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Die
Erfindung betrifft ein System zum Reinigen von Wärmetauschern, insbesondere
von Kraftwerkswärmetauschern
und hier insbesondere von Wärmetauschern
im heißen
Bereich von Kernkraftwerken. Des Weiteren betrifft die Erfindung
einen Adapter für
Wärmetauscher,
einen Wärmetauscher
sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Reinigungssystems für Wärmetauscher.
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Reinigungsanlagen
für Wärmetauscher
sind im Stand der Technik bekannt. Hierzu werden bspw. kugelförmige, schwammartige
Reinigungskörper während des
normalen Betriebs in die Eintrittsleitung eines Rohrbündelwärmetauschers
in den Fluidstrom injiziert. Der Fluidstrom, bspw. Kühlwasser,
nimmt diese Reinigungskörper
durch die einzelnen Rohrleitungen des Wärmetauschers mit, wodurch entsprechende
Verschmutzungen im Wärmetauscher
mechanisch entfernt werden. In der Austrittsleitung des Wärmetauschers
werden die Reinigungskörper
nach Durchlauf des Wärmetauschers
dann mittels einer Siebvorrichtung vom Fluidstrom getrennt und in
eine Rezirkulationsleitung geführt,
um diese nach erfolgtem Reinigungsdurchlauf entweder dort zu sammeln oder
der Eintrittsleitung des Wärmetauschers
erneut zuzuführen.
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Derartige
Systeme sind jedoch nicht für sämtliche
Anwendungen geeignet. So ist es nämlich erforderlich, einerseits
einen Injektor in der Eintrittsrohrleitung des Wärmetauschers vorzusehen, der
die Reinigungskörper
dem Fluidstrom zuführt
und andererseits entsprechende eingangs beschriebene Siebvorrichtungen
in der Austrittsleitung des Wärmetauschers
vorzusehen, mit denen die Reinigungskörper dem Fluidstrom nach Durchlaufen
des Wärmetauschers
wieder entnommen werden können.
Somit ist ein umfangreicher konstruktiver Eingriff in den Wärmetauscherkreis
notwendig.
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Ein
derartiger Eingriff ist allerdings bei bestimmten Kühlanlagen
bspw. in Kernkraftwerken aufgrund der hohen Sicherheitsauflagen
nachteilhaft. Daher werden heute zahlreiche Wärmetauscher von kühl- und
kältetechnischen
Anwendungen, die im heißen
Bereich von Kernkraftwerken liegen, nicht automatisch im laufenden
Betrieb, sondern nur manuell während
der Revisionszeiten gereinigt.
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Es
besteht daher die Aufgabe, ein Wärmetauscherreinigungssystem,
insbesondere für
Wärmetauscher
in Kernkraftwerken zu schaffen, welches die eingangs erwähnten Nachteile
vermeidet.
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Die
Aufgabe wird durch ein mobiles Wärmetauscherreinigungssystem
gemäß Anspruch
1 gelöst.
Weitere Aspekte der Erfindung beziehen sich auf einen Adapter für einen
Wärmetauscher,
einen Wärmetauscher
sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Wärmetauscherreinigungssystems.
Die Unteransprüche
beziehen sich auf bevorzugte Ausführungen der Erfindung.
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Gemäß der Erfindung
weist das mobile Wärmetauscherreinigungssystem
eine erste Vorrichtung zum Sammeln, Befüllen und Entnehmen von Reinigungskörpern, eine
Pumpe zum Fördern
eines Fluids mit Reinigungskörpern
und mit der Vorrichtung und der Pumpe verbundenen Anschlussmitteln
zum trennbaren Verbinden des Reinigungssystems mit einem Wärmetauscher
auf.
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Das
erfindungsgemäße System
erlaubt eine sichere und zuverlässige
Reinigung von bspw. Kraftwerkswärmetauschern,
wobei der Installations- und Genehmigungsaufwand vorteilhaft reduziert
ist. Das System ist mobil und kann leicht zu verschiedenen Einsatzorten
transportiert werden.
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Gegenüber der
bisherigen manuellen Reinigung von Wärmetauschern in Kernkraftwerken
erlaubt die Erfindung ferner eine vorteilhafte Reduzierung der Strahlungsbelastung
des Bedienpersonals, da die Reinigung weitgehend automatisch durchgeführt werden
kann.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff eines Wärmetauschers
insbesondere ein Wärmeübertrager
verstanden, der thermische Energie von einem ersten Medium, bspw.
ein Fluid wie etwa Kühlwasser,
auf ein weiteres Medium, bspw. Luft oder Wasser überträgt. Es versteht sich von selbst,
dass die Erfindung grundsätzlich
für derartige
Wärmetauscher
geeignet ist, unabhängig
davon, ob das erste Medium gekühlt
oder erwärmt wird. Die
im Nachfolgenden verwendeten Begrifflichkeiten sind daher entsprechend
weit aufzufassen.
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Insbesondere
ist die Erfindung für
Wärmetauscher
in Kernkraftwerken geeignet, bevorzugt für Rohrbündelwärmetauscher in kühl- oder
kältetechnischen
Anlagen.
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Unter
einem Reinigungskörper
wird jede Art von Körper
verstanden, der entsprechend des zu reinigenden Wärmetauschers
beim Durchlaufen eine Reinigung bewirkt. Bevorzugt werden sphärische Reinigungskörper eingesetzt,
insbesondere bevorzugt aus einem schwammartigen Material, wie bspw. Kunststoff
oder Schaumgummi. Die Reinigungskörper sollten an die Dimensionen
der Wärmetauscherrohre
sowie an das jeweilige Medium angepasst sein, so dass diese mit
dem Fluidstrom durch den Wärmetauscher
transportiert werden können.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer Kühlleitung
eine Verbindungsleitung verstanden, mit der der Wärmetauscher
im Betrieb mit einem Kühlkreislauf,
bspw. einer kühl-
oder kältetechnischen
Anlage, verbunden ist.
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In
soweit im Rahmen der vorliegenden Ausführungen auf eine Trennung einzelner
Komponenten voneinander, wie bspw. des Wärmetauschers von der Kühlleitung,
Bezug genommen wird, ist eine vollständige Trennung nicht erforderlich.
Vielmehr sind übliche
Leckagen durchaus möglich.
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Wie
eingangs diskutiert, weist das erfindungsgemäße System eine erste Vorrichtung
zum Sammeln, Befüllen
und Entnehmen der Reinigungskörper
auf.
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Die
Vorrichtung kann hierzu sämtliche
geeignete Ausgestaltungen aufweisen und insbesondere ein- oder mehrteilig
ausgebildet sein. Zum Befüllen und
Entnehmen kann die Vorrichtung bspw. eine Revisionsöffnung aufweisen,
welche die Vorrichtung im Betrieb abdichtet, jedoch eine Entnahme
bzw. ein Befüllen
der Reinigungskörper
ermöglicht.
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Zweckmäßig weist
die Vorrichtung eine Siebeinrichtung auf, um die Reinigungskörper nach
einem durchgeführten
Reinigungslauf sicher aufzufangen bzw. zu speichern. Bevorzugt ist
die Siebeinrichtung in mindestens eine erste und eine zweite Stellung
bewegbar bzw. verstellbar. Hierzu kann bspw. ein entsprechend ausgebildeter
motorischer Antrieb eingesetzt sein.
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Insbesondere
bevorzugt ist die Siebeinrichtung ausgebildet, um in der ersten
Stellung ein Sammeln der Reinigungskörper in der Vorrichtung zu
ermöglichen,
was im Nachfolgenden auch als „Sammel-” bzw. „Fangbetrieb” bezeichnet
ist.
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Besonders
bevorzugt ist die Siebeinrichtung ausgebildet, um in einer zweiten
Stellung ein Eingeben der Reinigungskörper in eine Zufuhrleitung
des Systems bzw. in einen mit dem System verbundenen Wärmetauscher
zu erlauben. Die zweite Stellung der Siebeinrichtung entspricht
daher einem „Reinigungsbetrieb”.
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Die
erfindungsgemäße Pumpe
ist zum Fördern
des Fluids und der darin enthaltenen Reinigungskörpern ausgebildet. Die Pumpe
sollte hierzu an die jeweiligen hydraulischen Verhältnisse
des Systems und des Wärmetauschers
angepasst sein, insbesondere hinsichtlich des förderbaren Volumenstroms, bzw.
