-
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Futterentnahme, welches schwenkbar an einem Futtermischwagen angebracht ist und am äußeren Ende seines mit einem Förderband ausgestatteten Schwenkarms eine Trennvorrichtung trägt, welche stirnseitig Futter aufnimmt und dieses einem Förderband zur Weiterleitung in einem Mischbehälter übergibt, wobei die Entnahmebreite der Trennvorrichtung die Förderschachtbreite des Schwenkarms merklich übersteigt. Das Futter wird beispielsweise aus einem Fahrsilo abgetrennt und aufgenommen. Das Gerät ist darüber hinaus auch für weitere Futterentnahmeverfahren geeignet, wie die Aufnahme von zu Ballen verpresstem Futtermaterial aus Stroh oder Heu sowie die Aufnahme von Kraftfutter oder Spezialprodukten aus einem Vorratshaufen.
-
Geräte dieser Art werden in landwirtschaftlichen Betrieben zum Entnehmen von Viehfutter aus Flachsilos verwendet. Zur Entnahme des Futters wird hierbei die Entnahmevorrichtung an einer Stirnseite des Flachsilos derart an der Oberkante angesetzt, dass beim Absenken ein Futterstreifen abgetragen wird.
-
Zur Abtragung des Futters werden im Allgemeinen hochtourige Fräswalzen verwendet, die das von Fräszinken abgetrennte Material, mittels ihrer Form und Anordnung, gegebenenfalls durch Unterstützung von profilierten Wurfschaufeln oder Schneckenspiralen, innerhalb des die Fräswalze ummantelnden Gehäuses, von der größeren Entnahmebreite zur schmaleren Förderschachtbreite schleudern und verschieben. Die Fräswalzen werfen das Futter im Allgemeinen unterschlächtig ab.
-
Oberschlächtig arbeitende oder mit wechselnder Drehrichtung arbeitende Fräswalzen sind bekannt, werden jedoch vorwiegend dort eingesetzt, wo das Futter direkt, mittels hoher Drehzahlen, und entsprechend hoher Zentrifugalkräfte, ohne zusätzliche Förderelemente in einen Transport- oder Mischbehälter geschleudert wird.
-
Bei der Viehfütterung wird, um eine bestmögliche Tiergesundheit und -Leistungsfähigkeit zu erzielen, die Erhaltung einer natürlichen Futterstruktur angestrebt. Bei der Entnahme von Silagefutter kann die Futterstruktur beeinträchtigt werden, es wird daher die Optimierung der Entnahmevorrichtung durch Änderungen an den Arbeitsorganen und deren Arbeitsweise, angestrebt.
-
Bei den unterschlächtig fördernden Fräswalzen wird das von den Fräszinken unter hohem Leistungsbedarf mehr oder weniger reißend und schneidend abgetrennte Futter, eine angeraute Oberfläche hinterlassend, zunächst auf den unterhalb der Fräswalze noch nicht erfassten Teil des Futterstreifens, verstärkt durch die über Hubzylinder gesteuerte Abwärtsbewegung des Schwenkarms, gedrückt und teils zerrieben, danach in den Trommelmantel geschleudert und in Richtung auf den Förderschacht verschoben. Diese Vorgänge sind zur Erhaltung der Futterstruktur nicht optimal geeignet und erfordern einen relativ hohen Leistungsbedarf.
-
An den angerauten Schnittflächen der Flachsilos können Sauerstoff und Feuchtigkeit leichter in den Silostock eindringen, als an glatten Schnittflächen, was Nachgärungen bewirkt und zum Verlust an Futterqualität und -struktur führt.
-
Die hohe Reißgeschwindigkeit der Fräswalze, das Zerreiben des Futters beim Überstreichen des noch nicht abgetragenen Futterstreifens, die hohen Aufprallkräfte und Querbewegungen, im die Fräswalze ummantelnden Gehäuse, sind zur Erhaltung der Futterstruktur ebenfalls nachteilig.
