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Die Erfindung betrifft einen Türstopper.
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Türstopper oder auch Türpuffer genannt verhindern, dass eine Tür beim Öffnen gegen Einrichtungsgegenstände oder die Wand schlägt. Dabei sind mehrere Grundformen bekannt. Zum einen können Türstopper fest am Fußboden fixiert werden. Dies kann beispielsweise mittels einer Schraube geschehen. Weiterhin gibt es Türstopper, die mittels einer Klebevorrichtung an der zu schützenden Wand oder dem zu schützenden Einrichtungsgegenstand befestigt werden. Diese werden auf Griffhöhe angebracht und haben eine halbkugelartige Form, wobei sich auf der flachen Seite der Klebestreifen befindet. Schließlich existieren noch Türstopper aus Metall, die allein auf ihrer Gewichtskraft arbeiten. Diese haben eine zylindrische Grundform und weisen zum Schutz der Tür einen Überzug aus weichem Material auf der Außenseite auf.
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Dabei weisen die fixierbaren Türstopper den grundsätzlichen Nachteil auf, dass sie sowohl eine Montage benötigen als auch, dass sie aufgrund der Fixierung ortsinvariant sind. Die mittels ihres Gewichtes wirkenden Türstopper haben dagegen den Nachteil, dass sie schwer sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung lieg darin, einen Türstopper anzugeben, der flexibel einsetzbar ist und der gleichzeitig leicht ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist bei einem Türstopper vorgesehen, dass er aus einem elastischen Material besteht, das derart verformbar ist, dass er alleine aufgrund von Reibungskräften wirkt.
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Der erfindungsgemäße Türstopper arbeitet dementsprechend lediglich aufgrund von Reibungskräften. Die sich öffnende Tür drückt den am Boden befindlichen Türstopper derart zusammen, dass er auf dem Fußboden haftet und so die Tür blockiert. Dies ist nur möglich, wenn der Türstopper verformbar bzw. zusammendrückbar ist, so dass zwischen dem Fußboden und dem Türstopper eine derartige Haftreibung zustande kommt, dass er im zusammengedrückten Zustand sozusagen am Boden klebt.
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Die hierfür zweckmäßige kugelartige Gestalt umfasst sowohl halbkugelartige Gestaltungen, vollkugelartige Gestaltungen wie auch elliptische Formen. Die jeweiligen Kugeln können Ausnehmungen aufweisen, insbesondere kann die (Voll-)Kugel eine Hohlkugel sein. Wichtig ist lediglich, dass das verwendete Material derart elastisch ist, dass der Türstopper verformbar ist. In der vorliegenden Anmeldung wird Verformbarkeit dahingehend verstanden, dass eine reversible Änderung der Gestalt des Türstoppers bewirkt wird. Im Gegensatz hierzu sind bekannte Türstopper, die eine Halbkugelform aufweisen, aus einem harten Kunststoff. Daher werden Sie beim Zusammenstoß mit der sich öffnenden Tür nicht verformt und behalten ihre Gestalt bei. Eine Verformbarkeit dieser Türstopper würde nämlich dazu führen, dass bei mit großer Kraft aufgeschlagenen Türen doch ein Teil der Bewegungsenergie auf die Wand träfe. Es ist bei diesen Türstoppern also zwingend notwendig, dass sie nicht verformbar sind.
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Vorzugsweise kann die Gestalt des Türstoppers halbkugelartig ausgebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung ist der Türstopper mit der runden Seite nach unten auf den Fußboden zu platzieren. Der Begriff halbkugelartig soll hier sowohl halbkugelförmige Ausgestaltungen wie auch elliptische Abwandlungen von der symmetrischen Form umfassen. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass sie nach Kontakt mit der Tür wieder in ihre Ausgangslage zurückkehrt und im Gegensatz zu einer Kugel nicht davonrollt. Durch die halbkugelartige Form wird es also möglich, den Türstopper einmal zu positionieren und danach nicht mehr kontrollieren zu müssen, ob er sich fortbewegt hat.
