DE102011005549A1 - Seitengassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Seitengassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem eines Kraftfahrzeuges gemäß Anspruch 1.
- Aus dem Stand der Technik sind Seitengassäcke bekannt, die sich nach ihrem Entfalten entlang einer Fahrzeugseitenstruktur erstrecken und insbesondere zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen oder mehrerer Fahrzeuginsassen dienen. Beispielsweise offenbart die
DE 199 56 710 A1 einen derartigen Seitengassack („Vorhanggassack”). - Das von der vorliegenden Erfindung zu lösende Problem besteht darin, einen Seitengassack zu schaffen, der über einen möglichst langen Zeitraum nach seiner Aktivierung ein Herausbewegen eines Fahrzeuginsassen aus dem Fahrzeug so gut wie möglich verhindert.
- Dieses Problem wird durch den Seitengassack mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Danach wird ein Seitengassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem eines Kraftfahrzeuges bereitgestellt, mit
- – mindestens einer aufblasbaren Kammer, die einen ersten Bereich zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen aufweist sowie einen zweiten Bereich, der sich – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks – in Richtung auf den Fahrzeugboden über eine an ein Seitenfenster des Fahrzeuges angrenzende Türbrüstung hinaus erstreckt, wobei
- – die Kammer so gestaltet ist, dass sie sich vom ersten zum zweiten Bereich hin verjüngt.
- Dadurch, dass sich die Kammer von dem ersten Bereich (d. h. ihrem Schutzbereich) bis zu dem zweiten Bereich (dem Überlappungsbereich) hin verjüngt, weist die Kammer zwar im Schutzbereich ein möglichst großes Volumen (d. h. eine möglichst große Wirkdicke in Fahrzeugquerrichtung) auf, um eine möglichst gute Schutzwirkung zu erhalten. Gleichzeitig wird insbesondere auch eine möglichst hohe Knicksteifigkeit der Kammer realisiert, so dass einem Abknicken der Kammer nach dem Entfalten des Gassacks entgegengewirkt wird. Die Kammer weist jedoch im Überlappungsbereich ein geringeres Volumen auf, so dass trotz des relativ großen Volumens des Schutzbereiches ein möglichst schnelles Befüllen der Kammer im Aktivierungsfall gewährleistet ist.
- Insbesondere weist die Kammer längs der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (bezogen auf den flach ausgebreiteten Zustand des nicht aufgeblasenen Seitengassacks) und somit in Fahrzeuglängsrichtung, wenn der im Fahrzeug eingebaute und aufgeblasene Zustand des Seitengassacks betrachtet wird, eine Ausdehnung auf, die vom ersten Bereich zum zweiten Bereich der Kammer hin kontinuierlich kleiner wird. Mit anderen Worten wird die Ausdehnung der Kammer in Fahrzeuglängsrichtung vom Schutzbereich zum Überlappungsbereich nur kleiner (d. h. die Ausdehnung fällt monoton). Beispielsweise kann die Kammer so gestaltet sein, dass sie – im aufgeblasenen Zustand und vom Fahrzeuginnenraum her betrachtet bzw. in Draufsicht auf den flach ausgebreiteten Seitengassack – eine V-förmige (karottenförmige) Kontur aufweist, die sich zum Fahrzeugdach hin öffnet. Insbesondere verjüngt sich auch der Überlappungsbereich der Kammer, so dass sich die Kammer über den Überlappungsbereich hinaus bis zu einem unteren Randabschnitt des Seitengassacks hin verjüngt.
- Es wird darauf hingewiesen, dass unter der „Haupterstreckungsrichtung” des Seitengassacks die Richtung verstanden wird, in der der Seitengassack im flach ausgebreiteten oder aufgeblasenen Zustand seine größte Ausdehnung besitzt. Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Seitengassack um einen Vorhanggassack, der sich im aufgeblasenen Zustand mit seiner Haupterstreckungsrichtung entlang der Fahrzeuglängsrichtung erstreckt.