Leitungsquerschnitt und Druck.
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Die
Pumpe sollte der Vorrichtung entsprechend der Strömungsrichtung
vorgeschaltet sein, wodurch besonders im Fangbetrieb günstige hydraulische
Verhältnisse
gegeben sind. Bevorzugt weist die Pumpe einen frequenzregelbaren
Motor auf.
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Gemäß der Erfindung
sind ferner Anschlussmittel vorgesehen, die mit der Vorrichtung
und der Pumpe verbunden sind. Die Anschlussmittel sind ferner zum
trennbaren Verbinden des Reinigungssystems mit dem Wärmetauscher
ausgebildet, so dass das System leicht und einfach mit dem zu reinigenden
Wärmetauscher
verbunden werden kann. Das erfindungsgemäße System ist somit leicht
transportabel.
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In
der Gebrauchslage ist zwischen Vorrichtung, Pumpe und dem Wärmetauscher über die
Anschlussmittel ein geschlossener Reinigungskreislauf gegeben.
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Bevorzugt
weisen die Anschlussmittel ein erstes Anschlusselement zum trennbaren
Verbinden des Reinigungssystems mit einer Eintrittsleitung des Wärmetauschers
und ein zweites Anschlusselement zum trennbaren Verbinden des Reinigungssystems mit
einer Austrittsleitung des Wärmetauschers
auf.
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Die
Anschlusselemente können
als Anschlussflansche, bspw. als Schraub- oder Schweißflansche
ausgebildet sein, um eine sichere Verbindung mit dem Wärmetauscher
zu ermöglichen.
Alternativ oder ergänzend
können
die Anschlusselemente als Schnellkupplungen ausgebildet sein, damit
eine einfache Montage möglich
ist. Entsprechende Schnellkupplungssysteme sind im Stand der Technik bekannt.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen das erste und/oder
das zweite Anschlusselement ein Anschlussrohr zur Verbindung mit
der Eintritts- bzw. Austrittsleitung des Wärmetauschers auf.
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Das
Anschlussrohr kann hierbei bspw. entsprechend an die Eintritts-
bzw. Austrittsleitung derart angepasst sein, dass das Reinigungssystem
durch in Eingriff bringen des Anschlussrohres mit einem Abschnitt
der Eintritts- bzw. Austrittsleitung trennbar mit dem Wärmetauscher
verbindbar ist. Hierdurch ist eine weiter vereinfachte Verbindung
des Systems mit dem Wärmetauscher
ermöglicht.
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Bevorzugt
entspricht der Außendurchmesser des
Anschlussrohres im Wesentlichen dem Innendurchmesser mindestens
eines Abschnitts der Eintritts- bzw. Austrittsleitung des Wärmetauschers,
so dass eine sichere Verbindung des Reinigungssystems mit dem Wärmetauscher
gegeben ist.
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Das
Anschlussrohr kann bspw. hülsenartig, konisch
und/oder mit einem radial angeordneten Dichtring versehen sein.
Allerdings ist eine vollständig
abgedichtete Verbindung für
viele Anwendungen nicht zwingend erforderlich.
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Naturgemäß können die
Anschlusselemente auch bei Ausbildung mit dem vorstehen beschriebenen
Anschlussrohr einen Anschlussflansch bzw. eine entsprechende Schnellkupplung
aufweisen, um die Verbindungssicherheit weiter zu verbessern.
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Im
Falle, dass der Wärmetauscher
mit einem Anschlussadapter, wie nachstehend beschrieben, ausgerüstet ist,
sollte der Außendurchmesser
des Anschlussrohres im Wesentlichen dem Innendurchmesser mindestens
eines Abschnitts des jeweiligen Anschlussteils des Adapters entsprechen.
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Insbesondere
bevorzugt ist das Anschussrohr ausgebildet, um in der Gebrauchslage
am Wärmetauscher
die Eintritts- und/oder Austrittsleitung des Wärmetauschers im Wesentlichen,
d. h. bis auf etwaige Leckagen, von einer Kühlleitung zu trennen und mit
dem Reinigungssystem zu verbinden.
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Die
Anschlusselemente sorgen gemäß der vorliegenden
Ausgestaltung somit vorteilhaft für eine Verbindung des Reinigungssystems
mit dem Wärmetauscher
und gleichzeitig für
eine Trennung des Wärmetauschers
von dem Kühlkreislauf.
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Hierbei
ist eine vollständige
Trennung des Wärmetauschers
zwar nicht zwingend erforderlich, es sollte jedoch sichergestellt
sein, dass keine Reinigungskörper
in die Kühlleitung
bzw. den Kühlkreislauf
gelangen.
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Bevorzugt
ist das Wärmetauscherreinigungssystem
derart mit dem Wärmetauscher
verbindbar, dass in der Gebrauchslage der Volumenstrom, der den
Wärmetauscher
durchströmt,
im Wesentlichen dem Volumenstrom entspricht, der das System durchströmt.
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Gemäß der vorliegenden
Ausführung
ist der zu reinigende Wärmetauscher
somit während
des Reinigungsbetriebes nicht mit dem Kühlkreislauf, sondern nur, d.
h. bis auf etwaige Leckagen, mit dem Reinigungssystem verbunden.
Das System ist somit zur „Offline-Reinigung” mit dem
Wärmetauscher trennbar
verbindbar.
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Insbesondere
bevorzugt ist das System derart ausgebildet, dass der Volumenstrom,
der den Wärmetauscher
durchströmt,
im Wesentlichen, d. h. bis auf etwaige Leckagen, dem Volumenstrom
entspricht, der die erste Vorrichtung zum Sammeln, Befüllen und
Entnehmen der Reinigungskörper
durchströmt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist die erste Vorrichtung über eine
Zufuhrleitung mit den Anschlussmitteln, bzw. dem ersten Anschlusselement
verbunden. Die Pumpe ist über
eine Rückführleitung
mit den Anschlussmitteln, bzw. dem zweiten Anschlusselement verbunden.
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Die
Leitungen können
bspw. auch als Schlauchleitungen ausgebildet sein. Für die Reinigung
von üblichen
Kraftwerkswärmetauschern
von kühl-
oder kältetechnischen
Anlagen weisen die Leitungen zweckmäßig einen Querschnitt zwischen 25–150 mm,
bevorzugt zwischen 30–100
mm und besonders bevorzugt zwischen 40–80 mm.
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Zweckmäßig ist
mindestens ein Ventil vorgesehen, um die erste Vorrichtung und/oder
die Pumpe von den Anschlussmitteln zu trennen. Insbesondere kann
ein erstes Ventil in der Zufuhrleitung und/oder ein zweites Ventil
in der Rückführleitung
angeordnet sein. Die Ventile können
hierzu bspw. integral mit den Anschlusselementen ausgebildet sein,
um eine besonders kompakte Bauform zu erreichen. Bevorzugt sind
die Ventile, bspw. mittels ein oder mehrerer elektrischer oder pneumatischer
Stellmotoren, über
eine elektrische bzw. elektronische Steuerung betätigbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine erste Umkehrleitung
mit einem dritten Ventil vorgesehen, wobei die erste Umkehrleitung die
Zufuhrleitung bzw. die Vorrichtung mit dem zweiten Anschlusselement
verbindet. Eine zweite Umkehrleitung ist mit einem vierten Ventil
vorgesehen, wobei die zweite Umkehrleitung die Rückführleitung bzw. die Pumpe mit
dem ersten Anschlusselement verbindet.
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Die
Umkehrleitungen erlauben eine Umkehr der Strömungsrichtung im Wärmetauscher,
insbesondere um etwaige, im Wärmetauscher
festsitzende Reinigungskörper
im Fangbetrieb zu lösen.
Ferner erlaubt ein entsprechender Umkehrbetrieb einen nochmals verbesserten
Reinigungsbetrieb bei starken Verschmutzungen.
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Bevorzugt
weist die Pumpe eine Steuereinrichtung auf, um den Volumenstrom
der Pumpe einzustellen. Dabei sollte bevorzugt eine Volumenstromvariation
um mindestens 20%, ggf. auch stoßweise, möglich sein. Die Steuereinrichtung
kann bspw. eine Frequenzsteuerung bzw. -regelung aufweisen, um die
Drehzahl und Förderleistung
der Pumpe zu beeinflussen. Alternativ oder ergänzend kann die Steuereinrichtung
einen Pumpenbypass und ein entsprechendes Ventil aufweisen, um eine
Einstellung bzw. Reduktion des geförderten Volumenstroms durch
hydraulisches Kurzschließen
der Pumpe zu erreichen.