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Mit besonderem Vorteil kann der Türstopper eine insbesondere halbkugelartige Ausnehmung auf der flachen Seite aufweisen. Der Türstopper hat dann eine schüsselartige Form, wenn er am Boden liegt. Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, dass das Material des Türstoppers eine geringere Elastizität und größere Härte im Vergleich zu einer halbkugelartigen Gestalt ohne Ausnehmung aufweist und dennoch verformbar bleibt. Dadurch wird es möglich, dass der Türstopper robuster wird, ohne dass seine Verformbarkeit verloren geht. Mit besonderem Vorzug ist die Ausnehmung halbkugelartig. Sie kann dabei sowohl mit der äußeren Form des Türstoppers übereinstimmen und lediglich verkleinert sein. Dann hat der Türstopper eine einheitliche Wanddicke, sowohl bei einer symmetrischen Halbkugelform wie auch bei elliptischen Abwandlungen. Die Außenform des Türstoppers und die Innenform können aber auch voneinander abweichen. Insbesondere kann die Wandstärke des Türstoppers zur Spitze hin dicker werden.
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Vorzugsweise kann die durch die halbkugelartige Gestalt und die halbkugelartige Ausnehmung definierte Wanddicke 3 bis 25 mm betragen. Bei geringeren Wanddicken wird der Türstopper aufgrund der Elastizität seines Materials ansonsten instabil. Bei größeren Wanddicken kann dagegen die Verformbarkeit verloren gehen. Insbesondere hängt die wählbare Wanddicke auch von der Elastizität des Materials ab. Grundsätzlich gilt, dass die Wanddicke um so größer sein kann, je größer die Elastizität des Materials ist.
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Vorteilhafterweise kann der Kugelaußendurchmesser 30 bis 45 mm betragen. Im Falle einer elliptischen Form handelt es sich dabei um den kürzeren Radius. Dabei hängt der Kugelaußendurchmesser von der Größe des Spaltes zwischen Türe und Fußboden ab. Es gilt der einfache Zusammenhang, dass der Kugelaußendurchmesser des Türstoppers in jedem Fall größer sein muss als der Spalt zwischen Türe und Fußboden. Im Falle einer Halbkugel muss der halbe Außendurchmesser größer als der Spalt zwischen Türe und Fußboden sein. Ansonsten ist ein Zusammendrücken des Türstoppers durch die Türe unmöglich.
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Vorzugsweise kann der Türstopper eine Härte von 40 bis 60 Shore aufweisen. Mit besonderem Vorteil kann die Härte 45 bis 55 Shore betragen. Dabei ist der Wert von 60 Shore als oberer Grenzwert anzusehen, oberhalb dessen das Material des Türstoppers nicht mehr elastisch genug ist, damit dieser durch die Tür verformt werden kann. Optimalerweise weist der Türstopper eine Härte von 50 Shore auf, wobei aufgrund von Fertigungstoleranzen allerdings ±5 Shore einzukalkulieren sind. Der Bereich von 45 bis 55 Shore stellt damit denjenigen Bereich dar, in dem der Türstopper optimal funktioniert und der auch wirtschaftlich herstellbar ist. Geringere Fertigungstoleranzen bedingen ansonsten größere Herstellunskosten, wodurch die Herstellung der Türstopper weniger wirtschaftlich wird.
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Vorteilhafterweise kann der Türstopper aus einem Material mit einem Zugelastizitätsmodul zwischen 1 und 5 MPa bestehen und eine Dichte von 1,0–1,2 g/cm3 aufweisen. Bei diesen Werten ist der Türstopper einerseits robust genug, dass er auch bei häufigerem Kontakt mit einer Tür nicht zu schnell verschleißt und andererseits auch noch leicht genug, um flexibel eingesetzt werden zu können.
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Vorzugsweise kann der Türstopper aus einer Zusammensetzung von Isocyanat und Polyol bestehen. Mit besonderem Vorteil kann das Massenverhältnis von Isocyanat zu Polyol 14:100 betragen. Die angegebene Zusammensetzung weist die weiter oben geforderten Materialeigenschaften bezüglich der Härte, Dichte und Zugelastizität auf. Daneben sind aber selbstverständlich auch andere gummiartigen Stoffe bzw. thermoplastische Elastromere oder Materialien aus Ethylen-Propylin-Dien-Kautschuk (Kurzzeichen EPDN) bekannt, die ebenfalls die geforderten Eigenschaften aufweisen.
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Daneben betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines Körpers aus einem elastischen Material als Türstopper. Dieser Körper kann wie für den Türstopper beschrieben abgewandelt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Ausführungsbeispiele sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1: Einen Türstopper in einer ersten Ausführungsform,
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2: Die Verwendung eines Türstoppers in einer ersten Ansicht,
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3: Die Verwendung eines Türstoppers in einer zweiten Ansicht,
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4: Die Verwendung eines Türstoppers in einer dritten Ansicht,
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5: Einen Türstopper in einer zweiten Ausführungsform,
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6: Einen Türstopper in einer dritten Ausführungsform,
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7: Einen Türstopper in einer vierten Ausführungsform,
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8: Einen Türstopper in einer fünften Ausführungsform,
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9: Einen Türstopper in einer sechsten Ausführungsform und
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10: Einen Türstopper in einer siebten Ausführungsform.
