-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung der relativen Drehwinkelposition geschachtelter Nockenwellen einer Brennkraftmaschine und einen Nockenwellen-Phasensteller, der zur Verstellung der relativen Drehwinkelposition als Montageeinheit an einem axialen Ende einer die Nockenwellen umfassenden Wellenanordnung montiert werden kann oder in Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bereits montiert ist.
-
Ein Phasensteller zur Verstellung der relativen Drehwinkelposition geschachtelter Nockenwellen ist bereits aus der
US 1 527 456 A bekannt. Dabei handelt es sich um einen Phasensteller in Axialbauart, der integrierter Bestandteil der Wellenanordnung ist. Ein Stator des Phasenstellers dient gleichzeitig auch der Drehlagerung der ineinander geschachtelten Nockenwellen.
-
Aus der
US 7 469 670 B2 ist ein an geschachtelten Nockenwellen montierter Phasensteller vom Flügelzellentyp bekannt. Der Phasensteller umfasst einen mit der Außenwelle drehfest verbundenen Stator und einen mit der Innenwelle drehfest verbundenen Rotor. Der Stator ist ferner drehfest mit einem Antriebsrad eines Zugmitteltriebs verbunden, über den der Stator von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben wird. Beim Drehantrieb nimmt der Stator den Rotor mit. Allerdings ist der Rotor relativ zum Stator hydraulisch um die gemeinsame Drehachse schwenkbeweglich. Der Rotor ist mittels einer zentralen, axial erstreckten Schraube an der Innenwelle befestigt. Für die Montage des Phasenstellers sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich. Der Stator wird auf die Außenwelle geschraubt, und der Rotor wird mittels der zentralen Schraube an der Innenwelle kraftschlüssig befestigt. Zwischen diesen beiden Schritten wird das Antriebsrad in Bezug auf seine Drehwinkelposition relativ zum Stator justiert und in der justierten Drehwinkelposition mittels mehrerer Schrauben fest mit dem Stator verbunden. Erst danach erfolgt die Fixierung des Rotors an der Innenwelle durch Anziehen der zentralen Schraube. In einer Variante wird der Rotor auf die Außenwelle geschraubt, und der Stator wird mittels einer zentralen Verbindungsschraube nach Justierung der Drehwinkelposition des Antriebsrads kraftschlüssig fest an der Innenwelle befestigt.
-
Aus der
WO 2006/081 789 A1 ist ebenfalls eine Anordnung mit geschachtelten Nockenwellen bekannt, die mittels eines montierten Phasenstellers relativ zueinander verdrehbar sind. Stator und Rotor des Phasenstellers sind mit der jeweils zugeordneten Nockenwelle fest verbunden und stoßen stirnseitig unter Abdichtung von durch die Stirnenden geführten Hydraulikkanälen gegen die jeweils zugeordnete Nockenwelle.
-
Die
EP 0 686 754 B1 beschreibt geschachtelte Nockenwelle mit einem Phasensteller vom Axialverstelltyp. Der Phasensteller weist einen von der Kurbelwelle drehantreibbaren Stator und einen Rotor auf, der mit dem Stator in einem Zahneingriff mit Schrägverzahnung und in diesem Zahneingriff relativ zum Stator verdrehbar ist. Der Rotor ist mit einer der Nockenwellen in einem Schubgelenk verdrehgesichert, aber axial beweglich verbunden. Der Stator ist zusammen mit einem Antriebsrad mit der anderen Nockenwelle in einem Verbindungsflansch an mehreren Stellen mit Schrauben fest verbunden. Der Stator ist für eine Einstellung der Drehwinkelposition im Verbindungsflansch mit in Umfangsrichtung erstreckten schlitzförmigen Öffnungen versehen, durch die sich die Schrauben erstrecken. Der Stator bildet einen stirnseitig zu den Nockenwellen hin offenen Topf, in dem der Rotor im Eingriff der Schrägverzahnungen axial hin und her beweglich ist. Für die Verstellung wird der Rotor an einer von den Nockenwellen abgewandten Stirnseite mit Hydraulikdruck beaufschlagt. Dem Hydraulikdruck wirkt eine Rückstellfeder entgegen, die sich an einer der Nockenwellen und am Rotor abstützt. Die Rückstellfeder muss bei der Montage vor dem Aufschieben des Rotors und dem Befestigen des Stators zwischen Rotor und Nockenwelle angeordnet und bei der Montage vorgespannt werden. Um den vom Stator gebildeten Topf fluiddicht zu verschließen, ist am Stirnende der zugeordneten Nockenwelle ein Flanschbauteil angebracht.
-
Aus der
DE 10 2009 041 873 A1 ist ein Nockenwellenverstelleraufbau einer konzentrischen Nockenwelle bekannt, der die relative Drehposition einer inneren Nockenwelle in Bezug auf eine äußere Nockenwelle und eine Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors einstellt, wobei der Verstelleraufbau einen Stator, eine vordere und hintere Abdeckung und ein Ventiltriebritzel oder ein Ventilriemenscheibe umfasst, das bzw. die mit dem Stator verbunden ist. Die hintere Abdeckung umfasst eine Keilprofilöffnung und ein vorderes Ende der äußeren Nockenwelle eine mit der Keilprofilöffnung komplementäre Keilprofilverbindung, um eine formschlüssige Verbindung zwischen der äußeren Nockenwelle und der hinteren Abdeckung für eine direkte Übertragung der Ventilketten- oder riemenlasten in die äußere Nockenwelle bereitzustellen.
-
Die
DE 10 2007 017 514 A1 betrifft eine verstellbare Nockenwelle von insbesondere Kraftfahrzeugmotoren mit einer koaxial in einer Außenwelle angeordneten Innenwelle. Die Außenwelle ist zur Innenwelle relativ verdrehbar gelagert.
-
Die
DE 10 2006 039 371 A1 betrifft eine Verstelleinrichtung für eine Brennkraftmaschine, bei der einem Nockenwellen-Lager ein Schmiermittel durch einen Eingriffsbereich einer Nabe eines Rotors mit einem Wellenabschnitt einer Nockenwelle zugeführt wird. Im Eingriffsbereich können der Rotor und die Nockenwelle zum Beispiel durch Form-, Kraft- oder Stoffschluss oder einer Kombination daraus miteinander verbunden sein. Die Zuführung des Schmiermittels durch den Eingriffsbereich erfolgt in Radialrichtung, das heißt, einer Richtung quer zur Rotationsachse des Rotors der Verstelleinrichtung.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Montage eines Phasenstellers an oder auf geschachtelten Nockenwellen der geschilderten Art zu erleichtern, insbesondere für einen vorzugsweise in Flügelzellenbauart ausgeführten Phasensteller.
-
Die Erfindung geht demgemäß von einer Vorrichtung zur Verstellung der relativen Drehwinkelposition geschachtelter Nockenwellen einer Brennkraftmaschine aus, die eine Wellenanordnung mit einer ersten Nockenwelle und einer zweiten Nockenwelle umfasst, von denen eine in der anderen erstreckt ist und die relativ zueinander drehbar sind. Eine der Nockenwellen kann insbesondere eine Außenwelle und die andere eine sich durch die Außenwelle erstreckende Innenwelle sein. Grundsätzlich ist aber auch denkbar, dass sich die eine Welle abschnittsweise innen und abschnittsweise außen und die andere Welle dementsprechend abschnittsweise außen und abschnittsweise innen erstreckt. Die Vorrichtung umfasst ferner einen Phasensteller, der an einem axialen Ende der Wellenanordnung als Montageeinheit montiert ist und einen drehfest mit der ersten Nockenwelle verbundenen Stator und einen vom Stator drehantreibbaren, relativ zum Stator in Bezug auf die Drehwinkelposition verstellbaren, in diesem Sinne drehwinkelverstellbaren Rotor aufweist. Der Phasensteller ist mittels einer Verbindungseinrichtung an der Wellenanordnung befestigt, vorzugsweise axial fixiert. Die Verbindungseinrichtung verbindet den Rotor mit der zweiten Nockenwelle drehfest. Bestandteil der Vorrichtung ist auch ein Antriebsrad, das mit der ersten Nockenwelle und dem Stator zum Drehantreiben der ersten Nockenwelle und des Stators drehfest verbunden ist. Dass eine Komponente mit einer anderen Komponente "drehfest" oder "drehfest verbunden" ist, bedeutet, dass die miteinander drehfesten Komponenten in Bezug auf eine gemeinsame Drehachse relativ zueinander drehunbeweglich sind. Die Komponenten können in einem Stück geformt oder aber separat voneinander geformt und drehfest miteinander gefügt sein, wobei die nachträgliche Fügeverbindung formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig sein kann. Das Wort "oder" wird hier wie auch stets sonst von der Erfindung im üblichen logischen Sinne eines "inklusiv oder" verstanden, umfasst also die Bedeutung von "und" und auch die Bedeutung von "entweder… oder", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht nur ausschließlich eine dieser beiden Bedeutung ergeben kann. Bezogen auf die formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig drehfeste Verbindung bedeutet dies beispielsweise, dass die jeweiligen Komponenten in einer ersten Variante nur formschlüssig, in einer zweiten Variante nur kraftschlüssig und in einer dritten Variante nur stoffschlüssig miteinander verbunden sein können. In weiteren Varianten können die jeweiligen Komponenten mittels einer der drei möglichen Kombinationen von nur zwei dieser Verbindungsarten miteinander verbunden sein und in einer letzten Variante können schließlich alle drei Verbindungsarten verwirklicht sein.
