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Die Erfindung betrifft eine Ladeeinrichtung für ein Elektrofahrzeug mit einem vorzugsweise am Elektrofahrzeug mit Befestigungsmitteln befestigbaren Elektrokonnektor mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
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Ein Elektrofahrzeug ist ein Elektrofahrzeug, welches mit Hilfe eines Elektromotors angetrieben wird. Der Elektromotor bezieht seinen Strom über einen Energiespeicher, z. B. Akku bzw. Batterie, der bzw. die im Elektrofahrzeug untergebracht ist. Die Batterie muss nach einem Entladen wieder aufgeladen werden. Für ein Aufladen der Batterie dient eine Ladeeinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung. Die Ladeeinrichtung kann Teil des Elektrofahrzeugs oder Teil einer Ladestation sein. Soll die Batterie eines Elektrofahrzeugs aufgeladen werden, so wird die Ladeeinrichtung einer Ladestation mit der Ladeeinrichtung eines Elektrofahrzeugs mechanisch und elektrisch leitend verbunden. Anschließend kann die Batterie mit Hilfe von elektrischem Strom aufgeladen werden, der von der Ladestation geliefert wird.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2009 052 366 A1 geht eine Ladeeinrichtung eines Elektrofahrzeugs hervor, welches zum einen eine Steckdose beziehungsweise eine Ladebuchse und zum anderen einen Ladestecker umfasst, der mit einem Elektrokabel verbunden ist. Ladestecker und Ladebuchse sind hinter einem oder zwei Deckeln der Karosserie des Elektrofahrzeugs untergebracht. Für ein Aufladen kann der Ladestecker nach dem Öffnen des entsprechenden Deckels herausgezogen und in eine Steckdose eingesteckt werden. Umgekehrt kann ein externer Ladestecker, der mit einem Elektrokabel verbunden ist, in die Steckdose des Elektrofahrzeugs gesteckt werden, um das Elektrofahrzeug aufzuladen. Aus dieser Druckschrift
DE 10 2009 052 366 A1 gehen verschiedene Möglichkeiten hervor, das Elektrokabel geeignet im Elektrofahrzeug unterzubringen. So wird eine Trommel mit Einzug vorgeschlagen, auf der das Elektrokabel aufgewickelt werden kann. Federkräfte können vorgesehen sein, um ein Elektrokabel in einen Innenraum einziehen zu können. Optional kann zusätzlich ein Servomotor vorgesehen sein. In die Steckdose des Kraftfahrzeugs wird der Ladestecker des Kraftfahrzeugs eingesteckt, wenn nicht aufgeladen wird, um so den Ladestecker bei Nichtgebrauch zu fixieren.
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Es ist also bekannt, über ein separates Ladekabel – ähnlich einem elektrischen Verlängerungskabel – eine stromgebende Ladestation mit einem Elektrokonnektor an einem Elektrofahrzeug zu verbinden. Es ist ferner bekannt, das Elektrokabel ähnlich wie bei einem Staubsauger auf einer Trommel mit Federeinzug im Elektrofahrzeug so unterzubringen, dass der Stecker einfach herausgezogen und zur Ladestation geführt werden kann.
