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Die Erfindung betrifft einen Laderaum für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Staubehältnis für einen derartigen Laderaum.
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Ein derartiger Laderaum mit einem derartigen Staubehältnis ist aus der
WO 2008/046461 A1 bekannt. Der bekannte Laderaum ist in einem Heckbereich eines Personenkraftwagens vorgesehen und ist in einem vorderen Bereich nach oben durch eine Hutablage begrenzt, die eine fahrzeugfeste Begrenzungsfläche darstellt. Unterhalb der Hutablage ist ein Staubehältnis mit einem formstabilen Behältnisrahmen und flexiblen Behältniswandungen gehalten. Das Staubehältnis kann in eine schräg nach hinten abgekippte Position verschwenkt werden, um das Behälterinnere leichter einsehen zu können.
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Die
DE 197 41 628 A1 offenbart eine Abdeckung für einen Fahrzeugladeraum, die als kofferartiges Behältnis gestaltet ist. Das kofferartige Behältnis weist einen Deckel auf, der schwenkbeweglich an einem Behälterunterteil gehalten ist und nach oben geöffnet werden kann. Das Behälterunterteil liegt auf Seitenwandverkleidungen des Laderaumes auf.
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Aus der
US 6,546,598 B1 ist ein weiterer Kofferraum für einen Personenkraftwagen bekannt, in dem eine Halterung für ein verschiebbares und verschwenkbares Staubehältnis untergebracht ist. Die Halterung weist zwei einander gegenüberliegende Seitenwangen auf, die fahrzeugfest fixiert sind und Kulissenführungen zur entsprechenden Halterung und Verlagerung des Staubehältnisses besitzen.
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Ein weiterer Laderaum ist aus der
EP 1 834 837 A1 bekannt. In dem Laderaum ist ein Staubehältnis mit einem formstabilen oberen Rahmen vorgesehen, das höhenveränderbare Seitenwandungen aufweist. Die Seitenwandungen sind an dem Behältnisrahmen gehalten. Der Behältnisrahmen ist im Bereich einer Unterseite einer karosserieseitigen Hutablage in entsprechenden fahrzeugfesten Führungen verschiebbar gelagert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Laderaum der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit einem einfach aufgebauten und zu bedienenden Staubehältnis versehen ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Laderaum gemäß Anspruch 1 und ein Staubehältnis gemäß Anspruch 7 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist eine besonders einfache Bedienung des Staubehältnisses ermöglicht. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich für Personenkraftwagen mit einem relativ zum Fahrgastraum geschlossenen Kofferraum wie auch für zum Fahrgastraum offene Laderäume, wie sie insbesondere bei Kombi-Personenkraftwagen, Vans oder SUVs vorgesehen sind. Als fahrzeugfeste Begrenzungsfläche kann eine horizontale oder eine im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckte Begrenzungsfläche vorgesehen sein. Horizontale Begrenzungsflächen sind insbesondere sogenannte Hutablagen. In Fahrzeughochrichtung erstreckte Begrenzungsflächen können Rückenlehnenanordnungen von Fondsitzbänken oder ähnliche Trennwände sein. Der wenigstens eine Einhängehaken und die komplementäre Hakenaufnahme übernehmen erfindungsgemäß eine Doppelfunktion. Zum einen bilden sie die Befestigung der Schwenkscharnieranordnung an der fahrzeugfesten Begrenzungsfläche. Zum anderen übernehmen sie die Schwenkfunktion.
