DE102011055685A1

DE102011055685A1 - Verfahren zum Betrieb eines ein Fahrverhalten eines Fahrzeugs beeinflussenden Systems

Info

Publication number: DE102011055685A1
Application number: DE102011055685A
Authority: DE
Inventors: Bernd Hartmann; Andree Hohm; Stefan Lüke; Ulrich Stählin
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Autonomous Mobility Germany GmbH
Priority date: 2011-11-24
Filing date: 2011-11-24
Publication date: 2013-05-29

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines ein Fahrverhalten eines Fahrzeugs beeinflussenden Systems, wobei eine automatische Einstellung wenigstens einer durch einen Fahrzeuginsassen manuell einstellbaren Steuerungsgröße des Systems erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines ein Fahrverhalten eines Fahrzeugs beeinflussenden Systems, wobei eine automatische Einstellung wenigstens einer durch einen Fahrzeuginsassen manuell einstellbaren Steuerungsgröße des Systems erfolgt.
Kraftfahrzeuge werden heutzutage mit einer Vielzahl von Systemen ausgestattet, die das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussen und die unterschiedlich eingestellt werden können. Zu diesen Systemen zählen beispielsweise Getriebesteuerungssysteme, die z.B. Schaltzeitpunkte beeinflussen, Systeme zur Stabilitätskontrolle und zur Beeinflussung der Fahrdynamik, z.B. ESC (Electronic Stability Control) bzw. ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), ABS (Antiblockiersystem), ASR (Antischlupfregelung) sowie Systeme die Eigenschaften wie die Dämpfung, Federung, Sitzeinstellungen, etc. beeinflussen. Weitere Systeme, die das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussen können, insbesondere die Quer- und/oder Längsregelung sowie mittels Steuerung verschiedener Fahrzeugkomponenten, werden unter dem Oberbegriff der Fahrerassistenzsysteme zusammengefasst, hierzu zählen beispielsweise Systeme, wie Adaptives Kurvenlicht, Auf- und Abblendassistent für das Fahrlicht, Nachtsichtsysteme, Einparkhilfe, Bremsassistent, Abstandsregeltempomat, Geschwindigkeitsregelung, Abstandswarner, Abbiegeassistent, Stauassistent, Spurhalteassistent, Spurhalteunterstützung, Spurwechselassistent, Kurvenassistent, Reifendruckkontrollsystem, Fahrerzustandserkennung und Verkehrszeichenerkennung. Die Steuerung bzw. die Regelung dieser Systeme erfolgt in der Regel in Abhängigkeit verschiedener in flüchtigen und nichtflüchtigen Speichern hinterlegter Steuerungsgrößen (bzw. Steuerungsparameter), z.B. Grenzwerte, Wartezeiten, Auslöseschwellwerte oder Warnzeitpunkte. Viele dieser Steuerungsgrößen sind dabei manuell verstellbar und können von Fahrzeuginsassen, insbesondere vom Fahrzeugführer, bei Bedarf und/oder in Abhängigkeit der jeweils vorherrschenden Fahrsituation über verschiedene Eingabevorrichtungen und Bedienelemente angepasst.
Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen, ist jedoch die Tatsache, dass zur Anpassung der Systeme bzw. zur Einstellung von Steuerungsparametern in der Regel jedes Mal ein manueller Eingriff des Fahrzeugführers und/oder anderer Fahrzeuginsassen erforderlich ist. Dies kann dazu führen, dass sich der Fahrzeugführer in bestimmten Fahrsituationen nichtmehr ausreichend auf die Straße konzentrieren kann, was zu einer erheblichen Gefährdung des Verkehrsgeschehens führt. Darüber hinaus sinkt beim Fahrzeugführer die Akzeptanz, wenn er immer wieder die gleichen manuellen Einstellungen vornehmen muss.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, wobei der Fahrer bei der Bedienung bzw. bei der Einstellung, insbesondere der vorangehend genannten Systeme, entlastet wird und durch das eine einfache und komfortable Anpassung von Steuerungsgrößen eines oder mehrerer Systeme, die das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussen, möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen, wobei auch Kombinationen und Weiterbildungen einzelner Merkmale miteinander denkbar sind.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, manuelle Einstellungen von Fahrzeuginsassen bzw. von Fahrzeugführern, die typisch für bestimmte Rahmenbedingungen sind, insbesondere für die jeweils zum Zeitpunkt einer manuellen Einstellung vorliegenden Fahrsituation, zu erfassen und mit Informationen über die Fahrsituation abzuspeichern. Bei erneutem Erkennen der jeweiligen Fahrsituation erfolgt vorzugsweise eine automatische Einstellung der für diese Fahrsituation typischen Einstellung.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient vorzugsweise zum Betrieb wenigstens eines Systems, welches das Fahrverhalten eines Fahrzeugs beeinflusst. Unter einem System zur Beeinflussung des Fahrverhaltens eines Fahrzeugs, kann dabei grundsätzlich jedes System verstanden werden, das eine Auswirkung auf das Verhalten bzw. die Charakteristik eines Fahrzeugs (Fahrzeugcharakteristik) hat, betreffend beispielsweise Längs- und Querführungseigenschaften sowie betreffend beispielsweise das durch Fahrzeuginsassen wahrgenommene Fahrverhalten bzw. den Fahrkomfort. Bei dem System handelt es sich insbesondere um ein System, das in Abhängigkeit wenigstens einer durch einen Fahrzeuginsassen manuellen einstellbaren Steuerungsgröße das Fahrverhalten des Fahrzeugs regelt bzw. steuert und/oder auf das vom Fahrzeuginsassen empfundene Fahrverhalten Einfluss nimmt. Wenn im Folgenden allgemein Fahrzeuginsassen genannt werden, ist insbesondere der Fahrzeugführer bzw. der Fahrer eines Fahrzeugs gemeint. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt eine automatische Einstellung wenigstens einer durch einen Fahrzeuginsassen manuell einstellbaren Steuerungsgröße eines das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussenden Systems.