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Es ist beabsichtigt, die Elektrokonnektoren am Elektrofahrzeug und an der Ladestation derartig unterschiedlich zu gestalten, dass eine Verbindung mittels eines Ladekabels möglich ist, aber nicht mehrere Ladekabel hintereinander gesteckt werden können. Diese Beschränkung auf kurze Ladekabellängen ist aus Sicherheitsgründen wegen der hohen Ströme geboten. Dies schränkt allerdings auch die Flexibilität bei der Verwendung der elektrischen Verbindung ein, da Kupplungen nicht zueinander passen.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren für ein einfaches Aufladen eines Elektrofahrzeugs bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Ladeeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ladeeinrichtung nach Anspruch 1 kann Teil eines Elektrofahrzeugs sein oder aber Teil einer Ladestation, die den Strom für das Aufladen eines Elektrofahrzeugs zu liefern vermag. Die Ladestation kann Gleichstrom und/oder Wechselstrom, so zum Beispiel in Form von Drehstrom für ein Aufladen der Batterie eines Elektrofahrzeugs liefern. Die Ladeeinrichtung umfasst eine Mehrzahl von elektrischen Kontakten (Konnektoren) für ein Verbinden mit elektrischen Kontakten einer damit korrespondierenden Ladeeinrichtung. Wird die anspruchsgemäße Ladeeinrichtung als Teil einer Ladestation mit einer dazu korrespondierenden Ladeeinrichtung eines Elektrofahrzeugs mechanisch und elektrisch verbunden, so kann anschließend die Batterie des Elektrofahrzeugs aufgeladen werden. Beispielsweise umfasst die Ladeeinrichtung einerseits elektrische Kontakte, die dem Aufladen mit Gleichstrom dienen, und andererseits elektrische Kontakte, die dem Aufladen mit Wechselstrom dienen. Darüber hinaus kann die Ladeeinrichtung elektrische Kontakte umfassen, die Steuerungszwecken oder anderen sekundären Zwecken dienen, so zum Beispiel der Zuführung von Strom zu einem elektrischen Antrieb oder einer elektrischen Verriegelungseinrichtung. Eine elektrische und mechanische Verbindung heißt hier, dass die Elektrokonnektoren betriebssicher, also gegen unbeabsichtigtes Herausfallen gesichert sind und der Ladestrom fließen kann.
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Die Ladeeinrichtung für ein Elektrofahrzeug umfasst einen vorzugsweise an dem Elektrofahrzeug mit Befestigungsmitteln befestigten Elektrokonnektor. Dies entspricht dem Stand der Technik mit fester oder herausziehbarer Ladebuchse. Diese dient dem Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einer entfernt vom Elektrofahrzeug angeordneten Ladestation. Dabei ist für ein Aufladen notwendigerweise der Elektrokonnektor über ein Elektrokabel elektrisch mit dem Elektrofahrzeug, konkret meist mit einem Laderegler oder unmittelbar mit dem Akku bzw. der Batterie verbunden. Das Elektrokabel kann dabei eine feste Verdrahtung im Inneren des Elektrofahrzeugs, die mit dem festen Elektrokonnektor verbunden ist, sein. Es kann sich aber auch um ein herausziehbares ElektrokabelElektrokabel handeln, welches zusammen mit dem Elektrokonnektor aus dem Elektrofahrzeug herausgezogen werden kann.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Ladeeinrichtung derart ausgestaltet ist, dass der Elektrokonnektor wahlweise in mindestens zwei Betriebspositionen bringbar ist. Bei den zwei Betriebspositionen handelt es sich insbesondere um zwei unterschiedliche Steckertiefen oder Kontakttiefen von zum Beispiel 34 mm und 44 mm. Er kann also flexibel, ja nach örtlichen Gegebenheiten sowohl mit einem externen Ladekabel als auch ohne ein externes Ladekabel z. B. an einer Tankstelle oder mit einer Ladestation elektrisch und mechanisch verbunden werden. Das externe Ladekabel weist an seinen beiden Enden dann grundsätzlich ebenfalls die zwei Betriebspositionen auf, also insbesondere zwei unterschiedliche Steckertiefen oder Kontakttiefen von zum Beispiel 34 mm und 44 mm. Umgangssprachlich ausgedrückt liegt die Idee darin, dass ein Stecker, der an einem selbsttätig zurückziehenden Elektrokabel des Elektrofahrzeugs hängt, zugleich auch als fixierte Ladebuchse dienen kann und vorzugsweise unterschiedliche Gegensteckerkompatibilitätmodi einnehmen kann. Es stehen dann wenigstens zwei verschiedene Anschlussmöglichkeiten für ein Aufladen mit Strom zur Verfügung. Das externe Elektrokabel
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Bei der ersten oben genannten Anschlussmöglichkeit mit dem externen Elektrokabel ist der Elektrokonnektor in einer Ausführungsform in eine erste Betriebsposition gebracht, bei der der Elektrokonnektor derart am Elektrofahrzeug fixiert ist, dass das externe Ladekabel mechanisch und elektrisch leitend mit dem Elektrokonnektor verbunden werden kann. Bei der zweiten oben genannten Anschlussmöglichkeit ohne Verwendung eines externen Elektrokabels ist der Elektrokonnektor in eine zweite Betriebsposition gebracht, in der der Elektrokonnektor relativ zum Elektrofahrzeug bewegt und mit einer Ladestation (7) mechanisch und elektrisch leitend verbunden werden kann.
