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Die Erfindung betrifft einen Einwegschlauch für ein Endoskop, insbesondere für die Koloskopie oder die Gastroduodenoskopie. Der Einwegschlauch umfasst zumindest einen Spülkanal, der an einem distalen Ende des Einwegschlauchs eine Spülkanalaustrittsöffnung aufweist, sowie einen Arbeitskanal, der an dem distalen Ende des Einwegschlauchs eine Arbeitskanalaustrittsöffnung aufweist.
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Ein derartiger Einwegschlauch ermöglicht es, ein einfaches Endoskop, das im Wesentlichen lediglich einen Videokanal aufweist, bedarfsweise nachträglich mit einem Spülkanal und einem Arbeitskanal auszustatten. Mittels des Spülkanals kann, während das Endoskop in eine Körperöffnung eingeführt ist, ein Gas (z. B. Luft, CO2) oder eine Flüssigkeit (z. B. Wasser) in die Körperöffnung gepumpt werden, beispielsweise um eine untersuchte Körperhöhle aufzuweiten (Insufflation) oder um die Optik des Endoskops zu spülen. Mittels des Arbeitskanals kann Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit abgesaugt werden. Alternativ oder zusätzlich kann durch den Arbeitskanal ein Arbeitsgerät in die Körperöffnung eingeführt werden, beispielsweise eine Biopsiezange zur Entnahme einer Gewebeprobe.
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Ein besonderer Vorteil der Ausbildung des Spülkanals und des Arbeitskanals an dem Einwegschlauch besteht darin, dass eine Kontamination des Endoskops wirksam vermieden wird. Zwar kann die Außenseite des Endoskops durch herkömmliche Methoden zuverlässig gereinigt werden. Ein am Endoskop integral ausgebildeter Arbeitskanal lässt sich jedoch kaum mit der erwünschten Gründlichkeit reinigen. Durch die Verwendung eines Einwegschlauchs werden die Anforderungen an die Hygiene im Hinblick auf die Wiederverwendung des Endoskops für andere Patienten optimal erfüllt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Einwegschlauch der genannten Art zu schaffen, der eine erweiterte Funktionalität besitzt, insbesondere für eine Anwendung in der Koloskopie oder Gastroduodenoskopie.
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Diese Aufgabe wird durch einen Einwegschlauch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere dadurch, der Einwegschlauch an einem proximalen Ende einen Anschlussabschnitt aufweist, der eine Koppeleinrichtung zum lösbaren Ankoppeln des Anschlussabschnitts an eine zugeordnete Bedienungseinheit aufweist, wobei der Anschlussabschnitt ferner umfasst:
- – eine Spülkanalanschlussöffnung, die in den Spülkanal mündet;
- – eine Probenentnahmeöffnung, die über eine Verzweigungsstelle in den Arbeitskanal mündet;
- – einen ersten Verbindungsschlauch, der an einem Ende eine Sammelbehälter-Eintrittsöffnung aufweist und an dem anderen Ende über die Verzweigungsstelle ebenfalls in den Arbeitskanal mündet; und
- – einen zweiten Verbindungsschlauch, der an einem Ende eine Sammelbehälter-Austrittsöffnung aufweist und an dem anderen Ende in eine Saugkanalanschlussöffnung mündet.
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Der Einwegschlauch umfasst somit an seinem proximalen Ende einen Anschlussabschnitt mit einer Koppeleinrichtung. Mittels der Koppeleinrichtung kann der Einwegschlauch mit einer wiederverwendbaren Bedienungseinheit lösbar gekoppelt werden. Hierdurch ist also eine prinzipielle Trennung zwischen dem Einwegschlauch und der zugeordneten, wiederverwendbaren Bedienungseinheit vorgegeben, welche wiederum separat von dem zugeordneten Endoskop ausgebildet ist. Durch diese Unterteilung wird ein modulares Baukastensystem gebildet, das es gestattet, denselben Einwegschlauch über eine jeweils angepasste Bedienungseinheit für unterschiedliche Endoskope zu verwenden.
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An dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs ist eine Spülkanalanschlussöffnung vorgesehen, die zum einen als Schnittstelle für die zugeordnete Bedienungseinheit bzw. einen darin vorgesehenen Spülkanal dient und zum anderen in den Spülkanal des Einwegschlauchs mündet, welcher wiederum zu der Spülkanalaustrittsöffnung am distalen Ende des Einwegschlauchs führt.
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Der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs umfasst ferner eine Probenentnahmeöffnung, die über eine Verzweigungsstelle in den Arbeitskanal des Einwegschlauchs mündet. Durch diese Probenentnahmeöffnung kann wahlweise ein Arbeitsgerät, insbesondere eine Biopsiezange, in den Arbeitskanal des Einwegschlauchs eingeführt und durch diesen bis zu der Arbeitskanalaustrittsöffnung am distalen Ende geführt werden. Die Probenentnahmeöffnung bildet somit einen Zugang zum Arbeitskanal. Vorzugsweise ist diese Probenentnahmeöffnung verschließbar ausgebildet für den Fall, dass das Einführen eines Arbeitsgeräts nicht erwünscht ist und/oder über den Arbeitskanal ein Absaugen von Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit erfolgen soll.
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Von dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs zweigt ein erster Verbindungsschlauch ab, der an einem Ende eine Sammelbehälter-Eintrittsöffnung aufweist und an dem anderen Ende über die genannte Verzweigungsstelle ebenfalls in den Arbeitskanal mündet. Ferner ist an dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs ein zweiter Verbindungsschlauch vorgesehen, der an einem Ende eine Sammelbehälter-Austrittsöffnung aufweist und an dem anderen Ende (insbesondere über einen Saugverbindungskanal des Anschlussabschnitts) in eine Saugkanalanschlussöffnung des Einwegschlauchs mündet. Über die beiden Verbindungsschläuche kann der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs mit einem Sammelbehälter verbunden werden, um im Falle des Absaugens über den Saugkanal des Einwegschlauchs die abgesaugte Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit in dem Sammelbehälter auffangen zu können. Die Sammelbehälter-Eintrittsöffnung des genannten ersten Verbindungsschlauchs ragt also in den Sammelbehälter hinein, um die abgesaugte Flüssigkeit in den Sammelbehälter zu leiten. Die Sammelbehälter-Austrittsöffnung des genannten zweiten Verbindungsschlauchs ragt ebenfalls in den Sammelbehälter hinein, um innerhalb des (typischerweise gasdicht verschlossenen) Sammelbehälters einen Unterdruck erzeugen zu können. Durch diese Anordnung wird eine Kontamination der nachgeordneten Bedienungseinheit und der nachgeordneten Saugpumpe vermieden.
