DE102010061929A1 - Strukturteil für Hochbauwerke - Google Patents
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Abstract
Das Strukturteil ist aus Stäben, insbesondere in Form von Hülsen aus Karton oder Hartpapier, zusammengesetzt, wobei die Stäbe durch Dübelstangen mit Schwalbenprofil verbunden sind, die jeweils mit Kraft- und Formschluss in einander gegenüberliegende hinterschnittene Nuten oder Schlitze an einander zugewandten Außenbereichen benachbarter Stäbe eingeschoben sind.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf Strukturteile für ein Hochbauwerk, welche im Wesentlichen aus miteinander kraft- und formschlüssig verbundenen Stäben zusammengesetzt sind.
- Ein entsprechendes Hochbausystem ist bekannt, vergleiche beispielsweise www.palisadeo.de.
- Bei diesem bekannten System bestehen die Stäbe aus Vollholzprofilen, die durch Dübel, welche die Profile jeweils in Querrichtung durchsetzen, unter Bildung eines hexagonalen Querschnitt-Rasters miteinander verbunden sind.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Alternative zu schaffen, wobei mit den Querschnitten der Stäbe ein quadratisches Karoraster gebildet werden soll.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stäbe miteinander durch Dübelstangen mit Schwalbenprofil verbunden sind, wobei die Dübelstangen jeweils mit Kraft- und Formschluss in einander gegenüberliegende, hinterschnittene Nuten oder Schlitze an einander zugewandten Außenbereichen benachbarter Stäbe eingeschoben sind.
- Grundsätzlich können die Stäbe beliebige Querschnitte aufweisen. Mit Rechteckquerschnitten lassen sich auf diese Weise kompakte Strukturteile ohne Freiräume zwischen den Stäben herstellen.
- Stattdessen sind auch Stäbe mit Kreisquerschnitt möglich und vorteilhaft.
- Dabei können die Stäbe gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als aus Hartpapier bzw. Karton gewickelte rohrförmige Hülsen ausgebildet sein, wobei die Wickellagen mittels Zellulose stoffschlüssig miteinander verbunden sein können.
- Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Verbindung der Kartonpapierhülsen durch die Dübelstangen mit Schwalbenprofil wird ein bemerkenswert belastbarer Verbund geschaffen, wobei des Weiteren der Vorteil geboten wird, dass die Innenräume der Hülsen und/oder die Freiräume zwischen den Hülsen mit praktisch beliebigen Materialien verfüllt werden können, wobei neben einblasbaren Granulaten auch gegossene Verfüllungen, wie beispielsweise Beton, möglich sind, etwa wenn extrem belastbare Strukturen geschaffen werden sollen.
- Vorzugsweise sind die Stäbe mehrlagig angeordnet, wobei benachbarte Stäbe einerseits durch Dübelstangen, die quer zur Lagenebene angeordnet sind, und andererseits durch Dübelstangen, die zwischen den Lagen angeordnet sind, verbunden sein können. Im Übrigen können Dübelstangen auch auf einer Lagenaußenseite angeordnet sein, so dass eine von den Stäben abgewandte Seite der Dübelstangen für die Montage beliebiger Verkleidungselemente zur Verfügung steht.
- Im Übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben werden.
- Schutz wird nicht nur für angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen, sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Einzelmerkmale beansprucht.
