DE102011055168A1

DE102011055168A1 - Gurt oder Gurtsegment mit offenem Ende

Info

Publication number: DE102011055168A1
Application number: DE102011055168A
Authority: DE
Inventors: Michael Möschen-Siekmann; Achim Hüls
Original assignee: ContiTech Transportbandsysteme GmbH
Current assignee: ContiTech Transportbandsysteme GmbH
Priority date: 2011-11-09
Filing date: 2011-11-09
Publication date: 2013-05-16
Also published as: EP2776737B1; EP2776737A1; US9447843B2; CN204226556U; US20140230194A1; WO2013068170A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gurt oder ein Gurtsegment (2) mit im Wesentlichen in Längsrichtung des Gurtes oder Gurtsegments (2) verlaufenden, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Stahlseilen (25). Der Gurt oder das Gurtsegment (2) weist wenigstens ein offenes Ende auf. Der Gurt oder das Gurtsegment (2) weist an dem offenen Ende eine Befestigungsvorrichtung (1) auf, die mit zumindest einem Teil der Stahlseile (25) mittels Klemmung verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Gurt oder ein Gurtsegment mit im Wesentlichen in Längsrichtung des Gurtes oder Gurtsegments verlaufenden, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Stahlseilen. Der Gurt oder das Gurtsegment weist wenigstens ein offenes Ende auf.
Es sind seit langem Gurte oder Gurtsegmente bekannt, die zum Anheben oder Ziehen von Lasten verwendet werden. Hierzu können Gurte oder Gurtsegmente verwendet werden, die ein offenes Ende aufweisen, an dem die anzuhebende oder zu ziehende Last befestigt werden kann. Hier wird herkömmlicherweise das offene Ende des Gurtes oder Gurtsegments um einen Teil oder Teilbereich der Last wie z.B. einen Haken oder dergleichen als Schlaufe geführt.
Die Ausbildung der Schlaufe oder auch Lasche erfolgt dabei üblicherweise derart, dass das offene Ende des Gurtes oder Gurtsegments um den Haken oder dergleichen umgeklappt wird, so dass das offene Ende auf einem Teilbereich des Gurtes oder Gurtsegments aufliegt und dort die beiden Bereiche durch eine Klemmung aufeinander gepresst werden. Hierdurch wird eine kraftschlüssige Verbindung erzeugt.
Nachteilig ist hierbei, dass bei sehr vielen Anwendungsfällen der Gurt oder das Gurtsegment durch eine geschlossene Öffnung geführt wird und erst danach die Schlaufe ausgebildet werden kann. In diesen Fällen ist die Durchführung der Klemmverbindung, die die Last sicher tragen bzw. ziehen können muss, unter teilweise sehr engen und schlecht zugänglichen Umständen vorzunehmen. Dies erschwert und verteuert die Montage sowie erhöht das Risiko einer nicht ordnungsgemäß ausgeführten Klemmverbindung.
Beispielsweise können derartige Gurte zum Anheben von Fahrstühlen verwendet werden. Dann ist die Ausbildung der Schlaufe durch das Herstellen der Klemmverbindung z.B. im Inneren des Fahrstuhlschachtes vorzunehmen und das entsprechende Montagegerät, welches insbesondere die Klemmung herstellen soll, dort einzurichten. Hierdurch wird die Montage deutlich erschwert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Gurt oder ein Gurtsegment der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, das sich einfacher und schneller an einer Last oder dergleichen montieren lässt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Gurt oder ein Gurtsegment nach Anspruch 1 bzw. eine Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 3 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen beschrieben.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung einen Gurt oder ein Gurtsegment gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dass sich dadurch aufzeichnet, dass der Gurt oder das Gurtsegment an dem offenen Ende eine Befestigungsvorrichtung aufweist, die mit zumindest einem Teil der Stahlseile mittels Klemmung verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Verbindung zwischen den Stahlseilen eines Gurtes oder Gurtsegments und einem weiteren, vorzugsweise metallischen Körper, durch Klemmung erfolgen kann. Hierzu können die Stahlseile in entsprechende Öffnungen des weiteren Körpers eingeführt werden. Dann werden diese Öffnungen von Außen zusammengedrückt, so dass sich ihr Durchmesser bzw. Querschnitt derartig verengt, dass eine kraftschlüssige Klemmverbindung zwischen dem Körper und den Stahlseilen entsteht. Diese kann 100% der Seilbruchlast übertragen.
Vorteilhaft ist hierbei, dass auf diese Weise ein Körper unter z.B. Werkstattbedingungen an dem offenen Ende des Gurtes oder Gurtsegments vorgesehen und dieser Gurt oder dieses Gurtsegment dann bei der Montage mittels dieses Körpers an einer Last, Anlage oder dergleichen einfach und schnell montiert werden kann. So kann vorzugsweise der Körper als Befestigungsvorrichtung z.B. einen Haken oder eine Aussparung aufweisen, die bei der Montage in einen korrespondieren Haken oder eine Aufhängung lediglich eingeführt werden muss, um den Gurt oder das Gurtsegment an der Last oder dergleichen zu befestigen. Auch kann die Aussparung mittels einer Verschraubung oder Nietung oder dergleichen an einer Last oder dergleichen befestigt werden. Auch kann im Falle eines Schadens des Gurtes bzw. Gurtsegments dieser bzw. dieses schnell und einfach ausgetauscht werden. Die Klemmkraft bei der Ausbildung einer Schlaufe ist begrenzt.
Ferner kann der Bereich, der zur Herstellung der Verbindung benötigt wird, deutlich kleiner und mit geringerer Bauhöhe, insbesondere in Längsrichtung des Gurtes bzw. Gurtsegments, vorgesehen werden, da eine derartige Klemmverbindung weniger Platz in Anspruch nimmt als die Ausbildung einer Schlaufe, Öse oder dergleichen.