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In Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Sicherungsmittel eine formschlüssig wirksame Arretiereinheit für die Stauposition und eine mechanische Schwenkwinkelbegrenzung für die Be- und Entladeposition. Dadurch ist gewährleistet, dass der Behältnisrahmen und das Staubehältnis im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs in der Stauposition verbleiben. Die Schwenkwinkelbegrenzung gewährleistet eine sichere Stütze in der Be- und Entladeposition. Dadurch wird vermieden, dass Ladegut beim Überführen des Behältnisrahmens in die Be- und Entladeposition aus dem Staubehältnis herausfällt. Vorzugsweise liegt der Schwenkwinkel zwischen Stauposition und Be- und Entladeposition in einem Bereich zwischen ca. 30° und 60°.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die flexiblen Behälterwandungen höhenveränderbar gestaltet. Vorzugsweise sind die Behälterwandungen aus einem flexiblen Textilmaterial oder aus einer Kunststofffolie hergestellt. Die Höhenveränderbarkeit wird vorzugsweise durch Falten oder Auseinanderziehen der Behältniswandungen geschaffen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein manuell bedienbarer Zugstrang vorgesehen, der an einem Behältnisboden angreift und an dem Behältnisrahmen derart in unterschiedlichen Stellungen lösbar festlegbar ist, dass die Höhe der Behältniswandungen stufenlos veränderbar ist. Als Zugstrang kann insbesondere ein flexibles Strangelement mit rundem Querschnitt wie insbesondere ein Faden, ein Seil oder eine Schnur aus einem Textil- oder Kunststoffmaterial vorgesehen sein. Alternativ kann als Zugstrang ein flaches Band, ein Riemen oder ähnliches dienen. Vorzugsweise ist der Zugstrang als Klettband mit einem korrespondierenden Klettverschluss am Behältnisrahmen versehen. In vorteilhafter Weise sind entsprechende Zugstränge außenseitig an den flexiblen Behältniswandungen vorbeigeführt. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Behältniswandungen sich beim Zusammenfalten nach innen bewegen, da sie durch den wenigstens einen Zugstrang an einem Ausweichen nach außen gehindert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in der Schwenkscharnieranordnung die mechanische Schwenkwinkelbegrenzung integriert. Die Schwenkscharnieranordnung ist derart ausgeführt, dass der Behältnisrahmen ab einem bestimmten Schwenkwinkel gegen einen Anschlag läuft. Hierzu kann die Schwenkscharnieranordnung eine Kurvenscheibe oder eine ähnliche Schwenkwinkelbegrenzung umfassen, die koaxial zur Scharnierachse der Schwenkscharnieranordnung wirksam sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Behältnisrahmen an einer Schienenführung der fahrzeugfesten Begrenzungsfläche schwenkbeweglich gelagert ist, die eine zusätzliche Längsverlagerung des Behältnisrahmens relativ zur Begrenzungsfläche ermöglicht.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
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1 zeigt schematisch eine nicht zur Erfindung gehörende Ausführungsform eines Laderaumes für einen Personenkraftwagen,
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2 einen Ausschnitt des Laderaumes nach 1 in einer Ruheposition des Staubehältnisses,
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3 die Darstellung nach 2 mit einem in seine Be- und Entladeposition verschwenkten Staubehältnis,
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4 perspektivisch einen Ausschnitt einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Laderaumes,
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4a und 4b schematisch ein Verriegelungsmodul des Staubehältnisses nach 4 in zwei unterschiedlichen Funktionspositionen,
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5 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt einer Schwenkscharnieranordnung für das Staubehältnis ähnlich 4,
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6 perspektivisch einen Teil einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Staubehältnisses in einer Ruheposition,
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7 das Staubehältnis nach 6 in einer Aufnahmeposition,
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8a und 8b eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Staubehältnisses ähnlich 6 und 7 und
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9 in einem perspektivischen Ausschnitt die Ausführungsform nach den 8a und 8b.
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Ein Personenkraftwagen, wie anhand der 1 dargestellt ist, ist als Stufenhecklimousine ausgeführt und weist in einem Heckbereich einen Laderaum 1 auf. Der Laderaum 1 ist – in normaler Fahrtrichtung gesehen – nach vorne durch eine Rückenlehnenanordnung einer Fondsitzbank zu einem Fahrgastraum hin begrenzt. In Fahrzeughochrichtung gesehen nach oben ist der Laderaum 1 zum Fahrgastraum hin durch eine fahrzeugfeste Begrenzungsfläche 2 abgetrennt, die auch als Hutablage bezeichnet wird. Der Laderaum 1 ist im Übrigen durch eine nicht näher dargestellte Kofferraumklappe verschließbar.
