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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen einer Bedienperson beim Bedienen von Funktionseinheiten eines Kraftfahrzeugs mithilfe einer Spracherkennungseinrichtung. Es wird überprüft, ob Sprachsignale vorliegen, und bei Vorliegen von Sprachsignalen werden selbige Sprachsignale durch die Spracherkennungseinrichtung verarbeitet. In Abhängigkeit von den Sprachsignalen wird dann eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs angesteuert. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrerassistenzsystem, welches zum Durchführen eines derartigen Verfahrens ausgebildet ist.
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Das Interesse richtet sich vorliegend auf die so genannte Mensch-Maschine-Schnittstelle eines Kraftfahrzeugs, die in der Regel an einer Mittelkonsole beziehungsweise einem Armaturenbrett angebracht ist. Eine solche Mensch-Maschine-Schnittstelle wird auch als „Head-Unit” bezeichnet und stellt im Prinzip eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs dar. Sie dient zum Bedienen beziehungsweise Steuern unterschiedlichster weiterer Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise eines Navigationssystems, eines Telefons, eines Audio- und/oder Videoabspielgerätes und dergleichen. Bekanntlich beinhalten solche Mensch-Maschine-Schnittstellen ein Display – etwa ein LCD-Display –, welches im Sichtbereich des Fahrers angeordnet ist, nämlich an der Mittelkonsole oder aber an einer Instrumententafel. Es ist auch in der Regel eine Bedieneinrichtung bereitgestellt, welche als Eingabeeinrichtung fungiert und zum Empfangen von Eingaben der Bedienperson dient.
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Es ist auch Stand der Technik, eine Spracherkennungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug einzusetzen. Die Spracherkennungseinrichtung kann Sprachsignale, die beispielsweise durch die Bedienperson mithilfe eines Mikrofons eingegeben werden, empfangen, verarbeiten und in Abhängigkeit von der Verarbeitung vorbestimmte Vorgänge bewirken. Der Fahrer kann in der Regel eine Spracheingabe erst dann vornehmen, nachdem er ein Bedienelement betätigt hat. Ein solches Bedienelement kann bekanntlich an einem Lenkrad angeordnet sein, sodass der Fahrer dieses Bedienelement ohne viel Aufwand ertasten und betätigen kann, ohne seine Hand vom Lenkrad wegnehmen zu müssen. Die bekannten Spracherkennungseinrichtungen werden also erst dann aktiviert, wenn der Fahrer eine entsprechende Aktivierungseingabe mithilfe des Bedienelements vornimmt. Die Spracherkennungseinrichtung verbleibt dann für eine bestimmte Zeitdauer aktiviert und wird nach Ablauf dieser Zeitdauer deaktiviert. Dann muss der Fahrer erneut das Bedienelement betätigen, um eine Spracheingabe vornehmen zu können. Eine solche Spracherkennungseinrichtung ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 10 2007 037 279 A1 bekannt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Weg aufzuzeigen, wie bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung die Bedienperson besonders zuverlässig beim Bedienen der Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs unterstützt werden kann, sodass der Komfort im Vergleich zum Stand der Technik erhöht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst, wie auch durch ein Fahrerassistenzsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Unterstützen einer Bedienperson beim Bedienen von Funktionseinheiten eines Kraftfahrzeugs mithilfe einer Spracherkennungseinrichtung. Die Spracherkennungseinrichtung überprüft, ob Sprachsignale vorliegen. Bei Vorliegen von Sprachsignalen werden die Sprachsignale durch die Spracherkennungseinrichtung verarbeitet, und eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs wird in Abhängigkeit von den Sprachsignalen angesteuert.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass beim Betrieb des Kraftfahrzeugs die Spracherkennungseinrichtung dauernd aktiviert ist, sodass fortlaufend überprüft wird, ob Sprachsignale vorliegen und verarbeitet werden sollen oder nicht.
