DE102010029261B4

DE102010029261B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Markieren von Möbelbauplatten

Info

Publication number: DE102010029261B4
Application number: DE102010029261A
Authority: DE
Inventors: Martin Niehuis; Armin Pollak; Alexander Eder
Original assignee: Rofin Baasel Lasertech GmbH and Co KG
Current assignee: Rofin Baasel Lasertech GmbH and Co KG
Priority date: 2010-05-25
Filing date: 2010-05-25
Publication date: 2013-03-28
Anticipated expiration: 2030-05-26
Also published as: DE102010029261A1; ITMI20110916A1

Abstract

Verfahren zum Markieren von Mobelbauplatten (8), bei dem während des Beschichtens einer Kante (6) der Möbelbauplatte (8) mit einem bandförmigen Umleimer (4), vor oder hinter einer Andruckzone (11) die Kante (6) mit einem Laserstrahl (LS) markiert wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren von Möbelbauplatten.
Bei der Herstellung von Möbelbauplatten in nicht standarisierten Größen, beispielsweise bei der Herstellung von Küchenarbeitsplatten und Küchenfronten für sogenannte frei geplante Küchen, ist es in einer Vielzahl von Anwendungsfällen zweckmäßig, diese mit individualisierenden, auftragsspezifischen dauerhaften Kennzeichnungen zu versehen. Das Einbringen derartiger Markierungen sollte dabei möglichst wirtschaftlich und ohne Störung der Produktionsabläufe in die bei der Herstellung der Möbelbauplatte ablaufenden Fertigungsprozesse integriert werden können.
Aus der DE 60 2005 004 823 T2 ist eine Kantenanleimvorrichtung bekannt, bei der der auf eine Möbelbauplatte angebrachte Umleimer mit einem Laserschneidsystem bearbeitet wird, um diesen beispielsweise an seinen Kanten abzurunden.
Aus der EP 2065149 A1 ist es bekannt, in einem Stapel angeordnete plattenartige Elemente an ihren Kanten mit einem Laserstrahl mit einer für alle im Stapel befindlichen plattenartigen Elemente identischen Markierung in Form eines Strichcodes zu versehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, Möbelbauplatten während des Fertigungsprozesses mit einer individualisierenden Markierung zu versehen. Außerdem liegt der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung anzugeben.
Die genannten Aufgaben werden jeweils gelöst mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 2. Gemäß diesen Merkmalen erfolgt die Markierung mit einem Laserstrahl während des Beschichtens einer Kante der Möbelbauplatte mit einem bandförmigen Umleimer vor oder hinter einer Andruckzone innerhalb einer Beschichtungsvorrichtung.
Da die Möbelbauplatten nicht in einem Zusatzschritt einer separaten Markierungsstation zugeführt werden müssen, ist der Markierungsvorgang in den normalen Fertigungsprozess integriert, ohne diesen zu behindern oder zu unterbrechen. Durch eine derartige Integration in den Fertigungsprozess sind außerdem fehlerhafte Markierungen praktisch ausgeschlossen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel verwiesen. Es zeigen:
1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer grob schematischen Prinzipdarstellung in einer Seitenansicht,
2 einen Schnitt durch die Vorrichtung, in dem die Möbelbauplatte in einer Draufsicht während des Beschichtungsvorgangs dargestellt ist.
