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Artverwandte Anmeldungen
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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Rechte der vorläufigen US-Anmeldung Nr. 61/227.391
mit dem Titel „Method
and Apparatus for Automatic Engine Calibration to Optimize Volumetric Efficiency – Verfahren
und Vorrichtung für
die automatische Motorkalibrierung zur Optimierung des volumetrischen
Wirkungsgrades”,
eingereicht am 24. Juli 2009, deren vollständiger Inhalt durch Bezugnahme
hier eingeschlossen ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kalibrierung der Motorparameter
zur Einstellung der Motorleistung auf das gewünschte Niveau. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf die Kalibrierung der Motorparameter
zur Optimierung des volumetrischen Wirkungsgrades unter gewünschten
Bedingungen.
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Die
Motorleistung wird häufig
durch Berücksichtigung
verschiedener Metriken einschließlich der Leistungsabgabe und
des Kraftstoffverbrauchs gemessen. Je nach beabsichtigtem Gebrauch
eines Fahrzeugs erhalten die zu optimierenden Metriken eine unterschiedliche
Wichtung, um die Idealleistung zu erreichen. Daraufhin werden am
Fahrzeug Änderungen
vorgenommen, um die Leistung zu optimieren. Zum Beispiel können mechanische Änderungen am
Motor oder an der Abgasanlage eines Motorrades vorgenommen werden,
um die vom Fahrzeug während
des Rennens bereitgestellte PS-Leistung zu verbessern. Solche mechanischen Änderungen
können
jedoch die Fähigkeit
des Fahrzeuges, den Kraftstoff effizient zu verarbeiten, beeinflussen.
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Übersicht über die Erfindung
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In
einer Ausführungsform
bietet die vorliegende Erfindung Systeme und Verfahren für die Optimierung
des volumetrischen Wirkungsgrades (vW) eines Fahrzeugs unter normalen
Betriebsbedingungen. Das Fahrzeugsystem passt Fahrzeugparameter wie
die vom Kraftstoff-Einspritzsystem bereitgestellte Menge Kraftstoff
in einem Regelkreis an, um ein Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis zu
erreichen. Ein tragbares Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul wird
wahlweise an das Fahrzeug angebracht, ohne den Normalbetrieb des
Fahrzeugs zu behindern. Das Fahrzeug wird dann unter normalen Bedingungen gefahren,
für die
das Fahrzeug optimiert wird (z. B. auf einer Rennstrecke). Das Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul
zeichnet, wenn es am Fahrzeug angeschlossen ist, die vom Fahrzeugsystem vorgenommenen
Anpassungen auf. Diese aufgezeichneten Werte werden dann zur Aktualisierung der
vom Fahrzeugsystem als Standardwerte verwendeten Kalibriertabelle
verwendet.
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Durch
Verwendung der tragbaren Fahrzeug-Kommunikationsschnittstelle können die
Kalibrierdaten für
das Fahrzeug anhand realer Ist-Betriebsbedingungen aktualisiert
werden. Solchermaßen
müssen
die Kalibrierdaten nicht mehr anhand der Leistung am Fahrzeug unter
kontrollierten Bedingungen wie einem Leistungsprüfstand geschätzt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
bietet die Erfindung ein Verfahren zur Kalibrierung eines Fahrzeugs.
Das Fahrzeug enthält
einen Motor, eine Motorsteuereinheit, einen Sensor, der einen Wert
eines Ausgangsparameters erkennt, und ein Stellglied, das den Motor
entsprechend einem Wert eines Eingangsparameters steuert. Das Verfahren
beinhaltet die Übertragung
von Daten von einem Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul auf
ein Kalibriercomputersystem. Das Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul
ist wahlweise am Fahrzeug anbringbar und zeichnet Daten auf, die
im Fahrzeug-Normalbetrieb
vom Fahrzeug empfangen werden. Die übertragenen Daten enthalten
eine Vielzahl angepasster Stellgliedwerte und eine entsprechende
Kombination der Motordrehzahl und Drosselklappenstellung für jeden
der angepassten Stellgliedwerte. Die angepassten Stellgliedwerte
sind Werte, die von der Motorsteuereinheit des Fahrzeugs durch Zugriff
auf eine Tabelle gespeicherter Daten, die einen voreingestellten
Stellgliedwert für
jede Kombination der Motordrehzahl und eines die Drosselklappenstellung
angebenden Wertes definieren, generiert wurden. Bei verschiedenen
Ausführungsformen
kann der die Drosselklappenstellung angebende Wert eine Prozentangabe
oder ein proportionales Maß der
Ist-Stellung der Drosselklappe,
der Steuerstellung der Drosselklappe oder einen Messwert des Krümmer-Luftdrucks
beinhalten. Die Motorsteuereinheit passt dann den Stellgliedwert
anhand eines Vergleichs zwischen einem vom Sensor gemessenen aktuellen
Wert des Ausgangsparameters und einem Sollwert an.