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Die genannte Saugkanalanschlussöffnung an dem anderen Ende des zweiten Verbindungsschlauchs dient wiederum als Schnittstelle für die zugeordnete Bedienungseinheit bzw. einen darin vorgesehenen Saugkanal. Die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung können somit gemeinsam an einer Stirnseite des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs angeordnet sein, die in der Gebrauchsstellung des Einwegschlauchs der zugeordneten Bedienungseinheit zugewandt ist. Die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung können somit bezüglich der Längsachse des Endoskops axial und parallel zueinander ausgerichtet sein, wodurch eine besonders einfache und wirkungsvolle Ankopplung an die zugeordnete Bedienungseinheit ermöglicht wird.
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Insbesondere ist es bei einer derartigen Anordnung möglich, dass mit dem mechanischen Ankoppeln des Einwegschlauchs an die zugeordnete Bedienungseinheit die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung des Einwegschlauchs mit den entsprechenden Kanälen (Spülkanal bzw. Saugkanal) der Bedienungseinheit automatisch, d. h. zwangsläufig verbunden werden. Hierdurch ergibt sich trotz des modularen Aufbaus für den Benutzer eine einfache Handhabung.
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Die besondere Ausgestaltung des Einwegschlauchs und insbesondere des Anschlussabschnitts ergibt in Zusammenwirken mit einer geeigneten Bedienungseinheit eine erweiterte Funktionalität. Der Arbeitskanal des Einwegschlauchs kann somit nämlich nicht nur zum Einführen eines Arbeitsgeräts, sondern optional auch als Saugkanal genutzt werden, wobei insbesondere eine einfache Steuerung der Spül- und Saugvorgänge durch entsprechende Schaltventile an der Bedienungseinheit möglich ist, wie nachfolgend noch erläutert wird. Durch die an dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs zusätzlich vorgesehenen Verbindungsschläuche für einen Flüssigkeits-Sammelbehälter kann das Absaugen von Flüssigkeiten ohne Kontaminationsgefahr für die in Strömungsrichtung nachgeordnete Bedienungseinheit erfolgen. Somit kann die Bedienungseinheit wiederverwendbar sein, was aus Kostengründen natürlich ein großer Vorteil ist, insbesondere wenn die Bedienungseinheit mit Schaltventilen für den Spülkanal oder den Saugkanal ausgestattet ist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend und in den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs kann einen Durchtrittskanal aufweisen, um einen Einführabschnitt des zugeordneten Endoskops aufzunehmen. Der Anschlussabschnitt kann somit für die Befestigung an dem Endoskop den Einführabschnitt des Endoskops umfänglich umschließen, wobei der Durchtrittskanal für den Einführabschnitt vorzugsweise zentral innerhalb des Anschlussabschnitts angeordnet ist. Zum Anbringen des Einwegschlauchs an dem Endoskop muss der Einwegschlauch somit lediglich entlang des Einführabschnitts des Endoskops axial in Richtung des Griffteils des Endoskops aufgezogen und nach Erreichen der gewünschten Position in axialer Richtung fixiert werden, insbesondere durch das bereits genannte Ankoppeln an die zugeordnete Bedienungseinheit. Der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs kann zumindest einen weiteren Durchtrittskanal für ein zusätzliches Endoskop aufweisen, um dieses an dem Einwegschlauch in vorbestimmter Relativlage anzuordnen. Ein derartiger weiterer Durchtrittskanal kann eine seitliche Eintrittsöffnung aufweisen, durch die das zusätzliche Endoskop eingeführt wird.
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Was die Koppeleinrichtung zum Ankoppeln des Anschlussabschnitts an die Bedienungseinheit betrifft, so ist diese vorzugsweise zur Herstellung einer Steck-Schraub-Verbindung ausgebildet. Dies bedeutet, dass der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs vorzugsweise in axialer Richtung an der zugeordneten Bedienungseinheit angesetzt und hierbei an der Bedienungseinheit eingesteckt oder aufgesteckt wird. Danach erfolgt eine Drehbetätigung eines Koppelelements, um durch Herstellung einer Schraub-Verbindung den Anschlussabschnitt an der Bedienungseinheit zu fixieren.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Koppeleinrichtung hierfür ein drehbarer Schraubring zugeordnet ist, der ein Innengewinde und eine Innenringschulter aufweist. Das Innengewinde wirkt mit einem Außengewinde zusammen, das an dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs oder an der zugeordneten Bedienungseinheit vorgesehen ist, während die Innenringschulter des Schraubrings mit einer Außenringschulter zusammenwirkt, die an dem jeweils anderen Teil, also an der Bedienungseinheit oder an dem Anschlussabschnitt vorgesehen ist. Der Schraubring kann dementsprechend entweder mit der Bedienungseinheit oder mit dem Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs dauerhaft verbunden sein.
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Bei einer Drehbewegung des Schraubrings bewirken das Innengewinde und das Außengewinde, dass der Schraubring und der Anschlussabschnitt (oder der Schraubring und die Bedienungseinheit) in axialer Richtung (bezogen auf die Gewindeachse) aufeinander zu bewegt werden. Zugleich bewirken die Innenringschulter und die hieran anliegende Außenringschulter, dass während der Drehbewegung des Schraubrings der Schraubring und die Bedienungseinheit (oder der Schraubring und der Anschlussabschnitt) in axialer Richtung formschlüssig gekoppelt sind und der Schraubring somit die Bedienungseinheit (bzw. den Anschlussabschnitt) in axialer Richtung mitnimmt. Im Ergebnis werden der Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs und die zugeordnete Bedienungseinheit hierdurch in axialer Richtung aufeinander zu bewegt.
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Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass der Anschlussabschnitt und die Bedienungseinheit hierfür keine Drehbewegung relativ zueinander durchführen müssen, da lediglich der Schraubring drehbewegt wird. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil hierdurch die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts eine zu Beginn eingestellte Drehstellung relativ zu der Bedienungseinheit beibehalten können. Mit anderen Worten können beim Herstellen einer axialen Steck-Verbindung zwischen dem Anschlussabschnitt und der Bedienungseinheit die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung bereits mit dem zugeordneten Spülkanal bzw. Saugkanal der Bedienungseinheit verbunden werden, wobei diese Verbindung während des nachfolgenden Fixierens des Anschlussabschnitts an der Bedienungseinheit beibehalten werden kann.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Koppeleinrichtung (beispielsweise an der genannten Innenringschulter und/oder an der genannten Außenringschulter) in axialer Richtung rückfedernd und ferner dazu ausgebildet ist, dass der Schraubring bei einer Drehbewegung einen Totpunkt der Federwirkung überwinden muss. Die Koppeleinrichtung kann hierdurch nach Art einer Bajonettverbindung selbststabilisierend wirksam sein, da nach Überwindung des Totpunkts der Schraubring seine Drehstellung stabil beibehält.
