-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur gepulsten Ansteuerung eines Transistors, insbesondere eines zum Schalten einer elektrischen Last eingesetzten Transistors, und eine Ansteuerschaltung für den Transistor.
-
Die Verwendung von Transistoren als elektronische Schalter ist weit verbreitet. Wegen der hohen Schaltfrequenzen, mit denen Transistoren betrieben werden können, eignen sich Transistoren nicht nur als ”statische” Schalter, die über einen längeren Zeitraum, wie einige Sekunden, Minuten oder Stunden, geschlossen sind, sondern eignen sich auch zur getakteten oder gepulsten Ansteuerung von Lasten.
-
Getaktet oder gepulst angesteuerte Transistoren werden beispielsweise in Treiberschaltungen für induktive Lasten, wie beispielsweise in Halbbrücken- oder Vollbrückentreibern für Elektromotoren, Magnetventile, usw., verwendet. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Schaltwandler bzw. Schaltnetzteile, in denen eine getaktete Ansteuerung eines Transistors zur Regelung der Stromaufnahme, und damit zur Regelung der Ausgangsspannung dient.
-
Um Leitungsverluste, die bei leitend angesteuertem Transistor auftreten können, möglichst gering zu halten, werden Transistoren, die als Schalter eingesetzt sind, üblicherweise mit einer so hohen Ansteuerspannung betrieben, dass der Transistor im Normalbetrieb stets in seinem linearen Bereich (ohmschen Bereich) betrieben wird. ”Normalbetrieb” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Transistor von einem Strom durchflossen ist, den dieser dauerhaft ohne die Gefahr einer Zerstörung tragen kann. Tritt allerdings ein Kurzschluss in der durch den Transistor angesteuerten Last auf, bedingt eine hohe Ansteuerspannung, dass der Transistor von einem sehr hohen Strom durchflossen wird, den der Transistor nicht dauerhaft tragen kann, ohne dass die Gefahr einer Zerstörung besteht.
-
Zur Detektion eines solchen Kurzschlusses ist es grundsätzlich bekannt, den den Transistor durchfließenden Strom oder einen Spannungsabfall über der Laststrecke des Transistors auszuwerten und den Transistor sperrend anzusteuern bzw. abzuschalten, wenn das Vorliegen eines Kurzschlusses detektiert wird. Aufgrund von Signallaufzeiten bei der Auswertung der Laststreckenspannung oder des Laststroms und aufgrund von Schaltverzögerungen des Transistors, kann zwar die Zeitdauer reduziert werden, während der ein Kurzschlussstrom fließt, der hohe Kurzschlussstrom kann jedoch nicht vollständig verhindert werden. Allerdings ist unter Umständen bereits ein nur für eine sehr kurze Dauer fließender Kurzschlussstrom ausreichend, um den Transistor zu beschädigen oder gar zu zerstören.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Verfahren zur gepulsten Ansteuerung eines in Reihe zu einer Last geschalteten Transistors zur Verfügung zu stellen, bei dem die Gefahr einer Beschädigung des Transistors im Falle eines Kurzschlusses der Last reduziert ist, und eine entsprechende Ansteuerschaltung für einen Transistor zur Verfügung zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch eine Ansteuerschaltung gemäß Anspruch 11 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Verfahren zur gepulsten Ansteuerung eines Transistors, der einen Ansteueranschluss und eine Laststrecke aufweist und dessen Laststrecke in Reihe zu einer Last geschaltet ist. Bei diesem Verfahren ist vorgesehen, den Transistor mit einem Ansteuerimpuls eines ersten Typs, der zumindest für eine erste Zeitdauer einen ersten Ansteuerpegel aufweist, vor einem Ansteuerimpuls eines zweiten Typs, der einen im Vergleich zu dem ersten Ansteuerpegel höheren zweiten Ansteuerpegel aufweist, anzusteuern. Das Verfahren umfasst außerdem das Auswerten einer Spannung über der Laststrecke des Transistors und das Abbrechen der gepulsten Ansteuerung, wenn die Spannung über der Laststrecke einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
-
Tritt bei diesem Verfahren ein Kurzschluss in der Last auf, so führt dieser Kurzschluss bei Ansteuerung des Transistors mit einem Ansteuerimpuls des ersten Typs zu einem geringeren Kurzschlussstrom als bei Ansteuerung des Transistors mit einem Ansteuerimpuls des zweiten Typs. Wird der Kurzschluss bereits während der Ansteuerung des Transistors mit dem Ansteuerimpuls des ersten Typs detektiert, so dass die Ansteuerung unterbrochen wird, so können hohe Kurzschlussströme vermieden werden, die bei Ansteuerung des Transistors mit Ansteuerimpulsen des zweiten Typs auftreten würden. Wird hingegen während der Ansteuerung mit Ansteuerimpulsen des ersten Typs kein Kurzschluss detektiert, so hilft die weitere Ansteuerung des Transistors mit Ansteuerimpulsen des zweiten Typs die Schaltverluste bzw. Leitungsverluste zu reduzieren, die auftreten würden, wenn ausschließlich eine Ansteuerung des Transistors mit Ansteuerimpulsen des ersten Typs erfolgen würde.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung zur Ansteuerung eines in Reihe zu einer Last geschalteten Transistors. Diese ist dazu ausgebildet: den Transistor mit einem Ansteuerimpuls eines ersten Typs, der zumindest für eine erste Zeitdauer einen ersten Ansteuerpegel aufweist, vor einem Ansteuerimpuls eines zweiten Typs, der einen im Vergleich zu dem ersten Ansteuerpegel höheren zweiten Ansteuerpegel aufweist, anzusteuern; eine Spannung über der Laststrecke des Transistors auszuwerten; die gepulste Ansteuerung abzubrechen, wenn die Spannung über der Laststrecke einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung des Grundprinzips, so dass lediglich die zum Verständnis des Grundprinzips notwendigen Merkmale dargestellt sind. Die Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgerecht. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale mit gleicher Bedeutung.
-
1 veranschaulicht schematisch eine Schaltungsanordnung mit einem in Reihe zu einer Last geschalteten Transistor und einer Ansteuerschaltung für den Transistor.
