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Die Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung (Kupplungsvorrichtung) zum Übertragen eines Antriebsmomentes auf ein Nebenaggregat, insbesondere auf ein Lüfterrad, eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, umfassend eine Antriebswelle, einen Antrieb und eine schaltbare Reibscheibenkupplung.
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Grundsätzlich bekannt sind ein- oder mehrstufige Reibscheibenkupplungen zum Antreiben von Nebenaggregaten, wie Lüfterrädern. Solche, beispielsweise als elektromagnetisch betätigbare Kupplungen ausgebildete Reibscheibenkupplungen sind beispielsweise in der
EP 0 317 703 A2 , der
DE 32 031 43 C2 sowie der
DE 42 07 710 A1 beschrieben. Bezüglich des grundsätzlichen Aufbaus, der Wirkungsweise sowie des Einsatzgebietes derartiger Reibscheibenkupplungen wird auf die Veröffentlichungen verwiesen. Anstelle von Kupplungen mit einem elektromagnetischen Schaltmechanismus werden im Stand der Technik pneumatisch oder hydraulisch arbeitende Reibscheibenkupplungen eingesetzt. Reibscheibenkupplungen haben bei Zuschaltung keinen Schlupf und somit keine Differenzdrehzahl auf der Lagerstelle. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass dies durch die fehlende Abrollung der Wälzkörper zu einem erhöhten Verschleiß und damit zu einer erhöhten Abnutzung bis zum möglichen Ausfall der Lagerstellen im Feldeinsatz führen kann. Insbesondere bei einstufigen Reibscheibenkupplungen ist von Nachteil, dass diese im zugeschalteten (eingekuppelten bzw. verbundenen) Zustand bei hohen Antriebsdrehzahlen oftmals unerwünscht hohe Abtriebsdrehzahlen zur Verfügung stellen, und starke Schaltstöße auftreten.
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Anstellte der zuvor beschriebenen Reibscheibenkupplungen werden zum Antreiben von Nebenaggregaten in Kraftfahrzeugen auch so genannte Flüssigkeitsreibungskupplungen, auch Visko-Kupplung oder Viskositätskupplung genannt, eingesetzt. Bei Visko-Kupplungen wird eine Drehbewegung von einer Primärseite auf ein Fluid übertragen und von dieser dann auf eine Sekundärseite der Kupplung. Hinsichtlich eines möglichen Aufbaus von Fluidreibungskupplungen wird auf die
US 4,305,491 sowie die
EP 1 248 007 B1 verwiesen.
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Im Gegensatz zu einstufigen Reibscheibenkupplungen haben Flüssigkeitsreibungskupplungen ein träges Ansprechverhalten und sind mit hohen Schlupfwerten behaftet.
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Ausgehend von dem so genannten Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine alternative Kupplungsanordnung anzugeben, die sich durch eine variable Drehzahleinstellung über einen großen Bereich, gute Dämpfungseigenschaften sowie ein schnelles Ansprechverhalten, bevorzugt bei voller Durchschaltmöglichkeit auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird mit einer Kupplungsanordnug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, insbesondere dadurch, dass die Kupplungsanordnung zusätzlich zu der Reibscheibenkupplung zur Drehmomentübertragung von der Antriebswelle auf den Abtrieb einer Flüssigkeitsreibungskupplulng umfasst.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen. Zur Vermeidung von Wiederholungen sollten vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale auch als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Kupplungsvorrichtung anzugeben, die neben einer Reibscheibenkupplung eine Flüssigkeitsreibungskupplung (Visko-Kupplung) umfasst, wobei beide Kupplungen auf einer gemeinsamen Antriebswelle angeordnet sind und drehmomentübertragend auf einer Abtriebsseite (Sekundärseite) wieder zusammengeführt werden. Kern der Erfindung ist es also, eine, vorzugsweise als elektromagnetische Kupplung ausgebildete, ein- oder mehrstufige Reibscheibenkupplung in einem gemeinsamen Antriebsstrang für ein Nebenaggregat zu kombinieren mit einer Flüssigkeitsreibungskupplung. Anstelle der Ausbildung der Reibscheibenkupplung als elektromagnetische Kupplung ist es möglich, diese als pneumatische oder hydraulische Kupplung auszuführen. Der Erfindung liegt also die Überlegung zugrunde sowohl eine Reibscheibenkupplung als auch eine