- In der Zeichnung zeigt
-
1 eine ausschnittsweise Seitenansicht zweier Kartonhülsen, die durch eine Dübelstange mit Schwalbenquerschnitt verbunden sind, -
2 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie II-II in1 , -
3 ein zur2 analoges Schnittbild eines zweilagigen Strukturteiles, -
4 eine perspektivische Darstellung verschiedener Raummodule, die sich mit den erfindungsgemäßen Strukturteilen erstellen lassen, -
5 eine perspektivische Darstellung der Verbindung zwischen einer Decke und einer Wand eines Raummodules, wobei Wand und Decke mit erfindungsgemäßen Strukturteilen hergestellt sind, und -
6 ein Schnittbild eines Eckbereiches. - Gemäß den
1 und2 können die das erfindungsgemäße Strukturteil bildenden Stäbe als rohrförmige Hülsen1 mit Kreisquerschnitt ausgebildet sein, wobei diese Hülsen1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus Hartpapier oder Karton in praktisch beliebiger Länge gewickelt werden können. Dabei werden die Wickellagen mit Zellulose miteinander verbunden, so dass keinerlei für den Menschen schädliche oder unangenehme Ausdünstungen zu erwarten sind. - Die Hülsen
1 werden nun erfindungsgemäß durch stangenförmige Dübel2 verbunden, die ein Schwalbenprofil besitzen und sich kraft- und formschlüssig in entsprechend hinterschnittene Nuten bzw. Schlitze3 einschieben lassen, die mit entsprechenden Werkzeugen in die Umfangswand der Hülsen1 gefräst werden können. - Gemäß
2 kann dabei der Dübel2 mit seiner Längsachse quer zu einer die Längsachsen der Hülsen1 enthaltenden Ebene angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ können die Nuten bzw. Schlitze3 und die Dübel2 auch parallel zu der die Längsachsen der benachbarten Hülsen1 enthaltenden Ebene angeordnet werden, wie in2 bezüglich der Nuten bzw. Schlitze3 dargestellt ist. - Die Dübel
2 dringen in die zugeordneten Nuten bzw. Schlitze3 unter begrenzter Verdrängung und Verschiebung von Wandmaterial der Hülsen1 ein, derart, dass die über die Dübel1 verbundenen Hülsen1 unter starker Verpressung ihrer Berührungszonen verbunden werden. -
3 zeigt nun beispielhaft einen zweilagigen Aufbau eines aus den Hülsen1 herstellbaren Strukturteiles. Je zwei benachbarte Hülsen1 , die jeweils zu unterschiedlichen Lagen gehören, sind durch zwischen ihnen angeordnete kurze Dübel2' zu einem stabilen Hülsenpaar10 verbunden. Die Hülsenpaare10 können dann durch zwischen ihnen angeordnete längere Dübel2'' zu einer zweilagigen Anordnung der Hülsen1 verbunden werden. Die Dübel2' und2'' sind jeweils in unterschiedlichen Radialebenen der Hülsen1 angeordnet, ebenso wie die diese Dübel2' und2'' aufnehmenden Nuten bzw. Schlitze3 in den Hülsen1 , so dass benachbarte Hülsen1 bzw. Hülsenpaare10 jeweils durch eine Vielzahl der Dübel2' bzw.2'' miteinander fest verbunden werden. - Die Innenräume der Hülsen
1 stehen grundsätzlich für beliebige Installationsleitungen zur Verfügung. Darüber hinaus können die Innenräume der Hülsen und/oder die zwischen ihnen aufgrund ihres Kreisquerschnittes verbleibenden Freiräume mit prinzipiell beliebigen Dämmmaterialien verfüllt werden. Diese Dämmmaterialien lassen sich beispielsweise in die genannten Räume einblasen. Zusätzlich oder alternativ können die Innen- bzw. Freiräume auch mit Beton oder einem sonstigen Baumaterial ausgegossen werden, das heißt die von den Hülsen1 gebildeten Strukturteile werden als verlorene Schalung genutzt. - Im Ergebnis können also mit dem erfindungsgemäßen System massive Bauten erstellt werden.