- Beispielsweise ist die Kammer durch eine erste und eine zweite Naht begrenzt, die vom ersten zum zweiten Bereich hin aufeinander zulaufen, beispielsweise unter einem Winkel von 10° bis ca. 90°.
- Die erste und die zweite Naht sind insbesondere in Form einer Nähnaht oder einer Klebnaht ausgebildet, wobei bei einer Ausgestaltung der ersten und/oder der zweiten Naht als Nähnaht diese auch abgedichtet sein können, z. B. mit einer Silikondichtung. Darüber hinaus kann auch der Gassack aus zumindest teilweise dicht ausgeführt sein, d. h. zumindest teilsweise aus abgedichteten oder dichten Materiallagen gebildet sein.
- Die erste und die zweite Naht begrenzen insbesondere mit einem Abschnitt jeweils auch den ersten Bereich der Kammer, der zum Schutz des Kopfes des Fahrzeuginsassen dient, wobei die den ersten Bereich begrenzenden Abschnitte der ersten und der zweiten Naht in Bezug zur Fahrzeughöhenrichtung (bzw. in Bezug zur Haupterstreckungsrichtung des flach ausgebreiteten Gassacks) unterschiedlich orientiert sind; z. B. schräg zueinander verlaufen (insbesondere in Richtung auf den zweiten Bereich des Seitengassacks aufeinander zu). Beispielsweise verlaufen die den ersten Bereich des Gassacks begrenzenden Abschnitte der ersten und/oder der zweiten Naht zumindest näherungsweise geradlinig. Es ist natürlich auch denkbar, dass die erste und/oder zweite Naht über ihre gesamte Länge zumindest näherungsweise geradlinig verläuft. Genauso ist denkbar, dass die erste und/oder die zweite Naht nur teilweise geradlinig verläuft und ein anderer Bereich der Naht z. B. eine Krümmung oder mehrere Krümmungen aufweist, die z. B. in Form eines Kreisbogens oder mehrerer Kreisbögen realisiert sein können. Möglich ist z. B. auch, dass eine der beiden Nähte durchgehend geradlinig und die andere zumindest teilweise gekrümmt verläuft.
- Die erste und die zweite Naht erstrecken sich insbesondere in den zweiten Bereich des Gassacks hinein und treffen dort aufeinander. Beispielsweise erstrecken sich die erste und die zweite Naht im Wesentlichen geradlinig und treffen unter einem spitzen Winkel aufeinander. Es ist jedoch auch denkbar, dass die erste und die zweite Naht nicht unter einem spitzen Winkel aufeinander treffen, sondern z. B. über einen geradlinigen Abschnitt, der schräg zu der ersten und der zweiten Naht verläuft oder über einen gekrümmten Abschnitt, wobei der geradlinige oder der gekrümmte Abschnitt von der ersten oder der zweiten Naht ausgebildet werden. Insbesondere verläuft der geradlinige Abschnitt, über den die erste und die zweite Naht aufeinandertreffen, parallel zur Haupterstreckungsrichtung des flach ausgebreiteten Gassacks, so dass die Kammer in Draufsicht eine V-förmige Kontur aufweist, die in einem – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks – dem Fahrzeugdach abgewandten Randabschnitt der Kammer flach oder gekrümmt verläuft.
- Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist der Seitengassack zwei weitere Kammern auf, die – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks – auf entlang der Fahrzeuglängsrichtung einander gegenüberliegenden Seiten der sich verjüngenden Kammer an diese angrenzen. Mit anderen Worten befindet sich die sich verjüngende Kammer zwischen den weiteren Kammern, von denen zumindest eine ebenfalls einen Abschnitt aufweisen kann, der mit der Türbrüstung überlappt. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass der Gassack mehr als zwei weitere Kammern aufweist.
