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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Schleuderablaufes eines Wäschebehandlungsgeräts mit einer im Wesentlichen um eine horizontalen Achse drehbare Trommel zum Aufnehmen von Wäsche. Die Erfindung betrifft ferner ein Wäschebehandlungsgerät, insbesondere Waschmaschine oder Waschtrockner, mit einem schwingfähig gelagerten Behälter, in dem eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Trommel zum Aufnehmen von Wäsche angeordnet ist, und mit einem Motor zum Antreiben der Trommel.
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DE 196 14 721 A1 offenbart eine Textilschleudervorrichtung mit einer motorgetriebenen Schleudertrommel zur Aufnahme von textilen Gegenständen, die an ihrer inneren Umfangswand mit einem Ausgleichsgewicht versehen ist. Die Größe und Position der resultierenden exzentrischen Gesamtbelastung wird auf der Basis der Schwankungen des Motorstroms festgestellt. Falls die Größe und Position der exzentrischen Belastung außerhalb vorbestimmter Bereiche liegen, wird die Trommel mit einer solchen Geschwindigkeit gedreht, dass die auf die textilen Gegenstände in der Trommel wirkende Zentrifugalkraft kleiner ist als die Schwerkraft. Somit werden die textilen Gegenstände aufgelockert, verteilt und umverteilt, und Größe und Position der exzentrischen Belastung erfüllen die geforderte Bedingung. Der vorstehend erwähnte Bereich wird vor dem Schleudervorgang vorbestimmt, auf der Grundlage der Größe der exzentrischen Belastung, die keine abnorme Schwingung beim Schleudervorgang hervorruft, unter Berücksichtigung sowohl der Größe des Ausgleichsgewichts wie des Gewichtsverlustes der textilen Gegenstände durch den Schleudervorgang.
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DE 26 20 464 offenbart ein Verfahren zum Waschen und Schleudern von Wäsche in einer Wasch- und Schleudermaschine mit einem Bottich, der auf elastische Weise im Gehäuse angeordnet ist und mit einer Trommel mit einer im wesentlichen horizontalen Achse, die von einem elektrischen Motor, vorzugsweise vom Gleichstromtyp über ein festes Übersetzungsverhältnis angetrieben wird, wobei das Verfahren aus einer Überwachung der Unwucht im Bottich besteht, so dass der Schleudergang nur stattfindet, wenn die gemessene Unwucht einen Wert hat, der kleiner ist als ein vorbestimmter Grenzwert und jeweils wenn die gemessene Unwucht diesen Grenzwert überschreitet die Trommel auf die Waschgeschwindigkeit zurückgebracht wird und die zum Erreichen der Schleudergeschwindigkeit erforderlichen Vorgänge wiederholt, wobei die Überwachung der Unwucht des Bottichs durch Messung einer Eigenschaft der Trommel und/oder des Motors, die mit der Zeit sich ändert, erfolgt, wobei die Messung vorgenommen wird, wenn die Trommel eine vorbestimmte Geschwindigkeit erreicht, die zwischen der Waschgeschwindigkeit und der Schleudergeschwindigkeit liegt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Schleuderablauf eines eingangs genannten Wäschebehandlungsgeräts bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar, deren Merkmale im Rahmen der Erfindung in beliebiger Kombination angewendet werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Steuern eines Schleuderablaufes eines Wäschebehandlungsgeräts mit einer um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbaren Trommel zum Aufnehmen von Wäsche, wobei das Verfahren mindestens die folgenden Schritte aufweist: (a) Erhöhen einer Drehzahl der Trommel auf eine Zieldrehzahl; (b) Erfassen eines Werts einer Auswertegröße mit mindestens einer ersten und einer zweiten Variablen, wobei die erste Variable eine Beladung der Trommel darstellt, für einen festen Wert mindestens der zweiten Variablen, (c) Bestimmen der Beladung der Trommel aus einer Korrelation des erfassten Werts der Auswertegröße mit der dafür bekannten Beladung.
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Durch dieses Verfahren wird eine Möglichkeit zur präzisen Erfassung eines Werts einer Beladung der Trommel mit Wäsche gegeben. Dies wiederum ermöglicht eine verbesserte Steuerung oder Regelung des Motors, z. B. eine präzisere Wahl einer Drehzahl und/oder Bestimmung eines Schleuderabbruchs. Insbesondere kann ein Fehler bei einer Bestimmung einer Unwucht aufgrund der Beladung verringert werden. Dadurch wiederum ergeben sich eine Geräuschverbesserung, ein ruhigeres Gerätestandverhalten, eine erhöhte Lebensdauer des Wäschebehandlungsgeräts und ein verbessertes Schleuderergebnis.
