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Die Erfindung betrifft ein wasserführendes Hausgerät, insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Waschmaschinen und Waschtrockner.
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Aus der
DE 10 2007 032 759 A1 ist eine Wäschebehandlungsmaschine mit mehreren Vorratsbehältern zum Aufnehmen von fließfähigen Wäschebehandlungsmitteln bekannt. Die Inhalte der Vorratsbehälter können über Auslassleitungen und Dosiereinrichtungen in eine gemeinsame Dosierleitung gegeben werden. Aus der Dosierleitung werden die Dosen von Wäschebehandlungsmitteln in den Wäschebehandlungsraum überführt, wobei an die höchste Stelle der Dosierleitung eine Spülleitung angekoppelt ist, die von einer Spülmittelsteuerung gesteuert aus einer Spülmittelquelle mit Wasser gespeist werden kann. Die Dosiereinrichtungen und die Spülmittelsteuerung werden von einer Steuereinrichtung signaltechnisch versorgt, so dass jede dieser Einrichtungen zu von der Steuereinrichtung bestimmten Zeitpunkten das jeweils zugeordnete Medium fördert. Die Spülmittelquelle kann eine Anschlusseinrichtung an ein Frischwassernetz sein.
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Die aus der
DE 10 2007 032 759 A1 bekannte Wäschebehandlungsmaschine hat den Nachteil, dass für die Einrichtungen zum Spülen und Dosieren technisch aufwändige und entsprechend teure Komponenten erforderlich sind. Die Ausgestaltung der Waschbehandlungsmaschine ist dadurch aufwändig und mit hohen Herstellungskosten verbunden.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein wasserführendes Hausgerät zu schaffen, das einen verbesserten Aufbau aufweist. Speziell ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein wasserführendes Hausgerät anzugeben, bei dem eine verbesserte Dosiermöglichkeit realisiert ist.
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Die Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes wasserführendes Hausgerät, insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche, gelöst, bei dem zumindest ein Behandlungsmittelbehälter, der zum Aufnehmen zumindest eines Behandlungsmittels dient, eine Dosiereinrichtung und eine Zulaufleitung, über die Wasser führbar ist, vorgesehen sind, wobei die Dosiereinrichtung einen Hubkolben und ein den Hubkolben mit einer Federkraft beaufschlagendes Federelement aufweist und wobei der Hubkolben zum Betätigen der Dosiereinrichtung zumindest mittelbar entgegen der Federkraft des Federelements von einem Druck des durch die Zulaufleitung führbaren Wassers beaufschlagbar ist.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen wasserführenden Hausgeräts möglich.
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Vorteilhaft ist es, dass ein Dosierraum vorgesehen ist, dass der Hubkolben den Dosierraum begrenzt, dass ein Volumen des Dosierraums von einer Stellung des Hubkolbens abhängt, dass das Federelement den Hubkolben in Richtung eines zunehmenden Volumens des Dosierraums beaufschlagt, wobei das von dem Behandlungsmittelbehälter aufgenommene Behandlungsmittel in den Dosierraum führbar ist, und dass der Druck des durch die Zulaufleitung führbaren Wassers den Hubkolben in Richtung eines abnehmenden Volumens beaufschlagt, wobei zumindest ein Teil des in dem Dosierraum vorgesehenen Behandlungsmittels in einen Einspülbereich förderbar ist, in den die Zulaufleitung das durch die Zulaufleitung führbare Wasser führt. Zum Einspülen des Behandlungsmittels in einen Behandlungsbereich des wasserführenden Hausgeräts wird Wasser durch die Zulaufleitung geführt. Hierbei erzeugt der Druck des Wassers in der Zulaufleitung eine Verstellkraft auf den Hubkolben, die den Hubkolben entgegen der Federkraft verstellt. Durch das abnehmende Volumen des Dosierraums wird das Behandlungsmittel aus dem Dosierraum verdrängt und auf geeignete Weise in den Einspülbereich geführt. Das zugeführte Wasser durchspült den Einspülbereich und nimmt das Behandlungsmittel mit. Dadurch gelangt ein Gemisch aus Wasser und dem Behandlungsmittel in den Behandlungsbereich. Nach dem Einspülvorgang wird die Zufuhr von Wasser unterbrochen, so dass die Zulaufleitung drucklos ist. Hierdurch wird der Hubkolben von dem Federelement verstellt, wobei das Volumen des Dosierraums zunimmt und weiteres Behandlungsmittel aus dem Behandlungsmittelbehälter in den Dosierraum gesaugt wird. Hierdurch ist die Dosiereinrichtung für den nächsten Zudosiervorgang vorbereitet Möglich ist es auch, dass die Wasserzufuhr gepulst wird, so dass für einen Einspülvorgang eine oder mehrere Dosiermengen des Behandlungsmittels in den Einspülbereich gefördert werden. Durch die Anzahl der Dosiermengen kann hierbei die gewünschte Behandlungsmittelmenge zumindest näherungsweise dosiert werden.