-
Nach der Erfindung sind eine mit der ersten Nockenwelle drehfeste Nockenwellen-Eingriffstruktur und eine mit dem Stator drehfeste Phasensteller-Eingriffstruktur axial ineinander geschoben und dadurch miteinander in einem Verdrehsicherungseingriff, nämlich einem verdrehgesicherten axialen Schiebeeingriff, der den Stator durch Formschluss verdrehgesichert mit der ersten Nockenwelle verbindet. Durch den erfindungsgemäßen Verdrehsicherungseingriff wird eine in Umfangsrichtung das Drehmoment formschlüssig übertragende Verbindung von Stator und erster Nockenwelle und eine axiale Montierbarkeit des Phasenstellers erhalten. Soweit von einer verdrehgesicherten Verbindung oder einem Verdrehsicherungseingriff gesprochen wird, bedeutet dies, dass die derart miteinander verbundenen Komponenten zumindest durch Formschluss verdrehgesichert miteinander verbunden sind. In bevorzugten Varianten beruht die jeweilige verdrehgesicherte Verbindung nur auf Formschluss, in alternativen Varianten auf einer Kombination von Form- und Kraftschluss. Ein Stoffschluss zusätzlich zu einem reinen Formschluss oder zusätzlich zu einem Form- und Kraftschluss soll nicht ausgeschlossen sein, bevorzugt besteht im Verdrehsicherungseingriff jedoch kein Stoffschluss.
-
Die Eingriffstrukturen können beispielsweise als Kronenräder gebildet und axial ineinander geschoben sein. Die Nockenwellen-Eingriffstruktur oder die Phasensteller-Eingriffstruktur kann auch am Stirnende ein oder mehrere axiale Vertiefungen, beispielsweise ein Loch oder mehrere Löcher, und die jeweils andere Eingriffstruktur entsprechend angepasst geformt eine oder mehrere axiale Abragungen, beispielsweise stift- oder bolzenförmige Abragungen, in entsprechender Anzahl aufweisen, die bei der Montage des Phasenstellers axial ineinander geschoben werden und dadurch den Verdrehsicherungseingriff bilden. In bevorzugten Ausführungen umgibt eine der Eingriffstrukturen die andere um die Drehachse des Stators zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig. Die Eingriffstrukturen bilden bei der Montage miteinander ein Schubgelenk mit der gemeinsamen Drehachse von Stator und erster Nockenwelle als Gelenkachse. Die Eingriffstrukturen können als solche im Verdrehsicherungseingriff auch im montierten Zustand relativ zueinander axial beweglich sein. Insbesondere in Ausführungen, in denen der Phasensteller vom Flügelzellen- bzw. Schwenkflügeltyp ist, muss solch eine Beweglichkeit, obgleich vorteilhaft, nicht unumgänglich vorhanden sein. Der Verdrehsicherungseingriff kann, wie bereits erwähnt, über den Formschluss hinaus auch einen Kraftschluss beinhalten, so dass die Eingriffstrukturen im montierten Zustand des Phasenstellers miteinander eine Steckverbindung bilden. Der Phasensteller oder zumindest der Stator kann durch den Verdrehsicherungseingriff axial relativ zur Wellenanordnung fixiert sein, bevorzugter besteht im Verdrehsicherungseingriff jedoch keine axiale Fixierung, eine axiale Fixierung wird vorzugsweise mittels der Verbindungseinrichtung über den Rotor des Phasenstellers bewirkt.
-
In Ausführungen, in denen sich die Eingriffsstrukturen um die Drehachse erstrecken, vorzugsweise um die Drehachse vollständig, d. h. über 360° umlaufend erstrecken und die eine der Eingriffsstrukturen die andere zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig in Umfangsrichtung umgibt, können die Eingriffsstrukturen aneinander angepasst jeweils als ein Ein- oder Mehrflach oder anders nicht rotationssymmetrisch geformt sein, wobei sie durchaus eine ein- oder mehrfache, allgemein gesagt n-fache Drehsymmetrie aufweisen können. Sie müssen in derartigen Ausführungen auch keine plane, den Formschluss bewirkende Eingriffsflächen aufweisen. Die den Formschluss bewirkende Fläche oder die mehreren den Formschluss gemeinsam bewirkenden Flächen der jeweiligen Eingriffsstruktur kann oder können durchaus gekrümmt sein, die den Formschluss miteinander bildenden Querschnitte sind aber zumindest nicht kreisrund. In bevorzugten Ausführungen weisen die Eingriffsstrukturen im Formschluss miteinander befindliche Verzahnungen auf. Die Verzahnungen können über den Umfang gesehen eine gleichmäßige Zahnteilung aufweisen, grundsätzlich ist dies aber nicht erforderlich. Die Verzahnungen können ausgeprägt sein, also eine große Zahntiefe aufweisen, grundsätzlich genügen jedoch auch flache Rändelungen, solange nur der Formschluss sicher bewirkt und das erforderliche Drehmoment schlupffrei übertragen werden kann.
-
Der Verdrehsicherungseingriff ist vorzugsweise wieder lösbar, so dass die Phasenstellers-Eingriffstruktur für eine Demontage des Phasenstellers von der ersten Nockenwelle einfach axial abgezogen werden kann.
-
Die Erfindung erleichtert die Montage des Phasenstellers, da mittels der Verbindungseinrichtung der Rotor drehfest mit der zweiten Nockenwelle verbunden und der Phasensteller dadurch an der Wellenanordnung befestigt wird und beim Positionieren am axialen Ende der Wellenanordnung durch eine einfache axiale Schubbewegung die Phasensteller-Eingriffstruktur in den Verdrehsicherungseingriff mit der Nockenwellen-Eingriffstruktur geschoben werden kann. Wenn von einem Schiebeeingriff oder davon die Rede ist, dass die Eingriffsstrukturen ineinander geschoben sind oder bei der Montage ineinander geschoben werden, bedeutet dies nicht notwendig, dass die Eingriffsstrukturen dabei auf- oder aneinander gleiten, obgleich dies bevorzugt wird. Sind die Eingriffsstrukturen beispielsweise als Kronenverzahnungen ausgeführt, können derartige Eingriffsstrukturen auch erstmals ganz am Ende der Montage in gegenseitigen Kontakt gelangen. Allerdings genügt zur Herstellung des Verdrehsicherungseingriffs eine relative axiale Linearbewegung, in diesem Sinne eine axiale Schubbewegung.
