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Stand der Technik
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Es sind bereits Handwerkzeugkoffervorrichtungen mit einem Kabelstauraum für ein Handwerkzeugkabel bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Handwerkzeugkoffervorrichtung mit einem Kabelstauraum für ein Handwerkzeugkabel. Unter einer „Handwerkzeugkoffervorrichtung” soll insbesondere eine Vorrichtung verstanden werden, die zu, einer Aufbewahrung eines Handwerkzeuggeräts vorgesehen ist. Die Handwerkzeugkoffervorrichtung kann dazu vorgesehen sein, in einen Handwerkzeugkoffer eingesetzt zu werden. Die Handwerkzeugkoffervorrichtung kann Aufnahmen für eine Aufbewahrung des Handwerkzeuggeräts und/oder Zubehör sowie Werkzeuge enthalten. Die Handwerkzeugkoffervorrichtung kann insbesondere auch Bestandteil des Handwerkzeugkoffers selbst sein. Unter einem „Handwerkzeuggerät” soll insbesondere eine Werkstück bearbeitende, insbesondere von einem Bediener tragbare Maschine, wie insbesondere eine Bohrmaschine, ein Bohrhammer, eine Schlagbohrmaschine, eine Säge, wie eine Stichsäge oder Säbelsäge, ein Hobel, ein Schrauber, eine Fräse, ein Schleifer, ein Winkelschleifer, ein Schwingschleifer, ein. Gartengerät und/oder ein Multifunktionswerkzeug und/oder ein Messgerät, wie insbesondere ein Lasermessgerät, ein Ortungsgerät und/oder ein Ladegerät eines Handwerkzeuggeräts, wie insbesondere einer Handwerkzeugmaschine und/oder eines Messgeräts, usw., verstanden werden. Unter einem „Handwerkzeugkabel” soll insbesondere ein Gerätekabel zur Stromversorgung eines Handwerkzeuggeräts verstanden werden. Das Handwerkzeugkabel kann über eine Steckverbindung mit dem Handwerkzeuggerät verbunden sein, insbesondere kann das Handwerkzeugkabel jedoch auch fest mit dem Handwerkzeuggerät verbunden sein. Unter einem „Kabelstauraum” soll ein Raum der Handwerkzeugkoffervorrichtung verstanden werden, der zur Aufbewahrung des Handwerkzeugkabels vorgesehen ist.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugkoffervorrichtung eine im Kabelstauraum angeordnete Kabelwickelvorrichtung aufweist, die dazu vorgesehen ist, das Handwerkzeugkabel aufzuwickeln. Bevorzugt weist die Kabelwickelvorrichtung Lagerflächen auf, um die das Handwerkzeugkabel gewickelt werden kann. Es kann eine vorteilhaft platzsparende Aufbewahrung des Handwerkzeugkabels erreicht werden. Das Kabel kann geschont werden. Ein Einklemmen und/oder Abknicken des Kabels bei der Aufbewahrung kann vermieden werden.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugkoffervorrichtung einen Handwerkzeugstauraum aufweist, der mit zwei Haupterstreckungen einen Gesamtstauraum aufspannt, in dem der Kabelstauraum disjunkt zum Handwerkzeugstauraum angeordnet ist. Unter „Haupterstreckungen” des Handwerkzeugstauraums sollen insbesondere zwei Erstreckungen des Handwerkzeugstauraums verstanden werden, die die größte Gesamtfläche aufspannen. Insbesondere sind die Erstreckungen zumindest im Wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtet, wobei unter „zumindest im Wesentlichen” insbesondere eine Winkelabweichung kleiner als 20° und vorzugsweise 10° verstanden werden soll. Unter einem „Gesamtstauraum” soll insbesondere ein Stauraum verstanden werden, der die von den beiden Haupterstreckungen aufgespannte Gesamtfläche als Grundfläche aufweist und/oder dessen Grundfläche eine Projektion der Gesamtfläche auf eine Ebene ist. Unter einer „Grundfläche” des Gesamtstauraums soll die Projektion des Gesamtstauraums auf eine Ebene mit der größten Fläche verstanden werden. Es kann eine besonders kompakte Anordnung des Handwerkzeugstauraums und des Kabelstauraums innerhalb des Gesamtstauraums erreicht werden.
