DE102010063488A1

DE102010063488A1 - Raumgliederungssystem

Info

Publication number: DE102010063488A1
Application number: DE102010063488A
Authority: DE
Inventors: Michael Schmidt
Original assignee: Haworth GmbH
Current assignee: Haworth GmbH
Priority date: 2010-12-20
Filing date: 2010-12-20
Publication date: 2012-06-21

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Raumgliederungssystem mit selbsttragenden Wandelementen, beispielsweise zur Abtrennung von Einzelarbeitsplätzen in Großraumbüros, Besprechungszonen und dergleichen.Zur Schaffung eines derartigen Raumgliederungssystems mit einer hohen akustischen Wirksamkeit, d. h. Schallabsorption, wird erfindungsgemäßvorgeschlagen, dass die Wandelemente plattenförmige Kernelemente (7) aufweisen, die mindestens an einer eine wandbildende Oberfläche einseitig offene Ausnehmungen (15) aufweisen.Vorzugsweise sind die Ausnehmungen mit einem Polsterflies (11) und/oder einem Polsterstoff (13) bespannt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Raumgliederungssystem mit selbsttragenden Wandelementen. Derartige Raumgliederungssysteme werden beispielsweise in Großraumbüros zur Abteilung von Einzelarbeitsplätzen verwendet, wobei die Wandelemente fest montiert oder auch verstellbar ausgestaltet sein können, um als Sichtschutz zu dienen.
Insbesondere in lauten Arbeitsumgebungen ist es wünschenswert, die Wandelemente akustisch wirksam auszubilden, so dass sie auch als Schallschutz dienen. Dies gilt insbesondere auch für Besprechungszonen, bei denen weitgehend verhindert werden soll, dass Schall aus der abgeteilten Zone nach außen dringt.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Raumgliederungssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei einfachem Aufbau sich durch eine hohe akustische Wirksamkeit, d. h. Schallabsorption, auszeichnet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Raumgliederungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1; die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Wandelemente mit plattenförmigen Kernelementen auszustatten, die an mindestens einer, eine Wand bildenden Oberfläche einseitig offene Ausnehmungen aufweisen.
Die Ausnehmungen können dabei vorteilhafterweise zylinderförmig ausgebildet sein, wobei der Zylinderdurchmesser bei 40 bis 100 mm, insbesondere 56 mm liegt.
In einer anderen Ausführungsform können die Ausnehmungen quaderförmig mit einem quadratischen Querschnitt sein, wobei die Kantenlänge der Quadrate 40 bis 100 mm, insbesondere 78 mm beträgt.
Dabei kann die Tiefe der zylindrisch oder quaderförmigen Ausnehmungen etwa 10 bis 60 mm betragen, vorzugsweise 40 mm.
Ein einfacher Aufbau ergibt sich insbesondere, wenn die Wandelemente Rahmenprofile aufweisen, wobei sich die Rahmenprofile vorzugsweise durch die Kernelemente erstrecken, so dass sich eine glatte Außenoberfläche ergibt.
Eine hohe akustische Wirksamkeit zur Schallabsorption ergibt sich bei einer Anordnung, in der die Kernelemente mit einem Polstervlies abgedeckt sind und/oder die Wandelemente mit einem Polsterstoff bespannt sind.
Durch eine entsprechende Auswahl des Polstervlieses, des Polsterstoffs, der Anzahl der Ausnehmungen bzw. des Verhältnisses des Flächenbereiches, in denen sich Ausnehmungen befinden, zur Gesamtfläche des Wandelementes und/oder durch eine Auswahl der Dimensionen in den oben angegebenen Bereichen kann eine Frequenzanpassung durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass z. B. insbesondere Schallfrequenzen, im Bereich menschlicher Stimmen gezielt absorbiert werden können.
Als Material für die Kernelemente eignet sich insbesondere expandiertes Polystyrol.
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
1 eine Exposionsdarstellung eines Wandelementes,
2 den inneren Aufbau eines Wandelementes,
3 die Geometrie der Ausnehmungen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
4 die Geometrie der Ausnehmungen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
5a und 5b Messergebnisse zur Schallabsorption,
6a und 6b verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, und
7 eine Explosionsdarstellung eines geraden Wandelements.
Gemäß 1 umfasst ein Wandelement zwei außen liegende Rahmenprofile 1, 3, zwischen denen sich innen liegende Rahmenprofile 5 erstrecken. Diese innen liegenden Rahmenprofile 5 bzw. Verbindungsprofile verlaufen durch ein Kernelement 7. Die außen liegenden Rahmenprofile werden über Befestigungsmittel 9 wie Schrauben oder dgl. mit den innen liegenden Rahmenprofilen 5 verbunden und nehmen das Kernelement 7 zwischen sich auf. Die Rahmenprofile dienen der zusätzlichen Versteifung bzw. zur Anbringung einer Polsterung bzw. Textilummantelung.
Gemäß 2 ist das Kernelement 7 mit einer Anzahl von Ausnehmungen 15 versehen. Zur Erhöhung des Absorptiongrades sind ferner ein Polstervlies 11 und zur äußeren Gestaltung eine Bespannung aus Polsterstoff 13 vorgesehen.
3 zeigt eine Einheitszelle eines Kernelementes, aus der insbesondere die Anordnung von zylinderförmigen Ausnehmungen 17 bzw. halbzylinderförmigen Ausnehmungen 19 ersichtlich ist, wobei die Ausnehmungen einseitig offen sind, d. h. als Sacklöcher ausgebildet sind. Die in 3 angegebenen Bemaßungen beziehen sich auf Millimeter. Aus diesen Bemaßungen ergibt sich für die in 3 dargestellte Geometrie ein ”Ausnehmungsverhältnis” (= Gesamtfläche der Ausnehmungen/Gesamtfläche der Einheitszelle) von ca. 48%.
4 entspricht der Darstellung von 3, wobei in diesem Fall die Ausnehmungen im Wesentlichen quaderförmig mit einem quadratischen Querschnitt sind. Das entsprechende Ausnehmungsverhältnis beträgt hier etwa 63%.
Die Absorptionseigenschaften der Kernelemente 7 gemäß 3 sind in der 5 dargestellt. Diese zeigt, den Schallabsorptionsgrad bei senkrechtem Schalleinfall mit Abhängigkeit von der Frequenz, und zwar zeigt die 5a die Charakteristika eines Wandelements mit einer Stoffbespannung mittlerer Dichte, die 5b die eines Wandelementes mit einer Stoffbespannung hoher Dichte. Wie aus 5 ersichtlich ist, kann die Absorptionsspitze für Schall durch geeignete Auswahl der Dichte der Stoffbespannung im Bereich von etwa 500 Hz bis zu etwa 1500 Hz verschoben werden, und so ist es möglich, gewünschte Absorptionseigenschaften zu erzielen. Dabei ist es ferner möglich, nicht nur die in den 3 und 4 dargestellten Geometrien einzeln zu verwenden; diese Geometrien können auch miteinander kombiniert werden, beispielsweise unterschiedliche Geometrien in benachbarten Einheitszellen. Auch sind andere Geometrien als kreisförmig oder quadratisch für die Querschnittsformen der Ausnehmungen denkbar, beispielsweise dreieckig, rechteckig oder höhere Polygone wie Sechsecke etc.. Generell gilt: je dichter das Textil (Polster und/oder Bespannung), umso schlechter ist die Absorptionsfähigkeit des Systems Kernelement plus Textil; je größer das Ausnehmungsverhältnis, desto besser die Absorptionsfähigkeit.
Welche Art von Textil für welchen Anwendungsbereich geeignet ist, kann durch einfache Messungen, wie oben beschrieben, festgestellt werden.
Schließlich zeigt 6 Gestaltungsmöglichkeiten für Wandelemente, wobei die Ausgestaltung gemäß 6b der Darstellung der 1 entspricht. Die 6a zeigt eine Version mit Dachbereich 21, wobei der Dachbereich 21 die gleiche Struktur wie das Wandelement aufweist, so dass auch im Deckenbereich Schall absorbiert wird. Dies ist insbesondere für die Ausgestaltung von Besprechungszonen vorteilhaft.
7 zeigt eine Explosionsdarstellung eines ebenen Wandelements, die im wesentlichen der Darstellung der 1 entspricht, wobei 7 zusätzlich noch seitliche Rahmenprofile 23 so wie Eckverbinder 25 zeigt, mit denen das obere bzw. das untere Rahmenprofil 1, 3 mit den seitlichen Rahmenprofilen 23 verbunden wird.
Erfindungsgemäß sind die Kernelemente 7 aus expandiertem Polystyrol gefertigt, das rohstoffsparend ist, kein FCKW freisetzt, eine günstige Ökobilanz aufweist, zu 100% wiederverwertet bzw. umweltverträglich entsorgt werden kann und als schwerentflammbar eingestuft ist.

