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Die Erfindung betrifft eine Fahrerassistenzkamera für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Fahrerassistenzkameras bekannt, welche an der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs befestigt werden. Dabei ist an der Windschutzscheibe eine Trägerplatte angebracht, an der das Gehäuse der Kamera befestigt wird. Im Gehäuse sind dabei Bauteile der Kamera untergebracht, welche die Optik und Elektronik umfassen. Die Anbringung des Kameragehäuses an der Trägerplatte erfolgt im Allgemeinen über eine Clipverbindung, welche das Kameragehäuse nach der Montage in einer bestimmten Lage fixiert. Sollten sich durch Einbautoleranzen Lageabweichungen der Kamera ergeben werden diese bisher durch einen Abgleich des aktiven Erfassungsbereichs in einem übergroßen potentiellen Erfassungsbereich der Kamera ausgeglichen. Dies ist je nach Kamerasystem allerdings nur begrenzt möglich. Da nicht nur Fehlstellungen der Kamera durch Einbautoleranzen ausgeglichen werden müssen, sondern insbesondere bei Nutzfahrzeugen mit großen Einbautoleranzen auch eher statische Toleranzen durch Bereifungsunterschiede, Federvarianten, Beladungsunterschiede und dynamische Toleranzen, beispielsweise durch Verzögerung, Beschleunigung und seitliches Kippen, können in bestimmten Zuständen die Ausgleichsmöglichkeiten durch das Ausschöpfen des potentiellen Erfassungsbereichs begrenzt sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fahrerassistenzkamera zu schaffen, welche auch bei großen Toleranzen in der Einbaulage der Kamera keine Einschränkungen des Erfassungsbereichs aufweist.
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Die Aufgabe wird durch eine Fahrerassistenzkamera mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Diese Fahrerassistenzkamera für ein Kraftfahrzeug weist ein Kameragehäuse und einen mit der Optik der Kamera versehenen Optikträger auf. Zur Korrektur von Toleranzen der Einbaulage des Kameragehäuses ist der Optikträger lageverstellbar im oder am Kameragehäuse angeordnet. Die auszugleichenden Toleranzen sind dabei statische Toleranzen, wie beispielsweise durch Montage- und Fertigungstoleranzen die zwischen der Position der Räder und der Position der Halterung des Kameragehäuses an der Windschutzscheibe auftreten. Diese können beispielsweise bei Lastkraftwagen sehr groß sein. Der Ausgleich von solchen Toleranzen kann insbesondere als fahrzeugspezifische Kalibrierung nach der Fertigung erfolgen. Da somit eine statische Fehlstellung der Optik der Fahrerassistenzkamera korrigiert werden kann, stehen zum Ausgleich anderer Toleranzeinflüsse, wie beispielsweise quasistatische Toleranzen durch Beladung oder Reifendruck oder auch dynamische Toleranzen durch Wanken oder Kippen infolge von Fahrdynamik, besonders große Ausgleichsbereiche im potentiellen Erfassungsbereich zur Verfügung.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass bei einer Ausführungsform der Fahrerassistenzkamera der Optikträger ganz oder mit einem bewegbaren Teilbereich schwenkbar vorgesehen ist. Durch die Beschränkung der Bewegungsmöglichkeiten auf eine Schwenkbewegung ist eine besonders einfache und kostengünstig herzustellende und trotzdem präzise Einstellmöglichkeit geschaffen. Besonders vorteilhaft ist es dabei, die Optik um eine in Einbaulage horizontale, quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete Schwenkachse kippen zu lassen. Dadurch können die besonders stark auftretenden und störenden Toleranzen ausgeglichen werden, welche sich auf die vertikalen Erfassungsgrenzen der Kamera auswirken.
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Um vorteilhaft eine besonders einfach zu bedienende und genau arbeitende Einstellmöglichkeit bereitzustellen, ist bei einer Ausgestaltung der Erfindung ein lageverstellbares Stellteil vorgesehen, mittels dessen die Lage des Optikträgers einstellbar ist. Dadurch kann die Lageverstellung des Stellteils eine Untersetzung aufweisen, welche eine sehr genaue Einstellmöglichkeit des Optikträgers der Fahrerassistenzkamera erlaubt.