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Generell ist es bevorzugt, wenn die Koppeleinrichtung eine Drehstellungskodiereinrichtung aufweist, die das Ankoppeln des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs an die zugeordnete Bedienungseinheit lediglich in einer vorbestimmten Drehstellung des Anschlussabschnitts relativ zu der Bedienungseinheit gestattet. Hierdurch können an der Bedienungseinheit eine Spülkanalaustrittsöffnung und eine Saugkanaleintrittsöffnung vorgesehen sein, die der Spülkanalanschlussöffnung bzw. der Saugkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts entsprechen und mit diesen durch das Ankoppeln des Anschlussabschnitts automatisch verbunden werden können. Die Drehstellungskodiereinrichtung sorgt hierbei dafür, dass die richtigen Öffnungen miteinander verbunden werden und dass nicht etwa aufgrund einer falschen Drehstellung des Anschlussabschnitts relativ zu der Bedienungseinheit beispielsweise die Spülkanalanschlussöffnung mit der Saugkanaleintrittsöffnung verbunden wird. Die Drehstellungskodiereinrichtung verbessert hierdurch die Sicherheit bei einfacher Handhabung. Die Drehstellungskodiereinrichtung kann beispielsweise ein Eingriffselement aufweisen, das bezüglich einer zentralen Symmetrieachse des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs exzentrisch angeordnet ist und mit einem komplementär ausgebildeten Gegenelement der zugeordneten Bedienungseinheit zusammenwirkt.
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Die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs gehen beim Ankoppeln des Anschlussabschnitts an die zugeordnete Bedienungseinheit vorzugsweise automatisch eine gasdichte und/oder flüssigkeitsdichte Verbindung mit den entsprechenden Kanälen der Bedienungseinheit ein. Hierzu ist es bevorzugt, wenn die jeweilige Umrandung der Spülkanalanschlussöffnung und der Saugkanalanschlussöffnung eine konische Anschlussfläche aufweist, die vorzugsweise nach Art einer Einführ- und Abdichtschräge wirksam ist.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Spülkanalanschlussöffnung und die Saugkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts zur Bildung einer Schnappverbindung oder einer Klemmverbindung mit einem jeweiligen Anschlusselement der zugeordneten Bedienungseinheit ausgestaltet sind. Hierdurch wird unabhängig von der genannten Koppeleinrichtung, welche zum Ankoppeln des Anschlussabschnitts an die Bedienungseinheit dient und beispielsweise den genannten Schraubring aufweist, eine stabile und insbesondere abdichtende Verbindung für den Spülkanal und den Saugkanal bewirkt. Beispielsweise kann seitens des Anschlussabschnitts ein hohler, eine Ringschulter aufweisender Verbindungszapfen und an der Bedienungseinheit eine umfänglich elastische Verbindungshülse vorgesehen sein, oder umgekehrt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Arbeitskanalaustrittsöffnung des Arbeitskanals mit einer Abdeckung versehen, die den Arbeitskanal am distalen Ende des Einwegschlauchs abdichtet und die dazu ausgebildet ist, durch Krafteinwirkung mittels eines in den Arbeitskanal eingeführten Arbeitsgeräts geöffnet zu werden. Durch eine derartige Abdeckung wird vermieden, dass bereits während des Einführens des Einwegschlauchs in den Körper des Patienten Körpersubstanzen in den Arbeitskanal gelangen, die ein nachfolgend in den Arbeitskanal eingeführtes Arbeitsgerät oder eine nachfolgend durch den Arbeitskanal entnommene Probe verunreinigen könnten. Sobald das Endoskop mitsamt dem Einwegschlauch innerhalb des Körpers des Patienten an die gewünschte Untersuchungs- oder Behandlungsstelle gebracht worden ist, kann die den Arbeitskanal bis zu diesem Zeitpunkt abdichtende Abdeckung geöffnet werden, nämlich indem mittels des an der Rückseite der Abdeckung anliegenden Arbeitsgeräts eine gewisse Kraft bzw. ein gewisser Druck auf die Abdeckung ausgeübt wird. Hierdurch reißt oder platzt die Abdeckung auf, oder sie löst sich teilweise oder vollständig von dem Einwegschlauch, so dass das Arbeitsgerät am distalen Ende des Einwegschlauchs aus dem Arbeitskanal herausgeführt werden kann.
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Der Einwegschlauch kann zusätzlich zu dem genannten Arbeitskanal zumindest einen weiteren Arbeitskanal für ein weiteres Arbeitsgerät aufweisen (z. B. zweite Biopsiezange, Laser). Dieser weitere Arbeitskanal kann am Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs eine seitliche Einführöffnung aufweisen, durch die das weitere Arbeitsgerät eingeführt werden kann.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Spül-/Saugsystem für ein Endoskop, das einen Einwegschlauch der vorstehend erläuterten Art und eine wiederverwendbare Bedienungseinheit umfasst, wobei die Bedienungseinheit ein Spülkanal-Schaltventil und ein Saugkanal-Schaltventil aufweist. Die Bedienungseinheit umfasst einen Spülkanal, der mittels des Spülkanal-Schaltventils wahlweise geöffnet werden kann, wobei der Spülkanal an einem Ende wenigstens eine erste Spülkanaleintrittsöffnung und an dem anderen Ende eine Spülkanalaustrittsöffnung aufweist, die mit der Spülkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs verbunden werden kann. Die Bedienungseinheit umfasst ferner einen Saugkanal, der mittels des Saugkanal-Schaltventils wahlweise geöffnet werden kann, wobei der Saugkanal an einem Ende eine Saugkanalaustrittsöffnung und an dem anderen Ende eine Saugkanaleintrittsöffnung aufweist, die mit der Saugkanalanschlussöffnung des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs verbunden werden kann.
