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Stand der Technik
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Bei Möbeln werden für deren Zusammenbau aus Einzelkomponenten, zu denen Führungseinheiten für die bewegliche Aufnahme von Möbelteilen an einem Möbelkorpus gehören, unterschiedliche Verbindungs- bzw. Anbringmechanismen verwendet. Dabei können Anbauteile zum Einsatz kommen, welche zum Verbinden von Möbelteilen mit der Führungseinheit dienen und ggf. weitere Funktionen aufweisen, wie beispielsweise eine Verstellmöglichkeit von Teilen zueinander. Die Anbauteile werden häufig bevor sie eine endgültige Endmontageposition am Möbel einnehmen, in einer von dieser Endmontageposition sich unterscheidenden Position zum Beispiel in einer Vormontageposition am Möbel bzw. einem Möbelteil angebracht.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Anbauteile für Möbel, die insbesondere zur Montage und Demontage von Komponenten der Möbel nötig sind, im Hinblick auf eine montagefreundliche Verwendung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Varianten der Erfindung gerichtet.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur lösbaren Anbringung eines Möbelteils an einer Führungseinheit, über welche das Möbelteil an einem Möbelkorpus verschiebbar aufgenommen ist, und die Führungseinheit eine dem Möbelkorpus zugeordnete Korpusschiene und eine dem Möbelteil zugeordnete Bewegungsschiene umfasst, wobei Anbringmittel vorhanden sind, welche ein an der Führungseinheit anbringbares Anbauteil umfassen, das aus einem an der Führungseinheit angebrachten Vormontagezustand in einen Endmontagezustand verstellbar ist, in welchem das Möbelteil über die Anbringmittel an der Führungseinheit bestimmungsgemäß anbringbar ist. In der Regel erfolgt die Anbringung des Möbelteils an der Führungseinheit im Zustand der über die Korpusschiene am Korpus angebrachten Führungseinheit.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass ein Kontaktabschnitt am Anbauteil ausgebildet ist, der bei an der Führungseinheit im Vormontagezustand vorhandenem Anbauteil auf einen Gegenabschnitt an der Führungseinheit und/oder an dem Möbelkorpus derart abgestimmt ist, dass bei einer nutzungsgemäßen Bewegung der Bewegungsschiene der Kontaktabschnitt und der Gegenabschnitt relativ zueinander bewegbar sind und dabei miteinander in Kontakt gelangen, so dass die Verstellung des Anbauteils aus dem Vormontagezustand in den Endmontagezustand erfolgt. Eine nutzungsgemäße Bewegung der Bewegungsschiene erfolgt durch das Verschieben der Bewegungsschiene gegenüber der Korpusschiene über dafür vorhandene Lagermittel zwischen den Schienen. Gemäß dieser Bewegung wird das an der Bewegungsschiene befestigte Möbelteil im Betrieb in seine Öffnungs- und Schließstellung gebracht. Falls die Führungseinheit als Vollauszug ausgebildet ist, verschiebt sich die Bewegungsschiene entlang einer zwischen der Korpusschiene und der Bewegungsschiene vorhandenen Mittelschiene, wobei auch die Mittelschiene verschoben wird.
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Erfindungsgemäß ist mit der nutzungsgemäßen Bewegung der Bewegungsschiene immer eine Relativbewegung der Bewegungsschiene zur Korpusschiene verbunden, was die Überführung vom Vormontagezustand in den Endmontagezustand sicherstellt. Damit wird eine sehr montagefreundliche Anordnung bereitgestellt. Insbesondere kann ausgeschlossen werden, dass ein Anbauteil im Vormontagezustand verbleibt, weil z. B. ein Monteur vergisst, das Anbauteil in die Endmontageposition zu bringen, was bislang nicht ausgeschlossen ist, auch weil das Anbauteil nach dem Aufsetzen des Möbelteils nicht mehr im Sichtfeld des Monteurs liegt bzw. von Möbelteil- bzw. Korpusabschnitten verdeckt ist und außerdem nur schwer zugänglich ist.