-
2 veranschaulicht ein typisches Kennlinienfeld eines Leistungs-MOS-Transistors.
-
3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand von Signalverläufen im fehlerfreien Betrieb.
-
4 veranschaulicht das Verfahren gemäß 3 bei einem Kurzschluss der Last.
-
5 veranschaulicht ein erstes Ausführungsbeispiel der Ansteuerschaltung, die eine Auswerteschaltung für eine Laststreckenspannung des Transistors aufweist.
-
6 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Ansteuerschaltung mit einer Auswerteschaltung für eine Laststreckenspannung des Transistors.
-
7 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einem fehlerfreien Fall.
-
8 veranschaulicht das Verfahren gemäß 7 bei einem Kurzschluss der Last.
-
9 veranschaulicht ein Verfahren, bei dem während einer getakteten Ansteuerung mit Ansteuerimpulsen eines zweiten Typs ein Kurzschluss auftritt.
-
10 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung der Ansteuerschaltung.
-
11 veranschaulicht die Funktionsweise eines Beispiels der Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung gemäß 10.
-
12 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer Ansteuersignalerzeugungsschaltung der Ansteuerschaltung.
-
13 veranschaulicht die Funktionsweise der Ansteuerschaltung anhand eines Zustandsdiagramms.
-
1 zeigt schematisch eine Schaltungsanordnung mit einem Transistor, der in Reihe zu einer Last Z geschaltet ist, und mit einer Ansteuerschaltung 2 für den Transistor 1. Der Transistor 1 weist eine Laststrecke C-E und einen Ansteueranschluss G auf. Die Laststrecke C-E des Transistors ist hierbei in Reihe zu der Last Z zwischen Anschlüsse für ein positives Versorgungspotential V+ und ein negatives Versorgungspotential bzw. Bezugspotential GND geschaltet. Die Ansteuerschaltung 2 ist an den Ansteueranschluss G des Transistors 1 angeschlossen und erzeugt ein Ansteuersignal S2 an diesem Ansteueranschluss G des Transistors, wobei der Transistor 1 abhängig von diesem Ansteuersignal S2 leitend angesteuert ist (eingeschaltet ist) oder sperrend angesteuert ist (ausgeschaltet ist).
-
Der Transistor 1 gemäß 1 ist als MOS-Transistor, und speziell als IGBT, realisiert. Der IGBT weist einen Ga teanschluss G, einen Kollektoranschluss C und einen Emitteranschluss E auf. Die Laststrecke des IGBT verläuft zwischen dem Kollektoranschluss C und dem Emitteranschluss E. Der Gateanschluss G des IGBT bildet dessen Ansteueranschluss. Das Ansteuersignal S2 entspricht der Gate-Emitter-Spannung Vge des IGBT 1, wobei der IGBT 1 leitet, wenn das Ansteuersignal S2 bzw. die Ansteuerspannung Vge oberhalb eines Schwellenwertes liegt, und wobei der IGBT 1 sperrt, wenn das Ansteuersignal S2 bzw. die Ansteuerspannung Vge unterhalb des Schwellenwertes liegt.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass die Verwendung eines IGBT als Transistor lediglich als Beispiel zu verstehen ist. Anstelle eines IGBT kann auch ein beliebiger anderer MOS-Transistor, wie beispielsweise ein n-Kanal-MOSFET oder ein p-Kanal-MOSFET verwendet werden. Die Ansteuerung eines n-Kanal-MOSFET entspricht der eines IGBT. Ein p-Kanal-MOSFET unterscheidet sich von einem n-Kanal-MOSFET und einem IGBT dadurch, dass anstelle einer positiven Ansteuerspannung eine negative Ansteuerspannung benötigt wird, um den p-MOSFET leitend anzusteuern. Die nachfolgend erläuterten Grundprinzipien gelten jedoch für die Verwendung eines p-MOSFET als Transistor in entsprechender Weise. In der Schaltungsanordnung gemäß 1 dient der Transistor 1 zum getakteten oder gepulsten Schalten der Last Z bzw. zum getakteten oder gepulsten Anlegen der zwischen den Versorgungsanschlussklemmen anliegenden Versorgungsspannung an die Last Z. Diese Versorgungsspannung liegt dabei jeweils dann – annähernd vollständig – an der Last Z an, wenn der Transistor 1 eingeschaltet ist. Die Ansteuerschaltung 2 erzeugt hierfür ein gepulstes Ansteuersignal S2 für den Transistor 1.
-
2 veranschaulicht ein typisches Kennlinienfeld eines MOS-Transistors, insbesondere eines IGBT. Dargestellt ist in 2 die Abhängigkeit eines den Transistor 1 durchfließenden Laststroms Ic von einer über der Laststrecke C-E des Transistors anliegenden Laststreckenspannung Vce für verschiedene Ansteuerspannungen bzw. für verschiedene Pegel des Ansteuersignals S2. Jede dieser Kennlinien besitzt einen linearen Bereich (ohmschen Bereich), in dem der Laststrom Ic zunächst mit steigender Laststreckenspannung Vce zunimmt, und einen aktiven Bereich, in dem der Laststrom Ic bei zunehmender Laststreckenspannung Vce nur noch geringfügig bzw. unterproportional zunimmt. Dieser aktive Bereich wird bei einem als MOSFET realisierten Transistor 1 auch als Sättigungsbereich und bei einem als IGBT realisierten Transistor 1 auch als Entsättigungsbereich bezeichnet. Die Werte der Laststreckenspannungen, bei denen die einzelnen Kennlinien ”abknicken”, d. h. bei denen der Sättigungsbereich beginnt, sind umso höher, je höher die Ansteuerspannung ist.