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Bevorzugt weist die Kabelwickelvorrichtung zumindest eine Sicherungsfläche auf, die zumindest im Wesentlichen quer zu einer Wickelachse ausgerichtet ist. Unter einer „Sicherungsfläche” soll insbesondere eine Fläche verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, ein Abrutschen des Handwerkzeugkabels von den Lagerflächen zu erschweren. Unter „zumindest im Wesentlichen quer zur Wickelachse ausgerichtet” soll insbesondere verstanden werden, dass eine Flächennormale der Sicherungsfläche zumindest im Wesentlichen in Richtung der Wickelachse ausgerichtet ist. Unter „im Wesentlichen” soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Abweichung der Flächennormale von der Wickelachse weniger als 45°, bevorzugt weniger als 30°, besonders bevorzugt weniger als 15° beträgt. Unter einer „Wickelachse” soll insbesondere eine Achse verstanden werden, um die das Handwerkzeugkabel gewickelt wird, d. h. insbesondere um die eine Kabelschlaufe zumindest im Wesentlichen im Mittel zu liegen kommt. Es kann eine besonders sichere Aufbewahrung des Handwerkzeugkabels erreicht werden.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Kabelwickelvorrichtung wenigstens einen Wickeldorn aufweist, der zumindest eine zur Wickelachse nach außen geneigte Lagerfläche aufweist. Es kann eine beliebige Anzahl von Wickeldornen vorgesehen sein, insbesondere 4 Wickeldorne, bevorzugt 3 Wickeldorne, besonders bevorzugt 2 Wickeldorne. Unter „nach außen geneigt” soll verstanden werden, dass sich der radiale Abstand der Lagerflächen von der Wickelachse in zunehmendem Abstand von einem Boden des Kabelstauraums vergrößert. Unter einem „Boden des Kabelstauraums” soll insbesondere eine Fläche der Handwerkzeugkoffervorrichtung verstanden werden, die den Kabelstauraum begrenzt. Bevorzugt ist die Wickelachse weitgehend in Richtung einer Flächennormalen des Bodens ausgerichtet. Das aufgewickelte Handwerkzeugkabel kann in Richtung des Bodens des Kabelstauraums gedrängt werden. Das Handwerkzeugkabel kann besonders zuverlässig in der Kabelwickelvorrichtung gehalten werden.
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Bevorzugt ist die Kabelwickelvorrichtung als Spritzgussteil ausgebildet. Unter einem „Spritzgussteil” soll insbesondere ein Bauteil verstanden werden, das in einem Ein- oder Mehrkornponentenspritzgussverfahren hergestellt ist. Bevorzugt ist das Spritzgussteil einstückig ausgeführt. Es kann eine besonders kostengünstige und robuste Ausführung der Kabelwickelvorrichtung erreicht werden.
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Weiter wird eine Lagervorrichtung vorgeschlagen, die zu einer drehbaren Lagerung der Kabelwickelvorrichtung vorgesehen ist. Unter einer „drehbaren Lagerung” soll insbesondere eine Lagerung verstanden werden, die es ermöglicht, die Kabelwickelvorrichtung um eine Wickelachse zu drehen, insbesondere relativ zu wenigstens einem weiteren Bauteil der Handwerkzeugkoffervorrichtung Bevorzugt sind weitere Freiheitsgrade der Kabelwickelvorrichtung im Wesentlichen blockiert. Unter „im Wesentlichen blockiert” soll insbesondere verstanden werden, dass sich mögliche Bewegungen in weiteren Freiheitsgraden auf ein technisch bedingtes Lagerspiel beschränken, insbesondere dass diese Bewegungen geringer als 5 mm, bevorzugt geringer als 1 mm und/oder geringer als 10°, bevorzugt geringer als 5° sind. Die Kabelwickelvorrichtung enthält bevorzugt zumindest eine Grifffläche und/oder zumindest einen Handgriff und/oder zumindest eine Kurbel. Besonders bevorzugt enthält zumindest ein Wickeldorn zumindest eine Grifffläche und/oder zumindest einen Handgriff und/oder zumindest eine Kurbel. Ein Benutzer kann so die Kabelwickelvorrichtung besonders leicht greifen. und drehen. Es kann ein besonders hoher Bedienkomfort erreicht werden. Das Aufwickeln des Handwerkzeugkabels kann besonders einfach erfolgen. Insbesondere kann das Kabel vom Benutzer leicht aufgewickelt werden, nachdem er das Handwerkzeuggerät in der Handwerkzeugkoffervorrichtung abgelegt hat.
