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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollladenverschlusseinrichtung für ein Möbelstück sowie ein entsprechendes Möbelstück, welches zumindest eine mittels der Rollladenverschlusseinrichtung verschließbare Öffnung aufweist.
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Rollladenverschlusseinrichtungen für Möbelstücke, insbesondere für Büromöbel weisen typischerweise eine Anzahl schwenkbar miteinander verbundener Rollladensegmente oder Lamellen auf, die zum Freigeben einer im Möbelkorpus ausgebildeten Öffnung in eine seitlich, oberhalb oder unterhalb der Öffnung liegende Verstaueinrichtung einführbar sind. Gängige Ausgestaltungen derartiger Rollladenverschlusseinrichtungen sehen vor, dass der Rollladen im Bereich der Verstaueinrichtung entweder aufgerollt oder entlang einer den Rollladen seitlich einfassenden Führungsschiene in eine Verstauposition überführbar ist, in welcher die einzelnen Rollladensegmente nach wie vor im Wesentlichen geradlinig oder gekrümmt aneinandergereiht in einen für den Anwender nicht sichtbaren Bereich des Möbelstücks translatorisch verschoben sind.
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Sowohl bei einem Aufrollen als auch einem translatorischen Verschieben sämtlicher Rollladensegmente in eine die Öffnung freigebende Endlage, müssen während der Öffnungsbewegung sämtliche Rollladensegmente bewegt und/oder verschwenkt werden.
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Neben einer möglichst einfachen Bedienung und Leichtgängigkeit des Rollladens ist es hierbei grundsätzlich erstrebenswert, die Verstaueinrichtung möglichst platzsparend am Möbelstück auszubilden. Im Stand der Technik kann je nach Große der Öffnung und der daraus resultierenden Länge des Rollladens vorgesehen werden, den Rollladen beim Überführen in seine geöffnete Endlage entweder in mehreren Wicklungen um eine Wickelwelle aufzurollen oder entsprechend der Dimension des Möbelstücks etwa über eine Seitenwange und anschließend in den Bereich einer möbelseitigen Rückwand zu verschieben.
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Der Rollladen, bzw. die in Öffnungsrichtung vom liegenden Rollladensegmente müssen hierbei ggf. mehreren Biegungen seitlicher Führungsschienen folgen, sodass eine zum Öffnen des Rollladens aufzubringende Kraft während eines den Rollladen verschiebenden Öffnungsvorgangs sukzessive ansteigt.
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Ferner ist aus der
DE 1 921 182 U eine Jalousieführung bekannt, wobei am Ende des letzten Jalousiestabs beidseitig Führungsteile angebracht sind, die über die Breite der Jalousie hinausragen und in vertieften Führungsnuten laufen, die kürzer sind als die Gesamtlänge der Jalousie. Dabei ist die Führungsnut in Richtung zu einem Gehäuseinneren zur Aufnahme der Führungsteile eingerichtet und endet in einem kreisförmigen Auslauf an einem Anschlag.
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Aus der
DE 1 208 459 A ist ferner ein Rollladenschrank bekannt, wobei das aus einem Stab bestehende Ende des Rollladens neben einer vorderen Kante einer inneren Wand an dieser befestigt ist. Dies führt dazu, dass die Endkante des Rollladens unterschiedlich am Schrankgehäuse gehalten ist.
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Die
EP 0 093 695 A2 beschreibt ferner eine aus Leisten bestehende Rolljalousie mit horizontaler Achse, wobei die Leisten unter sich gelenkig verbunden und von einer Schließstellung in eine Offenstellung eines Fensters verschiebbar sind. Die Verschiebung der Leisten von der Schließstellung in die Offenstellung erfolgt statt durch Aufrollen der Leisten auf eine Rolle durch Auffangen von jeweils mindestens zwei aufeinandergelegten zickzackförmig umgelegten Leisten in einem unterhalb einer Mitnehmerwelle angeordneten Raum.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine hinsichtlich Bedienerfreundlichkeit verbesserte Rollladenverschlusseinrichtung für ein Möbelstück bereitzustellen, die sich durch eine leichtgängige Betätigung des Rollladens und durch eine bauraumoptimierte bzw. platzsparende Anordnung des Rollladens in einer die Öffnung des Möbelstücks freigebenden Endlage ermöglicht. Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Rollladenverschlusseinrichtung gemäß Patentanspruch 1 sowie mittels eines hiermit versehenen Möbelstücks gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
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Die erfindungsgemäße Rollladenverschlusseinrichtung ist für ein Möbelstück, insbesondere für ein Büromöbel, etwa einen Schrank oder einen Rollcontainer vorgesehen. Die Verschlusseinrichtung oder der Rollladen weist hierbei eine Anzahl schwenkbar miteinander verbundener Rollladensegmente auf, die im Bereich einer mittels des Rollladens zu verschließenden Öffnung des Möbelstücks zum Freigeben der Öffnung translatorisch verschiebbar geführt sind.