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Vorteilhaft ist es hierbei auch, dass ein Einlassventil für den Dosierraum vorgesehen ist und dass das von dem Behandlungsmittelbehälter aufgenommene Behandlungsmittel über das Einlassventil in den Dosierraum führbar ist. Hierdurch wird insbesondere während des Betätigens des Hubkolbens durch den Druck des Wassers ein Rückfluss des Behandlungsmittels in den Behandlungsmittelbehälter vermieden.
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Vorteilhaft ist es außerdem auch, dass ein Zugaberohr vorgesehen ist, über das das Behandlungsmittel aus dem Dosierraum der Dosiereinrichtung in den Einspülbereich führbar ist. Ferner ist es vorteilhaft, dass das Zugaberohr zumindest abschnittsweise einen verengten Durchflussquerschnitt aufweist. Der verengte Durchflussquerschnitt ist so klein dimensioniert, dass nach Beendigung des Wasserzulaufs durch den aufgrund der Federkraft bewegten Hubkolben sich kein Druckausgleich im Dosierraum bildet. Dies geschieht durch die Adhäsionskraft des in der Regel hochviskosen Mediums des Behandlungsmittels im relativ engen Durchflussquerschnitt. Ist das Medium des Behandlungsmittels dagegen sehr dünnflüssig, dann ist es zur Erhaltung eines Unterdrucks zum Heraussaugen des Behandlungsmittels aus dem Behandlungsmittelbehälter vorteilhaft, dass ein Auslassventil für den Dosierraum vorgesehen ist, über das das Behandlungsmittel aus dem Dosierraum in den Einspülbereich führbar ist. Speziell kann das Auslassventil durch eine Ventilsitzfläche und eine mit der Ventilsitzfläche zusammenwirkende Ventilkugel gebildet sein, die hinter dem Dosierraum angeordnet ist. Das Auslassventil schließt hierbei, wenn der Hubkolben durch die Federkraft zurückgestellt wird.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass ein Steigrohr vorgesehen ist, über das das von dem Behandlungsmittelbehälter aufgenommene Behandlungsmittel in den Dosierraum führbar ist, und dass eine Einlassöffnung des Steigrohrs im Bereich eines Bodens des Behandlungsmittelbehälters angeordnet ist. Hierdurch kann das Behandlungsmittel in vorteilhafter Weise aus dem Behandlungsmittelbehälter abgesaugt werden. Eine Abflussöffnung oder dergleichen des Behandlungsmittelbehälters kann dadurch eingespart werden. Hierdurch werden auch Verschmutzungen durch eine ungenügende Abdichtung einer solchen Ausflussöffnung oder dergleichen von vornherein verhindert.
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Vorteilhaft ist es auch, dass der Behandlungsmittelbehälter aus einem transparenten oder transluzenten Kunststoff ausgebildet ist. Hierdurch kann ein Benutzer in einfacher Weise den Füllstand des Behandlungsmittelbehälters überwachen. Speziell kann der Behandlungsmittelbehälter als Blasteil ausgestaltet sein, wobei eine Wandstärke von weniger als 1 mm hergestellt werden kann.
