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Hintergrund und Überblick
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Kolbenkühldüsen oder Ölinjektoren können in einem Motor zur Motorzylinderkühlung ausgeführt werden. Insbesondere sprüht jeder Ölinjektor Öl auf eine Unterseite eines entsprechenden Kolbens, um auf dem Kolben eine Kühlwirkung zu erzielen. Weiterhin breitet sich das Öl von der Unterseite des Kolbens auf die umliegenden Wände eines entsprechenden Motorzylinders aus, während sich der Kolben im Motorzylinder auf und ab bewegt, um in der Brennkammer eine Kühlwirkung zu erzielen. Bei einem Beispiel wird der Ölinjektor in Betrieb gesetzt, wenn der Öldruck im Motor ausreicht, um das Druckniveau eines Rückschlagventils in der Qualifikationsgruppe zu überwinden. Solange der Öldruck größer als das Druckniveau des Rückschlagventils ist, sprüht der Injektor Öl auf den Kolben.
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Die Erfinder haben jedoch mehrere mögliche Probleme mit einer solchen Konfiguration erkannt. Da zum Beispiel der Betrieb des Ölinjektors lediglich auf der Druckeinstellung des Rückschlagventils in der Öleinspritzdüsen-Baugruppe basiert, kann die von der Öleinspritzdüse eingesprühte Ölmenge nicht an unterschiedliche Betriebsbedingungen angepasst werden. In einem Beispiel wird der Ölinjektor weniger oft in Betrieb gesetzt, wenn das Druckniveau des Rückschlagventils zu hoch ist, wobei die Kühlung vermindert wird, was zu erhöhtem Motorklopfen und damit zu schlechterem Fahrverhalten oder zu Frühzündung führt und damit dem Motor schadet.
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In einem anderen Beispiel arbeitet der Ölinjektor häufiger, wenn das Druckniveau des Rückschlagventils zu niedrig ist, und versorgt den Motorzylinder mit zusätzlichem Öl über das für die Ölkühlung angemessene Maß hinaus. Das zusätzliche Öl erhöht den Ölverbrauch und bildet mehr Ölablagerungen in der Brennkammer. Die Ölablagerungen haben eine isolierende Wirkung, die die Wärmeableitung aus der Brennkammer verlangsamt und zu Motorklopfen und/oder Frühzündung beiträgt.
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In einem Beispiel kann eine Lösung für die genannten Probleme durch ein Verfahren zum Betreiben eines Motors mit einem Ölinjektor, der Öl auf den Kolben des Motors sprüht und eine Anpassung der Öleinspritzung als Reaktion auf Anzeichen einer Frühzündung aufweist, erzielt werden. Durch Anpassen der Öleinspritzung können geeignete Kühlwirkungen ohne Versorgung mit zusätzlichem Öl, das die Ölablagerungen im Motor verstärken würde, erzielt werden. Auf diese Weise kann die Gefahr von Frühzündungen verringert werden.
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Weiterhin gestattet dieses Herangehen eine genauere Regelung der Öleinspritzung als die lediglich binäre Funktionsweise vorheriger Ausführungen. Als solche kann die Öleinspritzung verschieden angepasst werden, um unterschiedlichen Betriebsbedingungen gerecht zu werden. Zum Beispiel kann die Öleinspritzung als Reaktion auf Anzeichen von Frühzündung um eine erste Menge und als Reaktion auf Anzeichen für Motorklopfen um eine zweite, von der ersten Menge abweichende Menge angepasst werden.
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Es ist offensichtlich, dass die vorstehende Übersicht dem Zweck dient, eine Auswahl von Begriffen in vereinfachter Form einzuführen, die in der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung weiter erläutert werden. Sie dient nicht dazu, wesentliche oder Hauptmerkmale des beanspruchten Gegenstands, dessen Umfang durch die auf die ausführliche Beschreibung folgenden Ansprüche definiert wird, zu kennzeichnen.
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Weiterhin ist der beanspruchte Gegenstand nicht auf Ausführungen beschränkt, die die weiter oben oder an anderer Stelle in dieser Offenlegungsschrift vermerkten Nachteile beheben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Der Gegenstand der vorliegenden Offenlegung lässt sich besser durch Lesen der nachstehenden ausführlichen Beschreibung von nicht einschränkenden Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen verstehen, wobei:
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1 ein Ausführungsbeispiel für ein Motorsystem der vorliegenden Offenlegung zeigt.
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2 ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Regelung der Öleinspritzung, um unterschiedlichen Betriebsbedingungen gerecht zu werden, zeigt.
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3 ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Regelung der Öleinspritzung auf der Grundlage der Motorzylindertemperatur, um unterschiedlichen Betriebsbedingungen gerecht zu werden, zeigt.
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4 ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Regelung der zylinderspezifischen Öleinspritzung nach zylinderspezifischen Betriebsbedingungen zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
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Der Gegenstand der vorliegenden Offenlegung wird nun anhand von Beispielen und unter Bezugnahme auf bestimmte im Bild dargestellte Ausführungsformen beschrieben. Es wird angemerkt, dass die dieser Offenlegung beigefügten Figuren schematische Darstellungen zeigen und als solche gekennzeichnet sind. In den schematischen Darstellungen sind die Ansichten der dargestellten Ausführungsformen generell nicht maßstabsgerecht; Aspektverhältnisse, Merkmalsgröße und Anzahl an Merkmalen wurden absichtlich verzerrt, um ausgewählte Merkmale oder Beziehungen leichter sichtbar zu machen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Zylinders, eines mehrzylindrigen Motors 10, der in die Antriebsanlage eines Kraftfahrzeugs einbezogen sein kann. Der Motor 10 kann zumindest teilweise durch ein Steuerungssystem mit einer Steuerung 12 und durch Eingabe von einem Fahrzeugführer 132 über ein Eingabegerät 130 gesteuert werden. In diesem Beispiel umfasst das Eingabegerät 130 ein Gaspedal und einen Pedalpositionssensor 134 zur Erzeugung eines proportionalen Pedalpositionssignals PP. Die Brennkammer (d. h. der Zylinder) 30 des Motors 10 kann Brennkammerwände 32 mit einem darin positionierten Kolben 36 umfassen. Der Kolben 36 kann mit der Kurbelwelle 40 so verbunden sein, dass die Hin- und Herbewegung des Kolbens in eine Drehbewegung der Kurbelwelle umgesetzt wird. Die Kurbelwelle 40 kann über ein Zwischengetriebe mit mindestens einem Antriebsrad eines Fahrzeugs verbunden sein. Weiterhin kann ein Anlasser über ein Schwungrad an die Kurbelwelle 40 gekoppelt sein, um einen Startvorgang des Motors 10 zu ermöglichen.