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Durch das auf jeden Fall stattfindende erstmalige Verschieben des bewegbaren Möbelteils und damit mit dem Verschieben der Bewegungsschiene relativ zur Korpusschiene nach der Montage des Möbelteils, also spätestens sobald das Möbel in Betrieb bzw. Benutzung genommen wird, wird automatisch bzw. selbsttätig eine positionsrichtige Endmontageposition des Anbauteils erreicht. In der Endmontageposition können zudem mit dem Anbauteil realisierte bzw. verbundene Funktionen eingerichtet sein, was insbesondere auch sicherheitsrelevante Funktionen sein können. Diese der Sicherheit zuträglichen Schalt- bzw. Montagestellungen lassen sich somit gezielt bzw. provoziert einrichten.
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Der Kontaktabschnitt kann z. B. als an bekannten Anbauteilen zusätzlich vorhandener Abschnitt ausgebildet sein, z. B. als einstückige Erweiterung bzw. Anformung oder Verlängerung. Es ist aber auch denkbar, dass der Kontaktabschnitt an dem Anbauteil als zusätzliches Teil angebracht ist.
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Mit dem Zusammenspiel von Kontakt- und Gegenabschnitt wird sozusagen eine Zwangssteuerung durch gezielt kollidierende Abschnitte realisiert, wobei das Anbauteil bewegbar an der Führungseinheit gelagert ist. Mit dem Anbauteil kann in der Endmontageposition selbst eine Verstellbewegung bereitgestellt sein, mit der z. B. eine manuelle Verstellung im Hinblick auf eine Feinjustierung der Position des Möbelteils relativ zur Führungseinheit vorgenommen werden kann. Eine solche im Anbauteil integrierte Verstellbewegung mit zum Beispiel entlang von Schrägflächen zueinander verschiebbaren Teilen des Anbauteils ist getrennt zu betrachten bzw. unabhängig zur Bewegung des kompletten Anbauteils aus der Vormontage- in die Endmontageposition. Es ist bevorzugt aber möglich, dass beide Bewegungen um eine gemeinsame Raumachse bewegbar sind, z. B. verschwenkbar um eine gemeinsame Drehachse.
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Außerdem ist es ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass ein Kontaktabschnitt am Anbauteil ausgebildet ist, der bei an der Führungseinheit im Vormontagezustand vorhandenem Anbauteil auf einen Gegenabschnitt an der Führungseinheit und/oder dem Möbelkorpus derart abgestimmt ist, dass bei einer nutzungsgemäßen Bewegung der Bewegungsschiene der Kontaktabschnitt und der Gegenabschnitt relativ zueinander bewegbar sind und dabei miteinander in Kontakt gelangen, so dass im Vormontagezustand eine Bewegung der Bewegungsschiene in einer Einschiebrichtung an einer Anhaltstelle unterbunden ist, welche von einem Endpunkt eines Einschiebeweges der Bewegungsschiene bei deren nutzungsgemäßer Bewegung beabstandet ist, wobei der Kontaktabschnitt gezielt für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch derart ausgebildet ist, dass durch Überwinden einer vorgebbaren Kraft in Einschiebrichtung die Bewegungsschiene aus der Anhaltsstelle weiter einschiebbar ist.
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Durch den Kontakt wird das Weiterbewegen der Bewegungsschiene demgemäß an einer Stelle gestoppt, welche von einem Endpunkt eines Verschiebeweges der Bewegungsschiene bei deren nutzungsgemäßer Bewegung beabstandet ist.
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Damit wird mit dem Anbauteil, gegenüber bisherigen Anbauteilen, welche nur in der Endmontageposition eine Funktion am Möbel erfüllen, vorteilhafterweise eine Zusatzfunktion in seiner Vormontageposition bereitgestellt. Da bei der Montage des Möbelteils an der Führungseinheit, die über die Korpusschiene am Korpus befestigt ist, es ein Problem darstellt, dass die Führungseinheit durch geringste Einwirken von außen in den Korpus einfährt, kann erfindungsgemäß die Führungseinheit in einer ausgefahrenen Stellung zeitweise gehalten werden. Dies erleichtert die Montage ungemein bzw. erhöht die Montagefreundlichkeit. Beispielsweise lässt sich im stillstehenden Zustand der Führungseinheit das Anbringen bzw. Einhängen eines Auszuges bzw. einer Schublade an der Führungseinheit ohne Probleme erledigen. Bisher ist es für eine Person allein äußerst schwierig und beschwerlich oder nahezu nicht möglich, einen insbesondere größeren Auszug an der Bewegungsschiene der montierten Führungseinheit an- bzw. aufzusetzen. Insbesondere da bei modernen Führungseinheiten eine ausgefahrene Bewegungsschiene bereits durch ein leichtes Berühren nahezu widerstandslos in den Korpus einfährt.
