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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Betreiben mindestens einer Einspritzdüse einer Einspritzanlage.
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Stand der Technik
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Im Startfall bei Verbrennungsmotoren, für die immer häufiger Start-Stop-Applikationen (ISS, idle-start-stopp) zur Verwendung kommen, werden in einem vorgegebenen Toleranzbereich Startmengen an Kraftstoff benötigt. Um diese Startmengen innerhalb des Toleranzbereichs einzuhalten, sind vorgegebene Systemdrücke und somit Drücke des Kraftstoffs in einer Einspritzanlage für den Verbrennungsmotor einzuhalten. Die Zeit, die in der Einspritzanlage benötigt wird, um diese Drücke zu erreichen, verlängert die Startzeit des Fahrzeugs.
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Ein Verfahren zur Kalibrierung einer modellgestützten Kraftstoffsteuerung für einen Motorstart ist aus der Druckschrift
DE 10 2006 018 592 A1 , bekannt. Darin wird weiterhin ein Kraftstoffsteuersystem zum Regulieren des Kraftstoffs zu den Zylindern einer Brennkraftmaschine beschrieben. Eine Kraftstoffversorgung für einen Zylinder wird auf Grundlage von Schritt-Voraus-Zylinderluftmassen bis zu einem Verbrennungsereignis reguliert. Als ein Betriebsparameter wird dabei u. a. eine Motordrehzahl berücksichtigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Anordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung.
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Mit der Erfindung ist eine sogenannte Startmengenkalibrierung (SMK) und somit eine Kalibrierung einer Menge an Kraftstoff, die beim Start eines Verbrennungsmotors von einer Einspritzdüse einer Einspritzanlage in einen Zylinder eines Verbrennungsmotors einzuspritzen ist, möglich. In Ausgestaltung der Erfindung wird die einzuspritzende Menge an Kraftstoff aus einer Erhöhung der Drehzahl auf eine Soll-Leerlaufdrehzahl im Vergleich zu einer Startdrehzahl beim Start des Verbrennungsmotors abgeleitet. Die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs hängt u. a. von der Ansteuerdauer für die Einspritzdüse ab. Die Ansteuerdauer für einen folgenden k + 1-ten Start wird aus der Erhöhung der Drehzahl von der Startdrehzahl zu der Soll-Leerlaufdrehzahl beim aktuellen k-ten Start abgeleitet und somit von Start zu Start rekursiv angepasst.
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Es ist auch möglich, neben der Startdrehzahl mindestens einen Wert eines Verlaufs der Drehzahl zwischen der Startdrehzahl und der Soll-Leerlaufdrehzahl, üblicherweise durch ein Steuergerät, zu erfassen und/oder zu untersuchen. Daraus wird die Ansteuerdauer für eine Einspritzung eines zukünftig durchzuführenden Starts durch das Steuergerät eingestellt. Somit können beliebig viele Werte für die Drehzahl während der Einspritzung untersucht werden. Falls lediglich zwei Werte untersucht werden, handelt es sich hierbei in der Regel um den Wert der Startdrehzahl und den Wert der Soll-Leerlaufdrehzahl, die verglichen werden.
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Bei einer Ausführung des Verfahrens wird als Startdrehzahl eine Drehzahl des Verbrennungsmotors verwendet, die der Verbrennungsmotor zu Beginn eines Startvorgangs kurz vor der üblicherweise ersten Einspritzung aufweist. Je nach Definition entspricht die Startdrehzahl jener Drehzahl des Verbrennungsmotors, die dieser zu Beginn der üblicherweise ersten Einspritzung aufweist. Bei der Soll-Leerlaufdrehzahl kann es sich um eine Drehzahl des Verbrennungsmotors handeln, die der Verbrennungsmotor am Ende und/oder kurz nach Beendigung der üblicherweise ersten Einspritzung aufweist.