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Weiter vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der der Optikträger federnd oder federbelastet an einer Schraube anliegt, die als Stellteil vorgesehen ist. Diese Anordnung ermöglicht eine besonders genaue, kostengünstige und sicher funktionierende Einstellmöglichkeit.
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Des Weiteren hat diese Ausführung den Vorteil, dass die Schraube in einem sonst vollständig abgeschlossenen Gehäuse von außen zugänglich sein kann.
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Um vorteilhafter Weise eine möglichst integrale Bauwiese der Fahrerassistenzkamera zu erreichen, ist der Optikträger als Platine oder Platinenverbund ausgeführt, wobei mindestens eine Platine lageverstellbar ausgeführt ist. Dadurch ist es möglich die Einstellbarkeit im Rahmen der üblich verwendeten Bauteile vorzusehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung:
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Die Figur zeigt eine Schnittdarstellung einer Fahrerassistenzkamera mit horizontaler Blickrichtung entlang der Windschutzscheibe
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Die Figur zeigt eine Schnittdarstellung einer Fahrerassistenzkamera 1, die an einer Windschutzscheibe 8 eines Kraftfahrzeugs angebracht ist. Die Blickrichtung der Schnittdarstellung ist in Einbaulage in horizontaler Richtung entlang der Windschutzscheibe, also quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet. Zur Befestigung der Fahrerassistenzkamera 1 ist an der Windschutzscheibe 8 eine rahmenförmige Trägerplatte 9 aufgeklebt, welche an ihrer dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zugewandten Rückseite Befestigungseinrichtungen aufweist, an denen das Kameragehäuse 2 der Fahrerassistenzkamera 1 mit Erfassungsrichtung in Richtung der Windschutzscheibe angebracht ist. Eine Hauptrichtung des Erfassungsbereichs der Fahrerassistenzkamera 1 ist als gestrichelte Linie dargestellt.
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Im Kameragehäuse 2 sind zwei Bauteile, Optikträger 3 und Platine 4 angeordnet, welche die eigentlichen Bauelemente der Kamera aufweisen. Während die Platine 4 fest mit dem Kameragehäuse 2 verschraubt ist und vorwiegend Kameraelektronik aufweist, ist der Optikträger 3, auf welcher die Kameraoptik untergebracht ist, über ein Filmscharnier 5 schwenkbar mit der fest angebrachten Platine 4 verbunden. Durch das Filmscharnier, welches auch elektrische Leitungen zur Verbindung des Optikträgers 3 und der Platine 4 aufweist, ist der Optikträger 3 um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete Schwenkachse kippbar und in seiner Lage verstellbar.
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Zur genauen Einstellbarkeit der Lage des Optikträgers 3 ist auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite eine als Stellteil vorgesehene Schraube 6 angeordnet, gegen die der Optikträger 3 mittels einer auf der der Schraube 6 abgewandten Seite des Optikträgers 3 angeordneten Feder 7 gedrückt wird. Die Schraube 6 ist von der dem Innenraum zugewandten Seite des Kameragehäuses 2 zugänglich und verstellbar, ohne dass dieses geöffnet werde muss. Dadurch kann eine Kalibrierung der Fahrerassistenzkamera 1 ohne Demontage oder Lösen von Bauteilen als Nacharbeit nach der Fertigung sehr einfach vorgenommen werden.
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Durch die horizontal ausgerichtete Schwenkachse des Filmscharniers 5 ist der die Optik der Fahrerassistenzkamera 1 aufweisende Optikträger 3 derart schwenkbar, dass die als gestrichelte Linie dargestellte Hauptachse der Kameraoptik in vertikaler Richtung verstellbar ist, so dass der Erfassungsbereich der Kamera in der von besonders vielen Toleranzen betroffenen vertikalen Ausrichtung anpassbar ist.