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So kann vor der Montage des Auszugs an der Führungseinheit die Bewegung der Bewegungsschiene an der Anhaltstelle mit dem Anbauteil, das sich in seiner Vormontageposition befindet, gestoppt werden. Nach der Montage des Möbelteils kann durch Überwinden der vorgebbaren Kraft, was zur Aufhebung der Bewegungsblockade führt, die montierte Schublade im üblichen Bewegungsablauf relativ zum Korpus über die Führungseinheit hin- und herbewegt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn mit dem Überwinden der vorgebbaren Kraft die Überführung des Anbauteils aus der Vormontageposition in die Endmontageposition gekoppelt ist. Damit werden neben den vorgenannten Vorteilen zusätzlich die oben bereits zum ersten Aspekt der Erfindung diskutierten Vorteile erzielt.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass die Anbringmittel genau ein Anbauteil umfassen, welches an einem Aufnahmeabschnitt der Führungseinheit, insbesondere der Bewegungsschiene, anbringbar ist. Der Aufnahmeabschnitt befindet sich für eine leichte Bedienung des Anbauteils, zum Beispiel wenn eine Verstellfunktion integriert ist, beispielsweise nahe am vorderen Ende der Bewegungsschiene. Der Aufnahmeabschnitt kann insbesondere ohne zusätzliche Teile an der Führungseinheit realisiert sein, zum Beispiel eine Öffnung bzw. einen auf die Gestalt des Anbauteils abgestimmten Ausschnitt in vorhandenen Abschnitten der Bewegungsschiene umfassen. Bevorzugt sind der Aufnahmeabschnitt und das Anbauteil so aufeinander abgestimmt, dass das Anbauteil im Vormontagezustand ausreichend stabil und unverlierbar an der Führungseinheit gehalten ist, z. B. für deren Transport oder deren Montage am Korpus. Das Anbauteil kann bevorzugt manuell an der Führungseinheit angebracht bzw. wieder entfernt werden.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass das Anbauteil an der Führungseinheit schwenkbar aufgenommen ist, so dass das Anbauteil durch Verschwenken aus dem Vormontagezustand in den Endmontagezustand verstellbar ist. Ein schwenkbar an der Führungseinheit gelagertes Anbauteil kann in einer Anbringposition an der Führungseinheit durch Hin- und Herschwenken sicher von der Vormontage- in die Endmontageposition und zurück verschwenkt werden. Es sind jedoch auch zum Verschwenken andere Bewegungsformen alternativ möglich bzw. überlagert zur Schwenkbewegung denkbar. Beispielsweise kann das Anbauteil verschiebbar an der Führungseinheit aufgenommen sein.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Anbauteil im Vormontagezustand an der Führungseinheit verrastbar ist, wobei zur Verstellung in den Endmontagezustand die Verrastung durch Einwirken auf den Kontaktabschnitt aufhebbar ist. So kann das Anbauteil im Vormontagezustand mit einer vorgebbaren Kraft gesichert sein, zum Beispiel über den Aufnahmeabschnitt. Beispielsweise ist es dann auch vorteilhaft, einen Auslieferungszustand der Führungseinheit mit angebrachtem Anbauteil bereitzustellen, in welchem das Anbauteil im Vormontagezustand verrastet ist. Die Verrastung kann Federmittel umfassen, welche über die Federkraft eine dauerhafte Verrastkraft bereitstellen. Wird die Federkraft überwunden, kann die Verrastung zumindest zeitweise aufgehoben werden, um das Anbauteil von der Führungseinheit zu lösen oder in die Endmontageposition zu bringen. In der Endmontageposition kann die Federkraft wiederum als Verrastkraft dienen, so dass die Endmontageposition entsprechend gesichert ist.
