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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Verriegelung und/oder Entriegelung eines Kühl- und/oder Gefriergerätes, wobei das Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens einen gekühlten Innenraum aufweist, der mittels wenigstens eines Verschlusselementes verschließbar ist, wobei wenigstens ein Absperrmittel vorgesehen ist, das zwischen einer Sperrposition und einer Freigabeposition bewegbar ist, wobei das Absperrmittel in der Sperrposition das Verschlusselement derart absperrt, dass es durch einen Nutzer nicht geöffnet werden kann, und wobei das Absperrmittel in der Freigabeposition das Verschlusselement derart freigibt, dass es durch einen Nutzer geöffnet werden kann.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Kühl- und/oder Gefriergeräte, insbesondere Kühl- und/oder Gefriertruhen gegen unbefugten Zugriff auf das Kühl- bzw. Gefriergut dadurch zu sichern, dass mittels eines mechanischen Schlosses das Verschlusselement, d. h. in diesem Fall der oder die Schiebedeckel absperrbar sind. Soll Ware aus dem gekühlten Innenraum entnommen werden, kann das Schloss mittels eines Schlüssels, über den nur befugte Personen verfügen, geöffnet werden und die gewünschte Ware entnommen werden. Eine solche Vorgehensweise ist vergleichsweise aufwendig. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Verriegelung und/oder Entriegelung auf besonders einfache und bequeme Art und Weise erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass das System des Weiteren wenigstens eine Fernbedienung aufweist, mittels derer das Absperrmittel von seiner Verriegelungsposition in die Freigabeposition und/oder von der Freigabeposition in die Sperrposition bewegbar ist.
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Auf diese Weise ist es besonders bequem – beispielsweise durch das Verkaufspersonal – möglich, den Innenraum des Kühl- und/oder Gefriergerätes, insbesondere einer Kühl- und/oder Gefriertruhe per Fernbedienung freizugeben und/oder abzusperren. Damit wird der Vorteil erreicht, dass der Zugriff auf den gekühlten Innenraum vergleichsweise einfach nur durch befugte Personen, insbesondere durch das Verkaufspersonal oder auf deren Veranlassung möglich ist, ohne dass umständlich mit einem Schlüssel ein Schloss geöffnet werden müßte. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die eingelagerte Ware nicht unerlaubt aus dem gekühlten Innenraum entnommen werden kann und dass die Freigabe bzw. die Entriegelung und/oder die Verriegelung auf besonders einfache Art und Weise möglich ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fernbedienung kabelgebunden oder drahtlos mittelbar oder unmittelbar mit dem Absperrmittel in Verbindung steht. Denkbar ist es somit beispielsweise, dass eine befugte Person über eine Fernbedienung verfügt, über die sie drahtlos oder drahtgebunden eine oder auch mehrere Kühl- und/oder Gefriergeräte absperren oder freigeben kann. Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich bei einer drahtlosen Ansteuerung der Absperrmittel durch die Fernbedienung, da der Aufwand zur Verlegung von Kabeln entfällt, was insbesondere bei mehreren Kühl- und/oder Gefriergeräten von Vorteil ist. In diesem Fall weisen die Absperrmittel oder eine mit diesen in Verbindung stehende Einheit einen Empfänger auf, um die drahtlos übertragenen Signale empfangen zu können.
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Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst, dass die Fernbedienung über ein Kabel mittelbar oder unmittelbar mit dem oder den Absperrmitteln in Verbindung steht.
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Denkbar ist es, dass die Fernbedienung unmittelbar mit den Absperrmitteln in Verbindung steht oder dass die Fernbedienung beispielsweise mit einer Steuereinheit oder dergleichen in Verbindung steht, die ihrerseits die Absperrmittel betätigt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Gerät um eine Kühl- und/oder Gefriertruhe handelt und dass es sich bei dem Verschlusselement um einen oder mehrere Schiebedeckel, wie beispielsweise Glasschiebedeckel, handelt, mittels derer der gekühlte Innenraum der Kühl- und/oder Gefriertruhe verschließbar ist.
