DE102010045036A1

DE102010045036A1 - Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102010045036A1
Application number: DE102010045036A
Authority: DE
Inventors: Patrik Heyer; Karlheinz Hügel; Rudi Stellberger
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2010-09-10
Filing date: 2010-09-10
Publication date: 2012-03-15

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu entwickeln, mit der es möglich ist, die Genauigkeit beim Messen einer Plattendehnung bzw. Plattenstauchung zu verbessern. Die Erfindung besteht darin, dass bei einer Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine, mit in mindestens einem Zylinderkanal (1) angeordneten Klemmvorrichtungen (2, 5) für den vor- und nachlaufenden Rand der auf der tragenden Mantelfläche des rotierbaren Formzylinders (4) aufliegenden Druckplatte (3), und mit mindestens einer Stellvorrichtung (6, 7) zum Dehnen der Druckplatte (3), am Formzylinder (4), ein die Dehnung der Druckplatte (3) wiedergebender Sensor (12, 13) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Drucken mit einer Offsetdruckmaschine werden Teilfarbenbilder unter Pressung nacheinander jeweils von einem elastischen Aufzug auf einen Bogen oder eine Bahn übertragen. Durch die Pressung und durch den Einfluss von Feuchtmittel dehnt sich das Papier, so dass Passerdifferenzen entstehen. Um die durch Papierdehnung verursachten Passerfehler zu verringern, ist es bekannt, Druckplatten zu dehnen oder zu stauchen. Weil sich beim Bogendruck der jeweilige Bogen am Ende mehr als am Anfang ausdehnt, werden die Druckplatten am Plattenende verformt. Mit geteilten hinteren Plattenspannschienen ist es möglich, eine Druckplatte im Bereich von wenigen Zehntel Millimetern zu verformen, so dass eine konkave Bogendehnung ausgeglichen werden kann.
Die DE 4235393 A1 beschreibt eine Registerregelanordnung, bei der Passerabweichungen mit Aktuatoren kompensiert werden. Zum Kompensieren von Enger- oder Breiterdrucken wirken Aktuatoren an geteilten Spannschienen der Druckplatte. Die Regelanordnung verarbeitet Signale von Registermarkensensoren. Beim Generieren von Stellsignalen für die Aktuatoren werden keine Messwerte verarbeitet, die eine Verformung einer Druckplatte wiedergeben.
Bei einer Druckmaschine nach der DE 10 2007 057 455 A1 wird eine Druckplatte mittels Aktuatoren in axialer und/oder Umfangsrichtung so verformt, dass Passerabweichungen kompensiert werden. Die Energie für die Bewegung und die Signale zum Steuern der Aktuatoren werden mittels Drehübertragern auf den bzw. von dem Formzylinder übertragen. Die Aktuatoren sind mit einem Geber ausgestattet, der Signale zur Position eines Abtriebsgliedes ausgibt, welches über mechanische Getriebeelemente mit einer Plattenspannschine gekoppelt ist. Der jeweilige Aktuator mit dem Abtriebsglied und die mechanischen Getriebeelemente bilden eine kinematische Kette mit Spielpassungen zwischen den Gliedern. Aus den Signalen der Positionsgeber der Aktuatoren kann eine Verformung der Druckplatte nicht hinreichend genau bestimmt werden.
Bei einer Vorrichtung zum Spannen und Verstellen einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder nach der DE 4223908 C2 sind Sensoren angeordnet, mit denen geprüft werden kann, ob sich eine Klemmleiste in einer Ausgangsposition befindet. Die Sensoren sind nicht dazu ausgebildet, eine Plattendehnung zu erfassen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine zu entwickeln, mit der es möglich ist, die Genauigkeit beim Messen einer Plattendehnung bzw. Plattenstauchung zu verbessern.
Die Aufgabe wird mit einer Einrichtung gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist an einem Formzylinder mindestens ein die Dehnung der Druckplatte wiedergebender Sensor angeordnet. Wenn zum Verformen der Druckplatte eine am nachlaufenden Rand angreifende Klemmleiste verwendet wird, kann der Sensor zylinderfest angeordnet und auf eine Fläche der Klemmleiste gerichtet sein. Wenn davon ausgegangen wird, dass der Rand fest in der Klemmleiste gehalten ist, dann ergibt sich aus der Position der Klemmleiste auf dem Formzylinder direkt die Verformung der Druckplatte in Umfangs- und/oder Seitenrichtung. Die Verformung der Druckplatte, d. h. das Maß der Dehnung bzw. Stauchung, kann für einen Bediener der Druckmaschine auf einer Anzeigevorrichtung ausgegeben werden. Eine Anordnung zur Sensorsignalverarbeitung kann direkt auf dem Formzylinder angeordnet sein, wobei die Anordnung mit einer ortsfesten Steuereinrichtung der Druckmaschine in Verbindung stehen kann.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden, es zeigen:
1: einen Plattenzylinder mit Blick auf einen Zylinderkanal, und
2: einen Schnitt durch einen Plattenzylinder.
Die 1 und 2 zeigen einen rotierbar gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine mit Blickrichtung auf einen Zylinderkanal 1 und in Schnittdarstellung durch eine Klemmleiste 2 am nachlaufenden Rand einer Druckplatte 3. Die Druckplatte 3 liegt auf der Mantelfläche des Zylinderkörpers 4 auf und ist an dem vorlaufenden Rand mit einer über die Breite der Druckplatte 3 reichenden Klemmleiste 5 gehalten. Die Klemmvorrichtung am vorlaufenden Rand sitzt ortsfest am Zylinderkörper 4. Zum Halten, Spannen und Verformen der Druckplatte 3 am nachlaufenden Rand sind vier Klemmvorrichtungen mit vier Klemmleisten 2.1 bis 2.4 vorgesehen. Mittels Aktuatoren 6.1 bis 6.4 und 7.1 bis 7.4 sind die Klemmleisten 2.1 bis 2.4 unabhängig voneinander in Seitenrichtung 8 und in Umfangsrichtung 9 positionierbar. Unterschiedliche Positionierwege der Klemmleisten 2.1 bis 2.4 bewirken eine Dehnung und/oder Stauchung der Druckplatte 3 am nachlaufenden Ende im elastischen Bereich. Die Aktuatoren 6.1 bis 6.4 und 7.1 bis 7.4 bestehen jeweils aus einem Antriebsglied und mindestens einem Abtriebsglied, welches mit der jeweiligen Klemmleiste 2.1 bis 2.4 gekoppelt ist. Wie näher in 2 dargestellt, besteht z. B. ein Aktuator 7 zum Verstellen einer Klemmleiste 2 in Umfangsrichtung 9 aus einem Piezoantrieb 10 und einem Hebeltrieb 11. Die Klemmvorrichtung bzw. die Klemmleisten 2.1 bis 2.4 sind in Umfangsrichtung 9 und in Seitenrichtung 8 in Drehgelenken und/oder Schubgelenken geführt.
Die Klemmleisten 2.1 bis 2.4 besitzen in Seitenrichtung 8 und in Umlaufrichtung 9 Indikatorflächen, auf die berührungslos wirkende Abstandssensoren 12.1 bis 12.4 und 13.1 bis 13.4 gerichtet sind. Die mit den zylinderfesten Sensoren 12.1 bis 12.4 und 13.1 bis 13.4 erfassten Abstandsänderungen entsprechen den Positionierwegen der Klemmleisten 2.1 bis 2.4 in Seitenrichtung 8 und in Umlaufrichtung 9. Weil der nachlaufende Rand der Druckplatte 3 fest unter den Klemmleisten 2.1 bis 2.4 sitzt, entspricht der Positionierweg dem Maß der Dehnung bzw. Stauchung der Druckplatte in Seitenrichtung 8 bzw. in Umfangsrichtung 9 im Bereich der jeweiligen Klemmleiste 2.1 bis 2.4. Die Abstandssensoren 12.1 bis 12.4 und 13.1 bis 13.4 sind über eine Busleitung 14 mit einer Signalverarbeitungsschaltung 15 verbunden, die im Kanal 1 angeordnet ist. Die Aktuatoren 6.1 bis 6.4 und 7.1 bis 7.4 sind mit einer Steuerschaltung 16 verbunden. Über Drehübertrager 17, 18 führen Signalleitungen 19 und Steuerleitungen 20 zu einer Steuereinheit 21 für die Druckmaschine. Die Steuereinheit 21 enthält einen Rechner, in dem Programme ablaufen, die Signale der Abstandssensoren 12, 13 verarbeiten, die Stellsignale für die Aktuatoren 6, 7 generieren und die Beträge und Richtungen der Verformungen der Druckplatte 3 auf einer Anzeigeeinheit 22 ausgeben.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Es ist alternativ möglich, Verformungssensoren vorzusehen, die direkt auf die Druckplatte 3 gerichtet sind. Die Signale der Sensoren 12, 13 können per Funk zur Steuereinrichtung 21 übertragen werden. Die als Abstandssensoren ausgebildeten Sensoren 12, 13 können optische, kapazitive oder induktive Wandler enthalten.
Bezugszeichenliste