- Die sich verjüngende Kammer kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sie sich im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks über ein vorderes Seitenfenster des Fahrzeugs erstreckt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Kammer im hinteren Bereich des Seitengassacks angeordnet ist, so dass sie sich im aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks über ein hinteres Seitenfenster des Fahrzeugs erstreckt. Darüber hinaus ist denkbar, dass der Seitengassack mehrere sich verjüngende Kammern mit einem ersten Bereich (d. h. einem Kopfschutzbereich) und einem zweiten Bereich (d. h. einem Überlappungsbereich) aufweist. Beispielsweise befindet sich eine derartige Kammer im hinteren Bereich des Seitengassacks, um ein hinteres Seitenfenster des Fahrzeugs abzudecken, und eine weitere im vorderen Bereich des Seitengassacks, um einen Fahrzeuginsassen vor einem Aufprall auf das vordere Seitenfenster zu schützen.
- Darüber hinaus kann der Seitengassack einen vorderen Anbindungsabschnitt aufweisen, der – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks – über ein vorderes Band an einem vorderen Bereich der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, sowie einen hinteren Anbindungsabschnitt, der über ein hinteres Band an einem hinteren Bereich der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, wobei eine Linie durch die beiden Anbindungsabschnitte eine Abspannlinie des Seitengassacks definiert und sich der erste Bereich des Seitengassacks (im aufgeblasenen Zustand) zumindest abschnittsweise auf einer dem Fahrzeugdach zugewandten Seite (d. h. oberhalb) dieser Abspannlinie erstreckt. Beispielsweise erstreckt sich der erste Bereich vollständig oder zumindest überwiegend oberhalb der Abspannlinie.
- Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung gehört die sich verjüngende Kammer einem aufblasbaren Volumen des Gassacks zu, das ein (entweder vorderes oder hinteres) Seitenfenster des Fahrzeugs abdeckt. Insbesondere weist der erfindungsgemäße Seitengassack ein erstes aufblasbares Volumen zum Abdecken des hinteren Seitenfensters und ein zweites aufblasbares Volumen zum Abdecken des vorderen Seitenfensters auf, wobei die sich verjüngende Kammer Bestandteil des ersten oder des zweiten aufblasbaren Volumens sein kann. Es ist auch denkbar, dass sowohl der hintere Bereich des Gassacks (das hintere aufblasbare Volumen) als auch der vordere Bereich des Gassacks (das vordere aufblasbare Volumen) eine sich verjüngende Kammer aufweist, wie weiter oben bereits angedeutet.
- Der erste Bereich der Kammer weist insbesondere eine Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (d. h. bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks entlang der Fahrzeuglängsrichtung) auf, die mindestens ein Drittel der Ausdehnung des aufblasbaren Volumens, dem die Kammer zugehört, beträgt. Darüber hinaus beträgt die Ausdehnung der Kammer längs der Fahrzeuglängsrichtung z. B. mindestens ein Viertel oder mindestens ein Drittel der Breite in Fahrzeuglängsrichtung des Seitenfensters, dem die Kammer zugeordnet ist. Unter „Ausdehnung” der Kammer wird insbesondere eine Ausdehnung zwischen zwei sich entlang der Fahrzeuglängsrichtung gegenüberliegenden Randpunkten (insbesondere Punkten der die Kammer begrenzenden Nähte), die auf derselben Höhe (bezogen auf die Fahrzeughöhenrichtung) liegen, verstanden, wobei insbesondere jeweils die größte derartige Ausdehnung, die die Kammer aufweist, betrachtet wird.
- Wie erwähnt, kann der Seitengassack neben der sich nach unten (d. h. zum Überlappungsbereich hin) verjüngenden Kammer weitere Kammern aufweisen, wobei z. B. das jeweilige (vordere oder hintere) aufblasbare Volumen des Seitengassacks durch diese Kammern gebildet ist. Entsprechend bezieht sich das oben genannte Merkmal, wonach die Kammer eine Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks aufweist, die mindestens ein Drittel der Ausdehnung des aufblasbaren Volumens beträgt, auf die Gesamtausdehnung des durch die Mehrzahl der aufblasbaren Kammern gebildeten aufblasbaren Volumens.