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Bevorzugt sind die Anbringmittel zur Sicherung des Möbelteils gegen ein ungewolltes Abheben und/oder Verrutschen relativ zur Führungseinheit ausgebildet. So kann mit den Anbringmitteln ein Möbelteil an der Führungseinheit sicher in Position gehalten werden. Bevorzugt ist an einer Führungseinheit zum Beispiel an einer Vollauszugschiene genau ein Anbauteil vorhanden, welches ein an der Führungseinheit aufgenommenes Möbelteil gegen ein Abheben und Verrutschen sichert. Gegebenenfalls kann mit dem Anbauteil zusätzlich eine vertikale Positionierung des Möbelteils gegenüber der Führungseinheit vorgenommen werden.
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In einer erfindungsgemäßer Weiterbildung der Erfindung, insbesondere eine Variante des Anbauteils betreffend, ist ein an der Führungseinheit an einem Aufnahmeabschnitt befestigbarer Grundkörper und ein Eingreifelement vorgesehen, das im gesicherten Zustand des Möbelteils an der Führungseinheit derart übersteht, dass das Eingreifelement in eine Aussparung in dem Möbelteil greift und wobei Einstellmittel zur vertikalen Positionierung des gesicherten Möbelteils gegenüber der Führungseinheit vorhanden sind. So kann ein Möbelteil beispielsweise eine Schublade an der Führungseinheit gesichert festgelegt werden, wobei der gesicherte Zustand des bewegbaren Möbelteils an der Führungseinheit erst durch Überführung aus der Vormontageposition in die Endmontageposition erfolgt. Umgekehrt ist eine Abnahme bzw. ein Entfernen oder Demontieren des bewegbaren Möbelteils von der Führungseinheit erst nach Aufhebung der Endmontageposition bzw. Rückführung in die Vormontageposition möglich.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einem Möbelkorpus, an dem ein Möbelteil über eine Führungseinheit anbringbar und verschieblich geführt ist, wobei eine der oben genannten Vorrichtungen vorhanden ist. So lassen sich die aufgezeigten Vorteile an dem Möbel entsprechend realisieren.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
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1 ein Anbauteil einer erfindungsgemäßen Anbringvorrichtung in einer Vormontageposition an einer Führungseinheit,
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2 die Anordnung gemäß 1 in einer gegenüber der Stellung aus 1 verschobenen Stellung einer Bewegungsschiene der Führungseinheit,
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3 ein zum Anbauteil gemäß 1 geringfügig abweichendes Anbauteil an einer Führungseinheit unter Weglassung einer Oberseite einer Bewegungsschiene ausschnittsweise und in vergrößerter Darstellung in einer Vormontageposition des Anbauteils,
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4 die Anordnung gemäß 3 in einer gegenüber der Vormontageposition veränderten Position des Anbauteils und
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5 die Anordnung gemäß 3 und 4 in einer Endmontageposition des Anbauteils.
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Für sich entsprechende Elemente unterschiedlicher Ausführungsbeispiele sind teilweise die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt in Draufsicht eine als Schubladenführung 1 ausgebildete Führungseinheit für eine verschiebliche Führung eines Möbelteils bzw. einer Schublade relativ zu einem Möbelkorpus. Die Schublade und der Korpus sind in den Figuren nicht dargestellt. Die Schublade ist über die Schubladenführung 1 und eine weitere zur Schubladenführung 1 spiegelbildlich ausgebildete Schubladenführung (nicht gezeigt) jeweils an gegenüberliegenden Seitenwänden des Korpus aufgenommen. Zur Anbindung an den Seitenwänden umfasst die Schubladenführung 1 eine an den Seitenwänden des Korpus anbringbare Korpusschiene 2, die über einen vertikal nach oben stehenden Steg 2a an einer Innenwand des Korpus anliegt und z. B. mit dieser verschraubt ist. Die Schublade wird oben an einer Bewegungsschiene 3 der Schubladenführung 1 aufgesetzt, was an der gemäß 1 vorbereiteten und am Korpus angebrachten Schubladenführung 1 erfolgt. Zur Fixierung einer Schubladenrückseite ist im hinteren Bereich der Schubladenführung 1 eine nach oben und vorne abgewinkelte Nase 2b vorhanden, welche bei montierter Schublade rückseitig in eine passende Öffnung der Schublade eingreift. Unterseitig sitzt die montierte Schublade auf einer flachen Oberseite 3a der Schubladenschiene 3 auf.
