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Hintergrund der Erfindung
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Insbesondere im Kraftfahrzeugbau sind elektrisch leitfähige Steckverbindungen nicht mehr wegzudenken. Zum einen werden mittels solcher Steckverbindungen Aktuatoren und Sensoren untereinander verbunden. Zum anderen werden die Aktuatoren und Sensoren auch mittels derartiger Steckverbindungen mit Steuergeräten verbunden. Gerade in der heutigen Zeit kommen derartige Steuergeräte aufgrund einer stetigen Forderung nach Miniaturisierung und der Forderung nach immer mehr Schaltvorgängen in immer kürzerer Zeit ohne elektrostatisch empfindliche Bauteile nicht mehr aus. Somit sind heutige Steuergeräte empfindlich gegenüber Überspannungen, weil hierdurch elektronische Bauelemente im Inneren des Steuergerätes beschädigt oder zerstört werden können. Derartige Überspannungen können beispielsweise entstehen, wenn die menschliche Hand, die ein gewisses Potential aufweist, Kontakte des Steuergeräts berührt, wobei das Steuergerät ein von der menschlichen Hand verschiedenes Potential aufweist. Derartige Effekte sind auch bei der Montage von den Steuergeräten in die Kraftfahrzeuge am Montageband möglich, wenn beispielsweise die Karosserie ein anderes Potential als das Steuergerät aufweist und es zwischen der Karosserie und dem Steuergerät zu einem Potentialausgleich kommt, der nicht über eine Masseverbindung erfolgt, sondern über zueinander elektrisch isolierte Elemente. Auch können ungünstige Kontaktierreihenfolgen zu einer Beschädigung von elektrostatisch empfindlichen Bauteilen in dem Steuergerät führen. So kann beispielsweise bei dem Anstecken eines Gegensteckverbinders mit bereits mit Spannung beaufschlagten Steckkontakten in einen Steckverbinder eines elektronischen Gerätes mit elektrostatisch empfindlichen Bauteilen dem elektronischen Steuergerät zuerst Spannung zugeführt werden, bevor diese Spannung über eine Masseverbindung an die Karosserie abgeleitet werden kann.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden bei einigen Steuergeräten verlängerte „Masse-Pins” eingeführt, um vorzeitig eine Masseverbindung während dem Steckvorgang zwischen dem Steckverbinder des elektronischen Steuergerätes und einer in der Regel mit einem Kabel verbundenen Gegensteckverbinder zu erreichen. Unter dem verlängerten „Masse-Pin” muss man sich einen Steckkontakt vorstellen, der die weiteren in dem Steck- oder Gegensteckverbinder vorhandenen Kontakte überragt. Als nachteilig einer derartigen Ausführung wurde empfunden, dass eine Erstkontaktierung des Masse-Pins nicht über alle Toleranzlagen der entsprechend ausgebildeten Steckverbinder-Gegensteckverbinder-Kombination sicher erreicht wird, insbesondere, wenn derartige Kombinationen über viele Polzahlen verfügen und dementsprechend lang ausgebildet sind. Es hat sich auch gezeigt, dass an mit male-Kontakten versehenen Steckverbindern des Steuergeräts deutlich längere Kontakte erforderlich sind, die jedoch teurer in der Anschaffung und schwerer in der Toleranz herstellbar sind. Als nachteilig wurde auch empfunden, dass diese längeren Pins bezüglich ihrer Position in dem Steckverbinder fest definiert sind. Bei einer anderen Steuergeräte-Beschaltung ist möglicherweise eine neue Schnittstelle mit den langen Pins an einer anderen Stelle erforderlich und entsprechend neu zu definieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es kann als ein Bedürfnis empfunden werden, eine elektrisch leitfähige Steckverbindung bestehend aus Steckverbinder und Gegensteckverbinder bereitzustellen, wobei eine voreilende Massekontaktierung sichergestellt ist.
