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Die Erfindung betrifft eine Spiegelvorrichtung mit Beleuchtung für ein Fahrzeug.
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In Fahrzeugen sind ublicher Weise Spiegel nicht nur zur Kontrolle des rückwärtigen Verkehrs in Form von Seitenspiegeln oder Rückspiegeln, sondern auch als Kosmetikspiegel oder Schminkspiegel vorgesehen. Diese Spiegel befinden sich oftmals auf der Rückseite einer Sonnenblende. Manchmal ist auch nur eine derartige Spiegelvorrichtung auf der Sonnenblende eines Beifahrers integriert. Zur Benutzung kann die Sonnenblende herunter geklappt werden, so dass der auf der Rückseite der Sonnenblende angeordnete Spiegel zugänglich ist. Oftmals sind neben dem Spiegel Lampen angeordnet, welche den Benutzer des Spiegels beleuchten, um ein gut aus ausgeleuchtetes Spiegelbild zu erhalten.
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Die Offenlegungsschrift
DE 42 288 77 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, betrifft einen Spiegel, insbesondere einen Kosmetikspiegel, fur ein Kraftfahrzeug. Der Spiegel umfasst eine Spiegelschicht, welche hinter einem flachigen Lichtleiter angeordnet ist, und welche optisch durch den Lichtleiter hindurch erreichbar ist. In dem Lichtleiter ist eine Lampe integriert, welche Licht in den Lichtleiter einkoppelt. Zur Auskopplung des Lichts sind in den Randbereichen des Lichtleiters und somit der Spiegelfläche Lichtaustrittsflächen mit Riffelungen angeordnet, welche Leuchtflachen bilden. Somit weist der bekannte Spiegel in der Draufsicht fur den Benutzer eine Spiegelfläche, welche im zentralen Teil unbeleuchtet ist, und randseitig Leuchtflachen auf, die durch die Lichtaustrittsflächen gebildet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spiegelvorrichtung für ein Fahrzeug vorzuschlagen, welche eine gute Ausleuchtung des Benutzers und zugleich eine hohe Integrationsfähigkeit sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Spiegelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Verfahren zur Bereitstellung der Spiegelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie durch eine Sonnenblende mit der Spiegelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Im Rahmen der Erfindung wird eine Spiegelvorrichtung offenbart, welche für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Insbesondere ist die Spiegelvorrichtung als eine Innenspiegelvorrichtung und im Speziellen als ein sogenannter Schminkspiegel oder Kosmetikspiegel ausgebildet.
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Die Spiegelvorrichtung umfasst eine Spiegelfläche, welche bei der Benutzung in Richtung eines Benutzers gerichtet ist, so dass der Benutzer sein Spiegelbild auf der Spiegelfläche erblickt. Die Spiegelfläche ist bevorzugt größer als 100 cm2, vorzugsweise größer als 150 cm2 und insbesondere größer als 200 cm2.
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Die Spiegelvorrichtung umfasst einen Lichtleiter, wobei der Lichtleiter flachig ausgebildet ist und für den Benutzer der Spiegelfläche überlappend oder deckungsgleich mit der Spiegelfläche angeordnet ist. Bevorzugt überdeckt der Lichtleiter mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80% und im Speziellen mindestens 90% der Spiegelfläche. Der Lichtleiter kann die Spiegelfläche auch vollflächig überlappen. Vorzugsweise ist der Lichtleiter transparent und/oder durchscheinend ausgebildet.
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Die Spiegelvorrichtung umfasst mindestens eine Lichtquelle, welche ausgebildet ist, Licht in den Lichtleiter einzukoppeln. In dem Lichtleiter wird das eingekoppelte Licht über Totalreflexion an den Grenzflächen des Lichtleiters transportiert. Insbesondere wird das Licht parallel zur Flächenerstreckung der Spiegelflache und/oder des Lichtleiters transportiert.
