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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines untertägigen Schreitausbaus gemäß den Merkmalen von Patentanspruch 1.
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In vollmechanisierten untertägigen Abbaubetrieben bilden Gewinnungsmaschine, Strebförderer, Strebausbau und Streb-Streckübergang ein einheitliches Gewinnungssystem. Dabei dient der Strebausbau zum Offenhalten des Strebraums und dem Schutz der Bergleute vor Stein- und Kohlenfall. Gleichzeitig bildet der Strebausbau auch das Widerlager für die Gewinnungsmaschine mit der Fördereinrichtung. Heute erfolgt der Strebausbau fast ausschließlich mit einem hydraulisch bewegten Schreitausbau.
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Als Schreitausbau werden alle Ausbauarten bezeichnet, die hydraulisch bewegt werden und aus zwei oder mehreren Stempeln, Kappenzug, Bodenrahmen und Schreitzylindern bestehen. Ein sogenannter Schildausbau weist zusätzliche Bruchschilde und statt des Bodenrahmens Kufen auf. Die einzelnen Ausbauarten werden zu Gespannen zusammengesetzt.
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Das Schreiten einzelner Schreitausbaue erfolgt durch Nachziehen der Baue an den Strebförderer. Beim Schreiten von Ausbaugespannen werden die Baue wechselweise gelöst und vorgeschoben bzw. nachgezogen.
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Seit Einführung des Schreitausbaus im untertägigen Kohlebergbau werden die hierfür erforderlichen Steuerungen fortlaufend verbessert.
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In den Anfängen bediente man sich meist rein hydraulischer Steuerungen, welche nach und nach durch komplexe elektrohydraulische Ausbausteuerungen ersetzt wurden. Der moderne Schreitausbau ist mit verschiedensten Sensoren ausgestattet, deren Signale über ein computergestütztes Datennetzwerk erfasst und ausgewertet werden. Die einzelnen Ausbaueinheiten weisen jeweils ein Steuergerät auf, über welches die jeweilige Ausbaueinheit kontrolliert werden kann. Über eine visuelle Anzeige werden verschiedenste Systemparameter dargestellt. Für die Mess- und Steuerfunktionen ist das Steuergerät mit entsprechenden Sensoren und Aktoren verbunden.
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Die oftmals geringmächtigen Flöze erlauben dem Bergmann keinen aufrechten Stand. Zudem müssen sämtliche erforderlichen Maschinen und Geräte trotz der geringen Abmessungen des Arbeitsraums in diesen verbracht werden. Vor diesem Hintergrund und auch aus Gründen der Sicherheit können die einzelnen Steuergeräte mit einer kabelgebundenen Fernbedienung gekoppelt werden. Die Fernbedienung erlaubt das Schalten einzelner Steueraufgaben innerhalb eines begrenzten Bereichs um das jeweilige Steuergerät herum.
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Um die einzelnen Steuergeräte der einzelnen Schreitausbaue nacheinander zu bedienen, bedarf es des Umsteckens einer entsprechenden Steckverbindung zwischen dem Kabel der Fernbedienung und dem jeweiligen Steuergerät. Sowohl das Kabel als auch die Steckverbindung unterliegen dabei einem erhöhten Verschleiß. Der sich innerhalb des Arbeitsraums mit der Fernbedienung bewegende Bediener kann erst im Moment des An- oder Entkoppelns der Fernbedienung von dem jeweiligen Steuergerät elektronisch erkannt werden, sodass ihn möglicherweise gefährdende Maßnahmen des Schreitausbaus nicht im Vorfeld verhindert werden können. Somit sind insbesondere die einzelnen Prozesse des Schreitens an das Geschick und die Umsicht des jeweiligen Bedieners gebunden.
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Zum Stand der Technik ist die
DE 1 201 286 B zu nennen. Diese Druckschrift offenbart eine Einrichtung zur elektrischen Fernsteuerung eines hydraulischen Strebausbaus und erläutert Folgesteuerungen sowie das Zusammenspiel von Empfänger- und Empfangseinrichtungen.