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Das Erhöhen der Drehzahl kann so erfolgen, dass sich die Drehzahl mit der Zeit im Wesentlichen stetig erhöht (harte Regelung) oder so, dass die Drehzahl lokale Maxima und Minima aufweist (weiche Regelung).
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Die Zieldrehzahl kann vor oder mit dem Erhöhen festgelegt worden sein oder während des Erhöhens variabel eingestellt werden.
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Die Auswertegröße ist somit eine Funktion der ersten Variablen (der Beladung) und mindestens der zweiten Variablen. Da für die Durchführung des Verfahrens die Beladung im Wesentlichen konstant ist, bildet die Auswertegröße eine Kurvenschar von Funktionen der Auswertegröße in Abhängigkeit der mindestens zweiten Variablen mit der Beladung als dem freien Parameter.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Auswertegröße eine Funktion der ersten Variablen (der Beladung) und genau einer zweiten Variablen ist. Alternativ kann die Auswertegröße auch die erste Variable, die zweite Variable und noch mindestens eine weitere Variable aufweisen.
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Das Bestimmen kann insbesondere mit einer oder mehreren experimentell bestimmten Kennlinien o. ä. geschehen, welche einen Zusammenhang zwischen dem Wert der Auswertegröße bei dem festen Wert mindestens der zweiten Variablen einerseits und der zugehörigen Beladung andererseits beinhalten.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Motor unter Verwendung einer im Wesentlichen fest eingeprägten Regelungsstellgröße geregelt wird. Dies bedeutet in anderen Worten, dass der Motor mit einem über die Zeit vorbestimmten Verlauf der Regelungsstellgröße geregelt wird (weiche Regelung). Die Regelungsstellgröße kann insbesondere eine Motorleistung oder ein Motorstrom sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Auswertegröße eine Zeitdauer seit einem Beginn des Erhöhens der Drehzahl (von einer Anfangsdrehzahl, z. B. Null oder größer als Null) ist und die zweite Variable die Drehzahl der Trommel ist und der feste Wert der Drehzahl eine vorbestimmte Zieldrehzahl ist. Der Motor kann also zum Erhöhen der Drehzahl insbesondere mit der festeingeprägten Regelungsstellgröße (insbesondere mit einem vorgegebenen Verlauf der Motorleistung) angetrieben werden und es kann dann diejenige Zeitdauer bestimmt werden, bei der die Drehzahl die vorbestimmte Zieldrehzahl erreicht oder überschreitet. Diese Zeitdauer ist von der Beladung abhängig, so dass mit der Kenntnis der Zeitdauer die Beladung bestimmt werden kann (z. B. mittels einer Zeitdauer-Beladungs-Kennlinie). Allgemein gilt, dass die Zieldrehzahl um so später erreicht wird, je höher die Beladung ist. Mittels dieser Ausgestaltung kann somit ein Beladungswert mit einer ausreichenden Genauigkeit bestimmt werden, und zwar auch ohne einen dedizierten Beladungssensor.
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Es ist eine alternative oder zusätzliche Ausgestaltung, dass die Auswertegröße die Drehzahl ist und die zweite Variable eine Zeitdauer seit einem Beginn des Hochdrehens oder Erhöhens (von einer Anfangsdrehzahl, z. B. Null oder größer als Null) ist und der feste Wert eine vorbestimmte Zeitdauer (Auswertezeitdauer) ist. Der Motor kann also zum Erhöhen der Drehzahl insbesondere mit der festeingeprägten Regelungsstellgröße (insbesondere mit einem vorgegebenen Verlauf der Motorleistung) angetrieben werden und dann derjenige Wert der Drehzahl bestimmt werden, bei dem eine vorbestimmte Zeitdauer erreicht oder überschritten wird. Dieser Wert der Drehzahl ist ebenfalls von der Beladung abhängig, so dass mit der Kenntnis dieses Werts die Beladung bestimmt werden kann (z. B. mittels einer Drehzahlwert-Beladungs-Kennlinie). Allgemein gilt, dass die zu der vorbestimmten Zeitdauer erreichte Drehzahl um so geringer ist, je höher die Beladung ist. Auch mittels dieser Ausgestaltung kann somit ein Beladungswert mit einer ausreichenden Genauigkeit bestimmt werden, und zwar auch ohne einen dedizierten Beladungssensor.
