DE102011003240B4 - Verfahren und Computersystem zur Reduktion von Artefakten in rekonstruierten CT-Bilddatensätzen - Google Patents
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Abstract
Artefaktreduktion in CT-Bilddatensätzen aus gekippten Spiralscans eines CT-Systems (1) mit einer entlang einer Systemachse (z) verschiebbaren Gantry mit einer Rotationsachse (z'), wobei die Rotationsachse mit der Systemachse (z) einen spitzen Winkel (δ) bildet, aufweisend die folgenden Verfahrensschritte: 1.1. Durchführung eines Spiralscans eines Objektes (O) bei gleichzeitig relativ zur Systemachse (z) gekippter Rotationsachse (z') der Gantry, 1.2. Rekonstruktion mindestens eines CT-Bilddatensatzes aus Detektordaten, die während eines endlichen Vorschubs entlang der Systemachse (z) gesammelt wurden, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sein können, welche von defekten Detektorpixeln stammen, 1.3. Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie (L) aller Schnittpunkte der Systemachse (z) und der Rotationsachse (z') im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans, 1.4. Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie (L) und 1.5. Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte (A1–A3) verwendet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Computersystem zur Reduktion von Artefakten in rekonstruierten CT-Bilddatensätzen, die aufgrund von defekten Detektorpixeln in typischer Ausbildung entstehen.
- Ein ähnliches Verfahren zur Reduktion von Artefakten in rekonstruierten CT-Bilddatensätzen, die aufgrund von defekten Detektorpixeln bei einfachen Kreisscans entstehen, ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 198 35 451 B4 (=US 6 047 039 A ) bekannt. Bei dem dort dargestellten Verfahren werden allerdings lediglich exakt kreisförmige Artefakte, wie sie bei defekten Detektorpixeln in Verbindung mit Kreisscans entstehen, entfernt. - Im Falle einer Bildrekonstruktion aus Detektordaten, die im Rahmen eines Spiralscans bei gleichzeitig geneigter Gantry gewonnen werden, ergeben sich jedoch keine exakt kreisförmigen Artefakte mehr, so dass eine Anwendung des aus der Druckschrift
DE 198 35 451 B4 bekannten Verfahrens zur Artefaktreduktion nicht ausreicht, um solche Artefakte zu entfernen. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Reduktion von Artefakten in rekonstruierten CT-Bilddatensätzen, die aufgrund von defekten Detektorpixeln in typischer Ausbildung entstehen, zu finden, welches mit Erfolg auf CT-Bilddatensätze aus Spiralscans mit gleichzeitig geneigter Gantry beziehungsweise relativ zur Systemachse geneigter Rotationsachse der Gantry anwendbar ist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
- Die Erfinder haben folgendes erkannt:
Bei der CT-Bildrekonstruktion resultieren defekte Detektorkanäle üblicherweise in ringförmigen Artefakten im Bild. Diese Artefakte sind um einen gemeinsamen Mittelpunkt angeordnet, der identisch mit der Position des Isozentrums, also des Drehzentrums der Gantry, im Bild ist. Da aus technischen Gründen leichte Defekte im Detektor nie ganz auszuschließen sind, ist nach dem Stand der Technik bei medizinischen CT-Geräten typischerweise ein auch als ”Balancing” bezeichneter Korrekturschritt, der diese Artefakte entfernen soll, Teil der Bildrekonstruktions-Pipeline. - Im Fall einer Spiraltrajektorie (Spiral-CT) treten im Bild typischerweise keine vollständigen Ringe, sondern nur Teilringe auf. Allen Fällen gemein ist jedoch der gemeinsame Mittelpunkt im Isozentrum, so dass die Balancing-Algorithmen für beide Fälle angewendet werden können.
- Wird jedoch bei der Aufnahme der CT-Daten die Gantry gegenüber der Systemachse beziehungsweise Tischvorschubachse gekippt, ist dieses Merkmal eines gemeinsamen Mittelpunkts der Ringartefakte nicht mehr gegeben. Ein bei dieser Scanweise entstehender Artefakt entspricht im Bild einer Spirale mit während des Scans wanderndem Mittelpunkt, so dass die bekannten Verfahren der Artefaktreduktion nicht wirksam werden.
