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Die Erfindung betrifft eine Scharnieranordnung für einen Wäschetrockner mit einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten Trommel, einer mit einer Tür verschließbaren Beschickungsöffnung, sowie einem mittels eines Motors angetriebenen Gebläses und einer Heizeinrichtung zur Erzeugung eines Prozessluftstromes in einem Prozessluftkanal, der sich im verriegelten Zustand der Tür zwischen der Tür und dem vorderen Trommelrand erstreckt.
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Aus dem Stand der Technik sind Scharnieranordnungen bekannt, welche im Bereich der Gehäusefrontwand angeordnet sind. Die Scharnierteile für die Tür werden hierbei an der Gerätevorderwand positioniert und auch daran befestigt. Dabei können die Scharnierteile mit kunststoffgerechten Schrauben an den hinter der Vorderwand liegenden Lüftungsbauteilen befestigt werden. Die Positionierung der Scharnierschlösser erfolgt jedoch immer an der Vorderwand des Gerätes. Bei den beengten Platzverhältnissen in der Gerätevorderwand kann die Tür mit konventionellen Scharnieranbindung oft nicht stabil an das Gehäuse eingebunden werden, wobei die Tür in den meisten Fällen über die Vorderwand positioniert wird, und die Abdichtung des Wäscheraums auf der Türseite über die Luftführung erfolgt. Das kann negative Auswirkungen auf die Dichtigkeit haben, da die Toleranzabmessung aufgrund der langen Toleranzketten schwierig ist.
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Die
WO 2008/052984 A1 offenbart einen Trockner, mit einem Gehäuse und einer mittels einer Tür verschließbaren Beschickungsöffnung. Ferner besitzt der Trockner einen Prozessluftkanal, der sich im geschlossenen Zustand der Tür zwischen der Tür und dem vorderen Tommelrand erstreckt. Zur Lagerung der Tür ist am Gehäuse außenseitig am Prozessluftkanal eine Scharnieranordnung angebracht, die außerhalb des Öffnungsquerschnitts platziert ist.
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Die
DE 10 2009 058 441 A1 offenbart eine Scharnieranordnung für eine Tür für einen Wäschetrockner. Diese Scharnieranordnung befindet sich an der Frontwand seitlich an der Beladungsöffnung.
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Die
KR 10 2005 066 334 A offenbart eine Scharnieranordnung für einen Wäschetrockner, die als Bestandteil des Türrahmens ausgebildet bzw. im Rahmen ausgeformt ist.
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Bei Wäschetrocknern gilt aufgrund der Design-Vorgabe und der Forderung einer maximalen möglichen Einfüllöffnung, dass die Platzverhältnisse für die Scharnieraufnahme in der Prägung der Vorderwand hierbei sehr beengt sind. Hierbei ist die zur Verfügung stehende Auflagefläche für das Scharnier zu klein, wobei das Scharnier trotzdem sicher die auf die Tür wirkenden Kräfte in das Gehäuse einleiten muss.
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Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Scharnieranordnung für Wäschetrockner derart weiter zu bilden, die den gestellten Anforderungen, wie Bereitstellung einer möglichst maximalen Einfüllöffnung, sowie die Bereitstellung einer hohen Dichtigkeit des Wäscheraumes gerecht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Scharnieranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass aufgrund der Anordnung der Scharnieranordnung am Prozessluftkanal eine stabile Scharnieranbindung an das Gerät auch bei engen Platzverhältnissen gegeben ist. Dabei wird durch formschlüssige Aufnahme der Tür eine hohe Abdichtung gegen die Luftführung ereicht, was eine kürzere Toleranzkette zur Folge hat. Dabei kann die für die Scharnieraufnahme zur Verfügung stehende Fläche in der Prägung der Gerätevorderwand bei dem Trockner sehr klein gehalten werden, was der auf der einen Seite geforderten Design-Vorgabe gerecht wird und auf der anderen Seite eine möglichst große Einfüllöffnung realisieren lässt.
