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Die
Erfindung betrifft eine Kettenbefestigung für die Rundstahlkette eines
Hand- oder Elektrokettenzuges, bei dem das nach Art eines Flaschenzuges eingescherte
freie Ende des Kettenstranges mit Kettenbolzen am Gehäuse des
Kettenzuges lösbar
befestigt ist.
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Von
Hand oder elektrisch betriebene Kettenzüge weisen eine von einer Kettenruß angetriebene Haspelkette
oder Rundstahlkette auf, die auf der Unterseite des Gehäuses senkrecht
in Lastangriffsrichtung austritt und bei einsträngiger Ausführung mit dem Lasthaken befestigt
ist. Bei zweisträngiger
oder mehrfach eingescherter Ausführung
des Kettenzuges ist das freie Ende der lasttragenden Rundstahlkette
am Gehäuse
des Kettenzuges befestigt.
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In
der Praxis ist es erwünscht,
daß Kettenzüge umgeschert
werden können.
Aus diesem Grunde soll die Befestigung der Rundstahlkette leicht
zugänglich
und lösbar
sein. Auch muß die
Befestigung aus Sicherheitsgründen
eine Belastung aufnehmen können,
die erheblich über
der Nennlast liegt.
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Eine
in der
DD Patentschrift
65 018 A1 beschriebene Kettenbefestigung bei einem Hebezeug mit
Gliederketten umfaßt
eine in das Traggehäuse des
Kettenzuges eingeformte taschenförmige
Aussparung, in die das Endglied der Rundstahlkette eingesetzt und
mit einer senkrecht stehenden Halteschraube befestigt wird. Zum
Einfügen
des Endgliedes geht die Aussparung im Gehäuse in einen schlitzartigen
Durchbruch über,
der zur Aufnahme des vorletzten Kettengliedes der Rundstahlkette dient.
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Bei
der
DE Patentschrift
31 42 473 C2 ist die Rundstahlkette an dem Getriebegehäuse mit
ihrem letzten senkrecht stehenden Kettenglied endseitig verankert.
Zur Verankerung ist an dem Getriebegehäuse zum Einstecken des Kettengliedes
ein geschlitztes Auge angegossen, das mit einer durchgehenden Augenbohrung
versehen ist. In die Augenbohrung wird ein das Endglied der Rundstahlkette durchgreifender
Querstift eingesetzt und gesichert. Ein Nachteil dieser Befestigung
ist, daß der
Querstift nicht stärker
sein darf, als die innere lichte Weite des Kettengliedes, da er
sich sonst nicht hindurch stecken läßt. Nachteilig ist, daß die Belastung
des Kettenbolzens durch das zulässige
Biegemoment begrenzt ist. Dadurch besteht eine geringerer Sicherheitsfaktor
gegenüber
der hochbelastbaren Rundstahlkette. Weiterhin werden die vergleichsweise kleinen
Aufnahmebohrungen im Gehäuse
des Kettenzuges sehr hoch auf Flächenpressung
belastet. Wenn die Rundstahlketten eine höhere Tragkraft haben als der
Kettenbolzen, besteht die Gefahr, daß der Kettenbolzen überlastet
wird und zu Bruch geht.
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Um
dem zu begegnen wird entsprechend einer weiteren bekannten Befestigungsart
das Endglied der Rundstahlkette in zwei Halbschalen eingelegt, die
an ihren Berührungsflächen taschenartige Ausnehmungen
besitzen, die den Kettenendabschnitt aufnehmen. Nach dem Zusammenfügen der
Halbschalen mit dem eingelegten Kettenglied werden diese in eine
Aufnahmetasche des Kettenzuggehäuses
eingesetzt. Diese Ausführung
benötigt einen
großen
Platz und ist vergleichsweise aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine rentablere und konstruktiv
einfachere Kettenbefestigung für
die Rundstahlkette eines Hand- oder Elektrokettenzuges zu schaffen,
bei dem das freie Ende des Kettenstranges mit einem einfachen Kettenbolzen
am Gehäuse
des Kettenzuges lösbar
sowie auch bei großem
Lastangriff sicher befestigt ist. Gleichzeitig soll der Einsatz
eines kostengünstigeren Werkstoffs
für das
Traggehäuse
des Kettenzuges bei einer uneingeschränkter Zuverlässigkeit
der Kettenbefestigung ermöglicht
werden, die allen vorkommenden Belastungen standhalten und eine
hohe Dauerfestigkeit besitzen soll. Darüber hinaus soll die Kettenbefestigung
einfach und schnell montiert werden, wobei Fehlerquellen bei der
Montage auszuschließen
sind.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Kettenbefestigung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die
Bolzenbohrungen sind so gelegt, daß diese seitlich in die Wandung
des Kettenführungskanals
eingreifen. Dadurch sind die Kettenbolzen seitlich nach unten auslaufend
in der Wandung des Kettenführungskanals gelagert.
