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Die Erfindung betrifft eine Radträgerhalteanordnung für einen Schwingungsdämpfer, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Radträgerhalteanordnung findet zum Beispiel in der Automobilindustrie, insbesondere bei der Radträgeranbindung eines personenbefördernden Kraftfahrzeugs ihre Verwendung.
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Die
DE 10 2009 000 370 A1 beschreibt eine Radträgerhalteanordnung, die aus einem ersten und einem zweiten aus Blech ausgeführten Halteelement besteht. Das erste Element verfügt über zwei parallel in Längsrichtung verlaufende Stege, wobei das zweite ebenfalls parallel in Längsrichtung verlaufende Laschen aufweist. Die Stege des ersten Elements und die Laschen des zweiten Elements weisen Öffnungen auf, die für die Befestigung eines Radträgers mittels Schrauben oder Bolzen ausgeführt sind. Des Weiteren stellen diese einen Befestigungsabschnitt dar, wobei gegenüber dem Befestigungsabschnitt ein Aufnahmeabschnitt für die Aufnahme des Schwingungsdämpfers ausgeführt ist. Vor der Festlegung der Radträgerhalteanordnung werden beide Elemente zusammengefügt, so dass die Laschen des zweiten Elements zwischen den Stegen des ersten Elements verlaufen und die Aufnahmeabschnitte beider Halteelemente in gleiche Richtung ausgerichtet sind. Nach dem Zusammenfügen der Halteelemente werden diese miteinander verschweißt. Die entstandene Baueinheit wird in einem Arbeitsgang unter Einwirkung einer hohen Presskraft mit Hilfe eines Presswerkzeugs auf den Schwingungsdämpfer axial aufgeschoben.
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Der verhältnismäßig hohe Materialbedarf und der komplexe Herstellungsablauf wirken sich negativ auf die Herstellkosten der Radträgerhalteanordnung aus. Außerdem muss für verschiedene Fahrzeugtypen jeweils eine spezielle Radträgerhalteanordnung entworfen werden, wobei sich diese in der Regel nur durch den axialen Abstand zwischen den Öffnungen in den Stegen und Laschen unterscheiden. Dadurch entstehen zusätzliche Entwicklungskosten und hohe Werkzeugkosten.
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Die gattungsbildende
JP 11-148 529 A offenbart eine Radträgerhalteanordnung für einen Schwingungsdämpfer, umfassend zwei einstückig ausgeführte Halteelemente, die an einem Schwingungsdämpfer festgelegt sind. Jedes Halteelement umfasst einen Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Schwingungsdämpfers und einen davon abstehenden Befestigungsabschnitt zur Festlegung eines Radträgers an dem Halteelement. Die Halteelemente sind mit ihrem Aufnahmeabschnitt jeweils separat voneinander an dem Schwingungsdämpfer festgelegt, wobei der axiale Abstand zwischen zwei Halteelementen entsprechend dem zu verwendenden Radträger festgelegt werden kann.
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In der
DE 101 15 373 C1 ist eine einteilig als ein Biegeformteil ausgeführte Radträgeranordnung offenbart, welche zwei beabstandete Stützkörper mit einer Öffnung für die Aufnahme eines Schwingungsdämpfers aufweist, wobei zwischen den Stützkörpern ein Verbindungssteg, sowie Laschen zur Anbindung an einem Gelenk angeordnet sind.
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Aus der
DE 196 47 411 C1 ist eine ebenfalls einteilige Befestigungskonsole für einen Schwingungsdämpfer bekannt, welche zwei Querstege aufweist, die Befestigungsöffnungen umfasst, zur Anbindung an ein KFZ-Fahrwerk. Sowie ein Umfangsteil, welches die Querstege miteinander verbindet und in seiner Kontur der Kontur eines Zylinders eines Schwingungsdämpfers angepasst ist, wobei ein die Querstege verbindender und in Umfangsrichtung des Zylinders verlaufender Abschnitt der Befestigungskonsole doppelwandig ausgeführt ist.