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Die Scharnieranordnung weist hierbei entweder zwei möglichst weit voneinander entfernte Führungselemente oder ein zentrales Führungselement auf. Diese Führungselemente werden von den entsprechenden Rippengeometrien der vorderen Luftführung aufgenommen. Die auf die Tür und somit auf das Scharnier wirkenden Kräfte in vertikaler und horizontaler Richtung können dadurch besser aufgenommen werden. Die Scharnierausrichtung und damit auch die Ausrichtung der gesamten Tür erfolgt dabei nicht wie üblich über die Vorderwand sondern über die Führungselemente in der Luftführung. Das Türschloss wird auch über die Luftführung positioniert. Durch die dabei entstehende kurze Toleranzkette wird die Maßabstimmung der Türdichtung zu der entsprechenden Dichtgeometrie an der Luftführung vereinfacht. Die Folge ist die verbesserte Dichtfunktion. Die Verschraubung des Scharniers/Türschlosses kann von vorne, also von der Geräteaußenseite, erfolgen. Dabei wird durch das Scharnierschloss und durch die Vorderwand in die Gewindeeinsätze in der Luftführung geschraubt, oder alternativ kann die Verschraubung von der Innenseite der Wäschetrommel durch die Luftführung direkt in das Scharnier erfolgen. Beide Varianten ermöglichen in Kombination mit einem mechanischen Schloss einen Türwechselanschlag, der vom Kunden vorgenommen werden kann. Die Führungselemente vom Scharnier ermöglichen außerdem durch den Selbsthalt in der Führung eine freundliche Montage bzw. Demontage der Tür. Des Weiteren kann durch die Scharniervariante eine maximal mögliche Größe der Einfüllöffnung realisiert werden.
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Erfindungsgemäß ist hierbei die Scharnieranordnung für die Tür am Prozessluftkanal angeordnet. Somit wird eine Bereitstellung eines maximalen Öffnungsquerschnittes für die Beschickungsöffnung bereitgestellt. Hierbei besteht die Scharnieranordnung aus einem im Prozessluftkanal ausgebildeten Halteteil, welches mit einem an der Tür angeordneten Scharnierteil zusammenwirkt. Das Scharnierteil als solches bildet zur Gehäusefrontseite einen Teilbereich der Beschickungsöffnung, wobei das Halteteil zur Gehäuseinnenseite einen Teil der Luftführung bildet. Zur Stabilisierung des Halteteils ist dies, wie bereits ausgeführt, gerippt ausgebildet. Das Halteteil als solches weist Aufnahmekanäle und Festlegungskanäle für das Scharnierteil auf.
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Das Scharnierteil weist wenigstens ein in die Aufnahmeöffnung des Halteteils greifendes, als Führungselement ausgebildetes Zapfenteil auf. Somit ist insbesondere in der noch nicht festgelegten Lage der Tür zunächst mit den Zapfenelementen eine vorjustierende Positionierung der Tür gegeben, bevor dann mittels Schrauben die Tür festgelegt wird.
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Hierbei sind die zwei Zapfenelemente an einer Grundplatte angeformt, an dessen Rückseite Scharnierteile zum gelenkigen Anschluss der Tür angeordnet sind. In der Grundplatte sind jeweils oberhalb und unterhalb der Scharniergelenke Durchbrüche zur Festlegung des Scharnierteils mittels Schrauben an dem Halteteil vorgesehen. In Weiterbildung der Erfindung greifen die Scharniergelenke in an der Tür angeformte Taschenbereiche zur schwenkbaren Festlegung ein. Somit ist insbesondere der schwenkbare Bereich außerhalb des Gehäuses vorgesehen, so dass dadurch die Beschickungsöffnung bei voll aufgeschwenkter Tür im gesamten Öffnungsquerschnitt gegeben ist. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind das Halteteil sowie das Scharnierteil aus Kunststoffformteilen gebildet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Wäschetrockners;
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2 eine weitere perspektivische Detailansicht der Scharnieranordnung in explosionsartiger Darstellung;
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3 eine weitere perspektivische Darstellung der Scharnieranordnung in einer anderen Ansicht;
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4 eine weitere perspektivische Darstellung des Trommelgehäuses in Rückansicht zum Halteteil der Scharnieranordnung im montierten Zustand; und
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5 eine weitere perspektivische Darstellung gemäß der 4 in explosionsartiger Darstellung ebenfalls in Rückansicht.