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Vorteilhaft ist es auch, dass ein Magnetventil vorgesehen ist, das einen Zufluss des Wassers über die Zulaufleitung steuert, und dass bei jeder Betätigung des Magnetventils, bei der Wasser über die Zulaufleitung geführt wird, eine zumindest näherungsweise gleichbleibende Dosiermenge dosiert wird. Speziell ist es vorteilhaft, dass der Zufluss des Wassers zum Befüllen eines Behandlungsbereichs mit einem Gemisch aus dem Wasser und dem Behandlungsmittel über zumindest näherungsweise gleich lange Betätigungen des Magnetventils erfolgt. Hierdurch kann zum einen eine ausreichende Verdünnung des Behandlungsmittels erfolgen. Zum anderen kann durch die Anzahl der Betätigungen des Magnetventils die gesamte entnommene Menge des Behandlungsmittels durch Aufzählen der Betätigungen des Magnetventils ermittelt werden, um die Restmenge im Behandlungsmittelbehälter zu berechnen. Hierdurch kann dem Benutzer rechtzeitig ein Hinweis gegeben werden, dass ein Auffüllen des Behandlungsmittelbehälters erforderlich ist.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein wasserführendes Hausgerät in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein wasserführendes Hausgerät 1 in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung. Das Hausgerät 1 kann insbesondere als Wäschebehandlungsgerät ausgestaltet sein und zum Waschen und/oder Trocknen von Wäsche dienen. Speziell kann das Hausgerät 1 als Frontlader-Waschmaschine mit automatisierter programmabhängiger Zugabe von flüssigen Waschmitteln ausgestaltet sein. Das Hausgerät 1 eignet sich in entsprechend abgewandelter Ausführungsform allerdings auch für andere Anwendungsfälle.
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Das wasserführende Hausgerät 1 weist eine Einspülschale 2 auf, an der ein Ablaufstutzen 3 vorgesehen ist. Ferner weist das Hausgerät 1 eine Zulaufleitung 4 auf. Die Zulaufleitung 4 umfasst eine Abzweigung 5, an der sich die Zulaufleitung 4 in ein vertikal nach unten laufendes Leitungsstück 6 und ein horizontal verlaufendes Leitungsstück 7 aufteilt. Das Leitungsstück 6 mündet hierbei in einen Einspülbereich 8.
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Die Zulaufleitung 4 ist über ein Magnetventil 10 mit einem Frischwasseranschluss 11 verbunden. Durch Betätigen des Magnetventils 10 wird Frischwasser über die Zulaufleitung 4 und das Leitungsstück 6 in den Einspülbereich 8 geführt. Dieses Frischwasser läuft dann durch die Einspülschale 2 zu dem Ablaufstutzen 3. Der Ablaufstutzen 3 ist beispielsweise über eine flexible Leitung mit einem Laugenbehälter verbunden. Hierdurch kann das Frischwasser in einen von dem Laugenbehälter umgebenen Behandlungsbereich geführt werden.
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In der Einspülschale 2 ist ein Behandlungsmittelbehälter 12 angeordnet, der mit einem Behandlungsmittel 13 gefüllt ist. Das Behandlungsmittel 13 ist hierbei vorzugsweise ein fließfähiges, insbesondere dickflüssiges, Behandlungsmittel 13. Allerdings kann das Behandlungsmittel 13 auch pulverförmige Bestandteile oder dergleichen aufweisen. Der Behandlungsmittelbehälter 12 stützt sich an einer Strebe 14 der Einspülschale 2 ab. Der Behandlungsmittelbehälter 12 kann aus der Einspülschale 2 entnommen werden, um ein Reinigen und Auffüllen des Behandlungsmittelbehälters 12 zu erleichtern. Ferner ist es möglich, dass der Behandlungsmittelbehälter 12 als Austauschteil vorgesehen ist, wobei mit Behandlungsmitteln 13 gefüllte Behandlungsmittelbehälter 12 vertrieben werden. In diesem Fall kann der Behandlungsmittelbehälter 12 auch unabhängig von dem wasserführenden Hausgerät 1 hergestellt und vertrieben werden.