- Insbesondere ist auch denkbar, dass das aufblasbare Volumen, das im aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks ein vorderes oder hinteres Seitenfenster des Fahrzeugs abdeckt, durch die sich verjüngende Kammer und weiteren aufblasbaren Kammern gebildet ist, wobei die sich verjüngende Kammer eine Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks aufweist, die größer ist als jeweils die Ausdehnung sämtlicher weiterer Kammern des aufblasbaren Volumens. Mit anderen Worten ist die sich verjüngende Kammer die breiteste Kammer des aufblasbaren Volumens oder auch des gesamten Seitengassacks. Beispielsweise besitzt die sich verjüngende Kammer eine größte Ausdehnung (gemessen zwischen zwei Randpunkten, die sich auf derselben Höhe befinden) entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks, die mindestens das 1,3-fache der jeweils größten Ausdehnung sämtlicher anderer Kammern beträgt.
- Insbesondere ist die sich verjüngende Kammer zwischen zwei der weiteren Kammern des aufblasbaren Volumens angeordnet und so positioniert, dass der Fahrzeuginsasse bei einem Seitenaufprall mit seinem Kopf überwiegend oder ausschließlich auf die sich verjüngende Kammer aufprallen wird.
- Die sich verjüngende Kammer ist gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks – so orientiert, dass ihre Haupterstreckungsrichtung schräg zur Fahrzeughöhenrichtung (bzw. schräg zu Haupterstreckungsrichtung des Gassacks, wenn der flach ausgebreitete Zustand des nicht montierten Gassacks betrachtet wird) verläuft. Natürlich ist auch denkbar, dass die sich verjüngende Kammer so orientiert ist, dass ihre Haupterstreckungsrichtung im Wesentlichen in Fahrzeughöhenrichtung verläuft.
- Die Erfindung betrifft auch ein Gassackmodul mit einem wie oben beschriebenen Seitengassack und ein Fahrzeug mit einem derartigen Seitengassack.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht eines Gassacks gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
2 schematisch mögliche Ausrichtungen der sich verjüngenden Kammer des erfindungsgemäßen Gassacks; und -
3A -3H mögliche Konturen der sich verjüngenden Kammer des erfindungsgemäßen Seitengassacks. - Der in
1 dargestellte erfindungsgemäße Seitengassack1 weist ein vorderes aufblasbares Volumen11 auf, das sich in dem gezeigten aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks über eine vordere Fensteröffnung2 (durch gestrichelten Umriss angedeutet) einer Fahrzeugseitenstruktur erstreckt, wobei das vordere aufblasbare Volumen11 nicht unbedingt die gesamte Fensteröffnung2 abdecken muss. Des Weiteren weist der Seitengassack1 ein hinteres aufblasbares Volumen12 auf, das sich nach Aktivieren des Seitengassacks über eine hintere Fensteröffnung mit einem hinteren Seitenfenster (nicht dargestellt) erstreckt. - Das vordere und das hintere aufblasbare Volumen
11 ,12 stehen über einen schlauchartigen Verbindungsabschnitt13 miteinander in Strömungsverbindung. Im Bereich des Verbindungsabschnitts13 befindet sich ein Ansatz131 , in den ein Gasgenerator oder ein Gasleitrohr zum Einleiten von Gas in den Seitengassack eingeführt und/oder befestigt werden kann. Es ist auch denkbar, dass der Seitengassack anstelle des schlauchartigen Verbindungsabschnitts13 eine (oder mehrere) Kammern besitzt oder einen nicht aufblasbaren Abschnitt, die sich über im Wesentlichen die gleiche Höhe der Fahrzeugseitenstruktur erstrecken wie das vordere oder das hintere aufblasbare Volumen11 ,12 . - Der Seitengassack ist über Befestigungslaschen
