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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage.
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Aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins wird für die Nutzer von Kraftfahrzeugen eine hohe Effizienz des Verkehrsablaufs und ein niedriger Energieverbrauch immer wichtiger. Des Weiteren gewinnen eine hohe Verkehrssicherheit und eine Steigerung des Reisekomforts immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund ist es beispielsweise wichtig, an Lichtsignalanlagen für die verschiedenen Verkehrsströme einen möglichst hohen Verkehrsfluss zu erreichen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage zu schaffen, das jeweils dazu beiträgt, dass ein Fahrzeug die Lichtsignalanlage in möglichst effizienter Weise passieren kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einem ersten und zweiten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren und ein korrespondierendes System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage. Bei einem Passieren der Lichtsignalanlage durch ein jeweiliges Fahrzeug wird ein Datensatz an Werten einer erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße ermittelt. Abhängig von mehreren Datensätzen an Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße werden für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase ermittelt.
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Dies hat den Vorteil, dass tatsächliche Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge mindestens einer der Signalphasen der Lichtsignalanlage bestimmt werden können. Eine Kenntnis von Zeitplänen der Signalphasen der Lichtsignalanlage ist nicht erforderlich. Außerdem ist eine Kommunikation zwischen der Lichtsignalanlage und dem jeweiligen Fahrzeug nicht erforderlich. Des Weiteren besteht ein Kostenvorteil, da wegen der nicht erforderlichen Kommunikation zwischen der Lichtsignalanlage und dem jeweiligen Fahrzeug diesbezügliche Kommunikationskosten vermieden werden können. Darüber hinaus kann bei jedem Passieren der Lichtsignalanlage durch das jeweilige Fahrzeug die Menge der zur weiteren Auswertung zur Verfügung stehenden Datensätze anwachsen und eine Aktualisierung der Information vorgenommen werden.
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Die Vielzahl von Datensätzen von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße wird insbesondere durch ein mehrmaliges Passieren der Lichtsignalanlage durch ein einzelnes Fahrzeug oder durch ein mehrmaliges oder jeweils einmaliges Passieren der Lichtsignalanlage durch mehrere Fahrzeuge ermittelt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Datensatz an Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße mittels einer in dem jeweiligen Fahrzeug angeordneten Datenermittlungseinheit ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass eine bereits für anderweitige Funktionen eingesetzte Datenermittlungseinheit mit genutzt werden kann, ohne dass eine weitere Datenermittlungseinheit eingebaut werden muss.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die Werte der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des jeweiligen Fahrzeugs mittels mindestens eines auch für zumindest eine anderweitige Funktion eingesetzten Sensors, der in dem jeweiligen Fahrzeug angeordnet ist, ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass der bereits für mindestens eine anderweitige Funktion eingesetzte Sensor mit genutzt werden kann, ohne dass ein weiterer Sensor eingebaut werden muss.
