DE102011009505A1 - Applikationsvorrichtung zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums - Google Patents
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Abstract
Eine Applikationsvorrichtung zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums, insbesondere einer medizinisch wirksamen Salbe, auf der menschlichen oder tierischen Haut umfasst ein längliches Griffstück und einem damit endseitig elastisch verbundenen Applikationskopf, der mindestens eine elastische Applikationsfläche aufweist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Applikationsvorrichtung zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums, insbesondere einer medizinisch wirksamen Salbe, auf der menschlichen oder tierischen Haut.
- Beim Auftragen eines cremigen bzw. pastösen Mediums, beispielsweise auf die menschliche oder tierische Haut, ist es häufig unerlässlich, die Finger bzw. Hände zu Hilfe zu nehmen, was insbesondere dann nachteilig ist, wenn das Medium einen die Schleimhäute des Benutzers reizenden Wirkstoff umfasst, da nach dem Verteilen des Mediums eine gründliche Reinigung der Hände erforderlich ist. Als Hilfsmittel zur Applikation sind beispielsweise Spatel oder Wattetupfer bekannt, wobei es sich um Notbehelfe handelt, die unter Umständen Irritationen der Haut verursachen können.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Applikationsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die in ihrer Handhabung für den Benutzer angenehm und ergonomisch ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Applikationsvorrichtung zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums, insbesondere einer medizinisch wirksamen Salbe, auf der menschlichen oder tierischen Haut mit einem länglichen Griffstück und einem damit endseitig elastisch verbundenen Applikationskopf, der mindestens eine elastische Applikationsfläche aufweist.
- Bei einer Benutzung der Applikationsvorrichtung ist ein Kontakt des zu verteilenden Mediums mit den Händen des Benutzers weitgehend vermieden. Im Weiteren sind mit der Applikationsvorrichtung Körperpartien erreichbar, die mit der Hand nicht einfach zu behandeln sind, insbesondere auf dem Rücken des Benutzers. Darüber hinaus liegt die Applikationsfläche in der Regel vollflächig auf der Fläche auf, auf der das Medium verteilt werden soll, ohne dass eine unangenehme Verkantung bei der Bewegung zum Verteilen des Medium aufgrund einer unbeabsichtigten Handbewegung erfolgt. Das längliche Griffstück, das ähnlich dem einer bekannten Zahnbürste ausgeführt ist, ist sicher handhabbar.
- Um bei der Benutzung der Applikationsvorrichtung angenehme Massageeffekte zu erzielen, weist der im Wesentlichen scheibenförmige Applikationskopf auf gegenüberliegenden Seiten zwei Applikationsflächen auf, von denen die eine mit ringförmigen Erhebungen mit unterschiedlichen Durchmessern, die insbesondere konzentrisch zueinander sowie zu dem äußeren Umfang des Applikationskopfes verlaufen, und die andere ist mit elastischen Noppen, insbesondere in unterschiedlichen Größen, versehen. Selbstverständlich sind auch die ringförmigen Erhebungen und die Noppen als Bestandteil der jeweiligen Applikationsfläche aus einem elastischen Material und bevorzugt einstückig mit der Applikationsfläche und/oder dem Applikationskopf gefertigt. Insgesamt sind die Applikationsflächen der Applikationsvorrichtung derart gestaltet, dass sie sich auch bei der Verteilung des Mediums auf einer relativ stark behaarten Fläche nicht unangenehm auswirken.
- In Ausgestaltung verläuft die oberseitige primäre Applikationsfläche in einem überstumpfen Winkel zu einer Längsachse des Griffstücks und weist eine größere Fläche als die sekundäre Applikationsfläche auf, die als ein ebener Abschnitt an der balligen Unterseite des Applikationskopfes an dessen dem Griffstück gegenüberliegenden freien Ende ausgebildet und in einem spitzen Winkel zu der primären Applikationsfläche ausgerichtet ist. Durch die unterschiedlichen Ausrichtungen und Größen der Applikationsflächen ist die Applikationsvorrichtung vielseitig verwendbar und der Benutzer kann in Abhängigkeit von der Größe und/oder der Lage der zu behandelnden Fläche und/oder dem gewünschten Massageeffekt entweder die primäre oder die sekundäre Applikationsfläche zur Verteilung des Mediums, insbesondere der Salbe, auf der Haut verwenden.