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Das Hausgerät 1 weist ferner eine Dosiereinrichtung 20 auf. Die Dosiereinrichtung 20 umfasst einen Hubkolben 21, der in einem rohrförmigen Führungsteil 22 geführt ist. Hierbei ist das Führungsteil 22 von einer Schraubkappe 23 verschlossen. Außerdem ist das Führungsteil 22 mit einem Steigrohr 24 verbunden oder einstückig mit diesem ausgestaltet. Ferner ist eine Ventilkugel 25 vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel im Bereich des Führungsteils 22 angeordnet ist. Innerhalb des Führungsteils 22 ist ein Dosierraum 26 ausgebildet, der durch eine Stirnfläche 27 des Hubkolbens 21 begrenzt ist. Ein Volumen des Dosierraums 26 hängt hierbei von der momentanen Stellung des Hubkolbens 21 ab.
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In dem Dosierraum 26 ist ein Federelement 28 angeordnet. Hierbei stützt sich das Federelement 28 an der Stirnfläche 27 des Hubkolbens 21 ab. Der Hubkolben 21 ist abschnittsweise hohlzylinderförmig ausgestaltet, so dass sich das Federelement 28 teilweise innerhalb des Hubkolbens 21 befindet. Ferner weist der Hubkolben 21 eine Bohrung 29 auf, die über ein Winkelstück 30 mit einem Zugaberohr 31 verbunden ist. Das Zugaberohr 31 weist hierbei an einem Endabschnitt 32 einen verringerten Durchmesser auf. Hierdurch ergibt sich im Bereich des Endabschnitts 32 ein verengter Durchflussquerschnitt des Zugaberohrs 31.
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Über dem starr ausgestalteten Winkelstück 30 ist ein Faltenschlauch 33 angeordnet, der an einer Seite 34 geschlossen ist. Der Faltenschlauch 33 ist mit dem Leitungsstück 7 der Zulaufleitung 4 verbunden, so dass ein Innenraum des Faltenschlauchs 33 über das Leitungsstück 7 mit Frischwasser gefüllt wird. In Abhängigkeit von dem momentanen Druck des Wassers in der Zulaufleitung 4 übt der Faltenschlauch 33 eine Verstellkraft auf das Winkelstück 30 und somit den Hubkolben 21 aus. Die von dem Wasserdruck erzeugte Verstellkraft wirkt hierbei entgegen einer Federkraft des Federelements 28. Die von dem Wasserdruck erzeugte Verstellkraft wirkt hierbei in Richtung einer Verringerung des Volumens des Dosierraums 26. Die Federkraft des Federelements 28 wirkt hingegen in Richtung einer Vergrößerung des Volumens des Dosierraums 26.
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In der in der 1 dargestellten Ausgangsstellung weist der Dosierraum 26 ein maximales Volumen auf. Hierbei ist der Dosierraum 26 mit dem Behandlungsmittel 13 aus dem Behandlungsmittelbehälter 12 gefüllt. Beim Betätigen des Magnetventils 10 wird Frischwasser über die Zulaufleitung 4 und das Leitungsstück 6 in den Einspülbereich 8 geführt. Hierbei wirkt der Druck des Frischwassers über das Leitungsstück 7 und den Faltenschlauch 33 auf das Winkelstück 30 ein, so dass der Hubkolben 21 entgegen der Kraft des Federelements 28 in einer Verstellrichtung 35 verstellt wird. Die Ventilkugel 25 wirkt mit einer ringförmigen Fläche 36 zu einem Dichtsitz zusammen. Hierdurch ist ein Einlassventil 37 für den Dosierraum 26 gebildet. Ein Rückfluss des Behandlungsmittels 13 über das Steigrohr 24 in den Behandlungsmittelbehälter 12 ist hierdurch verhindert. Aufgrund des abnehmenden Volumens des Dosierraums 26 wird das Behandlungsmittel 13 somit aus dem Dosierraum 26 über die Bohrung 29 und das Winkelstück 30 in das Zugaberohr 31 verdrängt. Hierdurch wird entsprechend dem verringerten Volumen des Dosierraums 26 Behandlungsmittel 13 an dem Endabschnitt 32 in den Einspülbereich 8 dosiert. Das in den Einspülbereich 8 dosierte Behandlungsmittel 13 wird von dem zugeführten Frischwasser über die Einspülschale 2 und den Ablaufstutzen 3 zu dem Behandlungsbereich geführt.