Flüssigkeitsreibungskupplung dazu zu nutzen, um ein Drehmoment von einer gemeinsamen Antriebswelle auf ein Nebenaggregat eines Kraftfahrzeugs, insbesondere auf das Lüfterrad eines Kraftfahrzeugkühlers zu übertragen. Die Erfindung nimmt also bewusst einen auf den ersten Blick komplexeren und kostenintensiveren Aufbau einer Kupplungsanordnung in Kauf, um dann überraschend die Vorteile einer an sich bekannten Reibscheibenkupplung einerseits und einer an sich bekannten Flüssigkeitsreibungskupplung andererseits miteinander zu kombinieren. Durch die Kombination beider Technologien in einer gemeinsamen Kupplungsanordnung kann, wie später noch im Detail erläutert werden wird, eine variable Drehzahleinstellung über einen großen Drehzahlbereich realisiert werden. Darüber hinaus können optimierte Dämpfungseigenschaften erhalten werden. Ganz besonders bevorzugt ist die Kupplungsanordnung derart ausgelegt, dass in einem unteren Drehzahlbereich, vorzugsweise bis etwa 60% der maximalen Drehzahl das Nebenaggregat ausschließlich über die Flüssigkeitsreibungskupplung betrieben wird, wobei das übertragene Drehmoment, im Falle der Ausbildung der Flüssigkeitsreibungskupplung als gesteuerte Kupplung, beispielsweise als Bimetall-Viskositäts-Kupplung modulierbar ist. Der hohe Schlupf bewirkt dabei ein schnelles Ansprechverhalten. Die Reibscheibenkupplung kann dann zugeschaltet werden, wenn ein hoher Kühlbedarf besteht, wobei sich die Reibscheibenkupplung durch eine schnelle Zuschaltbarkeit auszeichnet.
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In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Flüssigkeitsreibungskupplung und die Reibscheibenkupplung parallel angeordnet sind, also derart, dass der Kraftschluss bei Entkupplung einer der beiden Kupplungen, insbesondere der Reibscheibenkupplung von der Antriebswelle zum Abtrieb über die andere Kupplung, insbesondere die Flüssigkeitsreibungskupplung läuft. Wird die Reibscheibenkupplung vom Abtrieb entkuppelt kann also das Drehmoment bei bevorzugt paralleler Anordnung ausschließlich über die Flüssigkeitsreibungskupplung von der Antriebswelle zum Abtrieb übertragen werden. Wie eingangs erwähnt, erfolgt die Drehmomentübertragung vorzugsweise ausschließlich über die Flüssigkeitsreibungskupplung in einem unteren Last- bzw. Drehzahlbereich, insbesondere dann, wenn nicht die maximale Kühllast angefordert wird. Ganz besonders zweckmäßig ist es, wenn die Flüssigkeitsreibungskupplung bis etwa 60% der maximalen Drehzahl als alleinige Kupplung das gesamte Drehmoment überträgt.
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Ganz besonders bevorzugt ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, nach welcher die Flüssigkeitsreibungskupplung mittels der Reibscheibenkupplung überbrückbar ist. Mit anderen Worten sind die Flüssigkeitsreibungskupplung und die Reibscheibenkupplung vorzugsweise derart angeordnet bzw. wirken derart miteinander zusammen, dass bei eingekuppelter Reibscheibenkupplung eine schlupffreie Drehmomentübertragung von der Antriebswelle auf den Abtrieb ermöglicht ist. Hierdurch kann schlupffrei das Drehmoment übertragen werden, was insbesondere bei hohen Kühllasten von Vorteil ist.
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Ganz besonders zweckmäßig ist es, wenn der Abtrieb der Kupplungsanordnung von der Sekundärseite (Abtriebsseite) der Flüssigkeitsreibungskupplung gebildet ist oder wenn der Abtrieb der Kupplungsanordnung, vorzugsweise schlupffrei, insbesondere über eine Gelenkwelle mit der Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung gekoppelt, das heißt wirkverbunden ist. Bevorzugt ist die Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung relativ drehbar zur Antriebswelle gelagert, wobei bei ausgekuppelter Reibscheibenkupplung das Drehmoment mittels der Flüssigkeitsreibungskupplung bevorzugt ausschließlich über die Flüssigkeit, insbesondere ein Öl in der Flüssigkeitsreibungskupplung von der Primärseite auf die Sekundärseite übertragen wird. Die Primärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung ist bevorzugt dauerhaft drehfest mit der Antriebswelle verbunden. Ganz besonders bevorzugt ist der Rotor der Flüssigkeitsreibungskupplung am freien Ende der Antriebswelle festgelegt.