1: Zylinderkanal
2: Klemmleiste
3: Druckplatte
4: Zylinderkörper
5: Klemmleiste
6, 7: Aktuator
8: Seitenrichtung
9: Umfangsrichtung
10: Piezoantrieb
11: Hebeltrieb
12, 13: Abstandssensor
14: Busleitung
15: Signalverarbeitungsschaltung
16: Steuerschaltung
17, 18: Drehübertrager
19: Signalleitung
20: Steuerleitung
21: Steuereinheit
22: Anzeigeeinheit

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 4235393 A1 [0003]
DE 102007057455 A1 [0004]
DE 4223908 C2 [0005]

Claims

Einrichtung zum Befestigen einer Druckplatte an einem Formzylinder einer Druckmaschine, mit in mindestens einem Zylinderkanal (1) angeordneten Klemmvorrichtungen (2, 5) für den vor- und nachlaufenden Rand der auf der tragenden Mantelfläche des rotierbaren Formzylinders (4) aufliegenden Druckplatte (3), und mit mindestens einer Stellvorrichtung (6, 7) zum Dehnen der Druckplatte (3), dadurch gekennzeichnet, dass am Formzylinder (4) ein die Dehnung der Druckplatte (3) wiedergebender Sensor (12, 13) angeordnet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (12, 13) zum Erfassen der Position einer am nachlaufenden Rand der Druckplatte (3) angreifenden Klemmleiste (2) in Seitenrichtung (8) und/oder in Umfangsrichtung (9) zylinderfest angeordnet ist.
Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Klemmleiste (2) mindestens eine Indikatorfläche ausgebildet ist, auf die der jeweilige Sensor (12, 13) gerichtet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (12, 13) mit einer die Dehnung wiedergebende Anzeigevorrichtung (22) in Verbindung steht.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (12, 13) mit einer am Formzylinder (4) angeordneten Auswerteschaltung (15) verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung (15) mit einer Steuereinrichtung (21) für die Druckmaschine verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung mindestens einen Aktuator (6, 7) umfasst, der an mindestens einer Klemmleiste (2) für den nachlaufenden Rand angreift, und dass die Steuereinrichtung (21) mit dem Aktuator (6, 7) verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung ein Hebelgetriebe (11) enthält.