Die automatische Einstellung erfolgt dabei bevorzugt derart, dass, bei einer manuellen der wenigstens einen Steuerungsgröße, die manuelle Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße zusammen mit einer oder mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellungen der Steuerungsgröße charakterisieren, erfasst und insbesondere gespeichert wird. Vorzugsweise wird dabei im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens fortlaufend jede manuelle Einstellung von Steuerungsgrößen eines oder mehrerer Systeme erfasst und zusammen mit Informationen über die jeweils vorherrschende Fahrsituation gespeichert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist weitergehend vorzugsweise derart ausgestaltet, wenn erkannt wird, dass eine Fahrsituation vorliegt, die identisch ist zu einer Fahrsituation, für die eine oder mehrere manuelle Einstellungen einer oder mehrerer Steuerungsgrößen erfasst und/oder gespeichert wurden, also eine zur jeweiligen Fahrsituation (d.h. zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung vorherrschenden Fahrsituation) identische Fahrsituation vorliegt, dass in dem Fall eine automatische Einstellung der einen oder mehreren Steuerungsgrößen erfolgt, entsprechend den für die jeweilige Fahrsituation erfassten und/oder gespeicherten manuellen Einstellungen der Steuerungsgrößen. Die Erkennung, ob eine zur jeweiligen Fahrsituation identische Fahrsituation vorliegt, erfolgt dabei insbesondere durch fortlaufende Erfassung von Informationen, welche die aktuelle bzw. die vorherrschende Fahrsituation charakterisieren, und durch Vergleich der Informationen mit den zu Zeitpunkten von manuellen Einstellungen gespeicherten Informationen. Bei Übereinstimmung zwischen gespeicherten und aktuell ermittelten Informationen erfolgt erfindungsgemäß die automatische Einstellung der für diese Fahrsituation gespeicherten manuellen Einstellung wenigstens einer Steuerungsgröße.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass durch die automatische Einstellung einer oder mehrerer Steuerungsgrößen, der Fahrkomfort für den Fahrzeugführer und weiterer Fahrzeuginsassen erhöht wird. Häufig wiederkehrende Eingaben müssen nichtmehr manuell ausgeführt werden. Der Fahrer wird in seiner Fahraufgabe entlastet, was insbesondere zu einer Steigerung der Verkehrssicherheit führen kann. Systeme, bei denen das erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz kommt, lernen das typische orts- und/oder situationsbezogene Verhalten des Fahrers und agieren entsprechend eines Antizipierens der passenden Fahrerreaktion bzw. der passenden manuellen Einstellung der Systeme durch den Fahrer. Zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. zur Umsetzung der automatischen Einstellung von Steuerungsgrößen eines oder mehrerer Systeme, können sowohl vorhandene Systemkomponenten genutzt werden, oder es können beispielsweise zusätzliche Auswerte- und/oder Steuerungskomponenten vorgesehen sein, wobei den vorhandenen Systemkomponenten oder den zusätzlichen Auswerte- und/oder Steuerungskomponenten vorzugsweise verschiedene Informationen zugeführt werden, über die sich die Fahrsituation charakterisieren lässt, beispielsweise Informationen von einer oder mehrerer Sensoreinrichtungen und/oder anderer Informationerfassungseinrichtungen im Fahrzeug.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt bevorzugt bei einem System zum Einsatz, bei dem Fahrzeuginsassen manuell zwischen verschiedenen Fahrzeugbetriebsarten wählen können. Fahrzeuge bzw. Systeme bei denen zwischen verschiedenen Fahrzeugbetriebsarten (Fahrzeugcharakteristika, Betriebsmodi, Fahrstile, etc.) gewählt werden kann, werden auch als Multimode Chassis bezeichnet und erlauben beispielsweise die Wahl zwischen den Betriebsarten "Komfort", "Normal" bzw. "Neutral", "Sport", "Öko" bzw. "ECO" und "Regen". Bei derartigen Systemen erfolgt durch die Einstellung nur einer Steuerungsgröße, wobei die Steuerungsgröße in diesem Fall die gewählte Betriebsart darstellt, die Anpassung gleich mehrerer das Fahrverhalten des Fahrzeug beeinflussender Systeme, wie z.B. Systeme zur Beeinflussung der Getriebesteuerung, der Dämpfung und des Lenkverhaltens des Fahrzeugs. Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren kann anhand der erfassten und für die jeweils vorherrschende Fahrsituation charakteristischen Informationen ermittelt und gespeichert werden, in welchen Fahrsituationen ein Fahrzeuginsasse welche Fahrzeugbetriebsart wählt. Wird darauffolgend eine identische Fahrsituation erfasst, d.h. für die bereits eine Fahrzeugbetriebsart gespeichert ist, kann die für diese Fahrsituation gespeicherte Fahrzeugbetriebsart automatisch eingestellt werden. Ein Beispiel hierfür ist ein automatischer Wechsel von der Betriebsart "Komfort" auf "Sport" bei Verlassen eines Autobahnabschnittes mit einer hohen Verkehrsdichte oder beim Einfahren in eine Serpentinenregion mit engen Kurvenradien, wenn der Fahrzeugführer bei vorangehenden (bezogen auf die gespeicherten Informationen) identischen Fahrsituation bei diesen spezifischen Fahrsituationen diese Einstellung (Wechsel der Betriebsart) manuell vorgenommen hat. Darüber hinaus könnten insbesondere Eingabemuster eines Fahrzeugführers erkannt werden die ebenfalls in den Wechsel der Fahrzeugbetriebsart oder in den Vorschlag eines Wechsel umzusetzen. Beispiele für Eigenschaften des Fahrzeugs bzw. für Fahrverhalten des Fahrzeugs, die von der Einstellung bzw. von der Wahl der Fahrzeugbetriebsart betroffen sein können, sind:

a) Änderung der Schwellen bei einer Warn-/Eingriffsfunktion vor zu schnellem Durchfahren von Kurven
b) Änderung der Schwellen bei einer Warn-/Eingriffsfunktion vor zu dichtem Auffahren zum Vordermann
c) Adaption der Brems- und Lenkcharakteristik des Fahrzeugs (z.B. EPS oder Aktivlenkung AFS und/oder ARK)
d) Adaption der Feder- und Dämpferabstimmung
e) Anpassung der Charakteristik der Getriebesteuerung, z. B. Schaltpunkte
f) Anpassung der Parameter aktiver Sitze, z. B. Stellung der Sitzwangen (eng/komfortabel)
g) Anpassung der Parameter einer aktiven Wankstabilisierung
h) Anpassung der ESC-Schwellen bzw. der Schwellen aktiver Systeme auf der Stabilisierungsebene

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die automatische Einstellung der Steuerungsgröße erst dann, nachdem ein Hinweis an Fahrzeuginsassen ausgegeben wurde und nachdem ein Fahrzeuginsasse, insbesondere der Fahrzeugführer, daraufhin die automatische Einstellung der Steuerungsgröße bestätigt bzw. dieser zugestimmt hat. Wird beispielsweise erkannt, dass eine Fahrsituation vorliegt, in der vorangehend eine bestimmte manuelle Einstellung der Steuerungsgröße vorgenommen, kann Fahrzeuginsassen die entsprechende automatische Einstellung der Steuerungsgröße zunächst, z.B. über eine akustische, haptische und/oder optische Signaleinrichtung, angeboten werden, insbesondere mit einer Information welche automatische Einstellung vorgenommen werden soll. Stimmt ein Fahrzeuginsasse der automatischen Einstellung zu, beispielsweise über eine Spracheingabe, per Tastendruck oder über eine andere geeignete Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI; Human Machine Interface), kann daraufhin die automatische Einstellung der Steuerungsgröße erfolgen.
Bei der einen bzw. den mehreren Informationen, welche eine Fahrsituation charakterisieren, insbesondere die jeweilige (vorherrschende) Fahrsituation zum Zeitpunkt einer manuellen Einstellung einer Steuerungsgröße, und die erfindungsgemäß mit der manuellen Einstellung einer Steuerungsgröße gespeichert werden, kann sich um eine oder mehrere der folgenden Informationen handeln:

– Position des Fahrzeugs
– Straßenart
– Verkehrssituation
– Wetterbedingungen
– Umgebungstemperatur
– Fahrbahnzustand
– Uhrzeit
– Wochentag
– Datum
– Anzahl Fahrzeuginsassen
– Fahrzeugführer

Die Position des Fahrzeugs bzw. ortbezogene Informationen können insbesondere aus Daten einer Navigationseinrichtung, z.B. einem GPS (General Positioning System), und/oder aus digitalen Karten gewonnen werden. Fährt ein Fahrzeugführer beispielsweise mehrfach bzw. häufig auf demselben Streckenabschnitt und nimmt er einmal oder mehrfach für diesen Streckenabschnitt dieselben manuellen Einstellungen vor, z.B. Wechsel der Fahrzeugbetriebsart, können diese im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens und bezogen auf den Streckenabschnitt gespeichert und darauffolgend, d.h. bei wiederholtem Befahren desselben Streckenabschnitts, automatisch eingestellt werden. Bei der Straßenart kann es sich beispielsweise um Informationen darüber handeln, ob es sich bei der befahrenden Straße um eine Autobahn, Landstraße, Ortstraße, Spielstraße und/oder eine Straße in einer verkehrsberuhigten Zone (z.B. Zone 30) handelt. Es können beispielsweise für die Straßenart "Autobahn" eine oder mehrere Einstellungen, die ein Fahrzeuginsasse auf dieser Straßenart zu vorangegangenen Zeitpunkten manuell vorgenommen hat, gespeichert sein und im Folgenden, wenn das Fahrzeug auf eine Autobahn auffährt, insbesondere unabhängig davon, ob es sich um einen bereits einmal befahrenden Streckenabschnitt handelt, automatisch vorgenommen werden. Bei der Verkehrssituation handelt es sich beispielsweise um eine Information über die Verkehrsdichte und/oder ob das Fahrzeug in einem Stau fährt. Die Verkehrssituation kann insbesondere über Einrichtungen, wie eine Fahrzeugkamera oder mittels Verkehrsfunk (TMC, TPEG, etc.) ermittelt werden. Informationen über Wetterbedingungen können beispielsweise Informationen über vorherrschenden Regenfall, Schneefall, Frost, Nebel, Luftfeuchtigkeit oder z.B. Sonnenschein umfassen. Informationen über die Umgebungstemperatur können insbesondere über einen am Fahrzeug angeordneten Temperatursensor erfasst werden. Bei den Informationen über den Fahrbahnzustand kann es sich beispielsweise um einen geschätzten Fahrbahnreibwert und/oder um Informationen über den Fahrbahnbelag handeln, z.B. Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter. Bei den Informationen über den Fahrzeugführer kann insbesondere ermittelt werden, welche Person aktuell des Fahrzeug fährt, insbesondere wenn das Fahrzeug von mehreren unterschiedlichen Personen geführt wird. Die Erkennung des Fahrzeugführers kann dabei z.B. über personalisierte Schlüssel erfolgen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Erfassung und/oder Speicherung der manuellen Einstellung der jeweiligen Steuerungsgröße, insbesondere mit der einen oder den mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, und die automatische Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße in Abhängigkeit eines jeweiligen Fahrzeugführers. In dieser Ausgestaltung können insbesondere für unterschiedliche Fahrer desselben Fahrzeugs unterschiedliche Profile angelegt werden, so dass die automatische Einstellung von Steuerungsgrößen in vorteilhafter Weise fahrerindividuell erfolgen kann.
Bei dem das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussenden System, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz kommen kann, handelt es sich bevorzugt um zumindest eines der folgenden:

– Kurvenassistenzsystem
– Bremsassistenzsystem (z.B. Notbremsassistent)
– Fahrgeschwindigkeitsregelung (z.B. Tempomat)
– Abstandregelungssystem (z.B. Distance Control, Adaptive Cruise Control System (ACC-System))
– Lichtassistenzsystem
– Querführungsassistenzsystem (z.B. Spurhalteassistent oder Überholassistent)

