DE102007043851A1

DE102007043851A1 - Verfahren zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine für Mehrfarbendruck

Info

Publication number: DE102007043851A1
Application number: DE102007043851A
Authority: DE
Inventors: Götz Dr. Vimodrone Schnell
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2006-10-09
Filing date: 2007-09-14
Publication date: 2008-04-10

Abstract

Verfahren zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine für Mehrfarbendruck, bei dem vor Beginn des Druckens mindestens zwei Druckformzylinder jeweils mit Registereinstellvorrichtungen in eine erste Ausgangslage gestellt werden,
und bei dem auf jeden Druckformzylinder mindestens eine Druckplatte aufgespannt wird, indem die Druckplatte an einer Kante gegen Anschläge gebracht und eine Klemmvorrichtung für die Kante mit einer bestimmten Klemmkraft betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Betätigen der Klemmvorrichtung (20, 23-28) Abstände (a) der Druckplatte (13) von den Anschlägen (18, 19) gemessen und aus den Abständen (a) Stellwerte für die Registereinstellvorrichtungen (9-12) bestimmt werden und dass anhand der Stellwerte mit den Registereinsteellvorrichtungen (9-12) die Druckformzylinder (1) die Abstände (a) kompensierend in eine zweite Ausgangslage gestellt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine für Mehrfarbendruck nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 693 08 951 T3 ist eine Vorrichtung zum Montieren einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder einer Druckmaschine bekannt, bei der die Druckplatte mit U-förmigen Ausstanzungen gegen Referenzstifte geschoben und mit einer Spannschiene auf der Mantelfläche des Plattenzylinders fixiert wird. In den Referenzstiften sind Sensoren angeordnet, die ein Signal geben, wenn der Bogen einer Ausstanzung am jeweiligen Referenzstift anliegt. Durch Auswerten des Signals kann festgestellt werden, ob die Druckplatte nach dem Klemmvorgang mit der Spannschiene exakt an den Referenzstiften anliegt. Wurde während des Klemmvorgangs die Druckplatte von einem Referenzstift fortbewegt, kann die Spannschiene gelöst und die Druckplatte erneut mit den Ausstanzungen zu den Referenzstiften positioniert werden. Die Sensoren können als Näherungssensoren auf das Vorhandensein von nichtmagnetischem Metall der Druckplatte ansprechen.
Bei einer Vorrichtung nach DE 35 27 103 A1 signalisieren Leuchtdioden eine Anlage einer Druckplatte an Anschlägen auf einem Plattenzylinder. Die Leuchtdioden laufen mit dem Plattenzylinder um.
Plattenzylinder sind mit Registereinstellvorrichtungen gekoppelt, so dass es möglich ist, während des Druckens ein Teilfarbenbild relativ zu einem anderen Teilfarbenbild in Druckrichtung und quer dazu zu verschieben und zu verdrehen. Wenn zur Vorbereitung des Druckens Druckplatten auf den Plattenzylindern aufgespannt werden, dann werden die Plattenzylinder mit den Registereinstellvorrichtungen in eine Ausgangslage gestellt.
Bei einem Verfahren zur Passerkorrektur nach der DE 36 33 855 A1 werden Passerabweichungen anhand eines Probedrucks bestimmt und die erforderlichen Steilvorgänge für eine Plattendrehung und für eine Korrektur von Umfangs- und Seitenregistern eingeleitet.
In der DE 43 14 228 C2 ist ein Verfahren zur Korrektur des Schrägregisters an einer Druckmaschine offenbart, bei dem aus gemessenen Registerabweichungen Stellsignale für Registerstellelemente abgeleitet werden. Die Stellelemente greifen an einem Lager eines Plattenzylinders an und bewirken eine Schrägstellung eines Teilbildes, welches mit einer auf dem Plattenzylinder montierten Druckplatte erzeugt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Zeit zum Einstellen einer Druckmaschine auf qualitätsgerechtes Drucken und die Anzahl nicht qualitätsgerechter Drucke beim Anfahren der Druckmaschine zu verringern.
Die Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung werden Druckplatten auf Plattenzylindern gegen Anschläge gefahren und jeweils mit einer Klemmvorrichtung auf der Mantelfläche eines Plattenzylinders fixiert. Beim Klemmen und Spannen einer Druckplatte kann es zu einem Ablösen der Druckplatte von einem Anschlag kommen. Die Abstände der Druckplatte von den Anschlägen werden gemessen und zu Stellwerten für eine Registereinstellvorrichtung verarbeitet. Anhand der Stellwerte werden die Registervorrichtungen so betätigt, dass die durch das Ablösen bedingten Registerabweichungen im Druckbild kompensiert werden. Ein erneutes Öffnen der Klemmvorrichtungen und ein erneutes Anlegen der Druckplatten gegen die Anschläge ist nicht erforderlich. Die Messung der Abstände geschieht unmittelbar oder zu einem späteren Zeitpunkt nach dem Betätigen der Klemmvorrichtungen. Ein Sensor zum Messen der Abstände kann an den Anschlägen oder an einem Bauteil der Klemmvorrichtung angeordnet sein. Alternativ kann ein berührungslos wirkender Sensor vorgesehen werden, der gestellfest angeordnet ist.
