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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugnahmen eines Gegengewichtsgabelstaplers, wobei der Fahrzeugrahmen an einer Fahrzeugseite eine seitliche Rahmenöffnung zum horizontalen Aus- und Einbau eines Antriebsmoduls in einen Aggregateraum aufweist.
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Gegengewichtsgabelstapler sind entweder mit einem batterie-elektrischen Antriebsstrang (sogenannte Batteriestapler) oder mit einem verbrennungsmotorischen Antriebsstrang bekannt (sogenannte Verbrennungsmotorstapler) bekannt. Bei einem batterie-elektrischen Antriebsstrang ist eine Traktionsbatterie oder eine Hybridantriebseinheit mit einer Stromerzeugungseinrichtung und einer Batterie als elektrische Energiequelle vorgesehen, wobei die Traktionsbatterie bzw. die Batterie einen von mindestens einem elektrischen Fahrmotor gebildeten Fahrantrieb und einen Elektromotor, der eine Hydraulikpumpe zur Versorgung der Arbeitshydraulik und/oder einer Lenkungshydraulik antreibt, mit elektrischer Energie versorgt. Derartige elektrisch betriebene Gegengewichtsgabelstapler weisen in jüngster Zeit zunehmend einen sogenannten seitlichen Batteriewechsel in horizontaler Richtung auf, bei dem die Traktionsbatterie bzw. die Hybridantriebseinheit durch eine seitliche Öffnung des Fahrzeugrahmens in einen Aggregateraum eingebaut bzw. ausgebaut werden kann. Ein Fahrzeugrahmen für einen batterie-elektrisch betriebenen Gabelstapler ist beispielsweise aus der
DE 102 48 657 A1 bekannt. Derartige Fahrzeugrahmen weisen einen asymmetrischen Aufbau auf, da an einer Fahrzeugseite eine seitliche Rahmenöffnung zum Wechsel der Traktionsbatterie angeordnet ist.
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Bei Gegengewichtsgabelstaplern mit einem verbrennungsmotorischen Antriebsstrang ist ein Verbrennungsmotor als Energiequelle zum Antrieb des Fahrantriebs und zum Antrieb der Hydraulikpumpe der Arbeitshydraulik und/oder der Lenkungshydraulik vorgesehen. Bei derartigen verbrennungs-motorisch betriebenen Gegengewichtsgabelstaplern sind Ausführungsformen des Fahrantriebs als elektrischer Fahrantrieb (verbrennungsmotorisch-elektrisches Antriebssystem) oder als hydrostatischer Fahrantrieb (verbrennungsmotorisch-hydrostatisches Antriebssystem) bekannt. Bei einem verbrennungsmotorisch-elektrischen Antriebssystem mit einem elektrischen Fahrantrieb umfasst der Fahrantrieb eine stromliefernde Energieversorgungseinheit, die von einem mittels des Verbrennungsmotors angetriebenen Generator gebildet ist, der die elektrische Energie für mindestens einen Fahrantriebsmotor erzeugt. Der Fahrantriebsmotor ist in der Regel als Drehstrommotor, beispielsweise Asynchronmotor ausgebildet, dem ein Umrichter vorgeschaltet ist. Der Umrichter weist hierbei eine Leistungselektronik auf, die die Wechselspannung des Generators in ein Gleichspannungssystem überführt, aus dem das Spannungssystem für den Drehstrommotor erzeugt wird. Derartige verbrennungsmotorisch-elektrische Antriebssysteme weisen eine gute Regelbarkeit bei hohen Wirkungsgraden auf. Bei einem verbrennungsmotorisch-hydrostatischen Antriebssystem mit einem hydrostatischen Fahrantrieb umfasst der Fahrantrieb eine von dem Verbrennungsmotor angetriebene hydraulische Fahrpumpe, die mit einem oder mehreren hydraulischen Fahrmotoren in Verbindung steht, in der Regel im geschlossenen Kreislauf. Die zur Versorgung der Arbeitshydraulik und/oder der Lenkungshydraulik vorgesehene Hydraulikpumpe ist bei Gegengewichtsgabelstaplern mit einem verbrennungsmotorischen Antriebsstrang sowohl bei einem verbrennungsmotorisch-elektrischen Antriebssystem als auch bei einem verbrennungsmotorisch-hydrostatischen Antriebssystem direkt von dem Verbrennungsmotor angetrieben. Der Fahrzeugrahmen eines verbrennungsmotorisch betriebenen Gegengewichtsgabelstaplers umfasst in der Regel zwei seitliche, plattenartige Rahmenträger. Ein derartiger Fahrzeugrahmen für einen verbrennungsmotorischen Gegengewichtsgabelstapler mit einem symmetrischen Aufbau ist aus der
EP 1 386 897 B1 bekannt.