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Das Erhöhen der Drehzahl kann dabei bis zu einer vorbestimmten Zieldrehzahl weitergeführt werden oder mit dem Erreichen oder Überschreiten der vorbestimmten Zeitdauer abgebrochen werden, wobei in letzterem Fall die Zieldrehzahl die Drehzahl bei dem Erreichen oder Überschreiten der vorbestimmten Zeitdauer ist.
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Die beiden vorgehend beschriebenen Ausgestaltungen können auch gemeinsam durchgeführt werden und eine Beladung beispielsweise aus einer Mittelung beider Ergebnisse bestimmt werden, was eine besonders genaue und belastbare Bestimmung der Beladung ermöglicht.
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Liegt eine Unwucht vor, z. B. durch eine nicht gleichmäßige Gewichtsverteilung der Wäsche in der Trommel, kommt es bei einer festeingeprägten Regelungsstellgröße zu bekannten Schwankungen in der Drehzahl mit entsprechenden lokalen Maxima und Minima. Die Schwankungen bringen einen Fehler in die Ermittlung der Beladung ein. Um diesen Fehler zu reduzieren oder sogar zu eliminieren, werden in einer Weiterbildung nur die lokalen Maxima oder Minima der Drehzahl betrachtet, wobei insbesondere eine Verwendung der Maxima bevorzugt wird. Dazu kann das Wäschebehandlungsgerät insbesondere einen Spitzenwertdetektor oder eine entsprechende Funktion, z. B. in einer Steuereinrichtung integriert, aufweisen. In anderen Worten kann eine Drehzahlmesseinrichtung die Drehzahl kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich (in zeitlich kleinen Schritten) messen und lokale Extremwerte identifizieren.
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Beispielsweise mag zum Erfassen des Werts der Auswertegröße diejenige Zeitdauer verwendet werden, bei welcher ein lokales Maximum der Drehzahl zuerst die Zieldrehzahl erreicht oder überschreitet oder welches am nächsten an der Zieldrehzahl liegt. In einem anderen Beispiel mag zum Erfassen des Werts der Auswertegröße dasjenige lokale Maximum der Drehzahl verwendet werden, welches die vorgegebene Zeitdauer zuerst erreicht oder überschreitet oder welches am nächsten an der vorgegebenen Zeitdauer liegt.
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Für ein noch genaueres Erfassen des Werts der Auswertegröße mag eine Zeitdauer oder eine Drehzahl verwendet werden, die sich, bei vorgegebener Zieldrehzahl, aus einer Mittelung der Zeitdauer des die Zieldrehzahl zuerst überschreitenden Maximums mit einer Zeitdauer des vorangegangenen Minimums bzw., bei vorgegebener Zeitdauer, aus einer Mittelung des die Zeitdauer zuerst überschreitenden Maximums mit dem vorangegangenen Minimum ergibt.
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Ganz allgemein ist es ferner eine Ausgestaltung, dass bei dem Schritt des Erfassens des Werts der Auswertegröße ein Wert der Drehzahl verwendet wird, der anhand einer Mittelung benachbarter lokaler Maxima und Minima der Drehzahl ermittelt worden ist.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass eine Unwucht mittels einer Differenz eines lokalen Maximums und eines lokalen Minimums der Drehzahl bestimmt wird. Der so bestimmte Wert der Unwucht kann mittels des innerhalb des gleichen Verfahrensablaufs bestimmten Werts der Beladung korrigiert werden und so besonders genau ermittelt werden.