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In Zusammenwirken mit dem vorstehend erläuterten Einwegschlauch gestattet die zugeordnete Bedienungseinheit somit eine einfache und wirkungsvolle Ausnutzung einer erweiterten Funktionalität des Einwegschlauchs. Die Spülkanaleintrittsöffnung und die Saugkanalaustrittsöffnung der Bedienungseinheit können über geeignete Pumpen-Verbindungsschläuche mit entsprechenden Pumpen verbunden werden (Spülpumpe bzw. Saugpumpe). Durch die an der Bedienungseinheit vorgesehenen Schaltventile können die innerhalb der Bedienungseinheit vorgesehenen, in der Grundstellung der Schaltventile typischerweise geschlossenen Kanäle wahlweise geöffnet werden, um über den angekoppelten Anschlussabschnitt des Einwegschlauchs ein Gas oder Spülflüssigkeit in den Spülkanal des Einwegschlauchs zu pumpen, oder um unter Zwischenschaltung des bereits genannten Sammelbehälters Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit aus dem Arbeitskanal des Einwegschlauchs zu pumpen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Bedienungseinheit einen im Wesentlichen hohlzylindrischen Griffabschnitt, der dazu ausgebildet ist, das Griffteil des zugeordneten Endoskops aufzunehmen, insbesondere lösbar aufzunehmen, d. h. der Griffabschnitt der Bedienungseinheit kann auf das Griffteil des Endoskops aufgesetzt oder aufgezogen werden. Ferner umfasst die Bedienungseinheit bei dieser Ausführungsform einen von dem Griffabschnitt seitlich abstehenden Bedienungsabschnitt, an dem das bereits genannte Spülkanal-Schaltventil und Saugkanal-Schaltventil angeordnet sind. Die Bedienperson kann somit das Endoskop trotz der hieran befestigten Bedienungseinheit in gewohnter Weise halten, da lediglich der Griffabschnitt der Bedienungseinheit auf das Griffteil des Endoskops aufgesetzt ist, d. h. es ergibt sich lediglich eine umfängliche Vergrößerung. Zugleich können benachbart zu dem Griffabschnitt die Schaltventile des Bedienungsabschnitts betätigt werden, beispielsweise durch den Zeigefinger und den Mittelfinger der den Griffabschnitt umgreifenden Hand der Bedienperson. Hierdurch ergibt sich also eine einfache und komfortable Bedienung.
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Wenn der Griffabschnitt der Bedienungseinheit das Griffteil des Endoskops umfänglich umschließt, ist ein sicherer Sitz der Bedienungseinheit an dem Endoskop gewährleistet. Das Aufsetzen der Bedienungseinheit auf das Endoskop kann in einfacher Weise in axialer Richtung erfolgen. Der Griffabschnitt der Bedienungseinheit kann abschnittsweise oder vollständig flexibel und/oder in Umfangsrichtung elastisch sein, um eine Anpassung an das Griffteil des Endoskops oder an unterschiedliche Griffteile zu ermöglichen.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn an der Bedienungseinheit, insbesondere an dem genannten Griffabschnitt der Bedienungseinheit, eine Koppeleinrichtung vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, mit der bereits genannten Koppeleinrichtung des Anschlussabschnitts des Einwegschlauchs zusammenzuwirken. Die beiderseitigen Koppeleinrichtungen sind insbesondere komplementär zueinander ausgebildet. Beispielsweise kann an dem Griffabschnitt der Bedienungseinheit die genannte Außenringschulter mit dem hieran axial festgehaltenen Schraubring vorgesehen sein.
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Um den Zusammenbau des Spül-/Saug-Systems zu vereinfachen, ist es ferner bevorzugt, wenn die Bedienungseinheit für die genannte Spülkanaleintrittsöffnung und die Saugkanalaustrittsöffnung eine gemeinsame Schlauchkoppeleinrichtung aufweist, die zum Verbinden des Spülkanals und des Saugkanals der Bedienungseinheit mit einem jeweiligen Pumpen-Verbindungsschlauch dient. Diese beiden Pumpen-Verbindungsschläuche führen, wie bereits erwähnt, zu einer jeweiligen Pumpe (Spülpumpe und Saugpumpe). Durch Verwendung einer gemeinsamen Schlauchkoppeleinrichtung (z. B. gemeinsamer Verbindungsstecker) verringert sich die Anzahl der benötigten Arbeitsschritte beim Zusammenbau des Spül-/Saug-Systems. Vorzugsweise umfasst die gemeinsame Schlauchkoppeleinrichtung eine Kanalkodiereinrichtung. Durch diese kann verhindert werden, dass die Pumpen-Verbindungsschläuche mit falscher Zuordnung an die Kanalöffnungen der Bedienungseinheit angekoppelt werden.
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Weiterhin kann die Bedienungseinheit für den Spülkanal an dem genannten einen Ende auch noch eine zweite Spülkanaleintrittsöffnung aufweisen, wobei mittels des Spülkanal-Schaltventils wahlweise die erste oder die zweite Spülkanaleintrittsöffnung mit der (dem Einwegschlauch zugeordneten) Spülkanalaustrittsöffnung verbunden werden kann. Die beiden Spülkanaleintrittsöffnungen können über einen jeweiligen Pumpen Verbindungsschlauch mit zwei verschiedenen Pumpen oder Fluidbehältern verbunden sein, so dass durch die variable Betätigung des Spülkanal-Schaltventils beispielsweise wahlweise ein Gas oder eine Flüssigkeit in den Spülkanal des Einwegschlauchs gepumpt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Gleiche oder gleichartige Elemente sind darin mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt ein Spül-/Saug-System für ein Endoskop in einer Perspektivansicht.
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2 zeigt ein Prinzipschaubild des Spül-/Saug-Systems.
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3 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite eines Anschlussabschnitts eines Einwegschlauchs.
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4 zeigt in der linken Hälfte eine Längsschnittansicht und in der rechten Hälfte eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines Teils eines Anschlussabschnitts und einer zugeordneten Bedienungseinheit.
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5 zeigt eine Perspektivansicht eines Spül-/Saug-Systems.
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6 zeigt eine Längsschnittansicht des Spül-/Saug-Systems.
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Das in 1 gezeigte Spül-/Saug-System dient zur Erweiterung des Funktionsumfangs eines Endoskops 11 unter Erfüllung hoher hygienischer Anforderungen. Das beispielhaft gezeigte Endoskop 11 besitzt ein Okkular 13, ein Griffteil 15 und einen Einführabschnitt 17, welcher zum Einführen in eine Körperöffnung dient und im Wesentlichen einen Licht- und Beobachtungskanal umfasst. Anstelle einer optischen Übertragung zu dem Okkular 13 können am distalen Ende des Einführabschnitts 17 eine Kaltlichtquelle und ein optoelektronischer Bildsensor mit elektronischer Übertragung von Videodaten vorgesehen sein.
