DE102010030633B4

DE102010030633B4 - Verfahren zur Zustandsbestimmung eines in einem Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Bauteils

Info

Publication number: DE102010030633B4
Application number: DE102010030633.9A
Authority: DE
Inventors: Michael Frank; Athanasios Dallios; Felix Hornbacher; Klaus Winkler; Thomas Zein
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2010-06-29
Filing date: 2010-06-29
Publication date: 2023-01-19
Anticipated expiration: 2030-06-30
Also published as: DE102010030633A1

Abstract

Verfahren zur Zustandsbestimmung eines im Abgasbereich (16) einer Brennkraftmaschine (10) angeordneten Bauteils (18), das einen Strömungswiderstand aufweist, bei dem der Abgas-Differenzdruck (dp) am Bauteil (18) oder zumindest der stromaufwärts vor dem Bauteil (18) auftretende Stromaufwärts-Abgasdruck (p) gemessen und als Maß für den Strömungswiderstand, entsprechend dem Zustand des Bauteils (18) gewertet wird, bei dem eine Erhöhung der Abgasströmung (vs_Abg) veranlasst wird und das Maß für den Strömungswiderstand während der erhöhten Abgasströmung (vs_Abg) aus dem dann gemessenen Druck (p) oder aus der Änderung des Drucks (p) beim Übergang auf die erhöhte Abgasströmung (vs_Abg) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der Abgasströmung (vs_Abg) im Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine (10) bei unterdrückter Kraftstoffzufuhr dadurch veranlasst wird, dass eine im Ansaugbereich (12) der Brennkraftmaschine (10) angeordnete Drosselklappe (14) zumindest teilweise geöffnet oder weiter geöffnet wird.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Zustandsbestimmung eines in einem Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Bauteils und von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch ein Computerprogramm sowie ein Computer-Programmprodukt.
Stand der Technik
Aus der DE 199 06 287 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine bekannt geworden, in deren Abgasbereich eine Abgasbehandlungsvorrichtung angeordnet ist, die ein Partikelfilter enthält, welches die im Abgas enthaltenen Partikel zurückfällt. Zum ordnungsgemäßen Betreiben des Partikelfilters muss der Partikel-Beladungszustand bekannt sein, der indirekt über den am Partikelfilter auftretenden Differenzdruck erfasst werden kann.
In der DE 102 48 431 A1 ist ein Verfahren zur Erkennung der Beladung eines Partikelfilters beschrieben, welches die Beladung aus dem Strömungswiderstand des Abgases am Partikelfilter ermittelt Der Strömungswiderstand ergibt sich aus dem erfassten Differenzdruck am Partikelfilter geteilt durch den Abgas-Volumenstrom. Der Differenzdruck am Partikelfilter wird ermittelt aus einer Messung des Drucks stromaufwärts vor dem Partikelfilter und einem Druck-Modell für die stromabwärts nach dem Partikelfilter angeordneten Abgasbauteile, beispielsweise einem Schalldämpfer, sowie aus dem bekannten Umgebungsluftdruck.
In der DE 10 2005 034 270 A1 ist ein Verfahren zur Diagnose eines im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Drucksensors beschrieben, der den Differenzdruck an einem Bauteil erfasst. Das Verfahren sieht eine Bewertung des dynamischen Verhaltens des Differenzdrucksignals in Folge einer vorgegebenen Änderung des Abgasdrucks stromaufwärts vor dem Bauteil vor. Die Änderung des Abgasdrucks entspricht bei wenigstens näherungsweise gleichbleibenden Strömungswiderständen im Abgasbereich einer Änderung der Abgasströmung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Zustandsbestimmung eines in einem Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Bauteils und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, die insbesondere auch bei geringen Abgasströmen eine Aussage über den Zustand des Bauteils zulassen.
Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale jeweils gelöst.
Offenbarung der Erfindung
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Zustandsbestimmung eines im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Bauteils, das einen Strömungswiderstand aufweist, geht davon aus, dass der Abgas-Differenzdruck am Bauteil oder zumindest der stromaufwärts vor dem Bauteil auftretende Abgasdruck gemessen und als Maß für den Strömungswiderstand des Bauteils gewertet wird, wobei eine Erhöhung der Abgasströmung veranlasst wird und das Maß für den Strömungswiderstand während der erhöhten Abgasströmung aus dem dann gemessenen Abgasdruck oder aus der Änderung des Abgasdrucks beim Übergang auf die erhöhte Abgasströmung ermittelt wird. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise zeichnet sich dadurch aus, dass die Erhöhung der Abgasströmung im Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine bei unterdrückter Kraftstoffzufuhr dadurch veranlasst wird, dass eine im Ansaugbereich der Brennkraftmaschine angeordnete Drosselklappe zumindest teilweise oder, sofern sie bereits zumindest teilweise geöffnet ist, noch weiter geöffnet wird.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise weist den Vorteil auf, dass eine Aussage über den Zustand des Bauteils auch bei vergleichsweise niedrigen Abgasströmungen möglich ist. Niedrige Abgasströmungen treten beispielsweise bei verbrauchsoptimierten benzinbetriebenen Brennkraftmaschinen auf. Weiterhin kann der Strömungswiderstand des Bauteils niedrige Werte aufweisen. Geringe Strömungswiderstände von Bauteilen im Abgasbereich von Brennkraftmaschinen werden im Hinblick auf die dadurch möglichen niedrigeren Energieverluste prinzipiell angestrebt Als Bauteil ist insbesondere ein Partikelfilter oder ein anderes zu überwachendes Bauteil vorgesehen, dessen Zustand durch den Abgasdruck stromaufwärts vor dem Bauteil oder durch den am Bauteil auftretenden Differenzdruck bewertet werden kann. Im Falle eines Partikelfilters kann der Beladungszustand mit Partikeln ermittelt werden. Insbesondere ist eine Diagnose eines solchen Partikelfilters möglich, bei dem der Strömungswiderstand im Falle eines Defekts herabgesetzt ist. Dieser Zustand kann bei einem Partikelfilter auftreten, bei dem Kanäle durchgebrochen sind oder der insgesamt eine Bruchstelle aufweist Weiterhin ist ein Ausbau oder eine unzulässige Änderung des Bauteils erkennbar.