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Es steht also in einer Ausführungsform stets ein bequem aus einem Elektrofahrzeug herausziehbares Ladekabel zur Verfügung, welches der Fahrer nicht verlieren kann oder suchen muss. Mit diesem können die üblichen – meist tankstellentypisch kurzen – Entfernungen vom Elektrofahrzeug zur Ladestation überbrückt werden. Der Elektrokonnektor wird also das Elektrokabel hinter sich herziehend aus der Befestigung des Elektrofahrzeuges gelöst und herausgezogen. Er wird in die Ladestation eingesteckt, was hier als zweite Betriebsposition bezeichnet wird. Ist beispielsweise ein Elektrokonnektor der Ladestation auf eine Einstecktiefe von 44 mm ausgelegt, dann beträgt die Einstecktiefe des fahrzeugseitigen Elektrokonnektors in der zweiten Betriebsposition 44 mm.
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Alternativ kann derselbe fahrzeugseitige Elektrokonnektor dazu genutzt werden, wie eine fest am Elektrofahrzeug montierte Anschlussbuchse genutzt zu werden. Der Elektrokonnektor ist zu diesem Zweck in einer Ausführungsform am Elektrofahrzeug über lösbare Befestigungsmittel fixiert, so dass ein externes Ladekabel in den Elektrokonnektor eingesteckt werden kann, ohne dass man den fahrzeugseitigen Elektrokonnektor mit der Hand festhalten muss. In dieser ersten Betriebsposition dient er als festeingebaute Ladebuchse. Dies ermöglicht den Einsatz eines externen geeigneten Ladekabels, dessen Verwendung die erste Betriebsposition beim Elektrofahrzeug voraussetzt. Die Verwendung eines externen Elektrokabels kann z. B. erforderlich sein, um infolge ungünstiger baulicher Gegebenheiten längere Entfernungen zur Ladestation überbrücken zu können. Das externe Elektrokabel kann daher zum Beispiel mit höherem Querschnitt ausgelegt sein. Ebenfalls ermöglicht dies die automatische Konnektierung durch Roboterarme, die den fahrzeugseitigen Elektrokonnektor freilegen und mit einem externen Ladekabel verbinden. Die Erfindung erlaubt daher beide Betriebsarten mit weniger Raumbedarf, insbesondere im optisch sichtbaren Bereich der Karosserie im Vergleich zu der Lösung aus
DE 10 2009 052 366 A1 .
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Auch können die wenigstens beiden Betriebspositionen dazu genutzt werden, um die Batterie eines Elektrofahrzeugs mit Hilfe eines weiteren Elektrofahrzeugs aufladen zu können, um so Pannenhilfe leisten zu können.