- Es ist nach der Erkenntnis der Erfinder jedoch möglich, die Grundzüge des bekannten Verfahrens dahingehend zu modifizieren, dass weiterhin Ringartefakte gesucht und entfernt werden, wobei jedoch mehrere Bezugspunkte dieser Ringartefakte, also deren Mittelpunkte, auf einer Line gewählt werden, die im CT-Bilddatensatz durch den während des Scans wandernden Schnittpunkt zwischen Systemachse und Rotationsachse definiert ist. Durch diese mehrfache Eliminierung kreisförmiger Strukturen um mehrere Mittelpunkte werden auch die spiralförmigen Artefakte schrittweise wirksam entfernt.
- Demgemäß schlagen die Erfinder eine Artefaktreduktion in CT-Bilddatensätzen aus gekippten Spiralscans eines CT-Systems mit einer entlang einer Systemachse verschiebbaren Gantry mit einer Rotationsachse, wobei die Rotationsachse mit der Systemachse einen spitzen Winkel bildet, vor, wobei die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- – Durchführung eines Spiralscans eines Objektes bei gleichzeitig relativ zur Systemachse gekippter Rotationsachse der Gantry,
- – Rekonstruktion mindestens eines CT-Bilddatensatzes aus Detektordaten, die während eines endlichen Vorschubs entlang der Systemachse gesammelt wurden, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sein können, welche von defekten Detektorpixeln stammen,
- – Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie aller Schnittpunkte der Systemachse und der Rotationsachse im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans,
- – Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie und
- – Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte verwendet wird.
- Vorteilhaft ist es bei diesem Verfahren, wenn aus dem CT-Bilddatensatz durch mehrfache Filterung mindestens ein Artefakt-Bilddatensatz berechnet wird, welcher nur die Bildartefakte enthält, die von defekten Detektorpixeln stammen, der mindestens eine Artefakt-Bilddatensatz vom CT-Bilddatensatz pixelweise subtrahiert wird und das Ergebnis angezeigt und/oder gespeichert und/oder weiterverarbeitet wird.
- Hierbei ist es günstig, den Artefakt-Bilddatensatz je ausgewähltem Mittelpunkt durch Ausführung der folgenden Verfahrensschritte zu berechnen:
- – Durchführung einer Median-Hochpassfilterung in radialer Richtung, bezogen auf den jeweils betrachteten Mittelpunkt,
- – gefolgt von einer Vielzahl von Tiefpassfilterungen in Winkelrichtung entlang von Kreisbögen unterschiedlicher Radien um den jeweiligen Mittelpunkt.
- Besonders günstig ist es auch eine Schwellwertfilterung aufzunehmen und den Artefakt-Bilddatensatz je ausgewähltem Mittelpunkt durch Ausführung der folgenden Verfahrensschritte zu berechnen:
- – Durchführung einer Schwellwertfilteroperation auf dem CT-Bilddatensatz,
- – gefolgt von einer Median-Hochpassfilterung in radialer Richtung, bezogen auf den jeweils betrachteten Mittelpunkt,
- – gefolgt von einer erneuten Schellwertfilteroperation,
- – gefolgt von einer Vielzahl von Tiefpassfilterungen in Winkelrichtung entlang von Kreisbögen unterschiedlicher Radien um den jeweiligen Mittelpunkt.
- Hierbei wird eine Medianfilterung in radialer Richtung auf dem Ursprungsbild durchgeführt, was eine Art von Tiefpassfilterung darstellt. Wenn man das mediangefilterte Bild dann vom Ursprungsbild abzieht, erhält man ein median-hochpass-gefiltertes Bild, welches nur noch Kanten enthält, die senkrecht auf der radialen Filterrichtung stehen. Um nun z. B. Knochenkanten von Ringartefakten zu unterscheiden erfolgen die Schwellwertbildung, wobei davon ausgegangen wird, dass ein Artefakt einen gewissen Schwellwert nicht überschreitet, sowie die Tiefpassfilterung in Winkelrichtung, also entlang der vermuteten Ringartefakte.