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Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Radträgerhalteanordnung zu entwickeln, die einfach und kostengünstig hergestellt werden kann und für eine möglichst große Anzahl von Fahrzeugtypen verwendbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
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Nach der Festlegung der beiden Halteelemente an dem Schwingungsdämpfer können diese durch konventionelles Schweißen, Punktschweißen, Löten oder durch eine Pressung mit dem Schwingungsdämpfer verbunden, bzw. an diesem verdrehsicher und rutschsicher fixiert werden.
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Mit dieser Lösung kann der Materialbedarf deutlich reduziert werden. Der vergleichsweise einfache Herstellungsablauf senkt die Herstellkosten der Radträgerhalteanordnung bedeutend. Die Halteelemente können unabhängig voneinander, entsprechend dem zu verwendenden Radträger eines Fahrzeugtyps an dem Schwingungsdämpfer festgelegt werden.
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Somit ist die erfindungsgemäße Radträgerhalteanordnung für eine große Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen einsetzbar.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In vorteilhafter Weise können für die Radträgerhalteanordnung im Wesentlichen identisch ausgeführte Halteelemente genutzt werden. Das reduziert die Werkzeugkosten bedeutend.
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Es wird empfohlen die Halteelemente als Blechbiegeteile aus einer ebenflächigen Blechplatine herzustellen. Somit wird ein vergleichsweise einfacher Herstellungsablauf ermöglicht und die Herstellungskosten werden deutlich reduziert.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante sind in dem Befestigungsabschnitt Laschen mit einem Stützbereich geformt. Die zu dem Schwingungsdämpfer zugewandte Fläche des Stützbereichs weist einen Biegeradius auf, der mindestens dem Außenradius des Schwingungsdämpfers entspricht. Der Stützbereich stützt sich mit dieser Fläche an dem Schwingungsdämpfer ab. Des Weiteren kann das Halteelement an dieser Fläche mit dem Schwingungsdämpfer durch Löten noch fester verbunden werden. Dies erhöht zusätzlich die Festigkeit des Befestigungsabschnitts und macht die Konstruktion widerstandsfähig bezüglich der eventuell im Fahrbetrieb auftretenden Biegebelastungen.
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Mit einem weiteren Vorteil sind die Laschen doppellagig ausgeführt. Dadurch wird die Festigkeit des Befestigungsabschnitts deutlich erhöht. Dieses ermöglicht die Verwendung von einem dünneren und dadurch günstigeren Blech ohne die Festigkeit des Befestigungsabschnitts negativ zu beeinflussen.
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Wenn die Position der in den Laschen ausgeführten Befestigungsöffnungen, bezogen auf die Position des Aufnahmeabschnitts an einem Halteelement axial versetzt ist, kann bei einer Radträgerhalteanordnung, die mindestens zwei Halteelemente aufweist, der axiale Abstand zwischen den Befestigungsöffnungen in den Laschen der Halteelemente in seiner Erstreckung variabel festgelegt werden. Der axiale Abstand zwischen den Aufnahmeabschnitten der Halteelemente an dem Schwingungsdämpfer bleibt dabei unverändert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Variante wird ein Halteelement derart geformt, dass der Aufnahmeabschnitt zwei ringartige Aufnahmeelemente umfasst, die jeweils eine Durchgangsöffnung für einen Schwingungsdämpfer aufweisen. Diese sind deckungsgleich, bezogen auf die Längsachse des Schwingungsdämpfers koaxial angeordnet und im Biegebereich miteinander verbunden. Des Weiteren weist der Biegebereich Ösen für die Befestigung des Radträgers auf und erfüllt somit eine zusätzliche Funktion. Der Befestigungsabschnitt wird in diesem Fall durch den Biegebereich gebildet.
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Eine weitere vorteilhafte Variante sieht vor, dass der Biegebereich Ösen für die Befestigung weiterer Bauteile ausbildet. So kann eine Bremsschlauchhalterung oder auch eine Sensorhalterung an dem Halteelement angebracht werden.
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Es ist vorteilhaft, dass die Laschen der Aufnahmeelemente, gemäß einer weiteren Ausführung, jeweils paarweise angeordnet sind und zwei doppellagige Befestigungselemente ausbilden. Das ermöglicht die Verwendung von einem dünneren und dadurch günstigeren Blech ohne die Festigkeit des Befestigungsabschnitts negativ zu beeinflussen. Dabei können die an den Laschen ausgeführten Befestigungsöffnungen, die der Befestigung eines Radträgers dienen, koaxial zueinander und orthogonal zu der Längsachse des Schwingungsdämpfers liegen.