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Vorzugsweise ist eine Öffnung in einer Oberfläche des Elektrofahrzeugs vorgesehen, in welche der Elektrokonnektor in der ersten Betriebsposition (A) positioniert ist. Beim Anschließen des Ladekabels ist der Elektrokonnektor somit bequem zugänglich. Vorzugsweise ist er unauffällig in einer versenkten Position angeordnet. Dies gilt insbesondere, wenn eine lösbare, vorzugsweise aufklappbare Abdeckung an der Öffnung vorgesehen ist, hinter welcher der Elektrokonnektor in der ersten Betriebsposition verborgen und somit gegen Sicht und Umwelteinflüsse geschützt ist. Vorzugsweise ist eine Tankdeckelklappe als Abdeckung vorgesehen, welche vorzugsweise weitere Anschlüssen, insbesondere elektrische Stecker oder Buchsen oder Einfüllstutzen für Treibstoffe, verdecken kann. Die gewohnte Tankklappe verdeckt somit mehrere Anschlusse und die gewohnte Optik von Kraftfahrzeugen wird nicht verändert.
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Wenn vorzugsweise das Elektrokabel ausziehbar ist, insbesondere gegen eine Federkraft und/oder das Elektrokabel zum Beispiel auf einer Elektrokabeltrommel aufgewickelt werden kann, ist das Elektrokabel stets sicher und gut geführt und gelagert. Knickstellen werden vermieden und der vom Staubsaugerkabeleinzug gewohnte Komfort ist gewährleistet. Wenn vorzugsweise das Elektrokabel durch die Öffnung hindurch ausziehbar ist, kann insbesondere die Tankklappe diese Öffnung verdecken. Das Elektrokabel ist so einerseits gut zugänglich und andererseits geschützt untergebracht.
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Die nachfolgende Ausgestaltung berücksichtigt die Flexibilitätsbeschränkungen, die sich ergeben, wenn die Elektrokonnektoren am Elektrofahrzeug und an der Ladestation unterschiedlich gestaltet sind, um ein Stecken mehrerer gleichartiger Ladekabel hintereinander zu verhindern:
Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Elektrokonnektor Umschaltmittel auf, die bewirken, dass dieser wahlweise mit einem ersten Gegenkonnektor, z. B. dem fahrzeugseitigen Ende eines externen Ladekabels, oder einem zweiten Gegenkonnektor, z. B. der Buchse an der Ladestation kompatibel ist. Kompatibilität bedeutet hier, dass zwischen den Komponenten eine mechanische und elektrisch leitende Verbindung hergestellt werden kann. Der Elektrokonnektor kann also „umschalten”, um Inkompatibilitäten zu vermeiden.
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Vorzugsweise ist der Elektrokonnektor wahlweise nur mit dem ersten Gegenkonnektor oder dem zweiten Gegenkonnektor kompatibel ist, aber nicht mit beiden gleichzeitig. Dies verhindert Fehlbedienungen.
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Geeignete Umschaltmittel sind hier insbesondere zwischen zwei Stellungen verfahrbare bewegliche Sperren oder elektrische Kontakte. Diese können manuell, d. h. bewusst durch eine Aktion des Nutzers unabhängig von der Position des Elektrokonnektors aktiviert werden. Damit kann vorteilhafterweise der Elektrokonnektor gelöst und mit dem Elektrokabel aus dem Elektrofahrzeug herausgezogen und an den zur Verfügung stehenden Gegenkonnektor angepasst werden.
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Vorzugsweise sind die Umschaltmittel derart ausgebildet, dass der Elektrokonnektor mit dem ersten Gegenkonnektor kompatibel ist, wenn der Elektrokonnektor in der ersten Betriebsposition ist und/oder der Elektrokonnektor mit dem zweiten Gegenkonnektor kompatibel ist, wenn der Elektrokonnektor in der zweiten Betriebsposition ist. Damit ist der Elektrokonnektor stets kompatibel zu dem an der entsprechenden Betriebsposition befindlichen Gegenkonnektor. Diese Umschaltung kann manuell oder automatisch gesehen.