Die Brennkraftmaschine soll in einem Fahrzeug als Antriebsmotor eingesetzt sein. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise kann ohne eine spürbare Änderung des Fahrverhaltens durchgeführt werden, da Änderungen des Drehmoments aufgrund der ohnehin fehlenden Kraftstoffzufuhr nur sehr gering sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Drosselklappe nur dann zumindest teilweise geöffnet beziehungsweise weiter geöffnet wird, wenn die Brennkraftmaschine eine Drehzahlschwelle überschreitet, wobei die Zustandsermittlungs-Drehzahlschwelle oberhalb der Schubabschaltungs-Drehzahlschwelle liegt, ab welcher die Schubabschaltung eingeleitet wird. Dadurch wird klare Trennung zwischen der Schubabschaltung, die üblicherweise anhand der Bewertung des angeforderten Drehmoments und der Brennkraftmaschinen-Drehzahl ausgelöst wird, und der erfindungsgemäßen Zustandsbestimmung erreicht. Insbesondere ergeben sich minimale Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs.
Eine besondere Weiterbildung sieht vor, dass die Drosselklappe nur dann zumindest teilweise oder weiter geöffnet wird, wenn das Fahrzeug einen Geschwindigkeits-Schwellenwert überschreitet. Auch dadurch werden die Auswirkungen auf das Fahrverhalten minimiert.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Bauteil als defekt erkannt wird, wenn der Abgasdruck oder der Abgas-Differenzdruck einen Druckschwellenwert beziehungsweise einen Druckänderungs-Schwellenwert unterschreitet. Hierbei kann es zweckmäßig sein, den Druck-Schwellenwert beziehungsweise den Druckänderungs-Schwellenwert in Abhängigkeit von der Drehzahl der Brennkraftmaschine festzulegen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens betrifft zunächst ein speziell hergerichtetes Steuergerät, das Mittel zur Durchführung des Verfahrens enthält
Das Steuergerät enthält insbesondere eine Schubabschaltungs-Festlegung, eine Drosselklappen-Steuerung sowie Druckbewertung und/oder Druckänderungsbewertung.
Das Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als Steuergerätprogramm abgelegt sind.
Das erfindungsgemäße Steuergerät-Programm sieht vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn es in einem Steuergerät abläuft.
Das erfindungsgemäße Steuergerät-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode führt das erfindungsgemäße Verfahren aus, wenn das Programm in einem Steuergerät abläuft.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Kurzbeschreibung der Figur
Die Figur zeigt ein technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren abläuft.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Die Figur zeigt eine Brennkraftmaschine 10, in deren Ansaugbereich 12 eine Drosselklappe 14 und in deren Abgasbereich 16 wenigstens ein Bauteil 18 und ein Drucksensor 20 angeordnet sind. Der Brennkraftmaschine 10 ist eine Kraftstoff-Zumessung 22 zugeordnet
Im Abgasbereich 16 tritt ein Abgas-Volumenstrom vs_Abg auf. Der Drucksensor 20 stellt einem Steuergerät 30 den am Bauteil 18 auftretenden Differenzdruck dp oder zumindest den stromaufwärts vor dem Bauteil 18 auftretenden Druck p zur Verfügung. Weiterhin wird dem Steuergerät 30 die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 10 zur Verfügung gestellt.
Das Steuergerät 30 stellt der Kraftstoff-Zumessung 22 ein Kraftstoffsignal mK und der Drosselklappe 14 ein Drosselklappensignal dr zur Verfügung
Das Steuergerät 30 enthält eine Schubabschaltungs-Festlegung 32, der ein Fahrpedalsignal FP, die Drehzahl n sowie eine Schubabschaltungs-Drehzahl-Schwellenwert n_SA_Lim zur Verfügung gestellt werden und die ein Schubabschaltungssignal SA bereitstellt, welches einer Kraftstoffsignal-Festlegung 34 zur Verfügung gestellt wird, die weiterhin das Fahrpedalsignal FP sowie weitere, nicht näher gezeigte Signal zugeführt erhält und welche das Kraftstoffsignal mK bereitstellt.
Das Steuergerät 30 enthält weiterhin eine Freigabesignal-Festlegung, 36, der die Drehzahl n, eine Fahrzeuggeschwindigkeit v, ein Zustandermittlungs-Drehzahl-Schwellenwert n_Lim sowie ein Geschwindigkeits-Schwellenwert v_Lim zur Verfügung gestellt werden und die ein Freigabesignal FG an eine Drosselklappensignal-Festlegung 38 abgibt, der weiterhin das Schubabschaltungssignal SA, das Fahrpedalsignal FP sowie weitere, nicht näher gezeigte Signale zur Verfügung gestellt werden und welche das Drosselklappensignal dr bereitstellt.
Das Steuergerät 30 enthält darüber hinaus eine Schwellenwert-Festlegung 40, welcher die Drehzahl n und das Drosselklappensignal dr zur Verfügung gestellt werden und die sowohl einen Druck-Schwellenwert p_Lim als auch einen Druckänderungs-Schwellenwert dp_Lim bereitstellt, welche jeweils einer Zustands-Ermittlung 42 zur Verfügung gestellt werden, der weiterhin das Stromaufwärts-Drucksignal p und gegebenenfalls das Stromabwärts-Drucksignal p' sowie das Freigabesignal FG zur Verfügung gestellt werden und welche ein Zustandssignal Z bereitstellt. Die Zustands-Ermittlung 42 enthält einen Drucksignalspeicher 44.
Das Verfahren arbeitet folgendermaßen:

Die Kraftstoffsignal-Festlegung 34 legt das der Kraftstoff-Zumessung 22 zur Verfügung gestellte Kraftstoffsignal mK zumindest aus dem Fahrpedalsignal FP, welches einem Drehmoment-Sollwert entspricht, den die Brennkraftmaschine 10 bereitstellen soll, und dem Schubabschaltesignal SA fest. Bei Auftreten des Schubabschaltesignals SA wird die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine 10 vollständig unterbrochen.

Das Schubabschaltesignal SA wird von der Schubabschaltungs-Festlegung 32 aus dem Fahrpedalsignal FP und zumindest der Drehzahl n festgelegt. Wenn kein Drehmoment abverlangt wird, das Fahrpedalsignal FP also den Wert null aufweist, und die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 10 oberhalb des Schubabschaltungs-Drehzahl-Schwellenwerts n_SA_Lim liegt, wird das Schubabschaltungssignal SA ausgegeben, welches die Schubabschaltungsphase der Brennkraftmaschine 10 bestimmt, während der keine Kraftstoffzumessung erfolgt, wobei das Fahrzeug, in welchem die Brennkraftmaschine 10 als Antrieb vorgesehen ist, im Schiebebetrieb weiterfährt.
Aufgrund des Verbrennungsvorgangs in der Brennkraftmaschine 10 tritt die Abgasströmung vs_Abg im Abgasbereich 16 der Brennkraftmaschine 10 auf, die am Bauteil 18 zu einem Druckabfall führt. Das Bauteil 18 kann beispielsweise ein mechanisches Bauteil sein, das im Abgasbereich 16 angeordnet ist Bei dem Bauteil 18 handelt es sich beispielsweise um eine Abgasbehandlungsvorrichtung wie beispielsweise einen Katalysator und/oder insbesondere ein Partikelfilter.
Zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften kann eine Überprüfung des Bauteils 18 auf ordnungsgemäße Funktion vorgeschrieben sein. Die Überprüfung soll anhand des am Bauteil 18 auftretenden Differenzdrucks dp oder zumindest des stromaufwärts vor dem Bauteil 18 auftretenden Drucks p erfolgen. Dazu wird mit dem Drucksensor 20, beispielsweise ein Differenzdrucksensor, der Differenzdruck dp oder zumindest der stromaufwärts auftretende Druck p erfasst und dem Steuergerät 30 zur Verfügung gestellt.
Der Zustand oder zumindest ein Maß für den Zustand des Bauteils 18 soll aus dem Strömungswiderstand oder zumindest aus einem Maß für den Strömungswiderstand des Bauteils 18 gewonnen werden. Ein Problem kann hierbei darin liegen, dass bei einer geringen Abgasströmung vs_Abg der Druck p und/oder eine Änderung dp des Drucks sehr gering ausfallen, sodass eine eindeutige Detektion mit einfachen preiswerten Drucksensoren nicht zuverlässig möglich ist.
Hier setzt die erfindungsgemäße Vorgehensweise dadurch an, dass die Erhöhung der Abgasströmung vs_Abg im Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine 10 bei unterdrückter Kraftstoffzufuhr dadurch veranlasst wird, dass die im Ansaugbereich 12 der Brennkraftmaschine 10 angeordnete Drosselklappe 14 zumindest teilweise oder, sofern die Drosselklappe 14 bereits teilweise geöffnet ist, noch weiter geöffnet wird, um im Zustand der Schubabschaltung zumindest kurzzeitig die Abgasströmung vs_Abg zu erhöhen.
Im einfachsten Fall kann die Freigabesignal-Festlegung 36 entfallen und die Erhöhung der Abgasströmung vs_Abg immer dann vorgenommen werden, wenn die Schubabschaltung aktiv ist In diesem Fall legt die Drosselklappensignal-Festlegung 38 das Drosselklappensignal dr allein in Abhängigkeit vom Schubabschaltungssignal SA fest.