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Demnach besteht ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung darin, dass die Spracherkennungseinrichtung nicht wie im Stand der Technik erst nach einer speziellen Aktivierungseingabe des Fahrers aktiviert wird, sondern beim Betrieb des Kraftfahrzeugs fortlaufend aktiviert ist, und dass kontinuierlich – quasi im Hintergrund – überprüft wird, ob Sprachsignale vorliegen, die durch die Spracherkennungseinrichtung verarbeitet werden sollen. Die Spracherkennungseinrichtung wird also unabhängig von einer spezifischen Eingabe seitens der Bedienperson (etwa des Fahrers) aktiviert, nämlich insbesondere direkt bei der Inbetriebnahme eines Antriebs des Kraftfahrzeugs oder aber bereits vor der Inbetriebnahme des Antriebs, insbesondere unmittelbar nach Erkennung der Anwesenheit eines Fahrzeuginsassen im Kraftfahrzeug. Diese Anwesenheit kann beispielsweise anhand von Bilddaten einer Kamera und/oder anhand von Sensordaten eines Sensors erkannt werden, welcher in einem Fahrzeugsitz verbaut ist. Die Erfindung hat also den wesentlichen Vorteil, dass der Fahrer eine Spracheingabe vornehmen kann, ohne vorher ein Bedienelement betätigen zu müssen. Es wird dadurch in vorteilhafter Weise erreicht, dass auch Sprachkonversationen zwischen den Fahrzeuginsassen durch die Spracherkennungseinrichtung erfasst und im Hintergrund verarbeitet werden können. Wird während einer Unterhaltung zwischen den Fahrzeuginsassen beispielsweise der folgende Satz gesprochen: „Schau mal, wie heißt die Burg vor uns?”, so kann die Spracherkennungseinrichtung beispielsweise das Schlüsselwort „Burg” identifizieren und mit den abgelegten Kategorien der interessanten Punkte (POI, Points Of Interest) des Navigationssystems vergleichen. Dann kann eine Anzeigeeinrichtung als Funktionseinheit derart angesteuert werden, dass auf der Anzeigeeinrichtung beispielsweise eine Liste der in der Umgebung des Kraftfahrzeugs befindlichen Burgen angezeigt wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Bedienperson – insbesondere der Fahrer – somit zuverlässig beim Bedienen unterschiedlichster Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs unterstützt, und der Komfort wird im Vergleich zum Stand der Technik erhöht.
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Bevorzugt wird in Abhängigkeit von den Sprachsignalen eine Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs als Funktionseinheit angesteuert. Diese Ausführungsform beruht auf der Tatsache, dass in heutigen Kraftfahrzeugen zunehmend komplexe Funktionseinheiten beziehungsweise Anwendungen zu bedienen sind, welche die Bedienperson oft überfordern. Muss sich der Fahrer durch die Vielzahl von Untermenüs navigieren, bis er zu dem gewünschten Ziel beziehungsweise der gewünschten Funktion gelangt, so wird er vom Verkehrsgeschehen abgelenkt. Durch die Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung – beispielsweise LCD-Display – kann die Menge der zur Verfügung stehenden Menüeinträge eines Menüs sinnvoll auf ein Minimum reduziert werden, nämlich in Abhängigkeit von den Sprachsignalen. Die Menge von angezeigten Informationen kann somit abhängig von den Sprachsignalen gefiltert werden und/oder diese Informationen können priorisiert werden.
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In Abhängigkeit von den Sprachsignalen wird/werden vorzugsweise die Anzahl und/oder die Reihenfolge von Menüeinträgen variiert, die auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden. Prinzipiell können also die Menüeinträge gefiltert und priorisiert werden, indem beispielsweise in Abhängigkeit von den Sprachsignalen automatisch Vorschlaglisten oder Daten generiert werden oder durch deren Filterung die Informationsmenge eingeschränkt wird. Dann sind die angezeigten Informationen besonders übersichtlich.
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Ergänzend oder alternativ kann aufgrund der Sprachsignale von einem ersten Menü zu einem zweiten Menü auf der Anzeigeeinrichtung gewechselt werden. Dies kann beispielsweise so aussehen, dass durch einen Fahrzeuginsassen das Wort „Musik” gesprochen wird und daraufhin auf der Anzeigeeinrichtung zum Beispiel vom Menü „Navigationssystem” zu dem Menü „Musik” gewechselt wird. Es kann somit auf der Anzeigeeinrichtung eine situationsabhängige und bedarfsgerechte Anzeige geschaffen werden.