-
Zur Verringerung von Leitungsverlusten ist es wünschenswert, den Transistor 1 über den gesamten Nennstrombereich im linearen Bereich (ohmschen Bereich), d. h. im Sättigungsbereich bei einem IGBT zu betreiben. Der Nennstrombereich ist der Strombereich, innerhalb dem der Laststrom Ic im Normalbetrieb, d. h. bei fehlerfreier Last, liegen darf, ohne dass die Gefahr einer Zerstörung für den Transistor besteht. Dies kann dadurch erreicht werden, dass eine Ansteuerspannung Vge zur leitenden Ansteuerung des Transistors 1 verwendet wird, die weit oberhalb des Schwellenwertes liegt. Diese Ansteuerspannung liegt beispielsweise bei 10 V und mehr (typisch bei MOS-FETs) oder gar 15 V und mehr (typisch bei IGBTs). Die in 2 mit Vge = Vn bezeichnete Kurve veranschaulicht die Kennlinie eines Transistors für eine solch hohe Ansteuerspannung. Die ausschließliche Verwendung einer solch hohen Ansteuerspannung zu leitenden Ansteuerung des Transistors 1, birgt jedoch das Risiko, dass bei einem Kurzschluss der Last Z sehr hohe Kurzschlussströme durch den Transistor 1 fließen.
-
Die Last Z kann eine beliebige elektrische Last sein, und kann insbesondere auch weitere Teile einer Treiberschaltung enthalten, wie z. B. einen Transistor (nicht dargestellt) der den Transistor 1 zu einer Halbbrücke ergänzt, oder weitere Transistoren (nicht dargestellt), die den Transistor 1 zu einer Vollbrücke ergänzen.
-
Die 3 und 4 veranschaulichen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ansteuerung eines in Reihe zu einer Last geschalteten Transistors, wie beispielsweise des Transistors 1 gemäß 1, im Normalbetrieb (3) und im Fehlerfall (4). Ein Fehlerfall liegt dann vor, wenn vor oder während der getakteten Ansteuerung des Transistors ein Kurzschluss in der Last Z auftritt.
-
Die 3 und 4 zeigen jeweils zeitliche Verläufe des Ansteuersignals S2 und der Laststreckenspannung Vice des Transistors 1. Bei dem dargestellten Verfahren erfolgt eine gepulste bzw. getaktete Ansteuerung des Transistors durch Bereitstellen von zeitlich aufeinanderfolgenden Ansteuerimpulsen. Das Ansteuersignal S2 kann insbesondere ein pulsweitenmoduliertes (PWM) Signal sein, so dass die Dauer der einzelnen Ansteuerimpulse und der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Ansteuerimpulsen variieren kann.
-
Bei dem Verfahren werden zwei unterschiedliche Arten von Ansteuerimpulsen verwendet, die sich bezüglich ihres Signalpegels unterscheiden, nämlich ein Ansteuerimpuls eines ersten Typs und ein Ansteuerimpuls eines zweiten Typs. Der Ansteuerimpuls des ersten Typs weist einen ersten Ansteuerpegel S21 wenigstens für eine erste Zeitdauer T1 auf, und der Ansteuerimpuls des zweiten Typs weist einen im Vergleich zu dem ersten Ansteuerpegel S21 höheren zweiten Ansteuerpegel S22 auf. In 3 ist eine Ansteuersequenz mit einem Ansteuerimpuls des ersten Typs und zwei darauffolgenden Ansteuerimpulsen des zweiten Typs dargestellt. 3 zeigt dabei zwei mögliche Varianten für den Ansteuerimpuls des ersten Typs: eine erste Variante (gestrichelt dargestellt), bei der der Ansteuerimpuls des ersten Typs während seiner gesamten Zeitdauer den ersten Ansteuerpegel S21 annimmt; und eine zweite Variante, bei der der Ansteuerimpuls des ersten Typs während einer ersten Zeitdauer T1 den ersten Signalpegel S21 und anschließend für die restliche Zeitdauer des Ansteuerimpulses den zweiten Signalpegel S22 annimmt.
-
Bei dem Verfahren erfolgt während der Dauer der einzelnen Ansteuerimpulse eine Überwachung bzw. Auswertung der Laststreckenspannung Vce. Je nachdem, ob eine Auswerteschaltung, die die Überwachung und Auswertung der Laststreckenspannung Vce vornimmt, als analoge Schaltung oder als digitale Schaltung implementiert ist, kann die Auswertung der Laststreckenspannung Vce während der Ansteuerimpulse permanent (bei einer analogen Schaltung) oder in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitabständen (bei einer digitalen Schaltung) erfolgen. Die getaktete bzw. gepulste Ansteuerung des Transistors wird hierbei unterbrochen, wenn detektiert wird, dass die Laststreckenspannung Vce bzw. der Betrag dieser Laststreckenspannung Vce oberhalb eines Schwellenwertes liegt, der in 3 mit Vth1 bezeichnet ist. Ein solches Übersteigen des Schwellenwertes Vth1 tritt während des in 3 dargestellten Normalbetriebs nicht auf. Hingegen übersteigt bei dem in 4 dargestellten Fehlerfall die Laststreckenspannung bei einem Ansteuerimpuls des ersten Typs den Schwellenwert Vth1, so dass die Ansteuerung noch während dieses Ansteuerimpulses unterbrochen wird und eine weitere Ansteuerung des Transistors 1 unterbunden wird.
-
Im Zusammenhang mit den in den 3 und 4 dargestellten Zeitverläufen und auch im Zusammenhang mit den nachfolgend noch dargestellten Zeitverläufen sei darauf hingewiesen, dass die dargestellten Signalverläufe idealisiert bzw. schematisch dargestellt sind, so dass Einschwingvorgänge bzw. eventuell vorhandene Zeitverzögerungen zwischen Flanken des Ansteuersignals S2 und hieraus resultierenden Flanken der Laststreckenspannung Vce in den Figuren nicht dargestellt sind.
-
Ein Ansteuerimpuls des ersten Typs hat – wenigstens während der ersten Zeitdauer T1 – einen niedrigeren Ansteuerpegel als ein Ansteuerimpuls des zweiten Typs. Tritt ein Kurzschluss in der Last auf, so fließt bei Ansteuerung des Transistors 1 mit einem Ansteuerimpuls des ersten Leitungstyps ein geringerer Kurzschlussstrom als bei Ansteuerung des Transistors 1 mit einem Ansteuerimpuls des zweiten Typs. Wird ein Kurzschluss bereits während eines Ansteuerimpulses des ersten Typs detektiert, so wie dies in 4 dargestellt ist, so wird die Ansteuerung unterbrochen und es werden keine weiteren Ansteuerimpulse erzeugt. Insbesondere werden keine Ansteuerimpulse des zweiten Typs erzeugt, bei denen im Falle eines Kurzschlusses ein höherer Kurzschlussstrom fließen würde. Wird hingegen während eines Ansteuerimpulses des ersten Typs kein Kurzschluss detektiert, so kann die weitere Ansteuerung des Transistors 1 mit Ansteuerimpulsen des zweiten Typs erfolgen, durch welche der Transistor weiter aufgesteuert wird, so dass hier der Leitungswiderstand geringer ist. Ein solches Szenario ist in 3 dargestellt.
