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Die Erfindung betrifft einen mechanisch justierbaren Sensor, insbesondere einen Radarsensor, für ein Fahrzeug, bevorzugt ein Kraftfahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung eine fahrzeugfeste, insbesondere eine kraftfahrzeugfeste, Struktur, bevorzugt eine Karosserie, eine Stoßstange, einen Stoßfänger oder einen Abschnitt davon.
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Stand der Technik
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Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, werden zunehmend mit Sensoren für ein Erfassen, also ein Sensieren oder Detektieren, eines Umfelds des Fahrzeugs ausgerüstet, damit verschiedenartige Fahrerassistenzfunktionen realisierbar sind. Eine solche Fahrzeugsensorik gehört in immer mehr Fahrzeugen zu einer Serienausstattung. Für die Fahrzeugsensorik geeignete Sensoren sind z. B. Radar-, Video-, Laser- oder Ultraschallsensoren. Solche Sensoren sind in der Regel an einer festen Struktur einer Karosserie des Fahrzeugs befestigt. Dabei sind insbesondere Radarsensoren häufig auf eine Fahrzeugachse justiert, um die Anforderungen an ein Radarsystem erfüllen zu können.
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Derzeit wird ein Radarsensor in einem Fahrzeug an einem Bandende eines Fahrzeugherstellers mechanisch und manuell über Justierschrauben justiert. Dies ist bei den Fahrzeugherstellern ein Zeit- und somit ein Kostenfaktor. Die Fahrzeughersteller möchten vermehrt auf diese manuelle Justierung verzichten und fordern deshalb justierfreie Radarsensoren. Hierbei ist eine Dejustierung eines Radarsensors in vertikaler Richtung am kritischsten. – Mit Hilfe von Softwarealgorithmen ist es möglich, eine gewisse Dejustierung des Sensors von wenigen Grad zu erkennen und zu kompensieren.
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Ferner wird seitens der Fahrzeughersteller vermehrt eine Integration eines Sensors, auch eines Radarsensors, direkt in einen Stoßfänger des Fahrzeugs angestrebt. Hier ist mit größeren Einbautoleranzen als bei einer Anbindung des Sensors an/in der Karosserie zu rechnen. Diese Toleranzen können die Möglichkeiten einer Kompensation durch eine Software übersteigen. Oftmals sind darüber hinaus diese Toleranzen seitens des Erstausrüsters (OEM) unbekannt. Weiterhin kann aufgrund von Alterung des Stoßfängers über eine Lebensdauer des Stoßfängers hinweg oder durch einen Parkrempler eine Dejustierung des Sensors auftreten, welche nicht mehr durch die Software kompensiert werden kann.
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Aufgabenstellung
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Sensor, insbesondere einen Radarsensor, für ein Fahrzeug, bevorzugt ein Kraftfahrzeug, anzugeben, welcher mechanisch justierbar ist. Hierbei soll der Sensor einfach aufgebaut sein und einfach zu justieren bzw. einfach nachzujustieren sein. Dies soll ferner mit einfachen Mitteln zu erreichen sein. Des Weiteren ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine fahrzeugfeste, insbesondere eine kraftfahrzeugfeste, Struktur, bevorzugt eine Karosserie, eine Stoßstange oder einen Stoßfänger oder einen Abschnitt davon, mit einem erfindungsgemäßen mechanisch justierbaren Sensor anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist mittels einem mechanisch justierbaren Sensor, insbesondere einem Radarsensor, für ein Fahrzeug, bevorzugt ein Kraftfahrzeug, gemäß Anspruch 1; und mittels einer fahrzeugfesten, insbesondere einer kraftfahrzeugfesten, Struktur, bevorzugt einer Karosserie, einer Stoßstange, einem Stoßfänger oder einem Abschnitt davon, gemäß Anspruch 11 gelöst. Hierbei weist die fahrzeugfeste Struktur einen erfindungsgemäßen mechanisch justierbaren Sensor auf. – Vorteilhafte Weiterbildungen, zusätzliche Merkmale und/ oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung.
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Der erfindungsgemäße mechanisch justierbare Sensor umfasst eine Sensoreinrichtung, insbesondere eine Radarsensoreinrichtung, wobei die Sensoreinrichtung eine Sensorlagervorrichtung für ein Lagern der Sensoreinrichtung und eine Sensorjustiervorrichtung für ein Justieren der Sensoreinrichtung aufweist. Ferner kann der erfindungsgemäße mechanisch justierbare Sensor eine Halteeinrichtung umfassen, wobei die Halteeinrichtung eine Sensorlagervorrichtung für ein Lagern der Sensoreinrichtung und eine Sensorjustiervorrichtung für ein Justieren der Sensoreinrichtung aufweist.