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Die Brennkammer 30 kann Ansaugluft vom Ansaugkrümmer 44 über den Ansaugkanal 42 erhalten und Verbrennungsabgase über den Auslasskanal 48 ausstoßen. Ansaugkrümmer 44 und Auslasskanal 48 können über das entsprechende Einlassventil 52 und Auslassventil 54 selektiv mit der Brennkammer 30 kommunizieren. Bei manchen Ausführungsformen kann die Brennkammer 30 zwei oder mehrere Einlassventile und/oder zwei oder mehrere Auslassventile haben.
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In diesem Beispiel können Einlassventil 52 und Auslassventil 54 durch Nockenbetätigung über entsprechende Nockenbetätigungssysteme 51 und 53 gesteuert werden. Die Nockenbetätigungssysteme 51 und 53 können jeweils eines oder mehrere Nockenprofilumschalt-(CPS), variable Nockensteuerungs-(VCT), variable Ventilsteuerungs-(VVT) und/oder Ventilhubänderungssysteme (VVL) umfassen, die von einer Steuerung 12 zur Änderung der Ventilbetätigung betätigt werden. Zum Beispiel kann die Ventilbetätigung als Teil der Frühzündungs- oder Motorklopfverhinderungsaktionen variiert werden. Die Stellung des Einlassventils 52 und des Auslassventils 54 kann durch die Positionssensoren 55 bzw. 57 ermittelt werden. Bei anderen Ausführungsformen können Einlassventil 52 und/oder Auslassventil 54 durch elektrische Ventilbetätigung gesteuert werden. Zum Beispiel kann der Zylinder 30 alternativ ein durch elektrische Betätigung gesteuertes Einlassventil und ein durch Nocken betätigtes Auslassventil mit CPS- und/oder VCT-System umfassen.
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Der Motor 10 kann ferner ein Verdichtungsgerät wie einen Turbolader oder Superlader mit mindestens einem am Ansaugkrümmer 44 angebrachten Verdichter 162 umfassen. Bei einem Turbolader kann der Verdichter 162 zumindest teilweise durch eine am Auslasskanal 48 angeordnete Turbine 164 (z. B. über eine Welle) getrieben werden. Bei einem Superlader kann der Verdichter 162 zumindest teilweise durch den Motor und/oder eine elektrische Maschine getrieben werden und keine Turbine umfassen. Somit kann der an den einen oder die mehreren Zylinder eines Motors über Turbolader oder Superlader gelieferte Verdichtungsgrad durch die Steuerung 12 variiert werden. Dem Verdichter im Ansaugkrümmer 44 nachgeschaltet kann ein Ladedrucksensor 123 angeordnet sein, der ein Ladedrucksignal (Boost-Signal) an die Steuerung 12 sendet.
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Das Kraftstoffeinspritzventil 66 ist direkt an die Brennkammer 30 zum direkten Einspritzen von Kraftstoff in die Kammer proportional zur Impulsbreite des von der Steuerung 12 über den elektronischen Treiber 68 empfangenen FPW-Signals dargestellt. So liefert das Kraftstoffeinspritzventil 66 Kraftstoff in einer als Direkteinspritzung bekannten Weise in die Brennkammer 30. Das Kraftstoffeinspritzventil kann zum Beispiel in der Seite der Brennkammer oder auf der Brennkammer angeordnet sein. Der Kraftstoff wird von einer Kraftstoffanlage (nicht dargestellt), die einen Kraftstofftank, eine Kraftstoffpumpe und einen Kraftstoffverteiler umfasst, an das Kraftstoffeinspritzventil 66 geliefert. Bei manchen Ausführungsformen kann die Brennkammer 33 alternativ oder zusätzlich ein im Ansaugkanal 44 angeordnetes Kraftstoffeinspritzventil aufweisen, das eine als Saugkanaleinspritzung bekannte Konfiguration von Kraftstoffeinspritzung in den der Brennkammer 30 vorgeschalteten Ansaugkanal bietet. Das Kraftstoffeinspritzventil 66 kann so geregelt werden, dass es die Kraftstoffeinspritzung in die verschiedenen Zylinder entsprechend den Betriebsbedingungen verändert. Zum Beispiel kann die Steuerung 12 als Teil der Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen ein Stoppen der Kraftstoffeinspritzung in einen oder mehrere Zylinder anordnen, damit sich die Brennkammer 30 abkühlen kann. Weiterhin können das Einlassventil 52 und/oder das Auslassventil 53 in Verbindung mit dem Stoppen der Kraftstoffeinspritzung geöffnet werden, um Ansaugluft zur zusätzlichen Kühlung bereitzustellen.
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Der Ansaugkanal 42 kann eine Drosselklappe 62 mit einer Drosselplatte 64 umfassen. In diesem bestimmten Beispiel kann die Stellung der Drosselplatte 64 von der Steuerung 12 über ein an einen zur Drosselklappe 62 gehörenden Elektromotor oder Betätiger gesendetes Signal geändert werden, eine Konfiguration, die gewöhnlich als elektronische Drosselklappensteuerung (Electronic Throttle Control; ETC) bezeichnet wird. Auf diese Weise kann die Drosselklappe 62 so betätigt werden, dass sie die in die Brennkammer 30 geleitete Ansaugluft unter den anderen Motorzylindern variiert. Die Stellung der Drosselplatte 64 kann der Steuerung 12 durch das Drosselpositionssignal TP mitgeteilt werden. Der Ansaugkanal 42 kann einen Luftmassensensor 120 und einen Ansaugkrümmerdrucksensor 122 zur Bereitstellung der entsprechenden Signale MAF und MAP für die Steuerung 12 aufweisen.