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Zumindest im Bereich der Öffnung des Möbelstücks ist hierbei eine rein translatorische Verschiebbarkeit des Rollladens vorgesehen. Angrenzend an die Öffnung ist eine Verstaueinrichtung angeordnet, in welche die einzelnen Rollladensegmente der Reihe nach in eine Öffnungs-Endlage einführbar sind. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass ein erstes Rollladensegment, welches den übrigen Rollladensegmenten in Einführrichtung des Rollladens vorauseilend angeordnet ist, mit einem Kopplungsglied zusammenwirkt. Das Kopplungsglied bewirkt hierbei, dass das erste Rollladensegment bereits vor Erreichen einer Endlage des Rollladens in Bezug auf die Verstaueinrichtung, bzw. in Bezug auf das Möbelstück lagefixierbar ist.
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Das Kopplungsglied bewirkt insoweit, dass bereits zu Beginn oder mit Erreichen einer Zwischenstellung des Rollladens das erste Rollladensegment an der Verstaueinrichtung bzw. am Möbelstück zumindest translatorisch und/oder rotatorisch fixiert werden kann, während die übrigen Rollladensegmente nach wie vor der Reihe nach in die Verstaueinrichtung einführbar sind. Hierbei ist ferner vorgesehen, dass mit fortschreitendem Einführen der Rollladensegmente in die Verstaueinrichtung und nach erfolgter Lagefixierung des ersten Rollladensegments, ein zweites, schwenkbar mit dem ersten Rollladensegment verbundenes Rollladensegment lagefixiert wird sowie nachfolgend hieran ein drittes, an das zweite Rollladensegment angrenzende Rollladensegment lagefixiert wird und so weiter, bis sämtliche Rollladensegmente derart weit in die Verstaueinrichtung eingeführt sind, dass die Öffnung im Möbelkorpus weitgehend freigegeben ist.
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Mit einer sukzessiv fortschreitenden Lagefixierung des ersten, des zweiten, des dritten Rollladensegmentes usw. kann erreicht werden, dass beim Öffnen des Rollladens eine sukzessiv abnehmende Anzahl an Rollladensegmenten in Bewegung sind. In bevorzugter Ausgestaltung kann hierbei sogar erreicht werden, dass eine zum Öffnen des Rollladens aufzubringende Betätigungskraft während des Überführens des Rollladens in seine Öffnungs-Endlage sogar abnimmt und somit gerade zum Ende eins Öffnungsvorgangs hin eine vergleichsweise leichtgängige Betätigung des Rollladens erreicht werden kann.
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Des Weiteren sind während eines Öffnungs- oder Schließvorgangs des Rollladens nicht mehr sämtliche Rollladensegmente in Bewegung. Der Verschleiß der Rollladensegmente sowie zugeordneter Führungseinrichtungen kann insoweit verringert und die Lebensdauer der Rollladenverschlusseinrichtung in vorteilhafter Weise verlängert werden.