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Bevorzugt ist der Sensor als ein einachsig verstellbarer, insbesondere ein einachsig verkippbarer, Sensor ausgebildet. Dies betrifft natürlich die Sensoreinrichtung des Sensors bzw. die von der Halteeinrichtung zwar getrennt vorgesehene aber damit mechanisch gekoppelte Sensoreinrichtung. Hierbei ist die Sensoreinrichtung als ein eigentlicher Sensor, z. B. als der Radarsensor ausgebildet. Die Sensorlagervorrichtung und die Sensorjustiervorrichtung sind bevorzugt räumlich getrennt voneinander an/in der Sensoreinrichtung vorgesehen. Analog dazu können die Sensorlagervorrichtung und die Sensorjustiervorrichtung räumlich getrennt voneinander an/in der Halteeinrichtung vorgesehen sein.
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Die Sensorlagervorrichtung der Sensoreinrichtung und die Sensorlagervorrichtung der Halteeinrichtung können eine Lagerung der Sensoreinrichtung an/in der Halteeinrichtung konstituieren. Bevorzugt ist hierbei die Lagerung zwischen der Sensoreinrichtung und der Halteeinrichtung ausgebildet, wobei die Lagerung sowohl ein Teil bzw. ein Bestandteil der Sensoreinrichtung als auch ein Teil bzw. Bestandteil der Halteeinrichtung sein kann. Bevorzugt weist die Lagerung der Sensoreinrichtung an/in der Halteeinrichtung zwei Sensorlagervorrichtungen der Sensoreinrichtung und zwei Sensorlagervorrichtungen der Halteeinrichtung auf.
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Die Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung und die Sensorjustiervorrichtung der Halteeinrichtung können einen Justiermechanismus für die Sensoreinrichtung konstituieren, wobei mittels des Justiermechanismus ein Verstellen der Sensoreinrichtung gegenüber der Halteeinrichtung realisierbar ist. Bevorzugt ist hierbei der Justiermechanismus zwischen der Sensoreinrichtung und der Halteeinrichtung ausgebildet, wobei der Justiermechanismus sowohl ein Teil bzw. Bestandteil der Sensoreinrichtung als auch ein Teil bzw. ein Bestandteil der Halteeinrichtung sein kann. Bevorzugt ist lediglich ein einziger Justiermechanismus zwischen der Sensoreinrichtung und der Halteeinrichtung oder lediglich ein einziger Justierschlitten (siehe unten) vorgesehen.
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Mittels der Sensorlagervorrichtung der Sensoreinrichtung oder der Lagerung, und/oder mittels der Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung oder dem Justiermechanismus ist eine im Wesentlichen rotatorische und/oder translatorische Verstellung der Sensoreinrichtung realisierbar. Hierbei ist die Sensoreinrichtung bevorzugt verschwenkbar, insbesondere um eine im Wesentlichen horizontale Achse verschwenkbar, vorsehbar und/oder vorgesehen. Eine andere Achse als eine im Wesentlichen horizontale, wie eine vertikale oder eine sowohl horizontale als auch vertikale sind natürlich anwendbar.
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Gemäß der Erfindung kann die Sensoreinrichtung an/in der Halteeinrichtung vorgesehen sein oder die Sensoreinrichtung ist an/in der Halteeinrichtung vorsehbar. – Im ersten Fall ist die Halteeinrichtung ein Teil bzw. Bestandteil des Sensors, der im Wesentlichen die Sensoreinrichtung und die Halteeinrichtung umfasst (siehe unten die erste Variante der Erfindung). Im zweiten Fall gehört die Halteeinrichtung nicht zum Sensor, wobei die Halteeinrichtung ein externes Bauteil bzw. eine externe Baugruppe ist (siehe unten die zweite Variante der Erfindung). So kann die Halteeinrichtung z. B. als ein Halter, ein Halterrahmen (siehe unten), eine Karosserie, eine Stoßstange, ein Stoßfänger oder als ein Abschnitt davon ausgebildet sein.