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Das Spül-/Saug-System gemäß 1 umfasst einen Einwegschlauch 21 und eine zugeordnete wiederverwendbare Bedienungseinheit 23. Der Einwegschlauch 21 umfasst an seinem proximalen Ende einen Anschlussabschnitt 25, der eine Koppeleinrichtung 27 zum Ankoppeln des Anschlussabschnitts 25 an einen Griffabschnitt 29 der Bedienungseinheit 23 aufweist. Der Griffabschnitt 29 umschließt das Griffteil 15 des Endoskops 11 umfänglich, so dass in der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung der Griffabschnitt 29 der Bedienungseinheit 23 das Griffteil 15 des Endoskops 11 im Wesentlichen vollständig überdeckt. Die Bedienungseinheit 23 umfasst ferner einen von dem Griffabschnitt 29 seitlich abstehenden Bedienungsabschnitt 31.
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An dem Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs 21 ist eine Probenentnahmeöffnung 33 vorgesehen. Ferner zweigen von dem Anschlussabschnitt 25 ein erster Verbindungsschlauch 35 und ein zweiter Verbindungsschlauch 37 ab, die zu einem Sammelbehälter 39 führen. Von dem Bedienungsabschnitt 31 der Bedienungseinheit 23 führen ein erster Pumpen-Verbindungsschlauch 41 und ein zweiter Pumpen-Verbindungsschlauch 43 zu einer Spülpumpe 45. Ferner führt von dem Bedienungsabschnitt 31 ein dritter Pumpen-Verbindungsschlauch 47 zu einer Saugpumpe 49. Die Funktionsweise des in 1 gezeigten Saug-/Spül-Systems wird nachfolgend anhand von 2 erläutert.
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2 zeigt ein Prinzipschaubild des Spül-/Saug-Systems gemäß 1.
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Der Einwegschlauch 21 umfasst einen Spülkanal 51, der an einem distalen Ende des Einwegschlauchs 21 eine Spülkanalaustrittsöffnung 53 aufweist. Der Einwegschlauch 21 umfasst ferner einen Arbeitskanal 55, der an dem distalen Ende des Einwegschlauchs 21 eine Arbeitskanalaustrittsöffnung 57 aufweist. Die Arbeitskanalaustrittsöffnung 57 kann mit einer Abdeckung 58 (z. B. Kunststofffolie) versehen sein, die den Arbeitskanal 55 am distalen Ende des Einwegschlauchs 21 abdichtet und die dazu ausgebildet ist, durch Krafteinwirkung wahlweise geöffnet zu werden, insbesondere mittels eines durch die Probenentnahmeöffnung 33 in den Arbeitskanal 55 eingeführten Arbeitsgeräts. Hierdurch wird der Arbeitskanal während des Einführens des Einwegschlauchs 21 in den Körper des Patienten steril gehalten, bis ein Arbeitsgerät die Abdeckung 58 gezielt öffnet. Hierbei ist auch von Vorteil, dass die Sterilität für den Benutzer anhand des Zustands der Abdeckung 58 (noch nicht geöffnet) leicht erkennbar ist, d. h. der Benutzer und der Patient können ohne weiteres erkennen, ob die Schlauchanordnung bereits zu einem früheren Zeitpunkt benutzt worden ist.
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An dem Anschlussabschnitt 25 besitzt der Einwegschlauch 21 eine Spülkanalanschlussöffnung 59, die innerhalb des Anschlussabschnitts 25 über einen Spülverbindungskanal 60 in den Spülkanal 51 mündet. Die bereits genannte Probenentnahmeöffnung 33 an dem Anschlussabschnitt 25 mündet über eine Verzweigungsstelle 61 in den Arbeitskanal 55.
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Der an dem Anschlussabschnitt 25 vorgesehene erste Verbindungsschlauch 35 besitzt an seinem freien Ende eine Sammelbehälter-Eintrittsöffnung 63 und mündet an seinem anderen Ende über einen Saugverbindungskanal 65 und die Verzweigungsstelle 61 ebenfalls in den Arbeitskanal 55. Der zweite Verbindungsschlauch 37 besitzt an seinem freien Ende eine Sammelbehälter-Austrittsöffnung 67 und mündet an seinem anderen Ende über einen weiteren Saugverbindungskanal 69 in eine Saugkanalanschlussöffnung 71 des Anschlussabschnitts 25.
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Der wegwerfbare Teil des Spül-/Saug-Systems ist in
2 durch die Linie D gekennzeichnet. Der jenseits des Anschlussabschnitts
25 befindliche Teil des Einwegschlauchs
21, der den Spülkanal
51 und den Arbeitskanal
55 bildet, kann an dem Einführabschnitt
17 des Endoskops
11 in axial beweglicher Weise befestigt sein, beispielsweise durch Führungsschlaufen (in
1 und
2 nicht gezeigt), wie dies aus der eingangs genannten
DE 10 2007 008 099 A1 bekannt ist. Alternativ oder zusätzlich kann das distale Ende des Einwegschlauchs
21 an dem distalen Ende des Einführabschnitts
17 des Endoskops
11 axial fest und drehfest fixiert sein, beispielsweise durch eine Fixiermanschette (in
1 und
2 nicht gezeigt), wie dies ebenfalls aus der eingangs genannten
DE 10 2007 008 099 A1 bekannt ist.
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Die Bedienungseinheit 23 besitzt einen Spülkanal 73, der mittels eines Spülkanal-Schaltventils 75 gewöhnlich geschlossen ist, jedoch wahlweise geöffnet werden kann. Im Bereich des Spülkanal-Schaltventils 75 ist der Spülkanal 73 in einen ersten Spülkanalast 77 und einen zweiten Spülkanalast 79 unterteilt, die stromaufwärts zu einer ersten Spülkanaleintrittsöffnung 81 bzw. einer zweiten Spülkanaleintrittsöffnung 83 führen. Stromabwärts führt der Spülkanal 73 zu einer Spülkanalaustrittsöffnung 85, die mit der Spülkanalanschlussöffnung 59 des Einwegschlauchs 71 verbunden werden kann, wie nachfolgend noch erläutert wird. Durch unterschiedlich starke Betätigung des Spülkanal-Schaltventils 75 kann wahlweise die erste Spülkanaleintrittsöffnung 81 oder die zweite Spülkanaleintrittsöffnung 83 über den Spülkanal 73 mit der Spülkanalaustrittsöffnung 85 verbunden werden.
