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Die Erfindung betrifft eine Verschlusskappe für das Ventil eines Getränkefasses nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Verschlusskappe für das Ventil eines Getränkefasses nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
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Nach dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der
DE 34 17 812 C2 eine Verschlusskappe für das Ventil eines Getränkefasses, insbesondere eines sogenannten KEG-Fasses, bekannt, welche einen Boden aufweist, von dem sich eine umlaufende Wand mit daran vorgesehenen, radial nach innen vorspringenden Rasthaken erstreckt. Die Rasthaken sind federnd ausgebildet und hintergreifen beim Aufstecken der Verschlusskappe auf das Ventil eine daran vorgesehene umlaufende Nut. Eine solche Verschlusskappe dient der Originalitätssicherung, d. h. sie kann nur unter Zerstörung der Rasthaken oder Aufreißen einer Lasche vom Ventil entfernt werden. Abgesehen davon schützen derartige Verschlusskappen das Ventil vor einer Beschädigung beim Transport. Fallweise ist eine Sichtseite des Bodens mit einem Werbeaufdruck oder mit einer Prägung versehen, welcher Auskunft über den Hersteller gibt.
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Nach dem Stand der Technik ist es weiter bekannt, KEG-Fässer zur Erleichterung der Kommissionierung an ihrer Mantelfläche mit einem einen Barcode tragenden Aufkleber zu versehen. Zum Scannen eines solchen Barcodes ist es u. U. erforderlich, das KEG-Fass zu drehen. Das Scannen erfordert meist eine manuelle Tätigkeit mittels eines Barcode-Scanners. Abgesehen davon können die den Barcode tragenden Aufkleber beim Transport beschädigt oder durch Feuchtigkeit unlesbar werden. In der Praxis stößt eine Kommissionierung unter Verwendung von Barcodes immer wieder auf Schwierigkeiten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere eine Möglichkeit angegeben werden, welche eine zuverlässige Kommissionierung oder Identifizierung von KEG-Fässern ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 9 und 11 bis 20.
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Nach Maßgabe der Erfindung wird vorgeschlagen, dass nunmehr am Boden der Verschlusskappe ein Transponder angebracht ist. – Das ermöglicht eine störungsfreie und weitgehend automatische Kommissionierung oder Identifizierung von KEG-Fässern. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass KEG-Fässer stets stehend transportiert werden und dabei der Boden der Verschlusskappe einen exponierten und allseits zugänglichen Bereich bildet. Infolgedessen können besonders einfach und effektiv mittels Funk aus dem Transponder Daten ausgelesen werden. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung einer Kommissioniereinrichtung, bei der die KEG-Fässer mit ihren Verschlusskappen z. B. mit einem geringen Abstand unter einem Sender/Empfänger hindurchgeführt werden, kann die Kommissionierung vollautomatisch erfolgen. Wegen des üblicherweise stehenden Transports der KEG-Fässer ist das Risiko einer Zerstörung der Verschlusskappe relativ gering.
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Vorteilhafterweise ist an einer der Wand abgewandten Oberseite des Bodens ein den Transponder aufnehmender Träger aufgebracht. Der Träger kann mit einer an der Oberseite angebrachten Abdeckung überdeckt sein. Bei dem Träger kann es sich beispielsweise um einen Aufkleber handeln, welcher den Transponder samt Antenne aufnimmt. Der Träger kann auch an einer der Oberseite gegenüberliegenden Unterseite des Bodens angebracht sein.
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Des Weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass eine Außenseite der Wand eine Oberfläche aufweist, deren erste Rautiefe größer als eine zweite Rautiefe der Oberseite ist. D. h. die Oberseite des Bodens ist glatt ausgebildet. Das erleichtert eine Anbringung des Trägers. Die umlaufende Wand ist dagegen rau ausgebildet, was die Griffigkeit der Verschlusskappe und damit ein manuelles Ablösen derselben erleichtert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckung mit dem Boden verschweißt, verklebt oder mittels einer Rasteinrichtung verrastet. Zweckmäßigerweise deckt die Abdeckung den Träger flüssigkeitsdicht ab.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abdeckung mittels eines Filmscharniers mit dem Verschlusselement verbunden ist. Bei dieser Ausgestaltung kann das Verschlusselement zusammen mit der Abdeckung in einem einzigen Schluss mittels Spritzguss hergestellt werden. Zum Verschließen der Abdeckung ist es nach der Anbringung des Trägers an der Oberseite des Bodens lediglich erforderlich, diese um das Filmscharnier zu verschwenken und anschließend mit der Oberseite des Bodens zu verbinden.