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Es wird eine Steckeinheit vorgeschlagen, die dazu vorgesehen ist, die Kabelwickelvorrichtung mittels einer Steckverbindung zu sichern. Unter einer „Steckeinheit” soll eine Einheit verstanden werden, die die Kabelwickelvorrichtung durch Aufstecken lagert, bevorzugt drehbar lagert. Die Steckeinheit ist bevorzugt als eine Lagerachse und/oder als eine Ausnehmung ausgebildet, auf die und/oder in die die Kabelwickelvorrichtung gesteckt werden kann. Besonders bevorzugt ist die Steckeinheit mit der Handwerkzeugkoffervorrichtung einstückig ausgeführt. Unter „einstückig” soll insbesondere stoffschlüssig verbunden, wie beispielsweise durch einen Schweißprozess und/oder Klebeprozess usw., und besonders vorteilhaft angeformt verstanden werden, wie durch die Herstellung aus einem Guss und/oder durch die Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritzverfahren. Bevorzugt weist die Steckeinheit Rastmittel auf, die die Kabelwickelvorrichtung an der Steckeinheit insbesondere drehbar gelagert fixieren. Besonders bevorzugt kann auf weitere Bauteile zur Fixierung der Kabelwickelvorrichtung verzichtet werden. Die Rastverbindung ist bevorzugt für den Benutzer einfach lösbar. Es kann eine besonders schnelle und einfache Verbindung zwischen der Kabelwickelvorrichtung und der Handwerkzeugkoffervorrichtung hergestellt werden.
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Weiter wird eine an der Kabelwickelvorrichtung angeordnete Fixiereinheit vorgeschlagen, die zur Aufnahme eines Steckers des Handwerkzeugkabels vorgesehen ist. Unter einer „Fixiereinheit” soll in diesem Zusammenhang eine Ausnehmung verstanden werden, in die oder an die ein Stecker und/oder Steckkontakte eines Steckers und/oder ein Kabelende des Handwerkzeugkabels eingesteckt und/oder angesteckt werden kann. Der Stecker wird insbesondere an der Kabelwickelvorrichtung mechanisch fixiert. Anschließend kann der Benutzer das Handwerkzeugkabel, insbesondere durch Drehen der Kabelwickelvorrichtung um die Wickelachse, einfach aufwickeln. Ein Aufwickeln des Handwerkzeugkabels kann für den Benutzer erleichtert werden.
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Bevorzugt ist ein Handwerkzeugkoffer mit einer erfindungsgemäßen Handwerkzeugkoffervorrichtung ausgestattet.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. in der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Handwerkzeugkoffers mit einer Handwerkzeugkoffervorrichtung mit einem Kabelstauraum und einer Kabelwickelvorrichtung und
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2 eine schematische Darstellung von Details der Kabelwickelvorrichtung mit einer Lagerachse mit Rastmitteln.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 und 2 zeigen eine Handwerkzeugkoffervorrichtung mit einem Kabelstauraum 10 für ein Handwerkzeugkabel 12, gekennzeichnet durch eine im Kabelstauraum 10 angeordnete Kabelwickelvorrichtung 14, die dazu vorgesehen ist, das Handwerkzeugkabel 12 aufzuwickeln. Die Handwerkzeugkoffervorrichtung dient zur sicheren Aufbewahrung eines Handwerkzeuggeräts 44 in einem Handwerkzeugkoffer 40, die im gezeigten Beispiel als Bohrmaschine ausgebildet ist. Das Handwerkzeuggerät 44 wird in einen Handwerkzeugstauraum 16 der Handwerkzeugkoffervorrichtung abgelegt. Der Handwerkzeugstauraum 16 