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Es ist eine zusätzliche oder alternative Ausgestaltung, dass der Motor unter Verwendung eines im Wesentlichen konstant eingeregelten Drehzahlverlaufs oder Drehzahlprofils geregelt wird (harte Regelung). Dabei weist die Drehzahl keine signifikanten durch die Unwucht verursachten Schwankungen mehr auf. Die Drehzahl ist also eindeutig mit einer Zeitdauer verknüpft. Die Schwankungen finden sich nun vielmehr in der Regelungsstellgröße. Auch aus der Regelungsstellgröße kann eine Unwucht bestimmt werden, welche jedoch durch die Beladung beeinflusst ist. Bei dieser Ausgestaltung kann zur Bestimmung der Beladung und deren Berücksichtigung bei einer Korrektur der Unwuchtbestimmung ähnlich wie bei der weichen Regelung vorgegangen werden. Die Regelungsstellgröße kann insbesondere eine Motorleistung oder ein Motorstrom sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Auswertegröße eine Regelungsstellgröße ist und die zweite Variable eine Drehzahl der Trommel ist und der feste Wert der Drehzahl eine Zieldrehzahl ist. Der Motor kann also mit einem im Wesentlichen fest vorgegebenen Drehzahlverlauf oder Drehzahlprofil angetrieben werden und dann diejenige Regelungsstellgröße bestimmt werden, bei der die Drehzahl die vorbestimmte Zieldrehzahl erreicht oder überschreitet. Diese Regelungsstellgröße ist von der Beladung abhängig, so dass mit der Kenntnis des Werts der Regelungsstellgröße die Beladung bestimmt werden kann (z. B. mittels einer Regelungsstellgröße-Beladungs-Kennlinie). Allgemein gilt, dass die Regelungsstellgröße bei der Zieldrehzahl um so größer wird, je höher die Beladung ist. Mittels dieser Ausgestaltung kann somit ein Beladungswert mit einer ausreichenden Genauigkeit bestimmt werden, und zwar auch ohne einen dedizierten Beladungssensor.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Messgröße die Drehzahl ist und die zweite Variable eine Regelungsstellgröße ist und der feste Wert eine vorbestimmte Auswerte-Regelungsstellgröße ist. Der Motor kann also zum Erhöhen der Drehzahl insbesondere mit der festeingeprägten Drehzahl angetrieben werden und dann derjenige Wert der Drehzahl bestimmt werden, bei dem ein vorbestimmter Wert der Regelungsstellgröße erreicht oder überschritten wird. Dieser Wert der Drehzahl ist ebenfalls von der Beladung abhängig, so dass mit der Kenntnis dieses Werts die Beladung bestimmt werden kann (z. B. mittels einer Drehzahlwert-Beladungs-Kennlinie). Allgemein gilt, dass die zu der vorbestimmten Regelungsstellgröße erreichte Drehzahl um so geringer ist, je höher die Beladung ist. Auch mittels dieser Ausgestaltung kann somit ein Beladungswert mit einer ausreichenden Genauigkeit bestimmt werden, und zwar auch ohne einen dedizierten Beladungssensor.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass zum Schritt des Erfassens des Werts der Auswertegröße ein Wert der Regelungsstellgröße verwendet wird, der anhand einer Mittelung benachbarter lokaler Maxima und Minima der Regelungsstellgröße ermittelt worden ist. Dabei kann analog zu der Nutzung der Minima und/oder Maxima der Drehzahl vorgegangen werden.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass eine Unwucht mittels einer Differenz eines lokalen Maximums und eines lokalen Minimums der Regelungsstellgröße bestimmt wird. Der so bestimmte Wert der Unwucht kann mittels des innerhalb des gleichen Verfahrensablaufs bestimmten Werts der Beladung korrigiert werden und so besonders genau ermittelt werden.
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Für die harte Regelung kann zur Durchführung des Verfahrens anstelle der Drehzahl analog auch eine Zeitdauer verwendet werden.
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Es ist darüber hinaus eine Ausgestaltung, dass die vorbestimmte Zieldrehzahl mindestens 80 U/min, insbesondere 90 U/min, beträgt (Wäscheanlegedrehzahl). So kann eine Bestimmung der Beladung mit einer im Wesentlichen konstanten Unwucht durchgeführt werden.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die vorbestimmte Zieldrehzahl maximal 220 U/min, insbesondere 200 U/min, beträgt (Systemresonanzdrehzahlgrenze). So kann eine Beschädigung des Wäschebehandlungsgeräts vermieden werden.
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Es ist eine allgemeine Ausgestaltung, dass die Regelungsstellgröße einen Motorstrom, eine Motorleistung und/oder ein Motordrehmoment umfasst.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Wäschebehandlungsgerät, wobei das Wäschebehandlungsgerät zur Durchführung des Verfahrens ausgestaltet ist und insbesondere mindestens mit einem schwingfähig gelagerten Behälter, in dem eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Trommel zum Aufnehmen von Wäsche angeordnet ist, und mit einem Motor zum Antreiben der Trommel ausgerüstet ist.
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Das Wäschebehandlungsgerät kann insbesondere eine Waschmaschine oder ein Waschtrockner (kombinierte Waschmaschine/Trocknungsgerät) sein.