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Bei Herstellern von Flurförderzeugen sind daher für Gegengewichtsgabelstapler mit einem verbrennungsmotorischen Antriebsstrang und Gegengewichtsgabelstapler mit einem batterie-elektrischen Antriebsstrang unterschiedliche Rahmenkonzepte und unterschiedliche Fahrzeugrahmen erforderlich, die den Herstellungsaufwand erhöhen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugrahmen der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, mit dem sowohl batterie-elektrisch betriebene Gegengewichtsgabelstapler als auch verbrennungsmotorisch-betriebene Gegengewichtsgabelstapler in kostengünstiger Weise herstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Fahrzeugrahmen an der mit der seitlichen Rahmenöffnung gegenüberliegenden Fahrzeugseite im Bereich des Aggregateraums als in Fahrzeuglängsrichtung angeordneter, geschlossener Hohlkörper ausgebildet ist, der als Flüssigkeitsbehälter, insbesondere als Flüssigkeitsbehälter für Druckmittel einer Arbeitshydraulik des Gegengewichtsgabelstaplers, ausgebildet ist. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen ist an der Fahrzeugslängsseite, die der mit der seitlichen Rahmenöffnung versehenen Fahrzeuglängsseite gegenüberliegt, im Bereich des Aggregateraums ein geschlossener Hohlkörper ausgebildet, der sich in Fahrzeuglängsrichtung über den Aggregatraum erstreckt und gleichzeitig als Flüssigkeitsbehälter, bevorzugt für das Druckmittel der die Arbeitshydraulik versorgenden Hydraulikanlage, ausgebildet ist. Durch die als geschlossener Hohlkörper ausgebildete und somit mit einem geschlossenen Hohlraum versehene Rahmenstruktur an der der seitlichen Öffnung gegenüberliegenden Fahrzeugseite wird die Verdrehsteifigkeit und die Biegesteifigkeit des asymmetrischen Fahrzeugrahmens erhöht und eine hohe Verdreh- und Biegesteifigkeit des Fahrzeugrahmens erzielt. Hierdurch wird es möglich, die seitliche Rahmenöffnung derart zu dimensionieren, dass sowohl eine Traktionsbatterie als auch ein Motoraggregat mit einem Verbrennungsmotor und Nebenaggregaten in den Aggregateraum durch die seitliche Rahmenöffnung in horizontaler Richtung ein- und ausgebaut werden können. Die Verwendung des geschlossenen Hohlkörpers des Fahrzeugrahmens als Flüssigkeitsbehälter für die Arbeitshydraulik des Gegengewichtsgabelstaplers führt zu weiteren Vorteilen, da der Hohlkörpers sowohl bei einem verbrennungsmotorisch betriebenen Gegengewichstgabelstaplern als auch bei einem batterie-elektrisch betriebenen Gegengewichstgabelstaplern für denselben Zweck genutzt werden kann.
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Bevorzugt weist der Hohlkörper einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Mit einem derartigen Querschnitt kann eine wirksame Erhöhung der Verdrehsteifigkeit und der Biegesteifigkeit des Fahrzeugrahmens durch einen von dem geschlossenen Hohlkörper gebildeten Hohlraum im Fahrzeugrahmen erzielt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Fahrzeugrahmen aus zwei Rahmenlängsträgern, die jeweils im heckseitigen Bereich mit einem Befestigungsflansch zur lösbaren Befestigung an einem heckseitigen Gegengewicht des Gegengewichtsgabelstaplers versehen sind, und einer Querverbindung gebildet, die im frontseitigen Bereich mit den Rahmenlängsträgern lösbar verbunden ist. Ein derartiger Fahrzeugrahmen, der aus zwei Rahmenlängsträgern besteht, die mit dem heckseitigen Bereich jeweils an einem Gegengewicht lösbar befestigt sind, beispielsweise durch entsprechende Schraubverbindungen, und deren frontseitigen Bereiche mit einer Querverbindung aussteifbar ist, die lösbar mit den Rahmenlängsträgern verbindbar ist, beispielsweise durch entsprechende Schraubverbindungen, weist gegenüber geschweißten Fahrzeugrahmen einen geringen Herstellaufwand für die Rahmenkomponenten auf.