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Die Zündanlage 88 kann bei ausgewählten Betriebsarten in der Brennkammer 30 über die Zündkerze 92 einen Zündfunken als Reaktion auf das Zündverstellsignal SA von der Steuerung 12 bereitstellen. Die Steuerung 12 kann das Signal SA je nach Betriebsbedingungen verändern. Zum Beispiel kann die Steuerung das Signal SA verzögern, um den Funken als Reaktion auf Anzeichen für Motorklopfen als Teil der Motorklopfverhinderungsmaßnahmen zu verzögern. Obwohl Funkenzündbauteile dargestellt sind, können bei manchen Ausführungsformen die Brennkammer 30 oder eine oder mehrere andere Brennkammern des Motors 10 mit oder ohne Zündfunken in einem Kompressionszündmodus betrieben werden.
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Eine Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 kann an die Kurbelwelle 40 gekoppelt sein, die die Drehkraft zur Betätigung der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 liefert. In einem Beispiel umfasst die Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 eine Mehrzahl von internen, exzentrisch montierten Rotoren (nicht dargestellt). Mindestens einer der internen Rotoren kann von der Steuerung 12 zur Änderung der Stellung dieses Rotors in Beziehung zu einem oder mehreren anderen Rotoren betätigt werden, um die Förderflussrate der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 und damit den Öldruck zu regeln. Zum Beispiel kann der elektronisch gesteuerte Rotor an eine Zahnstangenbaugruppe gekoppelt sein, die über die Steuerung 12 zur Änderung der Rotorstellung verstellt wird. Die Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 kann zur Kühlung und Schmierung wahlweise Öl in verschiedene Bereiche und/oder an verschiedene Bauteile des Motors 10 liefern. Die Förderflussrate oder der Öldruck der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 können durch die Steuerung 12 eingestellt werden, um verschiedenen Betriebsbedingungen gerecht zu werden und verschiedene Stufen von Kühlung und/oder Schmierung zu bieten. Weiterhin kann der von der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 geförderte Öldruck zur Verringerung des Ölverbrauchs und/oder Reduzierung des Energieverbrauchs durch die Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 eingestellt werden.
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Es ist offensichtlich, dass jede geeignete Ölpumpenkonfiguration mit variablem Durchsatz ausgeführt werden kann, um den Öldruck und/oder die Ölflussrate zu variieren. Bei manchen Ausführungsformen kann die Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 statt an die Kurbelwelle 40 an eine Nockenwelle gekoppelt sein oder durch eine andere Speisequelle wie einen Motor getrieben werden.
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Der Ölinjektor 184 kann einem Förderende der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 nachgeschaltet sein, um selektiv Öl von der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zu erhalten. Bei manchen Ausführungsformen kann der Ölinjektor 184 in die Brennkammerwände 32 des Motorzylinders eingebunden sein und Öl von in den Wänden ausgeformten Ölkanälen erhalten. Der Ölinjektor 184 kann zum Sprühen von Öl aus der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 auf die Unterseite des Kolbens 36 betriebsfähig sein. Das von der Öleinspritzdüse 184 eingespritzte Öl hat eine Kühlwirkung auf den Kolben 36. Außerdem wird durch die Hin- und Herbewegung des Kolbens 36 Öl nach oben in die Brennkammer 30 gezogen und wirkt so kühlend auf die Wände der Brennkammer 30.
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Ein Ventil 182 kann zwischen dem Förderende der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 und dem Ölinjektor angeordnet sein, um den Ölfluss zum Ölinjektor 184 zu steuern. Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil 182 ein Rückschlagventil sein, das zum Öffnen bei einem vorbestimmten Druck oder Temperaturniveau eingestellt ist, wenn der Betrieb des Ölinjektors 184 zur Kühlung erwünscht ist. Bei manchen Ausführungsformen kann das Rückschlagventil in die Baugruppe des Ölinjektors 184 integriert sein.
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Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil 182 elektronisch betätigbar sein und von der Steuerung 12 gesteuert werden. Das Ventil 182 kann so betätigbar sein, dass es als Reaktion auf Anzeichen einer Frühzündung oder von Motorklopfen in der Brennkammer 30 Öl zum Ölinjektor 184 liefert. Entsprechend kann das Ventil 182 zum Stoppen der Öleinspritzung betätigbar sein, wenn zum Beispiel eine Zylindertemperatur unter einen Grenzwert sinkt, ab dem Kühlwirkungen weniger wünschenswert sind als ein geringerer Ölverbrauch und/oder Ölablagerungen in der Brennkammer.
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Der Schwingungssensor (z. B. Beschleunigungsmesser) 186 ist in der Wand 32 der Brennkammer angeordnet dargestellt. Der Schwingungssensor 186 liefert Schwingungsanzeichen (VIB) in der Brennkammer an die Steuerung 12. Der Schwingungssensor 186 kann zur Ermittlung von Anzeichen einer Frühzündung oder von Motorklopfen in der Brennkammer 30 eingesetzt werden. Zum Beispiel können Anzeichen für Frühzündung aus größeren Schwingungen im Motorzyklus vor dem Zündfunken und Anzeichen für Motorklopfen aus kleineren Schwingungen später im Motorzyklus nach dem Zünden bestimmt werden. Obwohl ein Schwingungssensor als Beispiel für die Bestimmung von Anzeichen für Frühzündung und/oder Motorklopfen vorgesehen ist, ist offensichtlich, dass jeder zur Erkennung von Anzeichen für Frühzündung oder Motorklopfen geeignete Sensor eingesetzt werden kann.