Es ist möglich, anhand der Abstandsmesssignale die Klemmkraft einzustellen, mit der die Klemmvorrichtung auf die Druckplatte wirkt. Bei einer Offset-Druckmaschine, bei der die Druckformzylinder mit Übertragungszylindern zusammenwirken, kann anhand der Abstandsmesssignale jeweils die Rotationsachse eines Druckformzylinders zur Rotationsachse eines Übertragungszylinders schräg gestellt werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden, es zeigen:
1: ein Schema einer Vorrichtung zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine,
2: ein Schema einer Klemmvorrichtung einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder und
3: ein Schema einer optischen Sensoranordnung für den Abstand einer Druckplatte von einem Anschlagstift.
1 zeigt eine Vorrichtung zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist. Dargestellt ist ein Plattenzylinder 1, der mit Wellenzapfen 2, 3 drehbar in Lagern 4, 5 gehalten ist. Die Lager 4, 5 sind in Seitenwänden 6, 7 quer zur Rotationsachse 8 des Plattenzylinders 1 verschiebbar angeordnet. Zum Verschieben der Lager 4, 5 sind ein Getriebe 9, 10 und Motoren 11, 12 vorgesehen. Auf der Mantelfläche des Plattenzylinders 1 ist eine Druckplatte 13 aufgespannt. Die Druckplatte 13 besitzt an der Vorderkante 14 Ausstanzungen 16, 17, denen Anschlagstifte 18, 19 zugeordnet sind. Die Vorderkante der Druckplatte 13 ist mit einer Klemm- und Spannvorrichtung 20 auf der Mantelfläche des Plattenzylinders 1 fixiert. An den Anschlagstiften 18, 19 sind Abstandssensoren 21, 22 angeordnet, die jeweils auf den Boden der Ausstanzungen 16, 17 gerichtet sind. Die Abstandssensoren 21, 22 und die Motoren 11, 12 stehen mit einer Steuereinrichtung 23 in Verbindung.
2 zeigt einen möglichen Aufbau einer Klemm- und Spannvorrichtung 20. Der Boden einer Ausstanzung 16 bzw. 17 der Druckplatte 13 liegt vor dem Klemmen der Vorderkante 14 zwischen einer Spannschiene 24 und einem Klemmstück 25 an einem Anschlagstift 18 bzw. 19 an. Das Klemmstück 25 ist in radialer Richtung 26 des Plattenzylinders 1 mit einem Arbeitszylinder 27 verstellbar. Der Arbeitszylinder 27 wird von einem Pneumatiksystem 28 gespeist, welches Steuersignale von der Steuereinrichtung 23 empfängt.
Mittels der Abstandssensoren 21, 22 werden laufend die Abstände der Druckplatte 13 von den Anschlagstiften 18, 19 erfasst. Dies geschieht beim Anlegen der Ausstanzungen 16, 17 gegen die Anschlagstifte 18, 19 und während und nach dem Schließen der Klemm- und Spannvorrichtung 20. Beim Schließen der Spannvorrichtung 20 bzw. beim Betätigen des Arbeitszylinders 27 kann es infolge von Querkräften beim Klemmen und/oder einer Vorspannung der Druckplatte 13 zum Ablösen der Druckplatte 13 von den Anschlagstiften 18, 19 kommen. Jeweils der Abstand des Bodens einer Ausstanzung 16, 17 von einem Anschlagstift 18, 19 wird nach dem Schließen der Klemm- und Spannvorrichtung 20 mit den Abstandssensoren 21, 22 maßlich erfasst und in der Steuereinrichtung 23 zu Stellsignalen für die Motoren 11, 12 verarbeitet. Aus den Abstandssignalen ergibt sich eine Schräglage und/oder ein Parallelversatz der Druckplatte 13 zur Druckrichtung. Mit den Stellsignalen werden die Motoren 11, 12 so angesteuert, dass die Rotationsachse 8 die Schräglage der Druckplatte 13 kompensierend zur Rotationsachse eines benachbarten Übertragungszylinders geneigt liegt. Dadurch werden Registerabweichungen in Umfangs- und Diagonalrichtung des Plattenzylinders 1 während der Anlaufphase eines Druckauftrages verringert. Während der Anlaufphase werden lediglich verbleibende Registerabweichungen korrigiert.
3 zeigt eine Variante mit einem gestellfesten optischen Abstandssensor 29 in Form einer Kamera oder eines sonstigen positionsempfindlichen Sensors. Die Spannschiene 24 ist so ausgestaltet, dass die Messstrahlen 30 ungehindert den Bodenbereich einer Ausstanzung 16, 17 und den jeweiligen Anschlagstift 18, 19 erfassen können. Der Abstandsmesswert a wird mit Mitteln der Bildverarbeitung bestimmt und in der Steuereinrichtung 23 zu Stellsignalen für das Klemmstück 25 verarbeitet.
Es ist möglich, die Klemmkräfte der Druckplatte in der Klemm- und Spannvorrichtung 20 abhängig von den Abstandssignalen zu steuern. Zum Beispiel kann mit zunehmendem Abstand der Druckplatte 13 von den Anschlagstiften 18, 19 die Klemmkraft erhöht werden. Entfernt sich die Druckplatte 13 beim Klemmen nicht von den Anschlagstiften 18, 19, dann kann die Klemmkraft auf einen niedrigen Wert eingestellt werden, um die Materialbelastung an der Vorderkante 14 zu mindern.