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Auch die
DE 199 25 721 A1 betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur ferngesteuerten Betätigung eines Steuergeräts, insbesondere im untertägigen Bergbau. Ein Bergmann kann über eine Infrarotsteuerung Nachbargestelle eines Ausbaus ansteuern, allerdings nicht das Ausbaugestell, in dem er sich gerade befindet. Daher ist der Bereich um das Gestell, in dem der Bergmann sich befindet, gegen die Bedienung zum Beispiel durch einen zweiten Bergmann gesperrt, um Überschneidungen in der Bedienung zu vermeiden.
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Durch die
DE 196 52 227 A1 zählen schließlich Verfahren und Vorrichtungen zum Zuordnen einer Fernbedienung zu einer Basisstation zum Stand der Technik. Die Basisstation besitzt Mittel zur Erfassung der ab der Abgabe eines Suchsignals verstrichenen Zeit. Dies erfolgt mittels einer Fernbedienung, welche bei Eingang des Suchsignals von einem Grundzustand in einen Aktivzustand schaltet.
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Vor diesem Hintergrund bietet die dauerhafte und insbesondere sichere Bedienung des Schreitausbaus noch Raum für Verbesserungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines untertägigen hydraulischen Schreitausbaus aufzuzeigen, durch welches ein sicherer Aufenthalt eines Bedieners im Bereich des Schreitausbaus ermöglicht wird und gleichzeitig Energiesparmaßnahmen ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch die Maßnahmen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Eine Systemeinheit zum Betrieb eines untertägigen hydraulischen Schreitausbaus besteht aus einem elektronischen Steuergerät und einer mit dem Steuergerät gekoppelten Fernbedienung besteht. Die Fernbedienung ist dafür vorgesehen, wenigstens eine Steuerungsaufgabe des Steuergeräts über eine manuelle Eingabe an der Fernbedienung zu schalten. Erfindungsgemäß sind das Steuergerät und die Fernbedienung für eine drahtlose Kommunikation miteinander ausgebildet.
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Der besondere Vorteil liegt in einer überaus verschleißarmen Kopplung der Fernbedienung mit dem jeweiligen Steuergerät. Unter Verzicht auf eine physische Steckverbindung werden zudem möglicherweise auftretende Wackelkontakte und insbesondere damit einhergehende Gefährdungen des jeweiligen Bedieners wirksam verhindert. Darüber hinaus gestaltet sich die Bedienung des jeweiligen Steuergeräts deutlich komfortabler, da keine Notwendigkeit zur mechanischen Kopplung der Fernbedienung mit den vom Bediener nacheinander abzugehenden und anzusteuernden Steuergeräten besteht.
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Bereits im Einsatz befindliche Steuergeräte können problemlos über ein entsprechendes Drahtlosmodul nachgerüstet werden. In vorteilhafter Weise wird das Drahtlosmodul hierfür mit der bestehenden Steckverbindung an dem Steuergerät gekoppelt, woraufhin das Steuergerät über das Drahtlosmodul mit einer entsprechenden Fernbedienung drahtlos kommunizieren kann. Grundsätzlich kann das Drahtlosmodul auch in das Steuergerät integriert werden.
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Weiterhin gestaltet sich die Ansteuerung des Schreitausbaus über die Fernbedienung wirtschaftlicher, da etwaige durch Staub oder sonstige Ablagerungen hervorgerufene Kontaktprobleme und damit einhergehende Verzögerungen an der Steckverbindung entfallen.
