DE102010055934B4 - Aktuator und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
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Abstract
Aktuator (1) mit mehreren Schichten, die stapelförmig geschichtet und gesintert sind und von denen eine eine Sensorschicht (10) ist, mit der eine Temperatur detektierbar ist, wobei der Aktuator (1) ferner aufweist
- Sensorelektroden (11) zur Kontaktierung der Sensorschicht (10),
- einen längenveränderbaren Bereich (5) mit einer Vielzahl von abwechselnd schichtweise angeordneten Innenelektroden (4) und Piezoelementen (3),
- Außenelektroden (6, 7), die elektrisch leitend mit den Innenelektroden (4) verbunden sind und die elektrisch getrennt von den Sensorelektroden (11) sind,
wobei die Sensorschicht (10) eine Widerstandsbahn (12), die zwischen zwei keramischen Schichten (13) angeordnet ist und mit mehreren Richtungsänderungen zwischen den Sensorelektroden (11) verläuft, aufweist.
- Sensorelektroden (11) zur Kontaktierung der Sensorschicht (10),
- einen längenveränderbaren Bereich (5) mit einer Vielzahl von abwechselnd schichtweise angeordneten Innenelektroden (4) und Piezoelementen (3),
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wobei die Sensorschicht (10) eine Widerstandsbahn (12), die zwischen zwei keramischen Schichten (13) angeordnet ist und mit mehreren Richtungsänderungen zwischen den Sensorelektroden (11) verläuft, aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Aktuator und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
- Aktuatoren, auch als Aktoren bezeichnet, kommen beispielsweise bei Treibstoffinjektionssystemen zur Anwendung. Solche Aktuatoren haben einen längenveränderbaren Bereich mit Piezoelementen, die sich in Abhängigkeit einer angelegten Spannung dehnen oder gestaucht werden. In Vielschichtaktuatoren oder Piezomultilagenaktuatoren, wie sie in den Treibstoffinjektionssystemen zur Anwendung kommen, mit einer geschichteten Anordnung der Piezoelemente ist beispielsweise die Betriebstemperatur ein Aspekt, der sich auf die Lebensdauer dieses Bauelements auswirkt. In einigen Anwendungen wird die Temperatur nichtsdestotrotz nicht überwacht.
- Um einen die Lebensdauer limitierenden Betriebsbereich oder eine mögliche beginnende Schädigung des Bauelements zu detektieren, ist es wünschenswert, die Temperatur des Bauelements, beispielsweise sensorisch, zu überwachen.
- Zur Temperaturüberwachung können am Aktuator thermisch angekoppelte Temperatursensoren verwendet werden. Diese separaten, nicht integrierten Sensoren benötigen zusätzlichen Bauraum. Sie sind zudem nicht geeignet, die Kerntemperatur des Bauelements zu erfassen. Je nach thermischen Widerständen der verwendeten Materialien und dem spezifischen Design kann sich die gemessene Temperatur deutlich von der Kerntemperatur des Aktuators unterscheiden.
- Eine weitere Möglichkeit der Temperaturdetektion umfasst Temperaturinformation aus dem Wert der Kleinsignalkapazität des Aktuators zu ermitteln. Dieses Verfahren besitzt jedoch nur eine eingeschränkte Genauigkeit. Zudem wird der Messwert durch die pyroelektrische Charakteristik des verwendeten Piezokeramik(PZT)-Materials verfälscht. Die für diese Art der Temperaturdetektion erforderliche lineare Kleinsignalmessung ist zudem aufwändig mit der Großsignalansteuerung des Aktuators zu kombinieren, wodurch zusätzliche Kosten für die Elektronik entstehen.
- Die
DE 10 2004 006 266 A1 zeigt einen Aktuator, dessen Piezostapel ein elektrisches Widerstandselement umfasst. - Die
DE 101 47 666 A1 zeigt ein Piezoelement mit einem Ableitwiderstand, gebildet aus einer strukturierten Widerstandsschicht, vorzugsweise im Kopf- oder Fußteil des Piezoelements. - Die
DE 693 08 512 T2 zeigt ein Piezoelement, an dessen Außenseite ein Dehnungsmesser angeklebt ist. - Die
DE 103 49 309 A1 zeigt einen Aktuator mit einer strukturierten Schicht, die als Temperatursensor dient. - Die
JP H09-321 359 A - Die
DE 197 15 488 C1 zeigt einen Piezoaktuator mit seitlich überstehenden Kontaktfahnen. - Die
DE 195 40 194 C1 zeigt ein Widerstandsthermometer mit einem Metall aus der Platingruppe. - Es stellt sich die Aufgabe, einen hinsichtlich der oben genannten Aspekte verbesserten Aktuator bereitzustellen.