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Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Kopplungsglied in einem in Einführrichtung vorn liegenden Aufnahmeprofil schwenkbar gelagert ist. Das Aufnahmeprofil des ersten Rollladensegments kann zum Beispiel als eine entlang des Profils des Rollladensegments verlaufende geschlitzte Gelenkpfanne ausgebildet sein, in welche ein mit einer Hinterschneidung versehener Gelenkkopf des Kopplungsglieds, etwa in Längsrichtung des Rollladensegments betrachtet, axial einführbar ist. Das erste Rollladensegment muss sich insoweit von den übrigen Rollladensegmenten in konstruktiver Hinsicht nicht unterscheiden. Sämtliche Rollladensegmente können daher weitgehend baugleich ausgebildet sein. So kann die geschlitzte, in Profillängsrichtung des Rollladensegments verlaufende Gelenkpfanne auch universell zur Aufnahme eines andern Ends des Rollladensegments ausgebildeten Gelenkkopfs vorgesehen werden.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass wenigstens zu Beginn einer Öffnungsbewegung des Rollladens das Kopplungsglied mit einem an einem freien Endabschnitt eines den Schenkel der Führung des Führungsabschnitts übergreifenden Ausleger angeordneten und zum Boden der Verstaueinrichtung ragenden Zapfen am verstaueinrichtungsseitigen Anlenkpunkt schwenkbar fixierbar ist. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass sich der Ausleger über den Schenkel hinweg erstreckt und mittels des den Schenkel übergreifenden Zapfens an einer den Rollladensegmenten abgewandten Seite des Führungsschenkels zur Anlage gelangt.
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Zur Bildung eines Anlenkpunkts für das Kopplungsglied als auch zur Bildung eines Übergangs von Führungsabschnitt und Verstaubereich kann der Führungsschenkel etwa der Öffnung des Möbelstücks abgewandt an einem Endabschnitt eine Krümmung oder eine für den Zapfen des Kopplungsglieds ausgebildete taschenartige Vertiefung aufweisen, die spätestens mit Erreichen der Zwischenposition des Rollladens das Kopplungsglied und somit das erste Rollladensegment an einem weiteren Verschieben entlang des Führungsabschnitts hindert und über eine hierdurch induzierte ausweichende Schwenkbewegung in eine lagefixierte Endstellung verbringt.
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Unabhängig hiervon kann nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen werden, das Kopplungsglied sowohl am ersten Rollladensegment als auch an der Verstaueinrichtung schwenkbar zu lagern.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kopplungsglied am ersten Rollladensegment oder an der Verstaueinrichtung angeordnet ist. Hierbei kann das Kopplungsglied als Fangeinrichtung dienen, die mit Erreichen einer Zwischenposition zum Beispiel an einen für das Kopplungsglied vorgesehenen verstaueinrichtungsseitigen Anschlag läuft und somit das erste Rollladensegment in Bezug auf die Verstaueinrichtung lagefixiert. Mit Erreichen eines Endanschlags kann das Kopplungsglied ferner dazu ausgebildet sein, das Rollladensegment in eine Endlage zu verschwenken, wobei nach Erreichen der Endlage des ersten Rollladensegments sukzessive auch die der Reihe nach und untereinander schwenkbar verbundenen zweiten, dritten Rollladensegmente usw. unter fortschreitender Öffnung des Rollladens in ihre jeweilige lagefixierte Endlage übergehen.
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Das Kopplungsglied ist hierbei abgesehen von einem die Bewegung des Glieds begrenzenden Endanschlag gegenüber der Verstaueinrichtung und/oder ihrem Führungsprofil frei beweglich angeordnet. So sich das Kopplungsglied insbesondere beim Verschließen der Rolladenverschlusseinrichtung wieder frei vom Endanschlag entfernen.
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Alternativ hierzu ist ferner denkbar, dass das Kopplungsglied an der Verstaueinrichtung angeordnet ist und derart mit dem ersten Rollladensegment zusammenwirkt, dass dieses mit Erreichen einer vorgegebenen Zwischenposition des Rollladens gegenüber der Verstaueinrichtung fixiert wird. Insoweit kann das Kopplungsglied auch als verstaueinrichtungsseitige Fangeinrichtung insbesondere für das erste, vorauseilende Rollladensegment des Rollladens fungieren.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die Verstaueinrichtung ein Führungsprofil zur Führung zumindest eines Seitenrandes der Rollladensegmente aufweist. Das Führungsprofil ist hierbei bevorzugt derart ausgebildet, dass es zumindest dasjenige Ende der Rollladensegmente einfasst oder führt, dessen Flächennominale im Wesentlichen parallel zur Schwenkachse der die Rollladensegmente untereinander verbindenden Kupplung oder Scharnieranordnung ausgerichtet ist.