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Der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung im Aufnahmebereich der Halteelemente weist üblicherweise gegenüber dem Außendurchmesser des Schwingungsdämpfers ein minimales Untermaß auf. Bei der Montage werden die Halteelemente unter einer hohen Presskraft mit Hilfe eines Presswerkzeugs unabhängig voneinander auf den Schwingungsdämpfer aufgeschoben. In einer vorteilhaften Variante weist der Aufnahmeabschnitt des Halteelements in seinem Biegebereich einen Luftspalt auf, der den Aufnahmeabschnitt in seiner Umfangsrichtung unterbricht. Dadurch kann der Innendurchmesser des Aufnahmebereichs ohne Untermaß entsprechend dem Außendurchmesser des Schwingungsdämpfers ausgeführt werden. Derart hergestellte Halteelemente bedürfen zur Montage kein Presswerkzeug, sondern können leicht gleitend auf den Schwingungsdämpfer aufgeschoben werden. Anschließend kann das Halteelement mit Hilfe einer Schraube, die in den Ösen des Biegebereichs platziert wird und einer Gewindemutter an dem Schwingungsdämpfer fixiert werden. Durch das Festziehen der Schraube verkleinert sich der Luftspalt und damit auch der Innendurchmesser des Aufnahmebereichs. Somit wird das Halteelement an dem Schwingungsdämpfer verdrehsicher und rutschsicher festgeklemmt.
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Anhand der folgenden Figuren soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1a eine erfindungsgemäße Radträgerhalteanordnung,
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1b eine perspektivische Ansicht eines Halteelements gemäß 1a,
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2a eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Radträgerhalteanordnung,
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2b–c perspektivische Darstellung einer weiteren Variante eines Halteelements gemäß 2a,
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2d eine Ansicht einer gestanzten Ausgangsblechplatine des Halteelements gemäß 2a vor der Umformung,
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3a eine perspektivische Ansicht einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Radträgerhalteanordnung
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3b eine Ansicht einer gestanzten Ausgangsblechplatine des Halteelements gemäß 3a vor der Umformung,
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3c eine Draufsicht des Halteelements gemäß 3a nach der Faltung der Ausgangsplatine,
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4a eine perspektivische Ansicht einer weiteren Variante des Halteelements,
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4b eine Draufsicht des Halteelements gemäß 4a,
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4c eine Seitenansicht des Halteelements gemäß 4a,
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5a eine Darstellung der erfindungsgemäßen Radträgerhalteanordnung mit unterschiedlichen axialen Abständen zwischen den Befestigungsöffnungen bei gleichbleibendem axialen Abstand zwischen den Aufnahmeabschnitten der Halteelemente,
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5b eine Darstellung der erfindungsgemäßen Radträgerhalteanordnung gemäß 3a,
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5c eine weitere Darstellung der erfindungsgemäßen Radträgerhalteanordnung gemäß 3a
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In der 1a ist zunächst eine erfindungsgemäße Radträgerhalteanordnung 1 für einen Schwingungsdämpfer 2 dargestellt. Diese umfasst mindestens zwei einstückig ausgeführte Halteelemente 3, die an einem Schwingungsdämpfer 2 festgelegt sind. Jedes Halteelement 3 umfasst einen Aufnahmeabschnitt 4 zur Aufnahme des Schwingungsdämpfers 2 und einen davon abstehenden, insbesondere aus der Ebene des Aufnahmeabschnitts 4 abgebogenen Befestigungsabschnitt 7 zur Festlegung eines hier nicht dargestellten Radträgers an dem Halteelement 3, was in den 1b, 2a–c, 3a, 3c, 4a–c, sowie 5a–c deutlich erkennbar ist.
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Die 1a, 2a, 3a, sowie 5a–c zeigen, dass die Halteelemente 3 mit ihrem Aufnahmeabschnitt 4 jeweils separat voneinander an dem Schwingungsdämpfer 2 festgelegt sind. Der axiale Abstand der Halteelemente 3 ist dabei entsprechend der Anordnung der Befestigungsmittel des Radträgers frei wählbar. Die Halteelemente 3 sind im Wesentlichen identisch ausgeführt und als Blechbiegeteile aus einer ebenflächigen Blechplatine, hergestellt.