In allen Fällen kann die Montage bzw. der Austausch des Körpers, insbesondere als Befestigungsvorrichtung, unter gut zugänglichen, ausgeleuchteten und sauberen Bedingungen erfolgen. Auch kann die Klemmverbindung vor der Montage an der Last auf ihren Halt geprüft werden. Bei der anschließenden Montage des so ausgestatteten Gurtes oder Gurtsegments an der Last oder dergleichen muss lediglich das Einhaken, Anschrauben oder dergleichen erfolgen, wodurch diese Verbindung unter den meist ungünstigen und schlecht zugänglichen Bedingungen schnell, einfach und sicher erfolgen kann.
Ein Ausführungsbeispiel und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
1 eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Befestigung eines Gurtes mit einem offenen Ende an einem zylindrischen Körper;
2 eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
3 eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gurtes bzw. Gurtsegment mit Befestigungsvorrichtung, in Längsrichtung aufgeschnitten; und
4 eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gurtes bzw. Gurtsegment mit Befestigungsvorrichtung von Außen.
1 zeigt eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Befestigung eines Gurtes a mit einem offenen Ende an einem zylindrischen Körper b. Das offene Ende des Gurtes a wird hierbei um den zylindrischen Körper b herum geführt. Hierbei liegt der Gurt a mit seinem Bereich a2 auf einen Bereich des zylindrischen Körpers b an. Das offene Ende des Gurtes steht dabei mit seinem Bereich a3 derart über den zylindrischen Körper b hinaus über, dass der Bereich a3 mit einem Bereich a1 des Gurtes a zusammengeführt werden kann. Die einander flächig berührenden Bereiche a1 und a3 werden dann mit einer Klemmvorrichtung c aneinander gepresst, so dass die Bereiche a1 und a3 eine kraftschlüssige Verbindung eingehen und das offene Ende des Gurtes a eine Schlaufe a2 um den zylindrischen Körper ausbildet. Die Klemmvorrichtung c kann hierzu zwei Klemmelemente c1 und c2 aufweisen, die jeweils von Außen auf die einander flächig berührenden Bereiche a1 und a3 wirken. Zwischen den Bereichen a1 und a3 kann ein Reibelement d vorgesehen sein, welches die Reibung zwischen den Bereichen a1 und a3 verbessert und hierdurch den Kraftschluß erhöht.
2 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung 1. Die Befestigungsvorrichtung 1 weist einen ersten Teilbereich 10 auf, der auch als Kopfstück 10 der Befestigungsvorrichtung 1 bezeichnet werden kann. Dieser ist mit einem zweiten Teilbereich 15 verbunden, der auch als Klemmstück 15 der Befestigungsvorrichtung 1 bezeichnet werden kann. Das Kopfstück 10 und das Klemmstück 15 sind derart miteinander verbunden und ausgestaltet, dass sie sicher die Kräfte zwischen einer Last und einem Gurt oder Gurtsegment 2 übertragen können. Vorzugsweise sind das Kopfstück 10 und das Klemmstück 15 einteilig, d. h. massiv aus einem Körper gefertigt, vorgesehen.
Das Kopfstück 10 weist ein Verbindungselement 12 auf, welches z.B. ein Haken oder dergleichen sein kann. In der dargestellten Ausführungsform ist das Verbindungselement 12 eine Aussparung 12, welches senkrecht zur Längsrichtung der Stahlseile 25 des Gurtes bzw. Gurtsegments 2 und senkrecht zur Ebene des Gurtes bzw. Gurtsegments 2 verläuft (vgl. 3 und 4). Mittels dieser Aussparung 12, die auch als Öffnung 12 oder Durchgangsbohrung 12 bezeichnet werden kann, kann das Kopfstück 12 der Befestigungsvorrichtung 10 in einen Haken oder einen Vorsprung einer Last oder auch Halterung eingehängt oder auch an einer Last oder Halterung angeschraubt werden.
Das Klemmstück 15 weist eine Klemmvorrichtung 17, 18 auf, die in der dargestellten Ausführungsform aus einer Mehrzahl von Klemmstege 17 auf, die jeweils wenigstens eine Längsbohrung 18 aufweisen. In die Längsbohrungen 18 können die Stahlseile 25 des Gurtes bzw. Gurtsegments 2 eingeführt werden. In diesem Zustand kann auf die Klemmstege 17 von Außen ein Kraft ausgeübt werden, so dass sich der Durchmesser bzw. Querschnitt der Öffnungen 18 derartig verengt, dass eine kraftschlüssige Klemmverbindung zwischen dem Inneren der Öffnungen 18 und damit den Klemmstehen 17 und den Stahlseilen 25 entsteht.
3 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gurtes bzw. Gurtsegment 2 mit Befestigungsvorrichtung 1, in Längsrichtung aufgeschnitten. 4 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gurtes bzw. Gurtsegment 2 mit Befestigungsvorrichtung 1 von Außen.
In diesem Schnitt ist zu erkennen, dass die Stahlseile 25 aus dem offenen Ende des Gurtes bzw. Gurtsegments 2 in Längsrichtung herausragen. Dieser Bereich der Stahlseile 25 wird zur Anbindung des Gurtes bzw. Gurtsegments 2 an die Befestigungsvorrichtung 1 verwendet, indem dieser Bereich der Stahlseile 25 in die Öffnungen 18 des Klemmstücks 15 eingeführt und dort durch Verpressen der Klemmstege 17 eingeklemmt wird.
Vorzugsweise wird ein Gurt bzw. Gurtsegment 2 verwendet, der bzw. das ein elastomeres Material 22 aufweist, in das die Stahlseile 25 als Festigkeitsträger eingebettet sind.
Besonders bevorzugt ist es, wenn dieser elastomere Gurt bzw. dieses elastomere Gurtsegment 2 auf wenigstens einer Oberflächenseite, insbesondere beiden Oberflächenseiten, eine elastomere Deckschicht 20 aufweist. Auf diese Weise kann die elastomere Deckschicht 20 derart ausgebildet sein, dass sie gegen äußere Einflüsse möglichst widerstandsfähig ist, und die elastomere Kernschicht 22 derart, dass die eine möglichst gute Anbindung an die Stahlseile 25 gewährleistet.
Bezugszeichenliste