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Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung über die Reibscheibenkupplung reibschlüssig drehmomentübertragend mit der Antriebswelle verbindbar ist. Bevorzugt ist der Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung hierzu ein Rotor der Reibscheibenkupplung zugeordnet, wobei die Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung, insbesondere über einen axial verstellbaren Anker reibschlüssig mit diesem Rotor verbindbar ist. In diesem Fall wird, insbesondere für den Fall der Ausbildung der Reibscheibenkupplung als einstufige Kupplung der Flüssigkeitsreibungsdrehmomentübertragungsmechanismus der Flüssigkeitsreibscheibenkupplung überbrückt, da die Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung unmittelbar von der Reibscheibenkupplung angetrieben wird, welche bevorzugt, insbesondere im Falle der Ausbildung der Reibscheibenkupplung als einstufige Kupplung, mit der Antriebswellendrehzahl dreht.
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Ganz besonders zweckmäßig ist eine Ausführungsvariante, bei der die Reibscheibenkupplung mindestens eine Elektromagnetanordnung zur Aktuierung umfasst und der Rotor der Reibscheibenkupplung axial zwischen der Elektromagnetanordnung und der Flüssigkeitsreibungskupplung, insbesondere der Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung angeordnet ist, wobei der magnetische Fluss von der Elektromagnetanordnung in den Rotor eingeleitet wird und über einen mit Luft oder gegebenenfalls mit Öl gefüllten Spalt (Arbeitsluftspalt) zum mit der Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung verbundenen Anker geführt wird. Bevorzugt sind hierzu mindestens zwei in radialer Richtung beabstandete Abschnitte des Rotors über eine magnetische Trennung miteinander verbunden, bzw. magnetisch getrennt um einen magnetischen Kurzschluss zu vermeiden.
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Besonders bevorzugt ist in Weiterbildung der Erfindung mit Vorteil vorgesehen, dass der vorerwähnte Anker der Reibscheibenkupplung über Rückstellmittel, insbesondere eine Rückstellfeder an der Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung festgelegt ist. Besonders zweckmäßig ist es, wenn es sich bei den Rückstellmitteln um eine den Anker von dem Rotor in Richtung Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung weg ziehende, das heißt entkuppelnde Feder handelt, wobei es selbstverständlich auch möglich ist, bei einer alternativen Ausführungsvariante die Feder als Druckfeder auszubilden, um die Reibscheibenkupplung in diesem Fall im nichtbestromten Zustand geschlossen, das heißt eingekuppelt zu halten.
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Im Hinblick auf die Ausführung des Ankers gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Gemäß einer ersten, bevorzugten Alternative bildet der Anker gleichzeitig unmittelbar eine Reibscheibe zum reibschlüssigen Zusammenwirken mit dem Rotor. Bei einer alternativen Ausgestaltungsvariante trägt der Anker eine Reibscheibe, welche mittels des Ankers axial verstellbar ist, um reibschlüssig mit dem Rotor der Reibscheibenkupplung zusammen zu wirken.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Reibscheibenkupplung als einfache einstufige Kupplung ausgebildet ist, also als eine Kupplung, die entweder das volle Drehmoment oder kein Drehmoment überträgt, wobei es selbstverständlich auch möglich ist, eine zwei-, drei- oder noch mehrstufige Kupplung als Reibscheibenkupplung vorzusehen, beispielsweise eine wie in der
DE 20 2007 004 786U1 beschriebene Reibscheibenkupplung, wobei es besonders zweckmäßig ist, wenn im Falle der Ausbildung der Kupplung als mehrstufige Kupplung Wirbelstrommittel zum Erzeugen eines Wirbelstroms zum Zwecke des Mitschleppens eines Kupplungsteiles vorgesehen sind.
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Wie eingangs erwähnt, ist es grundsätzlich möglich, die Reibscheibenkupplung auch als pneumatisch oder hydraulisch aktuierte Kupplung auszubilden. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsvariante der Reibscheibenkupplung als Elektromagnetkupplung, bei welcher ein Anker, insbesondere eine Ankerscheibe, mittels eines Elektromagneten verstellbar ist, wobei die Reibscheibenkupplung sowohl als im bestromten Zustand eingekuppelte als auch alternativ im bestromten Zustand ausgekuppelte, das heißt als ausfallsichere Kupplung realisiert werden kann. Für den Fall der Ausbildung der Reibscheibenkupplung als Pneumatikkupplung oder Hydraulikkupplung kann selbstverständlich auch eine ausfallsichere Kupplung realisiert werden, wobei hierzu die Kupplung, beispielsweise durch eine Federkraft, bei druckloser Pneumatik- bzw. Hydraulikaktuatormimik geschlossen ist.