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Mit dem Verfahren kann eine Anforderung für eine Vorgabe der Startmenge des Kraftstoffs erfüllt werden, wobei vorgesehen ist, dass die Einspritzdüse während der Ansteuerdauer geöffnet wird. Während dieser Ansteuerdauer wird von der Einspritzdüse in einen Zylinder, der der Einspritzdüse zugeordnet ist, Kraftstoff eingespritzt. In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Ansteuerdauer für einen nachfolgenden Start verlängert wird, wenn eine für den Start bereitgestellte Menge an eingespritztem Kraftstoff auf Grundlage der beim aktuellen Start gemessenen Erhöhung der Drehzahl zu gering ist. Es ist jedoch auch möglich, die Ansteuerdauer für den nächsten Start zu verkürzen, wenn die Menge an Kraftstoff, die bei einer aktuellen Einspritzung eingespritzt wird, auf Grundlage der gemessenen Erhöhung der Drehzahl zu groß ist. Üblicherweise wird die Ansteuerdauer, während der die Einspritzdüse beaufschlagt und geöffnet wird, für die nachfolgende Einspritzung in Abhängigkeit der Erhöhung der Drehzahl bei Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl im Vergleich zu der Startdrehzahl des Verbrennungsmotors bei der aktuellen Einspritzung eingestellt.
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Das Verfahren kann für ISS-Anwendungen verwendet werden. Dabei ergibt sich eine Reduzierung der Startzeit bei ISS- bzw. Start-Stop-Anwendungen durch Absenkung eines minimalen Systemdrucks, d. h. eines Drucks des Kraftstoffs in der Einspritzanlage, durch Kalibrierung der Einspritzdüsen bzw. von Injektoren.
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Durch die Kalibrierung einer Einspritzdüse im Betrieb beim jeweiligen Start über ein Signal der Drehzahl können durch Erhöhung des Drucks des Kraftstoffs in der Einspritzanlage Streuungen der Einspritzdüsen sowie die Startzeit des Fahrzeugs reduziert werden. Dies ist notwendig, da bei sehr niedrigen Drücken die Exemplarstreuung der Einspritzdüsen bzgl. der Menge an eingespritztem Kraftstoff überproportional ansteigt. Üblicherweise ist ein Start des Verbrennungsmotors abgeschlossen, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors der Soll-Leerlaufdrehzahl entspricht. Die Kalibrierung der Einspritzdüse wird ähnlich wie bei der NMK (Nullmengenkalibrierung) durch das Signal der Drehzahl im Kraftfahrzeug durchgeführt.
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Beim Warmstart eines Kraftfahrzeugs mit ISS-Funktionalität ist bspw. vorgesehen, dass die erste Einspritzmenge bzgl. der Mengengenauigkeit ihre Vorgaben erfüllt. Da der Druck der Einspritzanlage zu diesem Zeitpunkt sehr gering ist und dadurch nicht vom typischen Verhalten der Einspritzdüse auf die Einspritzmenge geschlossen werden kann, wird bei bisherigen Vorgehensweisen für den Startfall eine konstante Ansteuerdauer vorgegeben. Dies kann bei geringen Drücken des Kraftstoffs zu erhöhten Mengentoleranzen führen und/oder es erfordert eine Erhöhung des Startfreigabedrucks. Dies wiederum führt zu erhöhten Startzeiten.
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Mit dem vorgestellten Verfahren wird die Ansteuerdauer für mindestens eine Einspritzdüse von Start zu Start bedarfsgerecht eingestellt und/oder aktualisiert. Durch diese Maßnahme können auch Änderungen der mindestens einen Einspritzdüse, die sich über eine längere Betriebszeit ergeben, berücksichtigt werden.
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Mit der Erfindung können in Ausgestaltung Einspritzmengentoleranzen der ersten Einspritzung und/oder der ersten Einspritzungen bei einem Start des Verbrennungsmotors reduziert und somit der Startfreigabedruck reduziert werden.
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Eine Erhöhung der Einspritzmenge an Kraftstoff zumindest bei der ersten Einspritzung eines Starts hat eine Erhöhung der Drehzahl des Verbrennungsmotors ausgehend von der Startdrehzahl bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl des Verbrennungsmotors zur Folge. Der Betrag dieser Erhöhung, der einer Differenz aus der Soll-Leerlaufdrehzahl und der Startdrehzahl entspricht, korreliert zur Einspritzmenge der jeweilig verwendeten Einspritzdüse. Somit kann aus dem Wert der Erhöhung der Drehzahl auf die eingespritzte Menge Kraftstoff während der Einspritzung zurückgeschlossen werden. Diese Erkenntnis kann dann beim nächsten Start durch Anpassung der Ansteuerdauer verwendet werden. Somit können sowohl Exemplarstreuungen als auch Veränderungen der Einspritzdüse über deren gesamte Betriebszeit korrigiert werden.
