DE102010032010A1 - Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird eine Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes, mit zumindest einem Fettbehälter, einer Fettpumpe und einer Dosiereinheit, die über eine Fettleitung miteinander verbunden sind, wobei in die Fettleitung vor der Dosiereinheit eine optische Baugruppe eingefügt ist, die erstens ein Schauglas aufweist, durch das das Schmierfett hindurchgeleitet wird, und die zweitens einen optischen Sensor aufweist, der Gaseinschlüsse innerhalb des Schauglases erkennt, und dessen Ausgangssignal ein Ventil zur Entgasung der Fettleitung steuert.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes, mit zumindest einem Fettbehälter, einer Fettpumpe und einer Dosiereinheit, die über eine Fettleitung miteinander verbunden sind. Derartige Vorrichtungen kommen in industriellen Fertigungsanlagen zur Anwendung.
- Besonders Produkte im Automobilbereich müssen heutzutage erhebliche Anforderungen an die Qualität und Funktion erfüllen und gleichzeitig kostengünstig gefertigt werden können. Seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 haben sich die Ansprüche noch erhöht und die Unternehmen sind zu drastischen Kosteneinsparungen gezwungen. Um diese Ansprüche zu erfüllen ist ein hoher Grad an Automatisierung in der Produktion nötig. Die von den Kunden für die Produkte geforderte Fehlerrate soll gegen Null gehen.
- Ein Prozess, bei dem die erforderliche Prozesssicherheit bisher nur schwer zu erreichen war, ist die Applizierung von Schmierfett. Schmierfett wird für die Verbesserung funktions- und komfortrelevanter Eigenschaften von Produkten eingesetzt. Dabei sorgen verschiedene Fettsorten z. B. für eine verminderte Geräuschbildung, eine verbesserte Haptik und geringeren Verschleiß von dynamischen Bauteilen.
- Abweichungen der applizierten Fettmenge oder gar das Fehlen von Schmierfett kann je nach Anwendungsfall ein erhebliches Qualitätsproblem darstellen, das entweder gar nicht oder nur mit Stichprobenkontrollen im Verlauf der Produktion überprüft und aufgedeckt werden kann. Die Stichprobenkontrollen ermitteln beispielsweise die Differenz des Gewichtes von gefetteten und ungefetteten Bauteilen. Bei der Bandendeprüfung können in Einzelfällen durch Sichtkontrollen ungefettete Bauteile aufgedeckt und aussortiert werden, aber eine Aussage über die ausgebrachte Fettmenge kann mit der Sichtkontrolle nur vage getroffen werden. Die beiden angewandten Verfahren sind zeitaufwändig und können den Produktionsablauf durch die zusätzlichen Kontrollen verlangsamen. Dazu kommt, dass keine Aussage getroffen werden kann, wie lange ein Problem in der Linie vorhanden ist und was den Fehler verursacht hat. Das führt zu einer aufwändigen Nachkontrolle der Bauteile, die wieder nur über Sichtkontrollen erfolgen kann.
- Der Grund für die fehlerhafte Befettung der Produkte besteht fast immer im Auftreten von Gaseinschlüssen in den Versorgungsleitungen. Durch Gaseinschlüsse in Form von komprimierter Luft ist eine gleichmäßige Dosierung nicht mehr gewährleistet. Das Fett wird nur noch undefiniert ausgetragen oder es läuft an einem Faden aus der Düse. Im schlimmsten Fall gelangt überhaupt kein Fett an die vorgesehenen Stellen im Produkt.
- Es gibt verschiedene Ursachen für das Auftreten von Gaseinschlüssen in den Fettleitungen. Schon im Anlieferzustand des Herstellers können Gaseinschlüsse in den Fettbehältern vorhanden sein, die beim Befüllen der Behälter entstehen. Beim Austauschen der Fettbehälter während der Produktion oder durch das Austauschen von Fettleitungen oder anderen Bauteilen, die mit der Fettverarbeitung zu tun haben, kann durch falsche Handhabung ebenfalls Luft in das System eingeschlossen werden. Der Austausch eines Fettbehälters kann je nach Produkt und verarbeiteter Fettmenge mehrmals die Woche nötig sein und trotz einer Schulung der Mitarbeiter für die richtige Handhabung und der manuellen Entgasung zu Störungen in der Produktion führen.
- Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes zu schaffen, die im Schmierfett enthaltene Gaseinschlüsse automatisch erkennt und beseitigt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in die Fettleitung vor der Dosiereinheit eine optische Baugruppe eingefügt ist, die erstens ein Schauglas aufweist, durch das das Schmierfett hindurchgeleitet wird, und die zweitens einen optischen Sensor aufweist, der Gaseinschlüsse innerhalb des Schauglases erkennt, und dessen Ausgangssignal ein Ventil zur Entgasung der Fettleitung steuert.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung beseitigt die vorgenannten Probleme auf eine einfache und kostengünstige Weise. Besonders vorteilhaft ist, dass die Vorrichtung weitgehend ohne menschliche Mitwirkung automatisch und zuverlässig funktioniert. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen angeführt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Darstellung.
- Die Vorrichtung weist als Vorratsgefäß für das auszubringende Schmierfett einen Fettbehälter
1 auf, der etwa als Fass ausgebildet sein kann. Eine mit dem Fettbehälter1 verbundene Fettpumpe2 fördert das Schmierfett in eine Fettleitung7 , die das Schmierfett bis zu einer Dosiereinheit6 leitet, welche das Schmierfett auf ein zu befettendes Produkt appliziert. - Um den Druck der Fettpumpe
2 auf einen Wert in der Größenordnung von 10 bar zu reduzieren, ist der Fettpumpe2 ein Druckreduzierventil3 nachgeschaltet, dessen Ausgangsdruck durch ein Manometer8 kontrollierbar ist. - Zwischen dem Druckreduzierventil
3 und der Dosiereinheit6 ist in die Fettleitung7 ein Schauglas4 und ein steuerbares Ventil5 eingefügt, welche zusammen eine automatische Entlüftung der Fettleitung7 ermöglichen. Das Schauglas4 ist ein in die Fettleitung7 eingefügtes Gefäß, durch das das von der Fettpumpe2 zur Dosiereinheit6 geförderte Schmierfett hindurchgepresst wird. Das Schauglas4 kann statt aus Glas auch aus einem Kunststoff bestehen, wobei bei der Materialauswahl darauf zu achten ist, dass der Kunststoff ausreichend druckfest und mit den verwendeten Fettsorten verträglich ist. - Das Schauglas
4 weist ein transparentes Fester10 auf, durch das das geförderte Schmierfett von außen erkennbar ist. Das Schauglas4 ist zudem Bestandteil einer optischen Baugruppe15 , welche als weitere Elemente eine Lichtquelle9 und einen optischen Sensor11 aufweist. - Die Lichtquelle
9 bestrahlt oder durchstrahlt das Schauglas4 , wobei reflektiertes bzw. transmittiertes Licht18 vom optischen Sensor11 erfasst wird. Der optische Sensor11 ist im einfachsten Fall als eine lichtempfindliche Zelle und vorzugsweise als ein bilderfassender Kamerasensor ausgebildet, der etwa in Form eines CCD-Arrays ausgeführt sein kann. - Die Aufgabe des optischen Sensors
11 ist in jedem Fall, Gaseinschlüsse innerhalb der im Schauglas4 befindlichen Fettmenge zu erkennen. Hierbei wird ausgenutzt, dass die optischen Eigenschaften, wie insbesondere die Absorptionskoeffizienten und Brechungsindizes, von Gaseinschlüssen sich von denen eines Schmierfetts deutlich unterscheiden, wodurch die vom optischen Sensor11 an einer Vielzahl von Bildpunkten oder integral über die gesamte Fläche des Fensters10 erfassten Lichtintensitäten unterschiedlich ausfallen, abhängig davon, ob das im Schauglas4 befindliche Fett Gaseinschüsse aufweist oder nicht. - Der optische Sensor
11 oder eine mit dem optischen Sensor11 verbundene Auswertevorrichtung17 steuert bei erkannten Gaseinschlüssen ein Ventil5 an. Das Ventil5 ist ein 2/3-Wegeventil, welches Verbindungen zwischen jeweils zwei seiner drei Anschlüsse herstellen kann. Es kann beispielsweise als ein elektrisch steuerbares Magnetventil oder als pneumatisch steuerbares Kugelhahnventil ausgebildet sein. - Im normalen Betrieb verbindet das Ventil