- Die Aufgabe wird durch einen Aktuator mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Der Aktuator umfasst eine Sensorschicht, mit der eine Temperatur detektierbar ist.
- Der Aktuator ist ein Aktuator mit schichtweise angeordneten Piezoelementen. Die Dehn- beziehungsweise Stauchbarkeit dieser Elemente ermöglicht eine Längenänderung. Der Aktuator ist vorzugsweise ein Vielschichtaktuator mit mehreren Schichten oder Lagen, von denen eine oder mehrere Lagen als Sensorschicht ausgeführt sind. Die anderen Lagen können als piezoaktive Schichten dehn- beziehungsweise stauchbar sein, zu deren Ansteuerung dienen oder lediglich stabilisierenden Zweck haben. Der Sensor mit der Sensorschicht kann beispielsweise als thermoresistiver Sensor ausgebildet sein, bei dem die Temperaturdetektion mittels einer temperaturabhängigen Widerstandsänderung detektiert wird. Der Sensor ist in den Multilagenaufbau des Vielschichtaktuators integriert. Vorteilhafterweise haben diese Sensorlagen oder -schichten eine vom eigentlichen Aktuatorbereich, in dem die Piezoelemente angeordnet sind, getrennte Ansteuerung.
- Ein derartiges Bauelement ermöglicht die zusätzliche Erfassung der Keramikkerntemperatur des Aktuators. Gegenüber einer Hybridlösung, also einem an einem Aktuator angekoppelten Sensorelement, erfordert die im Aktuator integrierte Sensorschicht kaum oder nahezu keinen zusätzlichen Platzbedarf. Durch die Sensorschicht entstehen nur geringe zusätzliche Kosten, da der Temperatursensor weitgehend im Rahmen eines Standard-Piezo-Prozesses gefertigt werden kann.
- Die Nutzung des Temperatursensors erhöht die Ausfallsicherheit des Bauelements, indem gefährdete Betriebszustände frühzeitig erkannt werden können.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
- Der Aktuator umfasst einen längenveränderbaren Bereich mit einer Vielzahl von abwechselnd schichtweise angeordneten Innenelektroden und Piezoelementen, mittels derer die Dehnung beziehungsweise Stauchung des Aktuator ermöglicht wird. Außenelektroden, die elektrisch leitend mit den Innenelektroden verbunden sind, erlauben, eine Ansteuerspannung an das Bauelement anzulegen, welche die Dehnung beziehungsweise Stauchung steuert.
- Ferner sind Sensorelektroden zur Kontaktierung der Sensorschicht vorgesehen, über die ein temperaturabhängiger Wert auslesbar ist. Zur verbesserten Detektion oder als Redundanz können weitere Sensorebenen vorgesehen sein.
- In einem Ausführungsbeispiel ist die Sensorschicht strukturiert und umfasst eine Widerstandsbahn, dessen temperaturabhängige Widerstandsänderung detektiert wird. Die Widerstandsbahn kann zwischen zwei keramischen Schichten angeordnet sein. Die keramischen Schichten sind in einem Ausführungsbeispiel aus demselben Material wie die Piezoelemente gefertigt. In einem alternativen Ausführungsbeispiel sind sie aus einem davon verschiedenen Material gefertigt.
- Die Widerstandsbahn ist vorteilhafterweise metallen. Sie umfasst beispielsweise Palladium und/oder Platin, die eine genaue Temperaturdetektion ermöglichen.
- In einem Ausführungsbeispiel ist die Widerstandsbahn mäanderförmig ausgebildet ist, sodass die Widerstandsbahn sich über eine große Länge erstreckt und einen wohldefinierten Widerstandswert hat.
- Das Verfahren zur Herstellung eines Aktuators umfasst das Drucken einer Sensorstruktur, beispielsweise auf eine Folie. Die Sensorstruktur ist eine strukturierte Sensorschicht, die eine Widerstandsbahn umfassen kann. In einem weiteren Schritt wird die Folie, auf der die Sensorstruktur gedruckt ist, sowie weitere Folien zur Ausbildung eines längenveränderbaren Bereichs, zu einem Stapel gruppiert und dieser gepresst. Der Stapel wird nachfolgend gesintert. Bis auf die Fertigung der Sensorstruktur sind keine zusätzlichen Schritte im Vergleich mit der Herstellung eines konventionellen Vielschichtaktuators erforderlich, da mit dem Stapeln die Sensorfolie in den Herstellungsprozess integriert ist.