-
In der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 022 651 A1 ist zur schonenderen Behandlung der Futterstruktur eine Ausführung beschrieben, die auf spiralförmigen Förderelementen angeordnete Räumfinger aufweist, welche in den Silostock eindringen und dabei Futter aus diesem herausziehen. Das Futter wird weiterhin unterschlächtig mit hoher Drehzahl und hohem Kraftbedarf entnommen.
-
Eine weitere Ausführung zur schonenden Futterbehandlung, nach der europäischen Patenanmeldung
EP 1712123 B1 zeigt eine auf einem separaten Schwenkarm angeordnete Walze mit einer vorgeordneten Schneidvorrichtung, hierbei wird das abgetrennte Futter in eine an einem weiteren Schwenkarm angebrachte Aufnahmewanne abgeworfen und in dieser einem an diesem Schwenkarm angeordneten Förderband zugeführt. Diese aufwendig gestaltete Ausführung ist schwerer und teuerer als bisherige und erfordert einen erhöhten Bedienungsaufwand.
-
Das Gebrauchsmuster
DE 29705587 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Abtrennen und Aufnehmen von Silagefutter aus Flachsilos bei der ein, an einem separaten Schwenkarm teleskopisch verschiebbares Schneidschild zur Futterabtrennung eingesetzt wird. Das Futter fällt hierbei zu Boden, bzw. in eine Wanne und wird von einer mit Schneckenspiralen besetzten Walze einem in einen Schwenkarm integrierten Förderkanal zugeführt. Bei dieser aufwendigen und teueren Ausführung wird das Futter durch die unterschlächtige Futterführung entlang der Wanne in seiner Struktur geschädigt.
-
Weiterhin ist aus
DE 4210479 A1 eine Vorrichtung zur Entnahme von Silage bekannt, welche das Silagegut aus dem Silostock in gewölbten Scheiben abschneidet und mittels einer Auflös- und Fördertrommel zerkrümelt und in gezielter Wurfparabel nach hinten oben in einen Sammelwagen wegfördert. Die Wurfbahn des abzuschleudernden, zerkrümelten Silagefutters kann mittels eines einstellbaren Leitschirms variiert werden um so das Futter gleichförmig in den Sammelwagen einzubringen und die Wurfweite an unterschiedliche Längen des Sammelwagens anzupassen. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass die Fördertrommel das Futter lediglich erfasst und nach hinten schleudert. Eine Förderung bzw. Weiterleitung des Futters in einen mittleren Bereich der Förderwalze ist nicht vorgesehen. Diese Vorrichtung ist deshalb auch nicht geeignet, um an einem Futtermischwagen angebracht zu werden, bei dem das abgetrennte Futter zunächst einem im mittleren Bereich angeordneten Förderschacht zugeführt wird, von dem aus es dann in den Sammelbehälter gefördert wird.
-
Weiterhin ermöglicht die in
DE 4210479 A1 offenbarte Leitvorrichtung auch lediglich eine Beeinflussung der Wurfparabel des von der Fördertrommel unter Nutzung der Zentrifugalkraft abgeschleuderten Futters. Auf die Erreichbarkeit und Aufnahme von Futterhaufen, welche sich durch die bei der Entnahmearbeit anfallenden Rieselverluste am Boden vor der Schnittfläche des Silostocks ansammeln, hat die Verschwenkung dieser Leitvorrichtung keinen Einfluss.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gerät zur Futterentnahme aus Flachsilos vorzuschlagen, mit welchem das Futter in einer die Struktur des Futters schonenden Weise entnommen werden kann, wobei der für die Entnahme erforderliche Kraftbedarf reduziert ist.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einem Gerät zur Futterentnahme nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
- – die Entnahmevorrichtung mit einer Förderwalze und einer verschwenkbaren Leitvorrichtung ausgestattet ist, wobei die Leitvorrichtung eine Stirnwand umfasst, an welcher am unteren Ende ein Schneidbalken angeordnet ist und wobei die Stirnwand den Schneidbalken trägt;
- – die Förderwalze Förderspiralen umfasst, deren Förderrichtung jeweils von außen zur Mitte gerichtet ist, so dass die mit der Förderwalze in Kontakt kommende Silage dem Förderband zugeführt wird und
- – die Förderwalze das abgetrennte Futter innerhalb eines durch die Innenseiten von Stirnwand und Gehäuse gebildeten Förderkanals zur Öffnung (29) es Förderschachtes fördert
-
Mit dem Schneidbalken wird das Futter strukturschonend aus dem Silostock abgetrennt, so dass dieses mit einer dahinter liegenden Förderwalze weggeleitet wird.