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Die Steuerung 12 kann den Betrieb der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 als Reaktion auf den Empfang eines Anzeichens von Frühzündung und/oder Motorklopfen vom Schwingungssensor 186 regeln. Zum Beispiel kann die Steuerung die Ölförderung der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zur Regelung der Öleinspritzung durch den Ölinjektor 184 auf den Kolben 36 regeln. Genauer gesagt kann die Öleinspritzung als Reaktion auf Anzeichen für Frühzündung auf eine erste Menge und als Reaktion auf Anzeichen für Motorklopfen auf eine zweite, von der ersten abweichenden Menge eingestellt werden. Zum Beispiel kann die Öleinspritzung als Reaktion auf Anzeichen für Frühzündung auf eine höhere Flussrate bzw. einen höheren Öldruck erhöht werden, um mehr Kühlung zu bewirken, denn eine Frühzündung kann bei höheren Temperaturen auftreten. Auf diese Weise kann eine größere Kühlwirkung erzielt werden, um die Gefahr weiterer Frühzündungen in der Brennkammer 30 zu verringern.
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Der Abgassensor 126 ist gekoppelt an den Auslasskanal 48 dargestellt, der der Abgasreinigungsanlage 70 vorgeschaltet ist. Sensor 126 kann jeder zur Anzeige des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses des Abgases geeignete Sensor sein, zum Beispiel ein linearer Sauerstoffsensor oder UEGO (Universal oder Wide-Range Exhaust Gas Oxygen), ein bistabiler Sauerstoffsensor oder EGO, ein HEGO (beheizter EGO), NOx-, HC- oder CO-Sensor. Die Abgasreinigungsanlage 70 ist entlang des Auslasskanals 48 angeordnet und dem Abgassensor 126 nachgeschaltet dargestellt. Bei der Anlage 70 kann es sich um einen Dreiwegekatalysator (TWC), einen NOx-Speicher, verschiedene andere Abgasreinigungsgeräte oder Kombinationen davon handeln. Bei manchen Ausführungsformen wird die Abgasreinigungsanlage 70 während des Betriebs des Motors 10 in regelmäßigen Abständen zurückgesetzt, indem zumindest ein Zylinder des Motors innerhalb eines bestimmten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses betrieben wird.
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Die Steuerung 12 ist in 1 als Mikrocomputer dargestellt und umfasst eine Mikroprozessoreinheit 102, Ein-/Ausgangs-Ports 104, ein elektronisches Speichermedium für ausführbare Programme und Kalibrierungswerte, die in diesem bestimmten Beispiel als Nurlesespeicher-Chip 106 dargestellt sind, einen RAM-Speicher 108, einen Erhaltungsspeicher 110 (KAM-Speicher) und einen Datenbus. Die Steuerung 12 kann zusätzlich zu den zuvor besprochenen Signalen verschiedene Signale von an den Motor 10 gekoppelten Sensoren empfangen, darunter die Messung des eingeleiteten Massenluftstroms (MAF) vom Luftmassensensor 120; ein Profilzündabnehmersignal (PIP) vom an der Kurbelwelle 40 angebrachten Hall-Effekt-Sensor 118 (oder einem anderen Sensortyp); Drosselklappenposition (TP) von einem Drosselklappenpositionssensor; und ein Signal für den absoluten Krümmerdruck (MAP) vom Sensor 122. Ein Motordrehzahlsignal in U/min kann von der Steuerung 12 aus dem PIP-Signal generiert werden. Mit dem Krümmerdrucksignal MAP von einem Krümmerdrucksensor kann ein Vakuum oder Druck im Ansaugkrümmer angezeigt werden. Es ist zu beachten, dass verschiedene Kombinationen der genannten Sensoren verwendet werden können, zum Beispiel ein MAF-Sensor ohne einen MAP-Sensor oder umgekehrt. Während des stöchiometrischen Betriebs kann der MAP-Sensor das Motordrehmoment angeben. Weiterhin kann dieser Sensor gemeinsam mit der erkannten Drehzahl einen Schätzwert für die Ladung (einschließlich Luft) in den Zylinder liefern. In einem Beispiel kann der Sensor 118, der auch als Motordrehzahlsensor verwendet wird, eine vorbestimmte Anzahl an gleich verteilten Impulsen bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle erzeugen.
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Weiterhin kann die Steuerung 12 Signale empfangen, die eine Frühzündung oder Motorklopfen in der Brennkammer 30 anzeigen können. Zum Beispiel kann die Motorkühlmitteltemperatur (ECT) vom mit der Kühlbuchse 114 verbundenen Temperatursensor 112 an die Steuerung 12 gesendet werden und angeben, ob die Brennkammertemperatur in dem Bereich liegt, in dem eine Frühzündung auftreten kann. Die Steuerung 12 kann die Öleinspritzung als Reaktion auf Anzeichen einer Frühzündung, zu denen eine über einem Grenzwert liegende Motortemperatur gehört, anpassen. Zusätzlich oder als Alternative kann der Schwingungssensor 186 ein Frühzündung anzeigendes Signal senden, wenn er dem Schwingungsprofil einer Frühzündung entsprechende Schwingungen (z. B. größere Amplitude, früheres Auftreten im Motorzyklus usw.) erkennt. Die Steuerung 12 kann eine Öldruckanzeige vom Öldrucksensor 188 erhalten, der dem Förderende der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 nachgeschaltet ist. Die Öldruckanzeige kann von der Steuerung 12 zur Regelung des Öldrucks durch eine unterschiedliche Förderflussrate von der Ölpumpe genutzt werden.
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Der Speichermedium-Nurlesespeicher 106 kann mit computerlesbaren Daten programmiert werden, die vom Prozessor 102 ausführbare Anweisungen zur Durchführung der unten beschriebenen Verfahren sowie weiterer vorgesehener, hier aber nicht speziell aufgeführter Varianten darstellen.
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Wie oben angegeben, zeigt 1 nur einen Zylinder eines mehrzylindrigen Motors, wobei jeder Zylinder auf gleiche Weise seinen eigenen Satz von Einlass-/Auslassventilen, Kraftstoffeinspritzpumpe, Zündkerze, Ölinjektor usw. haben kann.
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Die oben veranschaulichten Konfigurationen lassen mehrere Verfahren zur Veränderung des Drucks des von der Öleinspritzdüse eingespritzten Öls zu. Entsprechend werden nun einige dieser Verfahren beispielhaft beschrieben, wobei weiterhin auf die genannten Konfigurationen Bezug genommen wird. Es ist jedoch offensichtlich, dass diese Verfahren und andere, die vollständig im Umfang der vorliegenden Offenlegung liegen, auch über andere Konfigurationen aktiviert werden können.