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Die Kopplung der Fernbedienung mit dem jeweiligen Steuergerät kann beispielsweise über eine optische Datenübertragung erfolgen. Die Verbindung könnte beispielsweise über eine entsprechende Infrarotlichtquelle sowie einen entsprechenden Empfänger erfolgen. Bevorzugt kann die Kommunikation über eine Funkverbindung erfolgen. Die über die Funkverbindung erfolgende Kommunikation kann in eine oder beide Richtungen erfolgen. Für eine Kommunikation in eine Richtung kann beispielsweise die Fernbedienung als Sender und das jeweilige Steuergerät als Empfänger dienen. Bei einer Kommunikation in beiden Richtungen können sowohl Fernbedienung als auch das Steuergerät als Sender und Empfänger agieren. Die erforderliche Reichweite der jeweiligen Sendereinheit kann entsprechend der Anforderungen angepasst sein.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Kommunikation zwischen Fernbedienung und Steuergerät analog oder digital erfolgen kann. Gegenüber analoger Signale bieten digitale Signale den Vorteil, dass etwaige Störungen, beispielsweise mit Hilfe von Prüfbits, korrigiert werden können. Hierdurch werden bei analogen Signalen mitunter zufällige auftretende Variationen und somit das Signal verfälschende Störungen behoben. Für die Übertragung analoger Signale kann auch eine Modulation genutzt werden. Hierbei werden die Eigenschaften des jeweiligen Trägersignals entsprechend der zu übertragenden Informationen verändert.
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In vorteilhafter Weise kann das Steuergerät ein Erkennungsmodul zur Lokalisierung der Fernbedienung innerhalb eines Bereichs um das Steuergerät herum aufweisen. Bei dem Erkennungsmodul kann es sich beispielsweise um einen eigenen Baustein sowie ein Bauelement handeln. Darüber hinaus kann das Erkennungsmodul auch als Software in Form einer funktionsorientierten Gruppe von Computerbefehlen gebildet sein.
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Durch ein von der Fernbedienung ausgehendes und auf einen räumlichen Bereich begrenztes Signal registriert das Erkennungsmodul sowohl das Annähern als auch das Entfernen der Fernbedienung, welche von einem Bediener mitgeführt wird. So können beispielsweise innerhalb des Signalbereichs um die Fernbedienung herum angeordnete Steuergeräte auf eine entsprechende manuelle Eingabe an der Fernbedienung reagieren. Außerhalb des Signalbereichs befindliche Steuergeräte werden dabei nicht angesteuert, da deren jeweiliges Erkennungsmodul die Abwesenheit der Fernbedienung registriert und als Tatsache des nicht Ansprechen wollens interpretiert.
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Das Erkennungsmodul kann dabei so aufgebaut sein, dass es nur auf einen bestimmten Typ einer Fernbedienung reagiert. Weiterhin kann das Erkennungsmodul auch dazu dienen, den jeweiligen Typ der Fernbedienung zu erkennen, insbesondere an das Steuergerät zu kommunizieren. Auf diese Weise können beispielsweise Hierarchien aufgebaut sein, wobei die von einer als Master erkannten Fernbedienung ausgehende Information gegenüber anderen Informationen bevorzugt behandelt wird. Etwaige anderslautende Informationen von beispielsweise untergeordneten Fernbedienungen können dabei ohne Reaktion seitens der Steuergeräte verlaufen.
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In vorteilhafter Weise kann das Steuergerät ein Anwesenheitsmodul zur Anmeldung der Fernbedienung an dem Steuergerät aufweisen. Durch die Anmeldung der Fernbedienung an dem Steuergerät kann der jeweilige Typ der Fernbedienung zweifelsfrei festgestellt sein. Darüber hinaus kann auch eine Identifizierung des jeweiligen Bedieners über die angemeldete Fernbedienung erfolgen. Hierfür ist die jeweilige Fernbedienung einem konkreten und somit einzelnen Benutzer zugewiesen.
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Die Anmeldung der Fernbedienung an dem jeweiligen Steuergerät kann beispielsweise über eine manuelle Eingabe auf dem jeweiligen Steuergerät erfolgen.