4 , die an einem oberen Randabschnitt (dem Dachholm des Fahrzeugs zugewandt) und einem gekrümmten vorderen Randabschnitt des Gassacks angeordnet sind, an der Fahrzeugkarosserie befestigt. Über die vorderen, an dem gekrümmten Randabschnitt angeordneten Befestigungslaschen erfolgt insbesondere eine Anbindung des Gassacks an die A-Säule des Fahrzeugs. - Das vordere aufblasbare Volumen
11 weist eine Kammer100 auf, die einen ersten Bereich101 (Schutzbereich) besitzt, der zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen dient, sowie einen zweiten Bereich102 (Überlappungsbereich), der sich unterhalb (in Bezug auf die Fahrzeughöhenrichtung) des ersten Bereichs101 erstreckt und über einen Türbrüstungsabschnitt21 der Fensteröffnung2 hinausragt, um eine möglichst gute Stabilisierung des Gassacks nach seiner Aktivierung zu ermöglichen, so dass insbesondere einem Hinausbewegen des Fahrzeuginsassen durch die Fensteröffnung entgegengewirkt wird. - Die Kammer
100 ist so gestaltet, dass sie sich von dem Kopfschutzbereich101 zu dem Überlappungsbereich102 hin verjüngt. Insbesondere weist die Kammer100 in ihrem Schutzbereich101 auch eine größere Dicke, d. h. eine Ausdehnung in Fahrzeugquerrichtung, auf als in dem Überlappungsbereich102 . - Die Kammer
100 ist zudem so ausgebildet, dass sie sich überwiegend oberhalb, d. h. auf einer dem Dachholm des Fahrzeugs zugewandten Seite, einer Abspannlinie A erstreckt. Die Abspannlinie A ist eine (gedachte) Linie, die durch einen vorderen Anbindungsbereich51 des Seitengassacks1 , über den der Seitengassack mittels eines vorderen Bandes an einem vorderen Abschnitt der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, und durch einen hinteren Anbindungsbereich52 , über den der Seitengassack1 mittels eines hinteren Bandes an einem hinteren Abschnitt der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, verläuft. - In Fahrzeugvorwärtsrichtung betrachtet, erstrecken sich zwei weitere Kammern
14 ,15 vor der sich nach unten verjüngenden Kammer100 , die jeweils ebenfalls einen unteren Bereich aufweisen, mit dem sie über die Türbrüstung21 hinausragen. Allerdings verjüngen sich diese Kammern nach unten im Wesentlichen nicht. Des Weiteren weist das vordere aufblasbare Volumen11 eine Kammer16 auf, die sich in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet hinter der sich verjüngenden Kammer100 befindet. Diese Kammer16 erstreckt sich im Wesentlichen auf Höhe des Schutzbereichs101 der Kammer100 , ist jedoch (in Fahrzeughöhenrichtung betrachtet) deutlich kürzer als die Kammer100 , wobei sie sich nur bis zu einer Höhe oberhalb der Türbrüstung21 erstreckt, d. h. ein unterer Rand der Kammer16 befindet sich in einem Abstand zur Türbrüstung21 (oberhalb der Türbrüstung). - Die Kammern
100 ,14 –16 sind jeweils über Nähte begrenzt, wobei die sich verjüngende Kammer100 durch eine erste und eine zweite Naht31 ,32 gebildet ist. Die beiden Nähte31 ,32 verlaufen zum Überlappungsabschnitt102 hin (und bis zu einem unteren Randabschnitt111 des Seitengassacks1 , der einem Dachholm des Fahrzeugs abgewandt ist) aufeinander zu, wobei die erste Naht31 insbesondere in ihrem oberen Bereich etwas gekrümmt verläuft und einen im Wesentlichen parallel zur Haupterstreckungsrichtung des Gassacks verlaufenden unteren Abschnitt311 aufweist, über den sie auf die zweite Naht32 trifft. - Der untere Abschnitt
311 der Naht31 ist als Teil einer Umfangsnaht3 des Seitengassacks1 ausgebildet, über die mindestens zwei Gassacklagen (d. h. Lagen aus einem Gassackmaterial, insbesondere aus einem textilen Material) miteinander verbunden sind. Die zweite Naht32 verläuft hingegen im Wesentlichen geradlinig, wobei sie in ihrem oberen Bereich einen schlaufenförmig ausgebildeten Abschnitt aufweist. - Die durch die Nähte