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Ein derartiges Bedürfnis kann durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche befriedigt werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Gegenständen der abhängigen Ansprüche.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der Steckverbinder aus elektrisch nicht leitfähigem Material. Der Steckverbinder weist einen Innenraum auf, wobei der Innenraum durch eine Innenwandung einer Seitenwand und eine Bodenwandung eines Bodenelements begrenzt ist und wobei die Seitenwand an dem Bodenelement fest verbunden ist. Die Seitenwand ist an einer der Bodenwandung gegenüberliegenden Seite durch einen Rand begrenzt. Der Steckverbinder weist der Bodenwandung gegenüberliegend eine Stecköffnung zum Einschieben eines Steckverbinders auf. Das Bodenelement ist zur Aufnahme von einem sich in den Innenraum erstreckenden male-Kontakt ausgelegt. Hierbei weist ein elektrisch leitfähiges erstes Kontaktierelement ein erstes Kontaktstück und ein erstes Anschlusselement auf, wobei das erste Kontaktstück an der Seitenwand fest verbunden ist. Das erste Kontaktstück ist vom Innenraum her kontaktierbar. Das erste Anschlusselement ist mit einem elektrisch leitfähigen Gegenstand elektrisch leitfähig verbindbar.
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Somit ist lediglich eine Seitenwand erforderlich, die das Bodenelement nicht notwendigerweise vollständig umfassen muss. Der Steckverbinder kann in der Aufsicht in Einsteckrichtung eines Gegensteckverbinders beispielsweise ein rechteckiges Erscheinungsbild, ein kreisförmiges Erscheinungsbild oder auch andere geometrische Formen aufweisen. Der Steckverbinder kann so ausgelegt sein, dass entweder der male-Kontakt bereits mit dem Steckverbinder unlösbar verbunden ist. Dies kann beispielsweise durch eine Einspritzen des male-Kontakts und/oder Anschlusselements bei der Herstellung des Steckverbinders erfolgen. Auch kann der male-Kontakt im Steckverbinder verriegelbar angeordnet sein. Auch kann der Steckverbinder so gestaltet sein, dass der male-Kontakt und/oder das Anschlusselement in Einsteckrichtung des Gegensteckers das Bodenelement überragt und mit dem überragenden Teil direkt mit einer gedruckten Schaltung verbindbar ist. Das Anschlusselement kann beispielsweise zum Krimpen, Löten oder Schweißen ausgebildet sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erstreckt sich das erste Kontaktstück des Steckverbinders im Wesentlichen entlang der Innenwandung der Seitenwand in einer Richtung von dem Rand hin zu der Bodenwandung. Das erste Anschlusselement ist zum elektrisch leitenden Verbinden mit dem elektrisch leitfähigen Gegenstand zugänglich.
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In der Regel wird das erste Kontaktstück nicht über den Rand der Seitenwandung hinausragen. Das Kontaktstück kann in dem Steckverbinder eingesetzt sein oder auch zusammen mit dem Steckverbinder gefertigt worden sein. Beispielsweise kann das Kontaktstück aus Metall gefertigt sein, wobei das Kontaktstück während des Abspritzens des Steckverbinders aus Kunststoff in die Spritzform eingelegt ist und von dem Kunststoff zumindest teilweise umspritzt ist. Zur freien Zugänglichkeit des Anschlusselements kann dieses beispielsweise als Stift ausgestaltet sein, der sich aus dem Bodenelement heraus in Einsteckrichtung eines Gegensteckverbinders erstreckt. Auch kann das erste Anschlusselement derart gestaltet sein, dass es mit dem elektrisch leitfähigen Gegenstand, beispielsweise einem Metallgehäuse eines Steuergeräts direkt elektrisch leitend verbunden ist.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Seitenwand elektrisch leitfähig gestaltet. Dies kann beispielsweise durch einen elektrisch leitfähigen Kunststoff erfolgen. Auch kann das erste Kontaktstück aus elektrisch leitfähigem Kunststoff gestaltet sein, der entweder zusammen bei der Herstellung des Steckverbinders mit eingespritzt wird, damit also unlösbar mit der Seitenwand verbunden ist, oder an dem Steckverbinder nach dessen Herstellung fest verbunden ist, wobei unter fest verbunden sowohl lösbar als auch unlösbar verbunden zu verstehen ist.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ragt in den Innenraum des Steckverbinders ein Griffschutzelement, wobei das Griffschutzelement sich von der Bodenwandung in Richtung der Stecköffnung im Wesentlichen parallel zu einer Einschiebrichtung eines Gegensteckers erstreckt. Das erste Kontaktstück ist an dem Griffschutzelement derart angeordnet, dass das erste Kontaktstück vom Innenraum aus kontaktierbar ist.