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Bevorzugt ist die Querverbindung von einem im bodenseitigen Bereich angeordneten Untergurt und einer in vertikaler Richtung oberhalb des Untergurts angeordneten Querstrebe gebildet. Eine derartige Ausführung der Querverbindung erweist sich als günstig, da mit dem Untergurt die Radkräfte der Antriebsräder und mit der oberhalb angeordneten Querstrebe, bevorzugt einer Druckstrebe, die Druckkräfte, die aus dem Fahrzeuggewicht und der transportierten Last herrühren, auf einfache Weise zwischen den beiden Rahmenlängsträgern abgestützt werden können.
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Der mit der seitlichen Rahmenöffnung versehene Rahmenlängsträger ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform von einem in Fahrzeugslängsrichtung angeordneten bodenseitigen Längsträger und einer winkelförmigen Rahmenrippe gebildet. Eine derartige Struktur des Rahmenlängsträger, bei der die Rahmenöffnung nach unten von dem Längsträger und nach vorne sowie oben durch die winkelförmige Rahmenrippe begrenzt wird, ermöglicht eine stabile Rahmenstruktur, bei der auf eine aussteifende Bodenplatte im Bereich des Aggregateraums verzichtet werden kann. Bevorzugt ist hierbei sowohl an dem Längsträger als auch an der Rahmenrippe ein Befestigungsflansch zur lösbaren Befestigung des Rahmenlängsträgers an dem Gegengewicht ausgebildet, so dass ein oberer und ein unterer Befestigungspunkt zur Anbindung des Rahmenlängsträgers an dem Gegengewicht erzielt werden kann.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Längsträger ein Aufstandslager für das Antriebsmodul bildet. Auf dem Längsträger kann an der mit der seitlichen Rahmenöffnung versehenen Fahrzeugseite auf einfache Weise ein Aufstandslager für das in dem Aggregateraum angeordnete Antriebsmodul, beispielsweise eine Traktionsbatterie oder eine Motoraggregat mit einem Verbrennungsmotor, gebildet werden, so dass die Gewichtskräfte des Antriebsmoduls an dieser Fahrzeugseite auf einfache Weise in den Fahrzeugrahmen eingeleitet werden können.
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Der im Bereich des Aggregateraums als geschlossener Hohlkörper ausgebildete Rahmenlängsträger ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform von zwei in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten vertikalen Wandabschnitten, die eine Außenseite und eine Innenseite des Rahmenlängsträgers bilden, einer Vorderwand und einer Rückwand sowie einer Bodenwand und einer Deckelwand gebildet. Sofern die Wandabschnitte von Blechplatten gebildet sind, die miteinander als Schweißkonstruktion verbunden sind, kann der geschlossene Hohlkörper an dem Rahmenlängsträger und somit ein geschlossener Hohlraum in dem Rahmenlängsträger auf einfache Weise hergestellt werden.
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Mit besonderem Vorteil ist an der Innenseite des im Bereich des Aggregateraums als Hohlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers mindestens ein Aufstandslager für das Antriebsmodul ausgebildet. Die Gewichtskräfte des in dem Aggregateraum angeordnete Antriebsmodul, beispielsweise einer Traktionsbatterie oder eines Motoraggregats mit einem Verbrennungsmotor, können mit entsprechenden Aufstandslagern an der Innenseite des Hohlkörpers an dieser Fahrzeugseite auf einfache Weise in den Fahrzeugrahmen eingeleitet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist an der Innenseite des im Bereich des Aggregateraums als Hohlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers ein Ansaugstutzen des Flüssigkeitsbehälters angeordnet. Mit der Ausbildung eines Ansaugstutzens an der Innenseite des als Höhlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers kann auf einfache Weise ein Sauganschluss an dem von dem Hohlraum gebildeten Flüssigkeitsbehälter gebildet werden.
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Mit besonderem Vorteil ist an der Außenseite des im Bereich des Aggregateraums als Hohlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers mindestens eine Trittstufenausnehmung ausgebildet. Durch entsprechende Ausgestaltung des Hohlkörpers kann innerhalb der Breitenerstreckung des als Hohlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers auf einfache Weise eine Trittstufenausnehmung und eine oder mehrere Trittstufen gebildet werden, um den Auf- und Abstieg einer Bedienperson zu einem oberhalb des Aggregateraums befindlichen Fahrerarbeitsplatz zu erleichtern.