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Vorzugsweise sind die Umschaltmittel jedoch automatisch umschaltbar ausgestaltet und schalten um, sobald der Elektrokonnektor seine Position ändert. Dies kann z. B. sein, sobald der Elektrokonnektor eine erste Position verlässt oder mit dem ersten oder zweiten Gegenkonnektor verbunden bzw. von diesem getrennt wird. Automatisches Umschalten bedeutet hier, dass keine zusätzliche bewusste Handlung des Bedieners notwendig ist, sondern das Umschalten automatisch erfolgt, z. B. beim Lösen oder Einsetzen des Elektrokonnektors aus bzw. in die Befestigungsmittel. Dabei kann das Umschalten elektromotorisch oder mittels Federkraft erfolgen. Am einfachsten ist es, wenn z. B. beim Einsetzen in fahrzeugseitige Befestigungsmittel das Umschalten zum Beispiel gegen eine Federspannung erfolgt und beim Lösen aus dem Befestigungsmittel beispielsweise eine freiwerdende Federkraft für ein erneutes Umschalten sorgt.
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Vorzugsweise sind die Umschaltmittel derart ausgebildet, dass unterschiedliche Einstecktiefen bei der Verbindung zwischen Elektrokonnektor und den Gegenkonnektoren bewirkt werden können, was zusätzliche Sicherheit gegen Fehlbedienung ergibt. Zu diesem Zweck können die Umschaltmittel vorzugsweise eine Vielzahl von Stifte bzw. Buchsen aufweisen, welche in axialer Richtung bewegbar, also verkürzbar oder verlängerbar sind, um wahlweise eine elektrisch leitfähige Verbindung mit entsprechenden Gegenbuchsen bzw. Gegenstiften des ersten Gegenkonnektors oder des zweiten Gegenkonnektors zu bewirken.
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In einer Ausgestaltung ist der zweite Gegenkonnektor ein Stromanschluss der Ladestation, also eine stromgebende Buchse.
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Dazu passend bildet der erste Gegenkonnektor das eine Ende eines externen Ladekabels. Das andere Ende des externen Ladekabels ist mit dem zweiten Gegenkonnektor kompatibel ist. Dies ist eine Möglichkeit, die oben beschriebene Flexibilität zu erhöhen.
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Es ist ausdrücklich hervorgehoben, dass die Erfindung sinngemäß auch in umgekehrter Anordnung, d. h. als Bestandteil einer Ladesäule mit herausziehbarem Elektrokonnektor beansprucht wird. Dabei wären in den entsprechenden Beschreibungsteilen und den entsprechenden Ansprüchen lediglich die Begriffe „Fahrzeug” und „Ladestation” zu vertauschen, wo diese als Positionsangaben für die Elektrokonnektoren und Elektrokabel dienen.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren. Ebenso können die vorstehend genannten und noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsbeispiele sind nicht abschließend zu verstehen und haben beispielhaften Charakter.
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1 zeigt ausschnittsweise ein Elektrofahrzeug 6 mit einer erfindungsgemäßen Ladeeinrichtung, die mit einer Ladestation 7 elektrisch verbunden werden kann. Das Elektrofahrzeug 6 umfasst einen Akku 4, der vorliegend über einen Laderegler 3 und ein im Fahrzeug 6 untergebrachtes Elektrokabel 2 mit einem fahrzeugseitigen Elektrokonnektor 1 verbunden ist. Der Elektrokonnektor 1 befindet sich im Bereich der Oberfläche der Karosserie und ist in einer darin vorgesehenen Öffnung 61 angebracht. Die Öffnung 61 ist mit einer aufklappbaren Tankdeckelklappe 62 verschlossen, solange kein Ladekabel angeschlossen oder der Elektrokonnektor 1 nicht herausgezogen ist.