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In Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass das Führungsprofil in einen Verstaubereich der Verstaueinrichtung nahtlos übergeht. Insbesondere wenn das Kopplungsglied eine Lagefixierung zumindest des ersten Rollladensegments bewirkt, geht dieses bevorzugt über eine vom Kopplungsglied vorgegebene Schwenkbewegung in seine lagefixierte Endlage über, in welcher das erste Rollladensegment in einem, bevorzugt an ein Ende des Führungsprofils angrenzenden Bereich des Verstaubereichs zu liegen kommt. Sobald das erste Rollladensegment durch die über das Kopplungsglied initiierte Schwenkbewegung im Verstaubereich der Verstaueinrichtung seine Endlage einnimmt, fungiert es quasi als Kopplungsglied für das hieran angrenzende zweite Rollladensegment, welches bei fortschreitender Öffnungsbewegung des Rollladens in ähnlicher Art und Weise in eine Endposition im Bereich der Verstaueinrichtung verbracht wird.
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Bevorzugt ist hierbei des Weiteren vorgesehen, dass das Kopplungsglied an einem Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung derart schwenkbar gelagert ist, dass das erste Rollladensegment im Zuge eines Einführens in die Verstaueinrichtung um wenigstens 90°, bevorzugt um etwa 180° mit dem Anlenkpunkt als Drehachse in eine Endlage bzw. in eine Verstauposition überführbar ist.
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Insbesondere bei einer über das Kopplungsglied initiierten Schwenkbewegung des Rollladensegments um 180° kann erreicht werden, dass das erste Rollladensegment nahe des Übergangsbereichs von Führungsprofil und Verstaubereich lagefixiert wird und die nachfolgend in die Verstaueinrichtung der Reihe nach eingeführten Rollladensegmente jeweils nach Vollziehen einer Schwenkbewegung um 180° lagefixiert werden.
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Eine derartige Anlenkung des ersten Rollladensegments bewirkt in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, dass die dem ersten Rollladensegment nachgelagerten Rollladensegmente unter Bildung eines in Einführrichtung vom liegenden und im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Umlenkabschnitts in die Verstaueinrichtung einführbar sind. Der die beiden Schenkel der U-förmig ausgebildeten Rollladensegment-Anordnung verbindende Boden ist hierbei sämtlichen Rollladensegmenten vorauseilend in die Verstaueinrichtung einführbar.
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Jener gedachte Bodenabschnitt wandert beim Öffnen des Rollladens sukzessive vom ersten zum zweiten, vom zweiten zum dritten, vom dritten zum vierten Rollladensegment usw.
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Geschwindigkeitsmäßig betrachtet, bewegt sich der U-förmige Umlenkabschnitt nur etwa halb so schnell in die Verstaueinrichtung hinein, wie die einzelnen Rollladensegmente aus dem Öffnungsbereich heraus verschoben werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass sich der Umlenkabschnitt bei fortschreitendem Einführen des Rollladens in die Verstaueinrichtung vom verstaueinrichtungsseitigen Anlenkpunkt, an welchem das Kopplungsglied anlenkbar ist, entfernt.
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Es ist dabei ferner vorgesehen, dass die im Zuge des Einführens des Rollladens in die Verstaueinrichtung über den sukzessive vom ersten Rollladensegment weg wandernden Umlenkpunkt hinweggeführten Rollladensegmente eine lagefixierte Endposition einnehmen. Die über den Umlenkpunkt hinweggeführten Rollladensegmente müssen folglich im Zuge einer weitergehenden Öffnung des Rollladens nicht mehr mitbewegt werden. Die Anzahl der verbleibenden, beim Öffnen des Rollladens zu bewegenden Rollladensegmente nimmt somit stetig ab. Hiermit einher gehen sich stetig verrringernde Massenträgheitskräfte sowie Reibungskräfte, sodass der Rollladen beim Überführen in seine Öffnungs-Endlage zunehmend leichtgängiger zu betätigen ist.