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11: Einen Türstopper in einer achten Ausführungsform.
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12: Einen Türstopper in einer neunten Ausführungsform.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Türstopper 1 in einer Querschnittsansicht. Dieser ist auf dem Fußboden 2 angeordnet, wobei er mit der Spitze 3 auf dem Boden aufliegt. Auf der flachen Seite der Halbkugelform weist er eine halbkugelförmige Ausnehmung 4 auf, wodurch er eine schalenförmige Gestalt hat. Die Wand 5 des Türstoppers 1 ist einheitlich dick, was aber nicht zwingend ist. Der Kugelaußendurchmesser 8 des Türstoppers 1 beträgt 36 mm und der Innendurchmesser 30,4 mm. Hieraus resultiert eine Wanddicke von 5,6 mm. Der Türstopper 1 besteht aus einer Zusammensetzung von Isocyanat und Polyol, wobei das Massenverhältnis von Isocyanat zu Polyol 14:100 beträgt. Ähnliche Eigenschaften wie die genannte Zusammensetzung haben auch TPE und EPDN und können dementsprechend ebenso eingesetzt werden. Der Kugelaußendurchmesser 8 ist dabei für die Halbkugelform am oberen Rand festgelegt. Die Höhe des Türstoppers 1 ist der halbe Kugelaußendurchmesser 9. Bei elliptischen Abwandlungen ist der Kugelaußendurchmesser 8 ebenfalls am oberen Rand aber an der Stelle des kleinsten Radius anzusetzen.
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2 zeigt eine mögliche Verwendung des Türstoppers 1. In vielen Gebäuden, beispielsweise Hotels, existieren selbstschließende Türen. Um diese beispielsweise während der Reinigung durch Fachkräfte offenzuhalten muss etwas vor die Tür geklemmt werden, damit diese nicht selbsttätig schließt. Bekannte Türstopper, die frei bewegbar sind, weisen hierfür ein entsprechend hohes Gewicht auf und bestehen beispielsweise aus Edelstahl. Der erfindungsgemäße Türstopper hat demgegenüber ein viel geringeres Gewicht, da er aus einem leichten, elastischen und dementsprechend verformbaren Material besteht, wodurch er nach Verformung aufgrund von Reibungskräften die Türe stoppt. Dadurch können auch schwere Türen offengehalten werden, ohne dass der Türstopper ebenfalls ein hohes Gewicht aufweisen muss.
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Aus den 3 und 4 geht die Wirkungsweise des Türstoppers hervor. Solange sich die Tür 6 nicht in Kontakt mit dem Türstopper 1 befindet ruht dieser in einer stabilen Position auf dem Fußboden 2. Mit Fußboden werden in der vorliegenden Anmeldung alle möglichen Arten von Bodenbelag bezeichnet, es werden hierunter sowohl reiner Estrich wie auch Parkett, Teppichboden, Korkboden, Laminat- und PVC-Böden und so weiter beinhaltet. Kommt die Türe 6 in Kontakt mit dem Türstopper 1, so wird dieser maximal wenige Grad auf die Seite gekippt und verformt sich auf der der Türe zugewandten Seite. Bei einem Türstopper mit einem kreisförmigen Querschnitt entsteht dabei eine Querschnittsform, die einem Kreissegment mit einem Winkel von ca. 135° gleicht. Im Querschnitt sieht der Türstopper 1 also aus wie eine abgeplattete Kugel. Ein bereits von Grund auf ovaler, halbkugelartiger Türstopper erhält eine abgeplattete ovale Form. Aufgrund der Materialeigenschaften des Türstoppers 1 wirken zwischen dem Türstopper 1 und dem Fußboden 2 Haftreibungskräfte, weshalb der Türstopper sozusagen am Boden klebt. Dadurch haftet der Türstopper 1 am Fußboden 2 und blockiert die Türe 6, weshalb die Tür 6 nicht weiter bewegt werden kann. Dabei kann der Türstopper 1 selbstverständlich dazu verwendet werden die Tür 6 offenzuhalten oder auch um zu verhindern, dass die Tür 6 an eine Wand schlägt.