-
Um die Futterstruktur bei der Entnahme aus Flachsilos möglichst weitgehend zu erhalten, wird erfindungsgemäß vorgesehen, die Abtrennung des Futters vom Silostock mittels einer Schneidvorrichtung exakter auszuüben. Separat vom Silostock abgetrenntes Futter hinterlässt eine saubere Schnittfläche und lässt sich strukturschonend von einer Förderwalze übernehmen und weiterbefördern, wobei die oberschlächtige Futterführung der Förderwalze nennenswerte Reibverluste vermeidet.
-
Die erfindungsgemäße Unterteilung des kraftaufwendigen und strukturschädigenden Fräsvorgangs in:
- – einen Abtrenn- und Abnahmevorgang, der durch einen Schneidbalken realisiert wird, und
- – einen Transportvorgang, der durch die Übertragung der Quertransportfunktion auf eine dem Schneidbalken nachgeordnete Förderwalze erfolgt,
trägt außer zur schonenderen Strukturbehandlung des Futters auch zu einem Absenken der Arbeits- und Energiekosten und zur geringeren Beanspruchung der Arbeitsorgane bei.
-
Die durch die Verbesserung erzielte Verminderung des Leistungsbedarfes ermöglicht z. B. den Druck in der Hydraulikanlage zu mindern, was die hydraulischen Antriebseinheiten merklich entlastet und verbilligt. Da ein spürbar verringerter Leistungsbedarf vom Antriebsmotor des zugehörigen Futtermischwagens benötigt wird, sinkt auch der Kraftstoffverbrauch, was die Betriebkosten senkt. Durch die leichteren Bauteile verringen sich Anschaffungs- und Ersatzkosten.
-
Durch die Verschwenkbarkeit einer beim Schneidvorgang Futter führenden Leitvorrichtung wird ermöglicht, dass bei hochgeschwenkter Leitvorrichtung, die bei der Entnahmearbeit stets anfallenden Rieselverluste, welche bei abgesenkter Leitvorrichtung nicht erreichbar sind, sich mühelos sauber aufnehmen lassen. Ebenso wird die Aufnahme von haufenförmig am Boden lagernden Futtermitteln auf einfache Art möglich.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Leitvorrichtung um eine zur Achse der Förderwalze parallel versetzte Mittelachse verschwenkbar. Auf kinematisch einfache Art und Weise kann die Leitvorrichtung so von Position A in Position B hochgeschwenkt werden wobei sich durch die versetzt angeordnete Achsen die Leitvorrichtung an der Abstreiferleiste und dem Gehäusemantel der Förderwalze vorbeibewegen kann. Beim Verschwenken von Position B in Position A wird unterhalb der Stirnwand der Leitvorrichtung ein sich an den unterhalb des Gehäusemantels befindlichen Kanal anschließender Förderkanal ausgebildet. Bei in Endstellung (Position A) verschwenkter Leitvorrichtung schließt die Leitvorrichtung sich an die Abstreifleiste an, so dass eine strömungstechnisch besonders günstige Konstellation gegeben ist und das vom Schneidbalken abgetrennte Futter widerstandsarm in Richtung Förderschacht gefördert werden kann.