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Vorzugsweise wird ein Messsignal des Sensors in einer Positionsbestimmungseinheit ausgewertet. Vorzugsweise ist die Positionsbestimmungseinheit einem Navigationssystem zugeordnet. Vorzugsweise ist das Navigationssystem ausgebildet als GPS-gestütztes Navigationssystem.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden mittels des mindestens einen Sensors Werte der Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des jeweiligen Fahrzeugs ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass Werte der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des jeweiligen Fahrzeugs sehr einfach ermittelt werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der mindestens eine Sensor als Umfelderfassungssensor ausgebildet, mittels dem statische und/oder dynamische Objekte im Umfeld des jeweiligen Fahrzeugs erfasst werden. Dies hat den Vorteil, dass in einfacher Weise Rückschlüsse auf den dem Fahrzeug zugeordneten Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße gezogen werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden abhängig von den ermittelten Werten der zeitlichen Lagen und/oder Längen der Signalphase der Lichtsignalanlage Tageszyklen der zeitlichen Lagen beziehungsweise Längen der Signalphase der Lichtsignalanlage ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass dem jeweiligen Fahrzeug Informationen zu zeitlichen Lagen und/oder Längen der Signalphase der Lichtsignalanlage für verschiedene Zeitabschnitte zur Verfügung gestellt werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von den ermittelten Werten der zeitlichen Lagen und/oder Längen der Signalphasen der Lichtsignalanlage ermittelt, ob die Signalphasen der Lichtsignalanlage einer Festwertsteuerung unterliegen. Dies hat den Vorteil, dass eine Strategie zum Verhalten des Nutzers des Fahrzeugs gegenüber der Lichtsignalanlage abhängig vom Vorliegen einer Festwertsteuerung der Lichtsignalanlage ausgearbeitet werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden Differenzen zwischen den ermittelten Werten der zeitlichen Lagen und Werten der zeitlichen Lagen der Signalphasen eines Signalzeitenplans der Lichtsignalanlage und/oder Differenzen zwischen den ermittelten Werten der Längen der Signalphasen der Lichtsignalanlage und Werten der Längen der Signalphasen des Signalzeitenplans der Lichtsignalanlage ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass Abweichungen im Signalzeitenplan der Lichtsignalanlage von einem Fahrzeugnutzer selbst erkannt werden können und dieser darauf reagieren kann. Darüber hinaus wird eine Übermittlung einer entsprechenden Information an den Betreiber der Lichtsignalanlage zum Zwecke des Eingreifens in die Steuerung der Lichtsignalanlage ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage mindestens eine Bereitstellungsvorrichtung auf, die ausgebildet ist zum Bereitstellen von Werten der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die mindestens eine Bereitstellungsvorrichtung in dem jeweiligen Fahrzeug angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass ein autarkes System zur Verfügung steht, bei dem jeder einzelne Fahrzeugnutzer unabhängig von der Information anderer Fahrzeugnutzer Informationen zu den Signalphasen der Lichtsignalanlage erhalten kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage ist die mindestens eine Bereitstellungsvorrichtung in einer zentralen Rechnervorrichtung ausgebildet. Durch die Ausbildung der mindestens einen Bereitstellungsvorrichtung in einer zentralen Rechnervorrichtung kann auf die Anordnung der Bereitstellungsvorrichtung in den jeweiligen Fahrzeugen optional verzichtet werden. Damit können niedrige Kosten für das System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage erreicht werden. Des Weiteren kann eine derartige zentral angeordnete Bereitstellungsvorrichtung für eine Vielzahl von Fahrzeugnutzern verfügbar sein, und jeder Fahrzeugnutzer kann in einfacher Weise zur Information anderer Fahrzeugnutzer beitragen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage ist die Bereitstellungsvorrichtung ein Smartphone.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage weist das System eine Ausgabevorrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphasen der Lichtsignalanlage zu signalisieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage ist die Ausgabevorrichtung ein Smartphone. Dies hat den Vorteil, dass das System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage kostengünstig ausgebildet sein kann, da eine Information zu der Lichtsignalanlage über ein bereits bestehendes Smartphone erfolgen kann. Eine Aktualisierung des Smartphones kann über bereits bestehende Informationskanäle erfolgen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die Figur eine schematische Ansicht eines Systems zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage.
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Die Figur zeigt insbesondere eine Lichtsignalanlage 10 und ein Fahrzeug 20.
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In dem Fahrzeug 20 ist eine Datenermittlungseinheit 22 angeordnet. In weiteren Ausführungsformen können in dem Fahrzeug 20 auch mehrere Datenermittlungseinheiten angeordnet sein. Mittels der Datenermittlungseinheit 22 kann ein dem Fahrzeug 20 zugeordneter Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs ermittelt werden. Eine Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 kann insbesondere den Verlauf einer Bewegung des Fahrzeugs 20 repräsentieren. Insbesondere ist die erfasste Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 repräsentativ für ein Ortsprofil oder eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs 20.