-
Der erste Ansteuerpegel S21 für die Ansteuerimpulse des ersten Leitungstyps liegt beispielsweise im Bereich zwischen 5 V und 8 V, während der zweite Ansteuerpegel S21 beispielsweise im Bereich zwischen 10 V und 15 V liegt.
-
Ein erster Ansteuerimpuls kann bei dem Verfahren beispielsweise jeweils zu Beginn einer gepulsten Ansteuerung des Schalters 1 erzeugt werden. Der Beginn einer gepulsten Ansteuerung liegt beispielsweise dann vor, wenn der Transistor 1 zuvor nicht bzw. für längere Zeit nicht angesteuert war. ”Für längere Zeit nicht angesteuert” bedeutet in diesem Zusammenhang, eine Ansteuerpause, die beispielsweise länger ist als die Pause zwischen zwei Ansteuerimpulsen einer Ansteuersequenz, wie beispielsweise der in 3 dargestellten Ansteuersequenz. Eine längere Ansteuerpause, liegt beispielsweise dann vor, wenn der Transistor 1 für eine Zeitdauer nicht leitend angesteuert ist, die mehr als dem 5-fachen, dem 10-fachen, oder dem 100-fachen der Zeitdauer zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Ansteuerimpulsen der Ansteuersequenz oder der Zeitdauer eines Ansteuerzyklusses bei der getakteten Ansteuerung entspricht. Die Dauer eines Ansteuerzyklusses entspricht dem zeitlichen Abstand zwischen dem Beginn zweier unmittelbar aufeinanderfolgender Ansteuerimpulse während der getakteten Ansteuerung.
-
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, zu Beginn einer Ansteuerung mehrere aufeinanderfolgende Ansteuerimpulse des ersten Typs zu erzeugen, wie beispielsweise eine Anzahl zwischen zwei und fünf Ansteuerimpulsen des ersten Typs.
-
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, Ansteuerimpulse des ersten Typs in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitabständen während einer Sequenz von Ansteuerimpulsen zu erzeugen, wie beispielsweise jeden n-ten Ansteuerimpuls als Ansteuerimpuls des ersten Typs zu erzeugen, wobei n eine beliebige ganze Zahl größer als 2 und insbesondere größer als 10 oder gar größer als 100 ist.
-
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, während einer getakteten Ansteuerung abhängig von einem Steuersignal oder Testsignal Ansteuerimpulse des ersten Typs zu erzeugen. Das Steuersignal kann einer Ansteuerschaltung, die die Ansteuerimpulse für den Transistor 1 erzeugt, von außen, beispielsweise von einem Benutzer oder von einer Überwachungsschaltung zugeführt sein.
-
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Ansteuerschaltung 2. Diese Ansteuerschaltung 2 weist eine Messschaltung 3 und eine Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung 4 auf. Die Messschaltung 3 ist dazu ausgebildet, die Laststreckenspannung Vce zu messen bzw. auszuwerten und ein von dieser Auswertung abhängiges Mess- oder Auswertesignal S3 zur Verfügung zu stellen. Die Messschaltung 3 umfasst in dem dargestellten Beispiel einen Spannungsteiler 31 mit Spannungsteilerwiderständen 311, 312, der parallel zu der Laststrecke C-E des Transistors 1 geschaltet ist. Die an dem Spannungsteiler abgreifbare Mittenspannung V31 ist proportional zu der Laststreckenspannung Vce. Ein Komparator 32 vergleicht diese Spannung V31 mit einem Schwellenwert V31th, der den in 1 dargestellten ersten Schwellenwert Vth1 repräsentiert. In dem dargestellten Beispiel liegt am Ausgang des Komparators 32 ein High-Pegel an, wenn die von der Laststreckenspannung Vce abhängige Spannung V31 den Schwellenwert V31th übersteigt. Der Schwellenwert V31th wird durch eine Referenzspannungsquelle 33 erzeugt.
-
Optional ist dem Komparator 32 ein Tiefpassfilter, wie beispielsweise ein RC-Glied, nachgeschaltet, welches das Ausgangssignal des Komparators 32 tiefpassfiltert. Ein High-Pegel des Messsignals S3 wird in diesem Fall nur dann an die Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung 4 weitergegeben, wenn ein High-Pegel am Ausgang des Komparators 32 für eine Zeitdauer anliegt, die länger ist als eine Filterzeitkonstante, beispielsweise eine RC-Zeitkonstante, des Tiefpassfilters 34. Hierdurch wird vermieden, dass Spannungsspitzen über der Laststrecke Vce, die während Einschwingvorgängen nach dem Einschalten oder Ausschalten des Transistors 1 auftreten können, fälschlicherweise als Fehler bzw. Kurzschluss detektiert werden.
-
6 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ansteuerschaltung 2, die eine Messschaltung 5 und eine Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung 4 aufweist. Die Messschaltung 5 umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel einen Kondensator 53, der über eine Diode 51 und einen optionalen Widerstand 52 parallel zu der Laststrecke C-E geschaltet ist. Parallel zu dem Kondensator 53 ist eine steuerbare Stromquelle 54 geschaltet, die einen Ladestrom oder einen Entladestrom für den Kondensator 53 bereitstellt und die durch ein von der Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung 4 bereitgestelltes Steuersignal S54 angesteuert ist. Eine Spannung V5 über dem Kondensator 53 wird mittels eines Komparators 55 mit einer Referenzspannung Vth5 verglichen, die den ersten Schwellenwert Vth1 repräsentiert. Am Ausgang des Komparators 55 steht ein Mess- oder Auswertesignal S5 zur Verfügung, das abhängig davon, ob die Spannung V5 über dem Kondensator 53 oberhalb oder unterhalb des Schwellenwertes Vth5 liegt, einen High-Pegel oder einen Low-Pegel annimmt. Ein High-Pegel repräsentiert in dem dargestellten Beispiel einen Fehlerfall, also einen Fall, bei dem die Laststreckenspannung Vce oberhalb des ersten Schwellenwertes liegt, der durch den Referenzwert Vth5 in 6 repräsentiert ist. Dieser Referenzwert bzw. diese Referenzspannung Vth5 wird durch eine Referenzspannungsquelle 56 erzeugt.