Claims

Raumgliederungssystem mit selbsttragenden Wandelementen, wobei die Wandelemente plattenförmige Kernelemente (7) aufweisen, die mindestens an einer eine Wand bildenden Oberfläche einseitig offene Ausnehmungen (15, 17, 19) aufweisen.
Raumgliederungssystem nach Anspruch 1, wobei die Ausnehmungen einen zylinderförmigen oder halbzylinderförmigen Querschnitt aufweisen.
Raumgliederungssystem nach Anspruch 2, wobei der Durchmesser der Ausnehmungen 40 bis 100 mm, vorzugsweise 56 mm beträgt.
Raumgliederungssystem nach Anspruch 1, wobei die Ausnehmungen etwa quaderförmig ausgebildet sind.
Raumgliederungssystem nach Anspruch 4, wobei die Ausnehmungen einen quadratischen Querschnitt aufweisen und die Kantenlänge des Quadrats etwa 40 bis 100 mm, vorzugsweise 78 mm beträgt.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Tiefe der Ausnehmungen etwa 10 bis 60 mm, vorzugsweise 40 mm beträgt.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wandelemente außen liegende Rahmenprofile (1, 3, 5) aufweisen.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei innen liegende Rahmenprofile (5) vorgesehen sind, die sich durch die Kernelemente erstrecken.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kernelemente mit einem Polstervlies (11) abgedeckt sind.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Wandelemente mit einem Polsterstoff (13) bespannt sind.
Raumgliederungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Kernelemente (7) aus expandiertem Polystyrol aufgebaut sind.
Raumgliederungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis des Flächenbereichs der Ausnehmungen zu der Gesamtfläche eines Kernelements mindestens 0,3 vorzugsweise mindestens 0,45 und insbesondere mindestens 0,6 beträgt.