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Nach Übertragung
der Daten ermittelt das Kalibriercomputersystem eine Anzahl von
im Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul gespeicherten angepassten
Stellgliedwerten, die einer ersten Kombination von Motordrehzahl
und Drosselklappenposition entsprechen. Wenn die Anzahl der gespeicherten
Werte einen Schwellenwert überschreitet,
berechnet das Kalibriercomputersystem einen aktualisieren Eintrag
der Datentabelle anhand der angepassten Stellgliedwerte, die der
ersten Kombination entsprechen. Eine aktualisierte Datentabelle wird
dann an die Motorsteuereinheit des Fahrzeugs übertragen.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform bietet
die Erfindung ein Kalibriersystem für ein Fahrzeug. Das zu kalibrierende
Fahrzeug speichert eine Kalibriertabelle, die eine Vielzahl von
Kraftstoff-Einspritzeinstellungen definiert, wobei jede einer Kombination
eines Motordrehzahlbereichs und eines die Drosselklappenstellung
angebenden Wertebereichs entsprechen. Das Fahrzeug läuft außerdem in
einem Regelmodus, der die Kraftstoff-Einspritzstellung aus der Kalibriertabelle
anhand des vom Sensor erkannten Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
anpasst. Das Kalibriersystem enthält ein Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul
und einen Kalibriercomputer.
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Das
Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul enthält ein Gehäuse und einen computerlesbaren
Speicher. Das Gehäuse
ist wahlweise am Fahrzeug anbringbar und wird im angebrachten Zustand
ohne Einschränkung
des Fahrzeug-Normalbetriebs vom Fahrzeug unterstützt. Der computerlesbare Speicher
speichert die vom Motorsteuermodul des Fahrzeugs erhaltenen Daten.
Die Daten geben eine angepasste Kraftstoff-Einspritzeinstellung und eine entsprechende
Kombination einer Ist-Motordrehzahl und einer Ist-Drosselklappenstellung
an.
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Der
Kalibriercomputer ist wahlweise an das Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul anschließbar und
empfängt
Daten, die in seinem Speicher gespeichert werden. Der Kalibriercomputer
verarbeitet diese Daten und ermittelt, ob die Anzahl der angepassten
Kraftstoff-Einspritzeinstellungen für jede einer Vielzahl von Kombinationen
eines Motordrehzahlbereichs und eines Drosselklappenbereichs. Für jede Kombination,
bei der die Anzahl der gespeicherten angepassten Werte einen Schwellenwert überschreitet,
generiert der Computer einen aktualisierten Eintrag in die Kalibriertabelle
für die
erste Kombination anhand der angepassten Einstellungen der Kraftstoff-Einspritzdüsen, die
der ersten Kombination entsprechen. Eine aktualisierte Kalibriertabelle wird
dann vom Computer an das Motorsteuermodul des Motorrades übertragen.
Bei manchen Ausführungsformen
wird das Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul sowohl an den
Computer als auch an das Motorsteuermodul angeschlossen und die
aktualisierte Kalibriertabelle wird vom Computer über das
Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul an das Motorsteuermodul übertragen.
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Weitere
Aspekte der Erfindung werden durch Betrachtung der detaillierten
Beschreibung und der begleitenden Zeichnungen offenbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1A ist
eine Seitenansicht eines Fahrzeugs, namentlich eines Motorrades,
das mit einem Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul nach einer
Ausführungsform
der Erfindung ausgestattet ist.
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1B ist
eine Seitenansicht des Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmoduls
von 1A.
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2 ist
eine schematische Ansicht eines Systems zur Kalibrierung des Motors
des Motorrades von 1A.
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3A ist
eine beispielhafte Datentabelle des volumetrischen Wirkungsgrades
(vW), die für
die Kalibrierung des Motorrades von 1A verwendet wird.
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3B ist
eine beispielhafte Datentabelle des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
die für
den Betrieb des Motorrades in 1A verwendet
wird.
