt wird. - Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, einen elektromagnetischen Aktor zum Betätigen eines elektromagnetischen Schaltelementes anzugeben, mit dem es möglich ist, kurze Schaltzeiten bei zugleich hohen Haltekräften zu realisieren.
- Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einem elektromagnetischen Aktor mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen enthält der elektromagnetische Aktor ein Magnetjoch, das einen von einer elektrischen Spule umgebenen inneren Magnetkernbereich und einen äußeren Magnetkernbereich umfasst, zwischen denen sich ein den inneren Magnetkernbereich umgebender Spalt befindet, in dem eine den inneren Magnetkernbereich umgebende Spule angeordnet ist, sowie einen Anker, der im Bereich des Spaltes mit zumindest einer Ausnehmung versehen ist.
- Durch diese Maßnahme wird die Masse des Ankers gegenüber einem massiven Anker in Form einer Scheibe mit einander gegenüberliegenden planparallelen Flachseiten verringert, so dass der Anker bei ansonsten identischem Aufbau des Schaltgerätes schneller beschleunigt wird und auf diese Weise kürzere Schaltzeiten ermöglicht sind. Die Erfindung beruht dabei auf der Überlegung, dass es möglich ist, im Bereich des magnetfeldfreien Spaltes das Ankervolumen zu reduzieren, ohne dass dies zu einer Verringerung der zwischen Magnetjoch und Anker ausgeübten Magnet- oder Haltekraft führt.
- Die zumindest eine Ausnehmung kann im Anker in Form einer Vertiefung oder einer Durchgangsöffnung bzw. Fenster vorliegen, wobei durch das Einbringen von Durchgangsöffnungen eine besonders wirksame Massenverringerung des Ankers erzielt werden kann.
- Vorzugsweise sind eine Mehrzahl vom Ausnehmungen vorgesehen, wobei insbesondere der Anker einen inneren und einen diesen umgebenden äußeren Ankerbereich umfasst, die über eine Mehrzahl von Stegen miteinander verbunden sind.
- Wenn der Anker außerdem auf seiner vom Magnetjoch abgewandten Rückseite mit zumindest einer Aussparung versehen ist, kann eine weitere Reduzierung der Ankermasse erzielt werden.
- Eine besonders platzsparend und fertigungstechnisch einfach herzustellende Ausführungsform wird erzielt, wenn das Magnetjoch als Topfkern ausgebildet ist.
- Bei dem elektromagnetischen Aktor kann es sich um einen reinen Elektromagneten oder um einen mit einem Permanentmagneten kombinierten Elektromagneten handeln, bei dem das Magnetjoch einen Permanentmagneten umfasst, dessen magnetische Achse mit der magnetischen Achse des inneren Magnetkernbereiches zusammenfällt.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
-
1 einen elektromagnetischen Aktor gemäß der Erfindung in einem schematischen Längsschnitt, -
2 eine alternative Ausführungsform des Magnetsystems eines elektromagnetischen Aktors gemäß der Erfindung mit einem Permanentmagneten, -
3 eine weitere alternative Ausgestaltung des elektromagnetischen Aktors mit einer im Magnetsystem integrierten Feder, -
4 den in den1 bis3 dargestellten Anker in einem Querschnitt senkrecht zur Bewegungsachse, -
5 eine Draufsicht auf eine alternative Ausgestaltung eines Ankers gemäß der Erfindung, -
6 eine weitere alternative Ausgestaltung eines Ankers gemäß der Erfindung in einem Axialschnitt, -
7 den prinzipiellen Aufbau eines von einem elektromagnetischen Aktor betriebenen Schaltgerätes gemäß dem Stand der Technik. - Gemäß
1 umfasst der elektromagnetische Aktor gemäß der Erfindung ein Magnetjoch40 , das im Beispiel rotationssymmetrisch um eine erste magnetische Achse42 als Topfkern ausgebildet ist. Das Magnetjoch40 umfasst einen von einer elektrischen Spule44 umgebenen inneren zylindrischen Magnetkernbereich46 , der von einem äußeren hohlzylindrischen Magnetkernbereich48 umgeben ist, und von diesem durch einen ringförmig umlaufenden Spalt50 getrennt ist, in den die Spule44 eingesetzt ist. Die Polflächen52 und54 des inneren bzw. äußeren Magnetkernbereiches46 ,48 sind in einer gemeinsamen Ebene56 angeordnet. - Dem Magnetjoch
40 ist ein beweglich gelagerter, flacher, annähernd scheibenförmiger Anker60 zugeordnet, der im Bereich des Spaltes50 mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen62 versehen ist, die im Beispiel der Figur als Durchgangsöffnung oder Fenster gestaltet sind. Bei dem Anker60 handelt es sich um eine erfindungsgemäße Modifikation eines in der Figur gestrichelt dargestellten kreisscheibenförmigen massiven Ankers mit planparallelen Flachseiten. Gegenüber dieser Kreisscheibenform ist der Anker6 nicht nur mit der Ausnehmung62 im Bereich des Spaltes50 sondern zusätzlich mit einer am äußeren Rand des Ankers60 umlaufenden und in der vom Magnetjoch40 abgewandten Rückseite des Ankers60 eingebrachten Aussparung64 versehen. Eine weitere rotationssymmetrische Aussparung66 auf der Rückseite des Ankers60 befindet sich in der Mitte. Die Aussparungen64 ,66 berücksichtigen den Verlauf des magnetischen Flusses im Anker und sind dementsprechend dort eingebracht, wo die Flussdichte gering ist. - Durch diese Gestaltung wird die Masse des Ankers