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Die Spiegelvorrichtung umfasst mindestens einen Auskopplungsbereich, in dem das Licht aus dem Lichtleiter in Richtung des Benutzers ausgekoppelt wird. Insbesondere dient das ausgekoppelte Licht zur Beleuchtung des Benutzers, so dass dieser im Spiegel ein beleuchtetes Spiegelbild erblickt.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass in dem Lichtleiter Volumenstreuer integriert sind, welche das Licht aus dem Lichtleiter in dem Auskopplungsbereich auskoppeln. In dem Volumen des Lichtleiters sind somit andersartige Bereiche verteilt, die die Volumenstreuer bilden und welche das durch den Lichtleiter geleitete Licht streuen und dadurch in dem Auskopplungsbereich auskoppeln. Bei einer möglichen Ausfuhrungsform ist die dem Benutzer zugewandte Seite der Spiegelvorrichtung glatt ausgebildet.
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Ein Vorteil der Erfindung ist es, dass durch den Einsatz von Volumenstreuern der Auskopplungsbereich an jede beliebe Stelle der Spiegelfläche gelegt werden kann, ohne die optische Qualität der Spiegelvorrichtung bzw. der Spiegelflachen am Auskopplungsbereich negativ zu beeinflussen. Zudem wird die Herstellung des Lichtleiters vereinfacht und günstiger gemacht, da im Vergleich zum Stand der Technik aufwendige Oberflächenmodifikationen oder Abschrägungen bei dem Lichtleiter nicht unbedingt notwendig sind. Daraus folgt, dass auch die Grobform des Lichtleiters einfacher ausgestaltet sein kann als im Stand der Technik, so dass auch dessen mechanische Integration vereinfacht ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung ist der Auskopplungsbereich mit einem zentralen Bereich der Spiegelfläche überlappend angeordnet. Der zentrale Bereich kann beispielsweise als ein Schwerpunkt der Spiegelflache bestimmt werden. Falls die Spiegelfläche Eckbereiche aufweist, kann der zentrale Bereich durch den Kreuzungspunkt von Geraden, die zwischen den Eckbereichen verlaufen, bestimmt werden. Insbesondere ist der zentrale Bereich von einem Rand der Spiegelfläche um mindestens einen Zentimeter, vorzugsweise um mindestens zwei Zentimeter entfernt. Die Positionierung des Auskopplungsbereichs in den zentralen Bereich der Spiegelflache wird durch den Einsatz der Volumenstreuer statt der aus dem Stand der Technik bekannten Oberflächenmodifikationen ermoglicht, da beim Stand der Technik die Leuchtfläche aufgrund der Oberflächenmodifikationen nicht verspiegelt sein kann. Die neuartige Spiegelvorrichtung weist dagegen den Vorteil auf, dass das Licht sogar vollflächig ausgekoppelt werden kann und der Benutzer sehr homogen ausgeleuchtet werden kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die mindestens eine Lichtquelle an einer Stirnseite oder an einer Seitenflache des Lichtleiters angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Lichtleiter plattenförmig oder als Platte ausgebildet, wobei die Schmalseiten die Stirnseiten oder Seitenflächen des Lichtleiters bilden. Zum einen ist die mechanische Integration der Lichtquelle sehr einfach, da diese seitlich an den Lichtleiter angesetzt werden kann. Zum anderen bleibt die Ausgestaltung des Lichtleiters einfach, da keine Ausnehmungen etc. für die Lichtquelle vorgesehen werden mussen. Es ist ferner vorteilhaft, dass die Lichtquelle in der seitlichen Anordnung in einfacher Weise hinter anderen Verkleidungsteilen bei der Integration der Spiegelvorrichtung in das Fahrzeug versteckt werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Lichtquelle mindestens eine LED, vorzugsweise einige LEDs auf. Die Lichtquelle kann beispielsweise stabformig ausgebildet sein, wobei entlang der Stabrichtung LEDs angeordnet sind. Die LEDs einer Lichtquelle können eine gemeinsame Lichtfarbe aufweisen, bei abgewandelten Ausführungsformen ist es auch möglich, dass die Lichtquelle LEDs verschiedener Farben, insbesondere RGB-LEDs aufweist, so dass eine beliebige Lichtfarbe zur Beleuchtung des Benutzers bzw. der Spiegelfläche eingestellt werden kann. Ferner haben LEDs den Vorteil, dass diese nahezu keine Hitze entwickeln, so dass Schäden, welche durch Wärmeeinwirkungen entstehen können, grundsätzlich ausgeschlossen sind.