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Unterhalb der etwa horizontalen Begrenzungsfläche 2 ist bei allen dargestellten Ausführungen, die anhand der 1 bis 9 beschrieben werden, ein Staubehältnis 3 bis 3d angeordnet. Alle Staubehältnisse 3 bis 3d weisen einen formstabilen, viereckigen Rahmen 4 bis 4f auf, an dem flexible Behältniswandungen 6 bis 6e, 18 gehalten sind. Jeder Behältnisrahmen 4 bis 4d ist um eine in eine Fahrzeugquerrichtung erstreckte Schwenkachse mittels einer Schwenkscharnieranordnung 5, 5a, 5b an der fahrzeugfesten Begrenzungsfläche 2, 11, 2b schwenkbeweglich gelagert. Die Schwenkscharnieranordnung 5, 5a, 5b weist neben einer Schwenklagerung des Behältnisrahmens 4 bis 4d auch Befestigungsmittel 8, 12, 12b auf, um den Behältnisrahmen 4 bis 4d an der entsprechenden fahrzeugfesten Begrenzungsfläche 2, 11, 2b zu sichern. Bei allen dargestellten Ausführungsformen ist die Schwenkscharnieranordnung und demzufolge auch die Schwenkachse an einer der Rückenlehnenanordnung der Fondsitzbank zugewandten Längsseite des jeweiligen Behältnisrahmens 4 bis 4d angeordnet.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung nach den 4 und 5 sind Schwenkscharnieranordnung und Befestigungsmittel kombiniert in einer Einhängeeinheit 5a, 11, 12; 5b, 11b, 12b. Die Einhängeeinheit 5a, 11, 12 gemäß 4 weist einen oder mehrere Einhängehaken 5a auf, die von einer zur Rückenlehnenanordnung gewandten Längsseite des Behältnisrahmens 4a abragen und haken- oder nasenförmig gekrümmt sind. Die fahrzeugfeste Begrenzungsfläche 2 weist korrespondierende Aufnahmelaschen auf, die mit Aussparungen 11 versehen sind, in die die Einhängehaken 12 einhängbar sind. Die Gestaltung der Einhängehaken 12 und der komplementären Aussparungen 11 sind so gewählt, dass die Einhängehaken 12 und die komplementären Aussparungen 11 die entsprechende Schwenkachse für den Behältnisrahmen 4a bilden.
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Bei der Ausführungsform nach 5 sind die Aussparungen 11b in der horizontalen Begrenzungsfläche 2b vorgesehen. Die Einhängehaken 12b ragen demzufolge nach oben ab, um in den Aussparungen 11b aufgenommen werden zu können. Auch bei dieser Ausführungsform sind die Einhängehaken 12b und die komplementären Aussparungen 11b derart gestaltet, dass eine Schwenkachse für den nicht näher dargestellten Behältnisrahmen gebildet wird.
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Die Einhängeeinheiten nach den 4 und 5 sichern demzufolge den Behältnisrahmen 4a an der horizontalen Begrenzungsfläche 2 und definieren ergänzend bereits die Schwenkscharnieranordnung 5a, 5b.
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Die Einhängelaschen 11 sind vorzugsweise einstückig mit der horizontalen Begrenzungsfläche 2 verbunden. Alternativ sind sie Teil einer weiteren, fahrzeugfesten Begrenzungsfläche, die an die horizontale Begrenzungsfläche 2 anschließt.
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Für den jeweiligen Behältnisrahmen 4, 4a, ist zwischen einer unterhalb der Begrenzungsfläche 2 positionierten, etwa horizontal und zur Begrenzungsfläche parallelen Stauposition und einer nach unten geschwenkten Be- und Entladeposition eine Schwenkwinkelbegrenzung vorgesehen, die bei diesen Ausführungsformen als wenigstens ein flexibler Haltestrang 10 gestaltet ist. Der wenigstens eine Haltestrang 10 ist an der fahrzeugfesten Begrenzungsfläche 2 einerseits und an einer zur Schwenkachse abliegenden Längsseite des Staubehältnisses andererseits gehalten. In der unteren Endposition, d. h. in der Be- und Entladeposition des jeweiligen Behältnisrahmens 4, 4a, ist der jeweilige Haltestrang 10 gestreckt und gespannt. In der Stauposition des Behältnisrahmens hingegen ist der Haltestrang 10 entlastet und gefaltet oder zusammengelegt.
