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Eine Tasche, insbesondere eine Handtasche, setzt sich zusammen aus einem Korpus und mindestens einer verschließbaren Klappe, die durch eine einfach zu lösende Verbindung gewendet UND ausgetauscht werden kann.
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Taschen, insbesondere Handtaschen, sind in einer nahezu unendlichen Anzahl von Formen, Farben, Materialien und Gestaltungsvarianten bekannt.
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Eine herkömmliche Tasche hat jedoch den Nachteil, dass sie nur in unzureichendem Maß dem Wunsch nach einer farblichen Anpassung an die jeweils getragene Kleidung entspricht. Dies hat zur Folge, dass stets eine gewisse Anzahl von Taschen zur Verfügung stehen muss, um den unterschiedlichen Anlässen gerecht zu werden, was mit weiteren Nachteilen verbunden ist, wie z. B.:
- – relativ hoher finanzieller Aufwand für die Anschaffung mehrerer Taschen
- – relativ hoher Platzbedarf für die Aufbewahrung der Taschen
- – relativ hoher Zeitaufwand für das Leeren der einen Tasche und das Befüllen der zweiten Tasche
- – relativ hohe Gefahr beim Umräumen der Taschen einige Dinge zu übersehen bzw. zu vergessen (z. B. Wohnungsschlüssel)
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Aufgabe dieser Erfindung ist daher, die aufgeführte Vielzahl von Nachteilen herkömmlicher Taschen durch ein einfaches System aufzuheben und somit die Möglichkeit zu schaffen, leicht und flexibel auf die Wünsche nach der Anpassbarkeit der Tasche an die jeweilige Kleidung reagieren zu können.
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Hierfür gibt es zwar schon eine ganze Reihe von Erfindungen, bei denen z. B. durch die Austauschbarkeit der Klappe einer Tasche unterschiedliche Gestaltungsvarianten realisierbar sind. Bedingt durch die Ausführung der Verbindung zwischen der Klappe und dem Korpus mittels Klettverschlüssen, Reißverschlüssen oder Druckknöpfen ist es bei diesen Taschen jedoch nicht möglich oder nicht praktikabel, die Klappe auch gewendet einzusetzen und somit die Gestaltungsmöglichkeiten pro Klappe weiter zu erhöhen.
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So wird die schnell zu lösende Verbindung zwischen dem Korpus und der Klappe (Flappe) in der Gebrauchsmusterschrift
AT 009 558 U1 mit Klettverbindungen hergestellt. Soll die Klappe auch gewendet werden können, hätte das zur Folge, dass auf beiden Seiten der Klappe Klettverschluss-Bestandteile angebracht werden müssen. Das wäre allerdings zum einen vom Design her ein Problem, zum anderen könnte die Klettverbindung leicht an Kleidungsstücken oder ähnlichen Dingen hängen bleiben.
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In der Gebrauchsmusterschrift
DE 94 10 410 U1 wird ein austauschbarer Überwurfdeckel mit einem Reißverschluss an dem Korpus befestigt. Die Verwendung eines Reißverschlusses als schnell zu lösende Verbindung schließt aber die Wendemöglichkeit des Überwurfdeckels generell aus.
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Ebenso stellt sich der Sachverhalt bei der Verwendung von Druckknöpfen in Verbindung mit Klettverbindungen in der Gebrauchsmusterschrift
DE 203 14 111 U1 dar. Die Verwendung von Druckknöpfen schließt eine Wendemöglichkeit der Klappe ebenfalls komplett aus und die Klettverbindung ist mit den bereits oben beschriebenen Nachteilen verbunden.
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Die erfindungsgemäße Tasche dieser Schrift besteht aus einem Korpus und mindestens einer verschließbaren Klappe, die durch eine schnell zu lösende Verbindung gewendet und ausgetauscht werden kann. Schon die Tatsache, die Klappe auf einfache Art und Weise an dem Korpus wenden zu können, führt dazu, dass mit einem Korpus und einer Klappe bereits zwei Gestaltungsvarianten bzw. Anpassungsmöglichkeiten an die Kleidung realisiert werden. Jede weitere einzelne Klappe bietet folglich wieder zwei neue Gestaltungsvarianten bzw. Anpassungsmöglichkeiten an die Kleidung, so dass mit nur einem Korpus und einer relativ geringen Anzahl an Klappen die oben beschriebenen Nachteile behoben werden können.
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So ist der finanzielle Aufwand für den Kauf einer Klappe bedeutend niedriger im Vergleich zum Kauf von zwei kompletten Taschen. Der Platzbedarf für die Aufbewahrung verringert sich ebenfalls ganz beträchtlich und nicht zuletzt ist die Gefahr des Vergessens von Dingen durch das Entfallen des relativ zeitaufwendigen Umräumens nicht mehr gegeben.