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Prinzipiell kann vorgesehen sein, dass die Spiegelflache auf einem anderen Korper als dem Lichtleiter angeordnet ist. Um jedoch Komponenten einzusparen, ist es bevorzugt, dass die dem Benutzer abgewandte Rückseite des Lichtleiters beschichtet ist und die Spiegelfläche bildet. Damit kann der Lichtleiter einen Hauptkörper der Spiegelvorrichtung bilden, welcher eine Doppelfunktion einnimmt, und zwar als Träger der Spiegelflache und zugleich als Lichtleiter.
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In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung umfassen die Volumenstreuer Nanopartikel mit einem mittleren, vorzugsweise arithmetischen Durchmesser von kleiner als 500 nm, vorzugsweise kleiner als 300 nm, wobei bei der Berechnung des mittleren arithmetischen Durchmessers eine Summe aller Partikeldurchmesser gebildet wird und diese Summe durch die Gesamtzahl der Partikel dividiert wird. Als Durchmesser kann der volumenäquivalente Kugeldurchmesser verwendet werden, welcher den Durchmesser einer Kugel mit gleichem Volumen wie den betrachteten Nanopartikel angibt. Alternativ kann ein oberflächenäquivalenter Kugeldurchmesser verwendet werden, wobei der oberflächenäquivalente Kugeldurchmesser als der Durchmesser einer Kugel definiert, die dieselbe Oberfläche besitzt wie der untersuchte Nanopartikel. Diese sehr kleinen Partikel sind von einem Benutzer schwer oder nicht wahrnehmbar, so dass die Spiegelfunktion der Spiegelvorrichtung nicht oder nur unmerklich eingeschränkt ist. Zu den geeigneten Nanopartikeln zählen u. a. keramische Submikron- oder Nanopulver.
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Die im Lichtleitermaterial integrierten Volumenstreuer können alternativ oder optional ergänzend Lufteinschlüsse und/oder Pigmente mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 3 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm umfassen. Die Pigmente sind vorzugsweise aus hochbrechenden keramischen Feststoffen, wie z. B. Titan(IV)oxid gebildet. Auch Kombinationen aus den Nanopartikeln, den Pigmenten und/oder den Lufteinschlüssen sind im Rahmen der Erfindung denkbar.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung weist der Lichtleiter mindestens eine in das Lichtleitermaterial eingebrachte Auskopplungsstruktur auf, die durch Auskerbungen, Aufrauungen und/oder Prägungen an einer oder mehreren Seitenflachen des Lichtleiters gebildet ist.
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Vorzugsweise wird das in den Lichtleiter eingekoppelte Licht an den Volumenstreuern und/oder der Auskopplungsstruktur aufgrund einer unterschiedlich hohen Brechzahl des Lichtleiters und der Volumenstreuer und/oder der Auskopplungsstruktur gebrochen und abgelenkt. Vorzugsweise sind die Volumenstreuer und/oder die Auskopplungsstruktur dazu ausgebildet, das Licht im Lichtleiter gemäß der Rayleigh- und/oder Mie-Theorie zu streuen. Dabei kann das Licht 3-dimensional bzw. isotrop gestreut werden. Insbesondere sind die die Volumenstreuer und/oder die Auskopplungsstruktur dazu ausgebildet, das Licht so zu streuen, dass es im Auskopplungsbereich flächig ausgekoppelt wird.