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Von Vorteil erweist es sich des Weiteren, wenn die Verstaueinrichtung einen zur Führung der Rollladensegmente vorgesehenen Führungsabschnitt und einen daran angrenzenden Verstaubereich aufweist. Der Anlenkpunkt bzw. eine Fang- oder Arretiereinrichtung für das Kopplungsglied ist hierbei bevorzugt an einem dem Verstaubereich zugewandten Endabschnitt des Führungsabschnitts ausgebildet, sodass mit Lagefixierung des Kopplungsglieds das erste Rollladensegment aus der Führung heraus in den Verstaubereich verschwenkt werden kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung hiervon ist unter anderem vorgesehen, dass der Führungsabschnitt und der Verstaubereich der Verstaueinrichtung mittels eines sich im Wesentlichen parallel zu den Schwenkachsen der Rollladensegmente erstreckenden und einen Seitenrand der Segmente führenden Schenkel des Führungsabschnitts voneinander getrennt sind. So kann der Führungsabschnitt beispielsweise eine etwa U-profilartige Führung aufweisen, wobei zumindest ein seitlicher Führungsschenkel des Führungsabschnittes an den Verstaubereich angrenzt und insoweit den Führungsabschnitt und den Verstaubereich baulich voneinander trennt.
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Hierbei ist insbesondere nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass an einem in Einführrichtung des Rollladens liegenden Endabschnitt des Schenkels des Führungsabschnitts ein Endanschlag für das Kopplungsglied ausgebildet ist. Wird etwa beim Öffnen des Rollladens eine vorgegebene Zwischenposition erreicht, in welcher das Kopplungsglied gegen den Endanschlag des Führungsschenkels läuft, wird das Kopplungsglied zumindest translatorisch am Anlenkpunkt, bzw. am Endanschlag der Verstaueinrichtung bzw. des Führungsschenkels schwenkbar fixiert, sodass infolge hiervon das erste vorauseilende Rollladensegment aus dem Führungsabschnitt heraus in den Verstaubereich verschwenkt werden kann.
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Die Lage des Endanschlags oder Anlenkpunkts kann je nach vorgegebener Geometrie des Möbelstücks, der Öffnung und Ausgestaltung des Rollladens variieren. Es ist hierbei zum Beispiel denkbar, dass der Endanschlag oder der Anlenkpunkt für das Kopplungsglied bereits eingangs der Verstaueinrichtung, etwa unmittelbar angrenzend an eine Einführöffnung der Verstaueinrichtung angeordnet ist.
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Auch kann in vorteilhafter Weiterbildung vorgesehen werden, dass das Kopplungsglied am Anlenkpunkt lediglich unidirektional fixiert ist. So kann sich das Kopplungsglied etwa beim Verschließen des Rollladens vom Anlenkpunkt oder vom Endanschlag wieder entfernen.
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In alternativer Ausgestaltung hiervon kann jedoch auch vorgesehen werden, dass das Kopplungsglied unabhängig von einer Stellung des Rollladens permanent am Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung gelagert ist. Auf diese Art und Weise wird erreicht, dass sich das erste Rollladensegment bereits zu Beginn einer Öffnungsbewegung in der sogenannten Zwischenstellung befindet und mit Einleiten eines Öffnungsvorgangs unmittelbar über das Kopplungsglied in eine im Verstaubereich liegende Endposition verschwenkt wird.
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Unabhängig hiervon und in einem weiteren nebengeordneten Aspekt betrifft die Erfindung des Weiteren ein Möbelstück, wie etwa ein Büro-, Labor- oder Werkstattmöbel, welches eine zuvor beschriebene Rollladenverschlusseinrichtung aufweist.
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen verdeutlicht. Es zeigen:
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1 eine erste perspektivische Ansicht eines Führungsprofils einer Verstaueinrichtung zur Aufnahme eines Rollladens,
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2 eine weitere perspektivische Ansicht des Aufnahmeprofils gemäß 1 und
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3 das Aufnahmeprofil gemäß der 1 und 2 in Draufsicht von oben,
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4a, 4b, 4c eine vergrößerte Darstellung der Verstaueinrichtung mit unterschiedlichen Stellungen der in ihr geführten Rollladensegmente,
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5a eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung einer Rollladen-Verstaueinrichtung,
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5b eine weitere perspektivische Ansicht der Darstellung gemäß 5a,
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6a bis 6d eine Sequenz von Darstellungen der Verstaueinrichtung gemäß 5a und 5b im Zuge einer Öffnungsbewegung des hierin geführten Rollladens,
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7 eine weitere Ausgestaltung einer Führungseinrichtung mit einem permanent an der Verstaueinrichtung schwenkbar gelagerten Kopplungsglied in perspektivischer Darstellung und
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8a bis 8d eine Sequenz von Darstellungen der Verstaueinrichtung gemäß 7 während einer Öffnungsbewegung des hierin geführten Rollladens.