Vorzugsweise ist die Freigabesignal-Festlegung 36 vorgesehen, die das Freigabesignal FG nur unter Prüfung auf das Vorliegen von zumindest einer weiteren Bedingung bereitstellt. Nur bei Vorliegen des Freigabesignals FG kann dann die Drosselklappensignal-Festlegung 38 die Drosselklappe 14 bei vorliegendem Schubabschaltungssignal SA zumindest teilweise öffnen oder die Öffnung weiter erhöhen.
Die Freigabesignal-Festlegung 36 kann das Freigabesignal FG zumindest in Abhängigkeit von der Drehzahl n bereitstellen, die oberhalb des Zustandsermittlungs-Drehzahl-Schwellenwerts n_Lim liegen muss, der wiederum oberhalb des Schubabschaltungs-Schwellenwerts n_SA_lim liegt. Dadurch wird ein Konflikt mit dem für die Schubabschaltung vorgegebenen Schubabschaltungs-Drehzahl-Schwellenwert n_SA_Lim vermieden. Außerdem wird sichergestellt, dass die Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs minimal sind.
Eine besonders vorteilhafte weitere alternativ oder zusätzlich vorgesehene Maßnahme, welche die Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs minimiert, sieht vor, dass das Freigabesignal FG nur dann bereitgestellt wird, wenn ein Fahrgeschwindigkeitskriterium vorgegeben wird. Daher kann der Freigabesignal-Festlegung 36 alternativ oder zusätzlich die Fahrgeschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt werden, die mit dem Geschwindigkeits-Schwellenwert v_lim verglichen wird.
Die Drosselklappensignal-Festlegung 38 legt das Drosselklappensignal dr bei Vorliegen des Freigabesignals FG derart fest, dass die Drosselklappe zumindest einen Teil geöffnet oder zumindest einen Teil weiter geöffnet wird.
Die Zustands-Ermittlung 42 ermittelt den Zustand des Bauteils 18 anhand eines Vergleichs des Drucks p mit dem Druck-Schwellenwert p_Lim, der in der Schwellen-Festlegung 40 vorzugsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl n und/oder dem Drosselklappensignal dr festgelegt wird. Die Schwellenwert-Festlegung 40 stellt weiterhin den Druckänderungs-Schwellenwert dp ebenfalls vorzugsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl n und/oder dem Drosselklappensignal dr bereit.
Bei vorliegendem Freigabesignal FG für die Ermittlung des Zustands des Bauteils 18 vergleicht die Zustands-Ermittlung 42 die im Drucksignalspeicher 44 hinterlegten Druckwerte p während der erhöhten Abgasströmung vs_Abg und/oder beim Übergang auf die erhöhte Abgasströmung vs_Abg mit dem Druck-Schwellenwert p_lim beziehungsweise mit dem Druckänderungs-Schwellenwert dp_Lim. Bei einer Schwellenüberschreitung stellt die Zustands-Ermittlung 42 das Zustandssignal Z bereit, das den Zustand des Bauteils 18 widerspiegelt. Hierbei kann es sich um eine Diagnose handeln. Ein zu geringer Strömungswiderstand kann auf einen Defekt oder eine Manipulation des Bauteils 18 hindeuten. Beispielsweise kann zumindest ein Teil eines Partikelfilters durchgebrochen sein oder das Bauteil 18 ganz entfemt und beispielsweise durch einen Dummy ersetzt worden sein.
Das Zustandssignal Z kann angezeigt oder im Steuergerät 30 für eine Auslesung im Rahmen einer Inspektion hinterlegt werden.