a: Gurt oder Gurtsegment nach dem Stand der Technik
a1: erster Bereich des Gurtes a, Klemmbereich
a2: zweiter Bereich des Gurtes a, Schlaufe
a3: dritter Bereich des Gurtes a, Klemmbereich
b: zylindrischer Körper
c: Klemmvorrichtung
c1: erstes Klemmelemente
c2: zweites Klemmelemente
d: Reibelement
1: Befestigungsvorrichtung
10: erster Teilbereich bzw. Kopfstück der Befestigungsvorrichtung 1
12: Verbindungselement bzw. Aussparung des Kopfstücks 10
15: zweiter Teilbereich bzw. Klemmstück der Befestigungsvorrichtung 1
17: Klemmvorrichtung bzw. Klemmstege des Klemmstücks 15
18: Klemmvorrichtung bzw. Längsbohrungen des Klemmstücks 15
2: Gurt oder Gurtsegment
20: Gummideckschicht, obere und untere
22: Kerngummischicht
25: Stahlseile, ggfs. als Festigkeitsträger

Claims

Gurt oder Gurtsegment (2), mit im Wesentlichen in Längsrichtung des Gurtes oder Gurtsegments (2) verlaufenden, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Stahlseilen (25), wobei der Gurt oder das Gurtsegment (2) wenigstens ein offenes Ende aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt oder das Gurtsegment (2) an dem offenen Ende eine Befestigungsvorrichtung (1) aufweist, die mit zumindest einem Teil der Stahlseile (25) mittels Klemmung verbunden ist.
Gurt oder Gurtsegment (2) nach Anspruch 1, wobei der Gurt oder das Gurtsegment (2) im Wesentlichen einen elastomeren Werkstoff (22) aufweisen, in den die Stahlseile (25) als Festigkeitsträger eingebettet sind.
Befestigungsvorrichtung (1) für einen Gurt oder ein Gurtsegment (2) mit im Wesentlichen in Längsrichtung verlaufenden, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Stahlseilen (25), mit einem ersten Teilbereich (10) mit einem Verbindungselement (12), welches mit einem korrespondierenden Verbindungselement zusammenwirken kann, und einem zweiten Teilbereich (15) mit einer Klemmvorrichtung (17, 18), welche die Stahlseile (25) des Gurtes oder Gurtsegments (2) zumindest teilweise aufnehmen und mittels Klemmung halten kann.
Befestigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei der Gurt oder das Gurtsegment (2) im Wesentlichen einen elastomeren Werkstoff (22) aufweisen, in den die Stahlseile (25) als Festigkeitsträger eingebettet sind.
Befestigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Klemmvorrichtung (17, 18) eine Mehrzahl von Öffnungen (18) aufweist, in die die Stahlseile (25) eingeführt und dort eingeklemmt werden können.