-
Die Funktionsweise der in 6 dargestellten Messschaltung 5 wird nachfolgend erläutert. Hierfür sei zunächst angenommen, dass der Transistor 1 sperrend angesteuert ist, so dass über der Laststrecke C-E des Transistors 1 die gesamte Versorgungsspannung abfällt. Während der sperrenden Ansteuerung des Transistors 1 wird der Kondensator 53 über die Stromquelle 54 entladen, bis eine Spannung V5 über dem Kondensator 53 den. Wert von nahezu Null annimmt. Wird der Transistor 1 nachfolgend leitend angesteuert, so wird der Kondensator 53 durch die steuerbare Stromquelle 54 aufgeladen, wodurch eine Spannung V5 über dem Kondensator 53 ansteigt. Die Spannung über dem Kondensator 53 wird hierbei über die Diode 51 und den optionalen Widerstand 52 sowie die Laststrecke C-E des Transistors 1 begrenzt, und zwar auf einen Wert, der in etwa der Spannung Vce über der Laststrecke des Transistors 1 plus der Flussspannung der Diode 51 entspricht. Liegt ein Kurzschluss der Last vor, und ist ein Spannungsabfall Vce über der Laststrecke C-E des Transistors 1 entsprechend groß, so kann auch die Spannung V5 über dem Kondensator 53 entsprechend weit ansteigen. Steigt die Spannung V5 über dem Kondensator 53 auf einen Wert an, der oberhalb des Schwellenwertes Vth5 liegt, so zeigt das Mess- und Auswertesignal S5 einen Fehler an. In entsprechender Weise zeigt das Mess- und Auswertesignal keinen Fehler an, wenn die Spannung V5 über dem Kondensator 53, auf einen Wert unterhalb des Schwellenwerts Vth5 begrenzt wird. Dies ist gleichbedeutend damit, dass die Summe aus der Flussspannung der Diode 51 und der Laststreckenspannung Vce unterhalb des Schwellenwertes Vth5 liegt.
-
Eine Auswertung des Mess- und Auswertesignals S5 innerhalb der Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung 4 erfolgt nur während Ansteuerimpulsen, also während solcher Zeitdauern, während der der Kondensator 53 über die gesteuerte Stromquelle geladen wird. Da der Kondensator 53 während der Ausschaltdauern des Transistors 1 stets entladen wird (typischerweise bis 0 V), ist die Spannung während dieser Ausschaltdauern stets kleiner als der Schwellwert Vth5. Es kann somit während der Ausschaltdauer kein Fehler angezeigt werden. Das Steuersignal S54 der Stromquelle S54 kann beispielsweise aus dem Ansteuersignal S2 für den Transistor 2 abgeleitet werden. Dieses Steuersignal S54 ist beispielsweise so gewählt, dass die Stromquelle 54 während der Ausschaltdauern des Transistors 2 so angesteuert ist, dass sie einen Entladestrom erzeugt, und dass die Stromquelle 54 während der Ausschaltdauern des Transistors 2 so angesteuert ist, dass sie einen Ladestrom erzeugt. Ein Entladestrom ist in diesem Fall ein Strom I54, der entgegen der in 6 angezeigten Stromrichtung fließt, und Ladestrom ist in diesem Fall ein Strom I54, der in der in 6 angezeigten Stromrichtung fließt. Die Beträge des Ladestroms und des Entladestroms können gleich sein, können sich jedoch auch unterscheiden. Steuerbare bzw. schaltbare Stromquellen, die – wie die Stromquelle 54 gemäß 6 – nach Maßgabe eines Steuersignals einen Ladestrom (positiven Strom) bzw. Entladestrom (negativen Strom) liefern, sind grundsätzlich bekannt, so dass auf weitere Ausführungen hierzu verzichtet werden kann.
-
Zur Veranschaulichung der Funktionsweise der in 6 dargestellten Ansteuerschaltung zeigen die 7 und 8 Zeitverläufe des Ansteuersignals S2 und der Spannung V5 über dem Kondensator 53 für einen normalen Betrieb (7) und einen Fehlerfall (8). Im Normalbetrieb, bei dem bei dem in 7 dargestellten Beispiel zuerst ein Ansteuerimpuls des ersten Typs und dann Ansteuerimpulse des zweiten Typs erzeugt werden, bleibt die Spannung V5 sowohl während des Ansteuerimpulses des ersten Typs, also auch während der Ansteuerimpulse des zweiten Typs unterhalb des Schwellenwertes Vth5. Das Mess- und Auswertesignal S5 (vgl. 6) bleibt dadurch auf einem Signalpegel (einem Low-Pegel, bei dem Beispiel gemäß 6), der einen fehlerfreien Betrieb bzw. Normalbetrieb anzeigt.
-
Im Fehlerfall, der in 8 dargestellt ist, steigt die Spannung V5 über dem Kondensator 53 bereits während des Ansteuerimpulses des ersten Typs über den Schwellenwert Vth5 an, so dass auf das Vorliegen eines Fehlers geschlossen wird, die Ansteuerung unterbrochen wird und eine weitere Ansteuerung unterbleibt. Dieser Fehler wird durch einen Fehlersignalpegel des Mess- und Auswertesignals S5 angezeigt. Dieser Fehlersignalpegel ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 ein High-Pegel dieses Mess- und Auswertesignals S5.