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4 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Betrieb des Motorrades
von 1A unter Verwendung der Datentabellen von 3A und 3B und
des Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmoduls
von 1B darstellt.
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5 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zur Aktualisierung der Datentabelle
des volumetrischen Wirkungsgrades (vW) von 3A anhand der
vom Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul
von 1B aufgezeichneten Daten darstellt.
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6A ist
eine Tabelle mit Beispielwerten, die vom Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul
von 1B aufgezeichnet wurden.
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6B ist
eine Reihe von Tabellen, die die in vordefinierte Gruppen gegliederten
Beispielwerte von 6A zeigen.
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Detaillierte Beschreibung
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Vor
der Erläuterung
der Ausführungsformen der
Erfindung im Detail versteht es sich, dass die Erfindung in ihrer
Anwendung nicht auf die in der folgenden Beschreibung dargelegten
oder in den folgenden Zeichnungen dargestellten Konstruktionsdetails
und Komponentenanordnung begrenzt ist. Die Erfindung eignet sich
auch für
andere Ausführungsformen
und verschiedene Arten der praktischen Anwendung oder Durchführung.
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1A zeigt
ein zu kalibrierendes Fahrzeug, namentlich ein Motorrad 101.
Die hier beschriebenen Systeme und Verfahren zur Kalibrierung des
Motorrades 101 optimieren die Leistung des Motorrades zum
Fahren unter bestimmten Bedingungen. Beispielsweise kann das Motorrad 101 für eine optimale Rennleistung
kalibriert werden. Das Motorrad 101 enthält einen
Motor 103 und ist mit einem Motorsteuermodul (engine control
module ECM) 104 ausgestattet. Das ECM 104 regelt
den Betrieb des Motors entsprechend einem vordefinierten Satz von
Parametern.
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Dargestellt
ist ein Fahrzeug-Kommunikationsschnittstellenmodul (vehicle communication
interface module VCI) 105, das am Lenker des Motorrades 101 befestigt
ist. Das VCI 105 ist ein tragbares, abnehmbares Gerät, das wahlweise
an das ECM 104 angeschlossen werden kann. Das VCI 105 kann,
wie in 1A dargestellt, mit Hilfe von
Seilen, Riemen oder eines anderen geeigneten Befestigungselementes
am Lenker des Motorrades 101 angebracht werden. Des Weiteren
kann bei manchen Ausführungsformen
eine Andockstation am Motorrad 101 installiert werden und
das VCI 105 kann am Motorrad 101 durch Anschließen des
VCI 105 an die Andockstation, die an einer anderen Stelle
am Motorrad 101 positioniert sein kann, angebracht werden.
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Wenn
das VCI 105 am Motorrad 101 angebracht ist, ist
es zum Datenaustausch mit dem ECM 104 verbunden. Die Daten
werden vom ECM 104 an das VCI 105 übertragen
und im internen Speicher des VCI 105 gespeichert. Diese
Daten geben die Leistungskennwerte des Motorrades 101 an
und können
Daten, die von im Fahrzeugmotor installierten Sensoren generiert
werden, oder Daten, die vom ECM 104 während des Betriebs vorgenommene
Einstellungen angeben, beinhalten, wie nachfolgend im Einzelnen
beschrieben. Das VCI 105 ist unauffällig dimensioniert, so dass
es am Motorrad 101 angebracht werden kann, ohne den Normalbetrieb
des Fahrzeugs zu stören.
Das Motorrad 101 kann in einer Umgebung wie einer Rennstrecke
gefahren werden, während
das VCI 105 angebracht ist. Solchermaßen ist das VCI 105 in
der Lage, die Fahrzeugleistungsdaten unter realen Bedingungen zu
erfassen, ohne eine simulierte Umgebung wie einen Leistungsprüfstand zu
benötigen.
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Obwohl
das VCI 105 geeignet ist, solche Leistungsdaten zu erfassen,
während
das Motorrad 101 unter realen Bedingungen wie einer Rennstrecke betrieben
wird, kann das VCI 105 auch zur Datenerfassung verwendet
werden, wenn das Motorrad 101 auf einem Leistungsprüfstand betrieben
wird. In solchen Fällen
kann das VCI 105 sowohl an das ECM 104 als auch
an den Kalibriercomputer 203 (nachfolgend beschrieben)
angeschlossen werden, um als Durchgangsschnittstelle zu fungieren,
die die Daten bereitstellt, die direkt im Kalibriercomputer 203 gespeichert
werden.