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Die Sensorlagervorrichtung der Sensoreinrichtung und die Sensorlagervorrichtung der Halteeinrichtung können wenigstens teilweise im Wesentlichen komplementär ausgebildet sein. Ferner können die Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung und die Sensorjustiervorrichtung der Halteeinrichtung wenigstens teilweise im Wesentlichen komplementär oder im Wesentlichen komplementär ausgebildet sein. Bevorzugt sind dabei kreisrunde bzw. abschnittsweise kreisrunde komplementäre Ausbildungen (ein Positiv und ein Negativ nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip) betreffender Sensorlagervorrichtungen bzw. Sensorjustiervorrichtungen.
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Die Sensorlagervorrichtung der Sensoreinrichtung und die Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung sind bevorzugt zueinander beabstandet, insbesondere zueinander vertikal beabstandet, an/in der Sensoreinrichtung vorgesehen. Hierbei kann die Sensorlagervorrichtung beispielsweise unten, mittig oder zwischen diesen Positionen an/in der Sensoreinrichtung vorgesehen sein, wohingegen die Sensorjustiervorrichtung weiter oben, insbesondere oben an/in der Sensoreinrichtung vorgesehen sein kann. Dies kann auch vice versa ausgebildet sein. – Dies betrifft analog natürlich auch die Halteeinrichtung mit deren Sensorlagervorrichtung und deren Sensorjustiervorrichtung.
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Die Sensoreinrichtung ist mittels der Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung oder mittels dem Justiermechanismus kontinuierlich oder schrittweise verstellbar, insbesondere verschwenkbar, sein. Hierbei kann bei einer schrittweisen Verstellung der Sensoreinrichtung, die Sensoreinrichtung bevorzugt im Wesentlichen in Ein-Zehntel-, Ein-Fünftel-, Ein-Viertel-, Drei-Zehntel-, Zwei-Fünftel-, Ein-Halb-, Drei-Fünftel-, Sieben-Zehntel-, Zwei-Drittel-, Vier-Fünftel- oder in Ein-Gradschritten oder im Wesentlichen in einem ganzzahligen Vielfachen davon diskontinuierlich verschwenkbar sein.
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Die Sensorjustiervorrichtung der Halteeinrichtung kann als ein Justierschlitten ausgebildet sein, welcher in der Halteeinrichtung im Wesentlichen translatorisch oder im Wesentlichen rotatorisch bewegbar ist. Der Sensor und/oder die Halteeinrichtung können derart ausgebildet sein, dass der Justiermechanismus, die Sensorjustiervorrichtung der Halteeinrichtung oder der Justierschlitten zum Verstellen der Sensoreinrichtung mittels eines Standardwerkzeugs betätigbar ist. – Bei der Anwendung eines Justierschlittens ist dieser in der Halteeinrichtung zwangsgeführt und gegenüber dieser beweglich und (wieder) arretierbar eingerichtet.
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Die Sensorlagervorrichtung der Sensoreinrichtung kann im Wesentlichen als ein Lagerzapfen oder eine Lagerschale ausgebildet sein bzw. einen oder eine solche aufweisen. Die Sensorjustiervorrichtung der Sensoreinrichtung kann als ein Justierzapfen, eine Justierschale oder eine Justiernut ausgebildet sein bzw. einen oder eine solche aufweisen. – Komplementär dazu kann die Sensorlagervorrichtung der Halteeinrichtung eine Lagerschale oder einen Lagerzapfen aufweisen bzw. als eine oder ein solcher ausgebildet sein. Ferner kann die Sensorjustiervorrichtung der Halteeinrichtung oder der Justierschlitten eine Justierschale, eine Justiernut oder ein Justierzapfen aufweisen bzw. als eine oder ein solcher ausgebildet sein.
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Die Halteeinrichtung kann im Wesentlichen als ein Halterahmen ausgebildet sein, an/in welchem die Sensoreinrichtung bewegbar, insbesondere verschwenkbar, gelagert ist. Hierbei kann die Halteeinrichtung oder der Halterahmen die Sensorjustiervorrichtung oder den Justierschlitten derart aufweisen, dass die Sensorjustiervorrichtung oder der Justierschlitten im Wesentlichen translatorisch und/oder im Wesentlichen rotatorisch gegenüber der Halteeinrichtung oder dem Halterahmen bewegbar ist. Der Halterahmen kann als ein im Wesentlichen u-förmiger Halterahmen ausgebildet sein. Bevorzugt weist der Halterahmen eine mechanische Schnittstelle auf, mittels welcher der Halterahmen am/im Fahrzeug, insbesondere einer festen Struktur des Fahrzeugs, montierbar ist.