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Je
nach Ausbildung des Wärmetauschers
ist es hierdurch vorteilhaft möglich,
die Verteilung der Reinigungskörper
im Wärmetauscher
zu beeinflussen und an den jeweiligen Wärmetauschertyp anzupassen.
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Zweckmäßig ist
die Steuereinrichtung alternativ oder ergänzend ausgebildet, um die Pumpe
intermittierend, bspw. stoßartig,
zu betreiben. Auch durch einen solchen Betrieb kann eine Veränderung des
Volumenstroms im Wärmetauscher
erreicht und somit die Verteilung der Reinigungskörper im
Wärmetauscher
gesteuert werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem intermittierenden
Betrieb der Pumpe verstanden, dass der geförderte Volumenstrom der Pumpe
temporärverändert, d.
h. reduziert oder erhöht
wird. Hierbei kann die Veränderung
stoß-
bzw. impulsartig erfolgen. Möglich
ist jedoch auch eine Regelung, d. h. eine Variation des geförderten
Volumenstroms mit größerer Zeitkonstante,
die bspw. periodisch erfolgen kann. Zweckmäßig ist eine Kombination des
stoß-
bzw. impulsartigen Betriebs und der erwähnten Regelung, d. h. der Variation
des Volumenstroms.
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Die
Steuereinrichtung ist bevorzugt ausgebildet, um die Pumpe entsprechend
der Dimensionierung und der Sinkgeschwindigkeit der Reinigungskörper derart
zu betreiben bzw. zu regeln, dass eine im Wesentlichen gleichmäßige Verteilung
der Reinigungskörper
im Wärmetauscher
gegeben ist. Denn die Variation des Volumenstroms erlaubt veränderte Verweilzeiten
der Reinigungskörper
im Zulaufbereich des Wärmetauschers
und dadurch wiederum veränderte
Verteilungsprofile der Reinigungskörper im Zulaufbereich des Wärmetauschers.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Zählvorrichtung
für die
Reinigungskörper
vorgesehen. Die Zählvorrichtung
ermöglicht die
Ermittlung der Anzahl der im System bzw. im Wärmetauscher befindlichen Reinigungskörper. Somit
kann im Fangbetrieb nach erfolgter Reinigung bspw. ermittelt werden,
ob sämtliche
Reinigungskörper
aus dem Wärmetauscher
entfernt wurden und das Reinigungssystem entsprechend abgeschaltet und
vom Wärmetauscher
getrennt werden kann.
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Die
Zählvorrichtung
kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein und bspw. mechanische
Erfassungsmittel, wie ein Zählrad,
aufweisen. Bevorzugt weist die Zählvorrichtung
mindestens eine Lichtschranke auf, was einen besonders zuverlässigen Zählvorgang
erlaubt.
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Die
Zählvorrichtung
kann in der Zufuhr- und/oder Rückführleitung
angeordnet sein, um die Reinigungskörper zu zählen, die die Zufuhr- und/oder Rückführleitung
passieren. Alternativ oder ergänzend
kann die Zählvorrichtung
zwischen Pumpe und erster Vorrichtung angeordnet sein.
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Zweckmäßig ist
eine Zufuhrvorrichtung der Zählvorrichtung
vorgeschaltet, um die Reinigungskörper einzeln bzw. definiert
der Zählvorrichtung
zuzuführen.
Die genaue Ausgestaltung der Zufuhrvorrichtung sollte an den jeweiligen
Typ der Zählvorrichtung
angepasst sein.
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Die
Zufuhrvorrichtung kann bevorzugt ein Sieb aufweisen, welches in
mindestens eine erste und zweite Stellung bewegbar bzw. verschwenkbar ist.
Das Sieb dient dazu, um in der ersten Stellung die Reinigungskörper einzeln
bzw. definiert der Zählvorrichtung
zuzuführen.
In der zweiten Stellung ist das Sieb zweckmäßig derart verschwenkt, um
eine Reinigung des Siebes, bspw. durch Rückspülen, zu ermöglichen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine zweite Vorrichtung
zum Sammeln der Reinigungskörper
vorgesehen. Die zweite Vorrichtung ist bevorzugt zwischen der ersten
Vorrichtung und der Pumpe angeordnet, um die Reinigungskörper im
Fangbetrieb temporär
zu speichern bzw. zu sammeln.
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Zweckmäßig ist
die zweite Vorrichtung derart angeordnet, dass in der Gebrauchslage
der Volumenstrom, der den Wärmetauscher
durchströmt,
im Wesentlichen, d. h. bis auf etwaige Leckagen, dem Volumenstrom
entspricht, der die zweite Vorrichtung durchströmt.
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Insbesondere
bevorzugt kann die zweite Vorrichtung eine Siebeinrichtung aufweisen,
welche in mindestens eine erste und zweite Stellung bewegbar ist.
Die Siebeinrichtung kann hierbei so ausgebildet sein, um in der
ersten Stellung ein Sammeln der Reinigungskörper in der zweiten Vorrichtung
zu erlauben.
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Alternativ
oder ergänzend
kann die zweite Vorrichtung ausgebildet sein, um die Reinigungskörper in
der ersten Stellung der Zählvorrichtung
zuzuführen.
Hierdurch kann bspw. nach erfolgtem Reinigungsbetrieb kontrolliert
werden, ob sämtliche
Reinigungskörper
aus dem Wärmetauscher
entfernt wurden, oder ob ggf. weitere Maßnahmen, wie der eingangs diskutierte
Umkehrbetrieb oder ein intermittierender, d. h. bspw. stoßartiger
Betrieb der Pumpe notwendig ist, um die im Wärmetauscher verbliebenen Reinigungskörper zu
lösen.
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Bevorzugt
ist die Siebeinrichtung der zweiten Vorrichtung ausgebildet, um
in einer ersten Stellung ein Zuführen
der Reinigungskörper
in die Zählvorrichtung
und in der zweiten Stellung in die erste Vorrichtung und/oder die
Zufuhrleitung zu erlauben.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist ein Filter bzw. eine Filtereinheit
zur Abscheidung von Fremdstoffen, bspw. zwischen Pumpe und der ersten Vorrichtung
angeordnet. Das Filter sollte hierzu auf das jeweilige Medium und
den zu erwartenden Verschmutzungsgrad angepasst sein. Zweckmäßig ist das
Filter ein Partikelfilter.
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Bevorzugt
ist das Filter in einer Filtrationsleitung angeordnet, die parallel
zur ersten und/oder zweiten Vorrichtung angeordnet ist. Insbesondere bevorzugt
ist mindestens eine Ventilanordnung vorgesehen, um in der Gebrauchslage
Fluid mindestens teilweise durch die Filtrationsleitung und/oder
die erste bzw. zweite Vorrichtung zu leiten.
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Bei
der Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungssystems
ist ein einfaches Verbinden des Reinigungssystems mit dem Wärmetauscher, wie
eingangs beschrieben, wünschenswert.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft daher einen Adapter
für einen
Wärmetauscher,
insbesondere einen Kraftwerkswärmetauscher.
Der Adapter weist mindestens einen ersten Anschluss zur Verbindung
mit einem Wärmetauscher,
einen zweiten Anschluss zur trennbaren Verbindung eines Wärmetauscherreinigungssystems und
einen dritten Anschluss zur Verbindung mit einer Kühlleitung,
bspw. eines Kühlkreislaufs
einer kühl- bzw.
kältetechnischen
Anlage, auf.
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Der
Adapter gemäß des vorliegenden
Aspekts erlaubt eine einfache Nachrüstung bestehender Wärmetauscher,
um ein Reinigungssystem, bspw. gemäß der vorstehend beschriebenen
Ausführungen,
leicht und schnell mit dem Wärmetauscher verbinden
zu können.
Somit können
insbesondere auch vorhandene Wärmetauscher
in einfacher Weise mit dem vorstehend beschriebenen Reinigungssystem
betrieben werden.
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Zur
trennbaren Verbindung mit einem Reinigungssystem kann der zweite
Anschluss mit einem Verbindungsflansch zur Verbindung mit einem
entsprechenden Anschlusselement, wie bspw. einem Schraub- bzw. Schweißflansch
oder einer Schnellkupplung, ausgebildet sein.