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Im Startfall ist üblicherweise die erste Einspritzung relevant, da schon bei den folgenden Einspritzungen der Druck der Einspritzanlage erhöht ist und das Verhalten der Einspritzdüse bei folgenden Einspritzungen dem üblichen Verhalten der Einspritzdüse bei laufendem Betrieb entspricht und eine Korrektur einer Menge an einzuspritzendem Kraftstoff dann in der Regel nicht mehr erforderlich ist. Allerdings kann die im Rahmen des Verfahrens vorgenommene Regelung auch auf folgende Einspritzungen wirken, falls der Druck noch nicht einen hierfür erforderlichen Wert erreicht hat.
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Das beschriebene Verfahren ist bei Diesel-Einspritzanlagen einsetzbar. In Ausgestaltung stellt sich ein messbarer Druck des Kraftstoffs in der Einspritzanlage in Abhängigkeit der Ansteuerdauer des Einspritzventils ein.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten Verfahrens durchzuführen. Dabei können einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der Anordnung durchgeführt werden. Weiterhin können Funktionen der Anordnung oder Funktionen von einzelnen Komponenten der Anordnung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Außerdem ist es möglich, dass Schritte des Verfahrens als Funktionen wenigstens einer Komponente der Anordnung oder der gesamten Anordnung realisiert werden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt ein Diagramm zu Betriebsparametern eines Verbrennungsmotors einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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Das Diagramm aus 1a umfasst eine Abszisse 2, entlang der eine Zeit in Sekunden aufgetragen ist. Entlang einer ersten Ordinate 4 (links) ist eine Drehzahl eines Verbrennungsmotors in der Einheit Umdrehungen pro Minute und entlang einer zweiten Ordinate 6 (rechts) eine Spannung der Batterie des Verbrennungsmotors in Volt aufgetragen.
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Eine erste Kurve 8 verdeutlicht eine Drehzahl des Verbrennungsmotors bei einer von einer Einspritzdüse eingespritzten Menge von 4,3 mg Kraftstoff pro Hub eines Zylinders, eine sich dabei ergebende Startzeit, bei der ein Druck des Kraftstoffs einen Startfreigabedruck erreicht, beträgt 636 ms. Eine erste Spannungskurve 10 zeigt einen sich dabei ergebenden Verlauf der Spannung der Batterie. Bei einer Menge von 12,7 mg Kraftstoff, die pro Hub des Zylinders von dem Einspritzventil eingespritzt wird, ergibt sich eine zweite Kurve 12 für die Drehzahl. Eine resultierende Startzeit, bei der ein Druck des Kraftstoffs einen Startfreigabedruck erreicht, beträgt hier 543 ms. Eine zweite Spannungskurve 14 zeigt den Verlauf der Batteriespannung bei der eingespritzten Menge von 12,7 mg Kraftstoff pro Hub. Für den Fall, dass von der Einspritzdüse eine Menge von 21,0 mg Kraftstoff pro Hub des Zylinders eingespritzt wird, ergibt sich eine dritte Kurve 16 für die Drehzahl mit einer Startzeit, bei der ein Druck des Kraftstoffs einen Startfreigabedruck erreicht, von 489 ms und eine dritte Spannungskurve 18 für die Batteriespannung. Eine vierte Kurve 20 für die Drehzahl ergibt sich bei einer von der Einspritzdüse eingespritzten Menge Kraftstoff von 29,3 mg pro Hub des Zylinders, wobei eine Startzeit von 478 ms erreicht wird. Eine sich hierbei ergebende Batteriespannung ist durch die vierte Spannungskurve 22 dargestellt.