- Weiterhin kann je CT-Bilddatensatz für jeden ausgewählten Mittelpunkt ein separater Artefakt-Bilddatensatz erzeugt und die Artefakt-Bilddatensätze einzeln vom CT-Bilddatensatz subtrahiert werden.
- Alternativ kann auch je CT-Bilddatensatz für jeden ausgewählten Mittelpunkt ein Artefakt-Bilddatensatz erzeugt und aufaddiert werden und der daraus sich ergebende Gesamt-Artefakt-Bilddatensatz für alle ausgewählten Mittelpunkte vom CT-Bilddatensatz subtrahiert werden.
- In den meisten praktischen Fällen des oben dargestellten Verfahrens genügt es, wenn je CT-Bilddatensatz zwei oder drei Mittelpunkte ausgewählt werden.
- Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren zählt zum Rahmen der Erfindung auch ein Computersystem eines CT-Systems mit zu einer Systemachse kippbarer Rotationsachse einer Gantry, aufweisend einen Speicher für Computerprogramme, der auch ein Computerprogramm enthält, welches im Betrieb die folgenden Verfahrensschritte durchführt:
- – Empfang von Detektordaten aus einem Spiralscan eines Objektes bei gleichzeitig relativ zur Systemachse gekippter Rotationsachse der Gantry,
- – Rekonstruktion mindestens eines CT-Bilddatensatzes aus Detektordaten, die während eines endlichen Vorschubs entlang der Systemachse gesammelt wurden, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sind, welche von defekten Detektorpixeln stammen,
- – Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie aller Schnittpunkte der Systemachse und der Rotationsachse im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans,
- – Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie und
- – Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte verwendet wird.
- Schließlich zählt zum Rahmen der Erfindung auch ein gegebenenfalls separat stehendes oder über eine Netzleitung mit einem CT-System verbundenes Computersystem, welches zur Bildbearbeitung ausgebildet und mit einem Speicher für Computerprogramme versehen ist, wobei der Speicher auch ein Computerprogramm enthält, welches im Betrieb die folgenden Verfahrensschritte durchführt:
- – Empfang von mindestens einem CT-Bilddatensatz aus Detektordaten einer Spiralabtastung mit geneigter Gantry, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sind, welche von defekten Detektorpixeln stammen,
- – Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie aller Schnittpunkte der Systemachse und der Rotationsachse im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans,
- – Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie und
- – Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte verwendet wird.
- In beiden oben beschriebenen Computersystemen können dann auch Computerprogramme gespeichert sein, die im Betrieb die weiteren zuvor beschriebenen Verfahrensschritte ausführen können.
- Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind. Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:
1 : CT-System;2 : erste Röntgenröhre;3 : erster Detektor;4 : zweite Röntgenröhre;5 : zweiter Detektor;6 : Gantrygehäuse;7 : Patient;8 : Patientenliege;10 : Computersystem:11 : Kontrastmittelapplikator;12 : EKG-Leitung; A1, A2, A3: Artefaktlinien; B: CT-Bild; BE: Bildebene; D: Detektor; F: Fokus; L: Verbindungslinie; M: Messfeld; M1, M2, M3: Mittelpunkte; O: Objekt; Prg1 bis Prgn: Computerprogramme; S1; Sn: Randstrahlen; x: horizontale Querachse; y: senkrechte Hochachse; y': Senkrechte auf der Rotationsachse; z: Systemachse; z': gekippte Rotationsachse; δ: Winkel. - Es zeigen im Einzelnen:
-
1 ein beispielhaftes CT-System zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, -
2 eine schematische Darstellung der Bezugssysteme in einem Schnitt eines CT-Systems, -
3 eine Darstellung eines CT-Bilddatensatzes einer Aufnahme eines zylindrischen Objektes unter Simulation von drei defekten Detektorpixeln und -
4 eine vektorisierte Darstellung des Bildes aus3 . - Die