1: Plattenzylinder
2,3: Wellenzapfen
4,5: Lager
6,7: Seitenwand
8: Rotationsachse
9,10: Getriebe
11,12: Motor
13: Druckplatte
14: Vorderkante
16,17: Ausstanzung
18,19: Anschlagstift
20: Klemm- und Spannvorrichtung
21,22: Abstandssensor
23: Steuereinrichtung
24: Spannschiene
25: Klemmstück
26: Richtung
27: Arbeitszylinder
28: Pneumatiksystem
29: Abstandssensor
30: Messstrahl

Claims

Verfahren zum Registervoreinstellen einer Druckmaschine für Mehrfarbendruck, bei dem vor Beginn des Druckens mindestens zwei Druckformzylinder jeweils mit Registereinstellvorrichtungen in eine erste Ausgangslage gestellt werden, und bei dem auf jeden Druckformzylinder mindestens eine Druckplatte aufgespannt wird, indem die Druckplatte an einer Kante gegen Anschläge gebracht und eine Klemmvorrichtung für die Kante mit einer bestimmten Klemmkraft betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Betätigen der Klemmvorrichtung (20, 23–28) Abstände (a) der Druckplatte (13) von den Anschlägen (18, 19) gemessen und aus den Abständen (a) Stellwerte für die Registereinstellvorrichtungen (9–12) bestimmt werden, und dass anhand der Stellwerte mit den Registereinstellvorrichtungen (9–12) die Druckformzylinder (1) die Abstände (a) kompensierend in eine zweite Ausgangslage gestellt werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von den Abständen (a) die Klemmkraft eingestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Offsetdruckmaschine, bei der die Druckformzylinder (1) mit Übertragungszylindern zusammenwirken, zum Einstellen in die zweite Ausgangslage jeweils die Rotationsachse (8) eines Druckformzylinders (1) zur Rotationsachse des Übertragungszylinders schräg gestellt wird.