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In den 2d und 3b ist jeweils ein noch ebenflächiges also noch nicht umgeformtes Halteelement dargestellt.
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Wie in den 2a–c und 5a abgebildet, weist der Befestigungsabschnitt 7 Laschen 8 mit einem Stützbereich 9 zur Anlage des Halteelements an dem Schwingungsdämpfer auf. Der Stützbereich 9 ist mit einem Biegeradius 9a ausgeführt, der an der zum Schwingungsdämpfer 2 zugewandten Fläche des Stützbereichs 9 ausgebildet ist und mindestens dem Aussenradius des Schwingungsdämpfers 2 entspricht.
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Die 2a–c sowie 4a–c zeigen doppellagig ausgeführte Laschen 8.
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Aus den 1a, 1b, 2a–c sowie 5a–c ist erkennbar, dass die Laschen 8 Befestigungsöffnungen 10 aufweisen, deren Position bezogen auf die Position des Aufnahmeabschnitts 4 an einem Halteelement 3 axial versetzt ist.
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In der 5a sind Montagevarianten abgebildet, die eine variable Positionierung der Halteelemente 3 an dem Schwingungsdämpfer 2 zeigen. So kann der axiale Abstand 17 zwischen den Befestigungsöffnungen 10 unterschiedlich gewählt werden, wobei der axiale Abstand 18 zwischen den Aufnahmeabschnitten 4 unverändert bleibt.
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In den 3a, 4a–c sowie 5b und 5c sind jeweils Halteelemente 3 abgebildet, die derart ausgeführt sind, dass der Aufnahmeabschnitt 4 des Halteelements 3 zwei ringartige Aufnahmeelemente 5 umfasst, die jeweils eine Durchgangsöffnung 6 für einen Schwingungsdämpfer 2 aufweisen. Die Durchgangsöffnungen 6 in den Aufnahmeelementen 5 sind deckungsgleich zur Längsachse des Schwingungsdämpfers 2 angeordnet und sind durch einen Biegebereich 11 miteinander verbunden.
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In den 3a, 5b und 5c wird der Befestigungsabschnitt 7 des Halteelements 3 durch den Biegebereich 11 selbst gebildet. Dieser weist Ösen 12 für die Befestigung eines Radträgers auf.
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Die 4a, 4b und 4c zeigen jeweils ein Halteelement 3, dessen Biegebereich 11 Ösen 13 für die Befestigung weiterer Bauteile ausbildet. Des Weiteren zeigen die Figuren, dass jedes Aufnahmeelement 5 abstehende Laschen 8 mit Befestigungsöffnungen 10 für die Befestigung eines Radträgers aufweist. Die Laschen 8 der Aufnahmeelemente 5 sind dabei jeweils paarweise angeordnet und bilden zwei doppellagige Befestigungselemente 14 aus. Die Befestigungsöffnungen 10 liegen dabei koaxial zueinander und im Wesentlichen orthogonal zu der Längsachse des Schwingungsdämpfers 2.
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Die 4a und 4b zeigen, dass der Aufnahmeabschnitt 4 des Halteelements 3 in seinem Biegebereich 11 einen Luftspalt 15 aufweist, der den Aufnahmeabschnitt 4 in Umfangsrichtung unterbricht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radträgerhalteanordnung
- 2
- Schwingungsdämpfer
- 3
- Halteelement
- 4
- Aufnahmeabschnitt
- 5
- Aufnahmeelement
- 6
- Durchgangsöffnung
- 7
- Befestigungsabschnitt
- 8
- Lasche
- 9
- Stützbereich
- 9a
- Biegeradius im Stützbereich
- 10
- Befestigungsöffnungen
- 11
- Biegebereich
- 12
- Ösen für die Befestigung des Radträgers
- 13
- Ösen für die Befestigung weiterer Bauteile
- 14
- Befestigungselement
- 15
- Luftspalt
- 16
- Ausgangsblechstreifen
- 17
- axialer Abstand zwischen den Befestigungsöffnungen
- 18
- axialer Abstand zwischen den Aufnahmeabschnitten