-
Eine weitere vorteilhafte Anwendung der schwenkbaren Leitvorrichtung ergibt sich daraus, dass bei in Stellung A fixiertem, unbeweglichem, Schneidbalken, die Entnahmehöhe bei in höchster Stellung C verschwenkter Entnahmevorrichtung durch die Unterkante des Schneidbalkens begrenzt wird. Diese an sich maximale Entnahmehöhe kann jedoch zumindest etwas gesteigert werden, wenn der Schneidbalken verschwenkbar ist. Bei nach oben in Stellung B verschwenktem Schneidbalken kann der Futtermischwagen und mit ihm das Gerät zur Futterentnahme soweit an das Flachsilo herangefahren werden, bis die Förderwalze in Kontakt zum Silo kommt. Zwar dient die Förderwalze nicht der Entnahme, sondern dem Transport der vom Schneidbalken abgetrennten Silage, jedoch kann in der beschriebenen Stellung zunächst der Schneidbalken von Position B in Position A abgesenkt werden und dabei die an der Förderwalze anliegende Silage abtrennen. Die Förderwalze übernimmt die so abgetrennte Silage und transportiert sie in Richtung Förderband. Sobald der Schneidbalken die Position A erreicht hat, kann dann das gesamte Gerät zur Futterentnahme abwärts geschwenkt werden, wobei der Schneidbalken die Silage kontinuierlich schneidet und die Förderwalze die abgeschnitten Silage zum Förderband transportiert.
-
Günstig ist es, wenn die am Gehäusemantel angeordnete Abstreifleiste bis nah an die Innenseite der vom Radius (R) gebildeten Rundung der Stirnwand heranreicht. Hierdurch minimiert sich der Spalt zwischen Leitvorrichtung und Abstreiferkante, wodurch Bröckel- und Wurfverluste minimiert werden und sich der Förderwiderstand reduziert.
-
Bevorzugterweise ist die Förderwalze am äußeren Umfang ihrer Förderspiralen mit Zacken versehen. Hierdurch verbessert sich die Gutannahme. Der Schlupf zwischen Förderwalze und Fördergut wird reduziert. Nicht ausgeschlossen sind auch andere Maßnahmen zur Verbesserung der Gutannahme, wie beispielsweise eine Profilierung der Oberflächen oder die Ausstattung der Förderspiralen insbesondere an Ihrer Oberseite mit einem speziellen Belag.
-
Von Vorteil ist es, wenn die Förderwalze in einer Überkopf fördernden Drehrichtung rotiert. Bei derart rotierender Förderwalze sind die schneckenförmigen Förderspiralen so angebracht, dass ihre Förderrichtung zum Förderband hin gerichtet ist. Das aus dem Flachsilo abgetrennte Futter wird bei sich absenkender Entnahmevorrichtung so nach oben und zur Mitte hin weggefördert, dass die Gefahr von den Kraftbedarf erhöhenden Material-Stauungen sowie die Gefahr von die Struktur schädigenden Futterquetschungen reduziert werden.
-
Um die zu entnehmende Futterscheibe auch an ihren senkrecht zum Messerbalken stehenden Seitenflächen schneidend zu entnehmen, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Förderwalze an ihren äußeren Enden mit Schneidklingen besetzt ist. Während der Schneidbalken die Schneidarbeit an der Vorderseite übernimmt, übernehmen die an den äußeren Enden der Förderwalzen vorgesehen Schneidklingen die seitliche Schneidarbeit.
-
Nicht ausgeschlossen sein soll aber auch, dass an Stelle des Linienförmig ausgebildeten Messerbalkens ein L- oder U-förmig ausgebildeter Messerbalken mit Schneidmesser an einer oder beiden Seiten verwendet wird.
-
In einer weiteren Ausführungsform sind die Hebel am Anschluss zur Stirnwand verkröpft. Die die Leiteinrichtung und Schneidbalken tragenden Hebel sind so während des Entnahmevorgangs gegenüber dem Flachsilo freigestellt.