-
1 zeigt schematisch eine Querschnittansicht durch ein Ausführungsbeispiel eines Aktuators. -
2 zeigt eine Aufsicht auf einen Temperatursensor im Aktuator. -
1 zeigt schematisch eine Querschnittansicht durch ein Ausführungsbeispiel eines Aktuators1 oder Aktors mit einem integrierten Temperatursensor2 . - Der Aktuator
1 ist ein Vielschichtaktuator mit einer Vielzahl von Piezoelementen3 und einer Vielzahl von Innenelektroden4 . Der Aktuator1 umfasst einen Bereich5 mit Piezoelementen3 und Innenelektroden4 , die abwechselnd angeordnet sind, sodass sie stapelförmig geschichtet sind. Dabei wechseln sich Innenelektroden4 einer ersten Polarität und Innenelektroden4 einer zweiten Polarität entlang des Stapels ab. Die Innenelektroden4 der ersten Polarität sind elektrisch leitend mit einer ersten Außenelektrode6 verbunden, beispielsweise indem sie an eine Außenseite des Aktuatorstapels8 geführt sind, wobei die Außenelektrode6 auf diese Außenseite aufgebracht ist. Die Innenelektroden4 der zweiten Polarität sind elektrisch leitend mit einer zweiten Außenelektrode7 verbunden, beispielsweise indem sie an eine andere Außenseite des Stapels8 geführt sind, wobei die Außenelektrode7 auf diese Außenseite aufgebracht ist. An den Außenelektroden6 ,7 ist eine Ansteuerspannung anlegbar. - Die Piezoelemente
3 und Innenelektroden4 formen Schichten des Vielschichtaktuators1 . Die Piezoelemente3 sind aus einer piezoelektrischen Keramik geformt und verändern bei Anlegen der Ansteuerspannung an die Innenelektroden4 ihre axiale Ausdehnung. Der Bereich5 des Aktuators1 , mit den Piezoelementen3 und den Innenelektroden4 , die mit den Außenelektroden6 ,7 elektrisch leitend verbunden sind, ist längenveränderbar in axialer Richtung9 des Aktuators1 . - Der Aktuator
1 umfasst eine oder mehrere weitere Schichten, die als Sensorschichten oder -ebenen 10 ausgeführt sind und durch Sensorelektroden11 kontaktiert werden. Zumindest eine der Sensorelektroden11 muss elektrisch getrennt von den Außenelektroden6 ,7 sein, vorteilhafterweise beide, wie in1 dargestellt. Die Sensorschicht10 oder die Sensorschichten10 können randseitig des längenveränderbaren Bereichs5 des Aktuator angeordnet sein, wie in1 dargestellt. Alternativ können eine oder mehre Sensorschichten 10 so angeordnet sein, dass zu deren beiden Seiten ein längenveränderbarer Bereich5 vorgesehen ist; oder mit anderen Worten: Der Sensor2 ist in der Mitte des Aktuatorstapels8 angeordnet. In einem Ausführungsbeispiel sind mehrere Sensorschichten10 vorgesehen, die durch längenveränderbare Aktuatorbereiche5 getrennt voneinander angeordnet sein können: beispielsweise an den Rändern und in der Mitte des Aktuatorstapels8 . In einem Ausführungsbeispiel sind mehrere Sensorschichten10 vorgesehen, die benachbart angeordnet sind. -
2 zeigt eine Aufsicht auf den Sensor2 mit seiner strukturierten Sensorschicht10 . Der Sensor2 ist als thermoelektrischer Sensor2 ausgeführt und umfasst eine Widerstandsbahn12 mit einem vorgegebenen Widerstandswert, der sich in Abhängigkeit der Temperatur verändert, sowie die Sensorelektroden11 . Die Sensorelektroden11 können an nach außen geführten Kontaktbereichen14 der Sensorschicht10 gelötet werden. Die Länge der Widerstandsbahn12 übersteigt vorteilhafterweise den direkten Abstand zwischen den Kontaktbereichen14 . Dieser Effekt wird beispielsweise durch eine mäanderförmige Ausbildung der Widerstandsbahn12 erreicht. Die mäanderförmige Widerstandsbahn12 verläuft mit mehreren Richtungsänderungen zwischen den Sensorelektroden11 . - Es ist auch denkbar, dass die Breite der Widerstandsbahn
12 sich entlang ihres Verlaufs ändert, beispielsweise verjüngt. - In einem Ausführungsbeispiel ist die Widerstandsbahn