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Das Griffschutzelement verhindert, dass die menschliche Hand respektive ein Finger, die Kontakte berühren kann. Insbesondere bei Steckverbindern mit mehr als zwei Reihen von male-Kontakten kann es erforderlich sein, dass in einem Steckverbinder mehrere Griffschutzelemente vorhanden sind. Insbesondere bei Steckverbindern, die in der Aufsicht rechteckig sind, ist das Griffschutzelement als eine Rippe ausgebildet. Derartige Griffschutzrippen werden auch Kojiri-Rippe genannt. Bei einem Steckverbinder, der in der Aufsicht im Wesentlichen kreisförmig oder oval erscheint, kann das Griffschutzelement auch als eine domartige Erhebung ausgebildet sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Steckverbinder ferner einen male-Kontakt auf, wobei ein zur Aufnahme in einen female-Kontakt bestimmtes drittes Kontaktstück des male-Kontakts im Innenraum unterhalb des Randes endet.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass der menschliche Finger die male-Kontakte nicht berühren kann. Herausstehende male-Kontakte könnten sich aber auch in anderen Gegenständen verfangen und verbogen werden, so dass ein problemloses Einstecken eines Gegensteckverbinders möglicherweise nicht mehr gewährleistet wäre.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der Gegensteckverbinder aus nicht leitfähigem Material. Der Gegensteckverbinder ist mit einem Gehäuse ausgebildet, wobei das Gehäuse eine Kammer zur Aufnahme von einem female-Kontakt aufweist. Das Gehäuse ist durch eine Außenwandung und eine Gegensteckverbinderfrontwandung begrenzt, wobei die Gegensteckverbinderfrontwandung fest an der Außenwandung verbunden ist. Die Gegensteckverbinderfrontwandung ist derart gestaltet, dass ein male-Kontakt mit dem korrespondierenden female-Kontakt elektrisch leitfähig verbindbar ist. Hierbei weist ein elektrisch leitfähiges zweites Kontaktierelement ein zweites Kontaktstück und ein zweites Anschlusselement auf, wobei das zweite Kontaktierelement an dem Gehäuse fest verbunden ist. Das zweite Kontaktstück ist von außen kontaktierbar. Das zweite Anschlusselement mit einem elektrisch leitfähigen Gegenstand elektrisch leitfähig verbindbar.
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Bei dem nicht leitfähigen Material kann es sich beispielsweise um Kunststoff handeln. Der Gegensteckverbinder kann eine zu dem Steckverbinder komplementäre Form aufweisen. Unter einer Kontaktierbarkeit des zweiten Kontaktelements von außen ist zu verstehen, dass, wenn ein zu dem Gegensteckverbinder komplementärer Steckverbinder in das Gehäuse eingeschoben ist, ein Teilbereich, vorzugsweise das erste Kontaktstück, das zweite Kontaktstück elektrisch leitfähig kontaktiert. Der Steckverbinder kann derart gestaltet sein, dass dessen Innenwandung die Außenwandung des Gegensteckverbinders vollständig umschließt. Die Gegensteckverbinderfrontwandung kann eine Öffnung besitzen, durch die ein drittes Kontaktstück des male-Kontakts in ein viertes Kontaktstück des female-Kontakts eingeführt werden kann, wobei das dem Steckverbinder zugewandte Ende des vierten Kontaktstücks gegenüber der Gegensteckverbindefrontwandung in das Gehäuse zurücksteht. Die Gegensteckverbinderfrontwandung des Gegensteckverbinders kann jedoch auch so gestaltet sein, dass das vierte Kontaktstück des female-Kontakts entweder mit der Gegensteckverbinderfrontwandung bündig abschließt, oder in Einschiebrichtung des Gegensteckverbinders über die Gegensteckverbinderfrontwandung hinausragt. Insbesondere bei Gegensteckverbindern, bei denen die female-Kontakte bei der Herstellung des Gegensteckverbinders mit Kunststoff umspritzt sind, sind über die Gegensteckverbinder-Frontwandung hinausstehende vierte Kontaktstücke bekannt. Das zweite Anschlusselement kann derart gestaltet sein, dass sich an ihm ein Kabel anbringen lässt. Das zweite Anschlusselement kann als ein Crimpkontakt ausgelegt sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Gegensteckverbinderfrontwandung eine erste Öffnung auf, wobei sich die erste Öffnung bis zu der Kammer erstreckt.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Gehäuse des Gegensteckverbinders eine Vertiefung auf, wobei sich die Vertiefung entgegen einer Einschiebrichtung des Gegensteckverbinders erstreckt und durch eine Vertiefungswandung begrenzt ist. Das zweite Kontaktstück ist hierbei an der Vertiefungswandung angeordnet.