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Zwischen der Korpusschiene 2 und der Bewegungsschiene 3 kann eine Mittelschiene vorhanden sein.
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Die Bewegungsschiene 3 ist aus der in 1 dargestellten mittleren Verschiebestellung zur Korpusschiene 2 gemäß des Pfeils P1 in eine Öffnungsrichtung bzw. gemäß des Pfeils P2 in eine Schließrichtung verschieblich. Weitere Elemente der Schubladenführung 1 wie eine Einzugautomatik 4 mit Dämpfung werden nicht näher erläutert.
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Außerdem ist in einem vorderen Endbereich der Bewegungsschiene 3 eine erfindungsgemäße Anbringvorrichtung vorgesehen, welche ein als Abhebesicherung 5 ausgebildetes Anbauteil aufweist. Die Abhebesicherung 5 dient im vollständig montierten Zustand einer Schublade an der Schubladenführung 1 zur Sicherung der Schublade gegen ein Abheben bzw. Verrutschen relativ zur Bewegungsschiene 3. Hierzu muss die Abhebesicherung 5 aus einer Vormontageposition an der Schubladenführung 1 gemäß 1 in eine Endmontageposition gemäß 2 überführt werden, um die aufgesetzte Schublade zu sichern.
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Um die Abhebesicherung 5 an der Bewegungsschiene 3 anzubringen, ist diese an einer Aufnahmekontur 6 an der Bewegungsschiene 3 angebracht bzw. eingesteckt. Die Aufnahmekontur 6 kann insbesondere eine Aufnahmeöffnung 7 umfassen (3), wobei die Aufnahmeöffnung 7 sich über die Oberseite 3a und über einen nach unten abgewinkelten Seitensteg 3b erstreckt.
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Die Abhebesicherung 5 ist mit einem einfachen Handgriff an der Bewegungsschiene 3 aufsteckbar.
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Die Abhebesicherung 5 ist um eine Schwenkachse S schwenkbar aufgenommen und kann so von der Vormontageposition in die Endmontageposition gemäß 2 gebracht werden. Dabei greift ein Sicherungsstift 8 der Abhebesicherung 5, welcher in der Endmontageposition an einem zum Seitensteg 3b parallelen gegenüberliegenden Seitensteg 3c übersteht (2), in eine passende Öffnung an der Schublade und sichert diese gegen ein merkliches Abheben bzw. Verrutschen. Dies bedeutet, dass bei positionsrichtig aufgesetzter Schublade an der Schubladenführung 1 gemäß 1, die Abhebesicherung 5 in die gemäß 2 gebrachte Endmontageposition gebracht werden muss, so dass der Sicherungsstift 8 in eine entsprechende Öffnung an der Schublade greifen kann.
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Hierzu wird die Abhebesicherung 5 um die zur Zeichenebene senkrechte Schwenkachse S in Richtung des Pfeils P3 in 1 verschwenkt. Dies kann prinzipiell durch manuelles Einwirken auf die Abhebesicherung 5 geschehen, was jedoch aufwendig ist und gegebenenfalls bei der Montage vergessen werden kann. Hier greift der erste Aspekt der Erfindung an. Demnach wird über einen abgewinkelten Nocken 9 an der Abhebesicherung 5, welcher in der Vormontageposition gemäß 1 stirnseitig am vorderen Ende der Bewegungsschiene 3 den Seitensteg 3b umgreifend anliegt, in die gemäß 2 gebrachte Endmontageposition zwangsweise verschwenkt und die Abhebesicherung 5 verschwenkt. Dies geschieht dadurch, dass ausgehend von 1 beim Einschieben der Bewegungsschiene 3 gemäß Pfeil P2 mit daran angebrachter Schublade durch Kontaktierung bzw. Kollision einer Innenseite des Nockens 9 an einer Stirnseite 10 der Korpusschiene 2 die Abhebesicherung 5 zwangsweise verschwenkt wird.
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Dies hat den Vorteil, dass kein weiterer Montageschritt mehr nötig ist für die Überführung in die Endmontageposition der Abhebesicherung 5.