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Es
versteht sich ohne Weiteres, dass der erste Anschluss entsprechend
zur Verbindung mit einer Eintritts- und/oder Austrittsleitung des
Wärmetauschers
verbindbar ist. Naturgemäß ist es
ebenso denkbar, dass der Adapter integral mit dem Wärmetauscher
ausgebildet ist.
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Zweckmäßig sind
zwei Adapter, nämlich
ein erster Adapter zur Verbindung der Eintrittsleitung des Wärmetauschers
mit einer Zufuhrleitung des Reinigungssystems und ein zweiter Adapter
zur Verbindung einer Austrittsleitung des Wärmetauschers mit einer Rückführleitung
des Reinigungssystems vorgesehen.
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Der
Adapter kann des Weiteren bevorzugt mit einem vierten Anschluss
ausgebildet sein, um ggf. weitere Wärmetauscher mit der Kühlleitung
zu verbinden. Insbesondere können
der erste und vierte Anschluss für
eine sogenannte „Headerleitung” ausgebildet
sein, die eine Vielzahl von Wärmetauschern im
Kühlkreislauf
verbindet.
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Bevorzugt
sind Mittel zur Flusssteuerung vorgesehen, um den Wärmetauscher
entweder mit dem Reinigungssystem bzw. dem zweiten Anschluss, oder
der Kühlleitung,
bzw. dem dritten Anschluss zu verbinden.
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Die
eingangs diskutierten Mittel zur Flusssteuerung können sämtliche
geeignete Ausgestaltungen aufweisen, um den Wärmetauscher entweder mit dem
zweiten oder mit dem dritten Anschluss zu verbinden. Somit ist gewährleistet,
dass der Wärmetauscher
im Betriebszustand entweder mit dem Kühlkreislauf oder bei der Reinigung
mit dem Reinigungssystem verbunden ist. Obwohl eine vollständige Trennung
von dem jeweils anderen Anschluss wünschenswert ist, ist es ausreichend,
wenn die Mittel derart ausgebildet sind, dass keine Reinigungskörper des
Reinigungssystems in den Kühlkreislauf
gelangen. Kleinere Leckagen in den Kühlkreislauf, insbesondere bei
angeschlossenem Reinigungssystem, sind daher durchaus möglich.
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Zweckmäßig sind
die Mittel von einer ersten Position in eine zweite Position schaltbar,
um den ersten Anschluss entweder mit dem zweiten oder dritten Anschluss
zu verbinden. Bevorzugt weisen die Mittel mindestens ein schaltbares
Ventil auf.
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Alternativ
oder ergänzend
weist der Adapter ein Anschlussteil mit mindestens einem Abschnitt auf,
dessen Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser eines Anschlussrohres
eines mit dem Adapter verbindbaren Reinigungssystems entspricht.
Zweckmäßig ist
der Abschnitt derart ausgebildet, dass bei der Verbindung des Anschlussrohres des
Reinigungssystems der erste Anschluss im Wesentlichen, d. h. bis
auf etwaige Leckagen, vom dritten Anschluss getrennt ist.
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Hierzu
kann der Adapter bspw. mit einem ersten Verbindungsrohr ausgebildet
sein, an dem sich der erste und zweite Anschluss gegenüberliegen.
Ein zweites Verbindungs- bzw. Headerrohr erstreckt sich senkrecht
zu dem ersten Verbindungsrohr und ist mit diesem im Bereich zwischen
dem ersten und zweiten Anschluss verbunden. Das zweite Verbindungsrohr
weist endseitig den dritten und ggf. vierten Anschluss auf. Der
Innendurchmesser des ersten Verbindungsrohres entspricht zweckmäßig im Wesentlichen
dem Außendurchmesser
des Anschlussrohres.
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Das
Anschlussrohr ist in diesem Fall durch den zweiten Anschluss in
dass erste Verbindungsrohr derart einsetzbar, dass das zweite Verbindungsrohr
durch das Anschlussrohr überbrückt bzw.
abgedeckt wird. Der Wärmetauscher
ist dann lediglich mit dem Reinigungssystem verbunden.
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Der
zuvor beschriebene Adapter ist insbesondere zweckmäßig in Kombination
mit dem eingangs beschriebenen mobilen Wärmetauscherreinigungssystem.
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Gemäß eines
weiteren unabhängigen
Aspekts der vorliegenden Erfindung ist ein Wärmetauscher, insbesondere für Kraftwerke,
mit einer Eintrittsleitung, einer Austrittsleitung und mehreren Rohrleitungen
vorgesehen. Die Rohrleitungen verbinden die Eintrittsleitung mit der
Austrittsleitung. Mindestens ein Leitelement ist zur Verteilung
von Reinigungskörpern
auf die mehreren Rohrleitungen vorgesehen.
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Das
Leitelement sorgt für
eine verbesserte Verteilung der Reinigungskörper im Wärmetauscher, insbesondere bei
einem Rohrbündelwärmetauscher in
kühl- oder
kältetechnischen
Anlagen. Eine ungleichmäßige Verteilung
der Reinigungskörper
in den einzelnen Rohrleitungen, die eine Reduktion der Leistung
bedingt, wird somit vorteilhaft vermieden.
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Das
Leitelement kann sämtliche
geeignete Ausgestaltungen aufweisen; zweckmäßig ist das Leitelement als
Leitgitter oder Leitblech ausgeführt.
Das Leitelement kann alternativ oder ergänzend ein Prallelement aufweisen,
welches für
eine weitgehend zufällige
Verteilung der Reinigungskörper
sorgt.
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Im
Falle, dass die Eintrittsleitung und/oder die Austrittsleitung über mindestens
einen Rohrboden mit den Rohrleitungen verbunden ist, sollte das Leitelement
bevorzugt im Rohrboden angeordnet sein.
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Der
vorstehend diskutierte Wärmetauscher ist
insbesondere vorteilhaft in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen mobilen
Wärmetauscherreinigungssystem
bzw. dem vorstehend diskutierten Adapter.
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Ein
weiterer unabhängiger
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines
ggf. mobilen Wärmetauscherreinigungssystems
mit einer Pumpe zum Fördern
eines Fluids mit Reinigungskörpern
durch einen Wärmetauscher. Hierbei
wird die Pumpe gemäß des vorliegenden
Aspekts intermittierend und/oder geregelt betrieben, um eine Veränderung
des geförderten
Volumenstroms im Wärmetauscher
zu erreichen.
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Das
vorliegende Verfahren erlaubt eine verbesserte Verteilung der Reinigungskörper im
Wärmetauscher,
jedoch vorteilhaft ohne einen konstruktiven Eingriff in bestehenden
Anlagen. Ferner erlaubt das Verfahren im Fangbetrieb ein Entfernen
von etwaig während
der Reinigung im Wärmetauscher
festsitzenden Reinigungskörpern.
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Im
Rahmen des vorliegenden Aspekts wird unter einem intermittierenden
Betrieb der Pumpe verstanden, dass der geförderte Volumenstrom der Pumpe
temporär
verändert,
d. h. reduziert oder erhöht
wird. Hierbei kann die Veränderung
stoß-
bzw. impulsartig erfolgen. Möglich
ist jedoch auch eine Regelung, d. h. eine Variation des geförderten
Volumenstroms mit größerer Zeitkonstante,
die bspw. periodisch erfolgen kann. Zweckmäßig ist eine Kombination des
stoß-
bzw. impulsartigen Betriebs und der erwähnten Regelung, d. h. der Variation
des Volumenstroms.
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Bevorzugt
wird die Pumpe intermittierend zwischen mindestens einem ersten
und einem zweiten Betriebszustand betrieben, wobei sich der geförderte Volumenstrom
zwischen dem ersten und zweiten Betriebszustand um mindestens 20%
unterscheidet, d. h. die Volumenstromvariation beträgt mindestens
20%.
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Zweckmäßig kann
die Pumpe entsprechend der Dimensionierung und der Sinkgeschwindigkeit der
Reinigungskörper
derart betrieben bzw. geregelt werden, dass eine im Wesentlichen
gleichmäßige Verteilung
der Reinigungskörper
im Wärmetauscher gegeben
ist. Denn die Variation des Volumenstroms erlaubt veränderte Verweilzeiten
der Reinigungskörper
im Zulaufbereich des Wärmetauschers
und dadurch wiederum veränderte
Verteilungsprofile der Reinigungskörper im Zulaufbereich des Wärmetauschers.