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Insbesondere wenn der Steckverbinder mit einer, wie bereits zu einem früheren Zeitpunkt beschrieben, Griffschutzrippe ausgestattet ist, wird die Vertiefung als eine Nut ausgeführt sein. Wenn das Griffschutzelement in dem Steckverbinder als dornartige Erhebung ausgeführt ist, kann die in dem Gegenstecker korrespondierende Vertiefung möglicherweise auch als Kreiszylinder ausgeführt sein.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das zweite Kontaktstück des Gegensteckverbinders von einer ersten entspannten Position gegen eine elastische Rückstellkraft in eine zweite gespannte Position verlagerbar, wobei das zweite Kontaktstück die zweite Position einnimmt, wenn der Gegensteckverbinder in einen komplementären Steckverbinder eingeschoben ist. Die Außenwandung und/oder die Vertiefungswandung weist eine Öffnung auf, wobei das zweite Kontaktstück durch die Öffnung hindurch zumindest in der ersten Position über die Außenwandung und/oder die Vertiefungswandung vorsteht.
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Die elastische Rückstellkraft kann zum einen dadurch erzeugt werden, dass beispielsweise eine Feder das zweite Kontaktstück von der zweiten Position in die erste Position drückt. Auch kann das Kontaktstück beispielsweise als ein (federndes) Druckstück ausgeführt sein. Auch ist es möglich, das Kontaktstück so zu gestalten, dass die elastische Rückstellkraft im Kontaktstück selber enthalten ist. Um eine derartige Rückstellkraft über Jahre aufrechtzuerhalten, kann das zweite Kontaktstück aus Blech, insbesondere kalt gewalztes Blech, vorzugsweise aus Messing oder Tombak hergestellt werden. Die elastische Rückstellkraft gewährt zusätzlich, dass auch bei Erschütterungen einer Steckverbinder-Gegensteckverbinder-Kombination das zweite Kontaktstück permanent an das erste Kontaktstück gedrückt wird. Die Öffnung oder auch Aussparung ist so zu gestalten, dass das zweite Kontaktstück von der ersten Position in die zweite Position verlagert werden kann und zusätzlich noch ein gewisser Überhub des zweiten Kontaktstücks berücksichtigt ist. Dieser Überhub kann beispielsweise Toleranzen der Herstellung der Steckverbinder ausgleichen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Gegensteckverbinder mit mehr als einem zweiten Kontaktstück, also beispielsweise zwei, drei oder vier, ausgebildet.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das zweite Kontaktstück des Gegensteckverbinders in der Nähe der Gegensteckverbinderfrontwandung angeordnet, jedoch im Wesentlichen nicht über die Gegensteckverbinderfrontwandung hinausragend.
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Das Nicht-Hinausragen über die Gegensteckverbinderfrontwandung gewährleistet, dass das zweite Kontaktstück sich nicht mit anderen Gegenständen verhaken kann. Das zweite Kontaktstück ist in dem Gehäuse demnach so angeordnet, dass es möglichst nahe zu der Gegensteckverbinderfrontwandung gelangt. Die Nähe des zweiten Kontaktstücks zur Gegensteckverbinder-Frontwandung stellt sicher, dass bei einem Einschieben des Gegensteckverbinders in den Steckverbinder zuerst das zweite Kontaktstück das erste Kontaktstück des Steckverbinders kontaktiert, bevor ein drittes Kontaktstück des male-Kontakts das vierte Kontaktstück des female-Kontakts berührt.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht eine elektrische Steckverbindung aus einem Steckverbinder und einem Gegensteckverbinder, wobei der Steckverbinder mit einem male-Kontakt bestückt ist und der Gegensteckverbinder mit einem female-Kontakt bestückt ist. Der Steckverbinder ist zu dem Gegensteckverbinder komplementär ausgebildet. Hierbei ist beim Zusammenstecken des Steckverbinders und des Gegensteckverbinders vor einem Herstellen einer elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen dem male-Kontakt und dem korrespondierenden female-Kontakt eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem ersten Kontaktierelement und dem zweiten Kontaktierelement hergestellt.