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Hierbei können separate Trittstufen vorgesehen werden oder die Deckelwand des Hohlkörpers direkt als Trittfläche verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der im Bereich des Aggregateraums als Hohlkörper ausgebildete Rahmenlängsträger mit einem Befestigungsflansch für eine in dem Hohlkörper angeordnete Filteranlage versehen. Der als Flüssigkeitsbehälter, bevorzugt für die Hydraulikanlage der Arbeitshydraulik, ausgebildete Hohlkörper nimmt somit weiterhin die Filteranlage mit entsprechenden Filterelementen auf. Sofern gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Befestigungsflansch für die Filteranlage an der Deckelwand des als Hohlkörper ausgebildeten Rahmenlängsträgers ausgebildet ist, ergibt sich eine gute Zugänglichkeit an die Filteranlage von Außen für Service- und Wartungsarbeiten.
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Gleiche Vorteile sind erzielbar, wenn der im Bereich des Aggregateraums als Hohlkörper ausgebildete Rahmenlängsträger mit einer verschließbaren Wartungsöffnung für den von dem Hohlkörper gebildeten Flüssigkeitsbehälter versehen ist. Sofern die Wartungsöffnung in der Deckelwand des Hohlkörpers ausgebildet ist, kann an der Oberseite des Flüssigkeitsbehälters eine von Außen zugängliche Wartungsöffnung auf einfache Weise erzielt werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen kann durch Einbau eines Motoraggregats mit einem Verbrennungsmotor und Nebenaggregaten in den Aggregateraum durch die seitliche Rahmenöffnung auf einfache Weise Gegengewichtsgabelstapler mit einem verbrennungsmotorischen Antrieb mit einem Verbrennungsmotor als Antriebsquelle und einem elektrischen oder hydrostatischen Fahrantrieb gebildet werden.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugrahmen ermöglicht alternativ den Einbau einer Traktionsbatterie in den Aggregateraum über die seitliche Rahmenöffnung, so dass mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen ein Gegengewichtsgabelstapler mit einem batterie-elektrischen Antrieb mit einer Traktionsbatterie als Antriebsquelle und einem elektrischen Fahrantrieb gebildet werden kann.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist der Fahrzeugrahmen als Einheitsrahmen ausgebildet, bei dem durch Einbau eines Motoraggregats mit einem Verbrennungsmotor in den Aggregateraum ein Gegengewichtsgabelstapler mit einem verbrennungsmotorischen Antrieb oder durch Einbau einer Traktionsbatterie in den Aggregateraum ein Gegengewichtsgabelstapler mit einem batterie-elektrischen Antrieb herstellbar ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugrahmen ermöglicht bei einem Hersteller von Flurförderzeugen mit geringem Fertigungs- und Herstellaufwand, mit einem gleichen Fahrzeugrahmen Ausführungen von Gegengewichstgabelstaplern mit einem batterie-elektrischen Antriebsstrang und Ausführungen von Gegengewichtsgabelstaplern mit einem verbrennungsmotorischen Antriebsstrang herzustellen und zu produzieren. Die Produktion der beiden Arten von Gegengewichstgabelstaplern kann aufgrund des identischen Fahrzeugrahmenaufbaus auf einer Montagelinie erfolgen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 einen Gegengewichtsgabelstapler mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen in einer perspektivischen Darstellung auf eine erste Rahmenseite,
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2 den Gegengewichtsgabelstapler in einer perspektivischen Darstellung auf eine zweite Rahmenseite,
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3 einen batterie-elektrisch betriebenen Gegengewichtsgabelstapler mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen und
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4 einen verbrennungsmotorisch betriebenen Gegengewichtsgabelstapler mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen.