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Grundsätzlich kann die nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete Kupplungsanordnung mit einer sehr einfachen, das heißt ungesteuerten Flüssigkeitsreibungskupplung ausgestattet werden, das heißt mit einer als nicht variable Kupplung ausgebildete Flüssigkeitsreibungskupplung, bei der der Flüssigkeitsfluss, insbesondere der Ölfluss innerhalb der Flüssigkeitsreibungskupplung weder über eine Regelungs- oder Steuermimik noch über eine selbst-steuernde Bi-Metallanordnung beeinflussbar ist.
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Besonders zweckmäßig ist es zur Modulation der Kühlleistung jedoch, wenn es sich bei der Flüssigkeitsreibungskupplung um eine gesteuerte Kupplung handelt, bei der im einfachsten Fall der Ölfluss über eine Bi-Metallanordnung selbst gesteuert ist, wobei also ein den Flüssigkeitsfluss innerhalb der Flüssigkeitsreibungskupplung einstellendes Ventil über eine Bi-Metallanordnung in sich bekannter Weise einstellbar ist. Alternativ kann eine mittels eines Elektromagneten, eines hydraulischen Aktuators oder eines pneumatischen Aktuators einstellbare Flüssigkeitsreibungskupplung eingesetzt werden.
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Anders ausgedrückt umfasst die Flüssigkeitsreibungskupplung bevorzugt Stellmittel, beispielsweise in Form eines Bi-Metalls, einer Elektromagnetanordnung, eines pneumatischen Aktors oder eines hydraulischen Aktors zur Einstellung des Schlupfes. Dieser ist abhängig von der Menge an für die Drehmomentübertragung bereitstehenden Fluids in einem Drehmomentüberlagerungsbereich zwischen Primär- und Sekundärteil der Drehmomentübertragungskupplung. Über die Stellmittel kann bevorzugt diese Flüssigkeitsmenge durch Einstellung eines Ventils beeinflusst werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowieso anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in der einzigen 1 eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Kupplungsanordnung, die neben einer als Elektromagnetkupplung ausgebildeten, einstufigen Reibscheibenkupplung eine variable (Bi-Metall-gesteuerte) Flüssigkeitsreibungskupplung zur Übertragung des Drehmomentes von einer Antriebswelle auf ein Nebenaggregat, hier ein Lüfterrad einer Verbrennungsmotorkühlung umfasst, wobei die Reibscheibenkupplung und die Flüssigkeitsreibungskupplung parallel angeordnet sind.
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In 1 ist stark schematisiert ein Ausführungsbeispiel einer Kupplungsanordnung 1 gezeigt. Diese umfasst eine von einem nicht dargestellten Verbrennungsmotor angetriebene Antriebswelle 2, an deren freien Ende ein Primärteil 3 (Rotor) einer Flüssigkeitsreibungskupplung 4 drehfest festgelegt ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 (Visko-Kupplung) um eine selbst steuernde Kupplung 5. Diese umfasst Stellmittel 6 zur Beeinflussung der zur Drehmomentübertragung zur Verfügung stehenden Flüssigkeitsmenge, also zur Einstellung des Schlupfs, wobei mittels der Stellmittel 6 die durch ein Flüssigkeitsventil (nicht dargestellt) innerhalb der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 strömende Menge an Drehmomentübergangsflüssigkeit einstellbar ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfassen die Stellmittel 6 ein Bi-Metall. Alternativ können die Stellmittel von außen beeinflussbar, bzw. ansteuerbar sein und als elektromagnetischer-, pneumatischer oder hydraulischer Aktuator ausgebildet sein.
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Das Primärteil 3 rotiert, angetrieben von der Antriebswelle 2 relativ zu einem Sekundärteil 5 der Flüssigkeitsreibungskupplung 4, wobei das Sekundärteil 5 von einem Gehäuse der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 gebildet ist, welches über ein Lager 7 drehbar auf der Antriebswelle 2 gelagert ist. Die Drehmomentübertragung zwischen dem Primärteil 3 und dem Sekundärteil 5 erfolgt über die dazwischen vorgesehene Flüssigkeit, insbesondere ein Öl, wobei die zur Drehmomentübertragung zur Verfügung stehende Flüssigkeitsmenge über die Stellmittel 6, in diesem Fall selbst gesteuert, hier temperaturabhängig, einstellbar ist.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Sekundärseite 5 der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 gleichzeitig den (gemeinsamen) Abtrieb 8 der Kupplungsanordnung 1, wobei an dem Abtrieb 8 ein schematisch angedeutetes Lüfterrad 9 vorgesehen ist. Anstelle des Vorsehens eines Lüfterrades 9 kann die Sekundärseite 5, vorzugsweise schlupffrei, beispielsweise über eine Gelenkwelle mit einem Abtrieb verbunden sein. Auch ist es denkbar als Abtrieb 8 beispielsweise eine Riemenscheibe vorzusehen, über die dann mittels eines Riemengetriebes ein Nebenaggregat, beispielsweise ein Lüfterrad antreibbar ist.