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Wie
in 1B dargestellt, enthält das VCI 105 eine
Taste 107, eine Leuchtdiode 109 und einen Schnittstellen-Steckverbinder 111.
Die Taste 107 kann vom Benutzer gedrückt werden, um einen Aufzeichnungsmodus
wie nachfolgend beschrieben zu initiieren. Die LED 109 gibt
Informationen über
den Betriebszustand des VCI 105. Wenn beispielsweise die
LED 109 stetig farbig leuchtet, zeigt dies an, dass das
VCI 105 korrekt am ECM 104 angeschlossen ist, aktiv
ist und Daten vom ECM 104 empfängt. Wenn die LED 109 blinkt,
kann dies anzeigen, dass der Speicher des VCI 105 voll
ist, dass die gespeicherten Daten an ein anderes Gerät übertragen
werden müssen
und dass der Speicher zurückgesetzt
wird, bevor zusätzliche
Daten im VCI 105 gespeichert werden können. Der Schnittstellen-Steckverbinder 111 verbindet
das VCI 105 mit dem ECM 104 entweder direkt oder über ein
Kabel. Das VCI 105 kann über den Schnittstellen-Steckverbinder 111 auch
an einen Kalibriercomputer angeschlossen werden. Wie nachfolgend
beschrieben, analysiert der Kalibriercomputer die im VCI 105 gespeicherten
Daten und aktualisiert die Kalibrierdatentabellen, die vom Motorrad 101 verwendet
werden. Bei manchen Ausführungsformen enthält das VCI 105 nur
einen einzigen Schnittstellen-Steckverbinder 111, mit dem
nur eines der beiden, ECM 104 und Kalibriercomputer, gleichzeitig
angeschlossen werden kann. Bei manchen Ausführungsformen enthält das VCI 105 mehrere
Schnittstellen-Steckverbinder. Der/die Steckverbinder 111 kann/können ein
standardgemäßer oder
herstellereigener Anschlusstyp sein, einschließlich insbesondere USB, CAT-5
und RS-232.
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2 bietet
eine schematische Darstellung von Teilender Komponenten, die miteinander
kommunizieren, um das Motorrad 101 zu kalibrieren. Wie oben
beschrieben, ist das ECM 104 wahlweise an das VCI 105 anschließbar und überträgt über einen Schnittstellen-Steckverbinder
Daten an das VCI 105. Das VCI 105 ist wahlweise
auch an einen Kalibriercomputer 203 anschließbar. Der
Kalibriercomputer 203 führt
eine Software-Anwendung aus, die die im VCI 105 aufgezeichneten
Daten analysiert und aktualisierte Datentabellen zur Verwendung
während
des Betriebs des Motorrades 101 generiert. Bei manchen Ausführungsformen
ist der Kalibriercomputer 203 wahlweise an das ECM 104 anschließbar und
der Kalibriercomputer 203 überträgt in angeschlossenem Zustand
Daten, einschließlich
aktualisierter Datentabellen an das ECM 104.
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Bei
manchen Ausführungsformen
wird der Kalibriercomputer 203 direkt an das ECM 104 angeschlossen,
wenn Daten an das ECM 104 übertragen werden sollen. Bei
anderen Ausführungsformen
wird der Kalibriercomputer 203 über das VCI 105, das
als Durchgangsschnittstelle für
die Übertragung
von Daten vom Kalibiercomputer 203 an das ECM 104 fungiert,
an das ECM 104 angeschlossen. Bei manchen Ausführungsformen
werden die vom Kalibriercomputer 203 übertragenen aktualisierten
Datentabellen sowohl im ECM 104 als auch im VCI 105 gespeichert.
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Das
ECM 104 enthält
einen Speicher 205, der vordefinierte Parameter speichert,
die zur Regelung des Betriebs des Motorrades 101 verwendet werden.
Der Speicher 205 speichert auch Anweisungen, die von einem
Prozessor 207 ausgeführt
werden, um den Betrieb des Motors 103 zu regeln. Das VCI 105 enthält einen
Speicher zur Speicherung von Leistungsdaten, die vom ECM 104 empfangen
werden, und wie oben beschrieben eine Taste 107 und eine
LED 109. Das VCI 105 enthält auch eine Logik, die den
Betrieb der LED 109 steuert und die Speicherung der vom
ECM 104 empfangenen Daten verwaltet.