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Weiterhin kann die Anmeldung der Fernbedienung an dem Steuergerät über einen einzelnen Tastendruck auf dem Steuergerät erfolgen. Hierbei ist im Vorfeld durch das Erkennungsmodul die sich innerhalb der erkennbaren Reichweite befindliche Fernbedienung lokalisiert, woraufhin die Zuordnung der Fernbedienung zu dem jeweiligen Steuergerät über den einzelnen Tastendruck quittierbar ist.
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Darüber hinaus kann die Fernbedienung auch die Ansteuerung einer Zieladresse ermöglichen, wobei die Zieladresse eindeutig einem Steuergerät zugeordnet ist. Die jeweilige Zieladresse kann beispielsweise über einen einzelnen Tastendruck an der Fernbedienung erfolgen. Weiterhin ist auch eine manuelle Eingabe der Zieladresse an der Fernbedienung denkbar. So kann beispielsweise jedes einzelne Steuergerät eine optisch wahrnehmbare Zieladresse aufweisen, welche durch den jeweiligen Bediener eindeutig an der Fernbedienung eingegeben wird.
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Weiterhin können auch mehr als ein Steuergerät mit einer Fernbedienung gleichzeitig angesprochen werden, wobei die einzelnen Anwesenheitsmodule der Steuergeräte eine entsprechende Anmeldung der Fernbedienung registrieren.
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Je nach Anforderung kann die Kommunikation der Fernbedienung zu dem Steuergerät auch gerichtet sein, wodurch das jeweilige Steuergerät durch eine manuelle Ausrichtung der Fernbedienung in Richtung des Steuergeräts angesprochen wird. Das manuelle Anpeilen des jeweiligen Steuergeräts mit der Fernbedienung kann beispielsweise über ein optisches und/oder akustisches Signal von dem jeweiligen Steuergerät quittiert sein. Somit kann die jeweilige Anmeldung an dem Steuergerät auch über eine Quittierung an der Fernbedienung erfolgen, da im Vorfeld eine eindeutige Auswahl des jeweiligen Steuergeräts durch Anpeilen über die Fernbedienung erfolgt ist.
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Das jeweilige Steuergerät ist bevorzugt mit einer Datenübertragungseinrichtung gekoppelt, wobei die Datenübertragungseinrichtung zur Weiterleitung einer Information aus dem oder an das Erkennungsmodul dient. Bei der Datenübertragungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine drahtlose Verbindung handeln. Bevorzugt handelt es sich bei der Datenübertragungseinrichtung um ein verlegtes und mit den einzelnen Steuergeräten gekoppeltes elektrisches Kabel. Die Datenübertragungseinrichtung kann dabei durch mehrere Kabel gebildet sein. Bei den verwendeten Kabeln kann es sich beispielsweise auch um Lichtleiterkabel handeln. In vorteilhafter Weise handelt es sich bei den Kabeln um einen mehradrigen Verbund einzelner Drähte, welche mit einer geeigneten Isolatorhülle umgeben sind. Grundsätzlich können diese auch einadrig ausgeführt sein. Die einzelnen, unabhängig voneinander verlaufenden Kabel der Datenübertragungseinrichtung weisen dabei eine physische Trennung voneinander auf.
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Die Datenübertragungseinrichtung dient der Weiterleitung einer Information, welche beispielsweise beim Lokalisieren der Fernbedienung innerhalb eines Bereichs um das jeweilige Steuergerät herum entsteht. Die hierbei entstehende Information kann dabei an einer von dem Steuergerät räumlich entfernten Einheit ausgewertet sein. Aus der sich dabei ergebenden Information können weitere Informationen oder Befehle an andere Stellen, insbesondere andere Steuergeräte, weitergeleitet sein.
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Die Kopplung des Steuergeräts mit der Datenübertragungseinrichtung kann der Weiterleitung einer Information aus dem oder an das Anwesenheitsmodul dienen.