-
In bevorzugten Ausführungen ist der Stator drehfester Bestandteil eines Phasenstellergehäuses, das den Rotor an seinem äußeren Umfang umgibt und axial an beiden Stirnseiten einfasst. Das Phasenstellergehäuse ist vorzugsweise mittels der Verbindungseinrichtung an der Wellenanordnung axial fixiert, wobei vorteilhafterweise der Rotor an der zweiten Nockenwelle mittels der Verbindungseinrichtung axial fixiert und das Phasenstellergehäuse über die Fixierung des Rotors an der Wellenanordnung axial fixiert ist. Um eine Überbestimmung zu vermeiden, wird es bevorzugt, wenn im Verdrehsicherungseingriff nicht noch zusätzlich eine axiale Fixierung besteht, sondern die Eingriffsstrukturen zumindest grundsätzlich auch im Verdrehsicherungseingriff relativ zueinander axial beweglich sind, um gegebenenfalls Toleranzen oder Wärmedehnungsdifferenzen zwischen der Wellenanordnung und dem Phasensteller ausgleichen zu können.
-
Besonders günstig sind die Verhältnisse, wenn der Stator drehfester Bestandteil eines Phasenstellergehäuses und die Phasensteller-Eingriffstruktur am Phasenstellergehäuse vorgesehen ist. Die für die einfache Montage von außen zugängliche, nämlich für die Nockenwellen-Eingriffstruktur zugängliche Phasensteller-Eingriffstruktur kann am Phasenstellergehäuse wie bereits erwähnt beispielsweise als axiale Vertiefung oder axiale Abragung oder eine Mehrzahl von axialen Vertiefungen oder Abragungen geformt, gegebenenfalls auch durch eine Kombination unterschiedlicher Formelemente verwirklicht sein. Die Phasensteller-Eingriffstruktur kann auch separat geformt und mit dem Phasenstellergehäuse nachträglich drehfest gefügt sein. Sie kann insbesondere an einem stirnseitigen Deckel des Phasenstellergehäuses vorgesehen sein. Die Form und Anordnung der Phasensteller-Eingriffstruktur ist jedenfalls derart, dass bei Montage des Phasenstellers durch eine axiale Bewegung des Phasenstellergehäuses relativ zur ersten Nockenwelle und somit relativ zur Nockenwellen-Eingriffstruktur der Verdrehsicherungseingriff hergestellt werden kann.
-
In Ausführungen, in denen der Stator wie bevorzugt drehfester Bestandteil eines Phasenstellergehäuses ist, sind im Phasenstellergehäuse vorteilhafterweise zwischen dem Stator und dem Rotor wenigstens eine Frühstellkammer, vorzugsweise mehrere Frühstellkammern, und der Frühstellkammer oder den Frühstellkammern entgegenwirkend wenigstens eine Spätstellkammer oder vorzugsweise mehrere Spätstellkammern gebildet. Die Frühstellkammer(n) dient oder dienen der Erzeugung eines auf den Rotor relativ zum Stator in Richtung Voreilung wirkenden Drehmoments. Die Spätstellkammer(n) dient oder dienen der Erzeugung eines auf den Rotor relativ zum Stator in Richtung Nacheilung wirkenden Drehmoments. Die Stellkammern sind zur Erzeugung des jeweiligen Drehmoments mit einem Druckfluid beaufschlagbar, um die Drehwinkelposition des Rotors relativ zum Stator verstellen zu können. Der entweder in der oder den Frühstellkammer(n) oder der oder den Spätstellkammer(n) oder gegebenenfalls in beiden Stellkammerarten herrschende Druck wirkt vorzugsweise in Umfangsrichtung auf den Rotor.
-
Der Phasensteller ist ein hydraulischer Phasensteller. Er kann insbesondere vom Flügelzellen- oder Schwenkflügeltyp sein, wobei die beiden Begriffe als synonym verstanden werden. In derartigen Ausführungen weist der Rotor wenigstens einen Rotorflügel auf, an den in die eine Umfangsrichtung die wenigstens eine Frühstellkammer und in die andere Richtung die wenigstens eine Spätstellkammer angrenzen. Der Rotorflügel teilt einen in Umfangsrichtung vom Stator begrenzten Druckraum in die beiden Stellkammern. Bevorzugt weist der Rotor um seine Drehachse verteilt mehrere Rotorflügel auf, die Druckräume, die in Umfangsrichtung vom Stator begrenzt werden, in jeweils eine Frühstellkammer und jeweils eine Spätstellkammer unterteilen. Ein derartiger Phasensteller kann aufgrund der Erfindung in besonders einfacher Weise als vorgefertigte Montageeinheit bereitgestellt und an der Wellenanordnung montiert werden.
-
Hinsichtlich des Antriebsrads, über das die Wellenanordnung und der Phasensteller drehangetrieben werden, ist von Vorteil, wenn in ersten Varianten die erste Nockenwelle über das Antriebsrad drehantreibbar ist und im Verdrehsicherungseingriff auf den Stator abtreibt oder in alternativen zweiten Varianten der Stator über das Antriebsrad drehantreibbar ist und im Verdrehsicherungseingriff auf die erste Nockenwelle abtreibt. In den ersten Varianten dient die mit dem Stator drehfeste Phasensteller-Eingriffstruktur als Stator-Drehmitnehmer, in den zweiten Varianten dient die mit der ersten Nockenwelle drehfeste Nockenwellen-Eingriffstruktur als Nockenwellen-Drehmitnehmer.
-
Das Antriebsrad weist vorteilhafterweise um seine Drehachse umlaufend eine Verzahnung für einen drehmomentfesten Antrieb durch die Kurbelwelle auf. Drehmomentfest bedeutet, dass das Antriebsrad in vorgegebener Drehzahlbeziehung zur Kurbelwelle steht. Das Antriebsrad kann beispielsweise mit einem auf das Antriebsrad abtreibenden Abtriebsrad ein Stirnradgetriebe, vorzugsweise ein Stirnzahnradgetriebe, bilden. Das Antriebsrad kann alternativ aber beispielsweise auch ein Kettenrad oder Zahnriemenrad eines entsprechenden Zugmitteltriebs sein.
-
Das Antriebsrad kann die Nockenwellen-Eingriffstruktur unmittelbar bilden. In derartigen Ausführungen weist es zum Drehantreiben umlaufend um seine Drehachse die genannte Verzahnung auf und ferner am Umfang oder an einer Stirnseite die Eingriffsstruktur. Die Nockenwellen-Eingriffstruktur kann zusätzlich zu der Verzahnung am Antriebsrad vorgesehen sein. Sie kann von der Verzahnung auch gleich mitgebildet werden, wobei in derartigen Fällen die Verzahnung axial länger ist, als es für den Drehantrieb der Nockenwelle notwendig wäre, so dass die Verzahnung axial nebeneinander einen Abschnitt für den Drehantrieb und einen anderen Abschnitt aufweist, der die Nockenwellen-Eingriffstruktur bildet. Obgleich Ausführungen, in denen das Antriebsrad sowohl die Funktion der Drehmomentaufnahme von außerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung als auch die Funktion als Eingriffstruktur erfüllt, der Vorzug gegeben wird, soll nicht ausgeschlossen werden, dass das Antriebsrad in anderen Ausführungen nur die des Drehantriebs für die Vorrichtung erfüllt und die mit der ersten Nockenwelle drehfeste Nockenwellen-Eingriffstruktur anderweitig gebildet ist, beispielsweise direkt an oder auf dieser oder an einem anderen Bauteil, das mit der ersten Nockenwelle drehfest gefügt wäre.