-
Weiterhin ist es von Vorteil, die die Leitvorrichtung tragenden Hebel sichelförmig auszuführen. Hierdurch weist bei in Arbeitsstellung Position A befindlicher Leitvorrichtung der zur Schwenkachse weisende Teil der Steuerarme eine in etwa vertikale Position auf, so dass die Förderwalze zu ihren Endseiten hin weitgehend freigestellt ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform definiert bei in Position (A) eingeschwenktem Schneidbalken der Abstand von der Messerspitze des Schneidbalkens zur Drehachse des Gerätes zur Futterentnahme einen Radius (R1), der kleiner ist, als ein durch den Abstand zwischen einem äußeren Konturpunkt des Schneidbalkens und der Drehachse des Gerätes zur Futterentnahme definierter Radius (R2). Hierdurch wird erreicht, dass die Silage zunächst abgeschnitten und die Anschnittfläche des Silagestockes anschließend durch den Druck des rückwärtigen Schneidbalkens eine glatte Oberfläche erhält, wobei die Poren in der Anschnittfläche verschlossen werden. Das Eindringen von Luft und damit Sauerstoff in das Flachsilo wird so erschwert und die Gefahr einer unerwünschten Nachgärung von Futtermaterial oder sonstiger Fäulnisbildung reduziert.
-
Weiterhin ist es günstig, wenn eine Restgutaufnahme bei in Position B verschwenktem Schneidbalken erfolgt. Unter Restgut ist hierbei das Silagematerial zu verstehen, dass bei auf den Boden abgesenktem Schneidbalken zwischen Schneidbalken und Förderwalze liegt und von der Förderwalze nicht erfasst werden kann, da ein weiteres Absenken des mit Anschlagpunkten auf dem Boden aufliegenden Schneidbalkens nicht möglich ist. In dieser Situation ist es vorteilhaft, den Schneidbalken aus der Arbeitsposition A in die Position B zu verschwenken. Der ganze Futtermischwagen und mit ihm die Förderwalze kann dann bis an die vom Schneidbalken erzeugte Schnittkante heranfahren und die bereits geschnittene, am Boden liegende, Silage aufnehmen, so dass die nach dem Wegfahren des Futtermischwagens vor dem Silo verbleibende Restgutmenge minimiert ist.
-
Weiterhin ist es nicht ausgeschlossen, dass der Schneidbalken zur Aufnahme von Spezialfutter, wie beispielsweise körnigem Kraftfutter, nur teilweise abgesenkt wird. Der Futtermischwagen kann dann beispielsweise an das körnige Futter heranfahren, wobei die Förderwalze das Futter dann nach einer Art „Staubsaugereffekt” erfasst und zum Förderband transportiert.
-
Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.
-
1 zeigt die Seitenansicht des Gerätes und die Anordnung an einem selbstfahrenden Futtermischwagen bei der Futteraufnahme.
-
2 zeigt eine weitere Ansicht bei der Restgutaufnahme.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf die Entnahmevorrichtung,
-
4 zeigt eine Profilierung am Umfang der Förderspiralen.
-
Das Gerät (5) zur Futterentnahme ist an einem selbstfahrenden Futtermischwagen (1) an dessen Fahrgestell (2) oder Mischbehälter (3), um die Achse (4) schwenkbar gelagert. Es besteht im Wesentlichen aus dem Schwenkarm (15) und der Entnahmevorrichtung (6).
-
Der auf der Achse (4) gelagerte Schwenkarm (15) ist mit einem Förderband (16) ausgestattet, welches in einem Förderschacht (17) umläuft, er trägt an seinem äußeren Ende die Entnahmevorrichtung (6). Die Schwenkbewegungen werden über die an den Lagern (19, 20) angreifenden Hubzylinder (18) gesteuert.