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Optional ergänzend konnen ein oder mehrere Streuzentren, gezielt in den Lichtleiter bzw. in das Lichtleitermaterial integriert und/oder eingebracht sind, um zusätzlich zur flächigen Auskopplung im Auskopplungsbereich eine Erzeugung von Lichtstrahlen zur Fokussierung des Lichts auf einen bestimmten Innenraumabschnitt zu erzielen. Die Streuzentren können beispielsweise durch weitere oder die Nanopartikel, Lufteinschlüsse oder Pigmente im Lichtleitermaterial gebildet sein. Zur konstruktiven Umsetzung der Streuzentren sind auch eine oder mehrere gezielt eingebrachte Auskopplungsstrukturen, insbesondere geeignete Prismen- oder Linsenstrukturen auf einer oder mehreren Seitenflächen des Lichtleiters denkbar.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Volumenstreuer und/oder die Auskopplungsstruktur und optional ergänzend die Streuzentren optisch nicht erfassbar oder fur den Benutzer nur geringfügig sichtbar ist/sind, wodurch der Lichtleiter sein transparentes Aussehen behält oder weitestgehend behält. Insbesondere ist sichergestellt, dass der Lichtleiter im zentralen Bereich eine hohe optische Qualitat aufweist, so dass die Spiegelfunktion nicht gestört ist. Besonders bevorzugt ist der Lichtleiter im Auskopplungsbereich trotz der Volumenstreuer transparent und/oder wasserklar und/oder kristallklar ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Volumenstreuer und/oder die Auskopplungsstruktur und optional ergänzend die Streuzentren, bereits vor der Urformung, insbesondere dem Spritzgießen des Lichtleiters, in den Lichtleiter eingebracht werden. Insbesondere sind die Nanopartikel und/oder Pigmente dem Granulat des Lichtleitermaterials beigemengt und werden beim Spritzgießen des Lichtleiters oder bei der Herstellung der Plattenware verarbeitet. Alternativ ist es möglich, dass die auf der/den Seitenflächen angeordnete Auskopplungsstruktur nach der Ur-/Umformung in den Lichtleiter bzw. das Lichtleitermaterial eingebracht wird.
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Eine mögliche erfindungsgemaße Variante sieht vor, dass sich der Auskopplungsbereich über einen oder mehrere Teilbereiche der Sichtseite erstreckt. Beispielsweise sind mehrere Auskopplungsbereiche beabstandet nebeneinander oder musterartig zueinander auf dem/im Lichtleiter angeordnet, wobei die musterartige Anordnung der Auskopplungsbereiche auch eine rasterartige Anordnung umfasst. Optional bildet der Auskopplungsbereich ein Zeichen, Bild, Symbol oder einen Buchstaben auf dem Lichtleiter. Alternativ oder optional ergänzend konnen ein oder mehrere aufeinander folgende Auskopplungsbereiche im Zentrum des Lichtleiters angeordnet sein oder sich rahmenartig um den Lichtleiter erstrecken. Ein durch die beabstandet nebeneinander oder musterartig angeordneten Auskopplungsbereiche gebildeter Gesamtauskopplungsbereich weist vorzugsweise Flache von mindestens 50 cm2, vorzugsweise mindestens 100 cm2, im Speziellen mindestens 150 cm2 auf.
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Die Umsetzung der voneinander beabstandeten oder musterartigen Anordnung der Auskopplungsbereiche ist durch eine entsprechende Platzierung der Volumenstreuer und/oder der Auskopplungsstruktur und optional ergänzend der Streuzentren, im/am Lichtleitermaterial moglich. Beispielsweise sind die Volumenstreuer bzw. die Auskopplungsstruktur und optional ergänzend die Streuzentren derart in das Lichtleitermaterial integriert, dass das Licht voneinander beabstandet oder musterartig aus dem Lichtleiter austritt.