-
Der hydraulische Phasensteller weist für die hydraulische Drehverstellung des Rotors einen Einlass und einen Auslass für ein Druckfluid auf. Bei dem Druckfluid kann es sich insbesondere um ein der Schmierung der Brennkraftmaschine dienendes Schmieröl handeln. Der Phasensteller kann über ein Maschinengehäuse der Brennkraftmaschine, beispielsweise einen Zylinderkopf oder einen Zylinderkopfdeckel, oder über die Wellenanordnung, vorzugsweise über die mit dem Rotor drehfeste zweite Nockenwelle, mit dem Druckfluid versorgt werden. In alternativen Ausführungen kann der Phasensteller von außen über ein am Maschinengehäuse befestigtes Anbaugehäuse mit dem Druckfluid versorgt werden. Die genannten Versorgungswege können auch miteinander kombiniert sein, beispielsweise derart, dass das Druckfluid über das Maschinengehäuse wie etwa einen Zylinderkopf oder Zylinderkopfdeckel zur Wellenanordnung und über die Wellenanordnung zum Phasensteller gelangt, oder aber beispielsweise derart, dass das Druckfluid zunächst zu dem genannten Anbaugehäuse und von diesem direkt oder aber indirekt vom Anbaugehäuse über das Maschinengehäuse oder die Wellenanordnung dem Phasensteller zugeführt wird. Das Anbaugehäuse kann einen im Versorgungskreis stromauf vom Phasensteller angeordneten Druckspeicher zur Sicherung eines für den Phasensteller ausreichenden Druckniveaus aufweisen. Alternativ oder bevorzugt zusätzlich zu einem Druckspeicher kann stromauf vom Phasensteller ein Rücksperrmittel wie etwa ein Rückschlagventil angeordnet sein, vorzugsweise in dem Anbaugehäuse, das verhindert, dass das Druckfluid innerhalb der Zuführung zum Phasensteller bei einem stromaufwärtigen Druckabfall zurück, vom Phasensteller weg abströmen kann. Weist das Anbaugehäuse einen Druckspeicher auf, ist das optionale Sperrmittel stromauf des Druckspeichers und vorzugsweise im Anbaugehäuse angeordnet. Das Anbaugehäuse kann alternativ oder zusätzlich zu den genannten Funktionen auch der Lagerung des elektromagnetischen Teils eines elektromagnetisch ansteuerbaren Steuerventils dienen, durch das der Phasensteller mit dem Druckfluid gesteuert betrieben wird. Alternativ oder zusätzlich zu einem stromauf des Druckspeichers angeordneten Rücksperrmittel kann in der Fluidzuführung zum Phasensteller stromab des Druckspeichers, also zwischen dem Druckspeicher und dem Phasensteller, vorzugsweise zwischen dem Druckspeicher und einem Steuerventil des Phasenstellers, ein Rücksperrmittel angeordnet sein, das ein Rückströmen vom Phasensteller in Richtung auf den Druckspeicher verhindert.
-
Ein Auslass des hydraulischen Phasenverstellers für das Druckfluid erstreckt sich in Axialrichtung durch den Bereich des Verdrehsicherungseingriffs und zwischen den Eingriffsstrukturen, so dass der Verdrehsicherungseingriff in Doppelfunktionen für eine Druckentlastung des Phasenstellers genutzt wird. Wird das Fluid vom Phasensteller über den Verdrehsicherungseingriff abgeführt, kann das abgeführte Fluid vorteilhafterweise auch für eine Schmierung im Verdrehsicherungseingriff sorgen und so der Bildung von Reibrost entgegenwirken. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Eingriffsstrukturen im Verdrehsicherungseingriff miteinander ein Schubgelenk bilden, also zumindest dem Grunde nach relativ zueinander axial beweglich sind.
-
Die Eingriffsstrukturen weisen in bevorzugten Ausführungen um eine gemeinsame Drehachse umlaufend jeweils eine Verzahnung auf, und die Verzahnungen sind miteinander in dem Verdrehsicherungseingriff. Die Verzahnungen weisen vorzugsweise eine gleichmäßige Zahnteilung auf, wobei allerdings ein oder mehrere Zähne weggelassen werden kann oder können, um beispielsweise einen Auslass zu bilden. Die Verzahnungen können zwar an einander zugewandten Stirnseiten der Eingriffsstrukturen jeweils als Kronenverzahnung ausgeführt sein, bevorzugter weist eine der Eingriffsstrukturen an einem äußeren Umfang eine Außenverzahnung und die andere an einem inneren Umfang eine Innenverzahnung auf. Grundsätzlich würde es zwar genügen, wenn eine der Eingriffsstrukturen eine Eingriffsnut und die andere eine damit zusammenwirkende Eingriffsrippe aufwiese, so dass der Verdrehsicherungseingriff in der Art einer Nut- und Federverbindung ausgeführt wäre. Umlaufende Verzahnungen oder zumindest mehrere Eingriffsnuten und Eingriffsrippen in vorzugsweise gleichmäßiger Verteilung um die Drehachse werden jedoch bevorzugt. Ganz grundsätzlich könnte die Verdrehsicherung auch durch ein axial einschiebbares Blockierelement, beispielsweise einen Stift, eine Passfeder, eine Scheibenfeder oder dergleichen, hergestellt werden, was jedoch einen zusätzlichen Arbeitsschritt bei der Montage erforderlich machen würde. Eine Alternative, die hinsichtlich der einfachen axialen Aufschieb-Montage ebenfalls vorteilhaft ist, wären Eingriffsstrukturen, von denen eine die andere um die Drehachse umgibt, wobei die den Formschluss miteinander bewirkenden Querschnitte der Eingriffsstrukturen von der kreisrunden Form abweichen, beispielsweise polygonal sind. Die Bildung des Verdrehsicherungseingriffs mit aneinander angepassten, um die Drehachse umlaufenden Verzahnungen ist jedoch eine besonders Platz sparende Variante, die zudem für die Übertragung hoher Drehmomente besonders geeignet ist. Denkbar wäre ferner auch ein kraftschlüssiger Eingriff, wobei eine der Eingriffsstrukturen, die die andere umgibt, als Spannhülse ausgebildet sein könnte. Ein kraftschlüssiger Verdrehsicherungseingriff kann jedoch eine unerwünschte Überbestimmtheit bewirken, oder kann auch einen zusätzlichen Montageschritt erforderlich machen, wenn solch eine Spannhülse beispielsweise mittels eines Spannmittels nach dem Aufschieben gespannt werden müsste, um den Verdrehsicherungseingriff herzustellen. Da in Serienfertigungen, insbesondere Großserienfertigungen, wie etwa in der Kraftfahrzeugfertigung, dem bevorzugten Anwendungsgebiet der Erfindung, jeder zusätzliche Arbeitsschritt der Größe der Serie entsprechend tausend- oder gar millionenfach wiederholt wird, bedeutet jede Vereinfachung der Montage einen erheblichen Vorteil.
-
Ist der Phasensteller erfindungsgemäß als hydraulischer Phasensteller ausgeführt, kann ein die relative Drehwinkelposition des Rotors steuerndes Steuerventil vorteilhafterweise zentral angeordnet sein, zentral in Bezug auf den Rotor und den Stator und vorzugsweise auch in Bezug auf die Nockenwellen. Ein zentrales Steuerventil kann insbesondere auch in die zweite Nockenwelle hineinragen. Die zweite Nockenwelle ist in derartigen Ausführungen mit einem zentralen, am dem Phasensteller zugewandten Stirnende offenen Hohlraum versehen, in den das zentrale Steuerventil ragt und in dem es fest mit der zweiten Nockenwelle verbunden sein kann, um dadurch den Phasensteller an der Wellenanordnung zu befestigen.
-
In Ausführungen, in denen der Phasensteller ein in Bezug auf den Stator und den Rotor zentrales Steuerventil für eine fluidische Verstellung der Drehwinkelposition des Rotors umfasst, kann das Steuerventil mit Vorteil ein Verbindungsglied der Verbindungseinrichtung bilden, zweckmäßigerweise ein Schraubelement, und in einen Hohlraum der zweiten Nockenwelle hineinragen und in dem Hohlraum mit der zweiten Nockenwelle fest verbunden, zweckmäßigerweise verschraubt sein. Ein zentrales, den Rotor durchragendes und in die zweite Nockenwelle ragendes Verbindungsglied wie etwa ein Schraubelement ist für eine drehfeste Verbindung von Rotor und zweiter Nockenwelle und die Befestigung des Phasenstellers im Ganzen aber auch dann von Vorteil, wenn solch ein Verbindungsglied nicht Bestandteil eines Steuerventils ist.
-
Ein auch für die Zwecke der Erfindung vorteilhaftes Steuerventil wird in der
DE 10 2010 002 713 A1 offenbart, die für vorteilhafte Ausgestaltungen des Steuerventils in Bezug genommen wird.