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In der 1 ist ein Gegengewichtsgabelstapler 1 dargestellt, der einen erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen 2 aufweist, der unterhalb eines nicht näher dargestellten Fahrerschutzdaches, das beispielsweise von einem Fahrerschutzdach oder einer Fahrerkabine gebildet sein kann, einen Aggregateraum 4 bildet. Im frontseitigen, lastzugewandten Bereich ist der Gegengewichtsgabelstapler 1 mit zwei Antriebsrädern 5 und im heckseitigen, lastabgewandten Bereich mit einer Lenkachse und zwei gelenkten Rädern 6 versehen. Am vorderen lastzugewandten Bereich des Gegengewichtsgabelstapler 1 ist ein nicht näher dargestelltes Hubgerüst angeordnet, an dem ein beispielsweise als Lastgabel ausgebildetes, nicht näher dargestelltes Lastaufnahmemittel auf- und abbewegbar angeordnet ist. Im lastabgewandten Bereich ist das Flurförderzeug 1 mit einem Gegengewicht 8 versehen.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugrahmen 2 besteht aus einem linken Rahmenlängsträger 2a und einem rechten Rahmenlängsträger 2b.
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Die beiden Rahmenlängsträger 2a, 2b sind im heckseitigen Bereich mittels entsprechender Befestigungsflansche B1–B4 an dem Gegengewicht 8 lösbar befestigt, bevorzugt mittels entsprechender Schraubverbindungen. Am frontseitigen Bereich sind die beiden Rahmenlängsträger 2a, 2b mit einer Querverbindung 11 ausgesteift, die von einem bodenseitigen Untergurt 12 und einer als Druckstange ausgebildeten Querstrebe 13 gebildet ist, die von dem Untergurt 12 in vertikaler Richtung nach oben beabstandet angeordnet ist. Der Untergurt 12 und die Querstrebe 13 sind an den Rahmenlängsträgern 2a, 2b lösbar befestigt, bevorzugt mittels entsprechender Schraubverbindungen.
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Der in Hauptfahrtrichtung rechte Rahmenlängsträger 2b bildet – wie in der 1 dargestellt ist – eine seitliche Rahmenöffnung 10 aus, durch die ein Antriebsmodul A in horizontaler und seitlicher Richtung in den Aggregateraum 4 ein- bzw. ausgebaut wenden kann. Der rechte Rahmenlängsträger 2b ist im vorderen Bereich von einer vertikalen Blechplatte 15b und einer Kotflügelplatte 16b für das rechte Antriebsrad 5 gebildet. Die Blechplatte 15b ist mit einem Befestigungsflansch 17b zum Anbau eines Fahrantriebsmotors, insbesondere eines Radmotors versehen. Der rechte Rahmenlängsträger 2b besteht im Bereich des Aggregateraums 4 aus einem im Bodenbereich angeordneten, in Fahrzeugslängsrichtung angeordneten Längsträger 18 und einer winkelförmigen Rahmenrippe 19. Die Rahmenrippe 19 begrenzt die seitliche Rahmenöffnung 10 mit einem vertikalen Abschnitt nach vorne und mit einem horizontalen Abschnitt nach oben. Im unteren Bereich ist die seitliche Rahmenöffnung 10 von dem Längsträger 18 begrenzt. Am hinteren Bereich ist die Rahmenrippe 19 und der Längsträger 18 mit jeweils einer Befestigungsplatte 20, 21 versehen, die vertikal beabstandete Befestigungsflansche B1 bzw. B2 zur lösbaren Befestigung des Rahmenlängsträgers 2b mit dem Gegengewicht 9 bilden. Anstelle von zwei Befestigungsplatten 20, 21 kann alternativ eine durchgehende Befestigungsplatte vorgesehen werden, die sich in vertikaler Richtung von dem Längsträger 18 zu der Rahmenrippe 19 erstreckt, um entsprechende Befestigungsflansche B1 bzw. B2 zu ermöglichen. Der Längsträger 18 kann aus einem geschlossenen Profilrohr 18a und verstärkenden Längsplatten 18b gebildet werden. Die Rahmenrippe 19 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei seitlich beabstandeten Platten 19a, 19b, die mittels mehrerer Querverstrebungen miteinander verbunden sind.
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Der in Hauptfahrtrichtung linke Rahmenlängsträger 2a besteht – wie in Zusammenschau mit der 2 ersichtlich ist – im Wesentlichen aus einem in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten, als geschlossenen Hohlraum ausgebildeten Hohlkörper 25, der als Flüssigkeitsbehälter ausgebildet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel dient der Hohlkörper 25 als Flüssigkeitsbehälter für das Druckmittel einer eine Arbeitshydraulik und/oder eine Lenkungshydraulik des Gegengewichtsgabelstaplers 1 versorgenden Arbeitshydraulik.