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Wenn das Magnetventil 10 den Zufluss des Frischwassers wieder sperrt, dann ist die Zulaufleitung 4 mit dem Leitungsstück 7 wieder drucklos geschaltet, so dass die Federkraft des Federelements 28 den Hubkolben 21 entgegen der Verstellrichtung 35 in die in der 1 dargestellte Ausgangsstellung verstellt. Hierbei nimmt das Volumen des Dosierraums 26 wieder zu. Durch den entstehenden Unterdruck im Dosierraum 26 öffnet die Ventilkugel 25 die Verbindung zwischen dem Dosierraum 26 und dem Steigrohr 24. Hierdurch wird flüssiges Behandlungsmittel 13 aus dem Behandlungsmittelbehälter 12 über das Steigrohr 24 in den Dosierraum 26 gesaugt.
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Der Querschnitt am Endabschnitt (Auslassende) 32 des Zugaberohrs 31 ist so klein dimensioniert, dass kein Druckausgleich über das Zugaberohr 31 erfolgt. Dies geschieht durch die Adhäsionskraft des Behandlungsmittels 13 im relativ engen Querschnitt des Endabschnitts 32. Gegebenenfalls kann auch ein Auslassventil vorgesehen sein, um einen Druckausgleich über das Zugaberohr 31 zu verhindern. Dies ist speziell dann von Vorteil, wenn dünnflüssige Behandlungsmittel 13 mit niedriger Viskosität zum Einsatz kommen sollen. Gegebenenfalls kann die Dosiereinrichtung 20 mit dem Zugaberohr 31 auch in den Behandlungsmittelbehälter 12 integriert sein. In Bezug auf das jeweilige Behandlungsmittel 13 kann dann eine entsprechende Ausgestaltung der Dosiereinrichtung 20 vorgesehen sein.
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Nachdem der Dosierraum 26 wieder mit dem Behandlungsmittel 13 gefüllt ist, ist die Dosiereinrichtung 20 für den nächsten Dosiervorgang vorbereitet. Speziell ist es möglich, dass für einen Einspülvorgang auch mehrere Dosiervorgänge ausgeführt werden. Hierdurch kann in einfacher Weise die gewünschte Menge des Behandlungsmittels 13 dosiert werden.
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Das als Wasseraustrittsstutzen ausgestaltete Leitungsstück 6 ist so dimensioniert, dass der zur Betätigung des Hubkolbens 21 notwendige Druck erzeugt wird und der notwendige Volumenstrom zum Füllen des Laugenbehälters austreten kann. Die Länge und Lage des Leitungsstücks 6 sind so vorgegeben, dass kein Spritzwasser in ein anderes Einfüllfach der Einspülschale 2 gelangt.
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In vorteilhafter Weise kann die Konzentration und Menge des flüssigen Behandlungsmittels 13, insbesondere eines Flüssigwaschmittels, eingestellt werden. Indem die Wasserzufuhr über die Zulaufleitung 4 gepulst wird, kann programmgesteuert eine genau bemessene Menge des Behandlungsmittels 13 in den Behandlungsbereich geführt werden. Speziell kann ein Flüssigwaschmittel, insbesondere ein Weichspülmittel, dem Waschprozess in der genau bemessenen Menge zugeführt werden.
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Entsprechend der erforderlichen Menge des Behandlungsmittels 13 kann das Behandlungsmittel 13 proportional zur einlaufenden Wassermenge dosiert werden. Die Konzentration ist hierbei abhängig vom Verschmutzungsgrad der Wäsche, der Wasserhärte, der Beladungsmenge oder anderen Parametern. Vorzugsweise werden diese drei Werte und gegebenenfalls weitere Parameter vom Benutzer am Hausgerät 1 eingestellt. Auch eine Messung, insbesondere der Beladungsmenge, ist denkbar.