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Hierzu
kann bspw. der vorstehend beschriebene, intermittierende Betrieb
eingesetzt werden. Ebenfalls ist es alternativ oder ergänzend denkbar, die
Förderleistung
der Pumpe so einzustellen, dass die Reinigungskörper im Zulaufbereich des Wärmetauschers
absinken können
und sich somit in vorteilhafter Weise im Wärmetauscher verteilen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigt:
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1a ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Darstellung,
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1b das
Ausführungsbeispiel
aus 1a mit verbundenem Wärmetauscher;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Ansicht;
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Ansicht;
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4 ein
viertes Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Ansicht;
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5 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Ansicht;
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6 ein
sechstes Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems in einer schematischen Ansicht;
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7a eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Wärmetauschers
in einer ersten Schnittansicht;
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7b das
Ausführungsbeispiel
gemäß 7a in
einer zweiten Schnittansicht;
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8a eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Adapters
für einen
Wärmetauscher
in einer ersten Schnittansicht;
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8b eine
schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels gemäß 8a in
einer zweiten Schnittansicht;
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9a eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Adapters
für einen
Wärmetauscher
in einer ersten Schnittansicht und
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9b eine
schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels gemäß 9a in
einer zweiten Schnittansicht.
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1a zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Reinigungssystems 10 in
einer schematischen Ansicht.
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Das
Reinigungssystem weist eine Vorrichtung 1 auf, welche die
Reinigungskörper
(nicht gezeigt) sammelt bzw. aufnimmt und ein Befüllen bzw. Entnehmen
dieser ermöglicht.
Die Sammelvorrichtung 1 kann hierzu beispielsweise eine
Revisionsöffnung
aufweisen, welche die Vorrichtung 1 im Betrieb gegenüber der
Umgebung abdichtet, jedoch eine Entnahme bzw. ein Befüllen der
Reinigungskörper
zu Wartungszwecken ermöglicht.
Die Reinigungskörper sind
im vorliegenden Beispiel als Reinigungskugeln aus Kunststoff oder
Schaumgummi ausgeführt,
wobei diese naturgemäß an die
jeweilige Reinigungsaufgabe angepasst ausgebildet sein sollten.
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Die
Vorrichtung 1 weist eine schwenkbare Siebeinrichtung 7 auf,
mit der der Reinigungsbetrieb gesteuert werden kann, wie im Nachfolgenden
detailliert erläutert.
Die Siebeinrichtung 7 wird über einen entsprechenden Motor 9 angetrieben
und kann so aus einer ersten Position mindestens in eine zweite Position
verschwenkt werden. Gleichermaßen
ist hierfür
alternativ oder ergänzend
auch eine manuelle Betätigung
möglich.
In der gezeigten ersten Position, die dem sog. „Fangbetrieb” entspricht,
werden die Reinigungskörper
in der Vorrichtung 1 aufgehalten, während in der zweiten Position
(nicht gezeigt), die einem Reinigungsbetrieb entspricht, die Reinigungskörper in
eine Zufuhrleitung 14a abgegeben werden.
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Das
Reinigungssystem 10 umfasst ferner eine Pumpe 2,
die über
eine entsprechende Rohrleitung mit der Vorrichtung 1 verbunden
ist und entsprechend der Strömungsrichtung,
wie aus 1a ersichtlich, der Vorrichtung 1 vorgeschaltet
ist. Die Pumpe 2 weist einen Motor auf, der, wenn frequenzregelbar
ausgeführt,
eine Drehzahländerung
und somit eine Anpassung des durch die Pumpe 2 geförderten
Volumenstroms ermöglicht.
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Das
Reinigungssystem 10 weist ferner Anschlussmittel zur trennbaren
Verbindung mit einem Wärmetauscher
auf. Wie in 1a gezeigt, kann bspw. ein erstes
Anschlusselement 8a und ein zweites Anschlusselement 8b vorgesehen
sein, welche über
die Zufurleitung 14a und eine Rückführleitung 14b entsprechend
mit der Pumpe 2 und der Vorrichtung 1 verbunden
sind. Die Leitungen 14a und 14b sind vorliegend
bspw. als Schlauchleitungen mit einem Durchmesser von 80 mm ausgeführt. Naturgemäß können die
Leitung 14a und 14b hiervon abweichend ausgelegt
bzw. dimensioniert sein und insbesondere entsprechend des zu reinigenden
Wärmetauschers
angepasst sein.
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Die
Anschlusselemente 8a und 8b sind vorliegend als
verschraubbarer Anschlussflansch ausgeführt und erlauben die trennbare
Verbindung des Reinigungssystems 10 mit dem zu reinigenden
Wärmetauscher.
Die Anschlusselemente 8a und 8b können naturgemäß anderweitig
ausgeführt
sein, jedoch sollten die Anschlusselemente 8a und 8b eine
sichere Verbindung mit dem zu reinigenden Wärmetauscher oder einem entsprechenden
Anschlussadapter, wie nachfolgend erläutert, ermöglichen. Die Anschlusselemente 8a und 8b können bspw.
auch als Schnellkupplungen bzw. Schnellverschlüsse ausgeführt sein, um die Handhabung
weiter zu vereinfachen. Zwei Ventile 3 und 4 sind
vorgesehen, um die Vorrichtung 1 und die Pumpe 2 von
den Anschlusselementen 8a und 8b bei Bedarf zu
trennen.
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Das
Reinigungssystem 10 gemäß 1a ist mobil
ausgeführt,
so dass die Anlage leicht zu dem jeweiligen Wärmetauscher transportiert werden kann.
Hierzu sind Pumpe 2 und Vorrichtung 1 auf einem
fahrbaren Grundrahmen bzw. Wagen montiert (nicht gezeigt). Das System 10 kann
somit vielfältig eingesetzt
werden, so dass auch für
eine Vielzahl von Wärmetauschern,
bspw. in einem Kraftwerk, nur ein Reinigungssystem 10 erforderlich
ist. Hierdurch können
gegenüber
bekannten, fest installierten Anlagen die erforderlichen Investitionskosten
erheblich gesenkt werden.
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1b zeigt
das Reinigungssystem 10 gemäß 1a in
der Gebrauchslage an einem entsprechenden Wärmetauscher 11. Es
handelt sich hierbei um einen Rohrbündelwärmetauscher mit ca. 500 Einzelrohren.
Der Wärmetauscher 11 weist
eine Eintrittsleitung 12 auf, die im normalen Kühlbetrieb
mit einer ersten Kühlleitung 15a des
Kühlkreislaufs
(nicht gezeigt), bspw. einer kühl-
oder kältetechnischen
Anlage eines Kernkraftwerkes, verbunden ist. Der Kühlkreislauf
wird vorliegend mit Prozesswasserbetrieben, es sind jedoch auch
andere Fluide denkbar.
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Die
Eintrittsleitung 12 mündet
in einen eingangsseitigen Rohrboden 41, der über die
Einzelrohre mit einem ausgangsseitigen Rohrboden 42 verbunden
ist. Dieser ist wiederum über
eine Austrittsleitung 13 mit einer zweiten Kühlleitung 15b des
Kühlkreislaufs
verbunden. Naturgemäß ist das
vorliegende Reinigungssystem 10 auch zur Reinigung von
abweichend aufgebauten Wärmetauschern 11 geeignet.
Ebenso kann der Kühlkreislauf
kann je nach Dimensionierung ggf. weitere Wärmetauscher 11 aufweisen.
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Für die Reinigung
des Wärmetauschers 11 wird
das Reinigungssystem 10 zunächst mit der Eintrittsleitung 12 und
der Austrittsleitung 13 des Wärmetauschers 11 verbunden.
Wie in 1b gezeigt, sind Verbindungselemente 16a und 16b zur
Verbindung mit den Anschlusselementen 8a und 8b vorgesehen,
um das Reinigungssystem 10 mit dem Wärmetauscher 11 zu
verbinden. Die Verbindungselemente 16a und 16b sind
entsprechend der Anschlusselemente 8a und 8b als
Flansch ausgeführt,
um eine sichere Verbindung herzustellen.