-
Wenngleich die Signalverläufe der Spannung V5 in den 7 und 8 so dargestellt sind, dass sich diese Signalverläufe unmittelbar ändern, wenn Ansteuerimpulse des Ansteuersignals S2 beginnen, sei darauf hingewiesen, dass eine solche Änderung der Spannung V5 nach einem Einschalten des Transistors 1 zeitverzögert erfolgen kann, und zwar bedingt durch das RC-Glied, das durch den Kondensator 53 und den optionalen Widerstand 52 gebildet ist.
-
Wie bereits zuvor erwähnt erfolgt eine Auswertung der Laststreckenspannung Vce während aller Ansteuerimpulse, d. h. während der Ansteuerimpulse des ersten Typs und während der Ansteuerimpulse des zweiten Typs. Eine Ansteuerung des Transistors 1 wird dabei auch dann unterbrochen, wenn während Ansteuerimpulsen des zweiten Typs ein solcher Fehler detektiert wird. Ein solches Szenario ist in 9 dargestellt. 9 zeigt eine Sequenz von Ansteuerimpulsen des zweiten Typs. Zu einem Zeitpunkt t1 tritt hierbei ein Fehler auf, so dass während eines darauffolgenden Ansteuerimpulses die Laststreckenspannung Vce über den Schwellenwert Vth1 ansteigt.
-
10 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Auswerte- und Ansteuersignalerzeugungsschaltung, der das Mess- oder Auswertesignal S3 bzw. S5 zugeführt ist und die das Ansteuersignal S3 für den Transistor erzeugt. Diese Auswerte- und Signalerzeugungsschaltung 4 weist eine Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 eine der Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 nachgeschaltete optionale Treiberschaltung 44 und eine Auswerteschaltung 42 auf. Die Auswerteschaltung 42 ist dazu ausgebildet, das Messsignal S3 bzw. S5 während der Einschaltdauern des Transistors 1 auszuwerten. Hierzu sind der Auswerteschaltung 42 das Messsignal S3 bzw. S5 und das Ansteuersignal S2 zugeführt. Weist der Signalpegel des Messsignals S3 bzw. S5 während der Einschaltdauer des Transistors 1 auf einen Fehler hin, was bei den Messschaltungen gemäß der 5 und 6 dann der Fall ist, wenn die Messsignal S3 bzw. S5 einen High-Pegel aufweisen, so unterbindet die Ansteuerschaltung 52 eine weitere Ansteuerung des Transistors. Hierzu weist die Schaltung 4 ein Unterbrechungselement auf, das in 10 schematisch als Schalter 43 dargestellt ist, das zwischen die Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 und die optionale Treiberschaltung 44 geschaltet ist. Die Ansteuerung dieses Schalters 43 erfolgt durch ein am Ausgang der Auswerteschaltung 42 zur Verfügung gestelltes Fehlersignal, das je nach Signalpegel das Vorliegen eines Fehlers oder das Nicht-Vorliegen eines Fehlers anzeigt. Optional wird dieses Fehlersignal S42 an eine zentrale Steuerschaltung (nicht dargestellt) weitergegeben und/oder an die Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 weitergegeben.
-
Die Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 ist dazu ausgebildet, das Ansteuersignal S2 unter Anwendung eines der zuvor erläuterten Prinzipien als Folge von Ansteuerimpulsen des ersten Typs und des zweiten Typs zu erzeugen. Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 von einer externen Steuerschaltung, wie beispielsweise einem Mikrokontroller (nicht dargestellt) ein pulsweitenmoduliertes Signal PWM (in 10 gestrichelt dargestellt) und ein Aktivierungs- oder Freigabesignal AKT (in 10 ebenfalls gestrichelt dargestellt) zugeführt ist. Die Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 erzeugt abhängig von diesen beiden Signalen das Ansteuersignal S2 für den Transistor 1. Bei einem Ausführungsbeispiel ist dabei vorgesehen, dass die Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 während einer Zeitdauer, während der das Aktivierungssignal AKT einen vorgegebenen Signalpegel – wie beispielsweise eine High-Pegel – aufweist, Ansteuerimpulse des Ansteuersignals S2 erzeugt, deren Dauer der Dauer der Ansteuerimpulse des pulsweitenmodulierten Signals PWM entspricht. Hierbei ist weiterhin vorgesehen, dass ein erster Signalimpuls nach Vorliegen des vorgegebenen Pegels des Aktivierungssignals AKT ein Ansteuerimpuls des ersten Typs ist oder dass zwei oder mehr Ansteuerimpulse nach Vorliegen des vorgegebenen Pegels des Aktivierungssignals AKT Ansteuerimpulse des ersten Typs sind. Ein solches Vorgehen ist schematisch in 11 dargestellt, in der zeitliche Verläufe des Aktivierungssignals AKT, des pulsweitenmodulierten Signals PWM und des Ansteuersignals S2 dargestellt sind. Die Ansteuerimpulse des ersten Typs weisen dabei jeweils für die erste Zeitdauer T1 den ersten Ansteuerpegel S21 und anschließend den zweiten Ansteuerpegel S22 auf. Bei dem in 11 dargestellten Beispiel ist jeweils der erste Signalimpuls nach einem Aktivierungspegel des Aktivierungssignals ein Signalimpuls des ersten Typs ist.
-
12 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41, die die zuvor anhand von 11 erläuterte Funktionalität besitzt.
-
Diese Ansteuersignalerzeugungsschaltung weist eine Ausgang- oder Treiberstufe auf, die als Halbbrückenschaltung mit einem Low-Side-Schalter 421 und drei High-Side-Schaltern 418, 419, 420 realisiert ist. Die Schalter sind in dem dargestellten Beispiel als Bipolartransistoren realisiert. Dies ist jedoch lediglich ein Beispiel. Diese Schalter könnten in entsprechender Weise auch als MOS-Transistoren, wie MOSFET oder IGBT, oder als JFET realisiert sein. Außerdem sind bei der Schaltung gemäß 12, die High-Side-Transistoren 418–420 zu dem Low-Side-Transistor 421 komplementäre Transistoren. Speziell sind die High-Side-Transistoren 418–420 in dem dargestellten Beispiel pnp-Transistoren, während der Low-Side Transistor ein npn-Transistor ist. Die High-Side-Transistoren 418–420 und der Low-Side-Transistor 421 könnten selbstverständlich auch vom gleichen Leitungstyp sein, was dann bei der Erzeugung der Ansteuersignale für diese Transistoren geeignet zu berücksichtigen ist.