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Eine erfindungsgemaße Ausgestaltung sieht vor, dass die mindestens eine Lichtquelle verdeckt, beispielsweise hinter oder seitlich zum Lichtleiter angeordnet ist. Vorzugsweise ist die mindestens eine Lichtquelle für einen Benutzer nicht sichtbar an oder in der Sonnenblende oder einem anderen Verkleidungsteil angeordnet. Zum Beispiel ist die mindestens eine Lichtquelle an einer oder mehrerer der Stirnseiten des Lichtleiters angeordnet. Möglich ist auch, dass die mindestens eine Lichtquelle im Lichtleiter integriert ist. Insbesondere ist sie in das Lichtleitermaterial eingebracht, insbesondere eingespritzt.
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In einer möglichen erfindungsgemäßen Variante der Erfindung ist die mindestens eine Lichtquelle beabstandet zum Auskopplungsbereich angeordnet. Vorzugsweise passiert das Licht in dieser Variante nach der Einkopplung in den Lichtleiter zunächst einen Lichtzuführungsabschnitt, z. B. einen lichtundurchlässig geschwärzten oder reflektierend beschichteten Bereich, bevor es im transparenten Auskopplungsbereich austritt, um den Benutzer der Spiegelvorrichtung des Fahrzeugs zu beleuchten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung der Spiegelvorrichtung im Fahrzeug, wobei die Spiegelvorrichtung nach der bisherigen Beschreibung und/oder einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- • Fertigung des Lichtleiters aus dem Lichtleitermaterial;
- • seitliche Anordnung der Lichtquellen am Lichtleiter;
- • Integration des Lichtleiters und der Lichtquellen in einer Sonnenblende des Fahrzeugs.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Sonnenblende für ein Fahrzeug, welche eine Spiegelvorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 13 bzw. wie sie zuvor beschrieben wurde, aufweist. Die mindestens eine Lichtquelle kann sich entlang einer Seitenkante des Lichtleiters erstrecken. Bei sehr schmalen Spiegeln ist es möglich, dass sich die mindestens eine Lichtquelle an einer oder an zwei der kurzen Seitenkanten des Lichtleiters erstreckt. Bei ausgedehnten Spiegelvorrichtungen ist es jedoch bevorzugt, dass sich die mindestens eine Lichtquelle entlang einer langen Seitenkante erstreckt. Prinzipiell ist es möglich, dass eine Lichtquelle an einer, zwei, drei oder vier Seitenkanten angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 eine skizzenhafte dreidimensionale Darstellung auf einer Sonnenblende mit einer Spiegelvorrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine schematische Schnittdarstellung der Sonnenblende mit der Spiegelvorrichtung in der 1;
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3 eine schematische Skizze des Lichtleiters in den vorhergehenden Figuren zur Beschreibung der Funktionsweise der Spiegelvorrichtung.
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Die 1 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung den Innenraum eines Fahrzeugs mit einer Sonnenblende 1, welche aufgeklappt ist, so dass eine Spiegelvorrichtung 2 zu erkennen ist. Die Spiegelvorrichtung 2 weist als Sichtseite eine Spiegelflache 3 auf, welche in der gezeigten Blickrichtung von einem Benutzer rechteckig, liegend ausgebildet ist. Prinzipiell kann die Spiegelvorrichtung 2 plan ausgebildet sein, bei abgewandelten Ausführungsbeispielen kann die Spiegelvorrichtung 2 auch gekrummt realisiert sein. Optional umfasst die Sonnenblende 1 eine Klappe 4, mit der die Spiegelvorrichtung 2 abgedeckt werden kann. Wie sich aus der Darstellung in der 1 ergibt, erstreckt sich die Spiegelfläche 3 uber die gesamte Sichtseite der Spiegelvorrichtung 2. Insbesondere sind keine abgetrennten Bereiche erkennbar.
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Bei einem Öffnen der Klappe 4 oder bei einer Betätigung eines entsprechenden Schalters (nicht dargestellt) wird die Spiegelvorrichtung 2 beleuchtet, wobei die Spiegelfläche 3 mit einem vollflächigen Auskopplungsbereich 5 überlappt, so dass Licht aus der Spiegelvorrichtung 2 vollflächig ausgekoppelt wird und gegebenenfalls einen Benutzer der Spiegelvorrichtung 2 beleuchtet, um dessen Spiegelbild zu erhellen.