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Das Wäschebehandlungsgerät kann allgemein mit einer Drehzahlmesseinrichtung zum Messen der Drehzahl, mit einer Uhr zum Erfassen einer Zeit und/oder einer Zeitdauer und/oder mit einer Regelungsstellgrößen-Messeinrichtung zum Messen der Regelungsstellgröße ausgerüstet sein.
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Die Erfindung kann allgemein auch folgende Gesichtpunkte umfassen:
Da die Unwucht die Messwerte beeinflusst, entstehen pro Umdrehung der Trommel ein lokales Maximum und ein lokales Minimum. Diese können detektiert werden und gezählt werden. Eine Zeitmessung kann insbesondere bei einem geraden Zählerinhalt durchgeführt werden. Aus der Differenz insbesondere des letzten lokalen Maximums und des letzten lokalen Minimums oder diesen zugeordneten Werten kann ein Wert der Unwucht berechnet werden, z. B. mit Hilfe von Kennlinien.
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Bei jedem Verfahren kann ein arithmetischer Mittelwert der Auswertegröße ermittelt werden. Dies ist auf verschiedene Weise realisierbar. Da die Unwucht die Messwerte beeinflusst, wird pro Umdrehung ein lokales Maximum und ein lokales Minimum erzeugt. Die Messwerte werden detektiert und gemittelt. Mit dem Beenden der Messzeit wird aus dem letzten Mittelwert mit Hilfe der Kennlinie ein Beladungswert ermittelt.
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In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Wäschebehandlungsgerät in Form einer Waschmaschine;
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer ersten Ausgestaltung anhand einer Kurvenschar als Auftragung einer Drehzahl gegen eine Zeit bei einer fest eingeprägten Regelungsstellgröße; und 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer zweiten Ausgestaltung anhand einer Kurvenschar als Auftragung einer Drehzahl gegen eine Zeit bei einer fest eingeprägten Regelungsstellgröße.
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1 zeigt ein Wäschebehandlungsgerät in Form einer Waschmaschine 1. Die Waschmaschine 1 weist eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Trommel 2 auf, welche drehbar in einem schwingfähig gelagerten Laugenbehälter 3 untergebracht ist. Der Laugenbehälter 3 nimmt Lauge L zum Waschen von in der Trommel 2 befindlicher Wäsche W auf. Die Trommel 2 wird mittels einer rückseitigen Antriebswelle (Trommelwelle) 4 angetrieben, die in einem Drehlager 5 drehbar gelagert ist, wobei die Antriebswelle 4 wiederum durch einen Motor 6 angetrieben wird.
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Die Waschmaschine 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 7 zum Durchführen mindestens eines Schleuderprogramms oder Schleuderprogrammabschnitts auf, mittels welcher die Trommel 2 auf wenigstens eine Schleuderdrehzahl durch Ansteuerung des Motors 6 beschleunigt wird. Zum Schleudern wird die Lauge L abgepumpt.
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Die Steuereinrichtung 7 ist unter anderem dazu eingerichtet, eine Steuergröße, insbesondere Stellgröße, zum Einstellen einer Motorleistung des Motors 6 auszugeben. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Motorleistung fest eingeprägt, d. h. anhand eines vorgegebenen Profils. Die Steuereinrichtung weist ferner eine Uhr 10 (Timer oder Echtzeituhr usw.) zum Erfassen einer Zeit und/oder Zeitdauer auf.
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An der Antriebswelle 4 ist eine Drehzahlmesseinrichtung 8 vorgesehen, um die Drehzahl der Antriebwelle 4 und damit auch des Motors 6 und der Trommel 2 zu messen und an die Steuereinrichtung 7 weiterzuleiten.
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Die Waschmaschine 1 ist allgemein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren ausgebildet, insbesondere mittels der Steuereinrichtung 7.
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2 zeigt eine Auftragung einer Drehzahl D in U/min der mit Wäsche beladenen Trommel 2 der Waschmaschine 1 in beliebigen Einheiten gegen eine Zeit t in Sekunden bei einer fest eingeprägten Regelungsstellgröße in Form der Motorleistung. Die einzelnen Kurven K1 bis K5 der aufgetragenen Kurvenschar unterscheiden sich durch eine unterschiedliche Beladung B bzw. B1 bis B5 der Trommel 2. Die Beladungen können z. B. B1 = 5%, B2 = 30%, B3 = 55%, B4 = 70% und B5 = 80% lauten.