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Insgesamt
vier Ventile 3, 4, 5, 6 sind
vorgesehen, um den Wärmetauscher 11 von
den Kühlleitungen 15a und 15b und
somit vom Kühlkreislauf
zu trennen und mit der Zufuhrleitung 14a und der Rückführleitung 14b des
Reinigungssystems 10 und somit mit dem Reinigungskreislauf
zu verbinden. Nach dem Öffnen
der Ventile 3 und 4 ist das Reinigungssystem 10 mit
der Eintrittsleitung 12 und der Austrittsleitung 13 des
Wärmetauschers 11 verbunden.
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Im
Unterschied zu bekannten Systemen ist der Wärmetauscher 11 somit
während
des Reinigungsbetriebs nur mit dem Reinigungskreislauf, somit mit
dem Reinigungssystem 10 und nicht mehr mit dem Kühlkreislauf
verbunden, was nachfolgend auch als „Off-line-Betrieb” bezeichnet
ist. Der Volumenstrom, der den Wärmetauscher 11 durchströmt, wird somit
im Wesentlichen, d. h. bis auf etwaige Leckagen, durch das System 10 bzw.
die Vorrichtung 1 geführt,
wodurch die in bekannten Systemen vorgesehenen Siebe zum Abtrennen
eines Teilstroms des Fluids und darin befindlicher Reinigungskörper vorteilhaft
vermieden sind. Das System 10 ist somit äußerst kostengünstig.
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Für den Reinigungsvorgang
wird das System 10 zunächst
mit Wasser gefüllt,
bspw. aus dem Kühlkreislauf.
Anschließend
wird die Pumpe 2 aktiviert und das Sieb 7 der
Vorrichtung 1 in die zweite Position (nicht gezeigt) gebracht,
so dass die Reinigungskörper
durch die Zufuhrleitung 14a und die Eintrittsleitung 12 in
die einzelnen Rohre des Wärmetauschers 11 gelangen,
um dort entsprechende Verunreinigungen bzw. Ablagerungen zu entfernen.
Die Reinigungskörper
gelangen anschließend
durch die Austrittsleitung 13 und die Rückführleitung 14b zur Pumpe 2 und
werden entsprechend wiederum der Vorrichtung 1 zugeführt.
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Bei
geöffneter
Siebeinrichtung 7 ist ein kontinuierlicher Reinigungsbetrieb
gegeben, der ggf. vollautomatisch ausgeführt werden kann. Das System 10 erfordert
somit nur einen geringen personellen Aufwand zum Anschluss des Systems 10,
der Betrieb kann jedoch weitestgehend automatisiert ablaufen. Dies
ist insbesondere in Sicherheitsbereichen, bspw. von Kernkraftwerken
vorteilhaft, da hierdurch die die Strahlungsbelastung des Personals
in äußerst erheblichem
Umfang gesenkt wird.
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Nachdem
der Reinigungsvorgang abgeschlossen ist wird die Siebeinrichtung 7 über den Stellmotor 9 in
die geschlossene, erste Stellung gebracht, so dass die Reinigungskörper in
der Vorrichtung 1 gesammelt werden. Anschließend werden
die Ventile 3 und 4 geschlossen die Ventile 5 und 6 geöffnet, wodurch
der Wärmetauscher
wiederum mit dem Kühlkreislauf
verbunden ist.
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Das
Reinigungssystem 10 kann dann vom Wärmetauscher 11 getrennt
werden und beispielsweise zur Reinigung eines weiteren Wärmetauschers 11 eingesetzt
werden. Die Anlage ist somit äußerst flexibel.
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Zweckmäßigerweise
weist das System 10 eine elektronische Steuerung (nicht
gezeigt) auf, die die einzelnen Komponenten, insbesondere die Pumpe 2 und
die Vorrichtung 1 entsprechend steuert, so dass der Reinigungsbetrieb
automatisch durchgeführt
wird. Die Steuerung kann bspw. als Mikroprozessor- oder SPS-Steuerung
ausgestaltet sein, welche zusammen mit einer entsprechenden Programmierung
den Ablauf des Reinigungsvorgangs steuert.
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Wie
sich gezeigt hat, ist es grundsätzlich
erforderlich, dass die Reinigungskörper nach erfolgter Reinigung
vollständig
aus dem Wärmetauscher 11 entfernt
werden. Insbesondere ist eine Blockade der Rohre des Wärmetauschers 11 durch
möglicherweise
dort verbliebene Reinigungskörper
zu vermeiden.
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2 zeigt
daher ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Wärmetauscherreinigungssystems 10', welches entsprechend 1b in
der Gebrauchslage mit einem verbundenen Wärmetauscher 11 dargestellt
ist.
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Das
System 10' entspricht
hierbei weitgehend dem mit Bezug auf die 1a und 1b erläuterten
System 10, wobei eine erste Umkehrleitung 17a und
eine zweite Umkehrleitung 17b vorgesehen ist, die eine
Durchströmung
des Wärmetauschers 11 in
gegenüber 1b umgekehrter
Richtung erlaubt. Die erste Umkehrleitung 17a verbindet
hierbei die Zufuhrleitung 14a über ein Ventil 18a mit
dem zweiten Anschlusselement 8b. Die zweite Umkehrleitung 17b verbindet
die Rückführleitung 14b über ein
weiteres Ventil 18b mit dem ersten Anschlusselement 8a.
Zur Umkehr der Durchflussrichtung werden die Ventile 3 und 4 geschlossen
und anschließend
die Ventile 18a und 18b geöffnet, wodurch das Fluid nunmehr
durch die Austrittsleitung 13 dem Wärmetauscher 11 zugeführt wird.
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Wie
sich gezeigt hat, ist es durch die Umkehr der Strömungsrichtung
vorteilhaft möglich,
etwaig verbliebene Reinigungskörper
im Wärmetauscher 11 zu
lösen,
so dass diese nach Beendigung des Reinigungsvorganges in der Vorrichtung 1 gesammelt werden
können,
wie eingangs mit Bezug auf 1b erläutert.
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Des
Weiteren erlaubt die Ausgestaltung des Reinigungssystems 10' gemäß 2 auch
einen verbesserten Reinigungsbetrieb bei starken Verschmutzungen
durch entsprechende Umkehr der Durchströmungsrichtung während des
Reinigungsvorgangs.
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3 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Wärmetauscherreinigungssystems 10'', welches entsprechend 1b in
der Gebrauchslage mit einem verbundenen Wärmetauscher 11 gezeigt
ist.
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Gemäß 3 ist
eine zweite Vorrichtung 20 vorgesehen, die zwischen der
Pumpe 2 und der ersten Vorrichtung 1 angeordnet
ist. Die zweite Vorrichtung 20 weist ebenso wie die erste
Vorrichtung 1 eine schwenkbare Siebeinrichtung 7 auf,
um die Reinigungskörper
temporär
zu sammeln, jedoch des Weiteren einer Zählvorrichtung 19 zuzuführen.
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Die
Zählvorrichtung 19 ermöglicht die
Ermittlung der Anzahl der Reinigungskörper, die bspw. nach dem Reinigungsvorgang
aus dem Wärmetauscher 11 zurück in das
Reinigungssystem 10'' gelangen. Somit
kann bspw. festgestellt werden, ob die Reinigungskörper nach
dem Reinigungsvorgang vollständig
aus dem Wärmetauscher 11 entfernt
wurden.
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Während des
Reinigungsbetriebs wird auch die Siebeinrichtung 7 in die
eingangs mit Bezug auf die erste Vorrichtung 1 diskutierte,
zweite, geöffnete Position
(nicht gezeigt) gebracht. In der zweiten Position erlaubt die Siebeinrichtung 7 ein
ungehindertes Durchlaufen der Reinigungskörper durch die zweite Vorrichtung 20.
Eine Blende 21 sorgt für
eine Anpassung des Volumenstroms in der Leitung zwischen zweiter
Vorrichtung 20 und erster Vorrichtung 1.
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Nach
Beendigung des Reinigungsbetriebs werden zum Sammeln der Reinigungskörper in
der ersten Vorrichtung 1 beide Siebeinrichtungen 7 der ersten
Vorrichtung 1 und zweiten Vorrichtung 20 in die
erste, geschlossene Position gebracht.
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Die
Reinigungskörper
werden nun in der zweiten Vorrichtung 20 temporär gesammelt
und nach Öffnen
des Ventils 23 einer Bypassleitung 22 zugeführt, die
die zweite Vorrichtung 20 über die Zählvorrichtung 19 mit
der ersten Vorrichtung 1 verbindet.