Claims

Verfahren zur Zustandsbestimmung eines im Abgasbereich (16) einer Brennkraftmaschine (10) angeordneten Bauteils (18), das einen Strömungswiderstand aufweist, bei dem der Abgas-Differenzdruck (dp) am Bauteil (18) oder zumindest der stromaufwärts vor dem Bauteil (18) auftretende Stromaufwärts-Abgasdruck (p) gemessen und als Maß für den Strömungswiderstand, entsprechend dem Zustand des Bauteils (18) gewertet wird, bei dem eine Erhöhung der Abgasströmung (vs_Abg) veranlasst wird und das Maß für den Strömungswiderstand während der erhöhten Abgasströmung (vs_Abg) aus dem dann gemessenen Druck (p) oder aus der Änderung des Drucks (p) beim Übergang auf die erhöhte Abgasströmung (vs_Abg) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der Abgasströmung (vs_Abg) im Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine (10) bei unterdrückter Kraftstoffzufuhr dadurch veranlasst wird, dass eine im Ansaugbereich (12) der Brennkraftmaschine (10) angeordnete Drosselklappe (14) zumindest teilweise geöffnet oder weiter geöffnet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselklappe (14) nur dann zumindest teilweise oder weiter geöffnet wird, wenn die Brennkraftmaschine (10) einen Zustandsermittlungs-Drehzahl-Schwellenwert (n_lim) überschreitet, wobei der Zustandsermittlungs-Drehzahl-Schwellenwert (n_Lim) oberhalb des Schubabschaltungs-Drehzahl-Schwellenwerts (n_SA_Lim) liegt, ab welchem die Schubabschaltung vorgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselklappe (14) nur dann zumindest teilweise oder weiter geöffnet wird, wenn das Fahrzeug, in welchem die Brennkraftmaschine (10) als Antrieb angeordnet ist, einen Geschwindigkeits-Schwellenwert (v_Lim) überschreitet
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (18) als defekt erkannt wird, wenn der Druck (p) oder der Differenzdruck (dp) einen Druckschwellenwert (p_Lim) beziehungsweise einen Druckänderungs-Schwellenwert (dp_Lim) unterschreitet.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Schwellenwert (p) beziehungsweise der Druckänderungs-Schwellenwert (dp_Lim) in Abhängigkeit von der Drehzahl (n) der Brennkraftmaschine (10) festgelegt wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Schwellenwert (p) beziehungsweise der Druckänderungs-Schwellenwert (dp_Lim) in Abhängigkeit vom Drosselklappensignal (dr) festgelegt wird, welches die Öffnung der Drosselklappe (dr) bestimmt.
Vorrichtung zur Diagnose eines im Abgasbereich (18) einer Brennkraftmaschine (10) angeordneten Bauteils (18), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 speziell hergerichtetes Steuergerät (30) vorgesehen ist, das Mittel (32, 38, 44) zur Durchführung des Verfahrens enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel eine Schubabschaltungs-Festlegung (32), eine Drosselklappensignal-Festlegung (38) sowie eine Zustands-Ermittlung (44) vorgesehen sind.
Steuergerät-Programm, das alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführt, wenn das Programm in einem Steuergerät (30) abläuft
Steuergerät-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wenn das Programm in einem Steuergerät (30) ausgeführt wird.