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Ein im Rahmen 23 des Diagramms aus 1a gezeigtes Detail ist in 1b vergrößert dargestellt. In diesem Rahmen 23 sind eine erste Startdrehzahl 100 für die erste Kurve 8, eine zweite Startdrehzahl 102 für die zweite Kurve 12, eine dritte Startdrehzahl 104 für die dritte Kurve 16 und eine vierte Startdrehzahl 106 für die vierte Kurve 20 angedeutet. Weiterhin zeigt 1b von unten nach oben eine erste Erhöhung 24 der Drehzahl für die eingespritzte Menge von 4,3 mg Kraftstoff bis zum Erreichen einer ersten Soll-Leerlaufdrehzahl (erste Kurve 8). Das Diagramm aus 1b zeigt auch ausgehend von der zweiten Startdrehzahl 102 eine zweite Erhöhung 26 der Drehzahl bei einer eingespritzten Menge von 12,7 mg Kraftstoff bis zum Erreichen einer zweiten Soll-Leerlaufdrehzahl ausgehend von der zweiten Startdrehzahl 102 (zweite Kurve 12), eine Erhöhung 28 der Drehzahl bei einer eingespritzten Menge von 21,0 mg Kraftstoff bis zum Erreichen einer dritten Soll-Leerlaufdrehzahl ausgehend von der dritten Startdrehzahl 104 (dritte Kurve 16) und eine Erhöhung 30 der Drehzahl bei einer eingespritzten Menge von 29,3 mg Kraftstoff bis zum Erreichen einer vierten Soll-Leerlaufdrehzahl ausgehend von der vierten Startdrehzahl 106 (vierte Kurve 20).
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In der beschriebenen Ausführungsform entspricht die erste Erhöhung 24 der Drehzahl des Verbrennungsmotors während der Einspritzung der Differenz zwischen der ersten Soll-Leerlaufdrehzahl und der ersten Startdrehzahl 100. Die zweite Erhöhung 26 der Drehzahl des Verbrennungsmotors während der Einspritzung entspricht der Differenz zwischen der zweiten Soll-Leerlaufdrehzahl und der ersten Startdrehzahl 102. Weiterhin entspricht die dritte Erhöhung 28 der Drehzahl des Verbrennungsmotors während der Einspritzung der Differenz zwischen der dritten Soll-Leerlaufdrehzahl und der dritten Startdrehzahl 104. Die Differenz aus der vierten Soll-Leerlaufdrehzahl und der vierten Startdrehzahl 106 entspricht hier der vierten Erhöhung 30.
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Die in 1b gezeigten Erhöhungen 24, 26, 28, 30 der Drehzahl ergeben sich bereits durch die erste Einspritzung bei einem Start des Verbrennungsmotors, wenn der Druck des Kraftstoffs den Startfreigabedruck erreicht hat. Die jeweils erreichten Erhöhungen 24, 26, 28, 30 der Drehzahl ermöglichen einen Vergleich der Startdrehzahl 100, 102, 104, 106 zu Beginn der Einspritzung und der Soll-Leerlaufdrehzahl am Ende der Einspritzung. Die Erhöhungen 24, 26, 28, 30 stellen eine Änderung der Drehzahl des Verbrennungsmotors bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl im Vergleich zu der Startdrehzahl 100, 102, 104, 106 dar. Aus einer jeweiligen Erhöhung 24, 26, 28, 30 ergibt sich eine Differenz zwischen der Soll-Leerlaufdrehzahl und der Startdrehzahl 100, 102, 104, 106.
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Das Diagramm aus 1 zeigt, dass die Startzeiten mit steigenden bzw. erhöhten eingespritzten Mengen an Kraftstoff, die wiederum von der für die Einspritzdüse vorgesehenen Ansteuerdauern abhängig sind, verkürzt werden. Eine Reduzierung der Mengen des eingespritzten Kraftstoffs, bspw. durch Verkürzung der Ansteuerdauern, verursacht dagegen eine Verlängerung der Startzeiten.