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Zur technischen Umsetzung der flächigen Beleuchtung wird auf die 2 verwiesen, welche einen schematischen Querschnitt durch die Sonnenblende 1 zeigt. Aus dieser Darstellung ergibt sich, dass der Auskopplungsbereich 5 durch einen flächigen Lichtleiter 6 gebildet wird, welcher zumindest im Auskopplungsbereich 5 plattenförmig ausgebildet ist. Die dem Benutzer zugewandte Seite des Lichtleiters 6 bildet den Auskopplungsbereich 5. Die dem Benutzer abgewandte Rückseite 7 des Lichtleiters 6 ist mit einer Spiegelschicht 8 als Spiegelfläche 3 versehen. Die Spiegelschicht 8 ist beispielsweise als eine Metallschicht ausgebildet.
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An den Stirnseiten des Lichtleiters 6 sind hinter einer Abdeckung der Sonnenblende 2 Lichtquellen 9 für den Benutzer verdeckt angeordnet, welche Licht in den Lichtleiter 6 in einer Einkoppelrichtung E einkoppeln. Die Lichtquellen 9 konnen beispielsweise als eine oder mehrere LEDs gegebenenfalls auch mehrfarbig ausgebildet sein. Das eingekoppelte Licht wird durch den Lichtleiter 6 aufgrund von Totalreflexion transportiert. Um eine flächige Auskopplung des Lichts aus dem Lichtleiter 6 im Auskopplungsbereich 5 zu erreichen, sind in dem Volumen des Lichtleiters 6 Volumenstreuer 10 eingebracht, welche das Licht streuen und so eine Auskopplung aus dem Lichtleiter 6 ermöglichen. Die Art der Streuung wird anhand der 3 erläutert.
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Die 3 zeigt in einer schematisierten Darstellung die Spiegelvorrichtung 2 aus den vorhergehenden Figuren. Der Lichtleiter 6 besteht als Lichtleitermaterial 61 aus einem lichtleitenden Kunststoff, insbesondere aus Polymethylmethacrylat (PMMA), oder einem anderen transparenten lichtleitenden Thermoplasten. Das Lichtleitermaterial 61 weist eine Plattendicke von vorzugsweise 0,1 bis 20 mm, insbesondere von 1 bis 15 mm auf. Eine erste mögliche Lichtquelle 9 ist an der Stirnseite 11a des Lichtleiters 6, eine andere mögliche Lichtquelle 9 an der Stirnseite 11b des Lichtleiters 6 angeordnet und ausgebildet, Licht zu erzeugen und dieses in einer Einkoppelrichtung E in den Lichtleiter 6 einzukoppeln. Die Lichtquellen 9 sind z. B. als LED-Leuchten ausgebildet, wobei jede Lichtquelle 7 durch mehrere LEDs gebildet wird. Die LEDs einer Lichtquelle 9 können einfarbig sein, um beispielsweise nur ein weißes Licht in den Innenraum zu strahlen bzw. in den Lichtleiter 6 einzukoppeln. Alternativ konnen die LEDs auch mehrfarbig ausgebildet sein, um die Spiegelvorrichtung 2 mit unterschiedlichen Farben zu beleuchten.
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Die Spiegelschicht 8 an der in der 1 nicht sichtbaren, zur Sonnenblende gerichteten Rückseite gewährleistet zum einen, dass die Spiegelvorrichtung ihre Grundfunktion als Spiegel umsetzt. So wird das Spiegelbild des Benutzers durch die Spiegelschicht 8 als Spiegelflache 3 in bekannter Weise zuruckgeworfen. Zum anderen gewährleistet die Spiegelschicht 8, dass das eingekoppelte Licht nicht rückseitig aus dem Lichtleiter 6 entweichen kann. Vielmehr wird das in den Lichtleiter 6 eingekoppelte Licht in den Lichtleiter 6 zurück reflektiert.