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Die fahrzeugfeste Struktur kann abschnittweise als ein Halterahmen für den Sensor ausgebildet sein oder einen Halterahmen für den Sensor aufweisen. Hierbei kann die Sensoreinrichtung an/in der fahrzeugfesten Struktur oder dem Halterahmen bewegbar, insbesondere verschwenkbar, gelagert sein. Ferner kann die fahrzeugfeste Struktur oder der Halterahmen an/in der fahrzeugfesten Struktur eine Sensorjustiervorrichtung oder einen Justierschlitten derart aufweisen, dass die Sensorjustiervorrichtung oder der Justierschlitten im Wesentlichen translatorisch und/oder im Wesentlichen rotatorisch gegenüber der fahrzeugfesten Struktur oder dem Halterahmen bewegbar ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen je einer dargestellten Ausführungsform für zwei Varianten unter Bezugnahme auf die beigefügte schematische und nicht maßstabsgetreue Zeichnung näher erläutert. Elemente, Bauteile oder Komponenten, welche eine identische, univoke oder analoge Ausbildung und/oder Funktion besitzen, sind in der Figurenbeschreibung und den Patentansprüchen mit denselben Bezugszeichen versehen und/oder in den Figuren der Zeichnung mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Sämtliche erläuterten Merkmale sind nicht nur in der angegebenen Kombination bzw. den angegebenen Kombinationen, sondern auch in einer anderen Kombination bzw. anderen Kombinationen oder in Alleinstellung anwendbar. Insbesondere ist es möglich, anhand der Bezugszeichen und den diesen zugeordneten Merkmalen in der Beschreibung der Erfindung und/oder der Figurenbeschreibung ein Merkmal oder eine Mehrzahl von Merkmalen in der Beschreibung der Erfindung und/oder der Figurenbeschreibung zu ersetzen. Ferner kann dadurch ein Merkmal oder können eine Mehrzahl von Merkmalen in den Patentansprüchen ausgelegt, näher spezifiziert und/oder substituiert werden. – In den Figuren (Fig.) der Zeichnung zeigen:
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1 in einer zweidimensionalen Stirnseitenansicht eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung eines erfindungsgemäßen Sensors (erste Variante, auch 2 und 3), bzw. eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung (zweite Variante) als ein erfindungsgemäßer Sensor;
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2 in einer zur 1 analogen Ansicht die erste Variante der Erfindung umfassend die erfindungsgemäße Sensoreinrichtung und eine erfindungsgemäße Halteeinrichtung, wobei die Sensoreinrichtung an/in der Halteeinrichtung auf- bzw. eingehängt ist; und
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3 eine Seitenansicht des Sensors aus 2 zwischen der Sensoreinrichtung und der Halteeinrichtung, wobei ein Justieren der Sensoreinrichtung gegenüber der Halteeinrichtung mittels eines Justierschlittens erfolgt und durch Pfeile verdeutlicht ist.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen zweier Varianten insbesondere eines Radarsensors 1/10 bzw. einer Radarsensoreinrichtung 10 für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf solche Varianten und/oder die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern ist von grundlegenderer Natur, sodass sie auf sämtliche Sensoren, insbesondere Radarsensoren, im Sinne der Erfindung angewendet werden kann. – Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher beschrieben und illustriert ist, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Andere Variationen können hieraus abgeleitet werden ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße mechanisch justierbare Sensoreinrichtung 10 eines mechanisch justierbaren Sensors 1, die bevorzugt als eine mechanisch justierbare Radarsensoreinrichtung 10 eines mechanisch justierbaren Radarsensors 1 ausgebildet ist. Bei der ersten Variante der Erfindung (vgl. 1 mit 2 und 3) umfasst der Sensor 1 die Sensoreinrichtung 10 und eine die Sensoreinrichtung 10 halternde Halteeinrichtung 20. Bei der zweiten Variante der Erfindung (1) umfasst der Sensor 1 lediglich die Sensoreinrichtung 10. D. h. der Sensor 1 ist mit der Sensoreinrichtung 10 identisch, wobei die Funktion der Halteeinrichtung 2 von einer sensorfremden Struktur 0 übernommen ist. – Es ist natürlich möglich, die Erfindung auf eine andere Sensoreinrichtung eines anderen Sensors anzuwenden.