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Der
Kalibriercomputer 203 ist bei einer Ausführungsform
ein Tischrechner, der einen Speicher 217, einen Prozessor 219 und
eine Benutzerschnittstelle 221 enthält. Die Benutzerschnittstelle 221 enthält eine
Tastatur, eine Maus und einen Monitor. Auf dem Kalibriercomputer 203 läuft ein
Softwarepaket wie das von HARLEY-DAVIDSON® angebotene
Paket SCREAMING EAGLE PRO SUPER TUNERTM. Das
Softwarepaket verarbeitet die im VCI 105 aufgezeichneten
Daten und kommuniziert außerdem
die aktualisierten Kalibrierinformationen an das ECM 104.
Obwohl der Kalibriercomputer 203 in diesem Beispiel ein
Standard-Tischrechner ist, kann der Kalibriercomputer bei anderen
Ausführungsformen
ein Gerät
sein, das speziell für
Kalibrier- und Einstellvorgänge
wie die hier beschriebenen entwickelt wurde.
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Wie
oben beschrieben, speichert das ECM 104 vordefinierte Parameter,
die zur Regelung des Betriebs des Motors 103 des Motorrades 101 verwendet
werden. 3A und 3B stellen
zwei Datentabellen dar, die im ECM 104 gespeichert sind. Die
Tabelle von 3A definiert einen volumetrischen
Soll-Wirkungsgrad für
jede Kombination der Motordrehzahl und der Drosselklappenstellung.
Der volumetrische Wirkungsgrad (vW) bezieht sich auf einen Prozentsatz,
welche Menge Kraftstoff und Luft im Vergleich zum Hubraum in einen
Zylinder einströmt. Da
die dem Motor bereitgestellte Menge Luft anhand der Drosselklappenstellung
festgelegt wird, kann der volumetrische Wirkungsgrad bei einer bestimmten Drosselklappenstellung
verändert
werden, indem man die von den Kraftstoff-Einspritzdüsen bereitgestellte
Menge Kraftstoff variiert.
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Das
ECM 104 verwendet den in der Tabelle gespeicherten volumetrischen
Wirkungsgrad und die bekannte Drosselklappenstellung, um zu ermitteln, wie
viel Kraftstoff dem Motor über
das Kraftstoff-Einspritzsystem zur Verfügung gestellt werden soll.
Obwohl die Tabelle von 3A definiert ist, indem sie eine
Motordrehzahleinstellung einer Drosselklappeneinstellung zuordnet,
sollen die Werte Bereiche darstellen. Um beispielsweise die Menge
Kraftstoff zu ermitteln, die einem mit 1600 U/min laufenden Motor bereitzustellen
ist, wenn die Drosselklappe bei 22% steht, identifiziert das System
den entsprechenden Wertebereich (d. h. 1500 U/min und 20% Drosselklappe).
Unter solchen Bedingungen beträgt
der volumetrische Soll-Wirkungsgrad für den Motor 102,0. Anhand dieses
Wertes ermittelt das ECM, wie viel Kraftstoff dem Motor über das
Kraftstoff-Einspritzsystem bereitgestellt werden soll.
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Bei
anderen Ausführungsformen
verwendet das ECM die Daten aus der Tabelle von 3A,
die Motordrehzahl und die Drosselklappenstellung zur Berechnung
eines spezifischeren Wertes des volumetrischen Wirkungsgrades. Wenn
beispielsweise der Motor mit 1750 U/min läuft und die Drosselklappenstellung
22% ist, berechnet das ECM 104 einen Wert des volumetrischen
Wirkungsgrades zwischen 105,0 und 106,0. Das ist so, weil 22% Drosselklappenstellung
zwischen den von der Tabelle definierten Werten 20% und 25% liegen,
die Werten des volumetrischen Wirkungsgrades von 105,0 bzw. 106,0
entsprechen.
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Genauso
kann die Tabelle, obwohl die Datentabelle von 3A Werte
des volumetrischen Wirkungsgrades anhand von Kombinationen der Motordrehzahl
und der Drosselklappenstellung definiert, bei anderen Ausführungsformen
den volumetrischen Wirkungsgrad anhand anderer Kombinationen der Motorleistung
definieren. Beispielsweise können manche
Systeme, statt die Drosselklappenstellung als Prozentwert zu ermitteln,
die X-Achse der Tabelle als gemessenen Krümmer-Luftdruck definieren (wie in
der Tabelle von 3B dargestellt). Bei noch anderen
Systemen kann der Wert der Drosselklappenstellung durch einen Positionswert
ersetzt werden, der der Drosselklappensteuerung durch Drehgriff entspricht.