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Sobald der Kontakt mit der Tür 6 beendet ist, entweder weil die Tür 6 wieder geschlossen wird oder weil die Tür 6 noch etwas weiter geöffnet wird um den Türstopper 1 wieder entfernen zu können, nimmt der Türstopper 1 seine ursprüngliche Form wieder an. Er kann dann beispielsweise von einer Reinigungskraft sehr leicht wieder aufgehoben und mit zum nächsten Zimmer genommen werden, um dort die nächste Tür offenzuhalten. Im Vergleich zu transportablen Türstoppern aus Edelmetall ist der erfindungsgemäße Türstopper dabei leichter und günstiger in der Herstellung.
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Neben der bereits gezeigten Halbkugelform mit ebenfalls halbkugelförmiger Ausnehmung sind weitere Ausgestaltungen möglich. Zum einen kann, wie in 5 gezeigt, die Wandstärke zur Spitze 3 hin zunehmen. Die Zunahme kann dabei konstant sein, sie kann aber auch erst in einer gewissen Tiefe beginnen. In jedem Fall ist die Wanddicke an der Spitze 3 größer als an den oberen Enden. Durch diese Ausgestaltung ist der Türstopper 1 insbesondere im Bereich um die Spitze herum, auf die beim Zusammenpressen der größte Druck ausgeübt wird, am stabilsten und der Türstopper 1 daher weniger zerstörungsanfällig.
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Im Gegensatz dazu kann aber auch, wie in 6 gezeigt, die Wanddicke des Türstoppers 1 zur Spitze 3 hin abnehmen. Dadurch wird die Verformbarkeit erhöht, wodurch die Wirkung des Türstoppers auch bei geringeren. Haftreibungszahlen gewährleistet wird. Denn der Reibungskoeffizient variiert mit jedem unterschiedlichen Fußbodenbelag, beispielsweise sind die Reibungskoeffizienten für Teppich am niedrigsten. Daher kann bei niedrigen Werten des Reibungskoeffizienten und dementsprechend niedriger Haftreibung auf die Form des Türstoppers 1 Einfluss genommen werden, um unabhängig vom verwendeten Material bessere Werte zu erhalten.
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7 zeigt einen Türstopper 1, der als Grundform ein Halbellipsoid ist. Der Türstopper 1 kann eine Ausnehmung 4 aufweisen, die ebenfalls eine halbellipsoide Form hat. Durch geeignete Materialwahl kann es aber auch erreicht werden, dass ein Türstopper 1 ohne Ausnehmung 4 derart verformbar ist, dass er alleine aufgrund von Reibungskräften wirkt. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für eine halbellipsoide Ausgestaltung, sondern auch für eine halbkugelförmige Ausführungsform.
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Neben den halbellipsoiden und halbkugelförmigen Ausgestaltungen sind selbstverständlich auch Ausführungsformen als Kugel bzw. als Ellipsoid möglich. Diese sind in den 8 und 11 gezeigt. Der Türstopper 1 kann dabei jeweils im Inneren hohl sein, wie 9 zeigt. Er kann aber auch eine Füllung 7 aufweisen. Wenn der Türstopper 1 gefüllt ist, kann er sowohl aus einem einzigen Material bestehen wie auch eine Füllung 7 aufweisen, die aus einem anderen Material als die Außenwand besteht. Dies ist in 10 dargestellt. Das Füllungsmaterial muss dann noch elastischer sein als die äußere Wandung, da sich der Türstopper 1 ansonsten nicht verformen lässt. Ist der Türstopper 1 als Hohlkugel ausgebildet weist er als Füllung grundsätzlich immer Luft auf. Statt mit einem kompressiblen Gas wie Luft kann der Türstopper 1 aber auch mit einem weichen verformbaren Material wie Schaumstoff gefüllt sein.
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Aus 12 geht hervor, dass auch andere Formen als eine Halb- oder Vollkugel bzw. davon abgeleitete Ellipsoide möglich sind. Grundsätzlich ist es möglich, weniger oder mehr als die Hälfte der Kugel bzw. des Ellipsoids abzuschneiden. Allerdings sind eine Halbkugel und eine Vollkugel bzw. Ellipsoid und ein Halbellipsoid technisch am einfachsten herstelllbar. Auch aus ästhetischen Gesichtspunkten sind eine Halbkugel und eine Vollkugel anderen kugelartigen Gestalten vorzuziehen. In der vorliegenden Anmeldung wird unter einer kugelartigen Gestalt aber auch eine wie in 12 gezeigte Form verstanden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türstopper
- 2
- Fußboden
- 3
- Spitze
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Wand
- 6
- Tür
- 7
- Füllung
- 8
- Kugelaußendurchmesser
- 9
- Halber Kugelaußendurchmesser