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Die Bedienungseinheit 23 besitzt ferner einen Saugkanal 87, der mittels eines Saugkanal-Schaltventils 89 gewöhnlich geschlossen ist, jedoch wahlweise geöffnet werden kann. Der Saugkanal 87 besitzt an einem Ende einer Saugkanalaustrittsöffnung 91 und an dem anderen Ende eine Saugkanaleintrittsöffnung 93, die mit der Saugkanalanschlussöffnung 71 des Einwegschlauchs 21 verbunden werden kann, wie nachfolgend noch erläutert wird.
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Die Bedienungseinheit 23 besitzt ferner eine einzige, gemeinsame Schlauchkoppeleinrichtung 95, durch die der erste Spülkanalast 77, der zweite Spülkanalast 79 und der Saugkanal 87 mit dem ersten Pumpen-Verbindungsschlauch 41, dem zweiten Pumpen-Verbindungsschlauch 43 bzw. dem dritten Pumpen-Verbindungsschlauch 47 gekoppelt werden können.
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Das in den 1 und 2 illustrierte Spül-/Saug-System erweitert bedarfsweise die Funktionalität eines einfachen Endoskops 11 und erfüllt zugleich – was den Spülkanal 51 und den Arbeitskanal 55 betrifft – hohe Anforderungen an die einzuhaltenden Hygienemaßnahmen. Durch die Unterteilung in einen Einwegschlauch 21 und eine wiederverwendbare Bedienungseinheit 23 ist der unter Hygieneaspekten besonders kritische Bereich als wegwerfbares Teil D ausgebildet, während der nachgeordnete, vergleichsweise aufwendig aufgebaute Teil (Bedienungseinheit 23 mit Schaltventilen 75, 89) mehrfach verwendet werden kann. Eine Verschmutzung des Saugkanals 87 der Bedienungseinheit 23 kann hierfür mittels einer Filtereinrichtung 97 wirkungsvoll vermieden werden, wie nachfolgend noch erläutert wird.
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Das Spül-/Saug-System ist – bezogen auf die Längsachse des Endoskops 11 – in axialer Richtung zweigeteilt, wobei sowohl der Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs 21 als auch der Bedienungsabschnitt 31 der Bedienungseinheit 23 das Endoskop 11 umfänglich umschließen, wodurch sich insgesamt ein kompakter und gut handhabbarer Aufbau ergibt. Hierfür kann der Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs in axialer Verlängerung zu dem Griffabschnitt 29 an die Bedienungseinheit 23 angekoppelt werden. Insbesondere ist der Griffabschnitt 29 im Wesentlichen hohlzylindrisch und vorzugsweise auch flexibel ausgebildet, so dass die Bedienungseinheit 23 in axialer Richtung auf das Griffteil 15 des Endoskops 11 aufgesetzt werden kann und sich auch an unterschiedlich geformte Griffteile 15 verschiedener Endoskope 11 anpassen kann.
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Der Zusammenbau der verschiedenen Module des gezeigten Spül-/Saug-Systems gestaltet sich für den Benutzer sehr einfach, da im Wesentlichen lediglich die Bedienungseinheit 23 an dem Endoskop 11 zu befestigen ist und der Einwegschlauch 21 über seinen Anschlussabschnitt 25 an die Bedienungseinheit 23 angekoppelt werden muss. Hierbei kann eine automatische Verbindung der jeweiligen Kanalöffnungen erfolgen, wie nachfolgend noch erläutert wird. Der erste und zweite Verbindungsschlauch 35, 37 sind in einen Sammelbehälter 39 einzuführen, und der erste, zweite und dritte Pumpen-Verbindungsschlauch 41, 43, 47 sind mit den verschiedenen Pumpen 45, 49 zu verbinden. Dies erweist sich durch Verwendung einer gemeinsamen Schlauchkoppeleinrichtung 95 für die drei Pumpen-Verbindungsschläuche 41, 43, 47 als besonders einfach.
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Die Funktionsweise des Spül-/Saug-Systems gemäß 1 und 2 ist die Folgende:
Wenn der Einführabschnitt 17 des Endoskops 11 mitsamt dem hieran befestigten Einwegschlauch 21 in eine Körperöffnung eingeführt ist, kann durch Betätigung des Spülkanal-Schaltventils 75 an der Bedienungseinheit 23 wahlweise eine Spülflüssigkeit (z. B. Wasser) oder ein Gas (z. B. Luft oder CO2) über den Spülkanal 73 der Bedienungseinheit 23 in den Spülkanal 51 des Einwegschlauchs 21 gepumpt werden und dort am distalen Ende durch die Spülkanalaustrittsöffnung 53 austreten. Das jeweilige Fluid kann mittels der Spülpumpe 45 unmittelbar gefördert oder in einem Druckspeicher (nicht gezeigt) zwischengespeichert werden. Mittels eines Umschaltventils 99 kann beispielsweise zwischen dem Einblasen von Luft und CO2 umgeschaltet werden.
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Durch Betätigung des Saugkanal-Schaltventils 89 an der Bedienungseinheit 23 kann mittels der Saugpumpe 49 Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit aus der untersuchten Körperregion abgesaugt werden. Hierfür muss die Probenentnahmeöffnung 33 an dem Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs 21 geschlossen sein. Die betreffende Flüssigkeit wird somit durch die Arbeitskanalaustrittsöffnung 57 an dem distalen Ende des Einwegschlauchs 21 angesaugt und durch den Arbeitskanal 55 geführt. Die angesaugte Flüssigkeit gelangt allerdings nicht direkt in den Saugkanal 87 der Bedienungseinheit 23, sondern wird über die Verzweigungsstelle 61 in dem Anschlussabschnitt 25 in den ersten Verbindungsschlauch 35 geführt und gelangt von dort in den gasdicht verschlossenen Sammelbehälter 39. Die Flüssigkeit wird in dem Sammelbehälter 39 gesammelt, wobei die Sammelbehälter-Austrittsöffnung 67 des zweiten Verbindungsschlauchs 37 sich oberhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet. Hierdurch wird erreicht, dass in dem Sammelbehälter 39 lediglich ein Unterdruck erzeugt wird, ohne dass die abgesaugte Flüssigkeit in den zweiten Verbindungsschlauch 37 und von dort in den Saugkanal 87 der Bedienungseinheit 23 gelangt. Als zusätzlicher Schutz vor einer Verunreinigung des Saugkanals 87 ist an dem zweiten Verbindungsschlauch 37 die bereits erwähnte Filtereinrichtung 97 vorgesehen.