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Es ist davon auszugehen, dass die hier beispielhaft offen gelegten Steuer- und Schätzroutinen und -verfahren mit verschiedenen Systemkonfigurationen verwendet werden können. Diese Routinen können eine oder mehrere verschiedene Verarbeitungsstrategien wie ereignisgesteuert, unterbrechungsgesteuert, Multi-Tasking, Multi-Threading u. ä. repräsentieren. Als solche können die offen gelegten Prozessschritte (Operationen, Funktionen und/oder Aktionen) Code darstellen, der in das computerlesbare Speichermedium in einem elektronischen Regelsystem einprogrammiert werden soll.
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Es ist offensichtlich, dass manche der hier beschriebenen und/oder dargestellten Prozessschritte in manchen Ausführungsformen ausgelassen sein können, ohne vom Umfang dieser Offenlegung abzuweichen. Auf gleiche Weise kann die angegebene Abfolge der Prozessschritte zum Erreichen der vorgesehenen Ergebnisse nicht immer erforderlich sein, doch sind sie zur besseren Veranschaulichung und Beschreibung angeführt. Eine oder mehrere der dargestellten Aktionen, Funktionen oder Operationen kann/können je nach der angewendeten Strategie wiederholt ausgeführt werden.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren 200 zur Regelung der Öleinspritzung, um unterschiedlichen Betriebsbedingungen gerecht zu werden. In einem Beispiel kann das Verfahren 200 durch die in 1 dargestellte Steuerung 12 ausgeführt werden. Bei Schritt 202 kann das Verfahren die Ermittlung von Betriebsbedingungen umfassen. Zum Ermitteln der Betriebsbedingungen kann der Empfang von Informationen von verschiedenen Bauteilen des Motors 10 gehören. Zum Beispiel kann die Steuerung 12 Betriebszustandsinformationen von der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180, zum Beispiel eine Förderflussraten- oder Öldruckeinstellung, Betriebszustandsinformationen von verschiedenen Ventilen, darunter dem Ventil 182 usw. empfangen. Weiterhin kann die Ermittlung der Betriebsbedingungen die Überwachung verschiedener Parameter des Motors 10 oder das Empfangen von Signalen von verschiedenen am Motor 10 angebrachten Sensoren umfassen. Zu den überwachten Parametern können zum Beispiel Motor-/Zylindertemperatur, Zylinderdruck, Motoröltemperatur, Motoröldruck, Motor-/Zylinderschwingungen usw. gehören.
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Bei Schritt 204 kann das Verfahren die Ermittlung umfassen, ob es Anzeichen für Frühzündung gibt oder solche aufgetreten sind. Zur Frühzündung kann es in einem Motorzylinder bei bestimmten Betriebsbedingungen kommen. Somit kann zu diesen Anzeichen für Frühzündung bei manchen Ausführungsformen die Feststellung gehören, ob diesen Betriebsbedingungen entsprechende Betriebsparameter von verschiedenen Sensoren empfangen wurden. Als Beispiel kann Frühzündung in einem bestimmten Motortemperaturbereich auftreten. Entsprechend kann die Ermittlung des Vorliegens von Frühzündung eine Ermittlung umfassen, ob die Motortemperatur höher als der Temperaturgrenzwert ist oder in einen Temperaturbereich eingetreten ist, in dem Frühzündung auftritt. Als weiteres Beispiel kann die Ermittlung des Vorliegens von Frühzündung den Empfang eines Signals umfassen, das größere Motor-/Zylinderschwingungen als der Grenzwert angibt. Motor-/Zylinderschwingungen können weiterhin eine Frühzündung anzeigen, wenn sie vor dem Zündfunken im Motorzyklus auftreten. Wenn ermittelt wird, dass Anzeichen für Frühzündung vorliegen, geht das Verfahren zu Schritt 206. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 212.
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Bei Schritt 206 kann das Verfahren ein Einstellen der Öleinspritzung durch den Ölinjektor umfassen. Die Öleinspritzung kann um eine erste Menge verändert werden, um eine ausreichende Kühlung zur Verhinderung von Frühzündung zu erreichen. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung durch Einstellen des Öldrucks geregelt werden. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung durch Einstellen der Flussrate geregelt werden. Bei manchen Ausführungsformen kann die Regelung der Öleinspritzung durch den Ölinjektor 184 das Einstellen einer Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zur Regelung des Öldrucks oder der Ölflussrate zum Ölinjektor umfassen. Genauer gesagt kann die Förderflussrate der Ölpumpe mit variablem Durchsatz erhöht werden, um den Öldruck zum Ölinjektor und damit die von der Öleinspritzdüse auf den Kolben gesprühte Ölmenge zu erhöhen. Wahlweise oder zusätzlich kann die Regelung der Öleinspritzung eine Einstellung des Zustands eines Ventils zwischen dem Ölinjektor 184 und der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zur Regelung der Öleinspritzung umfassen.
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Es ist offensichtlich, dass die Regelung des Einspritzdrucks des von der Öleinspritzdüse eingespritzten Öls eine Erhöhung des Einspritzdrucks von einem ersten Druckniveau auf ein zweites Druckniveau, das höher als das erste Druckniveau ist, umfassen kann. Es können solche Bedingungen auftreten, bei denen der Ölinjektor eine geeignete Ölmenge zur Kühlung von Kolben/Zylinder einspritzt, ohne zusätzliches Öl zu liefern, um die Möglichkeit der Bildung von Ölablagerungen in der Brennkammer zu reduzieren. Danach können sich die Betriebsbedingungen ändern und Anzeichen für Frühzündung entstehen, zum Beispiel bei Erhöhung der Motordrehzahl, die entsprechend zu einer Erhöhung der Zylindertemperatur führt. Als Reaktion auf die Erhöhung der Zylindertemperatur werden Einspritzdruck oder Flussrate des von der Öleinspritzdüse eingespritzten Öls von einem ersten Druckniveau auf ein zweites Druckniveau erhöht, um eine bessere Kühlwirkung auf den Kolben/Zylinder auszuüben und so die Gefahr einer Frühzündung im Zylinder zu reduzieren.
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Bei Schritt 208 kann das Verfahren die Durchführung von Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen umfassen. Als ein Beispiel können Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen das Einstellen eines fetten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses umfassen, sodass zusätzliche Flüssigkeit mehr Zylinderkühlung bietet. Als weiteres Beispiel können Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen ein Einstellen der Kraftstoffeinspritzung zum Stoppen der Verbrennung umfassen. Entsprechend können Ventile geöffnet werden, um Ansaugluft für die Zylinderkühlung zu liefern. Weiterhin können Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen sämtliche geeigneten Operationen zur Kühlung der Brennkammer mit dem Ziel einer Reduzierung der Frühzündungsgefahr umfassen.
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Bei Schritt 210 kann das Verfahren eine Ermittlung, ob Frühzündungsbedingungen vorliegen, umfassen. Wenn ermittelt wird, dass Anzeichen für Frühzündung vorliegen, kehrt das Verfahren zu Schritt 206 zurück. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 212.
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Bei Schritt 212 kann das Verfahren eine Ermittlung, ob Anzeichen für Motorklopfen vorliegen, umfassen. Als ein Beispiel kann zu den Anzeichen für Motorklopfen eine größere Schwingung als der Grenzwert gehören. Der Grenzwert für Motorklopfschwingungen kann unter dem Grenzwert für Frühzündungsschwingungen liegen. Weiterhin können Motorklopfschwingungen nach dem Zündfunken später im Motorzyklus auftreten, während Frühzündungsschwingungen vor dem Zündfunken auftreten. Wenn ermittelt wird, dass Anzeichen für Motorklopfen vorliegen, geht das Verfahren zu Schritt 214. Andernfalls kehrt das Verfahren zu anderen Operationen zurück.
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Bei Schritt 214 kann das Verfahren ein Einstellen der Öleinspritzung durch den Ölinjektor umfassen. Die Öleinspritzung kann um eine zweite Menge verändert werden, die von der ersten Menge (für Frühzündung) abweicht, um eine ausreichende Kühlung zur Verhinderung von Motorklopfen zu erreichen. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung durch Einstellen des Öldrucks geregelt werden. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung durch Einstellen der Flussrate geregelt werden. Bei manchen Ausführungsformen kann die Regelung der Öleinspritzung durch den Ölinjektor 184 das Einstellen einer Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zur Regelung des Öldrucks oder der Ölflussrate zum Ölinjektor umfassen. Wahlweise oder zusätzlich kann die Regelung der Öleinspritzung eine Einstellung des Zustands eines Ventils zwischen dem Ölinjektor 184 und der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 zur Regelung der Öleinspritzung umfassen. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung ein Einstellen der Öleinspritzung durch Betätigen des Ventils 184 beinhalten. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung zugunsten anderer Motorklopfverhinderungsmaßnahmen gestoppt werden.
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Bei Schritt 216 kann das Verfahren die Durchführung von Motorklopfverhinderungsmaßnahmen umfassen. Als ein Beispiel kann eine Motorklopfverhinderungsmaßnahme das Verzögern des Zündfunkens umfassen, um den Kraftstoff und/oder Abgas in der Brennkammer vollständiger zu verbrennen.
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Bei Schritt 218 kann das Verfahren eine Ermittlung, ob Anzeichen für Motorklopfen vorliegen, umfassen. Wenn ermittelt wird, dass Anzeichen für Motorklopfen vorliegen, kehrt das Verfahren zu Schritt 214 zurück. Andernfalls kehrt das Verfahren zu anderen Operationen zurück.
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Durch Einstellen der Öleinspritzung anhand von Anzeichen für Frühzündung und/oder Motorklopfen kann eine Ölmenge zur angemessenen Kühlung des Kolbens/Zylinders, aber kein zusätzliches oder überschüssiges Öl bereitgestellt werden, das Ablagerungen in der Brennkammer erzeugen würde. Auf diese Weise kann die Gefahr von Frühzündungen in der Brennkammer verringert werden. Außerdem werden keine zusätzlichen Teile für zusätzliche Einspritzdruckregelung benötigt, wenn die Öleinspritzung durch bloßes Ändern der Förderflussrate der Ölpumpe mit variablem Durchsatz geregelt wird. Auf diese Weise können Herstellungs- und/oder Wartungskosten verringert werden.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren 300 zur Regelung der Öleinspritzung auf der Grundlage eines Motorparameters, insbesondere der Motorzylindertemperatur, um unterschiedlichen Betriebsbedingungen gerecht zu werden. In einem Beispiel kann das Verfahren 300 durch die in 1 dargestellte Steuerung 12 ausgeführt werden. Bei Schritt 302 kann das Verfahren die Ermittlung von Betriebsbedingungen umfassen. Bei Schritt 304 kann das Verfahren die Ermittlung, ob die Zylindertemperatur höher als ein erster Grenzwert ist, umfassen. Bei einem Beispiel erfolgt diese Feststellung anhand eines vom Temperatursensor 112 empfangenen Temperatursignals. Der erste Grenzwert kann eine vorbestimmte Temperatur sein, bei der Frühzündung auftreten kann. Bei manchen Ausführungsformen definiert der erste Grenzwert eine Untergrenze eines oberen Temperaturbereichs, bei dem Frühzündung wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich auftritt. Bei manchen Ausführungsformen kann der erste Grenzwert eine Temperatur sein, die einem Druck entspricht, der über dem Betätigungsdruck des Rückschlagventils der Öleinspritzdüsen-Baugruppe liegt. Mit anderen Worten, der Ölinjektor kann bereits Öl einspritzen und der Öldruck erhöht sein, statt von keiner Öleinspritzung (z. B. Aus) auf Öleinspritzung (z. B. Ein) zu schalten. Wenn festgestellt wird, dass die Zylindertemperatur höher als ein erster Grenzwert ist, geht das Verfahren zu Schritt 306. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 308.
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Bei Schritt 306 kann das Verfahren ein Einstellen der Öleinspritzung auf eine erste Menge umfassen. In manchen Fällen kann das Einstellen der Öleinspritzung auf eine erste Menge die Regelung eines Öldrucks umfassen. In manchen Fällen kann das Einstellen der Öleinspritzung auf eine erste Menge die Regelung einer Flussrate der Öleinspritzung umfassen. Das Einstellen der Öleinspritzung auf eine erste Menge kann eine Erhöhung der Förderrate oder des Förderdrucks der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 umfassen. Da es Betriebsbedingungen gibt, unter denen Frühzündung wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich ist (z. B. der obere Temperaturbereich), kann in manchen Ausführungsformen der Einspritzdruck auf einen höheren oder den höchsten Wert ansteigen, um eine größere oder die größte geeignete Kühlwirkung zu erzielen. Doch es ist wohl offensichtlich, dass der Einspritzdruck erhöht werden kann, ohne dass der größte geeignete Einspritzdruck für eine angemessene Kühlung des Kolbens/Zylinders unter solchen Bedingungen erreicht wird. Weiterhin kann der Einspritzdruck innerhalb des oberen Temperaturbereichs für eine angemessene Kühlung geregelt werden (z. B. Erhöhen des Einspritzdrucks bei Erhöhung der Zylindertemperatur).
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Bei Schritt 308 kann das Verfahren die Ermittlung umfassen, ob die Zylindertemperatur unter dem ersten Grenzwert und über einem zweiten Grenzwert, der niedriger als der erste Grenzwert ist, liegt. Der zweite Grenzwert kann eine vorbestimmte Temperatur sein, bei der Frühzündung auftreten kann. In manchen Fällen kann es sich bei dem zweiten Grenzwert um eine Temperatur handeln, bei der das Auftreten von Frühzündung weniger wahrscheinlich ist als beim ersten Temperaturgrenzwert. Weiterhin definiert bei manchen Ausführungsformen der zweite Grenzwert eine Untergrenze und der erste Grenzwert eine Obergrenze eines mittleren Temperaturbereichs, in dem angemessene Kühlung im Vergleich zum oberen Temperaturbereich über dem ersten Grenzwert durch Einspritzen einer geringeren Ölmenge auf den Kolben/Zylinder erreicht werden kann. Wenn festgestellt wird, dass die Zylindertemperatur unter dem ersten Grenzwert und über dem zweiten Grenzwert liegt, geht das Verfahren zu Schritt 310. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 312.
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Bei Schritt 310 kann das Verfahren das Einstellen der Öleinspritzung durch den Ölinjektor auf eine zweite Menge, die geringer als die erste Menge ist, umfassen. Das Einstellen der Öleinspritzung auf die zweite Menge kann ein Regeln der Förderflussrate oder des Öldrucks der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 umfassen. Weiterhin kann das Einstellen der Öleinspritzung auf die zweite Menge ein Regeln des Zustands des Ventils 182 umfassen. Da die Zylindertemperatur niedriger ist, kann weniger Öl genutzt, aber noch immer eine ausreichende Kühlung zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Frühzündung in der Brennkammer erzielt werden. Als solche können Einspritzdruck oder Flussrate und somit die auf den Kolben/den Zylinder von der Öleinspritzdüse gesprühte Ölmenge verringert werden, um den Ölverbrauch zu reduzieren und die Wahrscheinlichkeit von Ölablagerungen in der Brennkammer zu reduzieren.
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Bei Schritt 312 kann das Verfahren die Ermittlung, ob die Zylindertemperatur niedriger als der zweite Grenzwert ist, umfassen. Bei manchen Ausführungsformen definiert der zweite Grenzwert eine Obergrenze eines niedrigeren Temperaturbereichs, in dem keine Frühzündung auftritt, weil die Brennkammer nicht heiß genug ist. Wenn festgestellt wird, dass die Zylindertemperatur niedriger als der zweite Grenzwert ist, geht das Verfahren zu Schritt 314. Andernfalls kehrt das Verfahren zu anderen Operationen zurück.
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Bei Schritt 314 kann das Verfahren ein Einstellen der Öleinspritzung durch den Ölinjektor umfassen. Das Stoppen der Öleinspritzung kann das Betätigen eines Ventils beinhalten. Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil ein in der Öleinspritzdüsen-Baugruppe angeordnetes Rückschlagventil sein. Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil ein dem Ölinjektor vorgeschaltetes Ventil sein, das sich zwischen der Ölpumpe mit variablem Durchsatz 180 und dem Ölinjektor 184 befindet. Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil ein Rückschlagventil sein. Bei manchen Ausführungsformen kann das Ventil ein elektronisches Magnetventil sein.
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Das genannte Verfahren kann zur Feineinstellung der Öleinspritzung für verschiedene Betriebsbedingungen ausgeführt werden. Wenn die Zylindertemperatur insbesondere in einem ersten oder oberen Temperaturbereich liegt, in dem das Auftreten von Frühzündung wahrscheinlich ist, kann der Einspritzdruck erhöht oder auf eine erste größere Menge für mehr Kühlung eingestellt werden. Wenn die Zylindertemperatur weiterhin in einem zweiten Temperaturbereich liegt, der niedriger als der erste Temperaturbereich ist, sodass weniger Öl zur Bereitstellung einer angemessenen Kühlung verwendet werden kann, kann der Einspritzdruck gesenkt oder auf eine zweite Menge eingestellt werden, die geringer als die erste Menge ist. Die zweite Öleinspritzmenge bietet eine angemessene Kühlung und senkt den Ölverbrauch sowie die Wahrscheinlichkeit von Ölablagerungen in der Brennkammer. Der Ölverbrauch wird weiter durch Stoppen der Öleinspritzung reduziert, wenn die Zylindertemperatur in einen dritten oder unteren Temperaturbereich eintritt, in dem keine Frühzündung auftritt.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren 400 zur Regelung der zylinderspezifischen Öleinspritzung nach zylinderspezifischen Betriebsbedingungen. In einem Beispiel kann das Verfahren 400 durch die in 1 dargestellte Steuerung 12 ausgeführt werden. Bei Schritt 402 kann das Verfahren die Ermittlung von Betriebsbedingungen umfassen. Bei Schritt 404 kann das Verfahren eine Ermittlung, ob zylinderspezifische Anzeichen für Frühzündung vorliegen, umfassen. Bei einem Beispiel erfolgt diese Feststellung anhand eines Signals, das von verschiedenen, mit den einzelnen Zylindern gekoppelten Temperatursensoren empfangen wird. Bei einem anderen Beispiel erfolgt die Ermittlung anhand von zylinderspezifischen Schwingungssignalen, die vom Schwingungssensor gesendet werden. Wenn festgestellt wird, dass ein zylinderspezifisches Anzeichen für Frühzündung vorliegt, geht das Verfahren zu Schritt 406. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 412.
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Bei Schritt 406 kann das Verfahren die Regelung der Öleinspritzung für den angegebenen, Anzeichen für Frühzündung aufweisenden Zylinder umfassen. In manchen Fällen kann die Öleinspritzung für manche oder alle Zylinder, für die Anzeichen von Frühzündung angegeben werden, geregelt werden.
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Bei Schritt 408 kann das Verfahren die Durchführung von Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen für den angegebenen, Anzeichen für Frühzündung aufweisenden Zylinder umfassen. In manchen Fällen kann eine Frühzündungsverhinderungsmaßnahme für manche oder alle Zylinder, für die Anzeichen von Frühzündung angegeben werden, durchgeführt werden.
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Bei Schritt 410 kann das Verfahren eine Ermittlung, ob zylinderspezifische Anzeichen für Frühzündung vorliegen, umfassen. Wenn festgestellt wird, dass ein zylinderspezifisches Anzeichen für Frühzündung vorliegt, kehrt das Verfahren zu Schritt 406 zurück. Andernfalls geht das Verfahren zu Schritt 412.
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Bei Schritt 412 kann das Verfahren die Beibehaltung der Öleinspritzung für die Ölinjektoren der Zylinder, für die keine Anzeichen von Frühzündung angegeben werden, umfassen. Die Beibehaltung der Öleinspritzung kann keine Regelung der Öleinspritzung für jene Zylinder umfassen, für die keine Anzeichen von Frühzündung angegeben werden. In manchen Fällen kann die Beibehaltung der Öleinspritzung das Halten der Öleinspritzung auf einer eingestellten Menge, Flussrate und/oder einem eingestellten Öldruck umfassen. In manchen Fällen kann die Beibehaltung der Öleinspritzung umfassen, dass einer oder mehrere Ölinjektoren abgeschaltet bleiben.
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Bei Schritt 414 kann das Verfahren die Erhöhung oder Verringerung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses der Zylinder, für die keine Anzeichen von Frühzündung angegeben werden, umfassen. In manchen Fällen kann das Luft/Kraftstoff-Verhältnis auf dem gleichen Niveau belassen werden. In manchen Fällen kann das Luft/Kraftstoff-Verhältnis mager eingestellt werden, um eine fette Einstellung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses im angegebenen Zylinder als Teil von Frühzündungsverhinderungsmaßnahmen auszugleichen.
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Durch die Durchführung der Öleinspritzregelung und Frühzündungsverhinderung auf Zylinder- und/oder Ölinjektorbasis kann die Maßnahme auf einer individuellen Ebene fein eingestellt werden, um den in den einzelnen Zylindern vorliegenden Betriebsbedingungen gerecht zu werden. Weiterhin ist offensichtlich, dass das genannte Verfahren bei manchen Ausführungsformen angepasst werden muss, um zylinderspezifische Motorklopfverhinderungsmaßnahmen zu ergreifen.
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Es ist zu beachten, dass die hier eingeschlossenen beispielhaften Steuer- und Schätzroutinen bei verschiedenen Motor- und/oder Fahrzeugsystemkonfigurationen verwendet werden können. Die speziellen hier beschriebenen Routinen können eine oder mehrere einer beliebigen Anzahl an verschiedenen Verarbeitungsstrategien wie ereignisgesteuert, unterbrechungsgesteuert, Multi-Tasking, Multi-Threading u. ä. repräsentieren. Als solche können verschiedene der dargestellten Aktionen, Operationen oder Funktionen in der dargestellten Abfolge oder parallel ausgeführt oder mitunter ausgelassen werden. Auf gleiche Weise ist die Reihenfolge der Verarbeitung nicht unbedingt erforderlich, um die Merkmale und Vorzüge der hierin beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen zu erzielen; sie wurde hier zur besseren Veranschaulichung und Beschreibung gewählt. Eine oder mehrere der dargestellten Aktionen oder Funktionen kann/können je nach der angewendeten Strategie wiederholt ausgeführt werden. Weiterhin können die beschriebenen Aktionen graphisch einen Code repräsentieren, der in ein computerlesbares Speichermedium im Motorsteuerungssystem einprogrammiert werden soll.
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Es ist offensichtlich, dass die hier offen gelegten Konfigurationen und Routinen Beispielcharakter haben und nicht als einschränkend anzusehen sind, da zahlreiche Variationen möglich sind. Zum Beispiel kann die genannte Technologie bei Motoren vom Typ V-6, I-4, I-6, V-12, Viertakt-Boxermotor und andere Motortypen angewendet werden. Der Gegenstand der vorliegenden Offenlegung schließt sämtliche neuen und nicht naheliegenden Kombinationen und Unterkombinationen der verschiedenen Systeme und Konfigurationen sowie weitere hierin offen gelegten Merkmale, Funktionen und/oder Eigenschaften ein.
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Schließlich versteht es sich, dass die hierin beschriebenen Gegenstände, Systeme und Verfahren Beispielcharakter haben und dass diese speziellen Ausführungsformen oder Beispiele nicht als einschränkend anzusehen sind, da zahlreiche Variationen berücksichtigt sind. Entsprechend schließt die vorliegende Offenlegung sämtliche neuen und nicht naheliegenden Kombinationen und Unterkombinationen der verschiedenen hierin offen gelegten Systeme und Verfahren sowie beliebige Äquivalente davon ein.