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In dem Fahrzeug 20 ist des Weiteren alternativ oder zusätzlich zu der Datenermittlungseinheit 22 mindestens ein Sensor 24 angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor 24, wie in der Figur durch die gestrichelte Linie angedeutet, der Datenermittlungseinheit 22 zugeordnet. Der Sensor 24 und die Datenermittlungseinheit 22 sind vorzugsweise dazu ausgebildet, abhängig von dem Messsignal des Sensors 24 mittels der Datenermittlungseinheit 22 einen dem Fahrzeug 20 zugeordneten Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße zu ermitteln. Insbesondere kann der mindestens eine Sensor 24 als Geschwindigkeitssensor ausgebildet sein zur Bestimmung von Werten der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 20. Des Weiteren kann der Sensor 24 als Beschleunigungssensor zum Ermitteln der Beschleunigung des Fahrzeugs 20 ausgebildet sein. In einer weiteren Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor 24 als Gyroskop ausgebildet zur Bestimmung von Drehbewegungen des Fahrzeugs 20. In weiteren Ausführungsformen ist der mindestens eine Sensor 24 ausgebildet zur Bestimmung von Werten von Rotationsgeschwindigkeiten von Teilen des Fahrzeugs 20. Beispielsweise ist der mindestens eine Sensor 24 ausgebildet zur Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit eines Rads des Fahrzeugs 20 oder von rotierenden Teilen einer Brennkraftmaschine des Fahrzeugs 20. Der Sensor 24 ist insbesondere ausgebildet zum Auswerten eines Messsignals des Sensors 24 in einer Positionsbestimmungseinheit. Vorzugsweise ist die Positionsbestimmungseinheit einem Navigationssystem zugeordnet. Vorzugsweise ist das Navigationssystem ausgebildet als GPS-gestütztes Navigationssystem. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor 24 als Umfelderfassungssensor ausgebildet zur Erfassung statischer und/oder dynamischer Objekte im Umfeld des Fahrzeugs 20, um Rückschlüsse auf den dem Fahrzeug 20 zugeordneten Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße zu erhalten. Insbesondere kann so eine relative Position des Fahrzeugs 20 gegenüber einer Haltelinie der Lichtsignalanlage 10 ermittelt werden.
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Das System zum Ermitteln von Signalphasen einer Lichtsignalanlage 10 hat weiter eine Bereitstellungsvorrichtung 26. Diese ist ausgebildet zum Bereitstellen von Datensätzen von Werten der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage 10. Die Datensätze von Werten der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage 10 sind insbesondere abhängig von mehreren Datensätzen an Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße. In einer alternativen Ausführungsform sind die Datensätze von Werten der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage 10 abhängig von einem Signalprogramm, das von einem Betreiber der Lichtsignalanlage 10 bereitgestellt wird.
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In dem Fahrzeug ist weiter eine Ausgabevorrichtung 32 angeordnet. Vorzugsweise ist die Ausgabevorrichtung 32 als Smartphone ausgebildet.
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Die Datenermittlungseinheit 22 weist eine Kommunikationsschnittstelle 28 auf, die dazu ausgebildet ist, einen Datensatz an Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 zur Verfügung zu stellen. Die Bereitstellungsvorrichtung 26 weist eine Kommunikationsschnittstelle 30 auf, mittels der die Datensätze von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 aufgenommen werden können. Des Weiteren können mittels der Kommunikationsschnittstelle 30 Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage 10 zur Verfügung gestellt werden.