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Die dargestellten Kurven 8, 12, 16, 20 bzw. Verläufe der Drehzahlen ergeben sich bei einem Warmstart. Nach Erreichen des Startfreigabedrucks hat sich die Drehzahl des Verbrennungsmotors im Vergleich zu der Startdrehzahl 100, 102, 104, 106 auf die Soll-Leerlaufdrehzahl erhöht. Durch die erste Einspritzung wird bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl die jeweils angegebene Menge an Kraftstoff vor der Einspritzdüse in einen üblicherweise als Zylinder ausgebildeten Brennraum des Verbrennungsmotors eingespritzt. Das Diagramm aus 1 zeigt gezielte Variationen der eingespritzten Menge, die sich jedoch auch durch Exemplarstreuungen von verschiedenen Einspritzdüsen ergeben kann.
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2 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung 40, die ein Steuergerät 42 zum Kontrollieren 50 und somit zum Steuern und/oder zum Regeln einer Funktion einer Einspritzanlage eines Verbrennungsmotors 44 aufweist. Hierbei umfasst die Einspritzanlage mindestens eine Einspritzdüse 46, mit der Kraftstoff in einen Zylinder 48 des Verbrennungsmotors 44 eingespritzt wird. In der Regel umfasst der Verbrennungsmotor 44 mehrere Zylinder 48 mit jeweils einer zugeordneten Einspritzdüse 46, allerdings sind in 2 jeweils nur eine Einspritzdüse 46 und ein Zylinder 48 schematisch dargestellt. Zum Kontrollieren 50 der Einspritzdüse 46 stellt das Steuergerät 42 der Einspritzdüse 46 Betriebsparameter zum Durchführen einer Einspritzung bereit. Ein dabei bereitgestellter Betriebsparameter ist die Ansteuerdauer. Außerdem erfolgt eine Überwachung 52 von Betriebsparametern des Verbrennungsmotors 44 durch das Steuergerät 42, hier typischerweise durch die Überwachung 52 der Drehzahl des Verbrennungsmotors 44.
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Während der Ansteuerdauer wird der Einspritzdüse 46 von dem Steuergerät 42 ein Strom bereitgestellt. Dabei kann der Strom ein Profil mit zumindest einer Öffnungsphase, während der die Einspritzdüse 46 geöffnet wird, und einer Haltephase, während der die Einspritzdüse 46 bis zu einem Schließen offen gehalten wird, umfassen. Die Ansteuerdauer entspricht üblicherweise einem Zeitintervall, das die genannten Phasen umfasst und in dem die Einspritzdüse 46 offen ist, so dass Kraftstoff aus der Einspritzdüse 46 in den Zylinder 48 gefördert wird.
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Üblicherweise werden bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durch das Steuergerät 42 der Anordnung 40 mindestens zwei Werte für die Drehzahl, die sich während eines k-ten Starts des Verbrennungsmotors 44 ergeben, berücksichtigt. Das Steuergerät 42 stellt weiterhin eine Ansteuerdauer für die mindestens eine Einspritzdüse 46 für einen nachfolgenden k + 1-ten Start des Verbrennungsmotors 44 in Abhängigkeit der mindestens zwei berücksichtigten Werte für die Drehzahl bei dem k-ten Start ein. Dabei wird als erste Drehzahl die Startdrehzahl und als mindestens eine weitere Drehzahl eine sich durch eine Einspritzung beim k-ten Start ergebende Drehzahl verwendet.
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Bei den mindestens zwei zu berücksichtigenden Werten, handelt es sich um die Startdrehzahl und mindestens eine weitere Drehzahl, die sich für den Verbrennungsmotor während der und/oder aufgrund der durchgeführten Einspritzung ergibt. Dabei kann von dem Steuergerät 42 als die mindestens eine weitere Drehzahl die Soll-Leerlaufdrehachse verwendet werden. Falls in Ausgestaltung mehrere Drehzahlen nach der Startdrehzahl bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl berücksichtigt werden, ist es möglich, einen Verlauf der Drehzahl nach der Startdrehzahl und/oder während der Einspritzung zu untersuchen. Die Ansteuerdauer für den k + 1-ten Start kann aufgrund des Verlaufs der Drehzahl bei dem k-ten Start eingestellt werden.