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Das zweite Kontaktstück des zweiten Kontaktierelements kann als ein Schleifkontakt ausgebildet sein, so dass beim Einschieben des Gegensteckverbinders in den Steckverbinder das zweite Kontaktstück von dem ersten Kontaktstück nicht abhebt und somit die elektrische Leitfähigkeit unterbrechen würde. So dann beispielsweise das erste Kontaktstück als eine gerade Fläche ausgebildet sein, mit der eine Außenwandung eines als Kugelpunze ausgebildeten zweiten Kontaktstücks elektrisch leitfähig verbunden ist. Auch kann die Außenwandung lediglich gerundet sein, wobei die Rundung sich am ersten Kontaktstück abstützt.
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Eine derartige elektrische Steckverbindung muss den Anforderungen aus dem Automobilbau genügen. Als strukturelle Merkmale sollen nur einige wesentliche genannt werden: Die Steckvorrichtung muss staubgeschützt sein. Weiterhin darf sich die Steckvorrichtung aufgrund von Vibrationen nicht lösen, gegebenenfalls sind Verriegelungsmechanismen vorgesehen. Weiterhin muss die elektrische Steckvorrichtung, insbesondere, wenn sie im Motorraum untergebracht ist, spritzwassergeschützt ausgeführt sein. Aufgrund des in der Automobilindustrie vorherrschenden Preiskampfes ist die elektrische Steckvorrichtung preiswert in der Herstellung und damit vorzugsweise als ein Kunststoffspritzteil ausgeführt.
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Weiterhin muss die Steckverbindung, insbesondere im Motorraum, gegenüber einem Temperatursprung von etwa 120°K beständig sein.
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Es wird angemerkt, dass Gedanken zu der Erfindung hierin im Zusammenhang sowohl mit einem Steckverbinder als auch einem Gegensteckverbinder sowie einer elektrischen Steckvorrichtung bestehend aus diesen beiden Komponenten beschrieben sind. Einem Fachmann ist hierbei klar, dass die einzelnen beschriebenen Merkmale auf verschiedene Weise miteinander kombiniert werden können, um so auch zu anderen Ausgestaltungen der Erfindung zu gelangen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben. Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu.
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1 zeigt einen einreihigen Steckverbinder mit drei male-Kontakten in einer 3D-Schnittansicht;
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2 zeigt einen zu dem Steckverbinder aus 1 korrespondierenden einreihigen Gegensteckverbinder in einer 3D-Ansicht;
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3 zeigt einen Querschnitt einer einreihigen Steckverbinder-Gegensteckverbinder-Kombination;
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4 zeigt einen zweireihigen Steckverbinder mit vier male-Kontakten pro Reihe in einer 3D-Schnittansicht;
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5 zeigt einen zu dem Steckverbinder aus 4 korrespondierenden zweireihigen Gegensteckverbinder in einer 3D-Ansicht; und
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6 zeigt einen Querschnitt einer zweireihigen Steckverbinder-Gegensteckverbinder-Kombination.
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Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
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1 zeigt einen einreihigen Steckverbinder 2 in einer 3D-Schnittansicht in Richtung eines Innenraums 4. Der Steckverbinder ist aus elektrisch nicht leitfähigem Kunststoff hergestellt. Der Innenraum 4 ist durch eine Innenwandung 6, eine Seitenwandung 8, sowie eine Bodenwandung 10 eines Bodenelements 12 begrenzt. Das Bodenelement 12 kann auch mit Kammern versehen sein, um Kontakte aufzunehmen, die sich mit den Kammern begrenzenden Wände verhaken. Die Seitenwand 8 ist mit dem Bodenelement 12 fest verbunden. Die Seitenwand 8 ist an einer der Bodenwandung 10 gegenüberliegenden Seite durch einen Rand 14 begrenzt. Eine Einschiebrichtung eines in der 2 dargestellten Gegensteckverbinders 28 ist durch einen mit E bezeichneten Pfeil dargestellt. Das Bodenelement 12 ist zur Aufnahme von sich in den Innenraum erstreckenden male-Kontakten 18, hier drei Stück, ausgelegt. In dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Steckverbinder 2 bereits mit den male-Kontakten 18 bestückt, wobei der Steckverbinder 2 einstückig ausgeführt. Ein elektrisch leitfähiges erstes Kontaktierelement 20 besitzt ein erstes Kontaktstück 22 und ein erstes Anschlusselement 24, welches besser in der 3 erkennbar ist. Das erste Kontaktstück 22 ist an der Seitenwand 8 fest verbunden, in dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es aus einem Messingblech gefertigt, wobei das erste Kontaktstück 22 bündig mit der Innenwandung 6 der Seitenwand 8 ausgeführt ist. Das Kontaktstück 22 erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Innenwandung 6 der Seitenwand 8 in der Richtung von dem Rand 14 hin zu der Bodenwandung 10. Das Kontaktstück 22 ist vom Innenraum 4 her kontaktierbar. Von den male-Kontakten 18 sind hier nur deren dritte Kontaktstücke 26 dargestellt.