spannt mit zwei Haupterstreckungen 18, 20 einen Gesamtstauraum 22 der Handwerkzeugkoffervorrichtung auf, in dem der Kabelstauraum 10 disjunkt zum Handwerkzeugstauraum 16 angeordnet ist. Der Kabelstauraum 10 mit der Kabelwickelvorrichtung 14 ist in einem vorderen Bereich der Handwerkzeugkoffervorrichtung angeordnet. Die Kabelwickelvorrichtung 14 weist eine Wickelachse 26 und zwei Sicherungsflächen 24 auf, die im Wesentlichen quer zur Wickelachse 26 ausgerichtet sind. Die Sicherungsflächen 24 begrenzen zwei Wickeldorne 28, die eine zur Wickelachse 26 nach außen geneigte Lagerfläche 30 aufweisen. In der Nähe eines Bodens des Kabelstauraums 10 sind die Lageflächen 30 am nächsten zur Wickelachse 26 angeordnet und weisen in eine vom Boden abgewandte Richtung einen zunehmenden Abstand zur Wickelachse 26 auf. Die Kabelwickelvorrichtung 14 ist als Spritzgussteil aus einem thermoplastischen Kunststoff ausgebildet. Als eine Lagervorrichtung 32 zu einer drehbaren Lagerung der Kabelwickelvorrichtung 14 ist eine Lagerachse 46 vorgesehen, die einstückig mit dem Boden der Handwerkzeugkoffervorrichtung ausgeführt ist. Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Handwerkzeugkoffervorrichtung ist eine Ausbildung als Tiefziehteil. Die Lagerachse 46 bildet eine Steckeinheit 34, die die Kabelwickelvorrichtung 14 mittels einer Steckverbindung sichert. Die Kabelwickelvorrichtung 14 wird bei der Montage mit einer Lagerausnehmung 52 einer zylindrischen Lagerbuchse 45 auf die Lagerachse 46 aufgesteckt. Die Lagerachse 46 enthält an ihrem Ende 48 Rastmittel 50. Wird die Kabelwickelvorrichtung 14 vollständig auf die Lagerachse 46 aufgesteckt, rasten die Rastmittel 50 an einer Stirnseite 54 an einem freien Ende der zylindrischen Lagerbuchse 45 ein und fixieren diese auf der Lagerachse 46.
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Eine an der Kabelwickelvorrichtung 14 angeordnete Fixiereinheit 36 ist zur Aufnahme eines Steckers 38 des Handwerkzeugkabels 12 vorgesehen. Die Fixiereinheit 36 weist eine Ausnehmung 56 an einem der Wickeldorne 28 auf, an der der Stecker 38 fixiert werden kann, indem ein Übergangsbereich vom Handwerkzeugkabel 12 zum Stecker 38 in die Ausnehmung 56 geschoben wird, so dass sich der Stecker 38 auf der von der Wickelachse 26 abgewandten Seite des Wickeldorns 28 befindet. Grundsätzlich sind auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Fixiereinheiten 36 denkbar, wie vorzugsweise Fixiereinheiten, in die ein Stecker mit seinen Steckkontakten eingesteckt und damit fixiert werden kann.
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Die Handwerkzeugkoffervorrichtung ist in eine untere von zwei Kofferschalen 42 des Handwerkzeugkoffers 40 eingesetzt. Ein Benutzer legt den geöffneten Handwerkzeugkoffer 40 ab. Der Benutzer legt zunächst das Handwerkzeuggerät 44 in den Handwerkzeugstauraum 16. Nun fixiert er den Stecker 38 an der Fixiereinheit 36 der Kabelwickelvorrichtung 14. Durch Drehen der Kabelwickelvorrichtung 14 um die Wickelachse 26 wird das Handwerkzeugkabel 12 auf der Kabelwickelvorrichtung 14 aufgewickelt. Der Benutzer wickelt das Handwerkzeugkabel 12 so lange auf, bis das Handwerkzeugkabel 12 von der Handwerkzeuggerät 44 zum Kabelstauraum 10 in einer annährend geraden Linie verläuft. Anschließend kann der Benutzer den Handwerkzeugkoffer 40 schließen.