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Die Erfindung betrifft eine Rahmenanordnung für ein Fahrzeug, mit einem zwei Längsträger umfassenden Rahmen, auf welchen ein Fahrzeugaufbau montierbar ist. Die Rahmenanordnung umfasst des Weiteren einen Reduktionsmittelbehälter zum Bevorraten eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung.
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Die
DE 103 05 057 A1 beschreibt ein Nutzfahrzeug mit einem Abgasnachbehandlungssystem. Das Nutzfahrzeug weist einen Rahmen auf, welcher einen in Fahrtrichtung gesehen rechten Längsträger und einen linken Längsträger umfasst. Auf einer Außenseite des rechten Längsträgers ist ein Abgasnachbehandlungssystem angeordnet, welches einen Partikelfilter, einen Tank für eine wässrige Harnstofflösung und einen SCR-Katalysator umfasst (SCR = selective catalytic reduktion, selektive katalytische Reduktion). Wird ein Reduktionsmittel in Form der wässrigen Harnstofflösung in das heiße Abgas eingebracht, so bildet sich aus dem Harnstoff Ammoniak, welcher im nachgeschalteten SCR-Katalysator in einer selektiven katalytischen Reduktionsreaktion im Abgas vorhandene Stickoxide zu Stickstoff umsetzt. Auf der Außenseite des gegenüberliegenden, also linken Längsträgers sind ein Kraftstofftank und eine Fahrzeugbatterie angeordnet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rahmenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine besonders günstige Gewichtsverteilung aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rahmenanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Rahmenanordnung für ein Fahrzeug, bei welchem es sich insbesondere um ein Nutzfahrzeug handeln kann, umfasst einen Rahmen mit zwei Längsträgern. Auf den Längsträgern ist ein Fahrzeugaufbau montierbar. Ein zum Bevorraten eines Reduktionsmittels für die Abgasnachbehandlung ausgebildeter Reduktionsmittelbehälter ist hierbei zwischen den beiden Längsträgern angeordnet. Dadurch wird eine vom Schwerpunkt und der Gewichtsverteilung her günstige Anordnung des Reduktionsmittelbehälters erreicht, was sich in einer besonders guten Fahrdynamik des Fahrzeugs äußert. Des Weiteren ist so Bauraum an einer Außenseite eines der beiden Längsträger für Zusatzkomponenten freigehalten, welcher bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung des Reduktionsmittelbehälters von diesem eingenommen ist. Die Variantenbildung aufgrund von Anbauteilen bei unterschiedlichen Fahrzeugbestückungen wird so verringert.
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Zudem lassen sich so kurze Leitungswege von dem Reduktionsmittelbehälter zum Abgasstrang realisieren, in welchen das Reduktionsmittel eingebracht wird. Des Weiteren ist so eine für die Montage günstige und die Wartung vereinfachende Einbaulage des Reduktionsmittelbehälters gegeben.
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Bei einem Unfall ist der Reduktionsmittelbehälter besonders gut vor einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung geschützt, da ihn die beiden Längsträger seitlich abschirmen. Des Weiteren führt die Anordnung des Reduktionsmittelbehälters zwischen den beiden Längsträgern dazu, dass eine thermische Isolierung des Reduktionsmittelbehälters durch die beiden Längsträger gegeben ist, welche es verhindert, dass bei besonders tiefer Umgebungstemperatur das Reduktionsmittel rasch gefriert.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schließt eine Oberseite des Reduktionsmittelbehälters mit einer jeweiligen Oberseite der beiden Längsträger bündig ab. Dann stört nämlich der Reduktionsmittelbehälter besonders wenig.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der Reduktionsmittelbehälter wenigstens ein Halteelement aufweist, mittels welchem er an einem die beiden Längsträger verbindenden Querträger festlegbar ist. Durch eine derartige, in den Reduktionsmittelbehälter integrierte Ausbildung des Halteelements kann eine Anbindung an den Rahmen erreicht werden, welche besonders wenig Gewicht mit sich bringt. Alternativ kann der Reduktionsmittelbehälter über an diesem angeordnete Halteelemente an einem der beiden Längsträger und/oder an beiden Längsträgern festlegbar sein.
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Das wenigstens eine Halteelement kann insbesondere bereichsweise auf dem Querträger – oder dem Längsträger – aufliegen und so für eine einfache und belastbare Aufhängung des Reduktionsmittelbehälters sorgen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der Reduktionsmittelbehälter wenigstens ein an seiner Unterseite angeordnetes Stützelement aufweist, welches zum Abstützen des Reduktionsmittelbehälters an einem weiteren Fahrzeugbauteil ausgebildet ist. So können weitere Anbindungsstellen des Reduktionsmittelbehälters an wenigstens eine Komponente des Rahmens weniger belastbar ausgelegt werden.