- Um eine weitergehende Relativbewegung des Applikationskopfes zu dem Griffstück und damit eine noch ergonomischere Verwendung der Applikationsvorrichtung zu ermöglichen, ist nach einer Weiterbildung der Applikationskopf über ein elastisches Gelenk, insbesondere in Form einer Kugel oder eines Zylinders, mit dem Griffstück verbunden, wobei das Gelenk vorzugsweise im peripheren Bereich der Unterseite des Applikationskopfes angeordnet ist. Demnach ist es möglich, den Applikationskopf mit Ausnahme seiner Applikationsflächen und das Griffstück aus einem verhältnismäßig steifen Werkstoff, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff, zu fertigen. Die Beweglichkeit des Applikationskopfes respektive der Applikationsflächen zu dem Griffstück wird durch das Gelenk sichergestellt. Bei dem Gelenk kann es sich in einem einfachen Fall um ein Verbindungsglied aus einem elastomeren Kunststoff handeln, das in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren einteilig mit dem Applikationskopf und dem Griffstück hergestellt ist.
- Vorteilhafterweise sind in dem Verbindungsbereich zwischen dem Applikationskopf und dem Griffstück auf der Ober- und/oder Unterseite sich in Längsrichtung der Applikationsvorrichtung erstreckende elastische Stege oder Vorsprünge ausgebildet, die den Applikationskopf mit dem Griffstück verbinden. Die Verwendung der Stege oder Vorsprünge zur Stabilisierung bzw. zur Dämpfung der Relativbewegung des Applikationskopfes gegenüber dem Griffstück erlaubt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten des Verbindungsbereiches. Zum einen ist die Anordnung eines zuvor erläuterten Gelenkes möglich, das durch die Stege stabilisiert bzw. dessen Beweglichkeit eingeschränkt wird. Zum anderen kann die Verbindung zwischen dem Applikationskopf und dem Griffstück auch mittels eines relativ steifen Werkstoffes in einem eine elastische Verformung zulassenden geringen Querschnitt bewerkstelligt werden, wobei der Verbindungsbereich durch die Stege verstärkt ist. Durch die Geometrie, insbesondere die Länge, die Breite und/oder den Querschnitt, der Stege lässt sich deren Wirkung beeinflussen.
- Damit das Griffstück bei einer geforderten Elastizität eine notwendige Stabilität und Steifigkeit sowie für den Benutzer angenehme Oberflächeneigenschaften aufweist, ist zweckmäßigerweise das Griffstück aus jeweils mindestens einer Schicht elastischem und starrem Material gefertigt, wobei das starre Material zur Ausbildung eines federnden Griffstückabschnittes mäanderförmig über die Höhe des Griffstückes verläuft. Beispielsweise besteht das dem Applikationskopf abgewandte freie Ende des Griffstückes annähernd komplett aus dem starren Material, wobei im Verlauf zur Mitte hin unterseitig eine Lage elastisches Material vorgesehen ist. Auch auf der Oberseite des Griffstückes ist in dessen mittlerem Bereich das elastische Material angeordnet und das starre Material verläuft mäanderförmig, eine Art Federglied bildend, zwischen den beiden Lagen elastischen Materials. Im Bereich, in dem das Griffstück in den Applikationskopf mündet, ist oberseitig das elastische Material und unterseitig das starre Material vorgesehen.
- Zur Anpassung, insbesondere der Länge, der Applikationsvorrichtung an eine vorhandene Umverpackung ist vorzugsweise das Griffstück mehrteilig, insbesondere teleskopierbar bzw. verlängerbar, ausgebildet und/oder der Applikationskopf von dem Griffstück lösbar. Die Applikationsvorrichtung kann beispielsweise in ihrem zerlegten Zustand gemeinsam mit einer mit Salbe gefüllten Tube in einen Faltkarton verpackt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Applikationsvorrichtung sowohl zerlegt als auch einstückig außen an einem Faltkarton für die mit der mit Salbe gefüllte Tube zu befestigen. Die Befestigung kann unmittelbar, beispielsweise mittels eines lösbaren Klebepunktes oder mittelbar erfolgen, wobei beispielsweise eine Blisterpackung mit der Applikationsvorrichtung an dem Faltkarton bzw. der Faltschachtel befestigt wird.