-
Der Phasensteller umfasst in bevorzugten Ausführungen eine Verriegelungseinrichtung, die den Rotor in einem lösbaren Verriegelungseingriff in einer bestimmten Drehwinkelposition relativ zum Stator formschlüssig fixiert und durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid in einen die Verstellung der Drehwinkelposition des Rotors zulassenden Freigabezustand wechselt. Bei der Montage des Phasenstellers besteht vorzugsweise der Verriegelungseingriff. Verriegelungseinrichtungen, wie sie vorteilhafterweise auch im Rahmen der Erfindung verwirklicht sein können, werden in der
DE 10 2011 004 539 A1 und der
DE 10 2010 053 685 A1 offenbart, die bezüglich der Verriegelungseinrichtung, in Bezug auf das Steuerventil und auch bezüglich vorteilhafter Merkmale eines Druckspeichers, einschließlich der Abstimmung einer Verriegelungseinrichtung und eines Druckspeichers aufeinander, in Bezug genommen werden.
-
Der Phasensteller kann eine Drehfeder aufweisen, die den Rotor relativ zum Stator in Richtung auf eine Drehwinkelendposition spannt. Die Drehfeder kann vorteilhafterweise zusätzlich oder auch anstelle einer Verriegelungseinrichtung vorhanden sein.
-
Die Erfindung betrifft nicht nur die Wellenanordnung mit dem montierten Phasensteller, sondern auch einen für die Montage an geschachtelten Nockenwellen geeigneten Phasensteller. Der Phasensteller umfasst einen Stator und einen Rotor, der relativ zum Stator innerhalb eines vorgegebenen Winkelbereichs um eine Drehachse drehwinkelverstellbar angeordnet ist. Der Stator ist ein drehfester Bestandteil eines Phasenstellergehäuses, in dem der Rotor drehverstellbar aufgenommen ist. Da der Stator im montierten Zustand des Phasenstellers gemeinsam mit einer ersten der geschachtelten Nockenwellen dreht, ist das Phasenstellergehäuse in Bezug auf die Drehachse des Stators rotationssymmetrisch. Der Phasensteller umfasst ferner ein Verbindungsglied für eine drehfeste Befestigung des Rotors an einer anderen, zweiten der geschachtelten Nockenwellen. Weist der Phasensteller wie zur Vorrichtung bereits erläutert ein zentrales Steuerventil auf, kann vorteilhafterweise ein Ventilgehäuse des Steuerventils das Verbindungsglied bilden. Der Phasensteller weist erfindungsgemäß eine mit dem Phasenstellergehäuse drehfeste Phasensteller-Eingriffsstruktur mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren axial erstreckten Eingriffselement(en) zur Herstellung eines auf Formschluss beruhenden Verdrehsicherungseingriffs auf. Die Phasensteller-Eingriffsstruktur bildet im montierten Zustand innerhalb der erläuterten Vorrichtung die im Verdrehsicherungseingriff befindliche Eingriffsstruktur des Phasenstellers. Die Phasensteller-Eingriffsstruktur ist in solch einer Weise am Phasenstellergehäuse vorgesehen und angepasst geformt, dass sie im montierten Zustand im Verdrehsicherungseingriff mit einer Eingriffsgegenstruktur der dem Stator zugeordneten Nockenwelle, der Nockenwellen-Eingriffsstruktur, den Stator mit der ersten Nockenwelle durch Formschluss verdrehgesichert verbindet. Die Phasensteller-Eingriffsstruktur ist so geformt, dass sie bei der Montage des Phasenstellers axial in oder auf eine mit der ersten Nockenwelle drehfeste Nockenwellen-Eingriffsstruktur geschoben werden kann, um den Verdrehsicherungseingriff herzustellen. Die Phasensteller-Eingriffsstruktur ist vorzugsweise so geformt, dass sie durch eine axiale Geradbewegung des Phasenstellers relativ zur ersten Nockenwelle in den Verdrehsicherungseingriff bewegt werden kann.
-
Am Phasenstellergehäuse kann zur Ausbildung der Phasensteller-Eingriffsstruktur insbesondere ein axial abragender Ring geformt oder mit dem Phasenstellergehäuse gefügt sein, der beispielsweise an einer Stirnseite oder vorzugsweise an einem inneren oder äußeren Ringumfang mit einer Verzahnung, vorteilhafterweise mit einer um die Drehachse des Stators umlaufenden Verzahnung versehen ist. Der Ring erstreckt sich vorzugsweise umlaufend, über 360°, kann grundsätzlich aber auch nur als Teilring gebildet sein.
-
Soweit für die Komponenten des Phasenstellers, wie insbesondere den Stator, das Phasenstellergehäuse, den Rotor, das Verbindungsglied und die Phasensteller-Eingriffsstruktur Merkmale in Verbindung mit der Vorrichtung, also dem Phasensteller im montierten Zustand, offenbart werden, gelten die diesbezüglichen Ausführungen auch in Bezug auf den Phasensteller als solchen. Der Phasensteller ist vorzugsweise für die Verwendung innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen.
-
Weitere vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen offenbart.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren erläutert. Am Ausführungsbeispiel offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausführungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
-
1 einen Phasensteller, der zur Drehwinkelverstellung geschachtelter Nockenwellen an einem axialen Ende der Nockenwellen angeordnet ist in einem Längsschnitt,
-
2 den Phasensteller in einem Querschnitt,
-
3 einen Querschnitt, in dem der Phasensteller mit einer der Nockenwellen in einem verdrehgesicherten, axialen Schiebeeingriff ist,
-
4 die Nockenwellen und den Phasensteller in einem anderen Längsschnitt,
-
5 den Phasensteller mit einer Wellenanordnung, die eine modifizierte Nockenwelle aufweist, und
-
6 den Phasensteller als solchen.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit geschachtelten Nockenwellen 1 und 2 und einem Nockenwellen-Phasensteller S, der an einem axialen Ende der von den Nockenwellen 1 und 2 gebildeten Wellenanordnung angeordnet ist und der Variation der Drehwinkelposition dient, die die Nockenwellen 1 und 2 relativ zueinander aufweisen. Die erste Nockenwelle 1 bildet in der Wellenanordnung eine Außenwelle oder weist zumindest an dem axialen Ende, an dem der Phasensteller S angeordnet ist, einen äußeren Wellenabschnitt auf. Die zweite Nockenwelle 2 bildet in der Wellenanordnung eine Innenwelle, die sich zumindest im Wesentlichen innerhalb der ersten Nockenwelle 1 erstreckt oder zumindest an dem axialen Ende der Wellenanordnung, an dem der Phasensteller S angeordnet ist, einen im äußeren Wellenabschnitt der Nockenwelle 1 erstreckten inneren Wellenabschnitt aufweist. Die Nockenwellen 1 und 2 sind um eine gemeinsame Drehachse R gemeinsam und innerhalb eines durch den Phasensteller S vorgegebenen Drehwinkelbereichs relativ zueinander verdrehbar, um die Steuerzeiten von Nocken der Nockenwelle 1 im Vergleich zu Nocken der Nockenwelle 2 und dadurch der zugeordneten Ventile variieren zu können. Die Vorrichtung ist Bestandteil einer Brennkraftmaschine, beispielsweise eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs. Die Wellenanordnung ist in oder an einem Maschinengehäuse M der Brennkraftmaschine, beispielsweise in oder an einem Zylinderkopf, drehgelagert.
-
Der Phasensteller S umfasst einen Stator 3, der mit einem Statordeckel 4 und einem Statordeckel 5 ein Phasenstellergehäuse 3, 4, 5 bildet, und einen Rotor 9, der relativ zu dem Phasenstellergehäuse 3, 4, 5 um die Drehachse R hin und her drehbar ist. Der Stator 3 ist mit den stirnseitigen Statordeckeln 4 und 5 fest, d. h. relativ zum jeweiligen Statordeckel 4 und 5 unbeweglich gefügt. Der Stator 3 bzw. das Phasenstellergehäuse 3, 4, 5 wird über ein Getriebe von einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine in vorgegebener Drehzahlbeziehung zur Kurbelwelle um die Drehachse R drehangetrieben und nimmt bei seiner Drehbewegung den Rotor 9 mit. Zur Variation der relativen Drehwinkelposition der Nockenwellen 1 und 2 kann die Drehwinkelposition des Rotors 9 relativ zum Stator 3 allerdings verstellt werden. Der Rotor 9 ist mit der Nockenwelle 2 drehfest verbunden und wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, mit der Nockenwelle 2 auch axial fest, d. h. relativ zur Nockenwelle 2 axial unbeweglich, verbunden. Der Stator 3 ist in einem Verdrehsicherungseingriff mit der Nockenwelle 1 verdrehgesichert verbunden, kann also relativ zu der ersten Nockenwelle 1 um die Drehachse R nicht verdreht werden.