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Die Arbeitshydraulik umfasst hierbei einen Hubantrieb zum Anheben des Lastaufnahmemittels und einen Neigeantrieb zum Neigen des Hubgerüstes und gegebenenfalls vorhanden Zusatzverbraucher, beispielsweise einen Seitenschieber für eine Lastgabel. Weiterhin kann für die gelenkten Räder 6 eine Lenkungshydraulik vorgesehen sein. Zur Versorgung der Arbeitshydraulik und/oder der Lenkungshydraulik mit Druckmittel ist eine Hydraulikanlage mit einer Hydraulikpumpe vorgesehen.
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Der linke Rahmenlängsträger 2a ist im vorderen Bereich von einer vertikalen Blechplatte 15a und einer Kotflügelplatte 16a des linken Antriebsrades 5 gebildet, wobei die Blechplatte 15a mit einem Befestigungsflansch 17a zum Anbau eines Fahrantriebsmotors, insbesondere eines Radmotors versehen. Im Bereich des Aggregateraums 4 ist der linke Rahmenlängsträger 2a von einer vertikal angeordneten Innenwand 26a und einer vertikal angeordneten Außenwand 26b gebildet, die voneinander in Fahrzeugquerrichtung beabstandet sind. Die Innenwand 26a und die Außenwand 26b sind im vorderen Bereich an die Kotflügelplatte 16a angeschlossen, die eine Vorderwand des Hohlkörpers 25 bilden. Im heckseitigen Bereich sind die Innenwand 26a und die Außenwand 26b mittels einer Rückwand 27 abgeschlossen.
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Die Rückwand 27 bildet hierbei vertikal beabstandete Befestigungsflansche B3, B4 zur lösbaren Befestigung des Rahmenlängsträgers 2a mit dem Gegengewicht 8. Im Bodenbereich sind die Innenwand 26a und die Außenwand 26b mit einer Bodenwand 28 verbunden und abgeschlossen. Im oberen Bereich ist eine Deckelwand 29 zur Verbindung und zum Abschluss der Innenwand 26a und der Außenwand 26b vorgesehen.
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Der den Flüssigkeitsbehälter bildende geschlossene und als geschlossener Hohlraum ausgebildete Hohlkörper 25 wird somit von der Innenwand 26a, der Außenwand 26b, der eine Vorderwand bildenden Kotflügelplatte 16a, der Bodenwand 28, der Deckelwand 29 und der Rückwand 27 gebildet. Der geschlossenen Hohlkörper 25 erstreckt sich hierbei an der Fahrzugaußenseite in Fahrzeugslängsrichtung vom Gegengewicht 8 bis zur Kotflügelplatte 16a und somit vollständig entlang des Aggregateraums 4. Die Innenwand 26a, die Außenwand 26b, die Bodenwand 28, die Deckelwand 29 und die Rückwand 27 können hierbei von entsprechenden Blechen bzw. Blechplatten gebildet werden. Es ist ebenfalls denkbar, mehrere Wandabschnitte des Hohlkörpers 25 aus einem abgekanteten Blech auszubilden, beispielsweise die Außenwand 26b, die Bodenwand 28 und die Deckelwand 29 aus einem U-förmig abgekanteten Blechteil zu bilden.
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Die Bodenwand 28 erstreckt sich in Fahrzeugquerrichtung in den Aggregateraum 4. Auf der Oberseite der Bodenwand 28 sind innerhalb des Aggregateraum benachbart zur Innenwand 26a im vorderen und im hinteren Bereich des Aggregateraum 4 Aufstandslager 30, 31 angeordnet, auf denen das nicht näher dargestelltes Antriebsmodul A aufsteht.
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Bei dem rechten Rahmenlängsträger 2b bildet der Längsträger 18 ein Aufstandslager, auf dem das Antriebsmodul A aufsteht.
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Der Rahmenlängsträger 2a sowie der Rahmenlängsträger 2b sind bevorzugt als Schweißkonstruktion ausgebildet.
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Der von dem linken Rahmenlängsträger 2a gebildete Hohlkörper 25 ist weiterhin derart gestaltet, dass dieser im vorderen Bereich eine Trittstufenausnehmung 35 bildet. Hierzu kann die Deckelwand 29 treppenartig gestuft sein und die Außenwand 26b mit einer Aussparung 38 versehen sein, so dass an dem Rahmenlängsträger 2a im Bereich der Trittstufenausnehmung 35 ein oder mehrere Trittstufen 36, 37 innerhalb der Breitenerstreckung des linken Rahenlängsträgers 2a ausgebildet werden können.