31 ,32 definierte Kammer100 weist somit – vom Fahrzeuginnenraum her betrachtet – eine im Wesentlichen V-förmige Kontur auf, wobei die Schenkel des V durch die Nähte31 ,32 festgelegt sind. - Die Haupterstreckungsrichtung der Kammer
100 , d. h. die Richtung, in der die Kammer ihre größte Ausdehnung besitzt, verläuft etwas geneigt zur Fahrzeughöhenrichtung (in Richtung auf das hintere aufblasbare Volumen12 ), wobei die „Haupterstreckungsrichtung” der Kammer100 im Wesentlichen durch den Verlauf der geradlinigen Naht32 bestimmt ist. - Es ist denkbar, dass auch das hintere aufblasbare Volumen
12 eine sich verjüngende Kammer nach Art der Kammer100 aufweist bzw. dass nur das hintere aufblasbare Volumen12 des Gassacks eine derartige Kammer besitzt. - Der Schutzbereich
101 der sich verjüngenden Kammer100 ist breiter als die anderen Kammern14 bis16 des vorderen aufblasbaren Volumens11 . Dies bedeutet z. B., dass die größte Ausdehnung der Kammer100 entlang der Fahrzeuglängsrichtung (gemessen zwischen zwei Punkten der Nähte31 ,32 , die sich auf derselben Höhe befinden) größer ist als die größte Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung jeweils der Kammern14 –16 (und auch größer als die Ausdehnung von Kammern17 –20 , die das hinteren aufblasbare Volumen12 bilden). - Darüber hinaus kann die sich verjüngende Kammer
100 so ausgestaltet sein, dass ihre größte Ausdehnung in Fahrzeuglängsrichtung mindestens ein Drittel der Ausdehnung des aufblasbaren Volumens11 in Fahrzeuglängsrichtung beträgt. Die Kammer100 deckt somit einen größeren Bereich der Fensteröffnung2 ab als jeweils die anderen Kammern14 bis16 . - Des Weiteren erstreckt sich die Kammer
100 auch weiter nach oben als die vorderen Kammern14 ,15 , d. h. die Nähte31 ,32 beginnen oberhalb einer Naht33 , die die Kammern14 ,15 begrenzt. Beispielsweise erstreckt sich die Kammer100 über mindestens zwei Drittel der Gesamthöhe des aufgeblasenen Seitengassacks1 und deckt insbesondere auch mindestens zwei Drittel der Höhe des zugeordneten Seitenfensters (d. h. der Fensteröffnung2 ) ab. -
2 zeigt schematisch die Möglichkeiten der Ausrichtung der Schutzkammer100 aus1 , wobei von einer Schutzkammer100 ausgegangen wird, die durch zwei geradlinig verlaufende Nähte31 ,32 , die über einen gekrümmten Verbindungsbereich aufeinandertreffen (z. B. miteinander verbunden sind), definiert wird. Die Kammer kann in Bezug auf die Fahrzeughöhenrichtung geneigt sein, was durch die gestrichelt angedeuteten alternativen Konturen der Kammer100 dargestellt ist. - Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es nicht zwingend, dass die Schutzkammer
100 in Draufsicht auf den flach ausgebreiteten Gassack bzw. in Draufsicht auf den aufgeblasenen Gassack vom Fahrzeuginnenraum her eine exakte V-Form besitzt. Vielmehr ist auch denkbar, dass die Kammer zwar eine im Wesentlichen V-förmige Gestalt besitzt, die Schenkel des V jedoch nicht oder zumindest nicht ausschließlich geradlinig gestaltet sind. Beispielsweise können die Schenkel (d. h. die die Kammer definierenden Nähte31 ,32 ) zumindest abschnittsweise konvex und/oder konkav gekrümmt sein, wie z. B. in den3B bis3D gezeigt. Des Weiteren ist denkbar, dass die Nähte31 ,32 zwar jeweils geradlinig verlaufen, jedoch nicht, wie in3A gezeigt, spitz aufeinandertreffen, sondern über einen flach oder gekrümmt verlaufenden Abschnitt311 einer der beiden Nähte31 ,32 aufeinandertreffen (3E und3F ). - Des Weiteren ist auch denkbar, dass die Kammer