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In einer ersten Ausführungsform besteht die einfach und schnell zu lösende Verbindung aus mindestens drei korrespondierenden Schlaufen, die wechselseitig auf den Korpus und die Klappe genäht sind.
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Vorzugsweise werden die Schlaufen aus Schlaufenband, Gurtband oder Sicherheitsgurt gefertigt, jedoch sind prinzipiell auch weitere ähnlich stabile Materialien für diese Anwendung einsetzbar.
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Durch die Schlaufen wird eine Stange geführt, die den Korpus einfach und schnell mit der Klappe verbindet. Die Stange kann massiv oder hohl (z. B. Rundrohr, Vierkantrohr, Dreieckrohr) sein, die geometrische Form rund oder eckig. Vorzugsweise wird als Material für die Stange ein Metall verwendet (z. B. Edelstahl, verzinkter Stahl, Aluminium, Titan), es sind jedoch auch Stangen aus Kunststoff oder Holz einsetzbar. Als sehr vorteilhaft für diese Anwendung erweisen sich Gewindestangen aus Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium, da an deren Enden die Abschlusskappen einfach aufgeschraubt werden können.
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Das Anbringen von Abschlusskappen an den beiden Enden der Stange bewirkt, dass sich die Verbindung zwischen Korpus und Klappe nicht von selbst lösen kann. Hierzu ist es zwingend erforderlich, dass die Abschlusskappen einen größeren Durchmesser haben als die Schlaufen, weil dadurch ein Rausrutschen der Stange verhindert wird.
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Die Abschlusskappen können ebenfalls in Metall, Kunststoff oder Holz ausgeführt sein. Vorzugsweise werden hierfür jedoch, passend zur vorzugsweise verwendeten Stange, Abschlusskappen aus Metall (z. B. Edelstahl, verzinkter Stahl, Aluminium, Titan) eingesetzt. Das Anbringen (Arretieren) der Abschlusskappen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen (z. B. Schrauben oder Stecken), es muss lediglich gewährleistet sein, dass sich die Verbindung nicht von selbst lösen kann. Als sehr vorteilhaft erweist sich in Kombination mit den beschriebenen Gewindestangen die Verwendung von Mutter (Hutmuttern) aus Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium, da diese einfach aufgeschraubt werden können.
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In einer zweiten Ausführungsform besteht die einfach und schnell zu lösende Verbindung aus mindestens zwei Knöpfen, durch die der Korpus mit der Klappe verbunden wird.
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Dabei werden die Knöpfe vorzugsweise auf den Korpus gestanzt, genietet, genäht oder anderweitig befestigt. Die Klappe wird in korrespondierender Weise mit Knopflöchern oder Schlaufen gefertigt, so dass die beiden Teile der Tasche durch einfaches Zuknöpfen miteinander verbunden werden.
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Für diese Ausführungsform erweist es sich als sehr vorteilhaft, dass durch die nahezu unbegrenzten Variationsmöglichkeiten in Größe, Farbe, Form (z. B. rund, dreieckig, viereckig) und Material (z. B. Metall, Kunststoff, Holz) der Knöpfe eine große Vielfalt im Design der Taschen realisierbar ist.
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Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von schematischen Darstellungen ( bis ) und zugehörigen Beschreibungen näher erläutert. Einige Details sind bei beiden Ausführungsformen identisch und werden daher zunächst näher beschrieben:
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: Tasche mit Wendeklappe: Vorderansicht
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: Legende
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zeigt in einer schematischen Ansicht die erfindungsgemäß beschriebene Tasche in der Vorderansicht mit einer Seitenansicht. Die Tasche umfasst dabei einen Korpus (11), ein mit dem Korpus verbundenes Gurtband (1) und eine Klappe (12), die mit dem Korpus lösbar verbunden ist und somit auf einfache Art und Weise gewendet und ausgetauscht werden kann. In der in dargestellten Ausführungsform ist das Gurtband (1) über einen Ovalring (3) und einen Dreisteg (2) mit dem Korpus verbunden. Dadurch wird die Verstellbarkeit der Länge des Gurtbandes gewährleistet, die es ermöglicht, die Trageeigenschaften der Tasche optimal an unterschiedliche Körperlängen von Personen anpassen zu können.
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In dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tasche in ist die Wendeklappe (12) zudem verschließbar mit dem Korpus (11) gestaltet, um einem Verlust von Dingen, die sich in der Tasche befinden, z. B. durch Herausfallen oder Diebstahl, wirksam entgegen zu wirken. Dieser Verschluss wird durch das einfache Zusammenfügen eines angenähten Gurtbandes (8) an der Klappe (12) mit einem angenähten Gurtband einschließlich Verschluss (5) am Korpus (11) realisiert.