- Damit die Applikationsfläche bei einer Nicht-Benutzung der Applikationsvorrichtung vor Verschmutzung und Beschädigung geschützt ist, ist vorteilhafterweise der Applikationskopf mit einer, insbesondere transparenten, Schutzkappe abdeckbar, wobei die Schutzkappe kraft- und/oder formschlüssig am Applikationskopf befestigt ist. Die Schutzkappe kann nicht abgedichtet auf dem Applikationskopf festgelegt sein, damit die Applikationsfläche beispielsweise nach einer Reinigung mit Wasser trocknen kann.
- Zur kostengünstigen Fertigung in großer Stückzahl erfolgt die Herstellung der Applikationsvorrichtung im Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren aus einem Elastomer, beispielsweise einem thermoplastischen Elastomer (TPE), einem vernetzten thermoplastischen Elastomer (TPV) oder Silikon, und einem starren thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Polyamid oder einem Polyethylen, vorzugsweise HDPE.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung, -
2 eine Explosionsdarstellung der Applikationsvorrichtung nach1 , -
3 eine Seitenansicht der Applikationsvorrichtung nach1 , -
4 eine vergrößerte Seitenansicht der Einzelheit IV nach2 und -
5 eine perspektivische Darstellung der Einzelheit IV nach2 von unten. - Die Applikationsvorrichtung dient zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums, insbesondere einer medizinisch wirksamen Salbe, auf der menschlichen oder tierischen Haut und umfasst im Wesentlichen ein Griffstück
1 und einen damit endseitig elastisch verbundenen Applikationskopf2 . Der Applikationskopf2 ist aus einem starren Trägerteil3 für zwei Applikationsflächen4 ,5 , nämlich die mit ringförmigen Erhebungen6 mit unterschiedlichen Durchmessern versehene oberseitige primäre Applikationsfläche4 und die Noppen7 aufweisende sekundäre Applikationsfläche5 . Die primäre Applikationsfläche4 ist größer bemessen als die einstückig damit verbundene sekundäre Applikationsfläche5 . Das Trägerteil3 ist derart an dem Griffstück2 angeordnet und ausgerichtet, dass die primäre Applikationsfläche4 in einem überstumpfen Winkel zu einer Längsachse des Griffstücks2 und die sekundäre Applikationsfläche5 in einem spitzen Winkel zu der primären Applikationsfläche4 verläuft. - Das Trägerteil
3 des Applikationskopfes2 geht in eine Schicht8 des Griffstückes1 aus starrem Material über, die zur Ausbildung eines federnden Griffstückabschnittes9 in etwa dem dem Applikationskopf2 zugewandten vorderen Drittes mäanderförmig gestaltet ist und sich im Wesentlichen über die Höhe des Griffstückes1 erstreckt. Die Schicht8 aus starrem Material ist bereichsweise von Schichten10 aus elastischem Material überdeckt, wie insbesondere aus2 hervorgeht. - Aufgrund des relativ geringen Querschnittes, mit dem das Trägerteil
3 des Applikationskopfes2 in das Griffstück1 übergeht, ist eine elastische Anbindung sichergestellt, die eine Relativbewegung des Applikationskopfes2 gegenüber dem Griffstück1 beim Applizieren des Mediums, insbesondere der Salbe, durch einen Benutzer auf der Haut ermöglicht. Um die Relativbewegung zu begrenzen, ist ein elastischer Vorsprung11 ausgebildet, der die entsprechende elastische Schicht10 des Griffstückes1 mit dem Applikationskopf2 verbindet. Im Weiteren sind durch die Verwendung der Applikationsvorrichtung schwer zugängliche Stellen der Haut, vorzugsweise im Bereich des Rückens des Benutzers, verhältnismäßig einfach zu erreichen. Während des Verteilens des Mediums auf der Haut bewirken die elastischen Oberflächen der Applikationsflächen4 ,5 zusammen mit den konzentrisch angeordneten ringförmigen Erhebungen6 bzw. den Noppen7 eine Massagewirkung. - Die Applikationsvorrichtung wird in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren gefertigt, wobei die primäre Applikationsfläche
4 , die sekundäre Applikationsfläche5 , der Vorsprung11 und die elastischen Schichten10 des Griffstückes1 aus einem thermoplastischen Elastomer und das Trägerteil3 des Applikationskopfes2 sowie die starre Schicht8 des Griffstückes1 aus einem stärker vernetzten thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Polyamid oder einem Polyethylen, vorzugsweise HDPE, hergestellt sind.