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Zu Beginn des Verfahrens wird der Motor 6 aktiviert, indem die Motorleistung mit ihrem fest vorgegebenen Profil aufgegeben wird und so eine Drehzahl D der Trommel 2 von Null (stehende Trommel 2) auf eine Zieldrehzahl Dz erhöht wird. Wird die Zieldrehzahl erreicht, was mittels der Drehzahlmesseinrichtung 8 erfassbar ist, wird eine zugehörige Zeitdauer tz seit Beginn der Aktivierung des Motors 6 bestimmt. Diese Zeitdauer tz bzw. tz1 bis tz5 ist von der Beladung B abhängig, wie durch die Kurven K1 bis K5 ersichtlich. Die Beladung B1 bis B5 kann eindeutig aus der Zeitdauer tz1 bis tz5 bestimmt werden, z. B. mittels einer zugehörigen Beladungs-Zeitdauer- bzw. (B; tz)-Kennlinie.
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Die Kurven K1 bis K5 weisen eine durch eine Unwucht der Trommel 2 erzeugt Welligkeit auf. Diese Welligkeit kann einen Fehler bei der Bestimmung der Zeitdauer tz erzeugen. Um diesen Fehler zu verringern, mögen nur lokale Maxima und Minima der Kurven K1 bis K5 berücksichtigt werden. Insbesondere mag bei einem Erreichen oder Überschreiten der Zieldrehzahl Dz insbesondere durch ein lokales Maximum diejenige Zeitdauer tz zusammen mit der Beladungs-Zeitdauer-Kennlinie verwendet werden, welche sich aus einer Mittelung, insbesondere arithmetischen Mittelung, der Zeitdauern für dieses lokale Maximum und des vorangegangenen lokalen Minimums ergibt.
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Die Unwucht kann auf bekannte Weise aus einer Differenz ΔD bzw. aus einem Abstand eines lokalen Maximums und eines lokalen Minimums der Drehzahl D bestimmt wird.
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3 zeigt ein Verfahren gemäß einer zweiten Ausgestaltung anhand einer Kurvenschar K1–K5 als Auftragung einer Drehzahl D in U/min gegen eine Zeit t in Sekunden bei einer fest eingeprägten Regelungsstellgröße, insbesondere einem Motorstrom oder einer Motorleistung. Im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der ersten Ausgestaltung wird nun die Drehzahl Dt bzw. Dt1 bis Dt5 zu einer fest vorgegebenen Zeitdauer tt (z. B. 6 s) bestimmt. Diese Drehzahl Dt bzw. Dt1 bis Dt5 unterscheidet sich ebenfalls für unterschiedliche Beladungen B1 bis B5, so dass auch hier die Beladung B1 bis B5 eindeutig bestimmbar ist, allerdings nun aus der Drehzahl Dt1 bis Dt5, z. B. mittels einer zugehörigen Beladungs-Drehzahl- bzw. (B; Dt)-Kennlinie.
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Auch hier kann die Welligkeit der Kurven K1–K5 für eine Bestimmung der Unwucht verwendet werden und lokale Maxima und Minima für eine genauere Bestimmung der Drehzahl Dt eingesetzt werden. Insbesondere kann diejenige Drehzahl Dt in die Beladungs-Drehzahl-Kennlinie eingehen, welche eine Mittelung, insbesondere arithmetische Mittelung, des ersten die Zeitdauer tt überschreitenden lokalen Maximums der Drehzahl Dt und des vorangegangenen lokalen Minimums darstellt.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. So können verschiedene Verfahrensvarianten auch kombiniert werden, z. B. miteinander oder mit zuvor beschriebenen Merkmalen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschmaschine
- 2
- Trommel
- 3
- Laugenbehälter
- 4
- Antriebswelle
- 5
- Drehlager
- 6
- Motor
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Drehzahlmesseinrichtung
- 10
- Uhr
- 11
- (in Zeichnung, aber nicht in Text)
- W
- Wäsche
- L
- Lauge
- D
- Drehzahl
- Dz
- Zieldrehzahl
- Dt1–5
- Drehzahl gegen Zeit t
- t
- Zeit
- tz1–5
- Zeitdauer
- tt
- vorgegebene Zeitdauer
- K1–5
- Kurve
- B1–5
- Beladung
- ΔD
- Differenz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19614721 A1 [0002]
- DE 2620464 [0003]