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Die Figur zeigt eine weitere Bereitstellungsvorrichtung 40, die in einer zentralen Rechnervorrichtung ausgebildet ist. Die weitere Bereitstellungsvorrichtung 40 ist insbesondere als stationäre Backend-Einheit ausgebildet. Die weitere Bereitstellungsvorrichtung 40 kann zusätzlich oder alternativ zu der Bereitstellungsvorrichtung 26 ausgebildet sein. Die weitere Bereitstellungsvorrichtung 40 hat eine weitere Kommunikationsschnittstelle 42. Der in der zentralen Rechnervorrichtung ausgebildeten Bereitstellungsvorrichtung 40 sind vorzugsweise ein Datenspeicher und ein Programmspeicher zugeordnet. Weitere Speicher sind vorzugsweise in dem Fahrzeug 20 angeordnet. Die Kommunikationsschnittstellen 28, 30, 42 ermöglichen eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 20 und der weiteren Bereitstellungsvorrichtung 40. Die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 20 und der weiteren Bereitstellungsvorrichtung 40 erfolgt beispielsweise mittels Mobilfunkkommunikation oder WLAN-Kommunikation. Mögliche Verbindungen zur Kommunikation sind in der Figur durch Pfeile angezeigt.
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Im Folgenden wird das Ermitteln der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 im Detail beschrieben:
Zunächst wird bei einem Passieren der Lichtsignalanlage 10 durch das jeweilige Fahrzeug 20 ein diesem zugeordneter Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 ermittelt. Dies kann insbesondere mittels der in dem Fahrzeug 20 angeordneten Datenermittlungseinheit 22 und/oder mittels des mindestens einen Sensors 24 erfolgen.
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Der ermittelte Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 kann insbesondere in der Bereitstellungsvorrichtung 26 in dem Fahrzeug 20 gespeichert werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 in der stationären Bereitstellungsvorrichtung 40 gespeichert werden. Der ermittelte Datensatz von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 wird dazu an einer der Kommunikationsschnittstellen 28, 30 bereitgestellt, die über die Kommunikationsschnittstelle 42 mit der stationären Bereitstellungsvorrichtung 40 kommunizieren können.
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Durch ein mehrmaliges Passieren der Lichtsignalanlage 10 durch das Fahrzeug 20 oder durch ein mehrmaliges oder jeweils einmaliges Passieren der Lichtsignalanlage 10 durch mehrere Fahrzeuge kann eine Vielzahl von Datensätzen von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs oder der mehreren Fahrzeuge ermittelt werden. Stehen mehrere Datensätze von Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 oder mehrerer Fahrzeuge zur Verfügung, so werden für mindestens eine Signalphase der Lichtsignalanlage 10 Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge der Signalphase ermittelt abhängig von den Datensätzen an Werten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße. Es ist so möglich, die tatsächlichen Werte der zeitlichen Lage und/oder der Länge von mindestens einer der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 zu bestimmen. Damit kann auf eine Kenntnis von Signalzeitenplänen der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 verzichtet werden. Des Weiteren kann auf eine Kommunikation zwischen der Lichtsignalanlage 10 und dem Fahrzeug 20 oder den weiteren Fahrzeugen verzichtet werden. Damit fallen keine weiteren Kosten für eine Kommunikation zwischen der Lichtsignalanlage 10 und dem Fahrzeug 20 beziehungsweise den weiteren Fahrzeugen an.