-
2 zeigt den Phasensteller in einem Querschnitt. Der Stator 3 ist als Hohlring mit nach innen, in Richtung auf die Drehachse R abragenden Statorbacken gebildet. Der Rotor 9 weist entsprechend eine Rotornabe und von der Rotornabe nach außen abragende Rotorflügel auf. Die Statorbacken begrenzen in Umfangsrichtung Druckräume für ein hydraulisches Druckfluid. Die Rotorflügel ragen jeweils zwischen zwei benachbarten Statorbacken nach außen und unterteilen jeweils einen der von den Statorbacken begrenzten Druckräume in eine Frühstellkammer K1 und eine Spätstellkammer K2. Werden die Frühstellkammern K1 unter Druck gesetzt und die Spätstellkammern K2 entlastet, dreht der Rotor 9 relativ zum Stator 3 in 2 im Uhrzeigersinn bis maximal in die in 2 eingenommene Frühstellung. Werden die Spätstellkammern K2 unter Druck gesetzt und die Frühstellkammern K1 im Druck entlastet, dreht der Rotor 9 gegen den Uhrzeigersinn bis maximal in eine Spätstellung. Durch Druckbeaufschlagung der Frühstellkammern K1 wird die Nockenwelle 2 wegen der drehfesten Verbindung mit dem Rotor 9 relativ zur Nockenwelle 1 in Richtung Voreilung bzw. "früh" verstellt. Eine relative Drehverstellung in die andere Drehrichtung entspricht einer Verzögerung oder Verstellung der Nockenwelle 2 in Richtung Nacheilung bzw. "spät". Die Frühstellung und die Spätstellung werden jeweils durch einen Anschlagkontakt vorgegeben. In den beiden Endstellungen ist jeweils vorzugsweise wenigstens einer der Rotorflügel in einem Anschlagkontakt mit einer der Statorbacken. In bevorzugten Ausführungen kann der Rotor 9 nicht nur zwischen diesen beiden Drehwinkelendpositionen relativ zum Stator 3 hin und her drehverstellt, sondern durch entsprechende Druckbeaufschlagung sowohl der Frühstellkammern K1 als auch der Spätstellkammern K2 in einer beliebigen Zwischenposition hydraulisch fixiert werden.
-
Der Phasensteller S weist ein in Bezug auf die Stator-Rotor-Anordnung 3, 9 zentrales Steuerventil 20 mit einem Ventilgehäuse 21 und einem im Ventilgehäuse 21 axial hin und her verstellbar angeordneten Ventilkolben 22 auf. Der Ventilkolben 22 ist hohl mit einem axial erstreckten Hohlraum 23. Das Steuerventil 20 weist einen Ventileinlass Pa an einem der Nockenwelle 2 zugewandten Ende und einen Kolbenauslass auf, der radial durch einen den Hohlraum 23 umgebenden Mantel des Ventilkolbens 22 führt. Der Ventilkolben 22 weist an seinem vom Einlass Pa abgewandten anderen axialen Ende ein Kopplungsorgan 25 auf für eine Kopplung mit einem Stellglied, das die axiale Verstellung des Ventilkolbens 22 bewirkt. Das Kopplungsorgan 25 wirkt als Betätigungsstößel des Ventilkolbens 22. Das Kopplungsorgan 25 durchragt eine Stirnverschlusswand 26 des Ventilgehäuses 21. Die Stirnverschlusswand 26 umgibt das Kopplungsorgan 25 in enger Passung und sorgt trotz des hin und her beweglichen Kopplungsorgans 25 für den fluiddichten Verschluss des Ventilgehäuses 21. Das Stellglied ist beispielhaft wie bevorzugt ein elektromagnetisches Stellglied, im Ausführungsbeispiel ein Axialhub-Elektromagnet, mit einer bestrombaren Spule 27 und einem Anker 28, den die Spule 27 umgibt. Die Spule 27 ist drehfest mit dem Maschinengehäuse M der Brennkraftmaschine verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist die Spule 27 drehfest mit einem Anbaugehäuse 18 verbunden, das am Maschinengehäuse M montiert ist und den Phasensteller S abdeckelt. Der Anker 28 ist relativ zur Spule 27 axial beweglich. Er ist mit dem Kopplungsorgan 25 in einem Kopplungseingriff, der als axialer Druckkontakt gebildet ist. Bei Bestromung der Spule 27 wirkt auf den Anker 28 eine axial in Richtung auf das Kopplungsorgan 25 gerichtete Stellkraft, die im Kopplungseingriff, einem reinen axialen Druckkontakt, auf das Kopplungsorgan 25 und somit auf den Ventilkolben 20 wirkt.
-
Das Steuerventil 20 umfasst ein Federglied 24, dessen Federkraft der Stellkraft des elektromagnetischen Stellglieds entgegenwirkt. Das Federglied 24 ist unmittelbar am Ventilgehäuse 21 und in Richtung auf das elektromagnetische Stellglied am Ventilkolben 22 abgestützt. Das elektromagnetische Stellglied wird von einer Steuerung der Brennkraftmaschine angesteuert, nämlich bestromt. Die Ansteuerung erfolgt vorzugsweise über ein in einem Speicher der Maschinensteuerung abgelegtes Kennfeld, beispielsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl der Kurbelwelle, der Last oder anderer oder weiterer für den Betrieb der Brennkraftmaschine relevanter Parameter.
-
Über den Einlass P
a ist dem Steuerventil
20 zentral und in axialer Richtung Druckfluid zum Steuern des Phasenstellers S zuführbar. Das Druckfluid wird über die Wellenanordnung in den zentralen Hohlraum
2a geführt und strömt von dort axial durch den Ventileinlass P
a in den Kolbenraum
23. Bei dem Fluid kann es sich insbesondere um ein der Schmierung der Brennkraftmaschine dienendes Schmieröl handeln, das auch zur Schmierung beispielsweise eines Spurlagers der Wellenanordnung dienen kann. Das Druckfluid strömt vom Kolbenraum
23 über im Mantel des Ventilkolbens
22 gebildete Durchlässe
23a in Abhängigkeit von der axialen Position des Ventilkolbens
22 entweder über Zuführkanäle
9.1 zu den Frühstellkammern K
1 oder über Zuführkanäle
9.2 zu den Spätstellkammern K
2 (
2). Das Ventilgehäuse
21 weist durch seinen Mantel führende Anschlüsse für die Zu- und Abführung des Druckfluids zu und von den Stellkammern K
1 und K
2 auf. Der Abführung dient wie noch erläutert wird ein Auslass
8. Weitere Details und vorteilhafte Merkmale des Steuerventils
20 werden in der bereits genannten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2010 002 713 A1 und auch den beiden anderen genannten Anmeldungen
DE 10 2011 004 539 A1 und
DE 10 2010 053 685 A1 erläutert, die diesbezüglich in Bezug genommen werden.
-
Im Ausführungsbeispiel wird das Druckfluid über das Maschinengehäuse M zugeführt. Das Anbaugehäuse 18 umfasst einen Druckspeicher 29 für den Phasensteller S, der über einen im Anbaugehäuse 18 gebildeten Fluidkanal 19 an die Druckfluidzuführung des Maschinengehäuses M angeschlossen ist. Verfügt der Phasensteller S nicht über einen eigenen Druckspeicher, kann der Fluidkanal 19 im Anbaugehäuse 18 entfallen. In einer Modifikation kann das Druckfluid für den Phasensteller S dem Anbaugehäuse 18 zugeführt werden, das hierfür einen Druckfluidanschluss aufwiese und vorzugsweise auch ein Sperrglied stromauf vom Druckspeicher. Anstelle eines externen Anschlusses am Anbaugehäuse 18 könnte das Druckfluid aber auch in noch einer Modifikation über das Maschinengehäuse M zunächst über das Sperrglied zum Druckspeicher und von diesem zurück über das Maschinengehäuse und die Wellenanordnung wie bevorzugt zentral dem Steuerventil 20 zugeführt werden.