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Die
Anzahl der Reinigungskörper
wird nun mittels der Zählvorrichtung 19 erfasst.
Danach gelangen die Reinigungskörper
in die erste Vorrichtung 1 und werden dort für einen
erneuten Reinigungsdurchlauf gespeichert. Sobald die Gesamtanzahl
der im System 10'' enthaltenen
Reinigungskörper
durch die Zählvorrichtung 19 erfasst
wurde, wird die Pumpe 2 ausgeschaltet und die Ventile 3–6 wie
eingangs diskutiert gesteuert. Das System 10'' kann
nun vom Wärmetauscher 11 getrennt
werden.
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Auch
die Zählvorrichtung 19 ist
mit der eingangs erwähnten
Steuerung verbunden, was jedoch in 3 zur besseren Übersicht
nicht dargestellt ist. Die Zählvorrichtung 19 weist
vorliegend eine Lichtschranke auf, um die Reinigungskörper sicher
zu erfassen. Die Zählvorrichtung 19 kann
jedoch auch entsprechend der jeweiligen Beschaffenheit der Reinigungskörper anderweitig
ausgeführt
sein, bspw. ist es ebenso denkbar eine Kamera zur Erfassung der Reinigungskörper vorzusehen.
Alternativ oder ergänzend
können
auch andere, bspw. mechanische oder elektrische Zählvorrichtungen
eingesetzt werden.
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Ein
alternatives Ausführungsbeispiel
eines Reinigungssystems 10'' mit Zählvorrichtung 19 ist
in 4 gezeigt. Das System 10'' entspricht
hierbei weitgehend dem mit Bezug auf 3 diskutieren System 10'', wobei die Zählvorrichtung 19 vorliegend direkt
in der Leitung zwischen Pumpe 2 und Vorrichtung 1 angeordnet
ist. Hierdurch ist vorteilhaft ein Batchbetrieb möglich.
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Die
Zählvorrichtung 19 ist
mit einer entsprechenden Zufuhrvorrichtung 24 integriert
ausgebildet, welche eine definierte Zufuhr der Reinigungskörper in
die Zählvorrichtung 19 sicherstellt,
so dass eine sichere Erfassung der Reinigungskörper möglich ist. Hierzu weist die
Zufuhrvorrichtung 24 ein schwenkbares Sieb 25 auf,
welches in der gezeigten ersten Stellung einen Einlauftrichter bildet,
um die Reinigungskörper
im oberen Bereich der Zufuhrvorrichtung 24 einzeln an der
Zählvorrichtung 19 vorbeizuführen. In
einer zweiten Stellung (nicht gezeigt) kann das Sieb 25 rückwärtig durchspült und somit
von Verschmutzungen gereinigt werden.
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5 zeigt
ein fünftes
Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Reinigungssystems 10'''', welches im
Wesentlichen dem mit Bezug auf 1b diskutierten
Reinigungssystem 10 entspricht, wobei vorliegend jedoch
ein Filter 26 in einer Filtrationsleitung 27 angeordnet
ist.
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Das
Filter 27 ist als Partikelfilter ausgeführt, um Fremdstoffe aus dem
Fluid abzuscheiden. Somit kann vor und/oder nach dem Reinigungsbetrieb
eine Filtration des Fluids durch Schließen eines Ventils 28a und Öffnen eines
Ventils 28b vorgenommen werden, um ggf. gelöste Fremdstoffe
zu entfernen. Naturgemäß sollte
hierbei sichergestellt werden, dass sich sämtliche Reinigungskörper in
der Vorrichtung 1 befinden.
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Wie
eingangs erwähnt,
ist das Filter 26 als Partikelfilter ausgeführt. Hierzu
kann das Filter 26 bspw. entsprechende Filtermedien aufweisen,
die an den jeweiligen Filtrationsgrad angepasst sind. Für übliche Anlagen
ist das Filter 26 zweckmäßig für eine Partikelgröße von 50–500 μm ausgelegt.
Das Filter 26 kann jedoch naturgemäß abweichend an die jeweilige
Anwendung angepasst sein.
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Wie
eingangs mit Bezug zu 2 erläutert, können etwaig im Wärmetauscher 11 verbliebene Reinigungskörper durch
eine Umkehr der Strömungsrichtung
im Wärmetauscher 11 gelöst werden.
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Alternativ
oder ergänzend
hierzu ist es ebenfalls möglich,
die Pumpe 2 intermittierend, bspw. stoßartig, zu betreiben, um etwaig
festsitzende Reinigungskörper
zu lösen.
Ein weiterer, eigenständiger Aspekt
der Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Betrieb eines Wärmetauscherreinigungssystems.
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Hierbei
wird unter einem intermittierenden Betrieb der Pumpe 2 verstanden,
dass der geförderte Volumenstrom
der Pumpe 2 temporär
verändert,
d. h. reduziert oder erhöht
wird. Bspw. kann es zweckmäßig sein,
die Pumpe 2 in zwei Betriebszuständen abwechselnd zu betreiben.
Der genaue Volumenstrom sollte je nach Anwendung entsprechend gewählt werden.
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Für einen
intermittierenden Betrieb kann bspw. die Drehzahl der Pumpe 2 über die
Steuerung entsprechend variiert werden.
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Alternativ
oder ergänzend
kann die Pumpe 2 über
einen Pumpenbypass 30 und ein entsprechendes Ventil 29 temporär kurzgeschlossen
werden, um eine entsprechende Reduktion des Volumenstroms zu erreichen,
wie in einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Wärmetauscherreinigungssystems 10''''' gemäß 6 gezeigt.
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Eine
derartige Ausbildung des Systems hat einen weiteren Vorteil bei
der Reinigung von Rohrbündelwärmetauschern
in kühl-
oder kältetechnischen
Anlagen. Hierbesteht aufgrund der relativ geringen Abmessungen in
den Rohrböden
von derartigen Wärmetauschern
das Problem, dass sich die Reinigungskörper u. U. nicht gleichmäßig auf
die einzelnen Rohre des Wärmetauschers
verteilen.
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Durch
einen intermittierenden Betrieb der Pumpe 2 während des
Reinigungsvorgangs, d. h. durch entsprechende Regelung des geförderten
Volumenstroms, kann eine Verbesserung der Verteilung der Reinigungskörper auf
die Rohre des Wärmetauschers
erreicht werden.
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Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn die Pumpe entsprechend der
Dimensionierung und Sinkgeschwindigkeit der Reinigungskörper während des
Reinigungsvorgangs derart betrieben wird, dass die Reinigungskörper im
Rohrboden des Wärmetauschers
kontrolliert absinken und so gleichmäßig auf die einzelnen Rohe
verteilt werden. Auch hierzu kann die Drehzahl der Pumpe 2 entsprechend über die Steuerung
variiert werden. Alternativ oder ergänzend kann auch mit der in 6 dargestellten
Ausbildung des Systems 10''''' ein intermittierender
Betrieb der Pumpe 2 während
des Reinigungsvorgangs erreicht werden.
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Zur
besseren Verteilung der Reinigungskörper im Wärmetauscher 11 ist
es ebenfalls denkbar, mechanische Mittel zum Leiten der Reinigungskörper im
Wärmetauscher 11 vorzusehen.
Ein weiterer, eigenständiger
Aspekt der Erfindung betrifft daher einen verbesserten Wärmetauscher.
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7a zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Wärmetauschers 11' in einer schematischen
Schnittansicht.
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Der
Wärmetauscher 11' weist eine
Eintrittsleitung 12 auf, welche in einem eingangsseitigen Rohrboden 41 mündet. Der
Rohrboden 41 verbindet die Eintrittsleitung 12 mit
einzelnen Rohrleitungen 60 des Wärmetauschers 11'. Aus Gründen der Übersicht
ist die Ausgangsseite des Wärmetauschers 11' in 7a nicht
gezeigt.