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Folgende Vorgehensweise erweist sich als besonders vorteilhaft: Die Spracherkennungseinrichtung analysiert einzelne Wörter aus den Sprachsignalen und vergleicht die Wörter mit abgelegten Schlüsselwörtern. Die Spracherkennungseinrichtung kann in den Sprachsignalen ein Schlüsselwort identifizieren. Dann kann in Abhängigkeit von dem Schlüsselwort eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs angesteuert werden. Beispielsweise kann als Schlüsselwort eine Bezeichnung für eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs identifiziert werden, und daraufhin kann diese Funktionseinheit angesteuert werden. Zum Beispiel wird diese Funktionseinheit aktiviert. Diese Ausführungsform kann beispielsweise in einem solchen Ablauf verwirklicht werden: Fahrzeuginsassen unterhalten sich im Innenraum des Kraftfahrzeugs. Einer der Fahrzeuginsassen spricht das Wort „Queen”. Die Spracherkennungseinrichtung verarbeitet diese Sprachsignale und identifiziert in den Sprachsignalen das Schlüsselwort „Queen”. Daraufhin steuert die Spracherkennungseinrichtung die Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs, nämlich derart, dass auf dieser Anzeigeeinrichtung die auf einem Datenträger gespeicherten Lieder der Musikgruppe „Queen” oder aber die abgespeicherten Alben dieser Musikgruppe angezeigt werden. Gemäß einem anderen Beispiel kann einer der Fahrzeuginsassen das Wort „Telefon” aussprechen, und die Spracherkennungseinrichtung kann daraufhin ein Telefon als Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs aktivieren und auf der Anzeigeeinrichtung ein Eingabefeld zur Eingabe einer Telefonnummer darstellen.
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Die Identifizierung von Schlüsselwörtern hat also den Vorteil, dass die Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs auf besonders benutzerfreundliche Weise bedient werden können.
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Als Schlüsselwort kann die Spracherkennungseinrichtung auch eine Kategorie von interessanten Punkten (POI-Kategorie) eines Navigationssystems identifizieren. Daraufhin kann auf der Anzeigeeinrichtung eine Liste der interessanten Punkte der ausgesprochenen Kategorie angezeigt werden. Eine derartige Vorgehensweise ist besonders benutzerfreundlich; die Bedienperson braucht sich nicht durch die Vielzahl von Untermenüs zu navigieren, sondern kann mit einer Spracheingabe gleich zu dem gewünschten Untermenü, also hier zu der gewünschten POI-Kategorie, gelangen.
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Bei der Ansteuerung der Funktionseinheit in Abhängigkeit von den Sprachsignalen kann auch eine aktuelle globale Position des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden. Insbesondere kann die Anzeigeeinrichtung einerseits in Abhängigkeit von den Sprachsignalen und andererseits auch unter Berücksichtigung der aktuellen globalen Position des Kraftfahrzeugs angesteuert werden, sodass die auf der Anzeigeeinrichtung dargestellte Anzeige sowohl von den Sprachsignalen als auch der aktuellen globalen Position abhängt. Somit kann die Ansteuerung der Funktionseinheit positionsabhängig und bedarfgerecht erfolgen.
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Dies kann beispielsweise so aussehen, dass in den Sprachsignalen eine POI-Kategorie als Schlüsselwort identifiziert wird und daraufhin die Anzeigeeinrichtung als Funktionseinheit dahingehend angesteuert wird, dass auf der Anzeigeeinrichtung Menüeinträge angezeigt werden, welche die in einem vorbestimmten Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs befindlichen interessanten Punkte der identifizierten Kategorie charakterisieren. Wird durch einen Fahrzeuginsassen beispielsweise das Wort „Kirche” gesprochen, so können auf der Anzeigeeinrichtung Menüeinträge angezeigt werden, die alle im vorbestimmten Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs befindlichen Kirchen bezeichnen. Mit anderen Worten kann auf der Anzeigeeinrichtung eine Liste mit den in der Nähe befindlichen Kirchen angezeigt werden. Die Bedienperson bekommt dann nur diejenigen interessanten Punkte (POI) auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt, die sich in der Nähe des Kraftfahrzeugs befinden und somit relativ schnell zu erreichen sind.