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Die
Datentabelle von 3B definiert ein Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis für jede Kombination
der Motordrehzahl und der Krümmer-Luftdrucks.
Der Krümmer-Luftdruck
wird von einem im Motor positionierten Sensor gemessen. Das Kraftstoff-Luft-Verhältnis wird
anhand der Menge Sauerstoff ermittelt, die von einem im Abgas des
Motorrades positionierten Sensor erfasst wird. Da die in den Motor
eingespritzte Menge Kraftstoff das Kraftstoff-Luft-Verhältnis beeinflusst,
ist das in der Datentabelle von 3B definierte
Kraftstoff-Luft-Verhältnis bezogen auf
den volumetrischen Wirkungsgrad, wie er in der Datentabelle von 3A für eine bestimmte
Motordrehzahl und Drosselklappenstellung definiert ist.
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Das
ECM 104 passt den Wert des volumetrischen Wirkungsgrades
an, wenn es im Regelmodus betrieben wird, um das Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis zu
erreichen. Solchermaßen
wird der in der Datentabelle von 3A definierte
volumetrische Wirkungsgrad beim Betrieb im Regelmodus vom ECM 104 als Anfangspunkt
verwendet und nach Bedarf nach oben oder unten angepasst, um das
Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis
zu erreichen. Diese Anpassungen werden im VCI 105 aufgezeichnet,
wenn es am ECM 104 angeschlossen ist, und verwendet, um
eine aktualisierte Version der Datentabelle von 3A zur
Verwendung durch das ECM 104 zu generieren. 4 stellt ein
Verfahren dar, das ECM 104 sowohl im Steuer- als auch im
Regelmodus zu betreiben und Anpassungen der definierten Werte des
volumetrischen Wirkungsgrades im VCI 105 aufzuzeichnen.
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Wenn
das Motorrad 101 gestartet wird (Schritt 401),
schaltet es anfänglich
in einen Steuer-Betriebsmodus. Das ECM 104 ermittelt die
Motordrehzahl und die Stellung der Drosselklappe (Schritt 403)
und greift auf die Datentabelle von 3A zu, um
den volumetrischen Soll-Wirkungsgrad zu bestimmen (Schritt 405).
Das ECM 104 passt dann anhand des Wertes, auf den zugegriffen
wurde, die Kraftstoffeinspritzung an (Schritt 407). Die
Schritte im Steuermodus werden wiederholt, bis ein Satz definierter
Parameter erfüllt
ist. Dann beginnt das ECM 104 den Betrieb im Regelmodus.
Der Satz definierter Parameter kann insbesondere eine oder mehrere
der folgenden Angaben enthalten: einen definierten Zeitraum, eine
Batteriespannung, eine Mindest-Motordrehzahl und eine Mindest-Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Wenn
das ECM 104 in den Regelmodus eintritt, beginnt es, die
Werte aus der gespeicherten Tabelle des volumetrischen Wirkungsgrades
anhand eines Vergleichs zwischen dem beobachteten Kraftstoff-Luft-Verhältnis und
dem Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis,
wie in der Datentabelle von 3B definiert, anzupassen.
Bei dieser Ausführungsform überschreibt
das ECM 104 die in der Tabelle des volumetrischen Wirkungsgrades
gespeicherten Werte nicht mit den aktualisierten Werten. Das ECM 104 ermittelt wieder
die Motordrehzahl und die Drosselklappenstellung (Schritt 409)
und greift auf den volumetrischen Soll-Wirkungsgrad aus der Datentabelle
zu (Schritt 411). Jedoch vergleicht das ECM 104 im
Regelmodus auch ein beobachtetes Kraftstoff-Luft-Verhältnis mit
einem Kraftstoff-Luft-Sollverhältnis, wie
in der Datentabelle von 3B definiert
(Schritt 413). Wenn das Kraftstoff-Luft-Verhältnis zu
gering ist, wird der Wert des volumetrischen Wirkungsgrades entsprechend
erhöht
(Schritt 415). Wenn zu hoch, wird der Wert des volumetrischen
Wirkungsgrades entsprechend gesenkt (Schritt 417).