-
Laststrecken (Kollektor-Emitter-Strecken) der High-Side-Transistoren 418–420 sind in Reihe zu der Lastrecke des Low-Side-Transistors 421 geschaltet. Ein den Laststrecken der High-Side-Transistoren 418-420 und der Laststrecke des Low-Side-Transistors 421 gemeinsamer Schaltungsknoten bildet einen Ausgang der Treiberstufe, an dem das Ansteuersignal S2 zur Verfügung steht.
-
Ein erster 418 der High-Side-Transistoren ist zwischen eine Klemme für ein erstes Versorgungspotenzial Vcc1 und den Low-Side-Transistor 421 bzw. den Ausgang geschaltet, und ein zweiter 419 und ein dritter 420 der High-Side-Transistoren ist zwischen eine Klemme für ein zweites Versorgungspotenzial Vcc2 und den Low-Side-Transistor 421 bzw. den Ausgang geschaltet. Der Low-Side-Transistor 421 liegt mit seinem dem Ausgang abgewandten Anschluss an Bezugspotenzial. Das erste Versorgungspotenzial Vcc1 repräsentiert bei dieser Schaltung den ersten (niedrigeren) Signalpegel des Ansteuersignal S2, und das zweite Versorgungspotenzial Vcc2 repräsentiert den zweiten (höheren) Signalpegel des Ansteuersignals S2. Bei dieser Schaltung wird ein erster Signalpegel des Ansteuersignals S2 erzeugt, wenn der erste High-Side-Transistor 418 leitet und die übrigen Transistoren 419, 420, 421 sperren. Ein zweiter Ansteuersignalpegel des Ansteuersignals S2 wird erzeugt, wenn einer der zweiten und dritten High-Side-Schalter 419, 420 leitet und der Low-Side-Schalter 421 sperrt. Eine leitende Ansteuerung des anzusteuernden Transistors (1 in 6) erfolgt jeweils dann, wenn ein erster oder zweiter Ansteuersignalpegel des Ansteuersignals S2 vorliegt. Eine sperrende Ansteuerung des Transistors bzw. ein Ausschaltpegel des Ansteuersignals S2 liegt vor, wenn der Low-Side-Transistor 421 leitet und die High-Side-Transistoren 418, 419, 420 sperren. Die in 12 dargestellte Ansteuersignalerzeugungsschaltung funktioniert für einen n-leitenden Transistor 1, kann in einfacher Weise jedoch auch für die Ansteuerung eines p-leitenden Transistors modifiziert werden.
-
Die High-Side-Transistoren 418–420 der Ausgangsstufe werden jeweils über Logikgatter angesteuert, die in dem Beispiel als NAND-Gatter realisiert sind. Dabei steuert ein erstes Gatter 414 den ersten High-Side-Transistor 418, ein zweites Gatter 415 den zweiten High-Side-Transistor 419 und ein drittes Gatter 416 den dritten High-Side-Transistor 420 an.
-
Die Ansteuersignalerzeugungsschaltung umfasst außerdem ein Eingangs-Gatter 411, dem das Aktivierungssignal AKT und das pulsweitenmodulierte PWM zugeführt sind, ein Speicherelement 412, das in dem Beispiel als Flip-Flop realisiert ist und dem ebenfalls das Aktivierungssignal AKT und das pulsweitenmodulierte PWM zugeführt sind, einen Inverter 417 der zwischen den Ausgang des Eingangsgatter 411 und den Ansteueranschluss des Low-Side-Transistors 421 geschaltet ist, und ein Verzögerungselement 413, das zwischen einen ersten Ausgang (den nicht-invertierenden) Ausgang des Flip-Flops 412 und einen Eingang des zweiten Gatters 415 geschaltet ist.
-
Das Flip-Flop 412 ist in dem dargestellten Beispiel ein D-Flip-Flop, an dessen Dateneingang D das Aktivierungssignal AKT und an dessen Takteingang das pulsweitenmodulierte (PWM) Signal PWM anliegt. Das Flip-Flop ist in dem dargestellten Beispiel ein negativflankengetriggertes Flip. Dieses Flip-Flop wird mit der fallenden Flanke des ersten Signalimpulses des pulsweitenmodulierten Signals PWM nach Vorliegen eines Aktivierungspegels des Aktivierungssignals AKT gesetzt.
-
”Der erste Signalimpuls des PWM-Signals PWM” ist im folgenden der erste Signalimpuls nach Vorliegen des Aktivierungspegels des Aktivierungssignals AKT. Zu Beginn dieses ersten Signalimpulses ist das Flip-Flop 412 noch nicht gesetzt. Der dritte High-Side-Schalter 420 ist hierbei über das dritte Gatter 416, dem das Signal am invertierenden Ausgang des Flip-Flops 412 und das Ausgangssignal des Eingangsgatters 411 zugeführt ist, gesperrt bzw. sperrend angesteuert und bleibt so lange gesperrt, bis das Flip-Flop gesetzt wird. Zu Beginn des ersten Signalimpulses wird der erste High-Side-Transistor 418 durch das erste Gatter 414 leitend angesteuert, dem das Signal am nicht-invertierenden Ausgang des Flip-Flops 412 und das Ausgangssignal des Eingangsgatters 411 zugeführt ist. Das Ansteuersignal S2 nimmt dadurch den ersten Signalpegel an.
-
Nach Ablauf einer durch das Verzögerungsglied 413 vorgegebenen Zeitdauer wird auch der zweite High-Side-Transistor 419 leitend angesteuert, und zwar durch das zweite Gatter 415, dem das Signal am nicht-invertierenden Ausgang des Flip-Flops 412 über das Verzögerungsglied 413 und das Ausgangssignal des Eingangsgatters 411 zugeführt ist. Das Ansteuersignal S2 nimmt dadurch den zweiten Ansteuersignalpegel an. Der Low-Side-Transistor 421 bleibt während der leitenden Ansteuerung der High-Side-Transistoren gesperrt. Die Dauer, während der das Ansteuersignal S2 den ersten Ansteuersignalpegel annimmt, ist durch die Verzögerungszeit des Verzögerungsglieds 413 vorgegeben.