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Anhand der Sprachsignale kann die Spracherkennungseinrichtung auch eine Telefonnummer und/oder eine Internet-Domain und/oder eine Email-Adresse erkennen. Auf diesem Wege gelingt es, die Funktionalität beziehungsweise die Einsetzbarkeit der Spracherkennungseinrichtung zu erweitern. Wird beispielsweise eine Telefonnummer anhand der Sprachsignale erkannt, so kann unmittelbar diese Telefonnummer ausgewählt und ein Anruf abgesetzt werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass nach Erfassung einer Telefonnummer diese Nummer auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt und für einen Anruf vorgeschlagen wird. Die Bedienperson kann dann den Anruf bestätigen oder abbrechen. Wird hingegen eine bestimmte Internet-Domain anhand der Sprachsignale erkannt, so kann diese Domain beim nachfolgenden Wechsel in den Browser automatisch angeboten werden. Alternativ kann auch unmittelbar nach Erkennen der Internet-Domain der Browser aktiviert und diese Internetseite aufgerufen werden.
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Die Spracherkennungseinrichtung kann auch ganze Wortfolgen aus den Sprachsignalen analysieren und mit abgelegten Mustern vergleichen. Die Spracherkennungseinrichtung kann ein Muster in den Sprachsignalen identifizieren. In Abhängigkeit von einem erkannten Muster – also nach Erkennung einer vorbestimmten Wortfolge anhand der Sprachsignale – kann die Spracherkennungseinrichtung eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs ansteuern. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, das mit der Spracheingabe auch komplexe Steuervorgänge ausgelöst werden können beziehungsweise eine Vielzahl von verschiedensten Funktionen der Funktionseinheiten mit lediglich einer Spracheingabe aktiviert werden kann.
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Die Sprachsignale können prinzipiell aus unterschiedlichen Quellen stammen. Es kann vorgesehen sein, dass die Sprachsignale mithilfe einer Spracheingabeeinrichtung, insbesondere eines Mikrofons, eingegebenen werden, nämlich durch eine Bedienperson. Dann ist die Bedienung der Funktionseinheiten besonders einfach; die Bedienperson braucht keine Bedienelemente zu betätigen, um die Funktionseinheiten zu bedienen. Ergänzend oder alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Spracherkennungseinrichtung die Sprachsignale von einer Funktionseinheit empfängt, nämlich insbesondere von einem Audiogerät des Kraftfahrzeugs. Die Spracherkennungseinrichtung kann also die Sprachsignale von einem Radiogerät und/oder einem Audioabspielgerät und/oder von einem anderen Infothemensystem des Kraftfahrzeugs empfangen, diese Sprachsignale verarbeiten und in Abhängigkeit von diesen Sprachsignalen zumindest eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs ansteuern. Dies kann beispielsweise in einem solchen Ablauf erfolgen: Der Fahrer hört ein Expertengespräch auf SWR3 im Kraftfahrzeug. Der Moderator sagt, dass bei Fragen an den Experten die Telefonnummer „0180-12345” gewählt werden kann. Die Spracherkennungseinrichtung kann diese Sprachsignale einerseits über das Mikrofon und/oder andererseits direkt vom Radiogerät empfangen, nämlich über elektrische Leitungen. Die Spracherkennungseinrichtung erkennt anhand der Sprachsignale die Telefonnummer „0180-12345”. Diese Nummer kann nun automatisch unmittelbar oder erst nach Wechsel in die Telefonieapplikation angeboten werden, ohne dass sie händisch eingegeben werden muss.
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Die Spracherkennungseinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgelegt, Sprachsignale aus zumindest zwei unterschiedlichen Quellen parallel beziehungsweise gleichzeitig zu empfangen und dann zu verarbeiten. Somit können Sprachsignale auch dann erfasst und verarbeitet werden, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen.