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Es
können
verschiedene Techniken verwendet werden, um zu ermitteln, um wie
viel der Wert des volumetrischen Wirkungsgrades angepasst werden soll,
einschließlich
insbesondere der Realisierung eines Proportional-Integral-Differential-Reglers (PID-Reglers) oder einer
anderen mathematischen Berechnung. Jedoch wird bei dieser Ausführungsform
der Wert des volumetrischen Wirkungsgrades proportional zur Differenz
zwischen dem Kraftstoff-Luft-Verhältnis und dem Sollverhältnis angepasst.
Wenn beispielsweise das Kraftstoff-Luft-Verhältnis 10% unter dem Sollverhältnis liegt,
wird der volumetrische Wirkungsgrad um 10% erhöht.
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Nach
Anpassung des Wertes des volumetrischen Wirkungsgrades gibt das
ECM 104 den angepassten Wert an einen Kommunikationsbus
(Schritt 419) aus. Wenn das VCI 105 am ECM 104 angeschlossen
ist, erkennt das VCI 105 die Daten im Kommunikationsbus.
Wenn der Aufzeichnungsmodus des VCI 105 aktiviert wurde
(Schritt 421), speichert das ECM den angepassten Wert des
volumetrischen Wirkungsgrades, die aktuelle Motordrehzahl und die
aktuelle Drosselklappenstellung im VCI 105 (Schritt 423),
bevor es den Regelbetrieb wiederholt und fortfährt, zusätzliche Daten zu speichern.
Wenn nicht, wird der Anpassungswert nicht aufgezeichnet und das
ECM kehrt zum Anfang der Regelung zurück (Schritt 409).
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Die
im VCI 105 gespeicherten Daten werden dann vom Kalibriercomputer 203 verwendet,
um die Datentabelle von 3A zu
aktualisieren. Wie in 5 dargestellt, kopiert der Kalibriercomputer 203, nachdem
das VCI 105 an den Kalibriercomputer 203 angeschlossen
wurde, alle aufgezeichneten Daten auf eine lokale Speichereinrichtung
(Schritt 501). Der Kalibriercomputer 203 sortiert
dann die Daten nach der Kombination der Motordrehzahl und der Drosselklappenstellung
(Schritt 503). Beispielsweise werden alle angepassten Werte,
die (1) bei einer Motordrehzahl zwischen 750 und 1000 U/min und
(2) einer Drosselklappenstellung zwischen 0,0 und 2,2% aufgezeichnet
wurden, in die erste Gruppe einsortiert.
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Vor
der Änderung
eines Wertes in der Datentabelle ermittelt der Kalibriercomputer 203,
ob ausreichend Daten erfasst wurden. Nach der Gliederung der Daten
in die entsprechenden Gruppen beginnt der Kalibriercomputer 203 mit
der Untersuchung der ersten Gruppen (z. B. alle angepassten Werte,
die bei einer Motordrehzahl zwischen 750 und 1000 U/min und einer
Drosselklappenstellung zwischen 0,0 und 2,2% aufgezeichnet wurden)
(Schritt 505). Wenn die Anzahl der gespeicherten Werte
für die
erste Gruppe geringer als ein definierter Schwellenwert ist (Schritt 507),
fährt der
Kalibriercomputer mit der nächsten
Gruppe fort, ohne den Wert in der Datentabelle zu ändern (Schritt 509).
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Wenn
jedoch die Anzahl der gespeicherten Werte für die Gruppe größer als
der Schwellenwert ist, berechnet der Kalibriercomputer 203 einen
Mittelwert der gespeicherte Werte für diese Gruppe (Schritt 511)
und ersetzt den Wert in der Tabelle für diese Gruppe durch den berechneten
Mittelwert (Schritt 513). Der Kalibriercomputer 203 wiederholt
diesen Bewertungs- und Ersetzungsvorgang, bis alle Gruppen in der
Datentabelle berücksichtigt
wurden. Wenn der Kalibriercomputer die letzte Gruppe erreicht (Schritt 515),
wird der Benutzer aufgefordert, eine oder mehrere der vorgeschlagenen Änderungen
an der Datentabelle zuzulassen oder abzulehnen (Schritt 517).
Solchermaßen
könnte,
wenn sich ein Wert anscheinend zu drastisch ändert, ein Benutzer annehmen,
dass ein ungenauer Ausreißerwert
verantwortlich für
die Änderung
ist, und es ablehnen, die Datentabelle für diesen Wert zu aktualisieren.