100 nach oben hin einen Einströmbereich mit reduziertem Einströmquerschnitt aufweist, der insbesondere durch schräg zu den die Kammer seitlich (bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung) begrenzenden Abschnitten der Nähte31 ,32 orientierte Bereiche312 ,321 der Nähte31 ,32 gebildet ist (3G ). Des Weiteren ist denkbar, dass im Bereich des aufblasbaren Volumens der Kammer100 mindestens ein (z. B. kreisförmiger) Abnäher35 angeordnet ist (3H ), wobei die Wirkdicke der Kammer100 , d. h. die Dicke der Kammer in Fahrzeugquerrichtung, im Bereich des Abnähers (z. B. auf Null) reduziert ist. - Natürlich können die in den
3A bis3H gezeigten Möglichkeiten der Gestaltung der Kammer100 auch in Kombination miteinander verwendet werden, so kann z. B. ein Abnäher (gemäß Abnäher35 in3H ) auch in den übrigen Ausführungsbeispielen der Kammer100 verwendet werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Seitengassack
- 2
- Fensteröffnung
- 3
- Umfangsnaht
- 4
- Befestigungslasche
- 11
- vorderes aufblasbares Volumen
- 12
- hinteres aufblasbares Volumen
- 13
- Verbindungsabschnitt
- 14–20
- Kammer
- 21
- Türbrüstung
- 31
- erste Naht
- 32
- zweite Naht
- 33
- Naht
- 35
- Abnäher
- 51
- vorderer Anbindungsbereich
- 52
- hintere Anbindungsbereich
- 100
- sich verjüngende Kammer
- 101
- Schutzbereich
- 102
- Überlappbereich
- 111
- unterer Randabschnitt
- 131
- Ansatz
- 311
- Abschnitt Naht
- 312, 321
- Bereich Naht
- A
- Abspannlinie
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19956710 A1 [0002]
Claims (15)
- Seitengassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem eines Kraftfahrzeuges, mit – mindestens einer aufblasbaren Kammer (
100 ), die einen ersten Bereich (101 ) zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen aufweist sowie einen zweiten Bereich (102 ), der sich – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – in Richtung auf den Fahrzeugboden über eine an ein Seitenfenster des Fahrzeuges angrenzende Türbrüstung (21 ) hinaus erstreckt, wobei – die Kammer (100 ) so gestaltet ist, dass sie sich vom ersten zum zweiten Bereich (101 ,102 ) hin verjüngt. - Seitengassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung der Kammer (
100 ) in Fahrzeuglängsrichtung vom ersten Bereich (101 ) zum zweiten Bereich (102 ) hin kontinuierlich kleiner wird. - Seitengassack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
100 ) – im aufgeblasenen Zustand und vom Fahrzeuginnenraum her betrachtet – zumindest näherungsweise eine V-förmige Kontur aufweist. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
100 ) durch eine erste und eine zweite Naht (31 ,32 ) begrenzt ist, die vom ersten zum zweiten Bereich (101 ,102 ) hin aufeinander zu laufen. - Seitengassack nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Naht (
31 ,32 ) jeweils mit einem Abschnitt den ersten Bereich (101 ) der Kammer begrenzen, wobei die den ersten Bereich begrenzenden Abschnitte der ersten und der zweiten Naht (31 ,32 ) in Bezug zur Fahrzeughöhenrichtung unterschiedlich orientiert sind. - Seitengassack nach 5, dadurch gekennzeichnet, dass die den ersten Bereich (
101 ) des Seitengassacks (1 ) begrenzenden Abschnitte der ersten und/oder der zweiten Naht (31 ,32 ) zumindest näherungsweise geradlinig verlaufen. - Seitengassack nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Naht (
31 ,32 ) über einen Abschnitt (311 ) der ersten oder der zweiten Naht (31 ,32 ) aufeinandertreffen, wobei der Abschnitt (311 ) geradlinig und schräg zu der ersten und der zweiten Naht (31 ,32 ) oder gekrümmt verläuft. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei weitere Kammern (