1 zeigt ein erfindungsgemäßes CT-System1 mit einem Gantrygehäuse6 , in dem sich auf einer hier nicht näher dargestellten Gantry eine Röntgenröhre2 mit einem gegenüberliegenden Detektor3 befinden, welcher im Betrieb um eine Rotationsachse der Gantry rotiert. Die Gantry selbst ist kippbar um eine horizontale Querachse x aufgebaut, so dass ein Patient7 , der sich auf einer Patientenliege8 befindet, in einer entsprechend schrägen Ebene gescannt werden kann. Für diesen Scan wird der Patient7 mit Hilfe der Patientenliege8 entlang einer Systemachse z durch das Messfeld M der Gantry kontinuierlich hindurch bewegt, während gleichzeitig mit dem Strahler-/Detektorsystem, bestehend aus Röntgenröhre2 und Detektor3 , der Körper des Patienten7 durch Röntgenstrahlung abgescannt wird. Optional besteht die Möglichkeit auf der Gantry zusätzlich ein zweites Strahler-/Detektorsystem anzubringen. Dieses ist hier durch die zweite Röntgenröhre4 und dem zweiten, dieser Röntgenröhre gegenüberliegenden Detektor5 dargestellt. - Das CT-System
1 verfügt außerdem über ein Computersystem10 , welches einerseits zur Steuerung des CT-Systems1 verwendet wird und hierzu Computerprogramme Prg1 bis Prgn in seinem Speicher gespeichert hat. Dieses Computersystem10 kann zusätzlich als EKG-System verwendet werden, welches mit Hilfe einer EKG-Leitung12 den Herzrhythmus des Patienten7 aufnehmen kann und damit die Steuerung der Abtastung des Patienten7 beeinflussen kann. Zusätzlich wird in der hier gezeigten Darstellung des CT-Systems1 auch ein Kontrastmittelapplikator11 gezeigt, mit welchem dem Patienten zur besseren Kontrastierung organischer Strukturen Kontrastmittel injiziert werden kann. - Erfindungsgemäß befindet sich in den Programmen Prg1 bis Prgn auch mindestens ein Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren zur Reduktion von Ringartefakten ausführen kann, wenn dieses auf rekonstruierte Bilddaten, die auch durch das Computersystem
10 berechnet werden können, angewendet wird. - Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der
2 ein schematischer Schnitt durch ein zylinderförmiges untersuchtes Objekt O, welches mit seiner Längsachse parallel zur z-Achse des Koordinatensystems des CT-Systems ausgerichtet ist. Außerdem ist die y-Achse dieses Koordinatensystems ebenfalls gezeigt. Senkrecht auf dem Schnitt zwischen der z-Achse und der y-Achse befindet sich die x-Achse dieses Koordinatensystems, die mit der Querachse x aus1 identisch ist. Außerdem ist die z-Achse identisch zur Systemachse z aus der1 und das nutzbare Messfeld M mit zwei gestrichelten Linien begrenzt dargestellt. - In der
2 ist weiterhin schematisch ein Strahler-/Detektorsystem dargestellt, bestehend aus einem Fokus F, von dem ein Strahlenbündel – angedeutet durch die Randstrahlen S1 und Sn – auf den gegenüberliegenden Detektor D ausgerichtet ist. Die Gantry, auf der der Fokus F und der Detektor D angeordnet sind, ist im vorliegenden Fall um einen Winkel δ, der größer als Null ist, um die nicht dargestellte x-Achse gekippt, so dass die Rotationsebene der Gantry, die durch die gekippte y'-Achse dargestellt wird, während des Scans diesen Winkel δ zur y-Achse einnimmt. Die neue Rotationsachse der Gantry ist im vorliegenden Bild mit z' angegeben. Die y'-Achse und die z'-Achse sind jeweils gestrichelt dargestellt. Zur Verdeutlichung der Ausführung eines erfindungsgemäßen Spiralscans, der über einen gewissen Zeitraum läuft, wobei hier die Gantry relativ zum scannenden Objekt O verschoben wird, sind – gepunktet und mit dünnen Linien gezeichnet – links und rechts von dem eigentlichen gekippten Koordinatensystem die korrespondierenden Koordinatensysteme zum Anfang und zum Ende des Scans eingetragen. Die Koordinatenursprünge liegen dabei alle auf der z-Achse (Systemachse) und beschreiben gleichzeitig Beispiele ausgewählter Mittelpunkte M1 bis M3. Entlang der y'-Achse ist außerdem ein schraffierter Bereich BE dargestellt, der die Bildebene zeigt, die später in einem rekonstruierten Schnittbild dargestellt wird. - Wird ein solcher Scan mit gekippter Gantry mit drei defekten Detektorpixeln durchgeführt, so entsteht eine Aufnahme dieses Objektes O, wie es in der darunter stehenden