Gemäß 1 umfasst die Vorrichtung gemäß der Erfindung eine Beschichtungsvorrichtung 2, mit der ein schmales, bandförmiges Beschichtungsmaterial (Umleimer) 4 auf die Kante (Schmalseite) 6 einer Möbelbauplatte 8, beispielsweise eine Küchenarbeitsplatte, aufgeklebt wird. Der Umleimer 4 wird über eine in der Figur nicht mehr dargestellte Zuführeinrichtung der Beschichtungsvorrichtung 2 zugeführt und mittels einer Andruckrolle 10 in einer Andruckzone 11 an die Kante 6 gedrückt. Andruckrolle 10 oder Möbelbauplatte 8 werden bei dem Beschichtungsvorgang relativ zueinander bewegt, wie dies durch die beiden Pfeile 12a (Bewegung der Möbelbauplatte 8 bei ruhender Antriebsrolle 10) bzw. 12b (Bewegung der Antriebsrolle 10 bei ruhender Möbelbauplatte 8) angedeutet ist.
Die Unterseite des Umleimers 4 wird unmittelbar vor dem Auflegen auf die Kante 6 durch Energiezufuhr – in der Figur symbolisch durch einen Pfeil 12 veranschaulicht – aufgeschmolzen, so dass diese nach dem Andrücken fest mit der Kante 6 verklebt ist. Der Umleimer 4 kann hierzu auf seiner Unterseite mit einem Schmelzkleber versehen sein. Bei Umleimern 4 aus Kunststoff kann es auch ausreichend sein, ausschließlich die Unterseite aufzuschmelzen ohne dass hierzu ein Schmelzkleber vorgesehen werden muss. Die Wärmezufuhr kann beispielsweise, wie dies in der DE 10 2006 056 010 B4 näher erläutert ist mit einem Laserstrahl erfolgen.
Unmittelbar an die Beschichtungsstation 2 angeschlossen ist ein Markierungslaser 20, dessen Laserstrahlquelle 22, beispielsweise ein CO₂-Laser, einen Laserstrahl LS erzeugt. Der Laserstrahl LS wird uber eine Ablenkeinheit 24 mit beispielsweise zwei schwenkbar um zueinander senkrechte Achsen gelagerte Ablenkspiegel 26 zu einem Planfeldobjektiv 28 gelenkt, und auf den Umleimer 4 oder der Kante 6 fokussiert. Ein derartiger Markierungslaser 20 ist beispielsweise aus der DE 198 28 723 A1 bekannt, bei der als Laserstrahlquelle 22 ein Nd:YAG-Festkorperlaser zum Einsatz gelangt. Die Wahl der Laserstrahlquelle 22 hängt davon ab, aus welchem Werkstoff der Umleimer 4 besteht. So kann die Beschriftung auch entweder auf dem Umleimer 4 oder, falls dieser transparent ist auch unterhalb des Umleimers 4 unmittelbar auf der Kante 6 erfolgen. In der Figur ist außerdem noch symbolisch mit einem gestrichelten Pfeil veranschaulicht, dass die Markierung auch vor dem Aufbringen des Umleimers 4 unmittelbar auf der Kante 6 der Mobelbauplatte 8 erfolgen kann.
Wenn die Beschichtung bei ruhender Möbelbauplatte 8 erfolgt, muss der Laserstrahl LS durch entsprechende Mitführung des gesamtem Markierungslasers 22 oder durch von Umlenkspiegeln, Ablenkeinheit 24 und Planfeldobjektiv 28 der Bewegung der Andruckrolle 10 folgen.
2 zeigt die Vorrichtung gemäß 1 in einem Schnitt, in der die Kante 6 der Möbelbauplatte 8 in einer Draufsicht zu sehen ist. In der Figur ist eine bereits aufgebrachte alphanummerische Beschriftung 30 sowie der Aufbau eines Strichcodes 31 oder eines anderen individualisierenden Codes mit einem auf den Umleimer 4 fokussierten Laserstrahl LS im Arbeitspunkt 32 veranschaulicht. Grundsatzlich ist auch eine Ausgestaltung möglich, bei der gemaß der aus der DE 198 28 723 A1 oder der DE 101 53 943 A1 bekannten Vorgehensweise eine unmittelbare Kontrolle der Beschriftung erfolgt.

Claims

Verfahren zum Markieren von Mobelbauplatten (8), bei dem während des Beschichtens einer Kante (6) der Möbelbauplatte (8) mit einem bandförmigen Umleimer (4), vor oder hinter einer Andruckzone (11) die Kante (6) mit einem Laserstrahl (LS) markiert wird.
Vorrichtung zum Markieren von Mobelbauplatten (8), mit einer Beschichtungsvorrichtung (2) zum Beschichten einer Kante (6) der Möbelbauplatte (8) mit einem bandformigen Umleimer (4), sowie mit einem Markierungslaser (22) zum Anbringen einer Markierung (30, 31) auf der Kante (6) vor oder hinter einer Andruckzone (11).