- Die
4 zeigt nun, dass mit den erfindungsgemäß aus den Hülsen1 hergestellten Strukturteilen große Raummodule erstellbar sind. Dabei bestehen die Wände, Decken und Böden jeweils aus Doppellagen der Hülsen1 , wobei jeweils der aus3 ersichtliche Verbund zwischen den Hülsen1 vorgesehen ist. -
5 zeigt nun einen zweckmäßigen Verbund am Eckbereich zwischen einer Wand und einer Decke bzw. einem Boden. An den die Ecke zwischen Boden bzw. Decke und Wand bildenden Rändern der doppellagigen Hülsenmodule100 und101 sind die Hülsenpaare10 alternierend mit langen und kurzen Enden vorgesehen, derart, dass Module100 mit kammartigen Rändern gebildet werden, die in der aus5 ersichtlichen Weise kammartig ineinander greifen. - Wie die
5 zeigt, ist jeweils ein langes Ende einer horizontalen Hülse1 über eine vergleichsweise lange Dübelstange20 mit zwei senkrechten Hülsen1 verbunden, wobei die Dübelstange20 jeweils in einen hinterschnittenen Längsschlitz der horizontalen Hülse1 sowie in zwei miteinander fluchtende Nuten bzw. Schlitze am senkrechten Hülsenpaar10 eingeschoben ist. Auf diese Weise wird ein außerordentlich belastbarer form- und kraftschlüssiger Verbund zwischen Band und Decke erreicht. - Die bei der Erfindung bevorzugten Hülsen
1 aus Hartpapier oder Karton bieten den Vorteil, dass die Wandstärke der Hülsen1 bei deren Herstellung praktisch frei gewählt werden kann. Dabei bietet eine größere Wandstärke neben einer erhöhten Stabilität der Hülsen1 auch den Vorteil eines besseren und festeren Sitzes der Dübel2 in den zugeordneten Nuten bzw. Schlitzen3 . In jedem Falle wird jedoch durch die Dübel2 gewährleistet, dass benachbarte Hülsen1 an ihren Berührungszonen mit großer Pressung aufeinander liegen und dementsprechend die zwischen den Hülsen1 bei deren mehrlagiger Anordnung gemäß3 verbleibenden Freiräume4 praktisch hermetisch dichte Kanäle bilden. - Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen sind die Dübel
2 mit ihrer Längsrichtung jeweils parallel zu einer Axial- oder Radialebene der Hülsen1 angeordnet. Bei entsprechender Anordnung der die Dübel2 aufnehmenden Nuten bzw. Schlitze3 können die Dübel2 auch schräg zu den vorgenannten Ebenen angebracht werden. Dies gilt insbesondere für Eckverbindungen zwischen Wand- und Decken- oder Bodenteilen. - Im Übrigen können die Hülsen
1 bei Wandelementen gegebenenfalls auch horizontal angeordnet sein. - Außerdem lassen sich mit parallel angeordneten Hülsen
1 auch Eckbereiche ausbilden, vergleiche beispielsweise die6 . - Die Hülsen
1 können prinzipiell aus beliebigem Material bestehen. An Stelle von Hülsen sind auch Vollprofile denkbar. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- www.palisadeo.de. [0002]
Claims (8)
- Strukturteil für Hochbauwerke, im Wesentlichen zusammengesetzt aus miteinander kraft- und formschlüssig verbundenen Stäben, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (
1 ) miteinander durch Dübelstangen (2 ) mit Schwalbenprofil verbunden sind, die jeweils mit Kraftschluss und/oder Formschluss in einander gegenüberliegende hinterschnittene Nuten und/oder Schlitze (3 ) an einander zugewandten Außenbereichen benachbarter Stäbe (1 ) oder in miteinander fluchtende hinterschnittene Nuten oder Schlitze (3 ) an in einer gemeinsamen Ebene erstreckten Außenbereichen benachbarter Stäbe (1 ) eingeschoben sind. - Strukturteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (
1 ) Kreisquerschnitt aufweisen. - Strukturteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe als rohrförmige Hülsen (
1 ) ausgebildet sind. - Strukturteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsen (
1 ) aus Hartpapier bzw. Karton gewickelt sind. - Strukturteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickellagen mittels Zellulose stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
- Strukturteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe bzw. Hülsen (
1 ) jeweils in zueinander parallelen Lagen angeordnet sind. - Strukturteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehrlagiger Anordnung der Stäbe bzw. Hülsen (
1 ) zwischen zueinander parallelen Stäben bzw. Hülsen benachbarter Lagen jeweils kurze Dübel (2 ) in zur Lagenebene paralleler Richtung zur Verbindung benachbarter Stangen bzw. Hülsen benachbarter Lagen und lange Dübel (2 ) quer zur Lagenebene angeordnet sind, welche jeweils in Richtung der Lagenebene benachbarte Stangen bzw. Hülsen mehrerer Lagen miteinander verbinden. - Strukturteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangen bzw. Hülsen in Kreuzlagen angeordnet sind, wobei Dübel, welche einander überkreuzende Stangen bzw. Hülsen verbinden, jeweils schräg zu Radialebenen beider Stangen bzw. Hülsen angeordnet sind.
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DE (1) | DE102010061929A1 (de) |
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- 2010-11-25 DE DE201010061929 patent/DE102010061929A1/de not_active Withdrawn
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