-
Die Entnahmevorrichtung (6) besteht aus einem Gehäuse (11) dessen Gehäusemantel (13) an seiner Rückseite (28) mit dem Förderschacht (17) verbunden ist. Die Verbindungsstelle bildet eine Öffnung (29), die als Übergang des Futters von der Entnahmevorrichtung (6) in den Förderschacht (17) ausgebildet ist. Seitlich wird der Gehäusemantel (13) von Seitenwänden (12) begrenzt, in welchen auf einer Achse (10) eine Förderwalze (9) gelagert ist. Entlang des vorn offenen Gehäuses (11) ist oben am Rand des Gehäusemantels (13) eine Abstreifleiste (14) angebracht, deren Spitze bis nah an die in Position (A) befindliche Stirnwand (44) heranreicht. Ferner sind an den Seitenwänden (12), auf einer parallelen zur Achse (10) der Förderwalze liegenden Mittelachse (42), beidseitig Achszapfen (41) angebracht, auf denen eine Leitvorrichtung (39) schwenkbar gelagert ist, diese besteht im Wesentlichen aus auf den Achszapfen (41) gelagerten, sichelförmigen, mittels eines Querrohres (43) verbundenen Hebel (38), die am Querrohr (43) eine haubenförmige, durch Stege (45) verstärkte Stirnwand (44) tragen, an welcher am unteren Ende ein Schneidbalken (7), vorzugsweise mit einem waagerechten Schneidmesser (8), mit nach unten gerichteten Schneiden, angeordnet ist. Der Antrieb der Schneidmesser (8) erfolgt in bekannter Weise hydraulisch. Am Schneidbalken (7) sind auch Doppelmesser oder andere bewährte Trennmittel verwendbar.
-
Die Stirnwand (44) und ihr Schneidbalken (7) besitzen die gleiche Breite wie das Gehäuse (11) der Förderwalze (9). Damit die seitlich neben dem Gehäuse (11) gelagerten Hebel (38), beim Abtrennen vom Futter nicht mit dem Flachsilo (30) in Berührung kommen, sind diese sichelförmig ausgebildet und oberhalb des Gehäuses (11) so weit verkröpft, dass der Anschluss (47) an das Querrohr (43) nicht seitlich über das Gehäuse (11) hervorsteht.
-
Die Leitvorrichtung (39) ist mittels eines Hydrozylinders (40), der am Querrohr (43) angreift und sich am Förderschacht (17) am Lagerbock (46) abstützt, von einer Position (A) in die Position (B) verschwenkbar. Die Position (A) wird in Arbeits-, Ruhe- und Transportstellung und die Position (B) bei der Aufnahme vom Restgut am Flachsilo oder auch zur Aufnahme von haufenförmig am Boden gelagerten Futtermitteln verwendet.
-
Die Förderwalze (9) trägt auf ihrem Walzenrohr (22) Förderspiralen (23, 24), deren Förderrichtung jeweils von außen zur Mitte gerichtet ist und im Bereich vor der Öffnung (29) zum Förderschacht (17) Wurfpaddel (25). Um die Griffigkeit der Förderspiralen (23, 24) zu steigern, können diese am Umfang mit Zacken (26) oder ähnlichen Profilierungen ausgestattet sein.
-
Zur Futterentnahme fährt der Futtermischwagen (1) mit der über Hubzylinder (18) in die Position (C) hochgeschwenkte Entnahmevorrichtung (6) an die Oberkante (31) des Flachsilos (30) heran, bis der Schneidbalken (7) so weit über dem Silostock steht, dass beim Absenken ein Futterstreifen der Dicke (D) entlang einer Schnittlinie (32), von der Stirnwand (37) des Flachsilos mittels des oszillierenden Schneidmessers (8) abgetrennt wird. Die relativ langsam rotierende Förderwalze (9), die mit seitlich angebrachten Klingen (21) ausgerüstet ist, übernimmt das abgetrennte Futter und fördert es oberschlächtig und strukturschonend innerhalb des Gehäuses (11), unter geringem Leistungsbedarf, zur Öffnung (29) des Förderschachtes (17) wo es durch die Wurfpaddel (25) unterstützt, an das Förderband (16) übergeben und in den Mischbehälter (3) gefördert wird, wo es von Mischschnecken (33) mit anderen Futterarten- oder Komponenten vermischt und danach durch eine Luke (34) über ein Querförderband (35) seitlich in einem Futtergang abgelegt wird.