60 signifikant reduziert, ohne dass dies zu einer die Haltekraft beeinträchtigenden Veränderung des Flussdichteverlaufes zwischen Anker60 und Magnetjoch40 führt. Mit anderen Worten: Die vom Magnetjoch40 auf den Anker60 ausgeübte magnetische Haltekraft ist zumindest annähernd genauso groß wie die Haltekraft, die vom selben Magnetjoch40 auf einen scheibenförmigen Anker mit planparallelen Flachseiten gemäß dem Stand der Technik ausgeübt wird. - Im Ausführungsbeispiel gemäß
2 ist alternativ zu dem in1 dargestellten einteiligen Magnetjoch ein mehrteiliges Magnetjoch40 vorgesehen, bei dem dem inneren Magnetkernbereich46 auf seiner der Polfläche52 abgewandten Rückseite ein Permanentmagnet462 zugeordnet ist, dessen magnetische Achse mit der magnetischen Achse42 des inneren Magnetkernbereiches46 zusammenfällt. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Haltekraft ausschließlich durch die Wirkung des Permanentmagneten462 erzeugt. Der Abwurf des Ankers6 erfolgt dadurch, dass beim Einschalten des von Spule44 und Spulen kern464 gebildeten Elektromagneten ein Gegenfeld erzeugt wird, das die Wirkung des Permanentmagneten462 zumindest annähernd aufhebt. - Im Ausführungsbeispiel gemäß
3 ist die Feder16 , die bei ausgeschaltetem Elektromagneten (1 ) oder bei kompensiertem Magnetfeld des Permanentmagneten (2 ) die Linearbeschleunigung des Ankers60 erzeugt in das Magnetjoch40 integriert. - Der
4 ist zu entnehmen, dass der Anker60 mit vier Ausnehmungen62 versehen ist, die als Durchgangsöffnungen ausgestaltet sind. Der magnetische Fluss wird dabei von einem inneren Bereich68 des Ankers60 zu einem ringförmigen äußeren Bereich70 über Stege72 geführt. - Bei einer alternativen Ausgestaltung des Ankers
60 gemäß5 sind die Ausnehmungen62 in Form von Durchgangsbohrungen eingebracht. - An Stelle fensterförmiger Ausnehmungen
62 ist es auch möglich, gemäß5 Ausnehmungen62 vorzusehen, die lediglich in Form von Vertiefungen vorliegen. Im Beispiel ist ein rotationssymmetrischer Anker60 dargestellt, bei dem die Ausnehmung62 durch eine ringförmig umlaufende Rinne gebildet ist.
Claims (9)
- Elektromagnetischer Aktor zum Betätigen eines elektrischen Schaltelements (
20 ) mit einem Magnetjoch (40 ), das einen inneren Magnetkernbereich (46 ) und einen äußeren Magnetkernbereich (48 ) umfasst, zwischen denen sich ein den inneren Magnetkernbereich (48 ) umgebender Spalt (50 ) befindet, in dem eine den inneren Magnetkernbereich umgebende Spule (44 ) angeordnet ist, und mit einem Anker (60 ), der im Bereich des Spaltes (50 ) mit zumindest einer Ausnehmung (62 ) versehen ist. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 1, bei dem die zumindest eine Ausnehmung (
62 ) eine Durchgangsöffnung ist. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 1 oder 2, bei dem eine Mehrzahl von Ausnehmungen (
62 ) vorgesehen sind. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 3 in Verbindung mit Anspruch 2, bei dem der Anker (
60 ) einen inneren und einen diesen umgebenden äußeren Ankerbereich (68 ,70 ) umfasst, die über eine Mehrzahl von Stegen (72 ) miteinander verbunden sind. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Anker (
60 ) auf seiner vom Magnetjoch (40 ) abgewandten Rückseite mit zumindest einer Aussparung (64 ,66 ) versehen ist. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 5, bei dem sich die zumindest eine Aussparung (
66 ) in der Mitte des Ankers (60 ) befindet. - Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 5 oder 6, bei dem sich die zumindest eine Aussparung (
64 ) am äußeren Rand des Ankers (60 ) befindet. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Magnetjoch (
40 ) als Topfkern ausgebildet ist. - Elektromagnetischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Magnetjoch (
40 ) einen Permanentmagneten (462 ) umfasst, dessen magnetische Achse mit der magnetischen Achse (42 ) des inneren Magnetkernbereiches (46 ) zusammenfällt.
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Effective date: 20110910 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |