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Die Erfindung betrifft ein Elektrowerkzeuggerät mit einer motorisch antreibbaren Werkzeugaufnahme und einer Lichtquelle zur Beleuchtung mindestens eines Teilbereichs eines mittels eines in der Werkzeugaufnahme befindlichen Werkzeugs bearbeitbaren Werkstücks. So kann es beispielsweise beim Einsatz von Stichsägen oder auch Akkuschraubern oder Bohrmaschinen in schwer zugänglichen Bereichen nützlich sein, den Arbeitsbereich des entsprechenden Elektrohandwerkzeugs auszuleuchten, um ein exaktes Arbeiten zu ermöglichen.
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In der
europäischen Patentschrift 1 068 934 B1 ist ein Elektrohandwerkzeug mit einer Beleuchtungseinheit zum Ausleuchten eines Arbeitsbereichs gezeigt. Dabei wird die Beleuchtungseinheit durch Betätigen des Maschinenschalters aktiviert und leuchtet nach Deaktivieren des Maschinenschalters, also nachdem die Maschine zum Stillstand gekommen ist, noch eine Zeitlang nach.
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Die in der genannten Schrift gezeigte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass in jedem Fall zur Aktivierung der Beleuchtung der Maschinenschalter selbst zu betätigen ist, das heißt, dass der Elektromotor der Maschine auch dann anläuft, wenn es beispielsweise lediglich gewünscht ist, zur Arbeitsvorbereitung einen interessierenden Bereich lediglich auszuleuchten, ohne jedoch zu bohren oder zu sägen.
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Die Druckschrift
JP 2011-020230 A beschreibt eine Handwerkzeugmaschine, bei der eine Beleuchtungseinheit dann eingeschaltet wird, wenn eine Vibration oder eine spezifische Beschleunigung an dem Gehäuse oder wenn eine vorgegebene Neigung der Handwerkzeugmaschine ermittelt werden kann. Die Beleuchtungseinheit wird abgeschaltet, wenn eine spezifische Vibration ermittelt wird oder nach einer vorgegebenen Zeiteinheit.
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Die Druckschrift
JP 2009-226513 A beschreibt weiterhin eine Handwerkzeugmaschine, bei der in einem Automatikmodus dann, wenn ein Lichtsensor eine Umgebungsbeleuchtung ermittelt, die unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt und wenn ein Kontaktsensor ermittelt, dass ein Anwender die Handwerkzeugmaschine hält, eine LED-Leuchte aktiviert wird.
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Aus der
EP 1 477 282 A1 ist ferner eine Handwerkzeugmaschine bekannt, bei der die Beleuchtungseinheit automatisch nach einer vorgegebenen Zeitspanne abgeschaltet wird.
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Die Druckschrift
DE 10 2009 035 134 A1 offenbart schließlich eine Handwerkzeugmaschine, bei der vorgesehen ist, dass sie einen Lagesensor zur Ausgabe eines eine Lage der Handwerkzeugmaschine repräsentierenden Lagesignals aufweist, und dass sie eine Lichtsteuerungseinrichtung mit einem Betriebsmodus-Schaltmittel zur Änderung eines Betriebsmodus der Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Lagesignal aufweist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Elektrowerkzeug anzugeben, welches gegenüber dem Stand der Technik eine erhöhte Flexibilität und/oder eine verbesserte Handhabung im Hinblick auf die Ausleuchtung eines interessierenden Arbeitsbereichs aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Elektrowerkzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Elektrowerkzeuggerät zeigt eine motorisch antreibbare Werkzeugaufnahme und mindestens eine Lichtquelle zur Beleuchtung mindestens eines Teilbereichs eines Mittels eines in der Werkzeugaufnahme befindlichen Werkzeugs bearbeitbaren Werkstücks. Erfindungsgemäß ist ein Vibrationsschalter zum Schalten der Lichtquelle bei einer Erschütterung des Elektrowerkzeuggeräts vorhanden.
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Unter einem Vibrationsschalter ist in diesem Zusammenhang eine Vorrichtung zu verstehen, welche nach Vibrationen/ Erschütterungen einen Schaltvorgang auslöst. Dabei kann der Vibrationsschalter insbesondere einen Vibrationssensor und einen mit diesem verbundenen Mikrocontroller enthalten.
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Dadurch, dass die Lichtquelle nicht wie im Stand der Technik gezeigt durch den Maschinenschalter, sondern durch den separaten Vibrationsschalter geschaltet wird, kann die Funktionalität „Beleuchten“ von der Funktionalität „Maschinenbetrieb“ getrennt werden. Es wird dadurch möglich, beispielsweise das Elektrohandwerkzeuggerät zunächst eher in der Art einer Taschenlampe zu verwenden, ohne dass der Elektromotor des Elektrowerkzeugs betrieben werden muss. Auf diese Weise kann wesentlich ökonomischer mit der beispielsweise in einem Akku vorhandenen elektrischen Energie umgegangen werden als nach dem Stand der Technik bisher bekannt.
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Daneben wird die Arbeitssicherheit erhöht, da der Bediener gemäß der vorliegenden Erfindung darauf verzichten kann, zur Ausleuchtung eines evtl. schwer zugänglichen Arbeitsbereiches ein Werkzeug wie bspw. ein Stichsägeblatt in Bewegung zu versetzen und sich dadurch einer erhöhten Verletzungsgefahr auszusetzen.
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Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich dadurch, dass der Bediener bereits bei der Aufnahme der Maschine eine optische Rückmeldung über deren Einsatzbereitschaft erhält. Bei Maschinen, welche über eine Netzspannung versorgt werden, kann der Bediener beispielsweise sofort an Hand des Leuchtens der Lichtquelle feststellen, ob die Maschine mit dem Netz verbunden ist. Nach dem Stand der Technik müsste er hierzu den Maschinenschalter betätigen, was nach der Lehre der Erfindung nunmehr entfallen kann.
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Nach der Aktivierung der Lichtquelle kann diese bspw. durch einen Timer oder durch das Loslassen des Maschinenschalters abgeschaltet werden.
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Insbesondere kann die Abschaltung der Lichtquelle ausschließlich auch durch den Vibrationsschalter erfolgen. Hierzu kann unabhängig von der Betätigung des Maschinenschalters die Lichtquelle aktiviert bleiben, so lange durch den Vibrationsschalter Vibrationen detektiert werden. Beim Ausbleiben von Vibrationen kann die Lichtquelle entweder sofort oder nach Verstreichen einer voreingestellten Zeitspanne deaktiviert werden. Hierzu kann insbesondere der Vibrationsschalter mit einem ggf. einstellbaren Timer versehen sein, durch welchen die o. g. Zeitspanne insbesondere auch durch einen Benutzer eingestellt werden kann. Auch eine werksseitige, fest vorgegebene Zeitspanne insbesondere im Bereich von 5s-10s ist hier denkbar.
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Der Vibrationsschalter muss nicht zwingend lediglich auf Vibrationen, also im Wesentlichen periodische Erschütterungen, reagieren. Er kann vielmehr auch in der Weise konfiguriert sein, dass er die Lichtquelle bereits bei einer Lageänderung des Elektrowerkzeuges schaltet.
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Um eine Fehlaktivierung der Lichtquelle insbesondere bei Akkz-Maschinen zu vermeiden, ist erfindungsgemäß eine Detektionseinheit vorhanden, durch welche bestimmt werden kann, ob die Erschütterung bzw. Lageänderung durch einen Nutzer ausgelöst wurde oder unabsichtlich (beispielsweise beim Transport) erfolgte.
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Dabei ist die Detektionseinheit geeignet, eine Zeitspanne zu erfassen, innerhalb der nach einer Erschütterung/Lageänderung des Elektrowerkzeuggeräts ein Maschinenschalter betätigt wird. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, die Lichtquelle nach einer Minute Betriebsdauer automatisch zu deaktivieren, falls innerhalb dieser Minute keine Betätigung des Maschinenschalters erfolgt ist. Auf diese Weise kann insbesondere bei akkubetriebenen Werkzeuggeräten der Situation begegnet werden, dass das Gerät beim Transport Erschütterungen ausgesetzt ist, welche die Lichtquelle aktivieren. Ohne eine automatisierte Deaktivierung der Lichtquelle würde diese bei jeder Erschütterung, beispielsweise bei einer längeren Autofahrt, neu aktiviert.
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Wenn innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums ab Aktivierung der Lichtquelle durch den Vibrationsschalter keine Aktivierung des Maschinenschalters erfolgt, schaltet das Elektrowerkzeuggerät selbsttätig die Lichtquelle ab und deaktiviert den Vibrationsschalter, so dass eine erneute Aktivierung der Lichtquelle durch den Vibrationsschalter zunächst nicht möglich ist. Erst durch ein gegebenenfalls auch kurzes Betätigen des Maschinenschalters wird der Vibrationsschalter dann wieder aktiviert und schaltet bei einer Vibration des Elektrowerkzeuggeräts die Lichtquelle ein. Der oben angesprochene Zeitraum, innerhalb dessen der Maschinenschalter zu aktivieren ist, kann dabei insbesondere im Bereich von 10 Sekunden bis 5 Minuten liegen.
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Eine Ergänzung oder Alternative hierzu besteht darin, dass die Detektionseinheit geeignet ist, zu ermitteln, ob das Elektrowerkzeuggerät zum Zeitpunkt der Erschütterung/Lageänderung von einem Bediener gehalten wird. Für den Fall, dass die Detektionseinheit feststellt, dass das Elektrowerkzeuggerät von einem Bediener gehalten wird, wird vermutet, dass die Erschütterung gewollt erfolgt ist und die Beleuchtung wird mittels des Vibrationsschalters aktiviert.
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In denjenigen Fällen, in denen die Detektionseinheit ermittelt, dass das Elektrowerkzeuggerät zum Zeitpunkt der Erschütterung nicht von einem Bediener gehalten wird, wird unterstellt, dass die Erschütterung/Lageänderung unabsichtlich, beispielsweise beim Transport erfolgt und der Vibrationsschalter bleibt deaktiviert, schaltet also insbesondere die Lichtquelle nicht ein.
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Ob das Elektrowerkzeuggerät von einem Bediener gehalten wird, kann beispielsweise dadurch ermittelt werden, dass die Detektionseinheit einen Berührungssensor umfasst, welcher beispielsweise in einem Handgriff des Elektrowerkzeuggeräts angeordnet ist. Dabei kann der Berührungssensor insbesondere als kapazitiver Sensor ausgebildet sein und beispielsweise in eine Kunststoffspritzgussstruktur des Gehäuses des Elektrowerkzeuges insbesondere im Griffbereich integriert sein, so dass er von außerhalb des Elektrowerkzeuggeräts nicht sichtbar ist.
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Die Lichtquelle kann dabei so ausgebildet sein, dass sie zum flächigen Beleuchten des Teilbereichs des Werkstücks geeignet ist, so dass auch die Umgebung eines beabsichtigten Schnittes oder einer beabsichtigten Bohrung zuverlässig ausgeleuchtet werden kann, was zu einer erheblichen Erleichterung der Arbeit führt.
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Insbesondere für akkubetriebene Elektrohandwerkzeuge stellt die vorstehend beschriebene Erfindung eine sinnvolle Ergänzung dar. Um die zur Verfügung stehende elektrische Energie möglichst ökonomisch auch zur Beleuchtung nutzen zu können, können die Lichtquellen bzw. kann die Lichtquelle als LED ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 ein Beispiel eines erfindungsgemäß ausgestatteten Elektrowerkzeugs; und
- 2 eine Schaltskizze.
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1 zeigt ein Beispiel, bei welchem die Erfindung in einer Stichsäge 1 als Elektrowerkzeuggerät zur Anwendung kommt. Die in 1 nicht bezeichneten Lichtquellen leuchten dabei den Teilbereich 3 des Werkstücks 2 aus und ermöglichen so eine sichere, komfortable Bearbeitung des Werkstücks.
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In 2 ist eine exemplarische Schaltskizze zur Realisation der Erfindung dargestellt.
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Dabei ist der Sensor S im vorliegenden Beispiel als sogenannter Microballsensor ausgebildet, bei welchem eine bewegliche Kugel bei mechanischen Erschütterungen einen Kontakt öffnet oder schließt. Derartige Sensoren werden beispielsweise von der Sensolute GmbH, Ludwigshafen, unter der Bezeichnung „Micro Vibration Sensor“ angeboten. Über die Widerstände R1 und R2 (R2 im Bereich zwischen 4 und 5kOhm, insbesondere ca. 4,7kOhm) liegt der Sensor S an der Versorgungsspannung an. Zwischen den Widerständen R1 und R2 wird das dort anliegende Potential abgegriffen und liegt am Mikrocontroller M an. Im Falle von Vibrationen und der daraus resultieren Schaltvorgänge des Sensors S ergeben sich somit Spannungspulse (im gezeigten Fall im Bereich von ca. 5V) am Mikrocontroller M, welcher diese Spannungspulse zählt und auswertet. Dabei kann über den Widerstand R1 insbesondere die Spannung eingestellt werden, welche am Mikrocontroller M anliegt, wohingegen der Widerstand R2 dazu dient, den Sensor S vor Stromspitzen zu schützen.
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Der Kondensator C dient im vorliegenden Fall zur Störunterdrückung.
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Der Mikrocontroller M schaltet über den Vorwiderstand RV , der einen Widerstand im Bereich von einigen hundert Ohm haben kann, die beispielsweise als LED ausgebildete Lichtquelle L.
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Wie sich aus der 2 ergibt, ist der Vibrationsschalter im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere aus dem Sensor S und dem Mikrocontroller M gebildet.