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Die geforderte Konzentration kann dadurch eingestellt werden, dass bei jeder Ansteuerung das Magnetventil 10 so lange offen bleibt, dass bei jedem Dosierschritt das geforderte Mischungsverhältnis zwischen dem Behandlungsmittel 13 und dem zugeführten Wasser erreicht wird. Hierbei gelten beispielsweise folgende Zusammenhänge, die in den Formeln (1) und (2) formuliert sind: K·a·b = v/(V'·zd) (1) zd = vd/(V'·K·a·b) (2)
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Hierbei ist K die Konzentration (Grundwert), die in ml/l gemessen werden kann, a ist der Verschmutzungsfaktor, b ist der Wasserhärtefaktor, v ist die Menge des Grundwaschmittels, die in Milliliter gemessen werden kann, V ist die Menge des Wassers, die in Liter gemessen werden kann, vd ist das Grundwaschmittel je Dosierschritt, das in Milliliter gemessen werden kann, V' ist der Durchfluss des Magnetventils, der in l/min gemessen werden kann, und zd ist die Wasserdurchlaufzeit je Dosierschritt, die in Minuten gemessen werden kann.
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Die Formel (1) bedeutet, dass das Produkt aus der Konzentration K, dem Verschmutzungsfaktor a und dem Wasserhärtefaktor b gleich ist zu dem Quotienten aus der Menge des Grundwaschmittels v und dem Produkt aus dem Durchfluss des Magnetventils V und der Wasserdurchlaufzeit je Dosierschritt zd.
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Die Formel (2) bedeutet, dass die Wasserdurchlaufzeit je Dosierschritt zd gleich ist dem Quotienten aus dem Grundwaschmittel je Dosierschritt vd und dem Produkt aus dem Durchfluss des Magnetventils V', der Konzentration K, dem Verschmutzungsfaktor a und dem Wasserhärtefaktor b.
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Die Formeln (1) und (2) und die hierin verwendeten Größen sind hierbei exemplarisch für ein als Waschmaschine ausgestaltetes Hausgerät 1 angegeben. Entsprechende Zusammenhänge ergeben sich auch für andere wasserführende Hausgeräte 1 oder für andere Behandlungsmittel 13.
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Die Befüllung des Behandlungsbereichs geschieht hierbei in gleich langen Dosierschritten, wobei jeweils eine kurze Unterbrechung des Einlaufvorgangs erfolgt. Da die pro Dosierschritt geforderte Grundwaschmittelmenge vd konstant ist, kann die gesamte entnommene Menge v durch Aufzählen der Dosierschritte ermittelt werden, um die Restmenge im Behandlungsmittelbehälter 12 abzuschätzen. Voraussetzung für eine einwandfreie Ermittlung ist allerdings, dass der Behandlungsmittelbehälter 12 beim Nachfüllen ganz gefüllt wird und dass beim Nachfüllen das Zählwerk auf 0 zurückgesetzt wird. Dies ist speziell dann der Fall, wenn von dem Benutzer industriell vorgefüllte Behandlungsmittelbehälter 12 eingesetzt werden.
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Zur Verbesserung der Füllstandskontrolle kann der Behandlungsmittelbehälter 12 aus einem transparenten oder transluzenten Kunststoff hergestellt sein. Vorzugsweise ist der Behandlungsmittelbehälter 12 als Blasteil ausgestaltet, wobei Wanddicken von weit unter 1 mm erzeugt werden können. Die Füllstandskontrolle kann hierbei von einem Benutzer erfolgen. Möglich ist es auch, dass das wasserführende Hausgerät 1 mittels einer geeigneten Einrichtung eine automatische Füllstandskontrolle durchführt. Beispielsweise kann solch eine Einrichtung eine Lichtschranke, einen Steg, einen Impulszähler oder dergleichen aufweisen.
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Somit kann in vorteilhafter Weise eine Frontlader-Waschmaschine oder ein anderes wasserführendes Hausgerät 1 mit automatisierter, programmabhängiger Zugabe von flüssigen Behandlungsmitteln 13, insbesondere flüssigen Waschmitteln, für mehrere Behandlungsvorgänge, insbesondere Waschgänge, geschaffen werden. Die Einspülschale 2 kann hierbei in vorteilhafter Weise auch als Mehrkammer-Einspülschale 2 ausgestaltet sein, die ein Fach für zu bevorratendes flüssiges Behandlungsmittel 13 in dem als Container dienenden Behandlungsmittelbehälter 12 aufweist. Dadurch kann ein Bevorratungs- und Dosiersystem in das Hausgerät 1 integriert werden, das programmgesteuert allein über das zulaufende Frischwasser gesteuert ist, ohne dass andere Arbeitsmittel zum Einsatz kommen, wobei der Zulauf des Frischwassers über das Magnetventil 10 oder eine andere Einrichtung gesteuert wird.