3 gezeigt ist. Die3 zeigt ein CT-Bild B, bei dem das an sich zylinderförmige Objekt O – hier ein wassergefüllter Plexiglaszylinder (weißer Rand = Plexiglas, grau innen = Wasser) –, aufgrund des schrägen Schnittes eine ovale Kontur aufweist, wobei in der Darstellung des zylinderförmigen Objektes drei Artefaktspuren A1, A2 und A3 gezeigt sind. - Zur deutlicheren Darstellung wurde nochmals in der
4 diese bildliche Darstellung des Objektes O vektorisiert aufgezeichnet, wobei hier auf eine Grauwertdarstellung verzichtet wird und in einer reinen schwarz-weiß Darstellung die Artefaktspuren A1 bis A3 nochmals besonders gut zu erkennen sind. - Erfindungsgemäß wird nun bei einem derartigen Bild eine Linie L gesucht, auf der die Strahlen, die durch die – hier nicht eingetragenen – Mittelpunkte M1 bis M3 verlaufen, zu finden sind. Um mehrere auf dieser Linie L gelegene ausgewählte Mittelpunkte wird dann ein an sich bekanntes Artefaktreduktionsverfahren zur Entfernung von Ringartefakten ausgeführt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Anwendung von zwei oder drei bekannten Artefaktentfernungsverfahren um zwei oder drei Mittelpunkte auf der Linie L ausreichend sind, um eine gute Eliminierung der Artefakte zu erzeugen.
- Insgesamt wird mit der Erfindung also ein Verfahren und ein Computersystem mit einer Software zur Artefaktreduktion in CT-Bilddatensätzen aus Spiralscans eines CT-Systems mit einer gekippten Gantry vorgeschlagen, wobei um mindestens zwei Positionen des sich während des Spiralscans verschiebenden Drehzentrums jeweils eine Entfernung von Ringartefakten um diese Positionen ausgeführt wird, wobei die jeweilige Position als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte verwendet wird.
Claims (10)
- Artefaktreduktion in CT-Bilddatensätzen aus gekippten Spiralscans eines CT-Systems (
1 ) mit einer entlang einer Systemachse (z) verschiebbaren Gantry mit einer Rotationsachse (z'), wobei die Rotationsachse mit der Systemachse (z) einen spitzen Winkel (δ) bildet, aufweisend die folgenden Verfahrensschritte: 1.1. Durchführung eines Spiralscans eines Objektes (O) bei gleichzeitig relativ zur Systemachse (z) gekippter Rotationsachse (z') der Gantry, 1.2. Rekonstruktion mindestens eines CT-Bilddatensatzes aus Detektordaten, die während eines endlichen Vorschubs entlang der Systemachse (z) gesammelt wurden, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sein können, welche von defekten Detektorpixeln stammen, 1.3. Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie (L) aller Schnittpunkte der Systemachse (z) und der Rotationsachse (z') im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans, 1.4. Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie (L) und 1.5. Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt der zu entfernenden Ringartefakte (A1–A3) verwendet wird. - Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 2.1. aus dem CT-Bilddatensatz durch mehrfache Filterung mindestens ein Artefakt-Bilddatensatz berechnet wird, welcher nur die Bildartefakte enthält, die von defekten Detektorpixeln stammen, 2.2. der mindestens eine Artefakt-Bilddatensatz vom CT-Bilddatensatz pixelweise subtrahiert wird und 2.3. das Ergebnis angezeigt und/oder gespeichert und/oder weiterverarbeitet wird.
- Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Artefakt-Bilddatensatz je ausgewähltem Mittelpunkt (M1–M3) durch Ausführung der folgenden Verfahrensschritte berechnet wird: 3.1. Durchführung einer Median-Hochpassfilterung in radialer Richtung, bezogen auf den jeweils betrachteten Mittelpunkt (M1–M3), 3.2. gefolgt von einer Vielzahl von Tiefpassfilterungen in Winkelrichtung entlang von Kreisbögen unterschiedlicher Radien um den jeweiligen Mittelpunkt (M1–M3).
- Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Artefakt-Bilddatensatz je ausgewähltem Mittelpunkt (M1–M3) durch Ausführung der folgenden Verfahrensschritte berechnet wird: 4.1. Durchführung einer Schwellwertfilteroperation auf dem CT-Bilddatensatz, 4.2. gefolgt von einer Median-Hochpassfilterung in radialer Richtung, bezogen auf den jeweils betrachteten Mittelpunkt (M1–M3), 4.3. gefolgt von einer erneuten Schellwertfilteroperation, 4.4. gefolgt von einer Vielzahl von Tiefpassfilterungen in Winkelrichtung entlang von Kreisbögen unterschiedlicher Radien um den jeweiligen Mittelpunkt (M1–M3).
- Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass je CT-Bilddatensatz für jeden ausgewählten Mittelpunkt (M1–M3) ein Artefakt-Bilddatensatz erzeugt und die Artefakt-Bilddatensätze einzeln vom CT-Bilddatensatz subtrahiert werden.
- Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass je CT-Bilddatensatz für jeden ausgewählten Mittelpunkt (M1–M3) ein Artefakt-Bilddatensatz erzeugt und aufaddiert werden und der daraus sich ergebenden Gesamt-Artefakt-Bilddatensatz für alle ausgewählten Mittelpunkte (M1–M3) vom CT-Bilddatensatz subtrahiert wird.
- Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass je CT-Bilddatensatz zwei oder drei Mittelpunkte (M1-M3) ausgewählt werden.
- Computersystem (
10 ) eines CT-Systems (1 ) mit zu einer Systemachse (z) kippbarer Rotationsachse (z') einer Gantry, aufweisend einen Speicher für Computerprogramme (Prg1–Prgn), dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher auch ein Computerprogramm (Prg1–Prgn) enthält, welches im Betrieb die folgenden Verfahrensschritte durchführt: 8.1. Empfang von Detektordaten aus einem Spiralscan eines Objektes (O) bei gleichzeitig relativ zur Systemachse (z) gekippter Rotationsachse (z') der Gantry, 8.2. Rekonstruktion mindestens eines CT-Bilddatensatzes aus Detektordaten, die während eines endlichen Vorschubs entlang der Systemachse (z) gesammelt wurden, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sind, welche von defekten Detektorpixeln stammen, 8.3. Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie (L) aller Schnittpunkte (M1–M3) der Systemachse (z) und der Rotationsachse (z') im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans, 8.4. Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie (L) und 8.5. Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt (M1–M3) der zu entfernenden Ringartefakte (A1–A3) verwendet wird. - Computersystem (
10 ) ausgebildet zur Bildbearbeitung mit einem Speicher für Computerprogramme (Prg1–Prgn), dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher auch ein Computerprogramm (Prg1–Prgn) enthält, welches im Betrieb die folgenden Verfahrensschritte durchführt: 9.1. Empfang von mindestens einem CT-Bilddatensatz aus Detektordaten einer Spiralabtastung mit geneigter Gantry, wobei in diesem mindestens einen CT-Bilddatensatz Bildartefakte vorhanden sind, welche von defekten Detektorpixeln stammen, 9.2. Bestimmen der geometrischen Lage der Verbindungslinie (L) aller Schnittpunkte (M1–M3) der Systemachse (z) und der Rotationsachse (z') im rekonstruierten Bilddatensatz während des Scans, 9.3. Auswahl von mindestens zwei Punkten im CT-Bilddatensatz auf der Verbindungslinie (L) und 9.4. Durchführung jeweils einer Entfernung von Ringartefakten (A1–A3) um jeden der ausgewählten Punkte, wobei der jeweilige Punkt als Mittelpunkt (M1–M3) der zu entfernenden Ringartefakte (A1–A3) verwendet wird. - Computersystem (
10 ) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm (Prg1–Prgn) im Speicher derart ausgestaltet ist, dass es im Betrieb auch die Verfahrensschritte der voranstehenden Patentansprüche 2 bis 7 ausführt.
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