5 die vom Schauglas4 abgehende Fettleitung7 mit der Dosiereinheit6 , welche das ihr über die Fettleitung7 zugeführte Fett vollautomatisch in der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt auf die zu fettenden Produkte appliziert. Hierbei ist vorausgesetzt, dass das der Dosiereinheit zugeführte Schmierfett gasblasenfrei ist. - Erfasst nun der optische Sensor
11 vom Normalfall abweichende Lichtintensitäten oder Intensitätsmuster in dem vom Schauglas4 reflektierten oder transmittierten Licht18 , so steuert der optische Sensor11 oder die damit verbundene Auswertevorrichtung17 das Ventil5 an, welches daraufhin seine Ventilstellung umschaltet und dadurch das in der Fettleitung7 befindliche Schmierfett zeitweise statt zur Dosiereinheit6 über den einschaltbaren Fettleitungsabschnitt12 in eine Kartusche13 umleitet, welche das Schmierfett mit den Gaseinschlüssen aufnimmt. Wird das Schmierfett im Schauglas4 wieder als frei von Gaseinschlüssen erkannt, so geht das Ventil5 durch eine entsprechende Ansteuerung wieder in seine Ausgangsstellung zurück, in der es die Fettleitung7 mit der Dosiereinheit6 verbindet. - Ein Füllstandssensor
14 überwacht dabei den maximalen Füllstand der Kartusche13 , so dass diese bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Das in der Kartusche13 gespeicherte Schmierfett kann selbstverständlich wieder verwendet werden, indem es mittels einer externen, hier nicht dargestellten Vorrichtung, beispielsweise durch mechanisches Umrühren oder durch Erwärmen, vollständig entgast wird und anschließend dem Fettbehälter1 zugeführt wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fettbehälter
- 2
- Fettpumpe
- 3
- Druckreduzierventil
- 4
- Schauglas
- 5
- Ventil (Kugelhahnventil, Magnetventil)
- 6
- Dosiereinheit
- 7
- Fettleitung
- 8
- Manometer
- 9
- Lichtquelle
- 10
- Fenster
- 11
- optischer Sensor
- 12
- einschaltbarer Fettleitungsabschnitt
- 13
- Kartusche (Speichergefäß)
- 14
- Füllstandssensor
- 15
- optische Baugruppe
- 16
- (elektrische) Steuerleitung
- 17
- Auswertevorrichtung
- 18
- Licht
Claims (6)
- Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes, mit zumindest einem Fettbehälter (
1 ), einer Fettpumpe (2 ) und einer Dosiereinheit (6 ), die über eine Fettleitung (7 ) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass in die Fettleitung (7 ) vor der Dosiereinheit (6 ) eine optische Baugruppe (15 ) eingefügt ist, die erstens ein Schauglas (4 ) aufweist, durch das das Schmierfett hindurchgeleitet wird, und die zweitens einen optischen Sensor (11 ) aufweist, der Gaseinschlüsse innerhalb des Schauglases (4 ) erkennt, und dessen Ausgangssignal ein Ventil (5 ) zur Entgasung der Fettleitung (7 ) steuert. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Entgasung der Fettleitung (
7 ) angesteuerte Ventil (5 ) eine Ventilstellung einnimmt, welche die Fettleitung (7 ) mit einem Speichergefäß (13 ) verbindet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
11 ) ein ein- oder zweidimensional erfassender CCD-Sensor ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Baugruppe (
15 ) eine Lichtquelle (9 ) zur Durchleuchtung des Schauglases (4 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
11 ) mit einer Auswertevorrichtung (17 ) verbunden ist, die das Ventil (5 ) ansteuert. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
5 ) als elektrisch steuerbares Magnetventil oder als pneumatisch steuerbares Kugelhahnventil ausgebildet ist.
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---|---|---|---|
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DE102010032010A1 true DE102010032010A1 (de) | 2012-01-26 |
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ID=45443447
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---|---|---|---|
DE201010032010 Withdrawn DE102010032010A1 (de) | 2010-07-23 | 2010-07-23 | Vorrichtung zur dosierten Ausbringung eines Schmierfettes |
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