-
Der Phasensteller S ist mittels eines Verbindungsglieds 21 mit der zweiten Nockenwelle 2 drehfest und wie bevorzugt, aber nur beispielhaft auch axial fest verbunden. Das Verbindungsglied 21 ragt mit einem vorderen Axialabschnitt in einen zentralen Hohlraum 2a der Nockenwelle 2 und ist dort mittels einer Schraubverbindung 14 fest mit der Nockenwelle 2 verbunden. Das Verbindungsglied 21 presst den Rotor 9 axial fest gegen eine Stirnwand der Nockenwelle 2 und schafft auf diese Weise die drehfeste und auch axial feste Verbindung von Rotor 9 und Nockenwelle 2.
-
Der Stator 3 ist durch Formschluss verdrehgesichert mit der ersten Nockenwelle 1 verbunden. Für die formschlüssige Verbindung sind eine mit dem Stator 3 drehfeste Eingriffstruktur 6 des Phasenstellers S und eine mit der ersten Nockenwelle 1 drehfeste Eingriffsstruktur 12 miteinander in einem auf Formschluss beruhenden Verdrehsicherungseingriff. Die Phasensteller-Eingriffstruktur 6 ist am Phasenstellergehäuse 3, 4, 5 vorgesehen. Sie läuft um die Drehachse R um. Die Nockenwellen-Eingriffstruktur 12 läuft ebenfalls um und überlappt im Verdrehsicherungseingriff mit der Phasensteller-Eingriffstruktur 6 axial. Die Eingriffstrukturen 6 und 12 können im Verdrehsicherungseingriff form- und kraftschlüssig ineinander greifen, um eine Steckverbindung miteinander zu bilden, bevorzugter beruht der Verdrehsicherungseingriff allerdings nur auf Formschluss oder zumindest ganz überwiegend auf Formschluss, so dass die Eingriffstrukturen 6 und 12 miteinander ein Schubgelenk mit der Drehachse R als Gelenkachse bilden. Für die axiale Fixierung sorgt die Schraubverbindung 14 mit der Nockenwelle 2. Im Schubgelenk der Eingriffstrukturen 6 und 12 können in derartigen Ausführungen gegebenenfalls erforderliche geringe axiale Relativbewegungen zwischen den Eingriffstrukturen 6 und 12 stattfinden.
-
Die Phasensteller-Eingriffsstruktur 6 ist am Phasenstellergehäuse 3, 4, 5 an der der Wellenanordnung zugewandten Stirnseite als axial abragender Ring gebildet, der wie bevorzugt, aber lediglich beispielhaft in einem Stück am den Nockenwellen 1 und 2 zugewandten Statordeckel 5 geformt ist. Die Nockenwellen-Eingriffsstruktur 12 wird vom Antriebsrad 10 gebildet, im Beispiel an einem äußeren Umfang des Antriebsrads 10. In Umkehrung der Verhältnisse wäre es aber auch möglich, die Eingriffsumfangsfläche als äußere Umfangsfläche der Phasensteller-Eingriffsstruktur 6 und die Eingriffsumfangsgegenfläche entsprechend als innere Umfangsfläche des Antriebsrads 10 oder einer entsprechenden anderen, mit der Nockenwelle 1 drehfesten Struktur zu bilden. Die Eingriffsstrukturen 6 und 12 sind vorzugsweise axial kurz, stummelförmig, grundsätzlich sind aber auch andere Geometrien denkbar. In einer Abwandlung könnte die Eingriffsumfangsfläche der Eingriffsstruktur 6 anstatt an einem axial abragenden Ring auch im axialen Bereich des scheibenförmigen Statordeckels 5 gebildet sein. Die Bildung der Eingriffsstruktur 6 an einem außen axial abragenden Ring oder einer vergleichbaren Abragung hat jedoch den Vorteil, dass im scheibenförmigen Bereich des Statordeckels 5 Druckfluid über den auf der axialen Höhe des Statordeckels 5 um die Wellenanordnung sich ergebenden Hohlraum in Richtung auf ein Druckfluidreservoir, beispielsweise ein Ölsumpf, abgelassen werden kann. Das vom Phasensteller S abströmende Druckfluid wird über einen im Verdrehsicherungseingriff zwischen den Eingriffsstrukturen 6 und 12 erstreckten Auslass 8 abgelassen, d. h. der Auslass 8 dient der Druckentlastung des Phasenstellers S.
-
3 zeigt den Verdrehsicherungseingriff in einem Querschnitt. Die Eingriffsstrukturen 6 und 12 sind an ihren im Verdrehsicherungseingriff befindlichen Umfangsflächen, der Eingriffsumfangsfläche und der Eingriffsumfangsgegenfläche, jeweils mit einer um die Drehachse R umlaufenden Verzahnung versehen, die Phasensteller-Eingriffsstruktur 6 mit einer Innenverzahnung 7 und die Nockenwellen-Eingriffsstruktur 12 mit einer Außenverzahnung 13. Bei einer der Verzahnungen 7 und 13, optional bei beiden Verzahnungen 7 und 13, ist wenigstens ein Zahn oder sind bevorzugter mehrere Zähne abgeflacht, bevorzugt bis zum Fußkreis der jeweiligen Verzahnung, so dass in dem als reiner Mitnahmeeingriff gebildeten Verdrehsicherungseingriff axial durch den Verdrehsicherungseingriff erstreckte Lücken oder wenigstens eine Lücke erhalten wird, die den Auslass 8 bilden oder bildet. Beispielhaft ist zur Ausbildung des Auslasses 8 wie bevorzugt nur die Verzahnung 7 der Phasensteller-Eingriffsstruktur 6 mit einem oder mehreren abgeflachten Zähnen bzw. mit einer oder mehreren verlängerten Zahnlücken versehen, um den Auslass 8 zu bilden.
-
Das Antriebsrad 10 bildet die Nockenwellen-Eingriffsstruktur 12 in Zweitfunktion bzw. Doppelfunktion. Seine primäre Funktion ist die eines Antriebsrads für die Wellenanordnung. Die Wellenanordnung mit den Nockenwellen 1 und 2 wird über das mit der Nockenwelle 1 drehfeste Antriebsrad 10 von außerhalb der Wellenanordnung drehangetrieben. Im Ausführungsbeispiel sind die Verhältnisse derart, dass parallel neben den Nockenwellen 1 und 2 eine weitere Nockenwelle 15 oder weitere Nockenwellenanordnung zum Steuern anderer Ventile der Brennkraftmaschine drehgelagert ist. Die Nockenwelle 15 oder Wellenanordnung 15 wird von der Kurbelwelle drehangetrieben und treibt über ein mit der Nockenwelle 15 oder weiteren Wellenanordnung drehfestes Abtriebsrad 16 auf das Antriebsrad 10 ab. Die Räder 10 und 16 sind außenverzahnte Stirnräder, die mit ihren Stirnverzahnungen 11 und 17 im Zahneingriff aneinander abwälzen. In Modifikationen der Antriebsanordnung wäre es beispielsweise denkbar, anstelle des erfindungsgemäßen Verdrehsicherungseingriffs die Phasensteller-Eingriffsstruktur 6 mit einer Außenverzahnung zu versehen, um den Stator 3 direkt vom Abtriebsrad 16 in einem Wälzeingriff anzutreiben. Hierfür müsste lediglich das Abtriebsrad 16 mit seiner Außenverzahnung 17 in die axiale Überdeckung mit der Eingriffsstruktur 6 verlängert werden. Der Drehantrieb des Phasenstellers S durch einen nicht abwälzenden Mitnahmeeingriff, den erfindungsgemäßen Verdrehsicherungseingriff, hat jedoch deutliche Vorteile. Es findet eine reine Drehmomentübertragung ohne Wälzeingriff statt. Die radiale Toleranzkette ist kürzer, Toleranzprobleme sind dadurch geringer. In noch einer Abwandlung könnte das Abtriebsrad 16 im Wälzeingriff nur auf den Phasensteller S abtreiben, dessen Eingriffsstruktur hierfür ebenfalls mit einer Außenverzahnung versehen werden könnte, um über den Verdrehsicherungseingriff wie im Ausführungsbeispiel auf die Nockenwelle 1 abzutreiben. Die genannten Nachteile, nämlich der Wälzeingriff des Phasenstellers S und die verlängerte radiale Toleranzkette, lassen aber auch solch eine Modifikation gegenüber einem Antrieb nur auf die Wellenanordnung und der nicht abwälzenden, im Mitnahmeeingriff reinen Drehmomentübertragung auf den Phasensteller S unterlegen erscheinen. Ein weiterer Nachteil wäre die erschwerte Montage des Phasenstellers S.