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Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf Truhen beschränkt. Ebenso ist es möglich, dass es sich bei dem Verschlusselement um eine Tür eines Kühl- und/oder Gefriergerätes handelt, die um eine vertikale Achse verschwenkbar ist, um einen um eine horizontale Achse verschwenkbaren Deckel oder um eine Schublade, die aus dem gekühlten Innenraum herausziehbar und in diesen einschiebbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Absperrmittel in Form einer oder mehrerer Module ausgeführt ist, die als Nachrüstsatz an das Kühl- und/oder Gefriergerät montierbar sind. Eine solche Ausgestaltung der Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die Kühl- und/oder Gefriergeräte stets in gleicher Ausführung hergestellt und ausgeliefert sein können und nur bei Bedarf zusätzlich mit einem Nachrüstsatz versehen werden, der die genannten Absperrmittel umfasst. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil nicht sämtliches Kühl- und/oder Gefriergut vor dem Zugriff Dritter geschützt werden muss, so dass ein- und dasselbe Kühl- und/oder Gefriergerät mit und ohne die Absperrmittel verwendet werden kann, vorzugsweise ohne dass an dem Gerät selbst bauliche Änderungen erforderlich sind, abgesehen von der Montage der Absperrmittel.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Absperrmittel wenigstens einen Bolzen oder Haken umfasst, der in wenigstens einer Ausnehmung des oder der Verschlusselemente einführbar ist, um das oder die Verschlusselemente zu verriegeln oder aus der wenigstens einen Ausnehmung zu entfernen, um das oder die Verschlusselemente zu entriegeln, so dass sie geöffnet werden können.
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Denkbar ist es beispielsweise, dass in dem oder den Verschlusselementen Bohrungen aufgenommen sind, in die wenigstens ein Bolzen der Absperrmittel eingeführt wird, so dass eine Bewegung des Verschlusselementes, beispielsweise eines Schiebedeckels nicht mehr möglich ist. Auch ist es denkbar, die Absperrmittel in Form eines Hakens auszuführen, der beispielsweise in eine Öse oder in eine sonstige Ausnehmung des oder der Verschlusselemente eingreift und in einer ersten Position ein Verschieben bzw. ein Bewegen der Verschlusselemente verhindert und in einer zweiten Position freigibt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst das Absperrmittel wenigstens eine Einheit, die derart ausgeführt ist, dass sie in Abhängigkeit von der an die Einheit angelegten elektrischen Spannung die Absperrmittel in die Freigabeposition und/oder in die Sperrposition bewegt. Denkbar ist es somit, dass durch Anlegen einer Spannung beispielsweise ein Verriegelungsbolzen oder dergleichen aus Schlüssellöchern oder sonstigen Ausnehmungen gezogen wird, wodurch das Verschlusselement, insbesondere der oder die Deckel wieder freigegeben werden und die Ware dann aus dem gekühlten Innenraum entnommen werden kann.
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Die Einheit kann eine stromdurchflossene Spule aufweisen, in der ein Kern bzw. Hubkolben beweglich geführt ist, wobei die Bewegung des Kerns in der Spule davon abhängt, ob die Spule stromdurchflossen ist oder nicht bzw. ob an der Spule eine Spannung anliegt oder nicht. Grundsätzlich sind auch andere Ausgestaltungen denkbar, um den Hubkolben zu bewegen, wie etwa ein Elektromotor oder hydraulisch oder pneumatisch betriebene Einheiten. Der Kern bzw. Hubkolben kann mit dem genannten Bolzen oder Haken oder dergleichen unmittelbar oder mittelbar, beispielsweise mittels eines Hebels in Verbindung stehen. Wird der Hubkolben bewegt, wird diese Bewegung auf den Bolzen oder Haken derart übertragen, dass ein Umschalten der Absperrmittel von der Freigabe in die Sperrposition oder umgekehrt von der Sperrposition in die Freigabeposition erfolgt.
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Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus elektronisch und/oder elektromechanisch ausgeführt sein bzw. arbeiten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das System eine Steuereinheit umfasst, die derart ausgeführt ist, dass sie die Absperrmittel nach einer Zeitspanne selbstständig von der Freigabeposition in die Sperrposition bewegt. Eine solche Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die Freigabe steuerungsmäßig zeitlich begrenzt werden kann, d. h. dass nach Ablauf einer beispielsweise programmierbaren oder anderweitig einstellbaren Zeit wieder eine automatische Verriegelung erfolgt. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass eine versehentliche längere Freigabe des Kühl- und/oder Gefriergerätes unterbleibt, da selbsttätig nach einer bestimmten Zeit wieder die Verriegelung erfolgt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 bis 4: unterschiedliche Darstellungen der Absperrmittel an einer Kühl- und/oder Gefriertruhe in unterschiedlichen Positionen der Schiebedeckel sowie in unterschiedlichen Perspektiven und
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5 und 6: eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Absperrmittel einer Kühl- und/oder Gefriertruhe mit und ohne Abdeckung der Absperrmittel.
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1 zeigt in einer Draufsicht den Randbereich einer Kühl- und/oder Gefriertruhe, die einen gekühlten Innenraum aufweist, der durch wenigstens zwei Schiebedeckel 10, 20 verschließbar ist.
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Die Schiebedeckel 10, 20 weisen in ihren aufeinander zugewandten Seiten Ränder 12, 22 auf, in denen jeweils wenigstens ein Loch 14, 24 angeordnet ist. Diese Löcher fluchten miteinander, wenn die beiden Schiebedeckel zugezogen sind, wie dies in der Position gemäß 1 der Fall ist.