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Hierdurch kann der eindeutige Aufenthalt, insbesondere die Anmeldung einer Fernbedienung an einem Steuergerät gemeldet sein. Auf diese Weise können Informationen weitergeleitet sein, welche auf den jeweiligen an dem Steuergerät angemeldeten Benutzer, schließen lassen.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine wirtschaftliche und in der Bedienung überaus komfortable Systemeinheit zum Betrieb eines untertägigen hydraulischen Schreitausbaus dar. Insbesondere die drahtlose Kopplung der Fernbedienung an das jeweilige Steuergerät bewirkt, dass der sonst übliche Verschleiß entfällt und die sonst damit einhergehenden Ausfallzeiten sowie Reparatur- und Austauschkosten eingespart werden.
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Mit Hilfe einer leicht nachzurüstenden Empfangs- und/oder Sendeeinheit, welche einmalig mit der bestehenden Steckverbindung bereits im Einsatz befindlicher Steuergeräte verbunden wird, können auch kabelgebundene Systemeinheiten problemlos nachgerüstet werden. Die dabei entstehende mechanische Verbindung zwischen der nachgerüsteten Einheit und der Steckverbindung kann in vorteilhafter Weise verkapselt werden, so dass deren Kontakt und Leitfähigkeit nicht durch äußere Einflüsse während der Nutzungsdauer behindert wird.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines untertägigen hydraulischen Schreitausbaus mit einer ein Steuergerät und eine Fernbedienung umfassenden Systemeinheit, wobei die Systemeinheit wie zuvor beschrieben ausgebildet ist. Erfindungsgemäß wird dabei durch ein Erkennungsmodul eine Information über die Lokalisierung und/oder das Fehlen der Fernbedienung innerhalb eines Bereichs um das jeweilige Steuergerät herum generiert.
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Die so generierte Information wird beispielsweise an das jeweilige Steuergerät geleitet, wodurch das Steuergerät eine eindeutige Information darüber erhält, ob sich eine Fernbedienung, insbesondere ein die Fernbedienung mitführender Bediener innerhalb einer bestimmten Reichweite zum jeweiligen Steuergerät befindet.
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Die Information kann dazu genutzt werden, das jeweilige Steuergerät beispielsweise in einen entsprechenden Bereitschaftszustand zu versetzen. Weiterhin kann die Information über eine Datenübertragungseinrichtung an andere Stellen geleitet werden, wodurch beispielsweise ein eindeutiger Verlauf der Bewegung der Fernbedienung im Bereich des Schreitausbaus skizziert wird. So kann beispielsweise die Meldung über das Fehlen der Fernbedienung von sämtlichen Steuergeräten dazu genutzt werden, einen möglichen Defekt oder Ausfall der Fernbedienung zu registrieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass durch ein Anwesenheitsmodul eine Information über die Anmeldung und/oder Abmeldung der Fernbedienung an dem Steuergerät generiert wird. Die Information kann dazu dienen, die Kopplung des Steuergeräts mit der Fernbedienung herzustellen oder zu beenden. Weiterhin kann die Information eindeutige Auskünfte darüber enthalten, welche Fernbedienung, insbesondere welcher Benutzer, derzeit an dem jeweiligen Steuergerät an- oder abgemeldet ist. Weiterhin kann die Information über die Datenübertragungseinrichtung an andere Stellen, insbesondere an eine Zentrale oder weitere Steuergeräte verteilt werden. Sofern die Anmeldung an einem einzelnen Steuergerät erfolgt ist, kann beispielsweise eine Anmeldung an einem weiteren Steuergerät unterbunden werden. Hierfür wird die Information der Anmeldung an einem einzelnen Steuergerät an die anderen Steuergeräte weitergeleitet, so dass diese keinerlei Anmeldung derselben Fernbedienung zulassen.
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Umgekehrt kann die Information über die Abmeldung der Fernbedienung an einem einzelnen Steuergerät dazu genutzt werden, an andere Steuergeräte weitergeleitet und dort die Möglichkeit der Anmeldung der Fernbedienung zuzulassen.