14 ,16 ), die – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – auf entlang der Fahrzeuglängsrichtung einander gegenüberliegenden Seiten der sich verjüngenden Kammer (100 ) an diese angrenzen. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
100 ) sich – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – über ein vorderes Seitenfenster des Fahrzeugs erstreckt. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen vorderen Anbindungsabschnitt (
51 ) aufweist, der – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks (1 ) – an einem vorderen Bereich der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, sowie einen hinteren Anbindungsabschnitt (52 ), der an einem hinteren Bereich der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, wobei eine Linie durch die beiden Anbindungsabschnitte (51 ,52 ) eine Abspannlinie (A) des Seitengassacks (1 ) definiert und sich der erste Bereich (101 ) des Seitengassacks (1 ) zumindest abschnittsweise auf einer dem Fahrzeugdach zugewandten Seite der Abspannlinie (A) erstreckt. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
100 ) einem aufblasbaren Volumen (11 ,12 ) des Seitengassacks (1 ) zugehört, das – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – ein Seitenfenster des Fahrzeugs zumindest zum Teil abdeckt, wobei der erste Bereich (101 ) der Kammer (100 ), der zum Schutz des Kopfes des Fahrzeuginsassen dient, eine Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (1 ) aufweist, die mindestens ein Drittel der Ausdehnung des aufblasbaren Volumens (11 ,12 ) entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (1 ) beträgt. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sich verjüngende Kammer (
100 ) einem aufblasbaren Volumen (11 ,12 ) des Seitengassacks (1 ) zugehört, das – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – ein Seitenfenster des Fahrzeugs zumindest zum Teil abdeckt, wobei das aufblasbare Volumen (11 ) aus der sich verjüngende Kammer (100 ) und weiteren aufblasbaren Kammern (14 –16 ) gebildet ist, und wobei die sich verjüngende Kammer (100 ) ein größeres Volumen aufweist als jede der weiteren Kammern. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sich verjüngende Kammer (
100 ) einem aufblasbaren Volumen (11 ) des Seitengassacks (1 ) zugehört, das – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassacks (1 ) – ein Seitenfenster des Fahrzeugs zumindest zum Teil abdeckt, wobei das aufblasbaren Volumen (11 ) aus der sich verjüngenden Kammer (100 ) und weiteren aufblasbaren Kammern (14 –16 ) gebildet ist, und wobei die sich verjüngende Kammer (100 ) eine Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (1 ) aufweist, die größer ist als die Ausdehnung jeder der weiteren Kammern (14 –16 ) des aufblasbaren Volumens (11 ) entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (1 ). - Seitengassack nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die sich verjüngende Kammer (
100 ) eine größte Ausdehnung entlang der Haupterstreckungsrichtung des Seitengassacks (1 ) aufweist, die mindestens das 1,3-Fache der jeweils größten Ausdehnung sämtlicher anderer Kammern des aufblasbaren Volumens (11 ) beträgt. - Seitengassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
100 ) – bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassacks (1 ) – so orientiert ist, dass ihre Haupterstreckungsrichtung schräg zur Fahrzeughöhenrichtung verläuft.
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