-
Das Entnahmeverfahren umfasst das Heranführen des Gerätes zur Futterentnahme (5) an die Oberseite des Flachsilos (30). Im Anschluss daran erfolgt ein vorzugsweise kontinuierliches Absenken des Gerätes, wobei mittels eines Schneidbalkens (7), an dessen Unterseite sich die Messerspitzen (48) befinden, Silage vom Flachsilo (30) abgetrennt und eine sich durch das Flachsilo abwärts bewegende Schnittlinie (32) erzeugt wird. Vorzugsweise bewegen sich die Messerspitzen (7) auf einem Radius (R1), der geringfügig kleiner ist, als ein durch den äußersten Konturpunkt (49) des in Stellung (A) abgesenkten Schneidbalkens definierter Radius (R2).
-
Sobald die Förderwalze (9) im Verlauf der Abwärtsbewegung des Gerätes (5) mit dem durch die Schnittlinie (32) vom Flachsilo (30) bereits getrennten Silage kommt, wird diese Silage von den auf der Förderwalze (9) angebrachten Förderspiralen (23, 24) erfasst, wobei die Drehrichtung der Förderwalze (9) gegenläufig zur Bewegungsrichtung des Gerätes (5) ist. Die mit der Förderwalze in Kontakt kommende Silage wird von den schneckenförmigen Förderspiralen (23, 24) erfasst und innerhalb eines durch die Innenseiten von Stirnwand (44) und Gehäuse (11) gebildeten Förderkanals zur Mitte und damit dem Förderband (16) zugeführt. Im mittleren Bereich der Förderwalze (9) angeordnete Wurfpaddel (25) unterstützen die Übergabe des Futtermaterials an das Förderband (16), welches die Silage in den Mischbehälter (3) weiterleitet.
-
Die bei der Futterentnahme aus dem Flachsilo (
30) anfallenden Rieselverluste, die sich am Boden (
50) vor der Stirnwand (
37) ablagern, werden bei bis zum Boden (
50) abgesenkter Entnahmevorrichtung (
6), bei rotierender Förderwalze (
9) und in Position (B) befindlicher Leitvorrichtung (
39), durch Heranfahren des Futtermischwagens (
1) bis an die Stirnwand (
37) aufgenommen (s.
2). Bezugszeichenliste:
1 | Futtermischwagen | 31 | Oberkante |
2 | Fahrgestell | 32 | Schnittlinie |
3 | Mischbehälter | 33 | Mischschnecke |
4 | Achse | 34 | Luke |
5 | Gerät zur Futterentnahme | 35 | Querförderband |
6 | Entnahmevorrichtung | 36 | |
7 | Schneidbalken | 37 | Stirnwand |
8 | Schneidmesser | 38 | Hebel |
9 | Förderwalze | 39 | Leitvorrichtung |
10 | Achse | 40 | Hydrozylinder |
11 | Gehäuse | 43 | Achszapfen |
12 | Seitenwand | 42 | Mittelachse |
13 | Gehäusemantel | 43 | Querrohr |
14 | Abstreifleiste | 44 | Stirnwand |
15 | Schwenkarm | 45 | Steg |
16 | Förderband | 46 | Lagerbock |
17 | Förderschacht | 47 | Anschluss |
18 | Hubzylinder | 48 | Messerspitze |
19 | Lager | 49 | Konturpunkt |
20 | Lager | 50 | Boden |
21 | Schneidklinge | 51 | |
22 | Walzenrohr | | |
23 | Förderspirale | | |
24 | Förderspirale | A | Position (Arbeitsstellung) |
25 | Wurfpaddel | B | Position (Restgutaufnahme) |
26 | Zacke | C | Position (oben) |
27 | | D | Dicke |
28 | Rückseite | R | Radius |
29 | Öffnung | R1 | Radius |
30 | Flachsilo | R2 | Radius |