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Der erfindungsgemäße Elektrokonnektor 1 ist über ein geeignetes Befestigungsmittel 5, z. B. eine entsprechend geformte Halterung, Magnetkontakte, Klemmkontakte, Stellglied mit bewegbarem Riegel oder dergleichen derartig am Fahrzeug, hier innerhalb der Öffnung 61 und unterhalb der Klappe 62, gehalten, dass ein entsprechendes Gegenkontaktstück 81 eines externen Ladekabels 8 mit diesem verbunden werden kann. Der Elektrokonnektor 1 liegt ähnlich wie eine fest mit dem Fahrzeug verbundene Anschlussbuchse an konventionellen Elektrofahrzeugen im Bereich der Tankklappe verankert, so dass der Fahrer den Gegenkonnektor 81 des Ladekabels 8 bequem einstecken kann, ohne mit der anderen Hand den Elektrokonnektor 1 halten zu müssen. Es kann also beispielsweise mit nur einer Hand konnektiert werden. Der Elektrokonnektor 1 befindet sich somit in der ersten Betriebsposition A und weist in dieser beispielsweise eine Kontakttiefe oder Steckertiefe von 34 mm auf. Das andere Ende 82 des Ladekabels 8 ist in einen entsprechenden Gegenkonnektor 71 der Ladestation 7 eingesteckt, so dass der Ladevorgang erfolgen kann. Für ein Verbinden des Endes 82 mit dem Gegenkonnektor 71 kann beispielsweise eine Steckertiefe bzw. eine Kontakttiefe von 44 mm erforderlich sein. Das Ladekabel 8 kann mit dem Ende 82 alternativ auch fest mit der Ladestation 7 verbunden sein, dass eine Steckerverbindung vorhanden wäre.
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2 zeigt eine andere Anschlussmöglichkeit desselben Fahrzeuges aus 1. Hierbei wird jedoch nicht von dem separaten, externen Ladekabel 8 Gebrauch gemacht. Vielmehr wird der Elektrokonnektor 1 aus den Befestigungsmitteln 5 gelöst und zusammen mit seinem Elektrokabel 2 aus dem Fahrzeug 6 herausgezogen, was vorliegend durch die Öffnung 61, in welcher zuvor der Elektrokonnektor positioniert war, erfolgt.
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Der Elektrokonnektor 1 befindet sich dann in der zweiten Betriebsposition B, in der der Elektrokonnektor beispielweise eine Kontakttiefe oder Steckertiefe von 44 mm einnimmt. In der zweiten Betriebsposition B kann der Elektrokonnektor 1 daher unmittelbar mechanisch sowie elektrisch mit dem Elektrokonnektor der Ladestation 7 verbunden werden. Der Elektrokonnektor 1 wird nach dem Ladevorgang wieder in die Befestigungsmitttel 5 zurückgeführt, wobei das Elektrokabel 2 zum Beispiel durch die o. g. Maßnahmen oder aber beispielsweise aufgrund von an dem Elektrokabel 2 fahrzeugseitig anliegenden, elektrisch antreibbaren Rollen sich selbstständig zurückzieht. Die Befestigungsmittel 5 können beispielsweise über lösbare Einrastverbindungen und Federn verfügen, so dass beispielsweise beim Einsetzen des Elektrokonnektors eine Feder gespannt wird und die Befestigungsmittel 5 einrasten. Zum Lösen des Elektrokonnektors muss die Einrastverbindung gelöst werden, wobei durch die gespeicherte Federkraft der Elektrokonnektor auf den Fahrer zu bewegt wird, was ein Herausziehen des Elektrokonnektors erleichtert.
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In den 1 und 2 haben die beiden Gegenkonnektoren 81, 71 unterschiedliche Anschlussmaße, wobei im Elektrokonnektor 1 Umschaltmittel 11 vorgesehen sind, die dafür sorgen, dass der Elektrokonnektor je nach Betriebsposition A oder B eine unterschiedliche Konfiguration einnimmt und wahlweise zum ersten oder zweiten Gegenkonnektor 81, 71 kompatibel ist.