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2 zeigt einen zu dem Steckverbinder 2 aus 1 komplementären einreihigen Gegensteckverbinder 28 in einer 3D-Ansicht auf eine Gegensteckverbinderfrontwandung 38. Der Gegensteckverbinder 28 ist aus nicht leitfähigem Kunststoff hergestellt. Der Gegensteckverbinder 28 ist mit einem Gehäuse 30 ausgebildet, wobei das Gehäuse 30 durch eine Außenwandung 36 und die Gegensteckverbinderfrontwandung 38 begrenzt ist. Die Gegensteckverbinderfrontwandung 38 ist fest mit der Außenwandung 36 verbunden. Die Gegensteckverbinder-Frontwandung 38 besitzt drei erste Öffnungen 40, durch die die dritten Kontaktstücke 26 der male-Kontakte 18 des Steckverbinders 2 zu in 3 sichtbaren vierten Kontaktstücken 35 der ebenfalls dort sichtbaren female-Kontakte 34 gelangen. Dort ist auch ersichtlich, dass der female-Kontakt 34 in einer Kammer 32 des Gehäuses 30 eingebracht ist. Ein elektrisch leitfähiges zweites Kontaktierelement 42 besitzt an einem ersten Ende ein zweites Kontaktstück 44 und an seinem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende ein in 3 sichtbares zweites Anschlusselement 46. Das zweite Kontaktierelement 42 ist mit dem Gehäuse 30 fest verbunden, wobei das zweite Kontaktstück 44 von außen elektrisch kontaktierbar ist. Das zweite Kontaktstück 44 ist in dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Blechstück hergestellt, wobei das Blech zur Ausformung des zweiten Kontaktstück 44 plastisch hakenförmig gebogen ist, wobei eine gekrümmte Außenwandung sich von der Außenwandung 36 weg erstreckt. Das zweite Kontaktstück 44 befindet sich in einer ersten entspannten Position 50, wobei das zweite Kontaktstück gegen eine dem zweiten Kontaktierelement 42 innewohnende Federkraft in eine zweite, in 3 dargestellte, vorgespannte Position 52 verlagert wird.
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3 zeigt einen Querschnitt einer Steckverbinder 2-Gegensteckverbinder 28-Kombination. Hierbei ist deutlich sichtbar, dass sich das erste Anschlusselement 24 entlang des die Einsteckrichtung des Gegensteckverbinders 28 symbolisierenden Pfeils E erstreckt und ferner nicht seitlich über die Seitenwand 8 hinausragt. Deutlich sichtbar ist ebenfalls, dass das vordere Ende 37 des vierten Kontaktstücks 35 des female-Kontakts 34 hinter der Gegensteckverbinder-Frontwandung 38 in das Gehäuse 30 zurücksteht. Der female-Kontakt 34 ist an dem dem vorderen Ende 37 gegenüberliegenden hinteren Ende 53 als ein Crimpanschluss 54 ausgelegt, mit dem ein Kabel 56 fest verbunden ist. Die Darstellung zeigt die Steckverbinder-2-Gegensteckverbinder-28-Kombination in einer Stellung, bei der während des Einführens der Gegensteckverbindung 28 in die Stecköffnung 16 des Steckverbinders 2 das zweite Kontaktstück 44 in die zweite vorgespannte Position 52 verlagert ist und mit dem ersten Kontaktstück 22 des ersten Kontaktierelements 20 elektrisch leitfähig kontaktiert ist, ohne dass das dritte Kontaktstück 26 des male-Kontakts 18 das vierte Kontaktstück 35 des male-Kontakts 34 berührt, also bevor eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem male-Kontakt 18 und dem female-Kontakt 34 erfolgt