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Ein
Leitelement 61 erstreckt sich von der Eintrittsleitung 12 aus
in den Rohrboden 41. Das Leitelement 61 ist vorliegend
als Leitblech ausgeführt,
um die Reinigungskörper,
die in den Wärmetauscher 11' während des
Reinigungsvorgangs durch die Eintrittsleitung 12 eingegeben
werden, auch auf die von der Eintrittsleitung 12 entfernten
Rohrleitungen 60 zu leiten. Das Leitelement 61 erstreckt
sich hierzu ungefähr
auf zwei Dritteln der Gesamtlänge
des Rohrbodens 41, wie insbesondere auch aus der 7b ersichtlich. 7b zeigt
das Ausführungsbeispiel
des Wärmetauschers 11' in einer weiteren
Schnittansicht entlang der Linie A-A'.
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Obwohl
die 7a und 7b das
Leitelement 61 lediglich im eingangsseitigen Rohrboden 41 zeigen,
ist es naturgemäß ebenso
alternativ oder ergänzend
denkbar, ein entsprechendes Leitelement 61 in weiteren
Rohrböden,
bspw. im ausgangsseitigen Rohrboden 42 (vgl. 1b)
des Wärmetauschers 11' anzuordnen.
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Alternativ
zu einer Ausführung
des Leitelements 61 als Leitblech kann das Leitelement 61 auch als
Leitgitter ausgeführt
sein. Zudem kann alternativ oder ergänzend das Leitelement 61 ein
Prallelement aufweisen, auf das die Reinigungskörper beim Eintritt in die Leitung 12 und/oder
in den Rohrboden 41 aufprallen und sich somit auf die Rohrleitungen 60 verteilen.
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Ein
weiterer, eigenständiger
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Adapter zum trennbaren
Verbinden eines Wärmetauscherreinigungssystems
mit einem Wärmetauscher.
Ein erstes Ausführungsbeispiel
eines solchen Adapters 50 ist in 8a in
einer ersten Schnittansicht in der Gebrauchslage, d. h. mit verbundenem
Wärmetauscher 11 und
Reinigungssystem 10 gezeigt.
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Der
Adapter 50 ist insbesondere zur Nachrüstung bestehender Wärmetauscher 11 zweckmäßig, um
das eingangs beschriebene Wärmetauscherreinigungssystem 10 leicht
mit dem Wärmetauscher 11 verbinden
zu können.
Somit ist es möglich,
ein mobiles Reinigungssystem 10 leicht mit dem Wärmetauscher 11 zu
verbinden, was insbesondere den Genehmigungsaufwand bei sonst üblichen
Festinstallationen vermeidet und eine Reinigung mehrerer Wärmetauscher 11 mit
nur einem Reinigungssystem 10 vorteilhaft ermöglicht.
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Wie
in 8a gezeigt, weist der Adapter 50 einen
ersten Anschluss 53 zur Verbindung mit einem Wärmetauscher 11 auf.
Im vorliegenden Beispiel ist der erste Anschluss 53 als
Flansch ausgeführt
und mit der Eintrittsleitung 12 des Wärmetauschers 11 verbunden.
Alternativ kann der erste Anschluss 53 ggf. mit der Eintrittsleitung 12 des
Wärmetauschers 11 verschweißt sein.
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Ein
zweiter Anschluss 54 ist an einer ersten Verbindungsleitung 58 gegenüberliegend
mit einem Verbindungselement 16a zur trennbaren Verbindung mit
einem Anschlusselement 8a eines Wärmetauscherreinigungssystems 10 angeordnet.
Aus Gründen
der Übersicht
ist lediglich das Anschlusselement 8a des Reinigungssystems 10 gezeigt.
Das Verbindungselement 16a ist vorliegend ebenfalls als Flansch
ausgeführt,
wobei ebenfalls abweichende Ausführungen,
bspw. als Schnellkupplung bzw. Schnellverschluss denkbar sind.
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Ein
dritter Anschluss 55 ist mit einem Kühlkreislauf (nicht gezeigt)
verbunden. Ein vierter Anschluss 56 ermöglicht die optionale Verbindung
des Adapters 50 mit weiteren Wärmetauschern 11 oder weiteren
Adaptern 50 (nicht gezeigt), was insbesondere bei größeren Kühlanlagen
von Vorteil ist. Naturgemäß kann der
Adapter 50 ohne Weiteres auch ohne den vierten Anschluss 56 ausgebildet
sein. Wie gezeigt, sind der dritte Anschluss 55 und der
vierte Anschluss 56 über
eine zweite Verbindungsleitung 59 verbunden, die senkrecht
zur ersten Verbindungsleitung 58 angeordnet ist.
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Zwei
Ventile 57 sind angeordnet, um den Fluss im Adapter 50 zu
steuern. Im normalen Betrieb sind die Ventile 57 geöffnet, wodurch
der Wärmetauscher 11 mit
dem Kühlkreislauf
verbunden ist. Das Verbindungselement 16a ist mit einem
Blinddeckel (nicht gezeigt) verschlossen.
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Für den Reinigungsbetrieb
werden die Ventile 57 geschlossen, was der in 8a gezeigten
Stellung entspricht. Der Wärmetauscher 11 ist
nun vom Kühlkreislauf
getrennt und nach dem Anschluss des Anschlusselements 8a mit
dem Reinigungssystem 10 verbunden. Nach erfolgtem Reinigungsvorgang wird
das Anschlusselement 8a vom Adapter 50 getrennt
und das Verbindungselement 16a mit dem Blinddeckel verschlossen.
Nach dem Öffnen
der Ventile 57 ist der Wärmetauscher 11 wiederum
mit dem Kühlkreislauf
verbunden.
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Naturgemäß kann auch
an der Austrittsleitung 13 des Wärmetauschers 11 ein
entsprechender Adapter 50 vorgesehen sein, wie insbesondere
der 8b zu entnehmen ist, die eine zweite Schnittansicht
entlang der Linie A-A' zeigt.
Wie in 8b gezeigt, ist sowohl an der
Eintrittsleitung 12 als auch an der Austrittsleitung 13 des
Wärmetauschers 11 jeweils
ein Adapter 50 angeordnet.
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Die 9a und 9b zeigen
ein alternatives Ausführungsbeispiel
eines Adapters 50' entsprechend
der Ansichten der 8a und 8b.
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Der
Adapter 50' entspricht
hierbei weitgehend dem mit Bezug auf die 8a und 8b diskutiertem
Adapter 50, wobei vorliegend jedoch auf die Ventile 57 verzichtet
wurde. Wie zuvor mit Bezug auf die 8a und 8b erläutert, wird
das Anschlusselement 8a' auch
hier mit dem Verbindungselement 16a des Adapters 50' verbunden.
Von dem Flansch des Anschlusselements 8a' aus erstreckt sich axial ein Anschlussrohr 52 in
der gezeigten Gebrauchslage in einen Rohrabschnitt 51 des
Adapters 50' hinein.
Das Anschlussrohr 52 deckt die zweite Verbindungsleitung 59 ab
und überbrückt somit
den dritten Anschluss 55 und den vierten Anschluss 56.
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Für den Reinigungsbetrieb
ist vorliegend eine Trennung des Wärmetauschers 11 vom
Kühlkreislauf
durch das Zusammenwirken des Rohrabschnitts 51 des Adapters 50' mit dem Anschlussrohr 52 des
Anschlusselements 8a' des
Reinigungssystems 10 gegeben. Der Innendurchmesser des
Rohrabschnitts 51 entspricht vorliegend im Wesentlichen dem
Außendurchmesser
des Anschlussrohres 52.
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Hierbei
kann bspw. ein entsprechendes Dichtelement (nicht gezeigt) bzw.
ein Dichtring eingesetzt werden, um eine vollständige Trennung des Reinigungskreislaufs
vom Kühlkreislauf
zu erreichen. Auf eine vollständige
Abdichtung kann jedoch ggf. verzichtet werden, solange sichergestellt
ist, dass keine Reinigungskörper
in den Kühlkreislauf
gelangen können. 9b zeigt
zwei Adapter 50',
welche die Eintrittsleitung 12 des Wärmetauschers 11 mit dem
Anschlusselement 8a' und
die Austrittsleitung 13 entsprechend mit dem Anschlusselement 8b' des Reinigungssystems 10 verbinden.
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Das
erfindungsgemäße Wärmetauscherreinigungssystem,
ein Wärmetauscher
sowie ein Adapter zum Anschluss eines Wärmetauscherreinigungssystems
wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. Naturgemäß ist es ohne
Weiteres möglich,
die gezeigten Ausführungsbeispiele
oder einzelne Aspekte der entsprechenden Ausführungsbeispiele miteinander
zu kombinieren.