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Insbesondere wenn die Abdeckung als separates Teil vorgesehen ist, kann diese bereits mit einem Werbeaufdruck versehen sein. Es kann auch sein, dass die Abdeckung mit einem eine Grafik wiedergebenden Relief versehen ist. Das separate Vorhalten kundenspezifischer Abdeckungen ermöglicht eine schnelle Umstellung auf eine gewünschte geänderte Ausgestaltung der Verschlusskappe.
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Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist ein KEG-Fass mit einer erfindungsgemäßen Verschlusskappe vorgesehen. Die Kombination eines KEG-Fasses mit einer erfindungsgemäßen Verschlusskappe ermöglicht eine vereinfachte, insbesondere automatisierte, Kommissionierung sowie eine Rückverfolgung des KEG-Fasses zum Hersteller und dort eine Zuordnung zu einer bestimmten Charge. Das verbessert die Qualitätssicherung und ermöglicht die Aufklärung eventueller Qualitätsmängel.
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Nach weiterer Maßgabe der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Herstellung einer Verschlusskappe für das Ventil eines Getränke- bzw. KEG-Fasses folgender weiterer Schritt vorgeschlagen:
Anbringen eines einen Transponder aufnehmenden Trägers am Boden.
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Das vorgeschlagene Verfahren lässt sich relativ leicht ausführen. Dazu können herkömmliche Verschlusskappen verwendet werden, wobei der Boden vorzugsweise glatt ausgebildet ist. Auf die Ober- oder Unterseite des Bodens kann der Träger, welcher beispielsweise in Form eines Aufklebers ausgestaltet ist, aufgeklebt werden. Bei der ”Oberseite” handelt es sich um eine der Wand abgewandte Sichtseite der Verschlusskappe.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird auf der Oberseite des Bodens eine den Träger überdeckende Abdeckung angebracht.
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Nach der Anbringung der Abdeckung kann diese bedruckt werden. Es kann aber auch sein, dass die Abdeckung bereits in bedruckter Ausgestaltung vorgehalten wird. Ebenso ist es möglich, dass die Abdeckung in einer Form vorgehalten wird, bei der diese mit einem eine Grafik wiedergebenden Relief versehen ist. Das Vorhalten derart kundenspezifisch hergerichteter Abdeckungen ermöglicht eine besonders einfache Umstellung der Herstellung der Verschlusskappen je nach Kundenanforderung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Abdeckung zusammen mit dem Verschlusselement in einem Werkzeug im Spritzguss hergestellt. Die Herstellung der Abdeckung zusammen mit dem Verschlusselement in einem Schuss mit Spritzguss ist einfach und effizient. In diesem Fall ist die Abdeckung zweckmäßigerweise über ein Filmscharnier mit dem Verschlusselement verbunden. Nach dem Aufkleben des Trägers kann die Abdeckung einfach verschwenkt und am Boden fixiert werden. Die Abdeckung wird zweckmäßigerweise an der Oberseite des Bodens mittels Kleben, Schweißen oder mittels einer Rastverbindung angebracht.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden nach dem Anbringen der Abdeckung Identifikationsdaten an den Transponder übertragen und darin gespeichert. Im einfachsten Fall kann es sich dabei um eine fortlaufende Nummer handeln. Ferner können kundenseitig gewünschte Daten, wie der Herstellungsbetrieb, die Art der abgefüllten Ware und dgl. gespeichert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zur Herstellung des Verschlusselements ein mit einer gummielastischen Komponente versetzter Kunststoff verwendet. Damit kann eine Elastizität des Kunststoffs so eingestellt werden, dass beim Entfernen der Verschlusskappe vom KEG-Fass die Rasthaken zwar brechen, jedoch noch über eine dünne Materialbrücke mit der Wand verbunden bleiben. Das ermöglicht eine geregelte und vollständige Entsorgung der Verschlusskappe. Sie kann beispielsweise herstellerseitig zurückgenommen und vollständig recycelt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Verschlusselements,
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2 eine Draufsicht auf ein weiteres Verschlusselement,
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3 eine Teilschnittansicht durch den Boden einer ersten Verschlusskappe und
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4 eine Teilschnittansicht durch einen Boden einer zweiten Verschlusskappe.