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Hierbei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn ein zwischen zwei Stützelementen vorhandener Bauraum zur Unterbringung einer Heizeinrichtung für das Reduktionsmittel ausgebildet ist. Dann liegt die Heizeinrichtung nämlich in unmittelbarer Nähe zu dem Reduktionsmitteltank und kann so besonders effizient das Konditionieren des Reduktionsmittels bewirken.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Reduktionsmittelbehälter im Wesentlichen mittig zwischen den beiden Längsträgern angeordnet ist. Dadurch lässt sich eine besonders günstige Gewichtsverteilung erreichen.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 ausschnittsweise ein Nutzfahrzeug, wobei zwischen Längsträgern eines Leiterrahmens des Nutzfahrzeugs ein Tank für eine Harnstofflösung angeordnet ist;
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2 den Tank für die Harnstofflösung in einer Perspektivansicht; und
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3 den Tank in einer Ansicht von unten.
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Von einem Nutzfahrzeug ist in 1 ein Leiterrahmen 10 gezeigt, welcher zwei Längsträger 12, 14 umfasst. Die beiden Längsträger 12, 14 sind durch einen Querträger 16 des Leiterrahmens 10 miteinander verbunden. Zwischen den beiden Längsträgern 12, 14 und in Fahrtrichtung gesehen vor dem Querträger 16 ist ein Tank 18 für eine Harnstofflösung vorgesehen.
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Die im Betrieb des Nutzfahrzeugs in dem Tank 18 bevorratete wässrige Harnstofflösung dient in der Abgasnachbehandlung dazu, den Gehalt an Stickoxiden im Abgas zu verringern. Hierfür wird die Harnstofflösung in das heiße Abgas eindosiert. Anschließend wird der aus dem Harnstoff freigesetzte Ammoniak in einem SCR-Katalysator (SCR = selektive catalytic reduktion, selektive katalytische Reduktion) mit Stickoxiden aus dem Abgas zu Stickstoff umgesetzt.
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Der Tank 18 kann über eine unter dem in Fahrtrichtung gesehen linken Längsträger 14 hindurchgeführte Befüllleitung 20 befüllt werden, deren Einfüllöffnung auf der Höhe der Fahrzeugsaußenseite angeordnet ist.
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Eine Oberseite 22 (vgl. 2) des Tanks 18 schließt mit jeweiligen Oberseiten der beiden Längsträger 12, 14 bündig ab. An der Oberseite 22 sind zwei Haltezungen 24 angeordnet, welche auf dem Querträger 16 oberseitig aufliegen. Durch derartige, in den Tank 18 integrierte Halteelemente kann eine besonders einfache und ein geringes Gewicht mit sich bringende Anbindung des Tanks 24 an den Leiterrahmen 10 erreicht werden.
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An einer Unterseite des Tanks 18 sind zwei Stützfüße 26 vorgesehen (vgl. 2), welche in der Einbaulage des Tanks 18 auf einem an dem Leiterrahmen 10 gehaltenen Fahrzeugbauteil 28 abgestützt sind (vgl. 1). In einem zwischen den beiden Stützfüßen 26 vorgesehenen Bauraum 30 kann eine Heizeinrichtung oder dergleichen Konditionierungseinheit angeordnet werden.
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In der in 1 gezeigten Einbaulage des Tanks 18 ist ein nach unten vorstehender Bereich 32 des Tanks 18 seitlich neben einer Kardanwelle 34 angeordnet, welche von einem Verbrennungsmotor des Nutzfahrzeugs hin zu einem Getriebe führt. Mit anderen Worten weist der Tank 18 eine längliche Einbuchtung 36 auf, durch welche in seiner Einbaulage die Kardanwelle 34 hindurchgeführt ist. Infolge dieser Ausbildung des Tanks 18 mit einem eine Vertiefung ausbildenden seitlichen Bereich 32 und einer dadurch begrenzten Einbuchtung 36, welche einen Freiraum für die Kardanwelle zur Verfügung stellt, ist einerseits eine Platz sparende Anordnung geschaffen. Andererseits ist auch eine vollständige Entleerung des Tanks ermöglicht. Dadurch ist eine effektive Nutzung des Tankinhalts ermöglicht, da auch eine sich in der Vertiefung des Bereichs 32 sammelnde geringe Restmenge der Harnstofflösung durch eine bis zum Boden der Vertiefung reichende Entnahmeleitung noch genutzt werden kann.
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3 zeigt den Tank 18 in einer Ansicht von unten, aus welcher die zum Fahrzeugheck hin leicht schräg verlaufende, die Einbuchtung 36 seitlich begrenzende Ausbildung des Bereichs 32 des Tanks 18 hervorgeht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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