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Mit dem Bezugszeichen 30 sind Absperrmittel gekennzeichnet, die einen Bolzen 32 aufweisen, der in der in 1 dargestellten Position die Löcher der Schiebedeckel 10, 20 durchdringt, was zur Folge hat, dass die Schiebedeckel 10, 20 nicht mehr aufgeschoben werden können, da sie durch den Bolzen 32 arretiert werden. Der Bolzen 32 steht über einen Hebel 34 mit einem Mechanismus 36 in Verbindung. Dieser Mechanismus 36 besteht aus einer stromdurchflossenen Spule oder einer anderen Antriebseinheit, in der ein Kern 37 auf und ab bewegbar ist. Der Hebel 34 steht schwenkbar mit dem Kern 37 in Verbindung.
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Der Hebel 34 ist schwenkbar an dem Gehäuse des Absperrmittels angeordnet und dient gleichsam als Wippe. Wird der Kern 37 durch die Spule eingezogen, wird der Hebel 34 auf Seiten des Kerns 37 nach unten verschwenkt und auf Seiten des Verriegelungsbolzens 32 nach oben verschwenkt, so dass der Bolzen 32 aus den Löchern 14, 24 der Schiebedeckel 10, 20 herausgezogen wird, so dass die Schiebedeckel 10, 20 verschiebbar sind und geöffnet werden können, wie dies aus 2 ersichtlich ist.
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Die Bewegung des Kerns 37 erfolgt durch Anlegen einer Spannung an die Einheit 36, die aus einer stromdurchflossenen Spule besteht, in deren Innenraum der Kern 37 hin und her bewegbar aufgenommen ist.
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Anstatt einer stromdurchflossenen Spule ist auch jedes andere Betätigungsmittel geeignet, das die Absperrmittel zwischen einer Verriegelungs- und Sperrposition umschalten kann. In Betracht kommen Elektromotoren oder hydraulische oder pneumatische Antriebe. Diese können unmittelbar auf das eigentliche Verriegelungsmittel (Bolzen, Haken oder dergleichen) einwirken oder mittelbar, wie dies beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 bis 4 der Fall ist.
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4 zeigt die Anordnung gemäß 3 in einer weiteren perspektivischen Ansicht bei geschlossenen Schiebedeckeln.
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Die 5 und 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In diesem Fall ist der Mechanismus 36' so angeordnet, dass er oben auf den Randbereichen des Schiebedeckels 10, 20 aufsteht. Auch in dieser Ausführungsform ist ein Bolzen 32' vorgesehen, der je nach Anlegen einer Spannung an eine Spule nach unten oder nach oben bewegt wird. Wird der Bolzen 32' nach unten bewegt, wird er in die Löcher der Schiebedeckelränder 12, 22 eingeführt, so dass diese gegen ein Verschieben gesichert sind. Im umgekehrten Fall wird der Bolzen 32' nach oben gezogen, so dass die Schiebedeckel 10, 20 wieder verschiebbar sind, da der Bolzen 32' dann nicht mehr in die Löcher der Schiebedeckel hineinragt. In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 4 und 5 ist somit der beispielsweise durch eine Spule oder dergleichen angetriebene Hubkolben dasselbe Bauteil oder fluchtet mit dem Bauteil, das in die Ausnehmungen der Schiebedeckel eingreift. in dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 bis 4 sind diese beiden Elemente getrennt und stehen durch einen Hebel oder ein sonstiges Kupplungsmittel miteinander in Verbindung.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass an dem Kern 32', 37, der in der Spule geführt ist, bzw. an dem Hubkolben eine Druckfeder angeordnet ist, die bewirkt, dass der Verriegelungsbolzen oder -haken 32, 32' unmittelbar oder über eine Umlenkung in die Verriegelungsposition gedrückt wird, wodurch eine Verriegelung der Glasschiebedeckel oder dergleichen erreicht wird. Durch Anlegen einer Spannung oder anderweitigem Inbetriebsetzen der Antriebsmittel wird der Kern 32', 37 bzw. Hubkolben derart bewegt, dass der Verriegelungsbolzen 32, 32' aus den Schlüssellöchern gezogen wird und dadurch die Deckel wieder freigegeben werden.
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Wie oben ausgeführt, kann die Freigabe steuerungsmäßig zeitlich begrenzt werden, d. h. nach Ablauf einer bestimmten programmierbaren einstellbaren Zeit kann eine automatische Verriegelung erfolgen.
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Wie des Weiteren oben ausgeführt, können die Absperrmittel modular aufgebaut sein und individuell an Geräte als Nachrüstsatz angebaut werden, wobei nur die Mechanik an die jeweiligen Abdeckungen (Glasdeckel, geschäumte Abdeckungen, Türen etc.) adaptiert werden müssen.