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Nach
Zulassung der aktualisierten Datentabelle durch den Benutzer ermittelt
der Kalibriercomputer 203, ob das ECM 104 angeschlossen
ist. Wenn ja, wird die aktualisierte Datentabelle vom Kalibriercomputer 203 an
das ECM 104 übertragen
und gespeichert (Schritt 521). Wenn das ECM 104 nicht
angeschlossen ist, weist der Kalibriercomputer 203 den Benutzer
an, das ECM 104 richtig anzuschließen. Nach Aktualisierung der
Datentabelle verwendet das ECM 104 die aktualisierte Datentabelle
beim Betrieb des Motorrades 101 im Steuer- oder Regelmoduls, wie
in 4 dargestellt. Der Kalibriercomputer 203 kann
direkt an das ECM 104 angeschlossen werden oder kann über das
VCI 105 an das ECM 104 angeschlossen werden.
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6A bietet
ein Beispiel für
Werte, die gemäß dem Verfahren
von 4 während
des Betriebes des Motorrades im VCI 105 gespeichert werden. Nach
Gliederung der aufgezeichneten Daten in Gruppen (5,
Schritt 503) werden die Daten sortiert, wie in 6B dargestellt.
Bei diesem Beispiel liegt der Schwellenwert der Werte, die vor dem Überschreiben
des Wertes des volumetrischen Wirkungsgrades in der Datentabelle
von 3A erforderlich ist, bei vier. Wie in Gruppe 1
gezeigt, wurden vier angepasste Werte des volumetrischen Wirkungsgrades aufgezeichnet,
während
der Motor mit zwischen 1000 und 1250 U/min lief und die Drosselklappe
zwischen 20 und 25% eingestellt war. Anhand dieser Werte berechnet
der Kalibriercomputer 203 einen Mittelwert von 89,5 und
verwendet diesen Wert, um den Wert 88,0, der dieser Kombination
aus Motordrehzahl und Drosselklappenstellung in der Datentabelle
von 3A zugewiesen war, zu ersetzen.
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Es
wurden nur drei Werte aufgezeichnet, während der Motor mit zwischen
3000 und 3250 U/min lief und die Drosselklappe auf zwischen 60,0 und
65,0% eingestellt war. Da diese Anzahl den Schwellenwert (d. h.
vier) nicht überschreitet,
wird der Wert für
diese Kombination der Motordrehzahl und der Drosselklappenstellung
in der Datentabelle von 3A nicht überschrieben.
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Es
wurden vier Werte aufgezeichnet, während der Motor mit zwischen
3000 und 3250 U/min lief und die Drosselklappe auf zwischen 15,0
und 20,0% eingestellt war. Solchermaßen berechnet der Kalibriercomputer 203 einen
Mittelwert von 93,6 (5, Schritt 511) und
empfiehlt die Änderung
des aktuell in der Datentabelle von 3A aufgeführten Wertes
106,0 (5, Schritt 513). Ein Benutzer könnte jedoch
bemerken, dass sich diese empfohlene Änderung erheblich vom vorherigen
Wert unterscheidet. Diese Differenz wird durch einen Ausreißer-Messwert
verursacht. Aufgrund der großen
Differenz kann der Benutzer ablehnen, diesen Wert in der Datentabelle
zu ändern,
und nur die Änderung
zulassen, die für
die erste Gruppe vorgeschlagen wird (Schritt 517). Nach
Aktualisierung der Datentabelle wird sie vom Kalibriercomputer 203 an
das ECM übertragen
und anschließend
für den
Betrieb des Motorrades 101 verwendet.
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Es
ist zu beachten, dass der beabsichtigte Umfang der Erfindung, sofern
in den Ansprüchen nichts
anderes gesagt wird, über
die oben beschriebenen Beispiele hinausgeht. Obwohl beispielsweise die
oben genannten Beispiele ein System beschreiben, das die angepassten
Werte des volumetrischen Wirkungsgrades bei realen Betriebsbedingungen überwacht,
könnte
die Erfindung angewandt werden, um andere Werte zu überwachen,
die vom ECM angepasst werden, wenn es im Regelmodus betrieben wird.
Gleichermaßen
könnten
andere Ausführungsformen,
obwohl die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Komponenten
des Systems (z. B. dem VCI, dem ECM und dem Kalibriercomputer) als
wahlweise anschließbare
kabelgebundene Verbindungen beschrieben sind, drahtlose Verbindungen
als Kommunikationsschnittstelle zwischen den Komponenten verwenden.
Verschiedene Merkmale und Vorteil der Erfindung sind in den folgenden
Ansprüchen
dargelegt.