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Die 1 zeigt eine Scharnieranordnung 1 für einen Wäschetrockner 2 mit einer in einem Gehäuse 3 drehbar gelagerten Trommel 4, wobei mit dem Gehäuse 3 eine Tür 5 zusammenwirkt, die eine Beschickungsöffnung 6 verschließt. In dem Gehäuse 3 befindet sich ein mittels eines Motors angetriebenes Gebläse sowie eine Heizeinrichtung zur Erzeugung eines Prozessluftstromes, der in einem Prozessluftkanal 7, dessen Teilbereich sich zwischen der Tür 5 sowie der Trommel 4 erstreckt, geführt ist. Dieser Teilbereich bildet sich im verriegelten Zustand der Tür 5 zwischen der verschlossenen Tür 5 und dem vorderen Trommelrand 8. Eine bessere Darstellung hierzu ergibt sich insbesondere aus der 3, 4 und 5, wo eine rückwärtige in die aufgeschnittene Trommel 4 perspektivische Darstellung gezeigt wird. Hieraus ergibt sich, dass die Scharnieranordnung 1 für die Tür 5 am Prozessluftkanal 7 angeordnet ist, um auf diese Weise einen maximalen Öffnungsquerschnitte für die Beschickungsöffnung 6 bereitzustellen.
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Die Scharnieranordnung 1 in ihrer Ausgestaltung ergibt sich insbesondere aus den 2 und 3, wobei hier zu erkennen ist, dass die Scharnieranordnung 1 aus einem am Prozessluftkanal 7 ausgebildeten Halteteil 9 besteht, welches mit einem an der Tür 5 angeordneten Scharnierteil 10 zusammenwirkt. Das Halteteil 9 als solches bildet zur Gehäusefrontseite 11 einen Teilbereich der Beschickungsöffnung 6, wobei das Halteteil 9 zur Gehäuseinnenseite, wie dies insbesondere in den 3, 4 und zu erkennen ist, einen Teil des Prozessluftkanals 7 bildet. Die 3 und 4 zeigen deutlich, dass das Halteteil 9 gerippt ausgebildet ist. Dabei weist das Halteteil 9 Aufnahmekanäle 12.1 und 12.2 und Festlegungskanäle 13.1 und 13.2 für das Scharnierteil 10 auf, was deutlicher in der 2 zu sehen ist. Das Scharnierteil 10 verfügt hierbei über in die Aufnahmekanäle 12.1 und 12.2 des Halteteils 9 greifende, als Führungselemente ausgebildete Zapfen 14 und 15 auf. Dies ist insbesondere in den 2 und 3 deutlich zu erkennen, wo in der explosionsartigen Darstellung deutlich wird, dass die Zapfen 14 und 15 zunächst in das Halteteil 9, welches am Prozessluftkanal 7 angeordnet ist, eingeführt werden, so dass das Scharnierteil 10 zunächst vorjustiert wird, bevor es sich an die Gehäusewand der Gehäusefrontseite 11 anlegen kann. Sind die Zapfen 14 und 15 in den Aufnahmekanälen 12.1 und 12.2 komplett eingeschoben, so kommen dann die Festlegungskanäle 13.1 und 13.2 zur Deckung zu den Einschraubkanälen 16.1 und 16.2 am Halteteil 9. Dann können entsprechend die Schrauben 17 angezogen werden, so dass es zu einem festen, formschlüssigen Sitz des Scharnierteils 10 an dem Halteteil 9 kommt.
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Wie aus der 2 zu erkennen ist, sind zwei Zapfen 14 und 15 an einer Grundplatte 18 angeformt, an dessen Rückseite Scharniergelenke 19.1 und 19.2 zum gelenkigen Anschluss der Tür 5 angeordnet sind. Dabei sind in der Grundplatte 18 jeweils oberhalb und unterhalb der Scharniergelenke 19.1 und 19.2 die Einschraubkanäle 16.1 und 16.2 zur Festlegung des Scharnierteils 10 mittels der Schrauben 17 vorgesehen. Das Halteteil 9 als solches wird hierbei, wie in den 4 und 5 zu erkennen ist, am Prozessluftkanal 7 befestigt, wobei ebenfalls Schrauben 20 rückwärtig durch den Ansatz am Prozessluftkanal 7 eingedreht werden, um auf diese Weise das Halteteil 9 daran zu befestigen. Nach einer Weiterbildung der Erfindung greifen die Scharniergelenke 19.1 und 19.2 in an der Tür 5 ausgeformte Taschenbereiche 21.1 und 21.2 zur schwenkbaren Festlegung. Somit ergibt sich insbesondere eine Vollaufschwenkung der Tür 5, so dass diese parallel zur Gehäusefrontwand verschwenkt werden kann. In Weiterbildung sind das Halteteil 9 sowie das Scharnierteil 10 aus Kunststoffteilen gebildet.