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Sofern momentan kein Absaugbetrieb erfolgt, kann durch die Probenentnahmeöffnung 33 außerdem ein Arbeitsgerät in den Arbeitskanal 55 des Einwegschlauchs 21 eingeführt werden, beispielsweise eine Biopsiezange zum Zwecke der Entnahme einer Gewebeprobe unter gleichzeitiger Beobachtung mittels des Endoskops 11.
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Nachfolgend werden noch einige Einzelheiten des Spül-/Saug-Systems gemäß 1 und 2 erläutert.
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3 zeigt eine Draufsicht derjenigen Stirnseite des Anschlussabschnitts 25 des Einwegschlauchs 21, die in Gebrauchsstellung der Bedienungseinheit 23 zugewandt ist. Zu erkennen sind die seitlich abstehende Probenentnahmeöffnung 33, der erste Verbindungsschlauch 35 und der zweite Verbindungsschlauch 37. Ferner ist ein Außengewinde 101 der bereits genannten Koppeleinrichtung 27 gezeigt, welches nachfolgend noch erläutert wird. Zu erkennen sind ferner die Spülkanalanschlussöffnung 59 des Spülkanals 51 und die Saugkanalanschlussöffnung 71 des Saugverbindungskanals 69.
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Aus der Draufsicht gemäß 3 ist außerdem ersichtlich, dass der Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs 21 einen zentral angeordneten Durchtrittskanal 103 aufweist, der zum Aufnehmen des Einführabschnitts 17 des Endoskops 11 (vgl. 1) dient. Der Durchtrittskanal 103 verläuft innerhalb des Anschlussabschnitts 25 parallel zu dem Spülkanal 51.
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Anhand von 4 wird nachfolgend eine mögliche Ausführungsform zur Bewerkstelligung des erforderlichen Ankoppelns des Einwegschlauchs an die Bedienungseinheit 23 beispielhaft erläutert. 4 zeigt in der linken Hälfte eine Längsschnittansicht und in der rechten Hälfte eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht. Es ist allerdings zu beachten, dass der in der linken Hälfte von 4 gezeigte Längsschnitt nicht durch das Zentrum des Spül-/Saug-Systems, d. h. nicht durch die Längsachse A des zugeordneten Endoskops verläuft. Tatsächlich ist der Griffabschnitt 29 der Bedienungseinheit 23 – wie bereits erwähnt – hohlzylindrisch und nimmt in seinem Innenraum das Griffteil 15 des Endoskops 11 auf (vgl. 1). Der Anschlussabschnitt 25 besitzt in seinem Zentrum – wie im Zusammenhang mit 3 erläutert – tatsächlich einen Durchtrittskanal 103 für das Endoskop 11.
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Gezeigt sind in 4 ein oberer Teil des Anschlussabschnitts 25 des Einwegschlauchs 21 und in axialer Gegenüberstellung hierzu – also unmittelbar vor dem Ankoppeln – ein unterer Teil des Griffabschnitts 29 der Bedienungseinheit 23. Ferner ist in 4 ein Schraubring 111 gezeigt, der lediglich der besseren Übersicht halber oberhalb des gezeigten Teils des Griffabschnitts 29 dargestellt ist und in Gebrauchsstellung tatsächlich den Griffabschnitt 29 umfänglich umschließt und hierbei an einer Außenringschulter 113 des Griffabschnitts 29 der Bedienungseinheit 23 anliegt. Der Schraubring 111 und die Außenringschulter 113 bilden gemeinsam eine Koppeleinrichtung 115 des Griffabschnitts 29 der Bedienungseinheit 23.
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Der Schraubring 111 umfasst ferner ein Innengewinde 117, das mit dem Außengewinde 101 des Anschlussabschnitts (vgl. 3) zusammenwirkt. Außerdem umfasst der Schraubring 111 eine Innenringschulter 119, die als Mitnehmereinrichtung für die Außenringschulter 113 des Griffabschnitts 29 dient. Das Innengewinde 117 des Schraubrings 111 ist bezüglich der Längsachse A in axialer Richtung geringfügig rückfedernd, d. h. elastisch ausgebildet. Auch das zugeordnete Außengewinde 101 des Anschlussabschnitts 25 ist in axialer Richtung geringfügig rückfedernd ausgebildet. An dem Innengewinde 117 ist eine Gewindegangüberhöhung 121 vorgesehen, die komplementär zu einer entsprechenden Gewindegangüberhöhung 123 des Außengewindes 101 ausgebildet ist.
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Zum Ankoppeln des Einwegschlauchs 21 an die Bedienungseinheit 23 wird der Anschlussabschnitt 25 in den Griffabschnitt 29 eingesteckt, wodurch bereits ein gegenseitiger Klemmsitz realisiert werden kann. Danach wird das Innengewinde 117 des Schraubrings 111 mit dem Außengewinde 101 des Anschlussabschnitts 25 verschraubt, wodurch der Schraubring 111 entlang der Längsachse A in Richtung des Anschlussabschnitts 25 versetzt wird und hierbei über die Innenringschulter 119 die Außenringschulter 113 mitnimmt und somit die Bedienungseinheit 23 in Richtung auf den Anschlussabschnitt 25 zieht. Wenn die für den Schraubring 111 vorgesehene Drehbewegung vollständig durchgeführt wird, gleiten die Gewindegangüberhöhung 121 des Innengewindes 117 und die Gewindegangüberhöhung 123 des Außengewindes 101 aneinander vorbei, so dass aufgrund der rückfedernden Ausbildung ein Totpunkt überwunden wird und der Schraubring 111 nach Erreichen seiner Drehendlage diese stabil beibehält. Hierdurch ist also eine selbststabilisierende Steck-Schraub-Verbindung realisiert.
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Um während des Ankoppelns auch die an dem Abschlussabschnitt 25 und an dem Griffabschnitt 29 vorgesehenen Kanäle bzw. Öffnungen automatisch und wirkungsvoll miteinander zu verbinden, können an dem Anschlussabschnitt 25 und an dem Griffabschnitt 29 komplementär zueinander ausgebildete Anschlusselemente vorgesehen sein. Beispielsweise sind in 4 ein Verbindungszapfen 131, der der Spülkanalanschlussöffnung 59 zugeordnet ist, und ein Verbindungszapfen 133 gezeigt, der der Saugkanalanschlussöffnung 71 zugeordnet ist. Die beiden Verbindungszapfen 131, 133 besitzen einen jeweiligen Ringsteg 135 bzw. 137. Die Verbindungszapfen 131, 133 erstrecken sich parallel zu der Längsachse A, so dass die Spülkanalanschlussöffnung 59 und die Saugkanalanschlussöffnung 71 an der der Bedienungseinheit 23 zugewandten Stirnseite des Anschlussabschnitts 25 parallel zu der Längsachse A des Endoskops 11 ausgerichtet sind.