12 zwischen zwei Keramikschichten13 aus Piezokeramik (PZT) eingebettet. Vorzugsweise ist die Widerstandsbahn12 aus einem co-sinterfähigem Metall ausgebildet, beispielsweise Palladium und/oder Platin. Die Auswertung des Sensors2 erfolgt in einem Ausführungsbeispiel in einem Temperaturbereich von -100 °C bis 200 °C. In diesem typischen Temperaturbereich ist die Widerstandsänderung der metallenen Widerstandbahn12 weitgehend linear von der Temperatur abhängig. - In einem weiteren Ausführungsbeipiel ist die Sensorschicht
10 zwischen zwei Schichten13 einer Keramik, die sich von der unterscheidet, welche für die Piezoelemente3 verwendet wird. Diese ist aber bezüglich der Herstellung kompatibel zur Keramik, welche für die Piezoelemente3 verwendet wird, das heißt, dass diese Keramik in gleicher Weise bei der Herstellung des Aktuators1 verarbeitet werden kann, wie die Keramik für die Piezoelemente3 , sodass beispielsweise keine Spannungen zwischen den Materialien bei der Herstellung auftreten. - Der Aktuator
1 kann hergestellt werden, indem auf den für die Sensorfunktion vorgesehenen Ebenen oder Folien metallische Sensorstrukturen10 aufgebracht werden. Dieses kann beispielsweise mittels Siebdruck erfolgen. Die für den längenveränderbaren Bereich5 vorgesehenen metallenen Schichten zur Ausbildung der Innenelektroden4 und Piezokeramiken, welche ebenfalls als Folien vorliegen können, werden mit den strukturierten Folien für den Sensor2 als Stapel geschichtet und der Stapel aus Piezolagen und Sensorlagen wird verpresst. Der Stapel mit dem späteren längenveränderbaren oder piezoaktiven Bereich5 und dem Sensor 2 wird in einem Schritt gesintert. Durch integrierte Fertigung sind nur vor dem Stapeln wenige weitere Arbeitsschritte für die Ausbildung der Sensorschicht erforderlich. - Es sei noch bemerkt, dass die Merkmale der Ausführungsbeispiele kombinierbar sind.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aktuator
- 2
- Sensor
- 3
- Piezoelement
- 4
- Innenelektrode
- 5
- längenveränderbarer Bereich
- 6, 7
- Außenelektrode
- 8
- Stapel
- 9
- Axialrichtung
- 10
- Sensorschicht
- 11
- Sensorelektrode
- 12
- Widerstandsbahn
- 13
- Keramikschicht
- 14
- Kontaktbereiche
Claims (6)
- Aktuator (1) mit mehreren Schichten, die stapelförmig geschichtet und gesintert sind und von denen eine eine Sensorschicht (10) ist, mit der eine Temperatur detektierbar ist, wobei der Aktuator (1) ferner aufweist - Sensorelektroden (11) zur Kontaktierung der Sensorschicht (10), - einen längenveränderbaren Bereich (5) mit einer Vielzahl von abwechselnd schichtweise angeordneten Innenelektroden (4) und Piezoelementen (3), - Außenelektroden (6, 7), die elektrisch leitend mit den Innenelektroden (4) verbunden sind und die elektrisch getrennt von den Sensorelektroden (11) sind, wobei die Sensorschicht (10) eine Widerstandsbahn (12), die zwischen zwei keramischen Schichten (13) angeordnet ist und mit mehreren Richtungsänderungen zwischen den Sensorelektroden (11) verläuft, aufweist.
- Aktuator (1) nach
Anspruch 1 , mit weiteren Sensorschichten (10). - Aktuator (1) nach
Anspruch 1 oder2 , wobei die keramischen Schichten (13) aus demselben Material wie die Piezoelemente (3) gefertigt sind oder aus einem davon verschiedenen Material. - Aktuator (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , wobei die Widerstandsbahn (12) Palladium und/oder Platin aufweist. - Aktuator (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , wobei die Widerstandsbahn (12) mäanderförmig ausgebildet ist. - Herstellungsverfahren für einen Aktuator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend Drucken einer Sensorstruktur, die eine Sensorschicht (10) mit einer Widerstandsbahn (12) mit mehreren Richtungsänderungen zwischen Sensorelektroden (11) verlaufend aufweist, auf eine Folie, Stapeln der Folie, auf der die Sensorstruktur gedruckt ist, zwischen zwei keramischen Schichten (13) sowie weiterer Folien zur Ausbildung eines längenveränderbaren Bereichs (5) zu einem Stapel, Pressen des Stapels und Sintern des Stapels.
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