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In vorteilhafter Weise wird durch die Information über die Lokalisierung der Fernbedienung eine einen Bediener gefährdende Maßnahme des Schreitausbaus unterbunden. Durch die Lokalisierung des jeweiligen Bedieners, insbesondere dessen Lokalisierung in Bezug auf seinen Aufenthalt kann dazu genutzt werden, etwaige Bewegungsabläufe der sich im Bereich des Bedieners aufhaltenden Schreitausbaue so lang zu unterbinden, bis der Bediener sich mitsamt der Fernbedienung aus dem jeweiligen Bereich heraus entfernt. Hierbei kann die jeweilige Information bereits an dem jeweiligen Schreitausbau anliegen, wobei diese Information erst nach Entfernen des Bedieners aus dem Gefahrenbereich heraus verarbeitet, insbesondere umgesetzt wird.
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Weiterhin kann die Information auch dazu genutzt werden, dass beispielsweise ein an das jeweilige mit der Fernbedienung verbundene Steuergerät seitens des Bedieners gesendete Signal zunächst nicht ausgeführt wird, da die umliegenden Erkennungsmodule der weiteren Steuergeräte dessen Position innerhalb des Schreitausbaus melden, woraufhin beispielsweise ein ungünstiger Aufenthalt des Bedieners registriert und der Befehl des Bedieners somit ignoriert wird.
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Durch die Information über die Lokalisierung oder das Fehlen der Fernbedienung wird wenigstens eine Energiesparmaßnahme an dem Schreitausbau aktiviert oder deaktiviert. Die Information darüber, dass sich der die Fernbedienung führende Bediener nicht in einem bestimmten Bereich aufhält kann somit in vorteilhafter Weise dazu genutzt werden, etwaige Beleuchtungsmaßnahmen in diesem Bereich zu reduzieren oder ganz auszuschalten.
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Darüber hinaus können einzelne, außerhalb der Reichweite des Bedieners liegende Steuergeräte und/oder damit verbundene Einheiten entweder in einen Ruhemodus oder in Bereitschaft versetzt werden. So können beispielsweise auch innerhalb des Schreitausbaus angeordnete Aktoren in Bereitschaft versetzt werden oder beispielsweise in einen reinen Haltemodus geschaltet werden.
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Die Erfindung zeigt ein überaus wirtschaftliches und insbesondere für den jeweiligen Bediener mit einem Höchstmaß an Sicherheit einhergehendes Verfahren zum Betrieb eines untertägigen Schreitausbaus auf. Insbesondere die Lokalisierung der Fernbedienung, insbesondere des die Fernbedienung führenden Bedieners im Bereich des Schreitausbaus trägt dazu bei, dass etwaige, den jeweiligen Bediener gefährdende Maßnahmen unterbunden werden.
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Die über das Erkennungsmodul und/oder das Anwesenheitsmodul gelieferten Informationen über den Aufenthalt und/oder die Anmeldung der Fernbedienung und somit des Bedieners an den jeweiligen Steuergeräten kann in einfacher Weise dazu benutzt werden, idealisierte Abläufe, vor allem sichere Abläufe in untertägigen Abbaubetrieben herzustellen.
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Mit dem vorgestellten Verfahren und/oder der vorgestellten Systemeinheit können zudem auch Bedienerfehler erkannt werden, wobei die daraufhin eingeleiteten und/oder unterbundenen Maßnahmen insgesamt zur Sicherheit des Bedieners beitragen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Steuergerät sowie eine Fernbedienung mit einer im Stand der Technik üblichen Kopplung;
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2 das Steuergerät aus 1 und eine damit gekoppelte Fernbedienung sowie
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3 eine schematische Übersicht der mit dem Steuergerät aus 2 gekoppelten Module.