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An der Innenseite des Rahmenlängsträgers 2a ist weiterhin ein mit dem Hohlkörper 25 in Verbindung stehender Ansaugstutzen 40 für die in dem Hohlkörper 25 befindliche Flüssigkeit angeordnet.
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Die Deckelwand 29 ist weiterhin mit mindestens einem Befestigungsflansch und einer Öffnung 45 versehen, der von einer Öffnung und Befestigungsbohrungen gebildet ist, um eine Filteranlage in dem Hohlkörper 25 für die in dem Hohlkörper befindliche Flüssigkeit anordnen zu können. An der Deckelwand 29 ist eine weitere Öffnung mit einem Befestigungsflansch 46 dargestellt, die eine Wartungsöffnung für den von dem Hohlkörper 25 gebildeten Flüssigkeitsbehälter dargestellt und mittels eines Deckels verschließbar ist.
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Der von dem geschlossenen Hohlkörper 25 gebildete linke Rahmenlängsträger 2a bildet somit einen Flüssigkeitsbehälter, bevorzugt für die Arbeitshydraulik des Gegengewichtsgabelstaplers 1, und weist weiterhin die Funktion eines geschlossenen Torsionskastens auf, um bei der asymmetrischen Rahmenstruktur mit der seitlichen Rahmenöffnung 10 an dem rechten Rahmenlängsträger 2b die erforderliche Verdrehsteifigkeit und Biegesteifigkeit, insbesondere um die Fahrzeuglängsachse und die Fahrzeugsquerachse, des Fahrzeugrahmens 2 zu erzielen.
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Die Ausbildung des Fahrzeugrahmens 2 aus den beiden Rahmenlängsträgern 2a, 2b, die im heckseitigen Bereich mit dem Gegengewicht 8 verschraubt und im frontseitigen Bereich über die aus der Druckstange 13 sowie dem Untergurt 12 gebildeten Querverbindung 11 miteinander verschraubt sind, ermöglicht eine einfach herzustellende und steife Rahmenstruktur. Der Rahmenlängsträger 2b kann mit einer derartigen seitlichen Rahmenöffnung 10 versehen werden, dass eine Traktionsbatterie oder eine Motoraggregat mit einem Verbrennungsmotor in den Aggregateraum 4 in horizontaler Richtung ein- und ausgebaut werden kann. Der mit dem kastenförmigen, als Hohlraum ausgebildeten Hohlkörper 25 versehene Rahmenlängsträger 2a sorgt für die erforderliche Verdreh- und Biegesteifigkeit des Fahrzeugrahmens 2 und dient weiterhin als Flüssigkeitsbehälter für das Druckmittel der Hydraulikanlage des Gegengewichtsgabelstaplers 1. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugrahmen 2 ist keine vordere vertikale Rahmenwand am Aggregateraum 4 und keine Bodenplatte im Bereich des Aggregateraums 4 erforderlich.
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In den 1 und 2 sind weiterhin Anlenkungspunkt 47a, 47b für einen Neigezylinderantrieb des Hubgerüstes und Befestigungspunkte 48a, 48b für das Fahrerschutzdach an den Rahmenlängsträgern 2a, 2b dargestellt. Weiterhin sind an den Rahmenlängsträgern 2a, 2b jeweils eine Anlenkstelle 49 für ein Hubgerüst ausgebildet.
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In der 3 ist der Fahrzeugrahmen 2 mit einer durch die seitliche Rahmenöffnung 10 in dem Aggregateraum 4 eingesetzten Traktionsbatterie 50 als Antriebsmodul A dargestellt, so dass ein batterie-elektrisch betriebener Gegengewichtsgabelstapler gebildet wird, bei dem die in dem Aggregateraum 4 angeordnete Traktionsbatterie 50 als elektrische Energiequelle zur Versorgung eines oder mehrerer elektrischer Fahrmotoren und eines Hydraulikaggregats zur Versorgung der Arbeitshydraulik und/oder der Lenkungshydraulik dient. Das Hydraulikaggregat ist von einem oder mehreren Pumpenaggregaten gebildet, die jeweils aus einer Hydraulikpumpe und einem von der Traktionsbatterie mit elektrischer Energie versorgten Elektromotor zum Antrieb der Hydraulikpumpe bestehen.