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Bezüglich der Anordnung der Spracherkennungseinrichtung sind prinzipiell zwei Ausführungsformen vorgesehen: Zum einen können die Sprachsignale mittels einer internen Spracherkennungseinrichtung des Kraftfahrzeugs verarbeitet werden. Hier ist die Spracherkennungseinrichtung im Kraftfahrzeug angeordnet. Ergänzend oder alternativ können die Sprachsignale mittels einer fahrzeugexternen Spracherkennungseinrichtung verarbeitet werden. In diesem Falle können die Sprachsignale drahtlos an einen Server übertragen und dort mittels der fahrzeugexternen Spracherkennungseinrichtung verarbeitet werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Teil der Sprachsignale mittels der internen Spracherkennungseinrichtung verarbeitet werden, während ein anderer Teil der Sprachsignale mittels der fahrzeugexternen Spracherkennungseinrichtung verarbeitet wird. Werden die Sprachsignale mittels der fahrzeugexternen Spracherkennungseinrichtung verarbeiten, so kann diese fahrzeugexterne Spracherkennungseinrichtung auch die Sprachsignale nicht direkt vom Kraftfahrzeug, sondern von anderen Quellen empfangen, etwa einem fahrzeugexternen Audiogerät (zum Beispiel Radiogerät). Diese Sprachsignale können dann verarbeitet werden, bevor sie überhaupt zum Kraftfahrzeug gelangen.
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Also ist die Spracherkennungseinrichtung beim Betrieb des Kraftfahrzeugs fortlaufend aktiviert. Sie kann beispielsweise erst dann deaktiviert werden, wenn der Antrieb des Kraftfahrzeugs außer Betrieb genommen wird oder die Fahrzeuginsassen das Kraftfahrzeug verlassen.
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Erfindungsgemäß wird darüber hinaus ein Fahrerassistenzsystem bereitgestellt, welches zum Unterstützen einer Bedienperson beim Bedienen von Funktionseinheiten eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Es weist eine Spracherkennungseinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, zu überprüfen, ob Sprachsignale vorliegen, bei Vorliegen von Sprachsignalen die Sprachsignale zu Verarbeiten und in Abhängigkeit von den Sprachsignalen eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs anzusteuern. Die Spracherkennungseinrichtung ist dazu ausgelegt, beim Betrieb des Kraftfahrzeugs fortlaufend zu überprüfen, ob Sprachsignale vorliegen.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einem derartigen Fahrerassistenzsystem. Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem, wie auch für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Dabei veranschaulicht die einzige Figur in schematischer Darstellung ein Armaturenbrett beziehungsweise eine Mittelkonsole eines Kraftfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Ein Fahrerassistenzsystem 1, wie es in der Figur dargestellt ist, dient zum Unterstützen einer Bedienperson – etwa eines Fahrers – beim Steuern von Funktionseinheiten eines Kraftfahrzeugs. Das Fahrerassistenzsystem beinhaltet eine Anzeigeeinrichtung 5 als Funktionseinheit, die an einer Mittelkonsole beziehungsweise einem Armaturenbrett 2 angeordnet ist. Die Mittelkonsole 2 befindet sich bekanntlich unterhalb einer Windschutzscheibe 3. Auf der linken Seite befindet sich neben dem Fahrerassistenzsystem 1 ein Lenkrad 4.
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Mittels des Fahrerassistenzsystems 1 kann die Bedienperson verschiedenste Funktionseinheiten beziehungsweise Anwendungen des Kraftfahrzeugs steuern beziehungsweise bedienen. Die Funktionseinheiten können – außer der bereits genannten Anzeigeeinrichtung 5 – beispielsweise folgende sein: ein Navigationssystem, ein Radio, ein Telefon, ein Audio-Abspielgerät und ein Video-Abspielgerät sowie andere Infothemen-Funktionseinheiten.
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Das Fahrerassistenzsystem 1 beinhaltet eine Spracherkennungseinrichtung 6, wie auch ein Mikrofon 8. Das Mikrofon 8 ist eine Spracheingabeeinrichtung, die mit der Spracherkennungseinrichtung 6 elektrisch gekoppelt ist. Das Mikrofon 8 kann Sprachsignale empfangen und selbige Sprachsignale an die Spracherkennungseinrichtung 6 übertragen.
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Die Spracherkennungseinrichtung 6 kann die Sprachsignale (also Sprache) verarbeiten und in Abhängigkeit von den Sprachsignalen die Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs ansteuern, nämlich die Anzeigeeinrichtung 5, wie auch die oben genannten anderen Funktionseinheiten. Die Spracherkennungseinrichtung 6 kann auch Sprachsignale von dem Radiogerät und/oder dem Audio-Abspielgerät und/oder dem Video-Abspielgerät empfangen, nämlich über elektrische Leitungen. Einerseits empfängt die Spracherkennungseinrichtung 6 also die durch das Mikrofon 8 empfangenen Sprachsignale; andererseits empfängt sie auch Signale der genannten Funktionseinheiten.