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1 zeigt eine Systemeinheit 1 im Stand der Technik, so wie sie zum Betrieb eines nicht näher dargestellten untertägigen hydraulischen Schreitausbaus benötigt wird. Die Systemeinheit 1 umfasst ein Steuergerät A sowie eine Fernbedienung B. Das Steuergerät A weist eine Bedienfront 2 auf, welche jeweils in Reihen und Spalten angeordnete Bedienungstasten 3 umfasst. Neben den Bedienungstasten 3 weist die Bedienfront 2 auch eine grafische Anzeige 4 auf.
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Das Steuergerät A ist mit einer Datenübertragungseinrichtung 5 sowie mit einer Spannungsversorgung 6 gekoppelt. Das Steuergerät A ist über eine Kabelverbindung 7 mit der Fernbedienung B verbunden. Die Fernbedienung B ist somit kabelgebunden. Die Fernbedienung B weist ebenfalls eine Bedienfront 2a auf, welche jeweils in Reihen und Spalten angeordnete Bedienungstasten 3a umfasst. Weiterhin weist die Fernbedienung B neben den Bedienungstasten 3a eine grafische Anzeige 4a auf, welche ebenfalls auf der Bedienfront 2a der Fernbedienung B angeordnet ist.
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2 zeigt eine Systemeinheit 1a mit einem Steuergerät A1, welches für eine drahtlose Kommunikation mit einer Fernbedienung B1 ausgebildet ist. Hierfür weist das Steuergerät A1 ein Drahtlosmodul 8 auf, welches in nicht näher dargestellter Weise mit einer Steckverbindung des Steuergeräts A1 verbunden ist, welche vormals dem Anschluss der in 1 dargestellten Kabelverbindung 7 diente. Die Fernbedienung B1 weist ebenfalls eine Bedienfront 2b auf, auf welcher auch weiterhin Bedienungstasten 3b sowie eine grafische Anzeige 4b angeordnet sind. Eine entsprechende Eingabe auf der Bedienfront 2b der Fernbedienung B1 über die Bedienungstasten 3b wird nun mittels einer drahtlosen Kommunikation 9 an das Drahtlosmodul 8 und somit an das mit dem Drahtlosmodul 8 verbundene Steuergerät A1 weitergeleitet.
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3 stellt nochmals schematisch das in 2 dargestellte Steuergerät A1 dar, welches mit einem Erkennungsmodul 10 verbunden ist. Darüber hinaus ist schematisch ein Anwesenheitsmodul 11 dargestellt, welches ebenfalls mit dem Steuermodul A1 verbunden ist. Sowohl das Erkennungsmodul 10 als auch das Anwesenheitsmodul 11 können beispielsweise direkt in dem Steuergerät A1 integriert sein. Weiterhin können sowohl das Erkennungsmodul 10 als auch das Anwesenheitsmodul 11 in dem in 2 dargestellten Drahtlosmodul 8 angeordnet sein, wodurch sie über die entsprechende Steckverbindung ebenfalls mit dem Steuergerät A1 verbunden sind. Weiterhin kann auch nur eines der beiden Module 10, 11 in dem Steuergerät A1 integriert sein, wobei das jeweils andere Modul 10, 11 außerhalb des Steuergeräts A1, beispielsweise innerhalb des Drahtlosmoduls 8 aus 2 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Systemeinheit
- 1a
- Systemeinheit
- 2
- Bedienfront
- 2a
- Bedienfront
- 2b
- Bedienfront
- 3
- Bedienungstasten
- 3a
- Bedienungstasten
- 3b
- Bedienungstasten
- 4
- grafische Anzeige
- 4a
- grafische Anzeige
- 4b
- grafische Anzeige
- 5
- Datenübertragungseinrichtung
- 6
- Spannungsversorgung
- 7
- Kabelverbindung
- 8
- Drahtlosmodul
- 9
- drahtlose Kommunikation
- 10
- Erkennungsmodul
- 11
- Anwesenheitsmodul
- A
- Steuergerät
- A1
- Steuergerät
- B
- Fernbedienung
- B1
- Fernbedienung