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3 erläutert beispielhaft die Funktion von einem derartigen Umschaltmittel 11 anhand von elektrischen Steckverbindern, nämlich Stiften 91, 92 und Buchsen 93. Es sind jedoch meist auch weitere Umschaltmittel nötig. Die in 3 unter A) und B) rechts dargestellten Buchsen 93 sind als lange Buchsen, z. B. mit einer Einstecktiefe von 44 mm ausgestaltet und sind Bestandteil einer Ladebuchse an einer Ladestation. Diese langen Ladebuchsen 93 erfordern zum Konnektieren dazu passende lange Stifte 91, ebenfalls mit einer Einstecktiefe von 44 mm. Um eine elektrische Verbindung herbeizuführen, kann nun das eine Ende eines mit dem Fahrzeug verbundenen Elektrokabels mit dem Stift 91 an die lange Buchse 93 der Ladestation herangeführt werden (gestrichelter Pfeil) und in dieser eingesteckt werden.
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Unter b) ist dagegen der Fall dargestellt, dass ein Verlängerungskabel 94 mit zueinander inkompatiblen Buchsen 94A und Stiften 94A verwendet wird. Die Buchse 94A hat eine kleinere Stecktiefe, z. B. 34 mm, verglichen mit der großen Buchse 93 an der Ladestation. Diese erfordert daher fahrzeugseitig einen dazu passenden kurzen Stift 92, der beispielsweise ebenfalls eine Steckertiefe von 34 mm aufweist. Zum Konnektieren muss nun die kurze Buchse 94a des Ladekabels 94 an den dazu passenden Kurzen Stift 92 des fahrzeugseitigen Elektrokonnektors herangeführt werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass der fahrzeugseitige Elektrokonnektor einen Stift aufweist, welcher wahlweise als langer Stift 91 oder kurzer Stift 92 ausgebildet werden kann. Dies kann beispielsweise durch einen in axialer Richtung beweglich gelagerten leitfähigen Stift 95 gemäß 3C) realisiert werden. Der elektrisch leitfähige Stift 95 ist in einem Gehäuse 111 in axialer Richtung um die Länge L verschiebbar angeordnet, wobei Federn oder andere Rückstellelemente vorgesehen sein können, die den Stift 95 in die eine oder andere Position bei Abwesenheit anderer Kräfte zwingen können. Alternativ oder ergänzend kann das Bewegen des Stiftes 95 zwischen den beiden Positionen elektromagnetisch, elektromotorisch oder mit Hilfe einer Formgedächtnislegierung elektrisch erfolgen. Wesentlich ist dabei, dass der Stift 95 durch geeignete Maßnahmen, z. B. Schleifkontakte oder eine Kabelverbindung mit einer Stromleitung verbunden werden kann; der auf der rechten Seite eingespeiste Strom muss also an einer anderen Stelle die Umschaltvorrichtung 11 wieder verlassen können. Vorzugsweise kann dabei ein zylindrischer Abschnitt 96 vorgesehen sein, der einen größeren Querschnitt als der Stift 95 aufweist, damit über die daraus resultierende größere Kontaktfläche zum Gehäuse 111 ein geringerer elektrischer Übergangswiderstand erzeugt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektrokonnektor
- 11
- Umschaltmittel
- 111
- Gehäuse des Umschaltmittels
- 2
- Elektrokabel
- 3
- Laderegler
- 4
- Batterie
- 5
- Befestigungsmittel
- 6
- Elektrofahrzeug
- 61
- Öffnung
- 62
- Tankdeckelklappe
- 7
- Ladestation
- 71
- zweiter Gegenkonnektor
- 8
- Ladekabel
- 81
- erster Gegenkonnektor
- 82
- anderes Ende des Ladekabels
- A
- erste Betriebsposition
- B
- zweite Betriebsposition
- 91
- langer Stift
- 92
- kurzer Stift
- 93
- lange Buchse
- 94
- Ladekabel
- 94A
- kurze Buchse am Ladekabel
- 94B
- langer Stift am Ladekabel
- 95
- beweglicher Stift
- 96
- zylindrischer Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009052366 A1 [0003, 0003, 0013]