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Die Spracherkennungseinrichtung 6 überprüft im aktivierten Zustand, ob Sprachsignale vorliegen oder nicht. Dabei ist die Spracherkennungseinrichtung 6 beim Betrieb des Kraftfahrzeugs fortlaufend aktiviert und überprüft fortlaufend beziehungsweise dauernd und kontinuierlich, ob die Sprachsignale vorliegen oder nicht. Die Spracherkennungseinrichtung 6 wird beispielsweise bei der Inbetriebnahme des Antriebs des Kraftfahrzeugs oder nach Erkennung eines Fahrzeuginsassen im Innenraum des Kraftfahrzeugs aktiviert. Sie kann erst dann deaktiviert werden, wenn der Antrieb außer Betrieb genommen wird oder der letzte Fahrzeuginsasse das Kraftfahrzeug verlässt. Die Spracherkennungseinrichtung 6 ist also fahrerunabhängig beziehungsweise unabhängig von einer speziellen Aktivierungseingabe seitens der Bedienperson aktiviert.
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Die Spracherkennungseinrichtung 6 verarbeitet die empfangenen Sprachsignale. In Abhängigkeit von den Sprachsignalen kann sie eine Anzeige 7 auf der Anzeigeeinrichtung 5 verändern. Beispielsweise kann die Anzahl und/oder die Reihenfolge von Menüeinträgen, die auf der Anzeigeeinrichtung 5 angezeigt werden, in Abhängigkeit von den Sprachsignalen variiert werden. Es ist auch möglich, in Abhängigkeit von den Sprachsignalen von einem ersten Menü zu einem anderen Menü zu wechseln.
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Die Spracherkennungseinrichtung 6 kann auch anhand der Sprachsignale eine Telefonnummer erkennen. Dann kann die Spracherkennungseinrichtung 6 entweder unmittelbar das Telefon ansteuern und die erkannte Telefonnummer auswählen oder diese Telefonnummer auf der Anzeigeeinrichtung 5 als Vorschlag anzeigen. Alternativ kann diese Telefonnummer erst dann auf der Anzeigeeinrichtung 5 angezeigt werden, wenn die Bedienperson zu einem Menü „Telefonie” wechselt.
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Anhand der Sprachsignale kann die Spracherkennungseinrichtung 6 auch eine Internet-Domain beziehungsweise ein www-URL erkennen. Diese Internet-Domain kann dann beim Wechseln in den Browser auf der Anzeigeeinrichtung 5 angezeigt und vorgeschlagen werden beziehungsweise als eine Startseite aufgerufen werden.
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Die Verarbeitung der Sprachsignale kann auch derart erfolgen, dass die Spracherkennungseinrichtung 6 einzelne Wörter analysiert und diese Wörter mit abgelegten Schlüsselwörtern vergleicht. Ein solches Schlüsselwort kann beispielsweise „Burg” und/oder „Schloss” sein. Dieses Schlüsselwort kann dann mit den POI-Kategorien (Point Of Interest) verglichen werden, und bei Übereinstimmmung können die POI-Informationen ausgegeben und angeboten werden. Dabei kann die Spracherkennungseinrichtung 6 auch die momentane globale Position des Kraftfahrzeugs berücksichtigen, indem beispielsweise lediglich die in der Nähe des Kraftfahrzeugs befindlichen Burgen angeboten werden.
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Als Schlüsselwort kann auch die Bezeichnung einer Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs identifiziert werden. Daraufhin kann diese Funktionseinheit durch die Spracherkennungseinrichtung 6 angesteuert werden, etwa aktiviert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrerassistenzsystem
- 2
- Armaturenbrett
- 3
- Windschutzscheibe
- 4
- Lenkrad
- 5
- Anzeigeeinrichtung
- 6
- Spracherkennungseinrichtung
- 7
- Anzeige
- 8
- Mikrofon
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007037279 A1 [0003]