ist. Somit kann beispielsweise eine aufgrund von Potentialunterschieden vorliegende Überspannung zwischen einem hier nicht dargestellten elektronischen Steuergerät, bei dem die Masse mit dem ersten Anschlusselement 24 elektrisch leitfähig verbunden ist, über das erste Kontaktstück 22 zu dem zweiten Kontaktstück 44 und weiter über das zweite Anschlusselement 46 zu einer hier nicht dargestellten Fahrzeugkarosserie geleitet werden, bevor der male-Kontakt 18 des Steuergeräts mit dem female-Kontakt 34, welcher letztlich mittels des Kabels 56 mit einem hier nicht dargestellten Sensor verbunden ist, kontaktiert ist. Ferner ist in dieser Darstellung gut sichtbar, dass das dritte Kontaktstück 26 des male-Kontakts 18 im Innenraum 4 unterhalb des Randes 14 endet. Das zweite Kontaktstück 44 ist als ein Schleifkontakt ausgebildet, so dass während des Einschieben des Gegensteckers 28 in den Stecker 2 das zweite Kontaktstück 44 nicht von dem ersten Kontaktstück 22 abheben kann und möglicherweise die elektrisch leitfähige Verbindung unterbrochen wäre.
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4 zeigt einen zweireihigen Steckverbinder 102 mit vier male-Kontakten 118 pro Reihe in einer 3D-Schnittansicht auf einem Innenraum 104. Der Innenraum 104 ist begrenzt von einer Innenwandung 106 einer Seitenwand 108 sowie einer Bodenwandung 110 eines Bodenelements 112. Der Steckverbinder 102 ist als einteiliges Kunststoffspritzteil ausgeführt, wobei der Kunststoff elektrisch nicht leitfähig ist, wobei die Seitenwand 108 mit dem Bodenelement 112 unlösbar verbunden ist. Die Seitenwand 108 ist an einer der Bodenwandung 110 gegenüberliegenden Seite durch einen Rand 114 begrenzt. Der Bodenwandung 110 gegenüberliegend ist eine Stecköffnung 116 zum Einschieben eines in 5 dargestellten Gegensteckverbinders 128 in eine als Pfeil dargestellte Einschiebrichtung E. Das Bodenelement 112 ist zur Aufnahme von sich in den Innenraum 104 erstreckende male-Kontakte 118 ausgelegt, die in der hier vorliegenden Ausführungsform mit dem Bodenelement 112 unlösbar verbunden sind. Der Steckverbinder 102 unterscheidet sich von dem aus der 1 bekannten Steckverbinder 2 im Wesentlichen dadurch, dass die beiden Reihen mit je vier male-Kontakten 118 durch ein als Rippe ausgebildetes Griffschutzelement 119 voneinander getrennt sind. Das Griffschutzelement 119 ist mit dem Bodenelement 112 unlösbar verbunden, ist jedoch an seiner Schmalseite 121 zu der Innenwandung 106 beabstandet. Das Griffschutzelement 119 bewirkt, dass ein menschlicher Finger die dritten Kontaktstücke 126 der male-Kontakte 118, die gegenüber dem Rand 114 in den Innenraum 104 zurückstehen, nicht versehentlich berühren kann. In einer zu einer Reihe der male-Kontakte 118 parallel verlaufenden Griffschutzelementwandung 123 ist bündig ein erstes Kontaktstück eines ersten Kontaktierelements 120 fest angeordnet. Hierbei steht das erste Kontaktstück 122 gegenüber dem Griffschutzelement 119 nicht über. Im ersten Kontaktstück 122 des ersten Kontaktierelements 120 gegenüberliegend ist ein erstes Anschlusselement 124, welches in 3 sichtbar ist und in Einschiebrichtung E das Bodenelement 112 überragt.