-
Nach dem ersten Signalimpuls, und damit nach Setzen des Flip-Flops, bleiben der erste und der zweite High-Side-Transistor 418, 419 gesperrt, nur noch der dritte High-Side-Transistor 420 wird leitend angesteuert, und zwar während der weiteren Signalimpulse des PWM-Signals PWM. Der Low-Side-Schalter 421 wird jeweils dann leitend angesteuert – und die High-Side-Schalter 418–420 werden sperrend angesteuert, wenn das Aktivierungssignal AKT oder das PWM-Signal einen Deaktivierungspegel bzw. Ausschaltpegel besitzen. Ein Rücksetzen des Flip-Flops 412 erfolgt mit dem ersten Signalimpuls des PWM-Signals PWM nach Ende des Aktivierungspegels des Aktivierungssignals AKT. Wenn das Aktivierungssignal AKT dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut einen Aktivierungspegel annimmt, wird bei einem ersten Signalimpuls des pulsweitenmodulierten Signals PWM erneut ein erster Signalimpuls des Ansteuersignals S2 erzeugt.
-
Bei der Ansteuersignalerzeugungsschaltung 41 gemäß 12 wird mit dem ersten Signalimpuls des pulsweitenmodulierten Signals PWM nach einem Aktivierungspegel des Aktivierungssignals AKT genau ein erster Signalimpuls des Ansteuersignals erzeugt. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel dieser Ansteuersignalerzeugungsschaltung ist vorgesehen, dass nach einem Aktivierungspegel des Aktivierungssignals AKT mehrere erste Signalimpulse erzeugt werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass anstelle des Flip-Flops 412 ein Zähler verwendet wird, der nach Beginn eines Aktivierungspegels des Aktivierungssignals AKT die Signalimpulse des pulsweitenmodulierten Signals PWM zählt und so lange den dritten High-Side-Schalter 420 über das Gatter 416 gesperrt lässt und nur den ersten und zweiten High-Side-Schalter 418, 419 aktiviert, um einen ersten Signalimpuls zu erzeugen, bis eine vorgegebene Anzahl von Signalimpulsen des pulsweitenmodulierten Signals PWM erreicht ist.
-
Zusammenfassend veranschaulicht 13 die Funktionsweise der zuvor erläuterten Ansteuerschaltung 2 anhand eines Zustandsdiagramms. Mit 101 ist in 13 ein Aus-Zustand bezeichnet, bei dem der Transistor 1 sperrend angesteuert ist. Zu Beginn einer gepulsten bzw. getakteten Ansteuerung des Transistors 1 nimmt die Ansteuerschaltung einen zweiten Zustand 102 an, in dem ein Ansteuerimpuls des ersten Typs erzeugt wird. Der Beginn einer gepulsten Ansteuerung kann beispielsweise durch das anhand von 10 erläuterte Aktivierungssignal signalisiert werden. Während ein Ansteuerimpuls des ersten Typs erzeugt wird, erfolgt gleichzeitig eine Auswertung der Laststreckenspannung Vice des Transistors 1, wobei die Ansteuerschaltung in einen Fehlerzustand 105 übergeht, wenn bei Auswerten der Laststreckenspannung Vce ein Fehler detektiert wird. Wird kein solcher Fehler detektiert, bleibt der Ansteuerimpuls für eine vorgegebene Zeitdauer erhalten und es folgt anschließend eine Impulspause, die als Zustand 103 dargestellt ist, bis zu einem nächsten Ansteuersteuerimpuls. Der nächste Ansteuerimpuls kann wieder ein Ansteuerimpuls des ersten Typs sein. So ist bei einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, nach einem Beginn der Ansteuerung, d. h. nach Einsetzen des Aus-Zustands 101 eine Anzahl von Ansteuerimpulsen des ersten Typs zu erzeugen. Der Ansteuerimpuls nach einem ersten Ansteuerimpuls des ersten Typs kann jedoch auch ein Ansteuerimpuls des zweiten Typs sein. Die Erzeugung eines Ansteuerimpulses des zweiten Typs erfolgt in dem in 13 dargestellten Zustand 104. Wird während des Vorliegens eines Ansteuerimpulses des zweiten Typs ein Fehler detektiert, so geht die Ansteuerschaltung ebenfalls in den Fehlerzustand 105 über.
-
Ausgehend vom Zustand 104, bei dem Ansteuerimpuise des zweiten Typs erzeugt werden, kann die Ansteuerschaltung wieder in den Aus-Zustand 101 übergehen. Ein Ende der Ansteuerung, d. h. ein Beginn des Aus-Zustands wird – ebenso wie beispielsweise der Beginn einer gepulsten Ansteuerung – durch das Aktivierungssignal AKT gemäß 10 angezeigt.
-
Sofern ein Fehler detektiert wurde, kann die Ansteuerschaltung dauerhaft im Fehlerzustand 105 verbleiben. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist jedoch vorgesehen, dass die Ansteuerschaltung 2 vom Fehlerzustand in den Aus-Zustand 101 übergeht, so dass eine erneute Ansteuerung möglich ist. Hierbei ist bei einem Beispiel vorgesehen, Fehlerereignisse, d. h. Übergänge der Ansteuerschaltung in den Fehlerzustand 105 zu zählen, und die Ansteuerschaltung dauerhaft im Fehlerzustand – in dem keine Ansteuerung des Transistors 1 möglich ist – zu belassen, wenn eine vorgegebene Anzahl von Fehlerereignissen aufgetreten ist. Bei einem Beispiel ist hierbei vorgesehen, die Ansteuerschaltung dann dauerhaft im Fehlerzustand 105 zu belassen, wenn die vorgegebene Anzahl von Fehlerereignissen während einer vorgegebenen Anzahl von Ansteuerimpulsen aufgetreten ist. Frühere Fehlerereignisse können dadurch ”gelöscht” werden.
-
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel erläutert wurden, auch mit Merkmalen anderer Ausführungsbeispiele kombiniert werden können, und zwar auch dann, wenn dies zuvor nicht explizit erwähnt wurde.