Claims (10)
- Applikationsvorrichtung zur Verteilung eines pastösen oder flüssigen Mediums, insbesondere einer medizinisch wirksamen Salbe, auf der menschlichen oder tierischen Haut mit einem länglichen Griffstück (
1 ) und einem damit endseitig elastisch verbundenen Applikationskopf (2 ), der mindestens eine elastische Applikationsfläche (4 ,5 ) aufweist. - Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der im Wesentlichen scheibenförmige Applikationskopf (
2 ) auf gegenüberliegenden Seiten zwei Applikationsflächen (4 ,5 ) aufweist, von denen die eine mit ringförmigen Erhebungen (6 ) mit unterschiedlichen Durchmessern, die insbesondere konzentrisch zueinander sowie zu dem äußeren Umfang des Applikationskopfes (2 ) verlaufen, und die andere mit elastischen Noppen (7 ), insbesondere in unterschiedlichen Größen, versehen ist. - Applikationsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberseitige primäre Applikationsfläche (
4 ) in einem überstumpfen Winkel zu einer Längsachse des Griffstücks (1 ) verläuft und eine größere Fläche als die sekundäre Applikationsfläche (5 ) aufweist, die als ein ebener Abschnitt an der balligen Unterseite des Applikationskopfes (2 ) an dessen dem Griffstück (1 ) gegenüberliegenden freien Ende ausgebildet und in einem spitzen Winkel zu der primären Applikationsfläche (4 ) ausgerichtet ist. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikationskopf (
2 ) über ein elastisches Gelenk, insbesondere in Form einer Kugel oder eines Zylinders, mit dem Griffstück (1 ) verbunden ist, wobei das Gelenk vorzugsweise im peripheren Bereich der Unterseite des Applikationskopfes (2 ) angeordnet ist. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verbindungsbereich zwischen dem Applikationskopf (
2 ) und dem Griffstück (1 ) auf der Ober- und/oder Unterseite sich in Längsrichtung der Applikationsvorrichtung erstreckende elastische Stege oder Vorsprünge (11 ) ausgebildet, die den Applikationskopf (2 ) mit dem Griffstück (1 ) verbinden. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffstück (
1 ) aus jeweils mindestens einer Schicht (8 ,11 ) elastischem und starrem Material gefertigt ist, wobei das starre Material zur Ausbildung eines federnden Griffstückabschnittes (9 ) mäanderförmig über die Höhe des Griffstückes (1 ) verläuft. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffstück (
1 ) mehrteilig, insbesondere teleskopierbar bzw. verlängerbar, ausgebildet und/oder der Applikationskopf (2 ) von dem Griffstück (2 ) lösbar ist. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikationskopf (
2 ) mit einer, insbesondere transparenten, Schutzkappe abdeckbar ist, wobei die Schutzkappe kraft- und/oder formschlüssig am Applikationskopf (2 ) befestigt ist. - Applikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Herstelllung im Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren aus einem Elastomer, beispielsweise einem thermoplastischen Elastomer (TPE), einem vernetzten thermoplastischen Elastomer (TPV) oder Silikon, und einem starren thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Polyamid oder einem Polyethylen, vorzugsweise HDPE.
- Verpackungseinheit umfassend eine Faltschachtel zur Aufnahme einer Tube mit einem pastösen Medium, insbesondere mit einer pharmazeutischen Wirkstoffformulierung, und einer in der Faltschachtel aufgenommenen oder an der Faltschachtel lösbar befestigten Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1.
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