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Die Daten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 können entweder direkt in der Bereitstellungsvorrichtung 26 in dem Fahrzeug 20 oder in der weiteren Bereitstellungsvorrichtung 40 gespeichert werden. Die Auswertung der Daten der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 erfolgt im Fahrzeug 20 und/oder in der weiteren Bereitstellungsvorrichtung 40. Durch die Auswertung der Datensätze der Werte der erfassten Orts- und/oder Bewegungsgröße des Fahrzeugs 20 kann beispielsweise ein Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs 20, und in der Folge daraus abgeleitet können Längen und/oder Lagen der Phasen der Lichtsignalanlage 10 ermittelt werden. Insbesondere ist es möglich, Tageszyklen zu identifizieren, in denen bestimmte Längen der Phasen (zum Beispiel grün, gelb, rot, rot/gelb) auftreten. Des Weiteren ist es möglich, abhängig von den ermittelten Werten der zeitlichen Lagen und/oder Längen der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 zu ermitteln, ob die Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 einer festen Steuerung unterliegen, beispielsweise durch einen Vergleich der Tageszyklen des Verlaufs der zeitlichen Lagen und/oder Längen der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10. Unterliegt die Lichtsignalanlage 10 einer derartigen festen Steuerung, so kann die Länge jeder Phase der Lichtsignalanlage 10 bestimmt werden. Unterliegt die Lichtsignalanlage 10 nicht einer derartigen festen Steuerung, so kann gegebenenfalls eine minimale, eine maximale oder eine voraussichtliche Länge jeder Phase der Lichtsignalanlage 10 bestimmt werden. Des Weiteren können Abweichungen von den aus früheren Bestimmungen der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 ermittelten Längen der Phasen der Lichtsignalanlage 10 identifiziert werden. Die bestimmten Längen der Phasen können sowohl dem eigenen Fahrzeug 20 als auch anderen Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden. Die Ampelphasenassistenz kann dem Fahrer über die Ausgabevorrichtung 32 im Fahrzeug 20 zur Verfügung gestellt werden. Ist die Ausgabevorrichtung 32 beispielsweise ein Smartphone, so kann eine derartige Ampelphasenassistenz über eine App (im Folgenden Smart-LSA-App genannt) dem Fahrer zur Verfügung gestellt werden.
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Das beschriebene Ermitteln der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 bietet insbesondere folgende Vorteile:
Es kann eine Unabhängigkeit von der Ausrüstung der Lichtsignalanlage 10 mit drahtlosen Übertragungssystemen, wie zum Beispiel einem WLAN, erreicht werden. Des Weiteren kann eine Unabhängigkeit von der Verfügbarkeit von Signalzeitenplänen der Lichtsignalanlage 10 erreicht werden. Des Weiteren kann eine Unabhängigkeit von Diskrepanzen zwischen den Längen und den Lagen der Phase der Lichtsignalanlage 10 entsprechend dem Signalzeitenplan und den tatsächlichen Lagen und/oder Längen der Phase der Lichtsignalanlage 10 erreicht werden.
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Des Weiteren bestehen Kostenvorteile, da grundsätzlich eine Ausstattung der Infrastruktur mit zusätzlicher Hard- und Software vermieden werden kann. Bei einem Einsatz eines bereits bestehenden Smartphones können Zusatzkosten für die Ausgabevorrichtung 32 vermieden werden. Weitere Kostenvorteile bestehen darin, dass eine Aktualisierung des Smart-LSA-Apps einfach über bereits bestehende Servicekanäle erfolgen kann. Ein weiterer Kostenvorteil besteht darin, dass ein Datenkanal zur stationären Bereitstellungsvorrichtung 40 in der Regel bereits in Serie im Fahrzeug 20 verfügbar ist. Des Weiteren können Informationen über die Lagen und/oder Längen der Signalphase der Lichtsignalanlage 10 gegebenenfalls kostenpflichtig angeboten werden.
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Für den Nutzer des Fahrzeugs 20 besteht insbesondere der Vorteil, dass bei einem regelmäßigen Passieren der Lichtsignalanlage 10 die Zahl der Datensätze immer weiter zunehmen und eine Aktualisierung der Information vorgenommen werden kann. Das Ermitteln der Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 erfolgt damit in „lernender” Weise. Des Weiteren ist von Vorteil, dass die Nutzer von entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen 20 gemeinsam Informationen über die Signalphasen der Lichtsignalanlage 10 bereitstellen können. Der Nutzer eines Fahrzeugs 20 ist aber auch in der Lage, die zeitliche Lage und Länge der Signalphase unabhängig von anderen Fahrzeugen zu ermitteln.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lichtsignalanlage
- 20
- Fahrzeug
- 22
- Datenermittlungseinheit
- 24
- Sensor
- 26
- Bereitstellungsvorrichtung
- 28
- Kommunikationsschnittstelle von 22
- 30
- Kommunikationsschnittstelle von 26
- 32
- Ausgabevorrichtung
- 40
- weitere Bereitstellungsvorrichtung
- 42
- Kommunikationsschnittstelle von 40