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Bei dem in den 1 und 2 gezeigten Verschlusselement Ve weist ein Boden 1 eine davon sich erstreckende umlaufende Wand 2 auf, welche im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Mit dem Bezugszeichen 3 sind von der umlaufenden Wand 2 radial nach innen vorspringende Rastmittel bezeichnet, welche hier in Form ausbrechbarer erster Rasthaken 3 ausgebildet sind. Die ersten Rasthaken 3 sind in fensterartigen Öffnungen 4 in der umlaufenden Wand 2 vorgesehen, so dass ein Ausbruch der ersten Rasthaken 3 und damit ein Bruch der dadurch bewirkten Originalitätssicherung sofort von außen erkennbar ist. – Anstelle der ersten Rasthaken 3 können als Rastmittel auch radial nach innen gewölbte Federzungen vorgesehen sein, mit denen das Verschlusselement Ve mit dem Ventil eines KEG-Fasses verrastet werden kann, wobei in diesem Fall die Rastverbindung ohne eine Zerstörung der Federzungen wieder gelöst werden kann. Ein solches Verschlusselement Ve kann also mehrfach verwendet werden. Die erfindungsgemäße Verschlusskappe kann also sowohl als Garantieverschluss als auch als wiederverwendbare Verschlusskappe verwendet werden.
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2 zeigt eine Draufsicht auf ein weiteres Verschlusselement Ve, welches ähnlich zu dem in 1 gezeigten Verschlusselement Ve ausgebildet ist. Dabei weist der Boden 1 randliche Ausnehmungen 5 auf, welche zur Lage der Sichtfenster 4 korrespondieren.
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3 zeigt eine erste Teilschnittansicht durch den Boden 1 einer ersten Verschlusskappe. Auf einer Außenseite des Bodens 1 ist ein Träger 6 aufgeklebt, in dem ein Transponder 7 aufgenommen ist. Bei dem Träger 6 kann es sich um einen im Wesentlichen aus Papier oder einer Kunststofffolie hergestellten Träger handeln. Der Träger 6 ist von einer Abdeckung 8 überdeckt, welche beispielsweise aus einer Folie oder auch aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt sein kann. Die Abdeckung 8 ist randlich mit der Oberseite des Bodens 1, beispielsweise mittels Kleben oder Schweißen, verbunden. Damit kann ein flüssigkeitsdichter Abschluss des Trägers 6 erreicht werden.
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4 zeigt eine teilweise Schnittansicht durch den Boden 1 einer zweiten Verschlusskappe. Dabei ist eine mit einem Relief 9 versehene weitere Abdeckung 10 über ein Filmscharnier 11 mit dem Boden 1 verbunden. Die weitere Abdeckung 10 weist zumindest einen zweiten Rasthaken 12 auf, welcher eine weitere Ausnehmung 13 im Boden 1 durchgreift, so dass die weitere Abdeckung 10 mit dem Boden 1 verrastet werden kann und damit den Träger 6 überdeckt. Es kann selbstverständlich anstelle der Rastverbindung 12, 13 der weitere Träger 10 auch mittels Kleben oder Schweißen mit dem Boden 1 verbunden werden.
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Das Vorsehen eines Transponders 7 auf der Oberseite eines Bodens 1 einer Verschlusskappe ermöglicht – im Gegensatz zu optischen Erkennungsmethoden – ein ungerichtetes Auslesen von Daten. Das erleichtert eine automatische Kommissionierung von KEG-Fässern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 2
- Wand
- 3
- erste Rasthaken
- 4
- Sichtfenster
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Träger
- 7
- Transponder
- 8
- Abdeckung
- 9
- Relief
- 10
- weitere Abdeckung
- 11
- Filmscharnier
- 12
- zweite Rasthaken
- 13
- weitere Ausnehmung
- Ve
- Verschlusselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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