Hierdurch wird erreicht, daß die
Kettenbolzen eine minimale freie Biegelänge mit einer geringeren Biegebeanspruchung
durch die aufliegende Last des Kettengliedes aufweisen.
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Die
Kettenbefestigung der Rundstahlkette kann auf diese Weise am Gehäuses endseitig
montiert, in den kreuzförmig
ausgebildeten Kettenkanal leicht eingesteckt und mit dem Kettenbolzen
am Kettenzug arretiert werden. Unabhängig von der geforderten Belastung
können
zur Aufnahme der Zugkraft Kettenbolzen verwendet werden, die zusammen
genommen einen erheblich größeren Querschnitt
gegenüber
dem Kettenglieddurchmessers und damit eine wesentlich höhere Festigkeit
aufweisen. Die Erfindung erlaubt auf Grund dieser Sache eine sehr hohe
Kraftübertragung
von der Rundstahlkette auf das Traggehäuse. Bei Verschleiß nach hoher
Beanspruchung ist die Rundstahlkette durch die einfache und leicht
zugängliche
Montierbarkeit der Kettenbefestigung zügig auswechselbar. Die schnelle
Auswechselbarkeit ist insbesondere beim Umbau des Hebezeuges von
einem einsträngigen
auf einen zweisträngigen
Kettenzug vorteilhaft. Außerdem
können
Montagefehler verläßlich vermieden
werden.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß durch die Verteilung des
Lastangriffs die Belastungsanforderung für den Werkstoff des Gehäuses geringer
ist. Dadurch kann der Einsatz eines höherwertigen Werkstoffs aufgrund
der Kettenbefestigung vermieden und ein Werkstoff für das Gehäuse eingesetzt
werden, der eine geringere Zugfestigkeit aufweist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können mehrere
Bolzenbohrungen paarweise im Abstand der Kettenteilung übereinander
angeordnet werden, so daß die
Erfindung nicht auf die Befestigung der Rundstahlkette mit einem
einzelnen Kettenglied beschränkt
ist. Dies hat gehäuseseitig große Vorteile
zur Folge.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein das Gehäuse bis
zur Oberseite hin durchgreifender Kettenkanal vorgesehen werden, wenn
dies aus konstruktiven Gründen
erforderlich oder gegeben ist. Auf diese Weise können die Bolzenbohrungen vertikal
an beliebigen Stellen im Gehäuse
angeordnet werden. Die Hauptbelastung durch die Kettenbolzen kann
dann im Gehäuse
in bestimmte Bereiche abgeleitet werden. Außerdem ist die Befestigung
der Rundstahlkette nicht auf das Endglied beschränkt.
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Die
vorgeschlagene Erfindung beinhaltet somit eine kostengünstige,
sehr leicht zu montierende Kettenbefestigung. Durch die spezielle
Geometrie können
auch große
Tragkräfte übertragen
werden.
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Nachstehend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In
den dazugehörenden
Zeichnungen zeigt
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1 einen
Kettenzug in zweisträngiger Ausführung,
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2 die
Kettenbefestigung im Gehäuse
in einem Längsschnitt,
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3 eine
Seitenansicht auf die in 2 dargestellte Kettenbefestigung
und
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4 die
Draufsicht auf die Kettenbefestigung nach 2 und 3 in
schematischer Darstellung
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Der
in 1 dargestellte Kettenzug 1 besteht aus
einem Gehäuse 2,
in dem ein nicht weiter bezeichnetes Triebwerk untergebracht ist.
Das Anbringen des Kettenzuges 1 geschieht über eine
Hakenaufhängung 3,
die an der Oberseite 9 des Gehäuses 2 verankert ist.
Die an der Unterseite 10 des Gehäuses 2 austretende
und mit einer Kettennuß angetriebene
Rundstahlkette 4 wird in senkrechter Richtung bis zur Hakenflasche 5 eines
Lasthakens 6 und nach Umschlingung der Umlenkrolle 7 zum
Gehäuse 2 zurück geführt. Bei
diesem zweisträngig
ausgeführten
Kettenzug 1 ist der freie Endabschnitt 8 der Rundstahlkette 4 starr
am Gehäuse 2 befestigt.