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In den 1 bis 3 ist eine als Führungsschiene ausgebildete Verstaueinrichtung 10 einer Rollladenverschlusseinrichtung in isolierter Darstellung ohne zugehörige Rollladensegmente 24, 26 gezeigt. Die Verstaueinrichtung 10 ist hierbei bevorzugt als einteiliges Kunststoff-Spritzgussbauteil ausgebildet, sie kann aber auch aus anderen Werkstoffen, etwa aus Metallblech, gefertigt werden.
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Die Verstaueinrichtung 10 ist bevorzugt seitlich, oberhalb und/oder unterhalb einer mittels eines Rollladens 22 zu verschließenden Öffnung 42 eines Möbelstücks anzuordnen.
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Neben einem nicht näher bezeichneten Bodenabschnitt weist die Verstaueinrichtung 10 einen randseitig angeordneten, weitgehend umlaufenden Schenkel 18 sowie einen dem gegenüber nach innen bereichsweise parallel versetzt hierzu angeordneten Profilschenkel 16 auf. In einem in 1 links liegenden Bereich bilden die Schenkel 16, 18 einen Führungsabschnitt 12 zur gleitenden Aufnahme einer Reihe von Rollladensegmenten 24, 26, wie dies aus der Sequenz der 4a, 4b und 4c hervorgeht.
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Andern Ends, in 1 rechts dargestellt, weist der innenliegende und in Richtung der Flächennormalen des Bodenabschnitts sich etwas höher gegenüber dem Außenprofil 18 erstreckende Profilschenkel 16 eine nach innen gerichtete schneckenartig ausgebildete Krümmung auf, die eine Fangeinrichtung 20 für ein in den 4a bis 4c dargestelltes Kopplungsglied 28 bildet. Die Fangeinrichtung 20 weist hierfür beispielsweise ein Auge 34 auf, welches eine in den 4b und 4c gezeigte Lagefixierung des Kopplungsglieds 28 bildet.
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Das Kopplungsglied 28, welches beispielsweise in den 5a und 5b perspektivisch dargestellt ist, ragt über den gegenüber dem äußeren Profilschenkel 18 etwas höher ausgebildeten Profilschenkel 16 hinweg und gelangt mit einem dem Boden der Verstaueinrichtung 10 zugewandten Zapfen 30 an einer den Rollladensegmenten 24, 26 abgewandten Seite des Führungsschenkels 16 zur Anlage. Im Bereich der beispielsweise in 3 rechts dargestellten Fangeinrichtung 20 geht das dem Querschnitt der Rollladensegmente 24, 26 angepasste Führungsprofil 12 in einen Verstaubereich 14 über, der eine im Vergleich zum Führungsprofil 12 größere Breite aufweist, um einen, sich beim Einführen des Rollladens in die Verstaueinrichtung bildenden, in den 4b und 4c gezeigten Umlenkabschnitt der Rollladensegmente aufnehmen zu können.
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Wird der Rollladen 22, ausgehend von einer geschlossenen oder teils geöffneten Stellung gemäß 4a, weiter in eine Öffnungsstellung bewegt, so wird zunächst ein den übrigen Rollladensegmenten 26 vorauseilendes erstes Rollladensegment 24 zunächst in das Führungsprofil in Richtung Fangeinrichtung verschoben. Das erste Rollladensegment 24 weist an einem vorderen Endabschnitt eine in Rollladenquerrichtung bzw. in Längsrichtung des Rollladensegments 24 verlaufende geschlitzte, im Querschnitt etwa kreisartige Aufnahme 38 für einen Gelenkzapfen oder Gelenkkopf 32 des Kopplungsglieds 28 auf.