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An dem Griffabschnitt 29 sind eine Verbindungshülse 139, die der Spülkanalaustrittsöffnung 85 zugeordnet ist, und eine Verbindungshülse 141 vorgesehen, die der Saugkanaleintrittsöffnung 93 zugeordnet ist. Die Verbindungshülsen 139, 141 sind in Umfangsrichtung elastisch und besitzen an ihrer Innenseite eine jeweilige Ringnut 143.
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Beim Ankoppeln des Einwegschlauchs 21 an die Bedienungseinheit 23 greifen die Verbindungszapfen 131, 133 in die jeweils zugeordnete Verbindungshülse 139 bzw. 141 ein, wobei aufgrund der elastischen Ausbildung der Verbindungshülsen 139, 141 eine Klemmverbindung verwirklicht wird. Die beiderseitigen Flanken des jeweiligen Ringstegs 131 bzw. 137 der Verbindungszapfen 131, 133 bilden hierbei doppelt konische Anschlussflächen, die für eine wirksame Abdichtung sorgen.
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Bezüglich der erläuterten Steck-Schraub-Verbindung zwischen dem Anschlussabschnitt 25 des Einwegschlauchs 21 und dem Griffabschnitt 29 der Bedienungseinheit 23 ist eine Drehstellungskodierung verwirklicht. Dies bedeutet, dass das Einstecken des Anschlussabschnitts 25 in den Griffabschnitt 29 nur in einer einzigen vorbestimmten Drehstellung möglich ist, in der der jeweilige Verbindungszapfen 131, 133 mit der richtigen Verbindungshülse 139 bzw. 141 gekoppelt wird. Bei der Ausführungsform gemäß 3 wird die Drehstellungskodierung auf einfache Weise durch eine exzentrische und unsymmetrische Anordnung der Spülkanalanschlussöffnung 59 und der Saugkanalanschlussöffnung 71 bezüglich der Zentralachse des Anschlussabschnitts 25 (entsprechend der Längsachse A des Endoskops 11) realisiert. Bezüglich des Ausführungsbeispiels gemäß 4 kann eine derartige Drehstellungskodierung alternativ oder zusätzlich auch dadurch bewerkstelligt werden, dass einer der Verbindungszapfen 131 oder 133 als Verbindungshülse ausgebildet wird und das zugeordnete Gegenelement einen Verbindungszapfen bildet.
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Selbstverständlich kann nicht nur die Anordnung von Verbindungszapfen einerseits und Verbindungshülsen andererseits an dem Anschlussabschnitt 25 und dem Griffabschnitt 29 vertauscht sein, sondern auch die Anordnung des Außengewindes 101 einerseits und der Außenringschulter 113 und des Schraubrings 111 andererseits.
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Im Ergebnis ist es durch eine Ausgestaltung gemäß 4 möglich, den Einwegschlauch 21 mit wenigen Handgriffen auf intuitiv eingängliche Weise sicher mit der wiederverwendbaren Bedienungseinheit 23 zu koppeln.
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5 illustriert nochmals eine mögliche Ausführungsform eines Spül-/Saug-Systems für ein Endoskop.
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6 entspricht der Darstellung gemäß 5, wobei jedoch das Endoskop 11, der Anschlussabschnitt 25 und der Griffabschnitt 29 in einer vereinfachten Schnittdarstellung gezeigt sind und die Schlauchkoppeleinrichtung 95 für die drei Pumpen-Verbindungsschläuche 41, 43, 47 von dem Bedienungsabschnitt 31 entnommen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Endoskop
- 13
- Okkular
- 15
- Griffteil
- 17
- Einführabschnitt
- 21
- Einwegschlauch
- 23
- Bedienungseinheit
- 25
- Anschlussabschnitt
- 27
- Koppeleinrichtung von 25
- 29
- Griffabschnitt
- 31
- Bedienungsabschnitt
- 33
- Probenentnahmeöffnung
- 35
- erste Verbindungsschlauch
- 37
- zweiter Verbindungsschlauch
- 39
- Sammelbehälter
- 41
- erster Pumpen-Verbindungsschlauch
- 43
- zweiter Pumpen-Verbindungsschlauch
- 45
- Spülpumpe
- 47
- dritter Pumpen-Verbindungsschlauch
- 49
- Saugpumpe
- 51
- Spülkanal von 21
- 53
- Spülkanalaustrittsöffnung
- 55
- Arbeitskanal von 21
- 57
- Arbeitskanalaustrittsöffnung
- 58
- Abdeckung
- 59
- Spülkanalanschlussöffnung
- 60
- Spülverbindungskanal
- 61
- Verzweigungsstelle
- 63
- Sammelbehälter-Eintrittsöffnung von 35
- 65
- Saugverbindungskanal
- 67
- Sammelbehälter-Austrittsöffnung von 37
- 69
- Saugverbindungskanal
- 71
- Saugkanalanschlussöffnung
- 73
- Spülkanal von 23
- 75
- Spülkanal-Schaltventil
- 77
- erster Spülkanalast
- 79
- zweiter Spülkanalast
- 81
- erste Spülkanaleintrittsöffnung
- 83
- zweite Spülkanaleintrittsöffnung
- 85
- Spülkanalaustrittsöffnung
- 87
- Saugkanal von 23
- 89
- Saugkanal-Schaltventil
- 91
- Saugkanalaustrittsöffnung
- 93
- Saugkanaleintrittsöffnung
- 95
- Schlauchkoppeleinrichtung von 31
- 97
- Filtereinrichtung
- 99
- Umschaltventil
- 101
- Außengewinde von 25
- 103
- Durchtrittskanal
- 111
- Schraubring
- 113
- Außenringschulter von 29
- 115
- Koppeleinrichtung von 29
- 117
- Innengewinde von 111
- 119
- Innenringschulter von 111
- 121
- Gewindegangüberhöhung von 117
- 123
- Gewindegangüberhöhung von 101
- 131
- Verbindungszapfen von 59
- 133
- Verbindungszapfen von 71
- 135
- Ringsteg
- 137
- Ringsteg
- 139
- Verbindungshülse von 85
- 141
- Verbindungshülse von 93
- 143
- Ringnut
- A
- Längsachse
- D
- wegwerfbarer Teil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007008099 A1 [0004, 0047, 0047]