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Das Licht wird an den Stirnseiten 11a und 11b von den Lichtquellen 9 in der Einkoppelrichtung E in den Lichtleiter 6 eingekoppelt und über Totalreflexion an den Grenzflächen des Lichtleiters 6 weitergefuhrt. In dem Auskopplungsbereich 5, der sich uber die gesamte Spiegelflache 3 des Lichtleiters 6 und somit insgesamt über eine Fläche von mehr als 100 cm^2 erstreckt, wird das Licht flächig in den Innenraum ausgekoppelt.
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Für die Auskopplung des Lichts sind im Lichtleiter 6 die Volumenstreuer 10 im Volumen des Lichtleiters 6 integriert, welche z. B. durch Nanopartikel mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 500 nm, vorzugsweise kleiner als 300 nm, gebildet sind. Solche Nanopartikel sind beispielsweise keramische Submikron- und Nanopulver, welche einem Granulat des Lichtleitermaterials 61 vor dem Spritzgießen des Lichtleiters 6 oder in dem Halbzeug vor der Umformung beigemengt wurden. In einem alternativen Ausführungsbeispiel sind die Volumenstreuer 11 durch Lufteinschlüsse und/oder Pigmente, z. B. Titan(IV)oxid, mit einem mittleren arithmetischen Durchmesser von kleiner als 3 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm gebildet.
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Optional erganzend kann in den Lichtleiter 6 eine Auskopplungsstruktur 13 eingebracht sein, welche an der Spiegelfläche 3, z. B. in Form einer Prismenstruktur oder in Form von Aufrauungen, gebildet ist.
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Es ist auch möglich, dass der Lichtleiter 6 eingefärbt ist, so dass das ausgekoppelte Licht eine gewünschte Lichtfarbe erhalt.
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Die Volumenstreuer 10 und optional die Auskopplungsstruktur 10 sind dazu ausgebildet, das in den Lichtleiter 6 eingekoppelte Licht abzulenken und z. B. gemaß der Rayleigh- und/oder der Mie-Theorie und/oder der geometrischen Optik zu streuen, um es im Auskopplungsbereich 5 flachig auszukoppeln, so dass der Benutzer der Spiegelvorrichtung beleuchtet wird.
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In den Lichtleiter 6 sind optional ergänzend zu den Volumenstreuern 10 oder der Auskopplungsstruktur 13 Streuzentren 14 integriert. Diese Streuzentren 14 sind durch eine Anhäufung der Volumenstreuer 10 in gewissen Bereichen des Lichtleiters 6 gebildet. In einem alternativen Ausführungsbeispiel sind die Streuzentren 14 durch die Auskopplungsstruktur 13 gebildet, wobei die Auskopplungsstruktur 13 funktionsgemäß, z. B. als Linse, in das Lichtleitermaterial 61 eingebracht ist. Die Streuzentren 14 sind dazu ausgebildet, zusätzlich zur flächigen Abstrahlung oder stattdessen, eine gerichtete oder konzentrierte Abstrahlung des Lichts aus dem Auskopplungsbereich 5 zu erzeugen. Damit können besondere Effekte bei der Beleuchtung des Benutzers erreicht werden.
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Die Spiegelvorrichtung 2 bzw. der Lichtleiter 6 ist entweder als ein dreidimensionales Spritzgussteil oder als ein Umformteil, hergestellt z. B. aus einer Plattenware, ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sonnenblende
- 2
- Spiegelvorrichtung
- 3
- Spiegelfläche
- 4
- Klappe
- 5
- Auskopplungsbereich
- 6
- Lichtleiter
- 61
- Lichtleitermaterial
- 7
- Rückseite
- 8
- Spiegelschicht
- 9
- Lichtquelle
- 10
- Volumenstreuer
- 11a, b
- Stirnseite
- 12
- leer
- 13
- Auskopplungsstruktur
- 14
- Streuzentrum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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