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Die Rollladensegmente 24, 26 sind zueinander schwenkbar gelagert, wobei in der etwa in 5 und in den 4 dargestellten Ausführungen das erste und das zweite Rollladensegment 24, 26 über einen flexibel deformierbaren Verbindungssteg 36 bevorzugt einstückig ausgebildet, das zweite Rollladensegment 26 mit einem nachfolgenden dritten Rollladensegment aber über eine Gelenkverbindung formschlüssig verbunden ist.
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Da das Kopplungsglied 28 mit seinem Zapfen 30 auf der anderen Seite des Profilschenkels 16 geführt ist und an der Fangeinrichtung 20, welche einen Anlenkpunkt für das Kopplungsglied 28 bildet, mit Erreichen einer in 4b gezeigten Zwischenstellung arretiert wird, verschwenkt das erste Rollladensegment gemäß der sukzessiven Darstellung der 4b und 4c in eine in 4c dargestellte lagefixierte Endlage, bevor der Rollladen 22 seine Öffnungs-Endlage einnimmt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel gelangt das erste Rollladensegment 24 beispielsweise an der dem Führungsprofil 12 abgewandten Seite des Profilschenkels 16 nahezu vollflächig zur Anlage.
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Indem das erste Rollladensegment 24 über das Kopplungsglied 28 an der Fangeinrichtung 20 bzw. am Anlenkpunkt der Verstaueinrichtung 10 lagefixiert ist, werden auch sukzessive die nachfolgend schwenkbar mit dem ersten Rollladensegment 24 verbundenen Rollladensegmente 26 nach Durchlaufen eines sich in 4c nach unten fortpflanzenden Umlenkabschnitts 60 am Profilschenkel 16 anlegen. Mit fortschreitender Öffnungsbewegung werden hierbei immer weniger Rollladensegmente 24, 26 in Bewegung sein, sodass die zum Öffnen des Rollladens 22 aufzubringende Betätigungskraft sogar ggf. abnehmen kann.
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Des Weiteren kann mittels der Lagefixierung des ersten Rollladensegments 24 eine Verringerung des Platzbedarfs der Verstaueinrichtung 10 verwirklicht werden. Mit Erreichen einer in den Figuren nicht explizit dargestellten Endlage des Rollladens 22 ist zum Beispiel vorgesehen, dass die Rollladensegmente 24, 26 innerhalb der Verstaueinrichtung 2 nebeneinander oder übereinander liegende Lagen bilden, die über den bei einer Öffnung des Rollladens sich fortpflanzenden Umlenkabschnitt 60 schwenkbar miteinander verbunden sind.
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In den 5a und 5b ist eine weitere Ausgestaltung der Rollladenverschlusseinrichtung gezeigt, wobei im Unterschied zur Darstellung gemäß der 1 bis 4 die Fangeinrichtung einen innenliegenden Profilschenkel 46 nicht an einem einer Einführöffnung eines Führungsprofils 12 abgewandten, sondern zugewandten Abschnitt des Führungsprofils 12 angeordnet ist. Wie in 5a beispielhaft dargestellt, laufen die einzelnen Rollladensegmente 24, 26 in einer U-profilartig ausgebildeten Führungsschiene 40, welche mit ihrem in 5a rechts liegenden freien Endabschnitt unmittelbar an die Öffnung 42 des Möbelstücks angrenzt.
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Der in 5a dem Betrachter zugewandte innenliegende Führungsschenkel 44 der Führungsschiene 40 geht in Einführrichtung in die Verstaueinrichtung betrachtet, bevorzugt einstückig in einen in Rollladensegment-Längsrichtung gesehen erweiterten Profilschenkel 46 über, der seinerseits ähnlich der Ausgestaltung des Profilschenkels 16 gemäß der 1 bis 3 in einen schneckenartig ausgebildeten gekrümmten Bereich übergeht.
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In diesem Bereich ist ferner eine mit einem Anschlag für den Zapfen 30 vorgesehene Ausbuchtung 48 vorgesehen, sodass auch hier der über dem Profilschenkel 46 in 5a nach unten ragende Zapfen 30 im Bereich des von der Ausbuchtung 48 gebildeten Anlenkpunktes am Profilschenkel 46 fixiert werden kann. Der Öffnungsmechanismus und insbesondere die Faltung oder Umlenkung des ersten und der sukzessive hierauf folgenden Rollladensegmente 24, 26 folgt hierbei weitgehend identisch dem in 4a bis 4c dargestellten Wirkungsprinzip.