-
Aufgrund der Erfindung können nämlich die Montage eines Phasenstellers an einem axialen Ende einer Wellenanordnung geschachtelter Nockenwellen
1 und
2 vereinfacht und in der Folge die Kosten reduziert werden. Der Phasensteller S wird weitgehend als Montageeinheit an der Wellenanordnung montiert. Die Montageeinheit umfasst das Phasenstellergehäuse
3,
4,
5 mit Eingriffsstruktur
6, den im Phasenstellergehäuse
3,
4,
5 aufgenommenen Rotor
9 und optional das zentrale Steuerventil
20 mit dem das zentrale Verbindungsglied
21 bildenden Ventilgehäuse. Diese Montageeinheit wird wie aus
1 bereits ersichtlich am Ende der Wellenanordnung positioniert, indem die Phasensteller-Eingriffsstruktur
6 in den Verdrehsicherungseingriff mit der Nockenwellen-Eingriffsstruktur
6 geschoben wird. Im positionierten Zustand wird das Verbindungsglied
21 mit der Nockenwelle
2 fest verbunden, beispielhaft verschraubt. Durch entsprechende Formgebung des Verbindungsglieds
21 wird der Rotor
9 beim Verbinden axial fest gegen die Nockenwelle
2 gepresst und dadurch drehfest und axial fest mit der Nockenwelle
2 verbunden. Damit ist auch die Montageeinheit im Ganzen fertig montiert. Es muss lediglich noch das Anbaugehäuse
18 am Maschinengehäuse M befestigt werden. Mit der Befestigung des Anbaugehäuses
18 ist auch gleichzeitig der elektromagnetische Teil des Steuerventils
20 montiert und der Phasensteller S komplett. Um den Reibschluss zwischen der Nockenwelle
2 und dem Rotor
9 zu verstärken, kann zwischen den im Reibschluss befindlichen axialen Stirnflächen eine das Reibmoment erhöhende Reibscheibe angeordnet sein. Das Reibmoment kann alternativ auch durch Verfüllen mit einer Reibmischung erhöht werden, die feste Partikel enthält, Hartstoffpartikel, die sich in die einander axial zugewandten Stirnflächen eingraben. Geeignete Mischungen und Reibverbunde werden in der
DE 10 2010 003 574 A1 beschrieben, die diesbezüglich in Bezug genommen wird.
-
4 zeigt die Vorrichtung in einem weiteren Längsschnitt. In dem Längsschnitt ist wie in 2 eine Verriegelungseinrichtung 30 erkennbar. Der Stator 3 und der Rotor 9 sind mittels der Verriegelungseinrichtung 30 in einer bestimmten Drehwinkelposition relativ zueinander mechanisch fixiert, um insbesondere in Startphasen der Brennkraftmaschine Oszillationen des Rotors 9 relativ zum Stator 3 zu verhindern. Im Ausführungsbeispiel wird der Rotor 9 in der Frühstellung verriegelt. Die Verriegelung in der Frühstellung ist lediglich beispielhaft, obgleich bevorzugt. Die Verriegelungseinrichtung 30 umfasst ein erstes Verriegelungsglied 31, beispielhaft in Form eines Verriegelungspins, der vom Rotor 9 axial hin und her linear beweglich geführt wird, und ein mit dem Stator 3 drehfestes zweites Verriegelungsglied 32, beispielhaft eine Eingriffsöffnung. Das Verriegelungsglied 32 ist im Phasenstellergehäuse 3, 4, 5, im Beispiel im Statordeckel 5, an einer Stirnseite dem Verriegelungsglied 31 axial zugewandt geformt. Im Verriegelungseingriff wirken die Verriegelungsglieder 31 und 32 formschlüssig zusammen. Das Verriegelungsglied 31 wird von einem Federglied 33 in den Verriegelungseingriff gespannt und kann durch Beaufschlagung mit Druckfluid in die Gegenrichtung aus dem Verriegelungseingriff bewegt werden. Bei der Montage des Phasenstellers S besteht zweckmäßigerweise der Verriegelungseingriff.
-
5 zeigt die Vorrichtung in einer Modifikation, in der die Eingriffsstruktur 12 an einem Endstück 1a der Nockenwelle 1 gebildet ist. Das Endstück 1a ist ein Hülsenkörper, der mit einem Rohrabschnitt der Nockenwelle 1 drehfest und axial fest gefügt ist, vorzugsweise stoffschlüssig. Die Stoffschlussverbindung ist mit 1b bezeichnet. Es handelt sich vorzugsweise um eine Schweißverbindung, auch eine Lötverbindung wäre denkbar. Das Wellenendstück 1a bildet auch in einem Stück mit der Eingriffsstruktur 12 gleich das Antriebsrad 10.
-
6 zeigt die das Phasenstellergehäuse 3, 4, 5, den Rotor 9 und das Steuerventil 20 umfassende Montageeinheit. Die Montageeinheit kann im dargestellten Zustand am Ende der Wellenanordnung positioniert und durch eine axiale Schubbewegung längs der Drehachse R in Richtung auf das Stirnende der Wellenanordnung bewegt und dabei die Eingriffsstruktur 6 in den Verdrehsicherungseingriff mit der Nockenwellen-Eingriffsstruktur 12 bewegt werden. In 6 durchragt das Steuerventil 20 bereits die Stator-Rotor-Anordnung, so dass das Verbindungsglied 21 bzw. Ventilgehäuse 21 bei dem Aufschieben der Eingriffsstruktur 6 auch gleich in den zentralen Hohlraum 2a der Nockenwelle 2 bewegt wird.
-
Das Steuerventil 20 bzw. das von ihm gebildete Verbindungsglied 21 kann aber auch erst dann in und durch die Stator-Rotor-Anordnung 3, 9 bis in den Hohlraum 2a vorgeschoben werden, wenn der Verdrehsicherungseingriff bereits hergestellt ist. Mit 21a ist ein Verbindungsabschnitt des Ventilgehäuses bzw. Verbindungsglieds 21 bezeichnet, der im Ausführungsbeispiel als Gewindeabschnitt gebildet ist. Das Gewinde ist in 6 allerdings nicht eingezeichnet. In 6 ist auch die Rotationssymmetrie des Phasenstellgehäuses 3, 4, 5 erkennbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- erste Nockenwelle
- 1a
- Wellenendstück
- 1b
- Fügeverbindung
- 2
- zweite Nockenwelle
- 2a
- Hohlraum
- 3
- Stator
- 4
- Statordeckel
- 5
- Statordeckel
- 6
- Phasensteller-Eingriffsstruktur
- 7
- Verzahnung
- 8
- Auslass
- 9
- Rotor
- 9.1
- Zuführkanal
- 9.2
- Zuführkanal
- 10
- Antriebrad
- 11
- Verzahnung
- 12
- Nockenwellen-Eingriffsstruktur
- 13
- Verzahnung
- 14
- Schraubverbindung
- 15
- Nockenwelle
- 16
- Abtriebsrad
- 17
- Verzahnung
- 18
- Anbaugehäuse
- 19
- Fluidkanal
- 20
- Steuerventil
- 21
- Ventilgehäuse
- 21a
- Verbindungsabschnitt
- 22
- Ventilkolben
- 23
- Kolbenraum
- 23a
- Durchlass
- 24
- Federglied
- 25
- Kopplungsorgan
- 26
- Stirnverschlusswand
- 27
- Spule
- 28
- Anker
- 29
- Druckspeicher
- 30
- Verriegelungseinrichtung
- 31
- Verriegelungsglied
- 32
- Verriegelungsglied
- 33
- Federglied
- K1
- Frühstellkammer
- K2
- Spätstellkammer
- M
- Maschinengehäuse, Zylinderkopfgehäuse
- Pa
- Ventileinlass
- R
- Drehachse
- S
- Phasensteller