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In der 4 ist der Fahrzeugrahmen 2 mit einem durch die seitliche Rahmenöffnung 10 in dem Aggregateraum 4 eingesetzten Motoraggregat 55 als Antriebsmodul A dargestellt. Das Motoraggregat 55 umfasst bevorzugt einen Verbrennungsmotor V und eine von dem Verbrennungsmotor angetriebene Hydraulikpumpe zur Versorgung der Arbeitshydraulik und/oder einer Lenkungshydraulik, so dass ein verbrennungsmotrisch-betriebener Gegengewichtsgabelstapler 1 gebildet wird. Zudem umfasst das Motoraggergat 55 einen von dem Verbrennungsmotor V angetriebenen Generator eines elektrischen Fahrantriebs bzw. eine von dem Verbrennungsmotor V angetriebene hydraulische Fahrpumpe eines hydrostatischen Fahrantriebs. Weiterhin kann das Motoraggregat 55 eine Luftfilteranlage L mit einem Luftfilter für den Verbrennungsmotor V, eine Kraftstoffanlage K des Verbrennungsmotors V mit einem Kraftstoffbehälter, eine Abgasanlage und gegebenenfalls eine Kühleranlage KL mit einer Wärmetauschereinrichtung für den Verbrennungsmotor V umfassen.
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Die Traktionsbatterie 50 bzw. das Motoraggregat 55 sind auf einem palettenartigen Traggestell 60 angeordnet, das zwei tragende, in Fahrzeugslängsrichtung voneinander beabstandet angeordnete Profilelementen 61 aufweist, die Aufnahmekanälen bilden, in die mit den Gabelzinken einer Lastgabel eines weiteren Flurförderzeugs eingefahren werden kann, um das Antriebsmodul A in seitlicher und horizontaler Richtung über die seitliche Rahmenöffnung 10 in den Aggregateraum 4 einzubauen bzw. auszubauen. Das Traggestell 60 steht hierbei mit den in Fahrzeuquerrichtung verlaufenden Profilelementen 61 an den Aufstandlagern 30, 31 des linken Rahmenlängsträger 2a und dem Längsträger 18 des rechten Rahmenlängsträgers 2b auf, die bevorzugt auf gleicher Höhe angeordnet sind.
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Der erfindungsgemäße Rahmenaufbau ermöglicht es, mit einem identischen Fahrzeugrahmen 2 Gegengewichtsgabelstapler 1 mit einem batterie-elektrischen Antriebssystem (3) und Gegengewichtgabelstapler 1 mit einem verbrennungsmotorischen Antriebssystem (4) durch jeweiligen Einbau eines entsprechenden Antriebsmoduls A herzustellen.
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Die Ausbildung des als geschlossener ausgebildeten Hohlkörpers 25 des linken Rahmenlängsträgers 2a als Flüssigkeitsbehälter für die Arbeitshydraulik des Gegengewichtsgabelstaplers 1 ergibt besondere Vorteile, da an der Außenwand 26b des Rahmenlängsträgers 2a eine große seitliche Abstrahlfläche zur Verfügung gestellt wird, die eine Abkühlung der in dem Hohlkörper 25 befindlichen Flüssigkeit der Arbeitshydraulik ermöglicht.
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Zudem ist bei der Ausbildung des geschlossenen Hohlkörpers 25 als Flüssigkeitsbehälter für die Arbeitshydraulik des Gegengewichstgabelstaplern 1 erzielbar, dass bei der Ausbildung als Gegengewichtsgabelstapler mit einem batterie-elektrischen Antriebssystem (3) bzw. als Gegengewichtgabelstapler mit einem verbrennungsmotorischen Antriebssystem (4) kein zusätzlicher Hydrauliktank innerhalb des Fahrzeugs erforderlich ist, so dass bei einem Gegengewichtsgabelstapler 1 mit einem batterie-elektrischen Antriebssystem (3) der Aggregateraum 4 von der Traktionsbatterie 50 und bei einem Gegengewichtgabelstapler 1 mit einem verbrennungsmotorischen Antriebssystem (4) der Aggregateraum 4 von dem Motoraggregat 55 genutzt werden kann, das einen Verbrennungsmotor V, einen von dem Verbrennungsmotor angetriebene Hydraulikpumpe der Arbeitshydraulik, eine Generator bzw. eine hydrostatische Fahrpumpe und weitere Nebenaggregate enthält.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10248657 A1 [0002]
- EP 1386897 B1 [0003]