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Für beide Varianten der Erfindung weist die Sensoreinrichtung 10 wenigstens eine Sensorlagervorrichtung 110 und eine Sensorjustiervorrichtung 120 auf. Bevorzugt sind zwei Sensorlagervorrichtungen 110 und eine Sensorjustiervorrichtung 120 vorgesehen. Die Sensorlagervorrichtung 110 bildet einen Teil eines Gelenks bzw. Lagers, insbesondere eines Gleitgelenks bzw. -lagers, das z. B. als Teil eines Drehgelenks/-lagers, eines Scharniers, eines Zylindergelenks/-lagers, eines Kugelgelenks/-lagers etc. ausgebildet sein kann. Die Sensorjustiervorrichtung 120 bildet ebenfalls einen Teil eines Gelenks bzw. Lagers, insbesondere eines Gleitgelenks bzw. -lagers, das z. B. als Teil eines Zylindergelenks/-lagers, eines Kugelgelenks/-lagers, eines Schubgelenks/-lagers, eines Drehschubgelenks/-lagers etc. ausgebildet sein kann.
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Allgemein ist die Sensorlagervorrichtung 110 und/oder die Sensorjustiervorrichtung 120 als ein Vorsprung 110, 120 bzw. eine Ausnehmung ausgebildet, wobei die Sensorlagervorrichtung 110 und/oder die Sensorjustiervorrichtung 120 ein Bestandteil, z. B. eines Gehäuses, der Sensoreinrichtung 10 sein kann. Hierbei kann die Sensorlagervorrichtung 110 z. B. als ein Lagerzapfen 110 (vgl. Zeichnung), eine Lagerschale (nicht dargestellt) etc. ausgebildet sein. Ferner kann die Sensorjustiervorrichtung 120 als ein Justierzapfen 120 (vgl. Zeichnung), eine Justierschale (nicht dargestellt), eine Justiernut (nicht dargestellt) etc. ausgebildet sein. Statt einem Zapfen 110, 120 ist natürlich auch ein Kugelabschnitt (nicht dargestellt) anwendbar.
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Die beiden Sensorlagervorrichtungen 110 sind bevorzugt an einander gegenüberliegenden Seiten (z. B. in Breitenrichtung des Fahrzeugs) an/in der Sensoreinrichtung 10 vorgesehen, wobei die Sensorjustiervorrichtung 120 dazu (z. B. in Höhenrichtung des Fahrzeugs) beabstandet vorgesehen ist. Bevorzugt sind die Sensorlagervorrichtungen 110 im Vergleich mit der Sensorjustiervorrichtung 120 vertikal beabstandet vorgesehen, wobei die Sensorlagervorrichtungen 110 weiter unten (vgl. Zeichnung) oder weiter oben (nicht dargestellt) als die Sensorjustiervorrichtung 120 an/in der Sensoreinrichtung 10 vorgesehen sein kann. Bevorzugt sind die Sensorlagervorrichtungen 110 von der Sensorjustiervorrichtung 120 im Wesentlichen maximal weit entfernt an/in der Sensoreinrichtung 10 vorgesehen.
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Die Sensoreinrichtung 10 kann mittels der oder den Sensorlagervorrichtungen 110 insbesondere um eine horizontale Achse verschwenkbar gelagert sein, wobei ein Winkel der Sensoreinrichtung 10 gegenüber einer horizontalen Ebene mittels einer Position der Sensorjustiervorrichtung 120 einstellbar ist. Es ist natürlich möglich, die Sensoreinrichtung 10 alternativ um eine vertikale Achse verschwenkbar zu lagern, wobei ein Winkel der Sensoreinrichtung 10 gegenüber einer vertikalen Ebene mittels einer Position der Sensorjustiervorrichtung 120 einstellbar ist. Es ist ferner alternativ möglich, die Sensoreinrichtung 10 um eine Achse verschwenkbar zu lagern, die sowohl in eine horizontale als auch vertikale Richtung verläuft, wobei ein Winkel der Sensoreinrichtung 10 wiederum mittels der Sensorjustiervorrichtung 120 einstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung können bei der Sensoreinrichtung 10, insbesondere der Radarsensoreinrichtung 10, die mechanischen Schnittstellen 110, 110, 120 zur Verfügung stehen, wobei die Schnittstellen 110, 110, 120 z. B. als Zapfen 110, 110, 120 oder Kugelabschnitte 110, 110, 120 ausgebildet sind. Hierbei dienen die Schnittstellen 110, 110 bzw. Zapfen/Kugelabschnitte 110, 110 als Lagerstellen für die Sensoreinrichtung 10 und konstituieren eine Schwenkachse für eine insbesondere vertikale Verkippung der Sensoreinrichtung 10. Die Schnittstelle 120 bzw. der Zapfen/Kugelabschnitt 120 agiert als Schnittstelle 120 zu einem eigentlichen Justiermechanismus 200 des Sensors 1, insbesondere des Radarsensors 1, wobei mittels des Justiermechanismus 200 die Schnittstelle 120 bzw. der Zapfen/Kugelabschnitt 120 führbar ist.