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Mit dem Steuergerät 42 wird in Ausgestaltung über die Überwachung 52 bei dem k-ten Start des Verbrennungsmotors 44 eine Erhöhung der Drehzahl des Verbrennungsmotors 44 bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl im Vergleich zu der Startdrehzahl des Verbrennungsmotors 44 ermittelt. Darauf basierend wird durch das Steuergerät 42 die Ansteuerdauer für den nachfolgenden k + 1-ten Start in Abhängigkeit von der Erhöhung der Drehzahl bei dem k-ten Start berechnet und eingestellt, wobei die Erhöhung der Differenz zwischen der Soll-Leerlaufdrehzahl und der Startdrehzahl entspricht.
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In der Regel kann eine aktuelle Ansteuerdauer für die erste Einspritzung beim kten Start auf Grundlage der Drehzahl der Einspritzung beim vorhergehenden k – 1-ten Start eingestellt werden. Für eine erste Einspritzung der Einspritzdüse 46 bei einem ersten Start des Verbrennungsmotors 44 kann die Ansteuerdauer definiert werden. Ansteuerdauern für erste Einspritzungen der nachfolgenden Starts ergeben sich im Rahmen des Verfahrens typischerweise rekursiv.
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Aus der Erhöhung der Drehzahl bei dem k-ten Start, durch die sich auch eine Erhöhung des Drucks des Kraftstoffs in der Einspritzanlage und eine Verkürzung der Startzeit des Verbrennungsmotors 44 ergeben, wird ausgehend von der Ansteuerdauer, die bei dem k-ten Start verwendet wird, von dem Steuergerät 52 die Ansteuerdauer für den nächsten k + 1-ten Start festgelegt und gespeichert. Falls eine Erhöhung der Drehzahl bei dem k-ten Start zu gering ist, wodurch sich die Startzeit verlängert, wird die Ansteuerdauer für den k + 1-ten Start ausgehend von der Ansteuerdauer bei dem k-ten Start verlängert. Es ist auch möglich, die Ansteuerdauer für den nächsten k + 1-ten Start ausgehend von dem k-ten Start zu verkürzen, falls eine daraus resultierende verringerte Erhöhung der Drehzahl bei dem k + 1-ten Start und eine damit verbundene Verlängerung der Startzeit akzeptabel ist.
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Die Erhöhung der Drehzahl des Verbrennungsmotors 44 von der Startdrehzahl bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl für die mindestens einen Einspritzdüse 46 ist mit der eingespritzten Menge Kraftstoff kalibriert bzw. wird daraus abgeleitet. Weiterhin wird mit der eingespritzten Menge an Kraftstoff auch der Druck des Kraftstoffs erhöht. Je größer die eingespritzte Menge ist, desto früher wird ein Startfreigabedruck für den Kraftstoff erreicht und somit auch eine Startzeit sowie der Start des Verbrennungsmotors 44 abgeschlossen. Üblicherweise wird der Startfreigabedruck für den Kraftstoff bei Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl des Verbrennungsmotors erreicht.
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Demnach kann bei dem Verfahren berücksichtigt werden, dass die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs in der Regel mit der Erhöhung der Drehzahl und somit der Differenz zwischen der Soll-Leerlaufdrehzahl und der Startdrehzahl korreliert. Die mindestens eine Einspritzdüse 46 wird von dem Steuergerät 42 über ein Signal der Drehzahl des Verbrennungsmotors 44 kalibriert, wobei die Erhöhung der Drehzahl bis zum Erreichen der Soll-Leerlaufdrehzahl, wenn der Kraftstoff den Startfreigabedruck erreicht, im Vergleich zu der Startdrehzahl beim Start des Verbrennungsmotors ermittelt wird.
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Bei der Startdrehzahl handelt es sich in der Regel um die erste Drehzahl, die der Verbrennungsmotor zu Beginn des Starts, vor der üblicherweise ersten Einspritzung und zumindest bis zum Beginn dieser üblicherweise ersten Einspritzung aufweist. Durch diese Einspritzung wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors ausgehend von der Startdrehzahl erhöht, wobei die Drehzahl die Soll-Leerlaufdrehzahl erreicht. Diese Soll-Leerlaufdrehzahl kann noch während der üblicherweise ersten Einspritzung oder in der Regel nach Beendigung dieser üblicherweise ersten Einspritzung erreicht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006018592 A1 [0003]