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Ferner umfasst die Kupplungsanordnung 1 eine als Elektromagnetkupplung ausgebildete Reibscheibenkupplung 10, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 parallel angeordnet bzw. schaltbar ist.
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Die als einstufige Elektromagnetkupplung ausgebildete Reibscheibenkupplung 10 umfasst eine stationäre, bestrombare Elektromagnetanordnung 11 die relativ zu der die Antriebswelle 2 über ein (weiteres) Lager 12 drehbar gelagert ist.
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Axial zwischen der Elektromagnetanordnung 11 und dem Sekundärteil 5 der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 ist ein drehfest mit der Antriebswelle 2 verbundener Rotor 13 der Reibscheibenkupplung 10 angeordnet, der mit Antriebswellendrehzahl dreht. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel übergreift der Rotor 13 die Elektromagnetanordnung 11 in axialer Richtung, um somit eine verbesserte Einkopplung (Einspeisung) des magnetischen Flusses zu erreichen. Zu erkennen ist eine schematisch dargestellte magnetische Trennung 14 in Form eines Rings aus einem nichtmagnetisierbarem Material, welcher den magnetischen Fluss über einen Arbeitsluftspalt 15 in einen Anker 16 (Ankerscheibe) der Reibscheibenkupplung 10 zwingt. Der Anker 16 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel über Rückstellmittel 17 in Form einer Rückstellfeder fest verbunden mit dem Sekundärteil 5 der Flüssigkeitsreibungskupplung 4. Der Anker 16 kann eine Reibscheibe tragen (nicht dargestellt) oder selbst als Reibscheibe zum reibschlüssigen Zusammenwirken mit dem Rotor 13 bei Bestromung der Elektromagnetanordnung 11 dienen. Wenn der Anker 16 durch Bestromung der Elektromagnetanordnung 11 am Rotor 13 anliegt, ist der Flüssigkeitsreibungsdrehmomentübertragungsmechanismus der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 bzw. ist die Flüssigkeitsreibungskupplung 4 überbrückt und die Sekundärseite 5 der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 wird mit der von der Reibscheibenkupplung 10 vorgegebenen Drehzahl, hier der Antriebswellendrehzahl angetrieben.
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Die gezeigte Kupplungsanordnung 1 wird bevorzugt derart betrieben, dass in einem unteren Drehzahlbereich die Reibscheibenkupplung 10 ausgekuppelt ist. In diesem Zustand erfolgt die Drehmomentübertragung von der Antriebswelle 2 auf den Abtrieb 8 ausschließlich über die Flüssigkeitsreibungskupplung 4 durch Scherung des Fluids in der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 zwischen Primärteil 3 und Sekundärteil 5. Der Schlupf der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 ist einstellbar über die zur Drehmomentübertragung zur Verfügung stehende Flüssigkeitsmenge, welche wiederum über die Stellmittel 6, in dem gezeigten Ausführungsbeispiel selbst gesteuert, oder alternativ von außen gesteuert in an sich bekannter Weise einstellbar ist. Bei höherem Kühlbedarf kann die Reibscheibenkupplung 10 eingekuppelt werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird hierzu die Elektromagnetanordnung 11 bestromt, wodurch der Anker 16 entgegen der Federkraft der Rückstellmittel 17 axial gegen den Rotor 13 verstellt wird und mit diesem reibschlüssig zusammenwirkt. In diesem Betriebszustand wird die Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung 4 mit der Drehzahl des Rotors 13 angetrieben oder gegebenenfalls mit einer geringen Drehzahl, falls die Reibscheibenkupplung als mehrstufige Kupplung ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kupplungsanordnung
- 2
- Antriebswelle
- 3
- Primärteil 3
- 4
- Flüssigkeitsreibungskupplung
- 5
- Sekundärseite
- 6
- Stellmittel
- 7
- Lager
- 8
- Abtrieb
- 9
- Lüfterrad
- 10
- Reibscheibenkupplung
- 11
- Elektromagnetanordnung
- 12
- Lager
- 13
- Rotor
- 14
- magnetische Trennung
- 15
- Arbeitsluftspalt
- 16
- Anker
- 17
- Rückstellmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0317703 A2 [0002]
- DE 3203143 C2 [0002]
- DE 4207710 A1 [0002]
- US 4305491 [0003]
- EP 1248007 B1 [0003]
- DE 202007004786 U1 [0016]