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Das zulaufende Frischwasser vom Magnetventil 10 in die entsprechende Einspülkammer übernimmt somit zwei Funktionen, nämlich zum einen die Betätigung des Hubmechanismus für die dosierte Entnahme des Behandlungsmittels 13 aus dem Behandlungsmittelbehälter 12 und zum anderen den Transport des dosierten Behandlungsmittels 13 in verdünnter Konzentration in einen Laugenbehälter oder dergleichen.
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Darüber hinaus kann die Einspülschale 2 des Hausgeräts 1 des Ausführungsbeispiels bei Bedarf alternativ auch mit einem pulverförmigen Behandlungsmittel 13 genutzt werden. Hierfür kann beispielsweise ein zusätzliches Magnetventil mit zusätzlichem Zuflussschlauch und ein Gehäuse und/oder ein Oberteil mit den üblichen Düsenkanälen verwendet werden. Die Funktion des zusätzlichen Magnetventils kann beispielsweise auch eine Weiche oder dergleichen übernehmen.
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Möglich ist es auch, dass über nur ein Magnetventil 10 beide Arten der Kammeransteuerung mit Frischwasser gleichzeitig erfolgen können. Speziell für flüssige Behandlungsmittel kann hierbei eine geeignete Ausgestaltung der Einspülschale 2 oder eines weiteren, in die Einspülschale 2 einsetzbaren Dosierbehälters vorgegeben sein.
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Hierbei können die einzelnen Kammern der Einspülschale 2 unterschiedlich groß ausgestaltet sein. Speziell ist die Kammer der Einspülschale 2, die den Behandlungsmittelbehälter 12 aufnimmt, relativ groß ausgestaltet, so dass eine große Menge des Behandlungsmittels 13 bevorratet werden kann, die für eine entsprechend große Anzahl von Programmdurchlaufen ausreicht.
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Der Hubmechanismus kann zum Lieferumfang des Behandlungsmittelbehälters 12 gehören oder als separate Einheit ausgestattet sein. Hierbei kann anstelle der Schraubkappe 23 auch eine aufklipsbare Kappe 23 zum Einsatz kommen.
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Je nach Ausgestaltung kann hierdurch eine Reinigung, Auswechslung oder ein Wiederauffüllen des Behandlungsmittelbehälters 12 und der Dosiereinrichtung 20 erfolgen. Speziell kann die Dosiereinrichtung 20 zum Reinigen von dem Behandlungsmittelbehälter 13 gelöst und wieder eingesetzt werden. Probleme, die die Undichtigkeit und Zugänglichkeit betreffen, werden hierbei von vornherein verhindert, da das Steigrohr 24 von oben in den Behandlungsmittelbehälter 12 eingeführt werden kann und im montierten Zustand eine Einlassöffnung 40 des Steigrohrs 24 im Bereich eines Bodens 41 des Behandlungsmittelbehälters 12 angeordnet ist. Bodenseitige Verbindungs- oder Auslassstellen sind hierbei nicht erforderlich.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserführendes Hausgerät
- 2
- Einspülschale
- 3
- Ablaufstutzen
- 4
- Zulaufleitung
- 5
- Abzweigung
- 6, 7
- Leitungsstück
- 8
- Einspülbereich
- 10
- Magnetventil
- 11
- Frischwasseranschluss
- 12
- Behandlungsmittelbehälter
- 13
- Behandlungsmittel
- 14
- Strebe
- 20
- Dosiereinrichtung
- 21
- Hubkolben
- 22
- Führungsteil
- 23
- Schraubkappe
- 24
- Steigrohr
- 25
- Ventilkugel
- 26
- Dosierraum
- 27
- Stirnfläche
- 28
- Federelement
- 29
- Bohrung
- 30
- Winkelstück
- 31
- Zugaberohr
- 32
- Endabschnitt
- 33
- Faltenschlauch
- 34
- geschlossene Seite
- 35
- Verstellrichtung
- 36
- ringförmige Fläche
- 37
- Einlassventil
- 40
- Einlassöffnung
- 41
- Boden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007032759 A1 [0002, 0003]