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Bei der ersten Variante der Erfindung, siehe auch die 2 und 3, weist der Sensor 1, insbesondere der Radarsensor 1, eine z. B. als einen u-förmigen Halterahmen 20 ausgebildete Halteeinrichtung 20 auf. Die Halteeinrichtung 20 besitzt zu den Sensorlagervorrichtungen 110 der Sensoreinrichtung 10 an analogen Positionen wenigstens teilweise komplementär dazu ausgebildete Sensorlagervorrichtungen 210. Ferner besitzt die Halteeinrichtung 20 zur Sensorjustiervorrichtung 120 der Sensoreinrichtung 10 an einer analogen Position eine wenigstens teilweise komplementär dazu ausgebildete Sensorjustiervorrichtung 220. D. h. allgemein weist die Sensorlagervorrichtung 210 und/oder die Sensorjustiervorrichtung 220 eine Ausnehmung bzw. einen Vorsprung auf.
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Gemäß der Erfindung können bei dem Halterrahmen 20, insbesondere für die Radarsensoreinrichtung 10, die mechanischen Schnittstellen 230 für eine Montage des Halterrahmens 20 bzw. des Sensors 1 zur Verfügung stehen. Ferner weist der Halterrahmen 20 die Gegenlager 210, 210 für die mechanischen Schnittstellen 110, 110 der Sensoreinrichtung 10 sowie die bevorzugt als ein (Sensor-)Justierschlitten 220 (vgl. den horizontalen Pfeil in der 3) ausgebildete Sensorjustiervorrichtung 220 auf. Die Gegenlager 210, 210 konstituieren dabei wiederum die Schwenkachse für die insbesondere vertikale Verkippung der Sensoreinrichtung 10.
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Erfindungsgemäß kann (je Schwenkachse) eine Sensorlagervorrichtung 210 ein stofflich einstückiger oder integraler Bestandteil der Halteeinrichtung 20 sein; was natürlich auch auf beide Sensorlagervorrichtungen 210 anwendbar ist. Es ist natürlich möglich, eine oder beide Sensorlagervorrichtungen 210 separat von der Halteeinrichtung 20 auszubilden und diese an der Halteeinrichtung 20 vorsehbar auszugestalten. – Der Justierschlitten 220 ist innerhalb der Halteeinrichtung 20 derart bewegbar eingerichtet, dass er die in ihm ein- bzw. aufgehängte bzw. -gesteckte Sensoreinrichtung 10 verkippen kann (vgl. 3). Hierfür ist der Justierschlitten 220 in einer geeigneten Weise in der Halteeinrichtung 20, z. B. in einer Ausnehmung oder Nut der Halteeinrichtung 20, geführt, wobei der Justierschlitten 220 gegenüber der Halteeinrichtung 20 arretierbar ist.
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Ein Zwangsführen, ein Arretieren sowie ein Lösen der Arretierung des Justierschlittens 220 an/in der Halteeinrichtung 20 kann auf vielfältige Weisen erfolgen. So ist es möglich, die Nut und den Justierschlitten 220 zu Rastern, wobei das Arretieren und das Lösen der Arretierung des Justierschlittens 220 mittels einer Schraube erfolgen kann. Das Verlagern des Justierschlittens 220 kann dabei z. B. manuell erfolgen. Ferner kann der Justierschlitten 220 z. B. mittels einer an ihm vorgesehenen oder ausgebildeten Gewindestange und einer Schraube der Halteeinrichtung bewegbar und arretierbar sein. Dies kann auch kinematisch umgekehrt ausgebildet sein. Des Weiteren eignen sich Verrastungen des Justierschlittens 220 mit der Halteeinrichtung 20 etc.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, vgl. die 1 bis 3, ist die Sensoreinrichtung 10 mittels des Justierzapfens 120 in der Halteeinrichtung 20 geführt und greift in den Justiermechanismus 200 bzw. den Justierschlitten 220 ein. Dies kann natürlich kinematisch umgekehrt ausgebildet sein. Der Justiermechanismus 200 bzw. der Justierschlitten 220 ist mittels eines Werkzeugs betreibbar und von oben (vertikaler Pfeil in der 3) und/oder hinten (horizontaler Pfeil in der 3) erreichbar. Der Justiermechanismus 200 bzw. der Justierschlitten 220 sorgt durch eine bevorzugt lineare Bewegung für eine Schwenkbewegung des Justierzapfens 120 und damit für eine Verkippung bzw. eine Justierung der Sensoreinrichtung 10 gegenüber ihrer Lagerung 200 in bevorzugt vertikaler Richtung.