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Im Folgenden werden nun zwei bevorzugte unterschiedliche Ausführungsformen der Tasche mit Wendeklappe näher erläutert:
Tasche mit austauschbarer Wendeklappe, wobei Korpus und Klappe durch fünf Knöpfe und 5 korrespondierende Schlaufen miteinander verbunden sind
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: Tasche mit Wendeklappe und Knöpfen: Detailansichten
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: Tasche mit Wendeklappe und Knöpfen: Rückansicht
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: Legende
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In der ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgestalteten Tasche gemäß mit Knöpfen und korrespondierenden Schlaufen in mehreren Detailansichten skizziert. Die Vorderansicht zeigt nochmals die Ausführung des Korpus (11), einschließlich des Gurts mit Verschluss (5) zum Verschließen mit der Klappe sowie das längenverstellbare Gurtband (1–3), dass schon in Zusammenhang mit näher erläutert wurde. Die in dargestellte Tasche ist zudem mit einer Innentasche (4) ausgeführt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tasche mit Wendeklappe in ist die schnell und einfach zu lösende Verbindung zwischen Korpus und Klappe mit 5 Schlaufen (10) und 5 Knöpfen (9) ausgeführt. Die Knöpfe (9) sind am oberen Ende der Rückseite des Korpus (11) unlösbar mit diesem verbunden. Korrespondierend zu den Knöpfen (9) werden die Schlaufen (10) an dem einen Ende der Klappe (12) unlösbar befestigt.
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Die schnell zu lösende Verbindung dieser Ausführungsform wird durch einfaches Zuknöpfen der Schlaufen (10) der Klappe mit den Knöpfen (9) des Korpus hergestellt (siehe ).
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Durch die unterschiedliche Gestaltung von Vorder- und Rückseite der Klappe (12) ist es durch einfaches Wenden derselben möglich, zwei Gestaltungsvarianten bzw. Anpassungsmöglichkeiten an die Kleidung zu realisieren. In sind die beiden unterschiedlichen Gestaltungsvarianten der Klappe (12) exemplarisch mit A und B bezeichnet.
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Tasche mit austauschbarer Wendeklappe, wobei Korpus und Klappe durch sieben korrespondierende Schlaufen aus Schlaufenband sowie einer Gewindestange und zwei Hutmuttern aus Edelstahl miteinander verbunden sind
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: Tasche mit Wendeklappe und Gewindestange: Detailansichten
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: Tasche mit Wendeklappe und Gewindestange: Rückansicht
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: Legende
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In der ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgestalteten Tasche gemäß mit Gewindestange und Hutmuttern als Abschlußkappen in mehreren Detailansichten skizziert. Die Vorderansicht zeigt nochmals die Ausführung des Korpus (11), einschließlich des Gurts mit Verschluss (5) zum Verschließen mit der Klappe sowie das längenverstellbare Gurtband (1–3), dass schon in Zusammenhang mit näher erläutert wurde. Die in dargestellte Tasche ist zudem mit einer Innentasche (4) ausgeführt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tasche mit Wendeklappe in ist die schnell und einfach zu lösende Verbindung zwischen Korpus und Klappe mit 7 Schlaufen (7), von denen drei am oberen Ende der Rückseite des Korpus (11) unlösbar mit diesem verbunden sind. Korrespondierend zu diesen 3 Schlaufen am Korpus (7) werden 4 weitere Schlaufen (7) auf Lücke an dem einen Ende der Klappe (12) unlösbar befestigt.
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Die schnell zu lösende Verbindung dieser Ausführungsform wird durch einfaches Verbinden der Schlaufen (7) von Klappe (12) und Korpus (11) mit der Gewindestange und Sicherung durch Aufschrauben der Hutmuttern (6) hergestellt (siehe ).
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Durch die unterschiedliche Gestaltung von Vorder- und Rückseite der Klappe (12) ist es durch einfaches Wenden derselben möglich, zwei Gestaltungsvarianten bzw. Anpassungsmöglichkeiten an die Kleidung zu realisieren. In sind die beiden unterschiedlichen Gestaltungsvarianten der Klappe (12) exemplarisch mit A und B bezeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gurtband (Trageband)
- 2
- Dreisteg – ermöglicht Längenverstellbarkeit des Gurtbandes (Tragebandes)
- 3
- Ovalring – ermöglicht Längenverstellbarkeit des Gurtbandes (Tragebandes)
- 4
- Innentasche
- 5
- Gurt mit Verschluss – zum Verschließen mit der Klappe
- 6
- Gewindestange mit Hutmuttern
- 7
- Schlaufen – zum Halten der Gewindestange
- 8
- Gurt – zum Verschließen mit der Klappe
- 9
- Knöpfe – zum Anknöpfen der Klappe
- 10
- Schlaufen – zum Anknöpfen der Klappe
- 11
- Korpus
- 12
- Klappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 009558 U1 [0006]
- DE 9410410 U1 [0007]
- DE 20314111 U1 [0008]