Bei der der wenigstens einen Steuerungsgröße, die durch einen Fahrzeuginsassen manuell einstellbar ist und die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens automatisch eingestellt wird, handelt es sich bevorzugt um wenigstens eine der folgenden Steuerungsgrößen:

– Schwellwert für eine Warnfunktion
– Schwellwert für eine Hinweisfunktion
– Schwellwert für eine Eingriffsfunktion
– Ein Lenkverhalten des Fahrzeugs beeinflussende Größe
– Ein Bremsverhalten des Fahrzeugs beeinflussende Größe
– Eine Dämpfung und/oder Federung des Fahrzeugs beeinflussende Größe
– Eine Sitzeinstellung
– Eine Wankstabilität des Fahrzeugs beeinflussende Größe
– Ein Schwellwert eines Fahrzeugstabilitätssystems.

Die eine bzw. die mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, und die insbesondere mit der manuellen Einstellung gespeichert werden, können beispielsweise mittels einer oder mehrerer der folgenden Einrichtungen bzw. mittels Auswertung von Daten eines oder mehrerer der folgenden Einrichtungen ermittelt werden:

– Fahrzeugkamera
– Ultraschallsensor
– Radarsensor
– LIDAR-Sensor (Light Detection and Rangig Sensor)
– Navigationseinrichtung (z.B. GPS)
– Verkehrsfunkeinrichtung (z.B. TMC oder TPEG)
– Mobilfunkeinrichtung
– Telematikeinrichtung
– V2X
– Radio
– Car-to-Car Kommunikationseinrichtung
– Car-to-X Kommunikationseinrichtung

Claims

Verfahren zum Betrieb eines ein Fahrverhalten eines Fahrzeugs beeinflussenden Systems, wobei eine automatische Einstellung wenigstens einer durch einen Fahrzeuginsassen manuell einstellbaren Steuerungsgröße des Systems erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer manuellen Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße, die manuelle Einstellung zusammen mit einer oder mehreren Informationen, welche eine jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, erfasst wird, und bei Vorliegen einer zur jeweiligen Fahrsituation identischen Fahrsituation, die automatische Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße entsprechend der für die jeweilige Fahrsituation erfassten manuellen Einstellung erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem, das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussenden System, um ein System zur Wahl einer Fahrzeugbetriebsart und bei der Steuerungsgröße um die gewählte Fahrzeugbetriebsart handelt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die automatische Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße erfolgt, nachdem ein Hinweis an einen Fahrzeuginsassen ausgegeben wurde und der Fahrzeuginsasse daraufhin die automatische Einstellung der Steuerungsgröße bestätigt hat.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der einen oder den mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, um zumindest eine der folgenden Informationen handelt: – Position des Fahrzeugs – Straßenart – Verkehrssituation – Wetterbedingungen – Umgebungstemperatur – Fahrbahnzustand – Uhrzeit – Wochentag – Datum – Anzahl der Fahrzeuginsassen – Fahrzeugführer
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – die Erfassung der manuellen Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße mit der einen oder den mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, und – die automatische Einstellung der wenigstens einen Steuerungsgröße in Abhängigkeit eines jeweiligen Fahrzeugführers erfolgt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem, das Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussenden System, um zumindest eines der folgenden Systeme handelt: – Kurvenassistenzsystem – Bremsassistenzsystem – Fahrgeschwindigkeitsregelungssystem – Abstandregelungssystem – Lichtassistenzsystem – Querführungsassistenzsystem
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der wenigstens einen Steuerungsgröße um – einen Schwellwert für eine Warnfunktion – einen Schwellwert für eine Hinweisfunktion – einen Schwellwert für eine Eingriffsfunktion – eine ein Lenkverhalten des Fahrzeugs beeinflussende Größe – eine ein Bremsverhalten des Fahrzeugs beeinflussende Größe – eine eine Dämpfung und/oder Federung des Fahrzeugs beeinflussende Größe – eine Sitzeinstellung – eine eine Wankstabilität des Fahrzeugs beeinflussende Größe und/oder – einen Schwellwert eines Fahrzeugstabilitätssystems handelt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder die mehreren Informationen, welche die jeweilige Fahrsituation zum Zeitpunkt der manuellen Einstellung charakterisieren, mittels einer oder mehrerer der folgenden Einrichtungen ermittelt werden: – Fahrzeugkamera – Ultraschallsensor – Radarsensor – LIDAR-Sensor – Navigationseinrichtung – Verkehrsfunkeinrichtung – Mobilfunkeinrichtung – Telematikeinrichtung – V2X – Radio – Car-to-Car Kommunikationseinrichtung – Car-to-X Kommunikationseinrichtung