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5 zeigt einen zu dem Steckverbinder 102 aus 4 korrespondierenden Gegensteckverbinder 128 in einer 3D-Ansicht auf eine Gegensteckverbinderfrontwandung 138. Auch der Gegensteckverbinder 128 ist aus nicht leitfähigem Kunststoff gespritzt hergestellt. Der Gegensteckverbinder 128 bildet ein Gehäuse 130 aus, wobei das Gehäuse 130 eine in 6 sichtbare Kammer 132 zur Aufnahme von einem female-Kontakt 134 beinhaltet. Das Gehäuse 130 ist durch eine Außenwandung 136 und die Gegensteckverbinderfrontwandung 138 begrenzt, wobei die Gegensteckverbinder-Frontwandung 138 unlösbar mit der Außenwandung 136 verbunden ist. In der Gegensteckverbinderfrontwandung 138 sind erste Öffnungen 140 ausgebildet, die zu der Kammer 132 führen. Durch diese ersten Öffnungen 140 kann das dritte Kontaktstück 126 des Stecker 102 mit einem vierten Kontaktierelement 135 des Gegensteckers 128 elektrisch leitfähig verbunden werden. In dem Gehäuse 130 ist eine zu dem Griffschutzelement 119 komplementär ausgebildete Vertiefung 158 in Form einer Nut zwischen den beiden Reihen der ersten Öffnungen 140 ausgebildet, wobei die Vertiefung 158 durch eine Vertiefungswandung 160 begrenzt ist. Etwa mittig der längsseitigen Vertiefungswandung 160 ist gegenüber der Gegensteckverbinderfrontwandung 138 in die Vertiefung 158 zurückstehend eine zweite Öffnung 148 angebracht. Durch diese zweite Öffnung 148 ragt ein zweites Kontaktstück 144 eines zweiten Kontaktierelements 142 in die Vertiefung 158 hinein. Dies ist besser in 6 ersichtlich. Das zweite Kontaktstück 144 befindet sich in einer ersten entspannten Position 150, wobei das zweite Kontaktstück 144 gegen eine dem zweiten Kontaktierelement 142 innewohnende elastische Rückstellkraft in 6 in eine zweite vorgespannte Position 152 verlagert ist.
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6 zeigt einen Querschnitt einer zweireihigen Steckverbinder 102-Gegensteckverbinder 128-Kombination. Deutlich sichtbar ist, dass sich das erste Anschlusselement 124 des ersten Kontaktierelements 120 in Richtung der durch den Pfeil E angedeuteten Einschiebrichtung des Gegensteckers 128 aus dem Bodenelement 112 erstreckt. Weiterhin ersichtlich ist, dass dem zweiten Kontaktstück 144 gegenüberliegend ein zweites Anschlusselement 146 ausgebildet ist, wobei das zweite Anschlusselement 146 als ein Crimpanschluss 162 ausgebildet ist. Mit dem Anschlusselement 146 ist ein Kabel 164 elektrisch leitfähig verbunden und damit das zweite Kontaktierelement 142. Weiterhin ist sichtbar, dass ein vorderes Ende 137 des vierten Kontaktierelements 135 des female-Kontakts 134 gegenüber der Gegensteckverbinderfrontwandung 138 in die Kammer 132 zurücksteht. Hierbei ist das zweite Kontaktstück 144 nahe an der Gegensteckverbinderfrontwandung 138 angeordnet.
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Der Gegensteckverbinder 128 ist durch die Stecköffnung 116 des Steckverbinders in dessen Innenraum 104 entlang der Einschiebrichtung E soweit eingeführt, dass das zweite Kontaktstück 144 des zweiten Kontaktierelements 142 des Gegensteckverbinders 128 das erste Kontaktstück 122 des ersten Kontaktierelements 120 des Steckverbinders 102 elektrisch leitfähig kontaktiert. Weiterhin ist das dritte Kontaktstück 126 des male-Kontakts 128, wobei das dritte Kontaktstück 126 in den Innenraum 104 gegenüber dem Rand 114 zurücksteht, in dieser Stellung von dem vierten Kontaktelement 135 des female-Kontakts 134 so weit beabstandet ist, dass keine elektrisch leitfähige Verbindung möglich ist. Auch hier können, wie bereits in 3 beschrieben, Spannungsspitzen aufgrund von Potentialunterschieden, beispielsweise zwischen einer Kraftfahrzeugkarosserie und einem metallischen Gehäuse eines mit elektrostatisch empfindlichen Bauelementen versehenen Steuergeräts mittels des mit dem metallischen Gehäuse elektrisch leitfähig verbundenen ersten Anschlusselements 124 über das erste Kontaktstück 122 an das zweite Kontaktstück 144 an das Kabel 164 abgeführt werden, wobei das Kabel 164 mit der Kraftfahrzeugkarosse verbunden ist