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Alle Ausführungsformen weisen zudem eine formschlüssig wirksame und manuell bedienbare Arretiereinheit 7 auf, die den jeweiligen Behältnisrahmen 4 bis 4d in der nach oben geschwenkten, etwa horizontalen Stauposition an der Unterseite der Begrenzungsfläche 2 sichert. Die Arretiereinheit 7 ist zentral auf einer dem Fahrzeugheck zugewandten, vorderen Längsseite des jeweiligen Behältnisrahmens 4a bis 4d vorgesehen. An der Unterseite der Begrenzungsfläche 2 ragt eine mit einer Rastaussparung versehene Haltelasche nach unten ab. Im Behältnisrahmen 4a bis 4d ist eine Sperrklinkenanordnung integriert, die durch einen Betätigungsknopf gemäß den Darstellungen nach den 4a und 4b lösbar ist und im verriegelten Zustand die Rastaussparung der Haltelasche hintergreift. Die Sperrklinke, die in Form eines Sperrschiebers ausgebildet ist, ist in Verschlussrichtung federbelastet und wird über den Betätigungsknopf entgegen der Federkraft gelöst.
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Die Behältniswandungen 6 bis 6d und 18 sind bei allen Staubehältnissen 3 bis 3d flexibel gestaltet.
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Die in den Darstellungen gemäß 1, 3, 6, 7, 8a, 8b, 9 dargestellten Behältniswandungen 6 bis 6d bestehen aus einem flexiblen Flächenmaterial, vorzugsweise in Form eines Textilstoffes oder einer Kunststofffolie. Das entsprechende Flächenmaterial ist zumindest weitgehend unelastisch ausgeführt. Die Behältniswandungen sind in einer Ruheposition innerhalb oder unterhalb des Behältnisrahmens 4a bis 4d im Wesentlichen unsichtbar verstaut, wie den 2, 4, 6, 11 entnehmbar ist. Die Behältniswandungen 6 bis 6d sind im Bereich ihrer Unterseite mit einem Behältnisboden 17, 17d verbunden. An dem Behältnisboden 17, 17d greifen auf gegenüberliegenden Seiten bei den Ausführungsformen nach den 1 bis 9 zwei Zugstränge 13, 13d an, die über den entsprechenden Behältnisrahmen 4, 4c, 4d umgelenkt und in unterschiedlichen Positionen am Behältnisrahmen fixiert werden können. Hierdurch ist die Höhe der Behältniswandungen 6 bis 6d veränderbar.
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Bei den Ausführungsformen nach den 6 und 7 sind als Zugstränge Zugschnüre 13 vorgesehen, die stirnseitig mit einer manuell ergreifbaren Betätigungskugel 14 versehen sind. Frontseitig sind an dem Behältnisrahmen 4c Klemmen 15 vorgesehen, in die die jeweilige Zugschnur 13 eingehängt und festgesetzt werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach den 8, 8b und 9 sind als Zugstränge breite Klettbänder 13d vorgesehen, denen als komplementäre Klettverschlusselemente jeweils ein Klettstreifen 16 im Bereich der Oberseite des Behältnisrahmens 4d zugeordnet ist. Die Klettbänder 13d laufen innenseitig vom Behältnisboden 17 ausgehend an den Behältniswandungen 6d entlang und werden gemäß den Darstellungen nach den 8a und 8b über die Kontur des Behältnisrahmens 4d umgelenkt. Bei beiden Ausführungsformen gemäß den 6 bis 9 ist durch die beschriebenen Zugstränge eine stufenlose Höhenverstellbarkeit des Behältnisbodens 17 und demzufolge eine stufenlose Höhenveränderbarkeit der Behältniswandungen 6, 6d erzielbar. Bei der Ausführungsform nach 7 verlaufen die Zugschnüre 13 außen an der entsprechenden flexiblen Seitenwandung 6 entlang.