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Im Betrieb der Schubladenführung 1 mit daran angebrachter Schublade verbleibt die Abhebesicherung 5 in der Endmontageposition. Wird später die Schublade von der Führungseinheit bzw. Schubladenführung 1 abgenommen, muss lediglich die Vormontageposition gemäß 1 eingestellt werden, was durch Drücken gemäß des Pfeils P4 auf einen Anlagesteg 13 an der Abhebesicherung 5 erfolgen kann, was bei ausgefahrener Bewegungsschiene 3 möglich ist. Dabei wird der Sicherungsstift 8 wieder zurückgeschwenkt und die Schublade lässt sich problemlos von der Führungseinheit 1 abheben.
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3 zeigt detailliert unter Weglassung der Oberseite 3a eine zur Anordnung gemäß 1 leicht veränderte Abhebesicherung 5 an einer Schubladenführung 1 mit einer Bewegungsschiene 3 und einer Korpusschiene 2.
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4 zeigt die Anordnung aus 3 in einer etwas in Richtung P3 verschwenkten Stellung der Abhebesicherung 5 durch Bewegung der Bewegungsschiene 3 in Richtung P2.
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In 5 ist die vollständig erreichte Endmontageposition der Abhebesicherung 5 entsprechend 2 dargestellt.
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Die Abhebesicherung 5 umfasst außerdem einen Bedienhebel 14, welcher über einen Verrastmechanismus 15 veränderbar ist, wobei eine Abstützfläche 16 vorgesehen ist, auf welcher eine Unterseite der anzubringenden Schublade aufliegt und über deren vertikale Position auch die vertikale Position der Schublade bestimmt wird. Der Bedienhebel 14 ist wie in 5 angedeutet, ebenfalls um die Schwenkachse S in Pfeilrichtung. P5 und entgegen P5 zurück verschwenkbar zum Einrichten einer gewünschten Einstellposition und über einen Verrastmechanismus 15 arretierbar. Dies ist manuell von einer Bedienperson einstellbar.
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Grundsätzlich kann auch durch Einwirken zum Beispiel von Hand auf Anlagestege 12, 13 an der Abhebesicherung 5 die Überführung von der Vor- in die Endmontageposition und zurück bewerkstelligt werden.
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Anstelle des Nockens 9 in den Ausführungsbeispielen sind auch ein Stift, eine Klappe, eine Lasche, ein Hebel, eine Feder in Form zum Beispiel eines Biegebalkens denkbar.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Verstellung der Abhebesicherung 5 aus der Vormontageposition in die Endmontageposition durch ein linear geführtes Bauteil bzw. durch die linear bewegliche Bewegungsschiene 3 ausgelöst, wobei die Abhebesicherung 5 daraufhin verschwenkt. Es sind aber grundsätzlich auch andere Bewegungskombinationen möglich, zum Beispiel eine Auslösung durch ein vorbeischwenkendes Bauteil und eine darauf folgende lineare Auslösebewegung eines Anbauteils bzw. Sperrteils. Es könnten auch zwei Teile schräg aneinander abgleiten, um eine Sicherung der Schublade zu aktivieren.
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Mit der Anlage des Nockens 9 an der Stirnseite 10 der Korpusschiene 2 wird außerdem erfindungsgemäß erreicht, dass zur Montage der Schublade die Bewegungsschiene 3 nicht weiter in Richtung P2 einfährt, als die in 1 gezeigte Stellung. Damit kann die Schublade an der dabei vorne am Korpus überstehenden Bewegungsschiene 3 problemlos aufgesetzt werden. Anschließend kann durch Überwinden einer vorgebbaren Kraft in Einschiebrichtung P2 dieser Haltemechanismus aufgehoben werden und die Schublade fährt in den Korpus ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schubladenführung
- 2
- Korpusschiene
- 2a
- Steg
- 2b
- Nase
- 3
- Bewegungsschiene
- 3a
- Oberseite
- 3b
- Seitensteg
- 3c
- Seitensteg
- 4
- Einzugautomatik
- 5
- Abhebesicherung
- 6
- Aufnahmekontur
- 7
- Aufnahmeöffnung
- 8
- Sicherungsstift
- 9
- Nocken
- 10
- Stirnseite
- 11
-
- 12
- Anlagesteg
- 13
- Anlagesteg
- 14
- Bedienhebel
- 15
- Verrastmechanismus
- 16
- Abstützfläche