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In der Abfolge der 6a bis 6d ist eine anfängliche Öffnungsbewegung des in 5a und 5b dargestellten Rollladens 22 gezeigt. Während sich der Rollladen 22 in 6a noch in einer weitgehend geschlossenen Position befindet, in 6b aber zumindest das erste Rollladensegment 24 in die Verstaueinrichtung weiter eingeführt und durch die Kopplung mit dem schwenkbar, sowohl am Führungsprofil 46 als auch am ersten Rollladensegment 24 gelagerten Kopplungsglied 28, an einem weiteren, etwa nach oben gerichteten Einführen in die Verstaueinrichtung gehindert ist, geht es quasi zwangsgeführt in eine in 6b nach innen verschwenkte Position über, bis das erste Rollladensegment 24 seine in 6d gezeigte, um etwa 180° im Vergleich zur Konfiguration gemäß 6a verschwenkte Endlage einnimmt.
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In 7 sowie in der Abfolge der 8a bis 8d ist eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Rollladenverschlusseinrichtung gezeigt. Hierbei ist in Abwandlung zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen vorgesehen, das Kopplungsglied 50 weitgehend dauerhaft und permament an einer Verstaueinrichtung schwenkbar anzulenken. Auf diese Art und Weise vollzieht das erste Rollladensegment 24 im Wesentlichen nur noch eine in der Abfolge der 8a bis 8d gezeigte Schwenkbewegung um 180°, wobei das Kopplungsglied 50 ebenfalls eine 180°-Schwenkbewegung bezüglich einer ortsfesten Schwenkachse 52 vollzieht. Das erste Rollladensegment 24 vollzieht hierbei aber keine wenn überhaupt nur noch unwesentliche translatorische Bewegung.
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Es ist hierbei denkbar, dass das erste Rollladensegment 24 etwa zu Wartungszwecken lösbar, etwa clipsbar, mit dem Kopplungsglied 50 verbunden ist. Das Kopplungsglied kann hierbei beispielsweise flexibel deformierbare Rastelemente 54, 56 sowie hieran vorgesehene Einführschrägen 58 aufweisen.
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Es kann hierbei ferner vorgesehen werden, dass das erste Rollladensegment 24 erst im Zuge einer Öffnungsbewegung des Rollladens mit dem Kopplungsglied 50 etwa kraft- oder reibschlüssig in Eingriff gelangt. Das Kopplungsglied 50 und das erste Rollladensegment 24 sind dabei derart dimensioniert und bemessen, dass die Klemmkräfte zwischen dem Rollladensegment 24 und dem Kopplungsglied 50 ausreichend sind, um etwa bei fortschreitender Öffnungsbewegung des Rollladens ein Herausgleiten des ersten Segments 24 aus dem Kopplungsglied 50 zu verhindern. Gleichwohl kann ein Herausgleiten und Lösen des ersten Rollladensegments 24 vom Kopplungsglied 50 mit Erreichen der in 8a gezeigten Ausgangs- bzw. Endlage vorgesehen werden.
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Bei der in den 8a bis 8d gezeigten Ausgestaltung kann es ferner vorgesehen werden, das Kopplungsglied 50 mit einem Federelement zu versehen, welches eine Rückstellbewegung auf das Kopplungsglied 50 ausübt und dieses in seine in 8a dargestellte Ausgangslage zurück schwenkt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verstaueinrichtung
- 12
- Führungsabschnitt/Führungsprofil
- 14
- Aufnahmebereich
- 16
- Profilschenkel
- 18
- Profilschenkel
- 20
- Fangeinrichtung
- 22
- Rollladen
- 24
- Rollladensegment
- 26
- Rollladensegment
- 28
- Kopplungsglied
- 30
- Zapfen
- 32
- Gelenkkopf
- 34
- Auge
- 36
- Verbindungssteg
- 38
- Gelenkaufnahme
- 40
- Führungsschiene
- 42
- Öffnung
- 44
- Führungsschenkel
- 46
- Profilschenkel
- 48
- Ausbuchtung, Anlenkpunkt
- 50
- Kopplungsglied
- 52
- Drehachse
- 54
- Rastelement
- 56
- Rastelement
- 58
- Einführschräge