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Zur
Befestigung ist in dem Gehäuse 2 eine
in 4 im Querschnitt ersichtliche kreuzförmige Anordnung
eines Kettenkanals 11 vorhanden, in welchen das Ende der
Rundstahlkette 4 eingefügt
wird. Am Gehäuse 2 befinden
sich zwei Bolzenbohrungen 14 für jeweils einen Bolzenschenkel 13 eines
Kettenbolzens 15, mit dem die Rundstahlkette 4 fixiert
ist. Deren Lage und die Anordnung des Kettenbolzens 15 ist
in 2 bis 4 erkennbar. Strichpunktiert gezeichnet
ist im Abstand der Kettenteilung darüber ein weiteres Paar von Bolzenbohrungen 14' angeordnet.
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Im
einzelnen erkennt man in 2 einen Ausschnitt aus dem Gehäuse 2 des
Kettenzuges 1 in der Gebrauchslage, bei dem an der Unterseite 10 lotrechte
ein kreuzförmiger
Kettenkanal 11 angeordnete ist. Der Kettenkanal 11 ist
in dem Ausführungsbeispiel
in der Tiefe zumindest soweit ausgebildet, daß das senkrecht stehende Endglied 16 vollständig und das
drittletzte Kettenglied 17 zumindest teilweise in dem Kettenkanal 11 aufgenommen
ist.
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Im
rechten Winkel zu der Ebene des Endgliedes 16 und in Höhe des Zwischenraums 19 zwischen dem
Endglied 16 und dem drittletzten Kettenglied 17 ist
das Gehäuse 2 des
Kettenzuges 1 beidseitig des vorletzten Kettengliedes 18 jeweils
mit einer parallel zur Ebene des vorletzten Kettengliedes 18 verlaufenden
Bolzenbohrung 14 für
einen Kettenbolzen 15 versehen.
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Nach 3 ist
erkennbar, daß der
Durchmesser des Kettenbolzens 15 entsprechend der zu übertragenden
Kräfte
beliebig groß gewählt werden kann.
Vorteilhaft ist, daß durch
die seitliche Auflagerung 24 der Kettenbolzen 15 in
der Wandung 25 des Kettenkanals 11 geringere Biegebeanspruchungen auftreten.
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Die
beiden Bolzenschenkel 13 des Kettenbolzens 15 schließen nach 2 zwischen
sich das vorletzte lasttragenden Kettenglied 18 der Rundstahlkette 4 ein,
wobei der Abstand der Bolzenschenkel 13 durch den Kettenglieddurchmesser
und den äußeren Abstand
der Bolzenbohrung 14 bemessen ist. Zum Fixieren der Rundstahlkette 4 wird
der Kettenbolzen 15 in die Bolzenbohrung 14 so
eingesetzt, daß er
an dem Kettenkanal 11 nach 3 seitlich nach
unten auslaufend anliegt. In der Sicherungslage ragt der Kettenbolzen 15 somit
unter dem unteren Außenbogen 20 des
Endgliedes 16 der Rundstahlkette 4 hindurch, wie
man insbesondere aus der Lage des Kettenbolzens 15 in 3 erkennen
kann. Damit ist das Endglied 16 und das vorletzte Kettenglied 18 so
am Gehäuse 2 festgelegt,
daß sich
im Lastfall das Endglied 16 an dem Kettenbolzen 15 und
am Gehäuse 2 abstützen kann.
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Des
weiteren ist in 1 und 3 angedeutet,
daß der
Kettenkanal 11 einen bis zur Oberseite 9 des Gehäuses reichenden
Kanalabschnitt 12 aufweisen kann, der zur Aufnahme von
mehreren Kettengliedern vorgesehen ist. Die Rundstahlkette 4 kann
dann an beliebiger Stelle am Gehäuse 2 befestigt
und im Einzelfall an der Oberseite 9 des Gehäuses 2 herausgeführt werden.
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In 4 ist
des weiteren erkennbar, daß die Herstellung
des Kettenbolzens 15 einstückig in Form einer Spange mit
einem die beiden Bolzenschenkel 13 verbindenden Rückenteil 21 erfolgen
kann.
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Der
in Gebrauchslage aus dem Gehäuse 2 ragenden
Rückenteil 21 ist
U-förmig
und vollkommen massiv ausgebildet und zu ihren freien Enden hin sind
die Bolzenschenkel 13 mit einer keilförmigen Fase 22 versehen,
durch die sich der Kettenbolzen 15 leicht montieren läßt.