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Gemäß der Erfindung besitzt die Halteeinrichtung 20 wenigstens eine mechanische Schnittstelle 230 zur Montage der Halteeinrichtung 20 bzw. des Sensors 1 am/im Fahrzeug, insbesondere der fahrzeugfesten Struktur 0. Hierfür weist die fahrzeugfeste Struktur 0 eine analoge oder komplementäre mechanische Schnittstelle auf. Die fahrzeugfeste Struktur 0 kann z. B. eine Karosserie 0, eine Stoßstange 0, ein Stoßfänger 0 oder ein Abschnitt 0 davon sein. Statt einer fahrzeugfesten Struktur 0 ist auch eine sensorfremde Struktur 0 anwendbar. – Bei der zweiten Variante der Erfindung ist eine Funktionalität der Halteeinrichtung 20 in die fahrzeugfeste oder sensorfremde Struktur 0 integriert. D. h. statt der Halteeinrichtung 20 wird für die zweite Variante die Struktur 0 angewendet.
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Es ist natürlich möglich, die oben genannten drei Möglichkeiten zur Winkeleinstellung (vertikal, horizontal, vertikal/horizontal) der Sensoreinrichtung 10 in einer beliebigen Anzahl zu kombinieren, wobei eine Verstellung der Sensoreinrichtung 10 in eine vertikale Richtung (also um die horizontale Achse) und eine horizontale Richtung (also um die vertikale Achse) bevorzugt ist. Dies kann auf vielfältige Weisen erfolgen. So ist z. B. ein weiterer Halterahmen anwendbar, gegenüber welchem der Halterahmen 20 mit der Sensoreinrichtung 10, wie durch die Erfindung gelehrt, lagerbar und verschwenkbar ist. Andere Möglichkeiten, wie eine Verschwenkbarkeit der Lagerung (200), eine Mehrzahl von Justiermechanismen (200) etc. sind natürlich anwendbar.
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Die Erfindung eröffnet eine Möglichkeit, Sensoren 1/10, insbesondere Radarsensoren 1/10, ohne die Notwendigkeit einer Justierung an einem Bandende eines Fahrzeugherstellers an/in dessen Fahrzeugen zu integrieren. Sollte über die Lebensdauer eines betreffenden Fahrzeugs eine Dejustierung des Sensors 1/10 auftreten, welche beispielsweise nicht mehr mittels einer Software kompensiert werden kann, gibt es gemäß der Erfindung die Möglichkeit einer mechanischen Nachjustierung. Die Nachjustierung kann z. B. in vordefinierten (Grad-)Schritten, bevorzugt in vertikaler Richtung, erfolgen, wobei die Nachjustierung beispielsweise im Rahmen von Serviceintervallen des Fahrzeugs erfolgen kann.
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Die Erfindung zeichnet sich durch Einfachheit und Robustheit aus. Der erfindungsgemäße Sensor 1/10, insbesondere der erfindungsgemäße Radarsensoren 1/10, benötigt nur einen geringen Bauraum und besitzt lediglich geringe Toleranzen, die ggf. mittels der Erfindung selbst kompensierbar sind. Die Erfindung bietet die Möglichkeit der Justierung und Nachjustierung des Sensors 1/10. Der Justiermechanismus 200 kann derart am/im Sensor 1/10 vorgesehen sein, dass er einfach, z. B. von oben, hinten und/oder vorne für ein Werkzeug zugänglich ist, wobei das Werkzeug z. B. ein Standardwerkzeug, wie z. B. ein Sechskantschlüssel, sein kann.